BEITRAG ZUR HERKUNFT DER PFANNENGRÄBER-LEUTE
Von Inge Hoemann, Hamburg
Während ihrer Ausgrabungen in Hu (Diospohs Parva), Oberägypten, in
den Jahren 1898-99 entdeckten W. M. Flindebs Petbie und A. Mace
einige Gräber, die sie wegen ihrer flachen, runden Form ,,pan graves"
nannten. In den folgenden Jahren kamen in Oberägypten und seit 1906
auch in Nubien immer mehr Gräber dieser sogenannten Pfannengräber-
Kultur zum Vorschein.
Aufgrund einiger datierbarer Funde aus Pfannengräbern gelang eine
einigermaßen gesicherte absolute Chronologie. Stark abgegrifFene Gegen¬
stände aus der 12. Dynastie (1991-1786 v. Chr.) und das Fehlen von Stücken
aus dem Neuen Reich (Beginn der 18. Dynastie um 1552 v. Chr.) verwiesen
die Pfannengräber-Kultur in die Zweite Zwischenzeit^. Jedoch gibt es An-
1 Säve-Södebbebgh 1941, S. 137; v. Beckeeath 1964, S. 201; Hayes 1962,
S. 35. - Aus einem Pfannengrab in Mostagedda stammt eine Bronzeaxt mit der
Kartusche dos Königs Nb-m_,^'.t-R' (Bbunton 1937, PI. LXXIV, No. 9 aus
Grab 3135) aus der 16. Dynastie, eines Vasallen der Hyksos in Mittelägypten
(v. Beckebath 1964, S. 61 f., 138, 202, 224, B 280). Die Axt kann ein Beute¬
stück aus einer kriegerischen Auseinandersetzung des thebanischen Gebietes
mit Mittelägypton soin oder aber von einem Pfannengräber-Söldner, der aus
mittelägyptischen Diensten in oberägyptische überwechselte, nach Mostagedda
gebracht worden sein. Es sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, daß
sich Scherben der Pfaimengräber-Ware auch in Lahun fanden (Peteie 1901,
S. 48). Selbst wenn aus don Angaben des Staatsrates des Kamose (Gaedinee
1916, S. 95 ff.) eine Grenze bei Kusae zwischen dom thebanischen Gebiet und
dem Hyksosreich herauszulesen wäre, so kann sio nicht dicht gewesen sein und
kaum vor Kamose bestanden haben. Weiden doch die thebanischen Rinder im
Delta, so wio die Hyksos Schweinefutter in das thebanische Gebiet senden.
Ebenso beuten sie die oberägyptischen Steinbrüche aus (v. Beckebath 1964,
S. 148 ff., 206) und treiben Handel mit Kerma (Hofmann 1967, S. 159 f.). So
kann das Vorkommen der Pfannengräber-Kultur in Oberägypten fast aus¬
schließlich südlich von Kusae (vgl. Karte S. 1126) nicht auf eine politische Grenze
zurückgeführt werden (Säve-Södebbergh 1941, S. 139), da es zur Zeit der
Befreiung der Ägypter von den Hyksos kaum mehr eine echte Pfannongräber-
Kultur gegeben haben wird. Dafür spricht der Fund eines Dolches vom Fried¬
hof YS in Hu (Petbie 1901, S. 52 und PI. XXXII, 17) mit der Kartusohe des
Königs Sw/d-n-R', dem Thronnamen des Nb-jrj-r-/w I., dem 6. König der 17.
thebanischen Dynastie etwa 1626-1607 v. Chr. (v. Bbckebath 1964, S. 181,
224, 288 f.). Die Gräber und Beigaben des Friedhofs weisen aUe Anzeichen der
Übergangsphase zur ägyptischen Kultur auf. Daher wird 50 Jahre später unter
zeichen dafür, daß sich die Pfannengräber-Leute in Nubien bereits in der 12. Dynastie niedergelassen hatten^.
Trotz ihrer weiten Verbreitung ist die Pfannengräber-Kultur erstaunlich
einheitlich. Die kleinen Friedhöfe (nur in Mostagedda wurden 107 Gräber
entdeckt) liegen zu beiden Seiten des Nil am Wüstenrand^. Die Flachheit
der Gruben in Hu*, die der Kultur ihren Namen gab, konnte in der Folge¬
zeit selten bestätigt werden, da Grabtiefen bis zu 230 cm vorkamen*. Neben
der runden Grabform gibt es ovale bis rechteckige Formen*. Nur in Nubien
sind die Gräber manchmal durch einen Oberbau in Form eines runden,
locker gesetzten Steinkreises gekennzeichnet'. Flache Steine* oder Dorn¬
gestrüpp® schützten die Leichen vor wilden Tieren^". Die Toten sind in
rechtsseitiger Hockorlage beigesetzt, den Schädel entweder im Norden oder
im Westen, so daß sie nach Westen oder nach Süden bhckteni*. Es muß aus
einigen Grabbefunden geschlossen werden, daß die Leichen zerstückelt^^
oder gefesselt wurden^*. Eine Bedeckung der Leichen mit einer Schicht
von rotem Ocker konnte ebenfalls festgestellt werden^*.
Kamose (etwa 1560-1.554 v. Chr.) die Pfannengräber-Kultur sich völhg der
ägyptischen assimiliert haben. Die Akkulturation wird natürlich bei den ein¬
zelnen Pfannongräber-Gruppon unterschiedlich schnell erfolgt soin: so kamen
auf dem Pfannengräber-Friedhof von Rifeh Slcarabäen mit den Namen des
Hyksos-Herrsohers Ssj (nach v. Beckebath 1964, S. 134, 137, 223, B 270 etwa
1636-1622 V. Chr.) und dos Siegelbewahrers H//r zutage (Petbie 1907, S. 21).
^ Aus Toshke-West stammen ein Skarabäus mit dem Namen Sesotris' I.
(1971-1928 V. Chr.) und eine Perle mit demjenigen Sesostris' II. (1897-1879 V. Chr.), die jedoch nur termini post quem liefern können (Simpson 1962, S. 42).
' Im Gegensatz zu den C-Gruppen-Friedhöfen; Säve-Södebbebgh 1964,
S. 30. Vgl. auch Verbreitungskarte S. 1125.
* Petbie 1901, S. 45: „. . . sunk about 10 to 15 inches in the hard marl . . ."
5 Bbunton 1937, S. 122.
« Z. B. Wainwbight 1920, PI. XV.
' Bietak 1966, S. 49 ff.
« Bietak 1966, S. 51, 53.
» Bbunton 1930, S. 6.
Brandspuren bei oder auf den Pfannengräbern lassen Bietak (1966, S. 51)
an eine rituelle Reinigung des Begräbnisplatzes durch Feuer denken. Doch
wurde Mond (CdE 12, 1937, S. 172) bei einem gleichen Fund in Armant von
Beduinen darauf aufmerksam gemacht, ,,que, jusqu'ä une dato recente on
faisait de tels feux dans les cimitieres musulmans pour empecher les hyenes
deterrer les cadavres. Les crottes de chevres entretiennent le feu pendant trois jours, et apres ce delai les hyenes ne peuvent plus trouver la tombe".
" Bietak 1966, S. 51 f.
" Peteie 1901, S. 45 f.
"Wainwbight 1920, S. 4; Bbunton 1930, S. 5, 6; Bbunton 1937, S. 116,
119, 120, Gräber 3128, 3222, 3248 (?).
So z. B. Wainwbight 1920, S. 4. Die gleiche Art der Leichenbehandlung:
Zerstückelung bzw. Entfernung eines Schädelteilos, Verschnürung der Toten,
Brandspuren und Bedeckung mit Ocker kommt in Soleb bei den Leichen der
Beitrag zur Herkunft der Pfannengräber-Leute 1115
Besonders charakteristisch für die Pfannengräber-Kultur sind Tierhörner
oder Bukranien, meist von Ziegen oder Gazellen, die mit Punkten oder
Streifen in roter und schwarzer Farbe bemalt wurden. Man stellte sie ent¬
weder an einer Seite des Grabes auf oder setzte sie in Mulden auf dem Fried¬
hof befi*.
Ein Grab kann, auch wenn es keine weiteren Beigaben und nicht die
typische Form eines Pfannengrabes aufweist, an der Keramik als solches
erkannt werden. Sic kann grob in folgende Gruppen unterteilt werden : Näpfe
der rotpolicrt-schwarzgebänderten Ware mit oder ohne verdicktem Mund¬
saum, Näpfe der braunen bis grauen Ware mit eingerissenem Netzmuster
und Näpfe der grauen bis braunen Ware mit gegenständig schraffierten
Feldern^*. Dazu kommen natürlich auch ägyptisierende Tonwaren.
