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Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung

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Academic year: 2022

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Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung

Weiterbildung Mittelhessen

Ein Verbundprojekt der drei

mittelhessischen Hochschulen

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Diese Handreichung wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit den Förderkennzeichen 16OH12008, 16OH12009 und 16OH12010 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autor/innen.

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Im Rahmen des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“

haben sich die drei mittelhessischen Hochschulen im Oktober 2011 mit dem Ziel zusammengeschlossen, gemeinsam berufsbegleitende Angebote der wissenschaftlichen Weiterbildung zu entwickeln und umzusetzen. Mit vielen Forschungs-, Entwicklungs- und Optimierungsprojekten trägt der Verbund seitdem zu einer nachhaltigen Stärkung der wissenschaftlichen Weiterbildung in Mittelhessen bei. Die vorliegende Broschüre liefert einen Einblick in die Ergebnisse der Projektzusammenarbeit, insbesondere der zweiten Förderphase (2015-2017).

v.l.n.r.: Nadine Schönwolf, Franziska Sweers, Dr. Martha Cremer-Bach, Prof. Dr.

Marianne Friese, Prof. Dr. Wolfgang Seitter, Prof. Dr. Pia Robinson

Die wissenschaftlichen Leitungen Prof. Dr. Wolfgang Seitter, Prof. Dr. Marianne Friese und Prof. Dr. Pia Robinson sowie die Projektkoordinatorinnen Franziska Sweers, Nadine Schönwolf und Dr. Martha Cremer-Bach wünschen Ihnen viel Spaß bei der Erkundung der Broschüre.

Vorwort

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Inhalt

Das Projekt WM³ Weiterbildung Mittelhessen ………. S. 1 Unternehmensbezogene Prozessanalyse der Bedarfsartikulation ………. S. 4 Individuumsbezogene Zeitbudgetstudie ……….. S. 6 Professionalisierungsbedarfe der Studiengangkoordination ……….. S. 8 Fachspezifische Lehr-/Lernkulturanalysen ……… S. 10 Systematisierung und Validierung von Studienmaterialien ………. S. 12 Systematisierung und Validierung von elektronischen Prüfungen ………. S. 14 Evaluation und Optimierung des HDM-Zertifikats mit dem Schwerpunkt wWB ……….. S. 16 Kooperationsmanagement und Dozierendengewinnung ……….. S. 18 Beratung und Anrechnung ……… S. 22 Vertrieb und Dienstleistungsmanagement ……….. S. 24 Projektkoordination - Evaluation der Weiterbildungsangebote ……… S. 26 Netzwerkinitiative und Netzwerkarbeit ………. S. 28 Veröffentlichungen ……… S. 30

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1

Das Projekt WM³ Weiterbildung Mittelhessen

Im Rahmen des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“

haben sich die Philipps-Universität Marburg, die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Technische Hochschule Mittelhessen im Oktober 2011 zusammengeschlossen, um zu einer nachhaltigen Stärkung der wissenschaftlichen Weiterbildung (wWB) an den Hochschulen beizutragen.

Erste Förderphase (2011 - 2015)

In der ersten Förderphase wurden im Verbund 24 berufsbegleitend studierbare Weiterbildungsangebote aus einem breiten Fächerspektrum entwickelt.

Es entstand die forschungsnahe Arbeit „Anrechnungs- und Anerkennungsmodelle“, deren Ergebnisse sowohl für interne als auch für externe Hochschulmanagerinnen und -manager im Bereich der wWB von Bedeutung sind.

Zudem wurden drei Teilforschungsprojekte zu Bedarfen, Potentialen und Akzeptanzbedingungen von wWB durchgeführt.

Für die didaktische Begleitung wurden das Zertifikat „Kompetenz für professionelle Hochschullehre mit dem Schwerpunkt wissenschaftliche Weiterbildung“ sowie die Modulwerkstatt „Lehrkompetenzentwicklung in der Weiterbildung für die Weiterbildung“

entwickelt.

Die Qualitätssicherung der Angebote wird durch ein hochschulübergreifendes Evaluationskonzept gewährleistet, welches sich durch eine passgenaue Ausrichtung auf Weiterbildungsteilnehmende auszeichnet.

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2

Zweite Förderphase (2015 – 2017)

Im Fokus der zweiten Förderphase (2015 - 2017) stand die Erforschung und Optimierung zentraler Gelingensfaktoren wWB und ihrer differentiellen Passung (Nachfrage, Angebot, Organisation), um zu einer nachhaltigen Stärkung der wWB sowohl an den Verbund- hochschulen als auch innerhalb der (regionalen) Netzwerke der Offenen Hochschulen und darüber hinaus beizutragen.

Die Umsetzung dieser Ziele erfolgte über die vier Arbeitsbereiche Forschung, Entwicklung, Koordination und Vernetzung.

Im Arbeitsbereich Forschung wurden Probleme der Bedarfsartikulation (Unternehmen) und Lernzeitverausgabung (Teilnehmende) fokussiert, sowie Analysen zur didaktischen Differenzierung von Weiterbildungsmaßnahmen durchgeführt mit Blick auf die Professionalisierungsbedarfe der Studiengangkoordination, die Ausgestaltung fachspezifisch gerahmter Lehr-/Lernkulturen sowie die Qualität von Studienmaterialien und die Prüfungsgestaltung.

AP 1 Unternehmensbezogene Prozessanalyse der Bedarfsartikulation

AP 2 Individuumsbezogene Zeitbudgetstudie

AP 3 Professionalisierungsbedarfe der Studiengangkoordination

AP 4 Fachspezifische Lehr-/Lernkulturanalysen

AP 5 Systematisierung und Validierung von Studienmaterialien

AP 6 Systematisierung und Validierung von elektronischen Prüfungen

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3

Im Arbeitsbereich Entwicklung wurden Verwaltungs-, Beratungs-, Kooperations- und Vertriebsprozesse analysiert und konzeptionell (weiter-)entwickelt, sowie zusätzliche Qualifizierungsmöglichkeiten für Dozierende im Bereich wissenschaftlicher Weiterbildung konzipiert.

AP 7 Evaluation und Optimierung des HDM-Zertifikats mit dem Schwerpunkt wissenschaftliche Weiterbildung

AP 8 Kooperationsmanagement und Dozierendengewinnung

AP 9 Beratung und Anrechnung

AP 10 Vertrieb und Dienstleistungsmanagement

Der Bereich Koordination widmete sich der Projektsteuerung sowie der Weiterentwicklung bereits vorhandener Strukturen mit Blick auf die Sicherung der Nachhaltigkeit wWB an den Verbundhochschulen. Ebenso gewährleisteten die Koordinationen die projektinterne und (über-)regionale Vernetzung und Kommunikation und unterstützten allgemein die hochschulübergreifenden Steuerungs- und Projektmanagementprozesse. Während der gesamten Projektlaufzeit waren sie in unterschiedlichen Netzwerken aktiv und trieben die Ergebnisdissemination insbesondere innerhalb des Bund-Länder-Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschulen“ voran.

Der Arbeitsbereich Vernetzung sorgte für eine aktive Beteiligung in den regionalen Netzwerken der Offenen Hochschulen, insbesondere zu den Themen Anrechnung, Evaluation (Qualität) und Verbundstrukturen (Management und organisationale Verankerung).

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AP 1 Unternehmensbezogene Prozessanalyse der Bedarfsartikulation

Forschungsfragen

Welche Prozesse und Faktoren sind für eine präzisierte Bedarfsartikulation im Unternehmen entscheidend?

