Herzlich Willkommen an Ihrer
“Alma Mater”
der Hochschule Anhalt
Der Studiengang
Physician Assistant (PA) B.Sc.
im klinischen und im
hausärztlich, ambulanten Bereich
2001: starten die ersten PA-Programme in den Niederlanden,
(University of Utrecht und Academy of Healthcare Arnhem-Nijmegen).
2004: startete das erste PA-Programm in England (University of Wolverhampton)
Gegenwärtig wird das PA-Studium von zahlreichen privaten, teils staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland angeboten
2005: Gründung des ersten PA-Bachelor-Studiengangs B.Sc. in Deutschland an der Steinbeis Hochschule Berlin
Entwicklung des PA in Europa
2020: Die Hochschule Anhalt (HSA) startet als erste originäre staatliche
Hochschule in Deutschland den PA-Studiengang mit dem Schwerpunkt
„hausärztliche-ambulante Medizin“ am Campus Köthen 2021: Beginn des HSA PA-Studiengangs mit dem Schwerpunkt
„hausärztliche-ambulante Medizin“ am Campus Papenburg
Länder Einwohner in Millionen
Ärzte (pro 1000 Einwohner)
Fachärzte (pro 1000 Einwohner)
Hausärzte (pro 1000 Einwohner)
PA (pro 1000 Einwohner)
Einsatzbereich der PA
Deutschland
82,2 345.139
(4,2)
287.616 (3,5)
57.523 (0,7)
300 (0,004)
fast ausschließlich stationär
kaum hausärztlich bzw. ambulant
Großbritannien
65,4 183.072
(2,8)
130.766 (2,0)
52.306 (0,8)
260 (0,004)
ambulant und stationär
Niederlande
17,0 59.427
(3,5)
44.145 (2,6)
13.583 (0,8)
1000 (0,06)
primäre, sekundäre und tertiäre Versorgung
USA
321,6 836.040
(2,6)
739.574 (2,3)
96.466 (0,3)
106.000 (0,33)
50 % stationär,30 % Privatpraxen, 20 % Allgemein- und Familienmedizin
Quelle: Zeitschrift für Allgemeinmedizin (ZFA) Ausgabe 6/2020
Gesundheitliche Versorgung:
Vergleich Anzahl Ärzte, Fachärzte, Hausärzte, PA
Die
Entstehung eines neuen Berufsbildes
im deutschen
Gesundheitswesen
D E L E G A T I O N
Zwischen Skepsis und Anerkennung
Physician Assistants sind bislang nur vereinzelt im Einsatz. Um Ärzte im Alltag durch Delegation ärztlicher Aufgaben zu entlasten, müsste die praxisorientierte Ausbildung (Klinik, Praxis, MVZ, etc.) nach Möglichkeit auch vor Ort erfolgen.
Entlastung für Ärzte in Sicht
Wenig bekannt, doch noch längst nicht von allen akzeptiert:
Physician Assistants (PA) sind in
Kliniken, Praxen und in der
ländlichen Versorgung noch die
Ausnahme.
Was ist – und was macht eigentlich ein
Physician Assistant?
Generelles zum Berufsbild des Physician Assistant
Der Physician Assistant ist kein Arzt !
Grenzen der Tätigkeit als Physician Assistant (Abgrenzung zum Assistenzarzt) Keine eigenverantwortlichen operative Eingriffe
Keine eigenverantwortlichen Anästhesiedienste Keine eigenverantwortliche Diagnoseerstellung Keine eigenverantwortliche Therapiesteuerung
Keine eigenverantwortliche Medikamentenverschreibung
Diagnosestellung und Therapieverfahren obliegt allein dem approbierten Arzt.
Weisungsbefugnisse sind in der hausärztlich, ambulanten Medizin klar definiert:
Vertragsarzt, Physician Assistant
Der Physician Assistant kann und darf laut geltendem Recht den Arzt nicht ersetzen, unterstützt ihn aber in seinem ärztlichen Tätigkeitfeld.
Weisungsbefugnisse sind im klinischen Bereich klar definiert:
Chefarzt, Oberarzt (Facharzt) – Supervision durch Assistentsarzt, Physician Assistant
FAZIT:
Effizientere
Gesundheitliche Versorgung
Delegationsprinzip
(im hausärztlichen, ambulanten Bereich)
Ärzte
sind verantwortlich für
Diagnose und Therapie
Im Bereich:
Anamnese- Diagnostik- Therapie, Hausbesuche,
DMP, Sprechstunde, Gesundheitsförderung,
Prävention, etc.
Physician Assistant
Übertragung delegierbarer ärztl.
Tätigkeiten
Der Physician Assistant:
Welche Vorteile bietet dieses neue Berufsfeld?
Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit
bei Ärzten durch Entlastung im Bereich delegierbarer Aufgaben bei nicht-ärztl.
Personal durch Übernahme neuer Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten.
Freisetzung von Ressourcen originärer ärztlicher Aufgaben
durch Entlastung delegierbarer Aufgaben.