Der typische Schmuck der Pfannengräber-Leute, der weder in der Kerma-
noch in der C-Kultur nachzuweisen ist, ist ein Armband aus rechteckigen
Muschelstreifen, die an den Schmalseiten durchlocht und durch zwei paralle¬
le Schnüre miteinander verbunden werden^'. Junker faßt diese Armbänder
als Stammesschmuck auf^'. Außerdem hatten die Pfannengräber-Leute eine
Vorliebe für Ketten aus Nerita-Schnecken, die vom Roten Meer kamen*®.
In Pfannengräbern auf ägyptischem Boden wurden viele Ohrringe aus
Edelmetallen, besonders Silber, gefunden^". Diese Gräber waren auch oft,
soweit nicht ausgeraubt, erstaunlich reich an Waffen^*. Lederne Hand-
Gräber unter dem 18. Dynastio-Grab Nr. 15 vor (Schipf-Giokgini 1959, S. 157£f.,
PI. XXXVI; Janssen 1959, S. 73 f.; Bbunneb 1959/60, S. 262). Daher wird
man sie der Pfannengräber-Kultur zuzuordnen haben, auch wenn die Tonw£u:e
stärker von der Kerma-Kultur beeinflußt zu sein scheint.
Belegstollen aus Nubien und Ägypten bei Bietak 1966, S. 64.
" Belegstellen bei Bietak 1966, s! 53 ff.
" BelegsteUen bei Bietak 1966, S. 60.
" Junkeb 1920, S. 31.
" Bietak 1966, S. 59 f.; Hofmann 1967, S. 120.
Bbunton 1930, S. 7, PI. V f.: Gräber 3101, 3834, 5465, 5478; Bbunton
1937, S. 126, PI. LXX f.: Gräber 3117, 3120, 3130, 3136, 3160, 3163, 3214, 3237,
5211. Damit steht die Pfannengräber-Kultur im Gegensatz zur Kerma- und
C-Kultur, in denen beiden der Anteil an goldenen Schmucksachen überwog
(Hofmann 1967, S. 179 f., 230).
Aus Mostagedda kommen 11 Äxte, alle verschiedenen Typs : Bbunton
1937, S. 115, 116, 117, 118, 119, 121, 127, 128, Gräber 3111, 3123, 3135, 3138,
3170, 3229, 10116. - Wainwbight 1920, S. 10, S. 12, Grab B 179: Sehnen für
Bogen?, Grab B 201: Axt, lederner Handgelonkschutz, Bündel von Sehnen
für Bogen?, Grab B 226: Axt und Handgelenkschutz, Grab B 230: Axt, Grab
B 235: Handgelenksohutz. - Bbunton 1930, S. 5, Grab 5462: Kupferaxt, Grab
5470: Pfeilspitze aus Feuerstein. - Petbie 1907, S. 20, Pfeilspitze aus hartem Holz, Pfeilspitze mit Widerhaken aus Feuerstein, 2 Pfeilenden mit Einkerbungen und Flugvorrichtimgen. - Aus den Grabfunden wird ersichthch, daß die Pfannen¬
gräber-Leute neben den modernen ägyptischen Metallwaffen auoh eigene
lithische Waffen besaßen, die erstaunlich primitiv sind. Eine ähnliche Diskrepanz
gelenkschützer, Dolche und Streitäxte verraten die ägyptische Herkunft
und lassen vermuten, daß es sich bei den Pfannengräber-Leuten um Söldner
gehandelt hat, die aus ägyptischen Beständen bewaffnet und gut bezahlt
wurden^^.
Die Darstellung eines mit Wurfkeule und Streitaxt bewaffneten Pfannen¬
gräber-Mannes stammt von einem rot und schwarz bemalten Ochsenschädel
aus einer mit 40 Hörnerpaaren gefüllten Mulde des Friedhofs von Mosta¬
gedda^^. Die Kartusche mit dem unägyptischen Namen Kzk/nt läßt in der
Darstellung einen Häuptling vermuten, der die ägyptische Sitte, den Namen
des Herrschers in die Kartusche zu setzen, für sich in Anspruch nahm^*.
Der rote Schurz mit schwarzen Flecken (1), der vorn bis zu den Knien,
hinten bis zu den Waden reicht und dessen Gürtelband schärpenartig herab¬
fällt, ist nicht ägyptisch, aber auch nicht typisch nubisch^*. Das Halsband
sowie die Hieroglyphen, die beiden Horusaugen und die gesamte Darstel¬
lung verraten ägyptischen Einfluß.
Die Hautfarbe des Mannes ist schwarz wiedergegeben; er trägt keine
Perücke, sondern ist allem Anschein nach kahlköpfig. Anthropologische
Untersuchungen der Pfannengräber-Leute sind bisher nur bei den Skeletten
aus Sayala angestellt worden^*. Sie ergaben, daß die Pfannengräber-Leute
ethnisch von den Angehörigen der C-Gruppe zu unterscheiden sind. Die auf¬
fallende Prognathie sowie die großen Zähne einiger Individuen lassen
Negroide vermuten. Den gleichen Eindruck erweckten auch die Skelette
aus dem oberägyptischen Friedhof in Hu^'. Während die Frauen grazil
sind, läßt der Knochenbau der Männer einen athletischen Körper anneh¬
men^*. Ihre Haare werden einigemale als schwarz und kraus oder wuschelig
herrscht zwischen den meroitischen Waffen und den Uthischen Pfeilspitzen der
Jebel Moya-Kultur.
22 Säve-Södekbergh 1941, S. 139; Hayes 1962, S. 36; v. Beckebath 1964,
S. 201 f. Für die Söldnertätigkeit der Pfannengräber-Leute spricht auch, daß
Pfannengräber-Schorben in den Festungen von El Kab und Kubän vorkamen,
vgl. Verbreitungskarte Nr. 15 und 25. Daß Söldner nach abgeleisteter Dienst¬
zeit mit ihren Familien in Ägypten blieben und sich dort begraben ließen, ist
schon aus der Ersten Zwischenzeit bekannt: Fischer 1961, S. 44 ff.
23 Bbunton 1937, PI. LXXVI, No. 66.
2^ Der gleiche Maohtanspruch mag dazu geführt haben, daß als einziger Ver¬
treter seines Stammes der Md/-Mami W/h-ib geächtet wurde: Sethe 1926,
S. 36, a 5; vgl. Säve-Södebbebgh 1941, S. 62.
2s Hofmann 1967, S. 315 ff.
2^ Durchgeführt von Wilhelm EhgabtnebI und Johann Jungwibth, in :
Bietak 1966, S. 86-88, Tfl. 38.
2' MacIveb 1909, S. 16; Bbunton 1937, S. 123 erwähnt die Prominenz der
Schneidezähne bei Skeletten aus Mostagedda. Auch die Pfannengräber von
Shellal hatten einon hohen Prozentsatz an Negroiden (Reisnbb 1910, S. 52 ff.).
28 Bietak 1966, S. 87.
Beitrag zur Herkunft der Pfannengräber-Leute 1117
(,, fuzzy wuzzy") bezeichnet^®. Männer wie Frauen tragen jedoch auch Flech- ten^o.
Ein Blick auf die Verbreitungskarte der Pfannengräber-Kultur scheint
den anthropologischen Befund zu bestärken (vgl. S. 1125). Elemente ihrer
Kultur kommen nicht nur bis zum 3. Katarakt vor, sondern sind im Sudan
bis zum Roten Meer verbreitet. Doch sind lediglich die Funde auf dem Jebel
Moya chronologisch einzuordnen, da seine Besiedlung zwischen 400 v. und
400 n. Chr. anzusetzen ist^*. Trotz der zeitlichen Differenz von über 1000
Jahren zwischen der ägyptisch-nubischen Pfannengräber-Kultur und der
Jebel Moya-Kultur sind doch auffallend viele Gemeinsamkeiten festzu¬
stellen. Die Bestattungsgebräuche zeigen übereinstimmend Fälle der
Leichenzerstückelung und der Verschnürung des Toten'^; die meisten
Skelette haben eine südliche Bhckrichtung^^. Sic werden mit Steinen oder
Tonscherben bedeckt'*. Die materielle Kultur des Jebel Moya zeitigt die
gleichen rechteckigen Muschelstreifen, die typisch für die Pfannengräber-
Kultur sind'*. Häufiger kommen jedoch länglich-ovale Muschelstreifen
vor'*. Lippenpflöcke, die ein Charakteristikum der Jebel Moya-Kultur sind,
konnten bisher nur selten in Pfannengräbern nachgewiesen werden".