Wie könnten diese Prozesse für eine gelingende kooperativ-nachfrageorientierte Angebotsentwicklung in der wissenschaftlichen Weiterbildung genutzt werden?

Welche Management- und Klärungsprozesse müssen in Unternehmen durchlaufen werden, damit es zu einer konkretisierten Artikulation des unternehmensbezogenen Weiterbildungsbedarfs kommen kann?

Forschungsgegenstand

Die Bedarfsartikulation lässt sich als eigenständiger Prozess zwischen der Bedarfsermittlung und der Weiterbildungsentscheidung verorten und beschreibt den Prozess der Überführung eines Bildungsbedarfs zu einer Bildungsnachfrage. Die Bedarfsartikulation ist damit eine notwendige Voraussetzung für eine sich anschließende Angebotsakquise. Als vollwertiger Prozess ist sie bisher jedoch kaum erforscht worden und kann demnach als empirische

„Black Box“ betrachtet werden.

Forschungsdesign

6 Interviews

Gruppendiskussion

3 Experteninterviews (externe Stakeholder)

Dokumentenanalyse

6 Interviews

Gruppendiskussion

3 Experteninterviews (externe Stakeholder)

Dokumentenanalyse

6 Interviews

Gruppendiskussion

3 Experteninterviews (externe Stakeholder)

Dokumentenanalyse

• Fallspezifische und fallübergreifende Auswertung

• Prozesslandkarten

• Gesamtschau

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5 Forschungsergebnisse

Die Bedarfsartikulation kann übergreifend in einer modellhaften idealtypischen Teilung in folgende drei Prozessschritte differenziert werden: Bedarfskommunikation, Bedarfskonkretisierung und Bedarfsüberführung.

Erst im konkreten Aufbau der Teilschritte zeigen sich die unternehmensspezifischen Charakteristika, die sich z.T. deutlich voneinander unterscheiden.

Es konnten verschiedene Faktoren identifiziert werden, die scheinbar die Ausgestaltung der Bedarfsartikulation beeinflussen. Die rechts abgebildeten Faktoren stellen nur eine Auswahl an möglichen Einflüssen dar.

Fazit

Die komplexen internen Bedarfsartikulationsprozesse präsentieren sich als eine entscheidende Grundlage für eine erfolgreiche Überführung des unternehmenseigenen Weiterbildungsbedarfs in eine Weiterbildungsnachfrage. Dadurch stellen sie möglicherweise zentrale Gelingensfaktoren für eine potentielle kooperativ-nachfrageorientierte Angebotsentwicklung an den Hochschulen dar. In den drei Fällen werden die Hochschulen im Teilschritt der Bedarfskonkretisierung bisher nicht als Weiterbildungsanbieter wahrgenommen, mit der Folge, dass sie u.a. im Rahmen von Nachfrage- und Akquiseschritten nicht berücksichtigt werden. Hochschulen stehen hier vor der Herausforderung die eigene Sichtbarkeit für Unternehmen aktiv zu befördern, etwa durch eine fokussierte Verbands- und Netzwerkarbeit. Erst dann sind die Voraussetzungen für eine kooperativ-nachfrageorientierte Angebotsentwicklung gegeben.

MitarbeiterInnen: Noell Bopf (THM), Anika Denninger (JLU), Ramin Siegmund (UMR)

Denninger, A./Siegmund, R./Bopf, N. (2017): Unternehmensbezogene Prozessanalyse der Bedarfsartikulation. Online unter: www.wmhoch3.de.

Denninger, A./Siegmund, R./Bopf, N. (2018): Von der Bedarfsartikulation zur kooperativ- nachfrageorientierten Angebotsentwicklung. Gelingensfaktoren wissenschaftlicher Weiterbildung. In:

Seitter, W./Friese, M./Robinson, P. (Hrsg.): Wissenschaftliche Weiterbildung zwischen Implementierung und Optimierung. WM³ Weiterbildung Mittelhessen. VS Verlag: Wiesbaden.

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AP 2 Individuumsbezogene Zeitbudgetstudie

Forschungsfrage: Welche zeitlichen Vereinbarkeitsstrategien und Lernzeitbudgets nutzen Teilnehmende der wWB im Kontext ihres beruflichen, sozialen und familiären Umfeldes?

Sample: Studienzeitpunkte (Beginn, Mitte, Ende), Maßnahmen (Zertifikatskurs, Weiterbildungsmaster, konsekutiver dualer Masterstudiengang, hochschulisch postgraduales Weiterbildungsangebot).

Zielgruppe: Berufstätige mit/ohne Leitungs- funktion bzw. Familienpflichten, nach Umfang der Erwerbstätigkeit und Vorbildung.

Fallanzahl: N=26

Erhebungsmethode: Einzelinterviews

Zielgruppe: TN von wissenschaftlichen WB-Angeboten/Studiengängen mit ähnlichen Zeitstrukturen

Auswertungsmethode: Qualitative Inhaltsanalyse

Teilnahmemotivation Zeitaufwand

Lernverhalten/-strategien Vereinbarkeit

Vereinbarkeitskonflikte Verbesserungsvorschläge

Der Vereinbarkeitsdruck wird als kontinuierliche Belastung gesehen.

Hochgradig individuelle Strategien zur Erreichung einer Work-Learn-Life-Balance werden entwickelt.

Vereinbarkeitsfördernd sind Aspekte wie Planungskompetenz, Selbstdisziplin und berufliche/private Unterstützungsangebote.

Vereinbarkeitskonflikte entstehen primär in Prüfungs- und Selbststudiumsphasen bzw.

durch unvorhersehbare Ereignisse (Bereich Familie).

Zielgruppe: Die Gleichzeitigkeit von Familienpflichten sowie Leitungspositionen bzw.

Personalführungsaufgaben auf beruflicher Ebene erhöhen den Vereinbarkeitsdruck.

Zielgruppe: Eine hochschulische Vorbildung ist von Vorteil hinsichtlich des

wissenschaftlichen Arbeitens (Erfahrungen in diesem Bereich als zeitliche Entlastung).

Zeitpunkt: Vereinbarkeitsstrategien entwickeln sich erst im Verlauf der Weiterbildung.

Fach: In den Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften sind Klausuren von höherer Relevanz als in den Sozialwissenschaften.

Auswertungsebene I

Zeitvereinbarkeitsstudie

Fächer:

Zeitbezogene Themen

Zentrale BefundeSpezifische Befunde

Auswertungsebene II

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7 Fallanzahl: N=17

Erhebungsmethode: Zeitprotokolle

Zielgruppe: TN von wissenschaftlichen WB-Angeboten/Studiengängen mit ähnlichen Zeitstrukturen

Auswertungsmethode: Zeitprotokollanalyse

Gesamtlernzeiten Selbst-/Präsenzstudium Zeitraum

Lernort Lernform Lernzweck Lerntätigkeit

Es wird eine ähnliche Stundenanzahl für Präsenz- wie Selbststudium aufgebracht.

Es bestehen deutlich mehr Lernanlässe (LA) für das Selbststudium (310 LA) als für Präsenzzeiten (125 LA).

Lernen findet insbesondere am Wochenanfang, nachmittags oder ganztags, bevorzugt zu Hause, alleine und anlassbezogen statt.

Zielgruppe: Familienpflichtige Personen integrieren das Selbststudium hauptsächlich im privaten Umfeld und nutzen vermehrt viele kurze Lernanlässe.

Zeitpunkt: Je fortgeschrittener das Weiterbildungsangebot, desto häufiger lernen die TN.