Qualitätsverbesserungen ärztlicher Leistungen
durch delegierte Übernahme ärztlicher Routineaufgaben.
Hohe fachliche Kompetenz bei standardisierten Tätigkeiten Praktische Erfahrung und Engagement
Möglichkeit der Verbesserung von Wirtschaftlichkeit u.
Leistungserbringung
z.B. Erhöhung von Fallzahlen
Der PA ist kein Konkurrent des Arztes!
Er bewirkt durch seine Unterstützung
arztvorbehaltene Aufgaben zu optimieren
P HYSICIAN A SSISTANT
Beispiele für die Übernahme von bislang ärztlichen Aufgaben des Physician Assistant durch regelhafte Delegation in unterschiedlichen Fachgebieten
Quelle: DGPA e.V. (2016) Samantha Keller, B.Sc.
Tätigkeiten in stationären Bereichen:
Schmerzmanagement Wundversorgung und Wunddebridement,
Tätigkeiten in der
Notfallambulanz
Tätigkeiten auf Intensivstation Anlage von ZVKs,
Gefäßzugänge bei Dialyse Tätigkeiten in der Endoskopie:
Durchführung von Endo-Kolo- Broncho-skopie
Tätigkeiten im OP OP-Assistenz
im klinischen Bereich
Knöchel/Arm- Index
ABI - Index Wunddiagnostik
Gefäßdiagnostik
Denkbare Tätigkeiten in der Klinik
in Delegation durch verantwortlichen Arzt
Allg. Unterstützung ärztl. Tätigkeiten (Stationsbereich, Notfallaufnahme, Anästhesie, Fach-Ambulanzen, OP, Intensivstation, Pathologie, Rechtsmedizin, etc.)
Tätigkeiten in der Funktionsdiagnostik (Ultraschall, Gastoskopie, Herzecho, etc.)
einschließlich systematischer Anamnese- und Befunderhebung
Durchführung bestimmter Diagnostik- und Behandlungsstrategien in
unterschiedlichen medizinischen Fachbereichen ( z.B. Wund- u. Gefäßmedizin:
Bei vorhandener Fachkompetenz Therapieempfehlungen bei chron. Wunden, DFS, etc.)
Assistenz bei chirurgischen Eingriffen
Visitenausarbeitung (Arztbriefe, Verlegungsberichte, AHB-Anträge, etc.)
Organisatorische Leitung klinischer- und Notfallambulanzen
P HYSICIAN A SSISTANT
Beispiele für die Übernahme von bislang ärztlichen Aufgaben des Physician Assistant durch regelhafte Delegation in unterschiedlichen Fachgebieten
Quelle: DGPA e.V. (2016) Samantha Keller, B.Sc.
Tätigkeiten in stationären Bereichen:
Schmerzmanagement Wundversorgung und Wunddebridement,
Tätigkeiten in der
Notfallambulanz
Tätigkeiten auf Intensivstation Anlage von ZVKs,
Gefäßzugänge bei Dialyse Tätigkeiten in der Endoskopie:
Durchführung von Endo-Kolo- Broncho-skopie
Tätigkeiten im OP OP-Assistenz
im hausärztlich, ambulanten
Bereich
Knöchel/Arm- Index
ABI - Index Wunddiagnostik
Gefäßdiagnostik
Spezialgebiet Schmerztherapie Spezialgebiet
Diabetes mellitus Spezialgebiet
MS Patienten
in Delegation durch verantwortlichen Arzt
Allgemein: Unterstützende Tätigkeiten bei:
Vorbereitung der Anamnese, Ausarbeitung von Verordnungen, etc.
Ausarbeitung und Durchführung bestimmter Diagnostik- (z.B. Gefäß-US) und Behandlungsstrategien
W undkonsildienste
Therapieempfehlungen bei Behandlung einschließlich systematischer Anamnese und Befunderhebung
Assistenz bei ambulanten chirurgischen Eingriffen
Organisatorische Leitung einer Praxis oder eines MVZs
Klinische u. funktionsdiagnostische Maßnahmen in der Hausarztpraxis / Medizinisches Versorgungs Zentrum
Ambulante Behandlung von Patienten (z.B. Hausbesuche), Konsiltätigkeiten in Pflegeeinrichtungen, Hospiz, etc. (in Absprache durch verantwortl. Arzt, z.B.via Telemedizin)
Der PA in Delegation des Hausarztes in einer ländlichen Nebenbetriebsstätte der Hausarztpraxis ?
Keine Zukunftsvision
Der
Physician Assistance B.Sc.
Studiengang
an der Hochschule Anhalt
Realschulabschluss + 3-jährige fachspez. Berufsausbildung + 3-jährige fachspez. Berufserfahrung
Allg.-/ FH-Schulreife + 3-jährige fachspez. Berufsausbildung Berufserfahrung wäre wünschenswert
Kostenpflichtiger Studiengang: 3.000,- €, entspricht 500,- € monatlich
Zugangsvoraussetzungen zum PA-Studium an der Hochschule Anhalt
Allgemeine Rahmenbedingungen
Berufs- begleitender Studiengang
3,5 Jahre/
180 ECTS
Präsenz-/
online Vorlesungen
Praxis- seminare
Kompetenz- praktika
(Hospitationen)
Selbstlern- phasen
(Vor-/
Nachbereitung)
Pflicht- module (Wahl)
Vertiefungs Module
Aufbau des Studiengangs an der HSA
Für den konkreten Ablauf des Studiums bedeutet dies, dass die Studierenden in der Regel während sechs Semester alle vier Wochen ein Wochenende Präsenzveranstaltungen haben.