Ebenso ist die Bestattung von Hunden'* für die Pfannengräber-Kultur nur
" Brunton 1937, S. 117, Grab 3144; hair black und fuzzy. Grab 3139: coarse black curly hair; S. 119, Grab 3227: adult with "fuzzy wuzzy" black hair, S. 123: Grab 3100. - Petrie 1901, S. 46: woolly brown hair.
3» Wainwbight 1920, S. 11, Grab B 213: Mann (?) mit kurzen Haarflechten;
Bbunton 1937, S. 117, Grab 3134: Mädchen mit Flechten, S. 120, Grab 3243:
Mann mit Flechten, S. 123, Grab 3100: ,,very dark brown, crisply curly hair, in plaits, the ends bound with thread. One plait was artificially lengthened by the addition of human hair fastened on with thread".
" Addison 1956, S. 14, Fig. 6.
=2 Addison 1949, S. 50, Pl. XXVIII; Balfoub Paul 1952, S. 203.
'3 Hofmann 1967, S. 40; die Orientierung der Pfarmengräber -Leute bei rechts¬
seitiger Hockerlage nach Norden und Blickrichtung nach Westen kommt da¬
gegen in den neolithischen Kulturen des Sudan und im nubischen Mesohthikum vor (Hofmann 1967, S. 8, 21, .59).
Addison 1949, S. 52, PI. XXVI; die nubischen Pfannengräber-Leute
wurden meist durch eino Steinschicht geschützt ; in Tod soUen sie mit Ziegel be¬
deckt gowosen soin (Babguet 1952, Fig. 3).
" Addison 1949, PI. XL, Fig. S. 2. E und S. 5. F.
'« Addison 1949, PI. XL, Fig. S. l.e, S. 2.e, S. 3.e, S. 5.f. und PI. LIX, No. 16 oben.
" Addison 1949, S. 127 ff., PI. LI, LII, LIV; Lippenpflöcke kommen auch in der neolithischen Kultur von Shaheinab (Abkell 1953, S. 24, PI. 5, Fig. 8-11)
und in Qoz Kabbaro (Balfoub Paul, 1952, S. 206) vor. - In Ägypten wurden
sie auf den Friedhöfen von Balabish (Wainwbight 1920, S. 13, Grab B 239)
und Mostagedda (Bbunton 1937, S. 129, Grab 3103, PI. LXXIV, 1 q) gefunden.
" Addison 1949, S. 56 ff.
auf dem Friedhof von Hu belegt''. Pfeilspitzen aus Stein, die gebräuchlich¬
ste Waffe auf dem Jebel Moya'" ; sind in Ägypten weitgehend von moderne¬
ren Metallwaffen verdrängt worden**. Äuch Scherben mit typischen Pfan¬
nengräber-Mustern kommen unter der Keramik der Jebel Moya-Kultur
vor«.
Aus dem archäologischen Befund der Pfannengräber-Kultur geht hervor,
daß es sich bei deren Trägern mit aller Wahrscheinlichkeit um Nomaden ge¬
handelt hat. Dafür spricht die Kleinheit der Friedhöfe, ihre bevorzugte Lage
am Wüstenrand und das fast völhge Fehlen fester Ansiedlungen*'. In Mosta¬
gedda sind die runden oder ovalen Behausungen bis 200 cm tief in die Erde
gesenkt und mit Ziegeln ausgekleidet ; die Dächer scheinen gewölbt gewesen
zu sein**. Obwohl sich ihre Friedhöfe auf beiden Nilfufern befanden, sind
sie sicher aus der Oststeppe in das Niltal eingewandert. Die einzigen außer¬
halb des Niltals vorkommenden Spuren der Pfannengräber-Kultur fanden
sich zwischen Nil und Rotem Meer ; die wenigen Siedlungs- oder Lagerplätze
hegen auf dem rechten Niluter. Die Vorliebe für Nerita-Schnecken aus dem
Roten Meer weisen wiederum nach Osten. Die weite Verbreitung der Pfan¬
nengräber-Kultur von Mittelägypten (Lahun) bis zum Jebel Moya zeigt
jedoch, daß es sich um ein Konglomerat von Stämmen zwischen Nil und
Rotem Meer gehandelt hat, von dem die nördlichen Gruppen während und
am Ende des Mittleren Reiches in das Niltal einwanderten. Als Söldner in
ägyptischen Diensten waren sie nicht nur in Ägypten, sondern auch in
Nubien beschäftigt, wie aus den Funden von Pfannengräber-Scherben in
der Festung Kubän** sowie den Grabanlagen bei den unternubischen Fe¬
stungen des Mittleren Reiches von Serra, Faras, Aniba und Bigge hervor¬
geht*«.
Aus der Kamose-Stele*' ist ersichtlich, daß die einzige ausländische Söld¬
nertruppe, die aktiv an der Vertreibung der Hyksos teilnahm, die Md/jw
3» Petme 1901, S. 48.
" Addison 1949, S. 186 f., PI. LXXXI, LXXXII.
" Vgl. S. 1114 f. und Anm. 21.
« Addison 1949, PI. XCIV, Abb. C, PI. XCV, Abb. D, Nr. 4, PI. XCVII,
Abb. C, Nr. 4, 5, 10, PI. C, Abb. D, Nr. 2-7, PI. CHI, Abb. C. Zur Verzierung mit
eingestochenen Punkten vgl. Brunton 1930, PI. X, No. 9.
" Ein Lagerplatz wurde in Maharraqa-Süd entdeckt (Bietak 1966, S. 49).
Die Siedlungsanlage in Badari zeigt deuthch den Übergang von runden Hütten
zu ägyptisch beeinflußten rechteckigen Häusern (Brunton 1930, S. 3 f.). In
Mostagedda sind von den 11 runden bis ovalen Gruben einige wohl Vorrats¬
räume gewesen.
" Brunton 1937, S. 121.
« Vgl. Anm. 22.
*' Vgl. Verbreitungskarte Nr. 41, 40, 38, 34, 21.
" Gardiner 1916, S. 95 ff.
Beitrag zur Herkunft der Pfannengräber-Leute 1119
waren. Diese Südländer** waren den Ägyptern seit dem Älten Reich*' als
auf dem Ostufer des Nils*" ansässig bekannt. Äls die Ägypter im Mittleren
Reich weiter nach Nubien vordrangen**, stellten sie allem Änschein nach
fest, daß das Land Md/ nicht einen kleinen Gebietskomplex umfaßte wie
vielleicht I/m, Irt.t usw., sondern wie die Gebietsbezeichnungen Nh8(j),
W/w/.t und später auch Kusch größere Regionen mit mehreren Häupt-
lingstümern beinhaltete. Daher wird das Land Md/ auch einigemale im
Plural verwendet, also die Md/-Länder*^. Ihre von Md/w bewohnten Teil¬
gebiete sind Wb /-ätp, das von zwei Herrschern regiert wird und daher wohl
recht umfangreich war*', /wsk** und möglicherweise auch Ibhj.t**.
*8 Das Land Mdl wird in wechselnder Reihenfolge unter den übrigen süd¬
ländischen Gebieten W/w^.t, Irt.t, 1,'m und K//w genannt (Urk. I, 69, 101, 109,
110, 209). Der Häuptling von Md> kommt zur Begrüßung des Mereiue (Urk. I,
69) und bringt wie die anderen nubischen Häuptlinge Holz zum Bau von Schiffen
(Urk. I, 109). Die Bewohner dos Md>-Landes werden Nhsjw genannt (Urk. I,
101), also Südländer, so wie es auch Nhsjw- von Punt gibt (Med. Habu IV, PI.
203, vgl. Drenkhahn 1966, S. 4 ff.).
*' Vgl. Zitate Anm. 48. Als Söldner kämpften sie unter Phiops I. gegen Be¬
duinen (Urk. I, 101) und lebten in Ägypten wohl in geschlossenen Verbänden
(Dashür-Dekret, Urk. I, 209 ff.).
Da Hrhwf (Urk. I, 124 ff.) bei seinen Zügen naoh I/m nur das linke Nilufer
benutzte und die Md/jw nicht nennt, ist anzunehmen, daß diese auf dem Ost¬
ufer wohnten. Vgl. auch Bietak 1966, S. 77.
" Säve-Söderbebgh 1941, S. 54 ff.
^2 Pap. Ebers 33,21 ,,hs/j.t aus den Md/-Ländern" mit der Plural-Endung w
aber ohne Pluralstriche geschrieben; Semnah Despatches Nr. 4 = Smither
1945, 3/7, 13 im Namen der Festung mi Md/w '^^_^|^9lM^ „die
die Md/-Länder abwehrt".