Fach: TN der Sozialwissenschaften dokumentieren vorwiegend kürzere Lerneinheiten; TN der Wirtschaftswissenschaften verzeichnen weniger, aber dafür längere Lernanlässe.

Mitarbeiterinnen: Anika Denninger (JLU), Anja Döring (THM), Dr. Ramona Kahl (UMR), Sarah Präßler (THM)

Denninger, A./Kahl, R./Präßler, S./Döring, A. (2017): Individuumsbezogene Zeitbudgetstudie. Online unter:

www.wmhoch3.de.

Denninger, A./Kahl, R./Präßler, S. (2018): Zeitliche Optimierungsbedarfe zur Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Weiterbildung und Berufstätigkeit aus Teilnehmendenperspektive. In: Seitter, W./Friese, M./Robinson, P. (Hrsg.): Wissenschaftliche Weiterbildung zwischen Implementierung und Optimierung. WM³ Weiterbildung Mittelhessen. VS Verlag: Wiesbaden.

Lernzeitbudgetstudie

Auswertungsebene I

Auswertungsebene II Zeitbezogene Themen

Zentrale BefundeSpezifische Befunde

Weiterbildungsangebot

□ flexible Abgabefristen

□ Gestaltbarkeit der Modulabfolge und der Regelstudienzeit

□ modulübergreifende Prüfungs- kriterien

□ unterschiedliche Prüfungs- formate.

Berufliche Vereinbarkeit

□ Vermittlung des Mehrwerts von wWB für Unternehmen

□ Einhalten vertraglich geregelter Arbeitszeiten

□ Freistellungen in Prüfungs- /Selbstlernphasen.

Private Vereinbarkeit

□ Langfristige Zeitplanung

□ Entwerfen von „Notfallplänen“

□ Angebotsseitige Sonderrege- lungen für Personen mit Familien- pflichten.

Optimierungsbedarfe

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AP 3 Professionalisierungsbedarfe der Studiengangkoordination

Studiengangkoordinationen nehmen in der wWB eine zentrale Rolle ein, da ihre Arbeit sehr häufig in direktem Zusammenhang mit der Qualität und dem Gelingen der Weiterbildungs- programme gesehen wird (vgl. Pellert 2013)1. Mit ihrer Tätigkeit befinden sie sich genau im Spannungsfeld zwischen Wissenschaftlichkeit und Wirtschaftlichkeit (vgl. Steidl et al. 2007)2, was auch aus den Spezifika wWB (Vollkostendeckung, verstärkte Nachfrage- und Serviceorientierung) resultiert (vgl. Seitter 2014)3.

Im Rahmen des AP standen die Aufgabenfelder und Professionalisie- rungsbedarfe im Fokus der explorativen Befragung von Studiengangkoordina- tionen, akademischen Leitungen, Teil- nehmenden und Hochschulleitung.

Aufgabenfelder

Es hat sich gezeigt, dass Studiengangkoordinationen eine Vielzahl von sehr unterschiedlichen Aufgaben übernehmen, die sich in acht Aufgabenfelder systematisieren lassen. Da die Studiengangkoordination an den untersuchten Hochschulen dezentral organisiert ist, ist ein Austausch mit verschiedenen Funktionsstellen unabdingbar, um der Diversität der Aufgaben gerecht werden zu können. Studiengangkoordinationen übernehmen daher eine wichtige Schnittstellenfunktion.

Schnittstellenfunktion

Aufgrund des vielfältigen Aufgabenspektrums kooperiert die Studiengangkoordination mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren auf unterschiedlichen Ebenen und wird somit zu einer zentralen Ansprechperson. Auf der Ebene des Angebotes arbeitet sie der akademi-

1 Pellert, A. (2013): Rollenkonzepte in der akademischen Weiterbildung. In: Cendon, Eva/Grassl, Roswitha/Pellert, Ada (Hrsg.): Vom Lehren zum lebenslangen Lernen. Münster: Waxmann, S. 27-34.

2 Seitter, W. (2014): Nachfrageorientierung als neuer Steuerungsmodus. Wissenschaftliche Weiterbildung als organisationale Herausforderung universitärer Studienangebotsentwicklung. In: Weber, S. M./Göhlich, M./

Schröer, A./Schwarz, J. (Hrsg.): Organisation und das Neue. Beiträge der Kommission Organisationspädagogik.

Wiesbaden: Springer VS, S. 141-150.

3 Steidl, S./Risku, H./Mayrhofer, W. (2007): Personalentwicklung im universitären Weiterbildungsbereich:

Perspektiven für wissenschaftliche MitarbeiterInnen. In: Zeitschrift für Hochschulentwicklung, Jg. 2, Nr. 2, S. 47- 62.

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schen Gesamtleitung zu und übernimmt im Sinne der Serviceorientierung verschiedene Aufgaben in Bezug auf die Teilnehmenden. Darüber hinaus gibt es sowohl hochschulintern als auch -extern Partnerinnen und Partner, mit denen die Studiengangkoordination eine transparente Kooperationsbeziehung auf Augenhöhe etablieren und erhalten muss, da diese auf unterschiedliche Art zum Gelingen des Angebotes beiträgt.

Professionalisierungsbedarfe

Aufgrund der vielfältigen Aufgaben und ihrer Schnittstellenfunktion muss die Studiengangkoordination eine Vielzahl an Kompetenzen in unterschiedlichen Bereichen aufweisen. Da nicht davon ausgegangen werden kann, dass eine Studiengangkoordination mit allen Feldern bereits vertraut ist und in diesen Erfahrungen sammeln konnte, sollten verschiedene Professionalisierungsangebote zur Verfügung gestellt werden. Folgende Inhalte und Formen wurden von den Interviewpersonen als wünschenswert artikuliert:

Mitarbeiterinnen: Laura Gronert (JLU), Heike Rundnagel (UMR)

Gronert, L./Rundnagel, H. (2017): Professionalisierungsbedarfe der Studiengangkoordination. Online unter:

www.wmhoch3.de.

Gronert, L./Rundnagel, H. (2018): Studiengangkoordinationen in dezentral organisierten Weiterbildungsprogrammen. Eine zentrale Schnittstelle mit vielfältigem Aufgabenspektrum. In: Seitter, W./Friese, M./Robinson, P. (Hrsg.): Wissenschaftliche Weiterbildung zwischen Implementierung und Optimierung. WM³ Weiterbildung Mittelhessen. VS Verlag: Wiesbaden.

Inhalte Formen

Kenntnisse über Verwaltungsabläufe Buchungssoftware

Buchhaltung/ Finanzverwaltung

(Umsetzung von) E-Learning/ IT-Grundlagen (personenzentrierte) Beratung

Bewusstsein für Kooperation (bspw.

unterschiedliche Kulturen)

Anrechnung und Anerkennung von Leistungen

fachspezifische Beratung

Workshops

allgemeine Handreichungen, Leitfäden, Musterformulare

kollegiale Beratung

telefonische Kontaktmöglichkeiten

Nutzung von Fach- und Grundlagenbüchern Austausch bei einem Treffen der

Studiengangkoordinationen

Unterstützung durch zentrale Stelle wie WM³ oder eine zuständige Stabsabteilung

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AP 4 Fachspezifische Lehr-/Lernkulturanalysen

Ziel der Studie war es, anhand von drei Fallbeispielen die das Lehr-/Lernsetting prägenden fachkulturspezifischen Handlungsorientierungen der Weiterbildungsbeteiligten heraus- zuarbeiten.