Das siebte Semester dient der
Erstellung der Bachelorarbeit.
S
Studieninhalte
Organisation und Recht Betriebswirtschaftslehre Medizin Technik
Theoretische Medizin
Klinische Medizin Erkrankungen, Diagnostik und chirurgische/
internistische Behandlung
• Kommunikation/Präsentation
• Selbstmanagement
• Englisch
• Recht
• Personalwesen
• Organisation
• Prozessmanagement
• Betriebswirtschaft
• Qualitätsmanagement
• Risikomanagement
• Anatomie/Physiologie
• Pathologie/Pathophysiologie
• Hygiene
• Labormedizin
• Pharmakologie
• Ethik
• Grundlagen Krankheitslehre
• Körperliche Untersuchung
• Anamnese
Klinische Grundlagen:
• Erkrankungen des Nerven- systems
• Herz- u. Kreislauferkrankungen
• Erkrankungen der Verdauungs- organe
• Erkrankungen der Atemwege und Atmungsorgane
• Allgemeine Innere Medizin
• Anästhesiologie
• Intensivmedizin
• Interventionelle Diagnostik
• Wundmanagement
• Erkrankungen der inneren Organe
• Erkrankungen des Herz- Kreislauf-Systems
• Erkrankungen des Bewegungs- apparates
• Erkrankungen des Urogenital- trakts
• Erkrankungen des Nerven- systems
• Module verschiedener Fach- gebiete
• Palliativmed./Schmerztherapie
• Sonographie Seminar
• Endoskopie Seminar
• Radiologie Seminar
Vertiefungsmodule und Wahlfächer Praxisseminare
Beispiele:
• Transplantationsmedizin
• Geriatrie
• Plastische Chirurgie
• Stroke Unit
• Ambulante hausärztl. Medizin
• Onkologie
• HNO / ZMK
• Arbeitsmedizin
• Chir. / Innere Ambulanzwesen
• Pathologie /Rechtsmedizin, etc.
• Pädiatrie
idem
Schwerpunkt hausärztliche, ambulante
Medizin Pflichtmodule
• Notfallmedizin
• Innere Medizin
• Gastroenterologie/Endoskopie
• Allg. und Viszeralchirurgie
• Wund- und Gefäßchirurgie
• Unfallchirurgie/Orthopädie
• Anästhesie/Intensivmedizin
• Kardiologie/Kardiochirurgie
• Neurologie/Neurochirurgie
• Gynäkologie/Geburtshilfe
• Urologie
• Nephrologie/Dialyse
Schwerpunkt Klinische Medizin
Pflichtmodule
Kompetenzpraktika / Hospitationen
Chronische Erkrankungen und Multimorbidität in der ambulanten Versorgung
Geriatrie (Multimorbidität (incl. Analyse
Erstellen von Medikationsplänen)
Umgang mit geriatrischen Krankheitsbildern
(Diagnostik und Therapie chronischer Erkrankungen)
DMP Dokumentationen, Schulungen
Abrechnungen im ambulanten Bereich
Überleitungs- und Schnittstellenmangement (Klinik, Pflegeeinrichtung)
Behandlung chronischer Wunden
Pflegedienste
Sucht- u. Palliativmedizin
(Behandlung von Suchterkrankungen incl. Substitutionsbehandlung)
Palliativmedizin (Begleitung Sterbender)
Gesprächsführung
Vertiefungsmodul: hausärztlich, ambulante Medizin
Qualifikationsbedarfe in
der Hausarztpraxis Berufsausbildung MFA Weiterbildung VERAH Weiterbildung NÄPA PA-Studium
Praxismanagement, EDV DMP
Hausbesuchsmanagement Wundmanagement Abrechnung, EBM/GOÄ Anamnese
Körperliche Untersuchung Medikamente,
Pharmakologie
Ausbildungsstunden (Theorie/Praxis)
5286 Std. insgesamt 840 Std. Theorie 4446 Std. Praxis
200 Std. insgesamt 160 Std. Theorie
40 Std. Praxis
271 Std. insgesamt 201 Std. Theorie
70 Std. Praxis
4680 Std. insgesamt 3600 Std. Theorie 1080 Std. Praxis
(stark vertreten, bzw. weniger stark vertreten, – nicht vertreten)
Quelle: Zeitschrift für Allgemeinmedizin (ZFA) Ausgabe 6/2020
P HYSICIAN A SSISTANCE
Ein
„medizinisch ausgerichteter“
Studiengang mit Zukunft
Quelle: S. Keller