5ä Sethe 1926, S. 34, a3 und S. 35, a4. Der Name des Vaters von a3, Wnk/t,
ist der gleiche wie der des Md/-Mannes W/h-ib von a5. Entweder war Wnk/t ein
gebräuchlicher Md/-Name, oder der Herrscher von Wb/-Ätp und der geächtete
Md/-Mann waren Brüder. - Posener 1940, S. 50, A3, S. 52, A4. Pap. Boulaq
18 = Scharfe 1922, S. 60 f. berichtet von einer Md/-Gesandtschaft an den
ägyptischen Hof; sie wurde geleitet von dem Häuptling (wr) der Md/jw aus
/wsk namens Kwj. Eine Gleichsetzung der Md/-Leute mit dem Land Wb/-stp
liegt vor in „alle Md/jw von Wb/-ätp" (Posener 1958, S. 39).
"Sethe 1926, S. 37, a6; Posener 1940, S. 52 f., A5. In diesen Ächtungs¬
texten der 12. Dynastie werden die Häupthnge noch "hk/" genannt; im Pap.
Boulaq 18, dem Rechnungsbuch des königliohen Hofes aus der 13. Dynastie,
das die Gesandtschaft eines Häuptlings der Md/jw aus dem Land /wsk namens
Kwj vermerkt, liegt die Bezeichnung "wr" vor (Scharff 1922, S. 60 f.).
Semnah Despatch Nr. 3 stammt möglicherweise aus Ikn. Die aufgegriffe¬
nen Md/jw berichten, daß sie vom Brunnen Ibhj.t kämen (Smither 1945, 2/14).
Diese Gegend ist zwar aus anderen Inschriften bekannt, aber nioht zu lokah¬
sieren. Uni (Urk. I, 106 ff.) holte aus Ibh/.t einen Sarg mit Deckel und ein Pyra¬
midion; Säve-Söderbergh (1941, S. 23) vermutet es irgendwo am 1. Katarakt,
Die Md'-Länder liegen zwischen Nil und Rotem Meer, denn ihre Pro¬
dukte sind Gold**, das aus den Minen im Ostteil des Wadi Alaqi und aus
der Südostregion des Wadi Gabgaba*' kommt, dann hs/j.t**, wahrschein¬
lich Balsam*', der von Schweinfurth im Süden des Jebel Elba*" entdeckt
wurde. Aus dem Wadi el-Hudi stammt eine Stele, die das Holen von Kupfer
und anderer Mineralien erwähnt und vom ,,. . . Kommen in dieses große
Land der Md/(j)w" spricht**.
Die Md/-Leute als Wüstenbewohner werden deutlich von den Niltal¬
bewohnern unterschieden*^ und ihr Land neben Tmhw im Westen und
W/w/.t im Niltal als Gegenstück im Osten erwähnt*'. Seine Lage im Osten
wird auch dadurch erhärtet, daß es oft im Zusammenhang mit Punt und
dem Gottesland (beide Gebiete liegen am Roten Meer) genannt wird. Von
einigen Göttern heißt es geradezu: ,,der schöne Md/ von Punt"**.
doch ist es nicht urunöglich, Ibh/.t bei den Toshke-Steinbrüchen zu suchen.
Auch die frühesten Pfannengräberfunde (allerdings nur termini post quem)
stammen aus Toshke-West. Weiterhin ist Ibh.t bekaimt aus der Semnah-Stele
Amenophis' III., der Aufständische dieser Gegend schlägt. Die erbeuteten Ge¬
fangenen sind Mgjw und Nhi^jw (Säve--Söderbebgh 1941, S. 228). Es bleibt
also unklar, ob es sich bei dem Brunnen Ibhj .t um oin Gebiet gehandelt hat, wie aus den anderen Inschriften zu entnehmen ist oder tatsächlich nur einen Brun¬
nen in der Ostwüste bezeichnete; vgl. Bietak 1966, S. 7.5.
5« De Mobgan 1895, Kom Ombos I, Nr. 99: „er gibt dir das Land W/w/.t
mit seinem Silber und das Land Md/ mit seinem zahlreichen Gold"; vgl. Bietak
1966, S. 77. " Vebcoutteb 1959, S. 129, Map 2.
Pap. Ebers 33, 21; weitere Belegstellen für hs/j.t: Deines- Gbapow 1959,
S. 417 f.; Gabdineb 1909, Admonitions 6,3; Säve-Södebbebgh 1941, S. 208,
Z. 7; Urk. IV, 329 - hsj.t unter den Produkten von Punt.
s8 Dbines-Gbapow 1959, S. 418: § 1 hs/j.t vielleicht ein Balsam oder oin
Harz. EbbcU vermutet Balsamodendron Gafal.
«"Schweinfübth 1922, S. 63: Commiphora Opobalsamum Engl., echter
Balsam. " Zt. Bietak 1966, 77 f., Fig. 7.
«2 Die Semnah Despatches unterscheiden zwisohen Nhsjw, die Handel treiben
wollen und hungernden Md/jw aus der Wüste (Smitheb 1945, Despatch No. 1,
3, 5, 6). In der Lehre Amenemhets I. heißt es: „Ich habe die Löwen gezähmt
und ich habe die Krokodile gefangen; ieh habe die W/w/(t)jw gebändigt und ich
habe die Md/jw gefangen". Die Krokodile als Wassertiere werden also den
Löwen = Md/jw gleiohgesetzt. In der Felsoninschrift von Hatnub no. 16, 6-7
werden Md/w, W/w/.t, Nhsjw (?) und Asiaten und in no. 25, 14 Md/w, Asiaten
und Wüstenbewohner (?) nebeneinander genannt (Anthes 1964, S. 36 imd 57).
Vgl. auch Poseneb 1958, 38 ff.
«' Säve-Södebbebgh 1941, S. 55: aus einer Kapelle Menthuhoteps II. in
Dendera.
•* Amonshjminus von Kairo (Pap. Boulaq 17) 1,4: „Herr des Md/-Landes
und Herrscher von Punt", 2,5: „Dessen Wohlgeruch die Götter lieben, wenn
er aus Punt kommt; reich an Duft, wenn er aus dem Md/-Land herabsteigt, mit
schönem Anthtz, wenn er aus dem Gottesland kommt", 8,7-9,1: „Myrrhe und
Weihrauch gemischt aus dem Md/-Land und frische Myrrhen für deine Nase.
Mit schönem Antlitz, wenn er aus dem Md/-Land kommt".
Beitrag zur Herkunft dor Pfannengräber-Leute 1121
Wie bereits erwähnt, arbeiteten die Md/jw in ägyptischen Diensten,
hauptsächhch als Söldner**. Während des Mittleren Reiches saßen sie in
den nubischen Nilfestungen und hatten darauf zu achten, daß keine Niltal¬
oder Wüstenbewohner nach Unternubien eindrangen. Aus den Kontroll¬
büchern, die die Grenzsoldaten verfaßten, geht hervor, daß Famihen der
Md/jw versuchten, in ägyptische Dienste zu treten, denn, so sagten sie,
„die Wüste stirbt vor Hunger"**.
Das ist wohl auch die Erklärung dafür, warum sich die Pfannengräber-
Leute am Ende des Mittleren Reiches in so großer Zahl am Nil niederließen :
die Steppe zwischen Nil und Rotem Meer drohte zur Wüste zu werden. Es sei
kurz auf die Darstellung zweier Hirten aus einem Mittleren Reichs-Grab in
Meir verwiesen*'. Ihre düri-e Gestalt entspricht dem Bild, das man sich
von einem verhungernden Beduinen macht; ihre ungepflegte, wuschelige
Haartracht erinnert an die Funde in den Pfannengräbern**.
Während die Ägypter mit den Md/-Stämmen zu tun hatten, die zwischen
Aswän und dem 2. Katarakt vom Nil bis zum Roten Meer wohnten, wurden
die Meroiten von weiter südlich wohnenden Gruppen belästigt. Die Könige
Aman-Nete-Yerike*9 (431-405 v. Chr.'"), Harsiotef* (404-369 v. Chr.) und
Nastasen'^ (335-315 v. Chr.) hatten dauernd mit wechselndem Erfolg ihre
Überfälle auf Tempel zwischen dem 3. und 4. Katarakt abzuwehren. Es ist
möglich, daß der Name der südhchen Md/-Stämme, in den Inschriften der
Im Hymnus an Arensnuphis (Philae 137) heißt es: ,,Du bist der schöne Md/, der Herr von Punt" und Min von Koptos wird ,,der schöne Md/ der östlichen Wüste"
genannt (Edfu I, 399; Wb II, Belegstellen, S. 186,8; vgl. auch Bbugsch 1882,
S. 34 f.). Zur Lage des t/ ntr vgl. Stele Alnwick Castle 2 aus dem Mittleren
Reich, die aus einem kleinen Tempel im Wadi Casus, nördlich von Koseir,
stammt. Ein Beamter hat im 1. Jahr Sesostris' I. ,,sein Denkmal errichtet im
Gottesland". Allem Anschein nach ist der Fundort bzw. die Gegend am Roten Meer als t/ ntr bezeichnet worden (Ebman 1882, S. 204 f.).