Theoretischer Hintergrund

Lehren und Lernen kann u.a. als Ausdruck von Fachkultur verstanden werden. Diverse Abhandlungen beleuchten mit einem fachkulturspezifischen Blick verschiedene Aspekte des Studierens und Dozierens an Hochschulen. Jedoch richtet sich das Erkenntnisinteresse dabei eher auf Motivationen, Einstellungen und Lebensbedingungen oder -verläufe, als auf das eigentliche Bildungssetting. In der Studie „Fachspezifische Lehr-/Lernkulturanalyse“ wird die Annahme zugrunde gelegt, dass sich in der Art der Wissensvermittlung, der didaktischen Instrumente, im Diskussionsstil, im Beratungsmodus oder im Prüfungsformat bestimmte Orientierungsmuster zeigen, die innerhalb einer Fachkultur als angemessen gelten (vgl.

Huber 2011, S. 121)4. Gleichzeitig nimmt auch das Format wWB über die zugeschriebenen Charakteristika (z.B. Teilnehmendenexpertise) Einfluss auf das Lehr-/Lernhandeln.

Sample und Methodik

Die Datenauswertung hatte die Ableitung von handlungsleitenden Orientierungen zum Ziel.

Die Analyse erfolgte entlang der Kategorien Raum, Zeit, Sozialität und Inhalt, die „durch das Raster spezifischer kultureller Ordnung betrachtet Denken und Handeln organisieren“

(Bormann 2001, S. 22)5.

4 Huber, Ludwig (2011): Fachkulturen und Hochschuldidaktik. In: Weil, Markus/Schiefner, Mandy/Eugster, Balthasar/Futter, Kathrin (Hrsg.): Aktionsfelder der Hochschuldidaktik. Von der Weiterbildung zum Diskurs.

Münster: Waxmann, S. 109-127.

5 Bormann, Regina (2001): Raum, Zeit, Identität. Sozialtheoretische Verortungen kultureller Prozesse. Springer VS: Wiesbaden.

Rechtswissenschaft Weiterbildungsstudiengang

(Präsenzlehre)

Erziehungswissenschaft Weiterbildungsstudiengang

(Präsenzlehre)

Betriebswirtschaft Weiterbildungsstudiengang

(Präsenzlehre mit Online- Anteilen)

Teilnehmende Beobachtung

Begleitung von 2 Blockveranstaltungen pro Fall und Erstellung von 2 Beobachtungsprotokollen

Fotodokumentation

298 Fotos, aufgenommen von 4 Studiengangverantwortlichen Chatprotokolle

9 Online-Sprechstundenprotokolle aus zwei Modulen Experten-Interviews

2 Leitfadengestützte Interviews mit Lehrenden

Fälle Datenerhebung

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Einblick in die empirischen Befunde am Beispiel der Kategorie Raum

Auf einer raumbezogenen Ebene zeigen sich im rechtswissenschaftlichen Fall vor allem Vereinbarkeitsstrategien, die es den TN erlauben, ihre Mehrfachbelastung von Beruf, Weiterbildung und Privatleben an einem Ort, nämlich einem Hotel, zu bündeln. Im erziehungswissenschaftlichen Fall hingegen wird Raum stärker unter lernbedingten Aspekten wahrgenommen und den Bedürfnissen der Beteiligten entsprechend so lange (um-)gestaltet, bis eine lernförderliche Atmosphäre attestiert wird. Im betriebswirtschaftswissenschaft- lichen Fall ermöglicht der virtuelle Raum eine raumungebundene Präsenz, für die hohe Ansprüche an die das Lernen rahmenden digitalen Strukturen gestellt werden.

Handlungsleitende Orientierungen

Fall Rechtswissenschaft

Fall

Erziehungswissenschaft

Fall Betriebswirtschaft Raum Vereinbarkeits- und

Auslagerungsstrategien

Verhandelbarkeit und Fluidität

Aneignung von und Umgang mit virtueller Räumlichkeit

Zeit Sphärenvereinbarkeit und Prüfungsrelevanz

Reflexionsanlassstrategien (A)Synchrone Teilnahmestrategien

Sozialität Lernen zwischen Wissensvermittlung und gegenseitigem

Erfahrungsaustausch

Begleitung als soziales Bindemittel

Wissensvermittlung,

Angstabbau und Moderation

Inhalt Das Fallbeispiel als wissens- und kreativitäts-

generierender Lehr-/Lern- gegenstand

Authentische Selbstreflexion als Lern- und

Entwicklungsaufgabe

Wissensaneignung und Wissensüberprüfung

Ausblick

Die herausgearbeiteten Handlungsorientierungen stellen eine Erkenntnisgrundlage dar, auf deren Basis weitere Lehr-/Lernkulturanalysen vorgenommen werden können. So könnte die Frage eines anknüpfenden Forschungsprojektes lauten: Lassen sich die im Rahmen der Pilotstudie ausgemachten handlungsleitenden Orientierungen auch in weiteren Fällen wiederfinden oder müssen diese zugespitzt, ausgeweitet oder modifiziert werden?

Mitarbeiterinnen: Dr. Sandra Habeck (UMR), Dr. Marguerite Rumpf (THM), Christina Salland (UMR)

Rumpf, M./Salland, C. (2017): Lehren und Lernen in der wissenschaftlichen Weiterbildung. Eine Fachkulturanalyse. Online unter: www.wmhoch3.de.

Salland, C./Rumpf, M. (2018): Prüfen als Element und Ausdruck fachspezifischer Lehr-/Lernkulturen in der wissenschaftlichen Weiterbildung. In: Seitter, W./Friese, M./Robinson, P. (Hrsg.): Wissenschaftliche Weiterbildung zwischen Implementierung und Optimierung. WM³ Weiterbildung Mittelhessen. VS Verlag:

Wiesbaden.

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AP 5 Systematisierung und Validierung von Studienmaterialien

In der ersten Förderphase wurden unterschiedliche Studienmaterialien in den Weiterbildungsangeboten entwickelt, von Studienbriefen über Vortragsaufzeichnungen bis hin zu E-Learning-Szenarien. Da es mit Blick auf die wWB bislang kaum Untersuchungen gibt, die sich mit Qualitätskriterien für Studienmaterialien beschäftigen, standen die Systematisierung und Validierung der entstandenen Materialien im Fokus des Arbeitspakets.

Ziel war es, die Materialien anhand von fachkulturellen, didaktischen und diversitätsorientierten Kriterien zu untersuchen und identifizierte Optimierungsansätze auch nach außen hin transparent zu machen.

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13 Bewertungstool für Studienmaterialien

Dieses Tool soll Akteurinnen und Akteure in der wWB dabei unterstützen, Studienmaterialien nach vorgegebenen Qualitätskriterien zu bewerten. Studienmaterialien können auch unabhängig von ihren Einsatzszenarien nach Qualitätskriterien beurteilt werden. Das Bewertungstool hat zum Ziel, diese Evaluation zu unterstützen und den Bewertungsprozess einfach zu gestalten.

Prägnanteste Ergebnisse nach der Bewertung aller Materialien mithilfe des Tools:

Mitarbeiter: Manuel Bach (THM), Heiko Müller (THM), Alexander Sperl (JLU)

Bach, M. (2017): Systematisierung und Validierung von Studienmaterialien. Online unter:

www.wmhoch3.de.

Müller, H./Sperl, A. (2018): Qualitätssicherung von Studienmaterialien. In: Seitter, W./Friese, M./Robinson, P. (Hrsg.): Wissenschaftliche Weiterbildung zwischen Implementierung und Optimierung. WM³ Weiterbildung Mittelhessen. VS Verlag: Wiesbaden.

www.wmhoch3.de/bt/

Das „Recyceln“ klassischer Materialien führt zu niedriger Qualität. Materialien, die nicht für den Einsatz in selbstgesteuerten Lernprozessen entwickelt zweitverwertet wurden, erfüllen die Kriterien nur in geringem Umfang (insbesondere Skripte und VL-Aufzeichnungen).