Der Name „Md/" wurde allmähhch zur Berufsbczoiohmmg für „Soldat,
Jäger", so daß auch Ägypter als Md/ bezeichnet werden konnten (Säve-Södbb¬
bbbgh 1941, S. 232 f.; Bbugsch 1882, S. 34 f.). Es gab aber auch genügend
echte Md/-Soldaton in ägyptischen Diensten, wie aus der Klageschrift unter
Ramses' V. hervorgeht : oin Chnumprioster in Elephantine soll Mneviskälber an
einige Md/jw in der Festung von Bigge verkauft haben (zt. Sävb-Södeebbegh 1941, S. 189). Die Bezeichmmg für „Soldat" im Koptischen, MATOI soh nioht von Md/, sondern von der demotischen Bezeichnung für Perser „Mdj" (Meder) herrühren (Sethe 1916, S. 124 ff.). - Eine Md/-Frau ist als Festtänzerin in La¬
hun genannt (zt. Bietak 1906, S. 75, Anm. 221).
«« Smitheb 1945, 4 Z. 10 = Despatch Nr. 5 aus Elephantine.
" Blackman 1914, S. 32, Fig. 8 und PI. X. Grab des Wh-htp's Sohn Snbj aus
der Zeit Amenemhet's I. Vgl. S. 1115 f. und Anm. 29.
Mac ad am 1949, Inscr. IX, 45 f. aus seinem 2. Jahr. PI. 23.
"> Die Regierimgsjahre der meroitischen Könige sind Hintze 1959, S. 23 f.
entnommen. " Urk. III, 126, Z. 78, 127, Z. 81, Z. 85, 128, Z. 89.
'2 Schäfeb 1901, Z. 61, 64 f.
meroitischen Könige Mdj j.t'' oder Mdd'* geschrieben, sich bei Pünius (VI,
35,11 = VI, 190) in dem Stamm der Mattiten wiederfindet, die südlich
von Meroe anzusetzen sind. In jener Gegend liegt auch die Insel Medoe
(Plinius VI, 35,15). Damit wäre auch eine Verbindung zu den südlichen
Gruppen der Pfannengräber-Kultur geschaffen.
In Ägypten geht die Bezeichnung ,M4'" für ein Gebiet zwischen Nil
und Rotem Meer verloren'*. Plinius (VI, 34,1 = VI, 169) weiß nur noch zu
berichten, daß südlich von Berenice, wo die von Koptos herführende Straße
mündet, also beim heutigen Koseir, Troglodjrtioe folge, welohes früher
Midioe (nach anderen Texten Michoe) oder Midoe genannt worden sei'*,
ein weiterer Beleg dafür, daß das Land Md/ das Gebiet östlich des Nil
umfaßte. In der Troglodytice wohnen, wie der Name sagt, Troglodyten,
Höhlenbewohner, die in viele kleine Stämme unterteilt sind". Die größten
Stämme werden von den Blemmyern und Megabarern gebildet'*. Diodor,
der das Werk des Ägatharchides exzerpiert hat, schreibt über die Begräb¬
nissitten der Troglodyten (III, 33): ,,Sie stricken den Leichnam zusammen
mit Ruten der Mehlbeerstaude, so daß Hals und Knie aneinander gebunden
werden. Dann legen sie den Toten auf eine Erhöhung und werfen lachend
nach ihm mit ziemlich großen Steinen, bis sie ihn damit überdeckt haben,
daß man nichts mehr von ihm sieht. Zuletzt stecken sie das Horn einer
Ziege oben darauf . . .". Die Verschnürung der Leichen, die Bedeckung mit
Steinen und die Beigabe von Tierhörnern gehörte zu den Bestattungsge¬
bräuchen der Pfannengräber-Leute". Strabo (XVI, 4) berichtet: ,,Die
Das demotische Wort Mdj und das koptische Matoi wird von ,, Meder" her¬
geleitet, vgl. Anm. 65. Trotz der gleichen Schreibform bei Nastasen können die
dort erwähnten Bewohner von Mdjj.t nicht mit den Persern in Verbindung ge¬
bracht worden, wie es noch Sethe (1916, S. 129) versuchte. Der Kambyses-Zug
war bei Aman-Nete-Yerike bereits 100 Jahre vorbei, und später einfallende
Perser wird man wohl schwerlich als ,, westliche Wüstenbewohner" bezeichnet baben (Macadam 1949, Inscr. IX, 45). Es ist wahrsoheinlioh, daß die Mdd einen
Ort (Krtn = Korti?, vgl. Macadam 1949, IX, Anm. 75) zwischen Abu Hamed
und Debba überfielen. Sie wären dann aus einem Grebiet gekommen, in dem
heute Bisharin wohnen.
'« Vgl. Famna 1925, S. 51 ff. liest Md' Me$e' und nimmt aufgrund der Plinius- Stelle an, die Ägypter hätten es Mi^o'e ausgesprochen (S. 53).
" Z. B. Plinius V, 8 VI, 34, 1; 35, 9 ff. Diodor III, 14 ff. Strabo XVI, 4. vgl.
Jacoby 1958, 673., Nr. 46-62 (S. 309 ff.).
'8 Plmius V, 8 VI, 35, 11; Diodor III, 33, 1; Theokrit IdyU. VII, III dazu
Scholien 114a; Strabo XVII, 819, 786.
" Vgl. Anm. 8, 13, 15; zu den Höhlenwohuungen vgl. Anm. 44.
Macadam, 1949, Inscr. IX, 46
Beitrag zur Herkunft der Pfannengräber-Leute 1123
Frauen schwärzen sorgfältig die Augenbrauen ; um den Hals legen sie Mu¬
scheln gegen Zauberei." Vielleicht ist das eine Erklänmg für die Vorliebe
der Pfannengräber-Leute für die Muschelstreifen-Armbänder und die
Ketten aus Nerita-Schnecken*".
Aus diesen ethnographischen Angaben der antiken Schriftsteller geht
wohl deutlich hervor, daß sich zumindest eine Reihe von Elementen der
Pfannengräber-Kultur bei den Troglodyten erhalten hatte. Das wird auch
archäologisch dadurch erhärtet, daß sich anf dem Jebel Moya zu eben jener
Zeit eine Kultur mit Pfannengräberelementen entwickelt hatte** und Pfan¬
nengräber-Scherben bis zum Roten Meer vorkommen*^.
Den Ägyptern sind von den nomadisierenden Troglodyten am besten die
Blemmyer bekannt, die bis zum 6. nachchristlichen Jahrhundert eine wich¬
tige Rolle im Niltal spielen*'. Der Troglodytenstamm der Megabarer ist
mit den Blemmyern so eng verwandt, daß in demotischen Ehekontrakten
der Vater ,, Blemmyer"**, der Sohn ,,mhbr"** genannt werden; die demoti- Vgl. S. 1115, Anm. 17, 19 und S. 1117, Anm. 35.
81 Vgl. S. 1117 f.
82 Verbreitungskarte Nr. 46, 47, 48, 49.
83 Zu ihrer Geschichte vgl. z. B. Krall 1898; Kirwan 1937; Kirwan 1939,
S. 46ff. ; Paul 1954, Kap. III-VII. - Schweinfurth entdeckte in el Kab
(1922, S. 269 ff. und Abb. S. 273) und Moalla (S. 276 ff.) Grabanlagen, die er den
Blemmyern zuschrieb. Der Tote liegt ausgestreckt auf dem Rücken in einer mit
Steinplatten ausgekleideten länglich-ovalen Grube von geringer Tiefe. Ein bis
zu 150 cm hoher Steinring aus unbehauenen Sandsteinblöcken wird mit Sand
so ausgefüllt, daß die Anlage ein kegelförmiges Aussehen erhält. Junker (1925, S. 80 ff) stellte eine Reihe von Friedhöfen aus der nachchristlichen Zeit fest, die
möglicherweise dem Grabtypus angehören: el Amarna (Davies 1904, Bd. II,
S. 5); Dendera (Petbie 1900, S. 33); MoaUa (Schweinfübth 1922, S. 276 ff.);
el Kab (Schweinfurth 1922, S. 269 ff.); Shellal, Cem. 7 (Reisner 1910, S.