Die Barrierefreiheit ist nur in Ausnahme- fällen gewährleistet.

Metadaten sind essentiell, um eine nach- haltige Nutzung zu gewährleisten, sie sind aber nur in wenigen Fällen hinterlegt.

Wenig überzeugend sind die untersuchten Materialien hinsichtlich der Navigation. Das Auffinden relevanter Stellen und eine Angabe darüber, an welcher Stelle des Materials sich die Nutzenden momentan befinden, sind grundlegende Voraussetzung für selbstgesteuerte Lernprozesse.

Die Anforderungen an die Materialien sind sehr hoch, da die Zielgruppe sehr heterogen zusammengesetzt ist. Zusätzlich laufen die Selbstlernphasen individuell unterschiedlich ab. Materialien müssen diesen Ansprüchen begegnen können.

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AP 6 Systematisierung und Validierung von elektronischen Prüfungen

Ausgangsfragen

Welche potentiellen Hemmnisse und Herausforderungen treten hinsichtlich des Einsatzes elektronisch unterstützter Prüfungsformate in der wWB auf?

Welche didaktischen Erweiterungs- und Optimierungspotentiale gibt es beim Einsatz elektronisch unterstützter Prüfungen in den entwickelten Angeboten?

Theoretischer Hintergrund

In der Sekundäranalyse relevanter Veröffentlichungen wird aus zwei Perspektiven für den Einsatz elektronisch unterstützter Prüfungen argumentiert. Auf der einen Seite stehen angenommene Reduktionen des Workload für beteiligte Stakeholder, insbesondere die unmittelbar Prüfungsverantwortlichen (vgl. Ruedel 2010)6. Auf der anderen Seite werden die didaktischen Möglichkeiten hervorgehoben, die E-Prüfungen bieten. Die Prüfungsvielfalt ist größer als bei anderen Prüfungsformen, kompetenzorientiertes Prüfen ist besser umsetzbar, insbesondere bei summativen Prüfungen sind Reliabilität, Validität und Objektivität leichter sicherzustellen und vor allem sind für den Weiterbildungsbeirat asynchrone und/oder nicht ortsgebundene Prüfungsformen interessant. Mit diagnostischen Prüfungsformen kann der Kenntnisstand von Lernenden erhoben werden, um Angebotsinhalte bestmöglich darauf abzustimmen (vgl. Ehlers et al. 2003)7. Zudem kann mit formativen Prüfungen die Selbstreflexion als Kernkompetenz selbstgesteuerten Lernens unterstützt werden (vgl.

Hornung-Prähauser 2007)8. Forschungsschwerpunkt

Der Forschungsprozess wurde so gestaltet, dass in den Interviews eigene Erfahrungen und subjektive Haltungen gegenüber E-Prüfungen in den Blick genommen wurden. Ein Schwerpunkt lag dabei auf Barrieren, die dem Einsatz von E-Prüfungen entgegenstehen oder stehen können.

Erhebung und Sample

Die Erhebung fand in Form von leitfadengestützten Interviews statt. Die Auswertung orientierte sich an der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2003)9, für die praktische Umsetzung wurde die MAXQDA Software genutzt.

6 Ruedel, Cornelia (2010): Was ist E-Assessment? In: Ruedel, Cornelia/Mandel, Schewa (Hrsg.): E-Assessment.

Einsatzszenarien und Erfahrungen an Hochschulen. Waxmann: Münster, S. 11-22.

7 Ehlers, Jan P./Guetl, Christian/Höntzsch, Susan/Usener, Claus A./Gruttmann, Susanne (2013): Prüfen mit Computer und Internet. Didaktik, Methodik und Organisation von E-Assessment. In: Ebner, Martin/Schön, Sandra (Hrsg.): Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien. 2. Aufl. Berlin, S. 227-238.

8 Hornung-Prähauser, Veronika/Schaffert, Sandra/Hilzensauer, Wolf/Wieden-Bischof, Diana (2007): ePortfolio- Einführung an Hochschulen. Erwartungen und Einsatzmöglichkeiten im Laufe einer akademischen Bildungsbiografie. In: Merkt, Marianne (Hrsg.): Studieren neu erfinden - Hochschule neu denken. Waxmann:

Münster, S. 126-135.

9 Mayring, Philipp (2003): Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. 8. Aufl. Weinheim: Beltz Verlag.

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Zwölf Interviews mit insgesamt 14 Studierenden, je vier Interviews mit Studierenden der wWB mit E-Prüfungserfahrungen Studierenden der wWB ohne E-Prüfungserfahrungen grundständig Studierenden mit E-Prüfungserfahrungen

Fünf Interviews mit je einer/einem Modulverantwortlichen, die/der E-Klausuren einsetzt

Zentrale Ergebnisse

Die Modulverantwortlichen gaben an, dass intrinsische Motivation und persönliches Interesse tendenziell ausschlaggebend sind und i.d.R. als notwendig erachtet werden, um E- Prüfungen einzusetzen. Aber auch extrinsische Faktoren (v.a. die logistische Erleichterung) spielen eine Rolle. Die genannten Vorteile gegenüber klassischen Prüfverfahren waren u.a.

Zeitersparnis bei der Bewertung der Prüfungen und bei der Erstellung von Folgeklausuren sowie die hohe Datensicherheit. Zugleich wurden der Mehraufwand für die Erstellung und Organisation von E-Prüfungen sowie die Unklarheiten bezüglich der Rechtssicherheit kritisiert. Zudem wurden die nutzungsunfreundlichen Oberflächen sowie mögliche technische Probleme als Nachteile genannt.

Die präferierten Formen sind E-Klausuren und Self-Assessment-Tests auf Online- Lernplattformen, die gewöhnlich als diagnostisches, formatives und summatives Instrument zum Einsatz kommen. Am häufigsten genannte Barrieren, die der Implementierung von E- Prüfungen im Weg stehen, sind: Zeitmangel durch höhere Arbeitsbelastung, technische Hürden, ein Mangel an Schulung und unterstützender Infrastruktur sowie Zweifel an der rechtlichen Legitimität und administrative Barrieren.

Studierende äußerten eine positive Grundhaltung gegenüber E-Prüfungen. Zwei Aspekte wurden dabei am häufigsten genannt: E-Prüfungen können der Vorbereitung auf die Praxis im beruflichen Umfeld dienen und weisen eine Nähe zum persönlichen digitalen Nutzungsverhalten auf, sodass sie als weniger bedrohlich empfunden werden. E-Prüfungen gelten unter den befragten Studierenden jedoch nicht als ein Merkmal für eine hohe Qualität der Bildungsangebote.

Mitarbeiter: Manuel Bach (THM), Heiko Müller (THM), Alexander Sperl (JLU)

Bach, M. (2017): Systematisierung und Validierung von Studienmaterialien. Online unter:

www.wmhoch3.de.

Müller, H./Sperl, A. (2018): Qualitätssicherung von Studienmaterialien. In: Seitter, W./Friese, M./Robinson, P. (Hrsg.): Wissenschaftliche Weiterbildung zwischen Implementierung und Optimierung. WM³

Weiterbildung Mittelhessen. VS Verlag: Wiesbaden.

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AP 7 Evaluation und Optimierung des HDM-Zertifikats mit dem Schwerpunkt wWB

Das Zertifikatsprogramm „Kompetenz für professionelle Hochschullehre mit dem Schwerpunkt wissenschaftliche Weiterbildung“ bereitet Lehrende auf die Besonderheiten und Anforderungen der Lehre in der wissenschaftlichen Weiterbildung vor. Außerdem richtet es sich an Personen, die eine darüber hinausgehende Tätigkeit in der wissenschaftlichen Weiterbildung innehaben oder sich vorstellen können, wie zum Beispiel im Bereich der Studiengangentwicklung, der Studiengangkoordination oder des Wissenschaftsmanagements.

Das Zertifikatsprogramm wurde am Anfang der ersten Förderphase entwickelt und in der zweiten Förderphase positiv evaluiert. Insbesondere eine Auswertung von leitfadengestützten Interviews mit Zertifikatsteilnehmenden hat gezeigt, dass die Veranstaltungen mit meso- und makrodidaktischen Themen auf großes Interesse und eine positive Resonanz gestoßen sind. Auch konnten eine Vielzahl der im Evaluationsbericht identifizierten Optimierungsbedarfe zeitnah umgesetzt werden, wie z.B. ein verbessertes Informationsangebot für Teilnehmende am Zertifikatsprogramm.

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Innerhalb des Zertifikatsschwerpunkts wurden Workshops mit mikro-, meso- und makrodidaktischen Themen angeboten. Die verpflichtende „Einführung in die wissenschaftliche Weiterbildung für Lehrende“ fand ein Mal pro Jahr statt. Außerdem wurden Veranstaltungen zu den Themen „E-Learning“ und „Neue Medien“ organisiert.

Qualifikationsniveau

Dr. 35 (26,1%)

Prof. (Uni) 3 (2,2%) Prof. (FH) 4 (3,0%) Hochschulabschluss 92 (68,6%)

Erwartete Zahl an Absolventinnen und Absolventen bis 09/2017: 21 Mitarbeiterin: Dr. Monika Braun (UMR)

Braun, M./Rumpf, M. /Rundnagel, H. (2014): Hochschuldidaktische Qualifizierung von Lehrenden in der wissenschaftlichen Weiterbildung – das Zertifikatsprogramm „Kompetenz für professionelle Hochschullehre mit dem Schwerpunkt wissenschaftliche Weiterbildung“. In: Zeitschrift Hochschule und Weiterbildung, Heft 2, S. 19-23.

Braun, M. (2015): Evaluation des Zertifikatsprogramms „Kompetenz für professionelle Hochschullehre mit dem Schwerpunkt wissenschaftliche Weiterbildung“. Online unter: www.wmhoch3.de.

Braun, M. (2018): Die Beratung von akademischen Leitungen bei der Entwicklung und Umsetzung von Angeboten der wissenschaftlichen Weiterbildung. In: Seitter, W./Friese, M./Robinson, P. (Hrsg.):

Wissenschaftliche Weiterbildung zwischen Implementierung und Optimierung. WM³ Weiterbildung Mittelhessen. VS Verlag: Wiesbaden.

134 Teilnahmefälle bei 13 Workshops

(Statistik: 02/2015-01/2017)

Durchschnittliche TN-Zahl pro Workshop: 10

2/2015 1/2016 2/2016 1/2017 2/2017

Geschlecht

Frauen 104 (77,6%) Männer 30 (22,4%)

Workshops in der zweiten Förderphase

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18

AP 8 Kooperationsmanagement und Dozierendengewinnung

Kooperationsmanagement Theorie

Kooperationen haben in der Weiterbildung eine hohe Bedeutung. Durch die Bündelung unterschiedlicher Stärken der Partner, kann es besser gelingen, Angebote zu etablieren und am Markt zu festigen (vgl. Seitter et al. 2014, S. 33)10. Für die Öffnung der eigenen Einrichtung nach außen müssen intraorganisationale Verfahren und Prozesse so dargestellt und gestaltet sein, dass sie für eine Kooperation anschlussfähig sind (vgl. Dollhausen/Feld 2010, S. 25)11. Mit dem Ziel der Entwicklung eines professionellen Kooperationsmanagements wurden bisherige Erfahrungen sowohl in der internen Zusammenarbeit als auch in externen Kooperationen fokussiert.

Methodik

Zur Erforschung der Fragestellung wurde ein Sample definiert. Die Befragung wurde mittels leitfadengestützter Experteninterviews themenzentriert durchgeführt. Für den Bereich

„Kooperationsmanagement“ wurden insgesamt 20 Interviews geführt. Im Fokus des Samples standen dabei hochschulinternes Personal und hochschulexterne Stakeholder. Ergänzend fand eine Gruppendiskussion mit hochschulinternen Projektkoordinationen statt, welche aufgrund ihrer innerhochschulischen Funktionen über ein Expertinnenwissen über Kooperationen im Hochschulkontext verfügen.

Aufgaben- und Kompetenzprofil

Die Beforschung der hochschulinternen und -externen Perspektiven auf die Gestaltungsmöglichkeiten eines professionellen Kooperationsmanagements in der wissenschaftlichen Weiterbildung ermöglicht die Zusammenstellung eines übergreifenden Aufgaben- und Kompetenzprofils. Aufgaben, die im Zuge des Managements von internen Zusammenarbeitsprozessen und externen Kooperationsaktivitäten anfallen können, hängen

10 Seitter, W./Krähling, S./Rundnagel, H./Zink, F. (2014): Angebotsentwicklung und Marketing in Kooperationen der wissenschaftlichen Weiterbildung. In: Hochschule und Weiterbildung, H. 1, S. 32-36.

11 Dollhausen, K./Feld, T. C. (2010): Für lebenslanges Lernen kooperieren: Entwicklungslinien und Perspektiven für Kooperationen in der Weiterbildung. In: DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung, H. 1, S. 24-26.

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unweigerlich mit den zu ihrer erfolgreichen Ausführung notwendigen Kompetenzen zusammen. Denn Aufgaben können nur dann zielführend erfüllt werden, wenn die entsprechenden Kompetenzen entweder bereits vorhanden sind oder noch entwickelt werden können.

Aufgaben- und Kompetenzprofil:

Aufgaben

Kontaktpflege und regelmäßige Kommunikation mit verschiedenen Zielgruppen Beraten, Informieren, Wissen vermitteln

Ziel- und Interessensorientierung Konfliktmanagement Perspektiverweiterung

Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten Serviceorientierung

Organisatorisch-administrative Aufgaben Entwicklung einer Akzeptanzkultur

Öffentlichkeitsarbeit

Umsetzung von Change-Prozessen Dozierendengewinnung und -betreuung

„Dran bleiben“

Kompetenzen

Serviceorientierung

Kommunikations- und Beratungskompetenz Sozialkompetenz

Empathiefähigkeit Konfliktlösungskompetenz

Motivations- und Begeisterungsfähigkeit Selbstreflexion

Durchsetzungsvermögen Kreativität, Offenheit, Flexibilität

Organisationskompetenz Öffentlichkeitswirksamkeit

Umsichtigkeit, Transparenz, Strukturiertheit Betriebswirtschaftliche Kompetenzen

Wissen um Kulturunterschiede Fachliche Kompetenz

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Dozierendengewinnung Theorie

Dozierende spielen in der Umsetzung der Angebote der wissenschaftlichen Weiterbildung eine besondere Rolle. Sie übernehmen die fachliche Betreuung, Beratung und Begleitung der Teilnehmenden in den Präsenzphasen (vgl. Hanft 2014, S. 95)12 und sind somit als Hauptakteure an der „Gestaltung der hochschulischen Lehr-Lern-Prozesse“ (Cendon 2016, S.