57 ff.); Khor Ambukol, Cem. 14 (Reisnbr 1910, S. 145); Kalabsha (Gräber
Firth 1912, S. 36; Siedlungsüberreste: Monneret de Villard 1935, I, S. 31);
Dibjer (Monneret de Villard 1935, Bd. I, S. 59 - ebenfalls Siedlungsüber¬
reste); Qasr Ibrim (Weigall 1907, S. 121); Firkinarti (Kirwan 1939, S. 23);
Über die materielle Kultur kann nichts ausgesagt werden. Die Skelettüberreste
aus den Gräbern von Shellal und Khor Ambukol weisen dio E-Gruppe (von
Reisneb so genannt) einer negroiden Bevölkerungsscbicht mit Pfefferkorn-
Haar zu. Sie übten Beschneidung und hatten angefeilte Zahne. Ihre Duroh-
schnittsgröße betrug 170 cm. Da sich fast ausschließlich Männer in den Gräbern fanden, ist es möglich, daß es sich bei der E-Gruppe um Söldner gehandelt hat
(Hofmann 1967, S. 369, 371, 387, 400, 464; Reisneb 1910, 57 ff., 145; Smith
1910, S. 81, 84, 87; BuU. I, 29, BuU. V, 23). Eme Untersuchung des Problems,
ob die E-Gruppen-Gräber bzw. die übrigen Anlagen in Ägypten und Nubien den
Blemmyern zuzuordnen sind, steht noch aus. Es soUte an dieser Stelle lediglich
darauf hingewiesen werden. Im Frühjahr 1967 wurden die Beja-Gräber von
einer italienischen Gruppe untersucht (Mitteilung bei Leclant 1968a, S. 115,
Nr. 31). 84 pap_ Hauswaldt 6: Mölleb 1918, S. 79.
85 Pap. Hauswaldt 15 = Berlin Pap. 11 341: Möllee 1918, S. 79.
sehe Bezeichnung mhhr ist wohl mit Sicherheit der griechischen Benennung
Megabarer gleichzusetzen**. Sie mögen dem mittelalterlichen nubischen
Reich Makuria oder Makorrah den Namen gegeben haben*', ob sie es jedoch
auch begründeten**, erscheint ungewiß. Burckhardt*® erwähnt einen Stamm
Mekaberäb®* nördlich von Meroe ; heute gibt es nur noch eine Bahnstation
Mukrabrab südlich von Ed Damer.
Während an der Südgrenze von Ägypten und im nubischen Niltal die
Stämme aus der Ostwüste unter dem Namen Blemmyer bekannt waren®*,
erwähnen die axumitischen Inschriften ein Volk der Begä, in einer griechi¬
schen Version auch Bougaites®^. Die Bezeichnung Begä wird wie bei Md/jw
und Troglodyten viele Stämme eines Gebietes umfassen; so unterwerfen
sich sechs Begä-Fürsten mit ihren Völkern dem Äxumitenkönig 'Ezänä®'.
Ein Schohon zu der von Cosmas Indicopleustes abgeschriebenen griechi¬
schen Inschrift erklärt Beya mit Blemmyer®*.
Zur Namensform ,,Begä" sei auf folgendes hingewiesen: in der religi¬
ösen Literatur der Spätzeit wird ein Land Bwgm oder Bwkm genannt®*.
Da es meist im Zusammenhang mit Punt und dem Gottesland erwähnt
wird®*, erscheint wie bei dem Md/-Land die Ännahme berechtigt zu sein,
88 MÖLLER 1918, S. 79 f.; vgl. auch Kraus 1931, S. 15 f.
8' Kraus 1931, S. 15 f.
88 Vivien de St. Martin 1863, S. 70, zt. nach Kraus 1931, S. 15 Anm. 62.
88 Burckhardt 1918, S. 272, zt. naoh Möller 1819, S. 81.
8" Daa Suffix -äb ist die gebräuchliche Form der Stammesbezeichnung, vgl.
Schäfer 1917, S. 40 f., Anm. 9, 20. Es ist dem Tü Bedäwie entnommen.
81 Der Name Blemmyer (im Koptisohen in den Formen Balnemowi, Beleh-
mu) scheint eine Eigenbezeichnung zu sein. In einem Vertrag nennt sich der
Fürst: „Kleinkönig der Blemmyer", doch da die Urkunde in griechischer Spra¬
che abgefaßt ist, körmte er auoh den bei den Griechen gebräuchlichen Namen
für seinen Stamm gewählt haben. Doch karm ,, Blemmyer" aus dem Bedäwie
abgeleitet werden und soviel wie „Bewohner des trockenen Gebietes" bedeuten
(bölama = trocken). Die erste Erwähnung der Blemmyer kommt bei Theokrit,
IdyU. VII, 114 (ca. 300-260 v. Chr.) vor, die letzte bei Johannes von Ephesus c. LI im Jahre 891 = 580 n. Chr.
92 Littmann 1950, 98 ff. Die Inschrift über den Feldzug des axumitischen Königs 'Ezänä gegen die Begä steht in griechischer, sabäisoher und unvokali¬
sierter altäthiopischer Sprache auf einer Stele.
88 Littmann 1950, S. 99, Inschrift I, Z. 7.
8* Littmann 1913, Bd. I, S. 44, zu Z. 12: . . . (to)u(; BXEjji,(j,ua?. Cosmas Indi¬
copleustes hatte die Lehne eines Thrones aus weißem Marmor als Stele des
Ptolemäus III. Euergetes (247-221 v. Chr.) erkannt und abgescluioben. Dabei
geriet er in die ebenfalls griechisch abgefaßte Inschrift eines unbekannten axu¬
mitischen Königs.
86 Junker 1911, S. 27 IT.; Sethe 1912, S. 21 ff. mit einer Stellungnahme zu
Junkers Lokahsierung von Bwgm; Junker 1917, S. 73 ff.; Gauthier 1925,
II, S. 20.
" So heißt es von Min: Schöner Md/ aus Punt . . . man jubelt dir zu in Bwgm
Beitrag zur Herkunft der Pfannengräber-Leute 1125
Bwgm in der Ostwüste zu suchen. Das -m scheint ein Suffix zu sein, ähn¬
hch werden die Bishäri in vielen Werken, in Anlehnung an das Vulgär-
Arabisch, Bisharin und sogar Bisharüim genannt. Andererseits ist es auch
möglich, daß den Ägyptern der Landesname nur in der Objektsform gege¬
ben wurde, so wie es noch heute im Bedäwie üblich ist". Das Suffix des direk¬
ten Objekts ist heute jedoch -b. In einigen meroitischen Inschriften aus
Philä steht der Titel ,,Bekemete"®*, den Griffith für eine Zusammensetzung
aus dem Adjektiv mete ,, untergeordnet"'®, zweitrangig und einer Lokal¬
bezeichnung hält, also ungefähr ,, Unterhäuptling in Beke"*"®. Wenn die
Interpretation richtig ist, dann fehlt bei der meroitischen Verwendung
das -m.
Die arabischen Geographen und Historiker umschrieben den velaren
Konsonanten mit z. und nannten das Volk Buja*®*. Äuf einer europäischen
Karte des frühen 17. Jahrhundertsi®^ steht aber Buge. In Anlehnung an die
Araber werden die kuschitischen Völker zwischen Nil und Rotem Meer,
zwischen Oberägypten und Äthiopien heute Beja genannt, obwohl keiner
ihrer vielen Stämme diesen Namen trägt*"'. Doch hörte Keimer von einem
Bishäri die Stammesbezeichnung Biggawijet und die Behauptung, Bishäri
stamme von Bigga, einem Volk, das vor der Araberinvasion zwischen Nil
(Junker 1911, S. 27 - Edfu I, 396); Horus ist ,,Herr des Gotteslandes, Herrscher von Punt, der das Wadi durcheilt und Bwgm durchzieht" (Junker 1911, S. 28 - Dümichen, Tempi. Inschr. I, 55); Hathor heißt: b>'.t von Bwgm, die sich hinter
Punt ber ergeht (Junker 1911, S. 28 - Mariette, Dendera I, 506) und: Du Ga¬
zelle der Wüste, du Große, Gewaltige in Bwgm (Junker 1911, S. 46 - Phot. 92).
" Almquist 1881, S. 7, 9, 21; Reinisch 1893, S. 44.
»8 Griffith 1912, II, S. 38, Inscr. 98, 106, 107.
Man vgl. damit Bedäwie: neti = unten, unter (Almquist 1885, S. 52, 93).