185)13 beteiligt. Hier bedarf es eines planvollen Vorgehens in der Zusammenarbeit bzw. im Personalmanagement. Dieses wurde im Teilprojekt „Dozierendengewinnung“ durch die Ableitung eines entsprechenden Dozierendenmanagementzyklus erarbeitet.

Methodik

Zur Erforschung der Fragestellung wurde ein Sample definiert. Die Befragung wurde mittels leitfadengestützter Experteninterviews themenzentriert durchgeführt. Für den Bereich

„Dozierendengewinnung“ wurden insgesamt 6 Interviews geführt. Im Fokus des Samples standen zwei Weiterbildungsangebote, in denen jeweils die Studiengangkoordination sowie ein/-e interne/-r Dozent/-in befragt wurden.

Mit Blick auf den anhand der empirischen Erkenntnisse entwickelten Personalmanagementzyklus wird deutlich, dass in allen Phasen des Zyklus bestimmte Relevanzsetzungen in unterschiedlicher Ausprägung von Bedeutung sind. Zwischen den Dozierenden und der Studiengangkoordination spielen Kommunikation und ein mehr oder weniger direkt ausgeprägter Kontakt eine zentrale Rolle. Auch in der Ansprache und in der Beendigung der Zusammenarbeit zeigt sich eine Orientierung der Studiengangkoordinationen an den Voraussetzungen oder Bedürfnissen der Dozierenden, aber auch eine gewisse Anspruchshaltung der Studiengangkoordinationen an die Kompetenzen und die Aufrechterhaltung dieser Kommunikationsbasis.

12 Hanft, Anke (2014): Management von Studium, Lehre und Weiterbildung an Hochschulen. Münster:

Waxmann.

13 Cendon, Eva (2016): Lehrende und ihre Rollen. Theoretische Zugänge. In: Cendon, Eva/Mörth, Anita/Pellert, Ada (Hrsg.): Theorie und Praxis verzahnen. Lebenslanges Lernen an Hochschulen. Münster: Waxmann, S. 185- 200.

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MitarbeiterInnen: Kristina Davie (JLU), Heike Rundnagel, Ramin Siegmund, Katharina Spenner (UMR)

Davie, K./Rundnagel, H./Siegmund, R./Spenner, K. (2017): Kooperationsmanagement und Dozierendengewinnung in der wissenschaftlichen Weiterbildung. Online unter: www.wmhoch3.de.

Davie, K./Lengler, A. (2018): Kommunikations- und Informationsprozesse im Rahmen von Kooperationsaktivitäten. Empirische Befunde zu Gestaltung und Optimierung. In: Seitter, W./Friese, M./Robinson, P. (Hrsg.): Wissenschaftliche Weiterbildung zwischen Implementierung und Optimierung.

WM³ Weiterbildung Mittelhessen. VS Verlag: Wiesbaden.

Spenner, K. (2018): Kooperationsmanagement in der wissenschaftlichen Weiterbildung. Ein Aufgaben- und Kompetenzprofil. In: Seitter, W./Friese, M./Robinson, P. (Hrsg.): Wissenschaftliche Weiterbildung zwischen Implementierung und Optimierung. WM³ Weiterbildung Mittelhessen. VS Verlag: Wiesbaden.

Personalmanagementzyklus

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AP 9 Beratung und Anrechnung

Vor dem Hintergrund fortlaufender Optimierung und nachhaltiger Verankerung in die Hoch- schulstrukturen gewinnt die professionell-organisatorische Absicherung wWB durch interne Organisationsentwicklung an Bedeutung. Eine wichtige Rolle kommt dabei der Entwicklung von routinierten und gleichwohl individualisierten Konzepten und Formen von Beratung zu.

Im Rahmen des AP 9 wurden sowohl die besonderen Beratungsbedarfe nicht-traditionell Studieninteressierter als auch die bereits organisational verankerten Beratungsstrukturen an den drei Verbundhochschulen ermittelt, um daraus Optimierungspotentiale abzuleiten und diese in ein differenziertes Beratungskonzept zu überführen.

Forschungsdesign

In Form eines explorativen Vorgehens wurden mithilfe von Homepageanalysen hochschulinterne Beratungsexpertinnen und -experten identifiziert und interviewt:

Homepageanalyse

Auswahl der Expertinnen und Experten

Durchführung von Expertinnen- und Experteninterviews

Aufbereitung und Analyse des Datenmaterials in Form einer qualitativen Inhaltsanalyse.

Identifizierte Entwicklungsaufgaben

Zum einen erfordert die Steuerung von Beratungsprozessen zwischen den beratenden Akteur/-innen auf Hochschul-, Fachbereichs- und Programmebene unter Berücksichtigung der auf den jeweiligen Ebenen vorhandenen Beratungskompetenzen und Wissensressourcen ein Konzept, welches neben den thematischen Zuständigkeiten auch definiert, bis zu welcher inhaltlichen ‚Tiefe‘ beraten wird und ab wann wohin zu verweisen ist. Zum anderen ist sicherzustellen, dass die Beratenden über aktuelles Beratungswissen verfügen. Daher wurde ein Beratungskonzept entwickelt, welches sowohl den konkreten Beratungsprozess strukturiert als auch notwendige intraorganisationale Vorarbeiten aufzeigt.

Abb. 1 visualisiert am Bsp.

der Anrechnungsberatung, welche hochschulinternen Organisationseinheiten über entsprechendes Fach- wissen verfügen. Daraus lassen sich notwendige Kommunikationsprozesse ableiten, um eine einheit- liche und qualitativ hoch- wertige Beratung sicherzu- stellen.

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Operationalisierungsstrategien

14

MitarbeiterInnen: Noell Bopf (THM), Dr. Nico Sturm (UMR)

Sturm, N./Bopf, N. (2017): Beratung und Anrechnung. Online verfügbar unter: www.wmhoch3.de.

Sturm, N./Bopf, N. (2018): Optimierung von Beratungsstrukturen für Studieninteressierte in der wissenschaftlichen Weiterbildung. In: Seitter, W./Friese, M./Robinson, P. (Hrsg.): Wissenschaftliche Weiterbildung zwischen Implementierung und Optimierung. WM³ Weiterbildung Mittelhessen. VS Verlag:

Wiesbaden.

Sturm, N. (2018): Anrechnungsberatung in der wissenschaftlichen Weiterbildung. Beratungswissen, Prozessstrukturen, Optimierungspotentiale. In: Seitter, W./Friese, M./Robinson, P. (Hrsg.):

Wissenschaftliche Weiterbildung zwischen Implementierung und Optimierung. WM³ Weiterbildung Mittelhessen. VS Verlag: Wiesbaden.

14 Gieseke, Wiltrud (2000): Beratung in der Weiterbildung – Ausdifferenzierung der Beratungsbedarfe. In:

Nuissl, Ekkehard/Schiersmann, Christiane/Siebert, Horst (Hrsg.): Literatur- und Forschungsreport Weiterbildung. Bielefeld: W. Bertelsmann, S. 10-18.

Um die im hochschulischen Beratungssystem vorhande- nen Ressourcen und Kompe- tenzen optimal nutzen und dem individuellen Anliegen effektiv begegnen zu können, wurde ein Beratungskonzept entwickelt, welches die Be- ratungsanliegen sowohl ziel- gerichtet erfasst als auch schnellstmöglich an die jeweils zuständigen Funk- tionsstellen und Organi- sationseinheiten weiterleitet.