Möghcherweise stammt der Titel wie das Land aus dem Osten.
i"" Es ist nicht ersichtlich, warum Griffith als Regionsbezeichnung ,,Bekeme"
angibt, nachdem er -mate abgetrennt hat: „Bekemete may thus mean 'The
(chief) in Bekeme'. Mate, following it, seems to be an adjective . . . meaning perhaps 'junior', 'second', 'inferior'" (Griffith 1912 II, S. 38).
Z. B. bei Maqrizi (Quatremisre II, S. 135 ff.), al Ya'qübi (Schubarth-
Engelschall 1967, S. 14), al-Mas'üdi (ibid. S. 17 und 18; Dammann 1929, S. 9:
die Nubier, Buga und Zinj gehören derselben Gruppe der Nachkommen von
Kus an), Jäqüt IV, S. 820 (Dammann 1929, S. 58).
Dappee 1671, Karte zwischen S. 666 und 667.
Die ,,Beja"-Völker nennen ihre Sprache tü bedäwie mit einem postal¬
veolaren, von Almquist (1818, S. 39, 43) supra-dontal genannton d, das von den Arabern als j artikuliert wird. Da jedooh - wie eine arabische Nisbe und arabisch
j auch in anderen Wörtern zu postalveolarem d geworden ist (Almquist 1885,
S. 2: arabisch ajin, ,,Teig" wird im Bed. zu 'adin) mag die Spraohbezeichnung von den Arabern übernommen worden sein: ""bega (alte Spraohbezeichnung)
> beja-wiya (arab.) > bedawie. - Reinisch (1893) bezeichnet das d als retro¬
flex (S. 13). Er gibt eine Anzahl von Beispielen an, in denen d und j in demselben Wort wechseln (S. 15, § 25).
Verbreitungskarte der Pfannengräber-Kultur
1 Lahun 2 Rifek 3 Mostagedda 4 Badari imd Qau 5 Abydos
6 Balabish 7 Hu und
Abadiyeh 8 Ballas/Nubt 9 El Khizam 10 Theben 11 Armant 12 Tod 13 Ed Deir 14 Esneh 15 El Kab 16 Edfu 17 Gemeniyeh 18 Zenigla 19 Daraw-West 20 Aswän 21 Shellal 22 Ghiari 23 Moalla 24 Dakka 25 Kubän 26 Wadi Alaqi 27 Qurta 28 Maharraqa 29 Sayala 30 Wadi es-Sebua 31 Areika 32 Amada 33 Tomas 34 Aniba 35 Masmas 36 Toshke-West 37 Toshke-Ost 38 Faras 39 Aksha 40 Serra-West 41 Serra-Ost 42 Debeira 43 Gamai 44 Soleb 45 Kerma 46 Khor Arbaat 47 Erkowit 48 Agordat 49 Kassala 50 Khartum 51 Qoz Kabbaro 52 Jebel Moya
Beitrag zur Herkunft der Pfannengräber-Leute 1127
und Rotem Meer saß*"*. Möglicherweise hängt auch der Name der Nihnsel
Bigge, die im Nubischen Bijje*"* ausgesprochen wird, mit dem Volk Bigga
zusammen.
Die materielle Kultur dieser Halbnomaden hat viele Dinge der ägypti¬
schen und nubischen Kultur bewahrt*"*; die ,, fuzzy wuzzy"-Prisur der Bishäri, das Tragen silberner Ohrringe*"' und die Bestattung unter Steinen*"*
zeigen Beziehungen zur Pfannengräber-Kultur.
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß das Gebiet vom Ostufer des
Nil bis zum Roten Meer von altersher von einer nomadischen Bevölkerung
besiedelt war, der die Pfannengräber-Kultur zugeordnet werden muß und
deren Ausläufer bis zum Jebel Moya reichen. Die Md/wj der alten Ägypter
sind wahrscheinlich mit diesen Pfannengräber-Leuten identisch. Die heu¬
tigen Beja-Völker gehören dem gleichen Kulturbercich an. Jedoch geht der
Name Beja etymologisch wohl nicht auf Md>, sondern eher auf das altägyp¬
tische Bwgm zurück.
INDEX ZUR VERBREITUNGSKARTE DER
PPANNENGRÄBER -KULTUR
1. Lahun. Petrie 1901, S. 48: „coarse black pottery with diagonal incised lines"
wio in den Pfannengräbern von Hu. Nicht nachprüfbar.
2. Rifeh. Petrie 1907, S. 20 f. Pfannengräber-Friedhof mit unbekannter An¬
zahl von Bestattungen am Wüstenrand, Dorf Zowyeh.
Z. Mostagedda. Brunton 1937, S. 114 ff. Pfannengräber-Friedhof mit 107
Gräbern und wahrscheinlich Siedlungsreste.
4. Badari wnd Qau. Brunton 1930, S. 3 ff . 37 Gräber und Siedlungsreste am
Wüsteru-and zwischen beiden Ortschaften.
5. Abydos. Peet 1914, S. 66 f., PI. XV/12. Pfannengräber-Ware, bemalte
Rindersehädel und Hörner.
6. Balabish. Wainwright 1920, S. 3 ff. 49 Gräber am Wüstenrand.
l.Hu. Petrie 1901, S. 45 ff . Friedhof X mit 28 Pfarmengräbern und vielen
Depots mit Pfannengräber-Ware. Mace 1901, S. 50ff. : Friedhof YS mit
Übergangskultur .
Abadiyeh. Petrie 1901, S. 45. Einige Pfannengräber am Rand des Friedhofs B. Nicht nachprüfbar.
8. Ballas/Nubt. Petrie 1901, S. 48; Roisner 1910, S. 6. Nioht nachprüfbar.
9. El Khizam.. Reisner 1910, S. 6. Nioht nachprüfbar.
*»* Keimbb 1954, S. 69, Anm. 1. Nach seinem Gewährsmaim Karar Khair-
allah soll die Sprache der Bishäri Biggawiya lauten,
ixs Schäfer 1917, S. 28; Massbnbach 1933, S. 15.
Dazu gehören Nackenstützen, Haarpfeile, Einsteckkämme, Fuß- und
Armringe, Holzgefäße, Milchkörbe, Angareb, Handmühlen, Wurfstöeke und
Speoksteingefäße. Eine genaue Untersuchung dieser Gegenstände liegt in dem
Artikel von Keimbb 1954 vor.
Schweinfübth 1922, S. 69.
*»8 Paul 1954, 35.
75 Or.-Tg.
10. Theben. Weigall 1907, S. 25. Hall und Aryton fanden einen geplünderten
Pfannengräber-Friedhof gegenüber von Karnak, M. Lograin entdeckte an
der Ostseite des Karnak-Tempels einige Pfannengräber-Soherben. Nicht
nachprüfbar. Vgl. aber die Kerma-Funde von Passalacqua: Schäfer 1910,
S. 19 £f.
11. Armant. Myers JEA 23, 1937, S. 117 f.; CdE 12, 1937, S. 172. Pfannengräber, bemalte Tierschädel.
12. T6d. Barguet 1952, S. 17 ff. 7 Pfannengräber am Rande des Fruchtlandes.
13. Ed Deir. Weigall 1907, S. 25. Pfannengräber-Scherben. Nioht nachprüfbar.
14. Esneh. Garstang 1908, S. 137 f., 142. Vgl. jedooh Bietak 1966, S. 65 und
Anm. 146. Nicht nachprüfbar.
15. El Kab. WeigaU 1907, S. 26, PI. LXXVI. Pfannengräber-Scherben aus der
Festung.
16. Edfu. Weigall 1907, PI. LXXVII. Pfannengräber-Scherben.
17. Gemeniyeh. Weigall 1907, PI. LXXVII, LXXVIII. Pfannengräber-Scherben.
18. Zenigla. WeigaU 1907, PI. LXXVIII. Pfannengräber-Scherben.
19. Daraw-West. WeigaU 1907, S. 25. Pfannengräber-Soherben, von Ayrton
1905 gefunden. Nicht nachprüfbar.
20. Asw&n. Weigall 1907, S. 25. Pfannengräber-Ware, von Lady William Cecil 1902 gefimden. Nicht nachprüfbar.
21. Shellal, Gem. 7, Knoll B. Reisner 1910, S. 53 ff. Pfannengräber-Friedhof.
22. GiiMri, Cem. 58:1. Fü-th 1912, S. 55 ff. Pfannengräber-Friodhof mit C-Grup- pen-Einfluß.
23. Moalla, Cem. 68. Firth 1912, S. 64 ff. Friedhof mit Pfannengräber-Einfluß.
24. Dakka, Cem. 97. Firth 1915, S. 108 ff.; Cem. 98:1000. Firth 191.5, S. III f.;
Cem. 101. Fu-th 1915, S. 112 ff.
25. Kubän. WeigaU 1907, PI. LXXXII. Pfamiongräber-Scherben aus der Festung.
26. Wadi Alaqi, Cem. 114. Firth 1927, S. 129 ff. Pfannengräber-Soherben aus
einem C-Gruppen-Friedhof.
27. Qurta, Cem. 118. Firth 1927, S. 140 ff. Gräber der Kerma-, C- und Pfannen¬
gräber-Kultur.
28. Maharraqa. Bietak 1960, S. 49. Pfaimengräber-Lager.
29. Sayala, Friedhof B. Bietak 1966, S. 43 ff.; Cem. 135. Firth 1927, S. 198 f.;
Friedhof G/6-8. Bietak 1966, S. 47 ff.
30. Wadi es-Sebua. Daumas 1962, PI. X/D. Pfannengräber-Scherben aus der
Siedlung.
31. Areika. Maclver-Woolley 1909, PI. 10. Pfannengräber-Scherben.
32. Amada, Cem. 167:87. Emery-Kirwan 1935, S. 190; WeigaU 1907, S. 102,
PI. LXXXVII, Amada I, Nr. 43.
33. Tomas, Cem. 189. Emery-Kirwan 1935, S. 212 ff.; Leclant 1965, S. |195 f.,
1968b, S. 158.
34. Aniba, Friedhof N. Steindorff 1935, S. 28 ff. 21 Pfannongräber östlich des C-Gruppen-Friedhofs; Friedhof C. Steüidorff 1935, S. 193 ff. 13 Pfannen¬
gräber. Abou Bakr 1963, S. 115 ff.; WeigaU 1907, PI. XC, Nr. 75.
35. Masmas, Cem. 201. Emery-Kirwan 1935, S. 312 ff. Spuren der Pfannengräber- Kultur.
36. Toshke-West. Simpson 1962, S. 42. Kleiner Pfannengräber-Friedhof am
Wüstenrand. Junker 1926, 10 ff., 78 ff.
37. Toshke-Ost. Simpson 1963, S. 44, PI. XXII. Pfannengräber-Scherben am
Jebel Agg.
38. Faras. Griffith 1921, S. 77, 79, PI. XII, 18 und 20. Funde von Bukranien
Beitrag zur Herkunft der Pfannengräber-Leute 1129
und Pfannengräber-Ware; Verwers 1961, S. 20, 22. Nordström 1962, S. 39,
41 (?); Säve-Söderbergh 1964, S. 30: zwischen Paras und Gamai-Ost liegen
am Wüstenrand eine Reihe von Gräbern, die wahrscheinlich der Pfannen¬
gräber-Kultur zuzuordnen sind.
39. Aksha. Vereoutter 1963, S. 138. Pfannengrab mit rxmdem Steinkreis - Ober¬
bau und 15 Ziegenschädel an der Westseite des Grabes.
40. Serra-West, Cem. 24-M-6. Verwers 1962, S. 24 f. Pfannengräber.
il. Serra-Ost. Hughes 1963, S. 122. Flache ovale Gruben ohne Oberbau und
Rinderschädel weisen auf dio Pfannengräber-Kultur hin.
42. Debeira. Verwers 1961, S. 20 ff. Typ C der Gräber scheint der Pfannengräber - Kultur anzugehören. Säve-Söderbergh 1963, S. 54: Pfannengräber-Soherben,
bemalte Tiersehädel und Muschelstreifenarmband. Säve-Söderbergh 1964,
S. 30: Site No. 172 enthielt Pfarmengräber.
43. Qanmi. Bates-Dimham 1927, S. 16 f. 4 runde Gräber am Wüstenrand.
Adams 1962, S. 13 (?).
44. Soleb. Schiff Giorgini 1959, S. 157 ff., Fig. 3, Tfl. XXXVI-XXXVII. Ovale
Gruben unterhalb des Grabes No. 15. Die Bestattungsgebräuche (Leichen¬
zerstückelung, Verschnürung der Leichen, Bedeckung mit Ocker, Sehädel-
lage im Osten) gehören in die Pfannengräber-Kultur (vgl. Anm. 14). Die
Tonwaren sind vom Kerma-Typus.
45. Kerma. Reisner 1923 IV, Fig. 241. Pfannengräber-Soherben.
46. Khor Arbaat. ArkeU 1961, S. 78. Nicht nachprüfbar.
47. Erkowit. ArkeU 1961, S. 78. Nicht nachprüfbar.
48. Agordat. ArkeU 1954, S. 33 ff., PI. VIII, 3, IX, 4, X, 1, XII, 4. Pfannen¬
gräber-Soherben.
49. Kassala. Crowfoot 1928, PI. XIII/1-10. Pfannengräber-Scherben.
50. Khartum. ArkeU 1949, S. 95, PI. 90, 3. Mit der 1. Scherbe von PI. 88, 2 vgl.
Brunton 1930, PI. IX, Nr. 6 und PI. X, Nr. 9 (Qau and Badari) und ArkeU
1954, PI. XII, 4 (Agordat).
51. Qoz Kabbaro. Balfour Paul 1952, Fig. 5 Nr. 1, 4, 5: Scherben mit Netzmuster vgl. z. B. Bietak 1966, PI. 25 ff. Vgl. die Topfform Fig. 2 GK 1/12 mit Brun¬
ton 1937, PI. LXXII, Nr. 1. An Bestattungsgebräuchen ist die Leichenzer¬
stückelung zu erwähnen (vgl. S. 1114, Anm. 12).
52. Jebel Moya. Addison 1949. Elemente der Bestattungsgebräuche, Muschel-
streifon-Armbänder und Tonwaren (PI. XCIV, Abb. C, PI. XCV, Abb. D,
Nr. 4, PI. XCVII, Abb. C, Nr. 4, 5, 10, PI. C, Abb. D, Nr. 2-7, PI. CHI, Abb.
C) zeigen den Zusammenhang mit der ägyptischen und nubischen Pfarmen-
gräber-Kultur (vgl. S. 1117 f.).
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BERBERISCH-BASKISCHER ENTSPRECHUNGEN
Von Hans G. Mukarovsky, Wien
Im Rahmen dieses Referates soll der lautgesetzliche Charakter der Ent¬
sprechungen einer Anzahl von Phonemen des Baskischen (Ba.) und des Ber¬
berischen (Bb.) aufgezeigt und die Hypothese ihres genetischen Zusammen¬
hanges theoretisch weiter untermauert werden.
Die nachstehend angegebenen Beispiele zerfallen in die Hauptabschnitte
1-5 und die ergänzenden Abschnitte 01-115, auf die jeweils durch die vierte
und folgende Ziffern der Ordungszahl eines Beispiels hingewiesen wird.
Z. B. verweist etwa 11.4.024 auf die ergänzenden Abschnitte 02 und 04,
oder 31.6.011 auf 011.
Die Auswahl der Beispiele richtet sich im einzelnen nach einer Auswahl
vergleichbarer Elemente in den beiderseitigen Systemen der als Personal¬
pronomina zu bezeichnenden Morpheme, im einzelnen Pronomina für
„ich", „du", „dir" (mask.) „,dir" (fem.), „ihr" (pl.), „ihm, ihr" (sg.), „sie"
(pl.). Die sich für einen jeden dieser Fälle ergebende Lautrelation des Bb.
und Ba. wird in der Folge dirrch eine Anzahl weiterer, analoger Beispiele
belegt, die lexikalischer Natur sind. Da in diesen Beispielen jedoch noch
andere Phoneme vorkommen, werden in den ergänzenden Abschnitten noch
weitere Belege auch für diese letzteren vorgebracht.
Endlich werden in den Abschnitten 6-8 auch die Entsprechungen stamm¬
hafter a, i, u aufgezeigt. Die bb. Beispiele entstammen zentralmarokkani¬
schen Dialekten (nach Laoust), dem südmarokkanischen Taschilhait (nach
Destaing), oder dem Tuareg (nach Foucauld); die letzteren werden (T.)
gekennzeichnet. Die ba. Formen werden in Gestalt der ba. Orthographie
angeführt (z - phonet. s, s - phonet. S, x - phonet. s ; analog die Affrikaten te, ts, tx).
Die stimmlosen Explosiven sind im Ba. ursprünglich aspiriert. So ent¬
sprechen einander :
1. bb. *k ba. *kh.
l.l.bb.;!;
11.1 11.2.01
,,dir" (mask.) -k
,, Faustschlag" t-ikk'^im-t
ba. kh, k -k
ukhamilo, ukhabil, ukhumilo, ukumilo