14

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AP 10 Vertrieb und Dienstleistungsmanagement

Hochschulen stehen vor der Herausforderung, sich auf dem stark wettbewerbsbestimmten Weiterbildungsmarkt als Weiterbildungseinrichtungen bekannt und somit konkurrenzfähig zu machen. Dies hat u. a. folgende Konsequenzen:

1. Es müssen Vertriebsprozesse für die wWB identifiziert und nutzbar gemacht werden, da dem Vertrieb vor allem hinsichtlich der Verstetigung von wWB an Hochschulen eine zentrale Bedeutung zukommt. Der Fragestellung, welche Vertriebskanäle existieren und wie diese im Sinne einer konsequenten Serviceorientierung umgesetzt werden können, wurde im Rahmen des Teilarbeitspakets „Vertrieb“ nachgegangen.

Die Projektergebnisse zeigen, dass die unterschiedlichen Vertriebskanäle parallel genutzt werden und dabei in engem Zusammenhang zueinander stehen. So können bspw. Synergien erzeugt werden, indem im Rahmen von Werbematerialien auf den Internetauftritt eines Weiterbildungsangebots hingewiesen wird. Dieses Wechselspiel kann zu einer effektiven Nutzung der unterschiedlichen Kanäle führen und eine medienübergreifende Profilierung der wWB befördern. Generell ist festzustellen, dass dem Internet beim Vertrieb wissenschaftlicher Weiterbildungsangebote eine zentrale Rolle zukommt. Zudem kann eine zielgruppengerechte Gestaltung der Vertriebskanäle von Vorteil sein. Was die Zielgruppe kennzeichnet und wie diese angesprochen werden kann, sollte bereits bei der Angebotsentwicklung bedacht werden.

Abb. 1: Mögliche Vertriebskanäle wissenschaftlicher Weiterbildungsangebote

(29)

25

2. Bestehende Dienstleistungsstrukturen an Hochschulen müssen identifiziert werden, um Öffnungsmöglichkeiten für die wWB feststellen zu können. Die heterogene Zielgruppe erfordert eigene Studienformate, die idealerweise durch abgestimmte Dienstleistungs- angebote flankiert werden. Unter welchen Voraussetzungen Schnittstellen geöffnet werden können, wurde im Teilarbeitspaket „Dienstleistungsmanagement“ untersucht.

Herausforderungen bei der Implementierung von Dienstleistungsstrukturen

Die Systemlogik von Hochschulen (Angebotsorientierung) steht derjenigen der wWB (Nach- frageorientierung) gegenüber. Eine dienstleistungsorientierte Ausrichtung bedarf:

1. Abgleich von Fremd- und Selbstwahrnehmung: Erwartungen der internen und externen Stakeholder können durch Befragungen erhoben werden.

2. Prozessorientierte Betrachtung: Abstimmung der zumeist parallel verlaufenden Arbeitsprozesse in den unterschiedlichen (Verwaltungs-)Bereichen zur Vermeidung von Ineffizienzen.

3. Definition von Maßnahmen: Festlegung von Maßnahmen, die sowohl finanziell und personell realisierbar sind als auch standardisierbar und kundenorientiert durchgeführt werden können.

Voraussetzungen für eine Schnittstellenöffnung

- Die mit der wWB betrauten (Verwaltungs-)Bereiche sind für die jeweiligen Dienstleistungsangebote sensibilisiert.

- Routinierte Formen der Zusammenarbeit sind etabliert.

- Die relevanten Schnittstellen werden koordiniert.

- Die Organisationsmitglieder können autonom handeln, werden in Entscheidungsprozesse miteinbezogen und weisen Multiprofessionalität auf.

- Die Hochschulleitung vermittelt Sinn und Vision durch transparente Kommunikation und Zielvereinbarungen.

MitarbeiterInnen: Anja Döring (THM), Laura Gronert (JLU), Simone Krähling (UMR), Sarah Präßler (THM)

Gronert, L./Krähling, S./Präßler, S./Döring, A. (2017): Vertrieb und Dienstleistungsmanagement. Online verfügbar unter: www.wmhoch3.de.

Gronert, L./Krähling, S./Präßler, S. (2018): Homepages als ein zentraler Vertriebsweg von wissenschaftlichen Weiterbildungsangeboten. Erkenntnisse und Ableitungen einer Homepageanalyse. In:

Seitter, W./Friese, M./Robinson, P. (Hrsg.): Wissenschaftliche Weiterbildung zwischen Implementierung und Optimierung. WM³ Weiterbildung Mittelhessen. VS Verlag: Wiesbaden.

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AP 11 Projektkoordination - Evaluation der Weiterbildungsangebote

Qualität in den Weiterbildungsangeboten zu schaffen und zu sichern sowie Optimierungspotenziale zu erkennen und zu bearbeiten ist in der wWB von hoher Bedeutung. Deshalb wurde ein hochschulübergreifendes Evaluationskonzept entwickelt, welches sich durch eine passgenaue Ausrichtung auf die Weiterbildungsteilnehmenden auszeichnet. Insbesondere Evaluationen tragen einen wesentlichen Teil zur Qualitätssicherung bei, indem wissensgenerierende (Einblick u.a. in die Lernvoraussetzungen der Teilnehmenden), bewertungsintendierte (Einblick in die Teilnehmendenzufriedenheit) und optimierungsorientierte (Einblick in Defizite) Erkenntnisse geliefert werden.

Hochschulübergreifendes Evaluationskonzept

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Ausgewählte Ergebnisse der Studiengangevaluation

2015 wurden Erstbefragungen in fünf Weiterbildungsangeboten aus den Bereichen Rechts-, Erziehungs-, Sprach- und Medizinwissenschaft (n=64) durchgeführt. 2017 wurden Endbefragungen in fünf Weiterbildungsangeboten aus den Bereichen Rechts-, Erziehungs- und Sprachwissenschaft (n=44) durchgeführt (Rücklauf insgesamt: 77%).

Bildungshintergrund

Zeitvereinbarkeit Konnten Sie das Studium in zeitlicher Hinsicht gut mit Ihren …

… beruflichen Tätigkeiten vereinbaren? JA 83% Nein 17%

… familiären Tätigkeiten vereinbaren? JA 87% Nein 13%

Gesamtbewertung des Weiterbildungsangebots

Projektkoordinatorinnen: Dr. Martha Cremer-Bach (THM), Asja Lengler (JLU), Nadine Schönwolf (JLU), Franziska Sweers (UMR)

Salland, C. (2018): Studiengangevaluation als Element der Qualitätssicherung in der wissenschaftlichen Weiterbildung. Konzept und Ergebnisse. In: Seitter, W./Friese, M./Robinson, P. (Hrsg.): Wissenschaftliche Weiterbildung zwischen Implementierung und Optimierung. WM³ Weiterbildung Mittelhessen. VS Verlag:

Wiesbaden.

Die Studierendengruppen zeichnen sich durch heterogene Bildungs- und Berufshintergründe aus

41% der Studierenden haben mehr als 15 Jahre Berufserfahrung Zertifikatskurse mit niedrig- schwelligen Zulassungsvoraus- setzungen sind wichtige Elemente zur Öffnung der Hochschule

Für 86,4% der Befragten haben sich die zuvor formulierten eigenen Erwartungen erfüllt

Die Befragten konnten nach eigenen Angaben neue Kenntnisse und neues Wissen erlangen bzw. vertiefen, welches in der Praxis anwendbar ist („Jetzt fühle ich mich kompetent“)

… in Schulnoten

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28

AP 12 Netzwerkinitiative und Netzwerkarbeit

Aufgaben des Arbeitspakets

Durch das Arbeitspaket Vernetzung bringt sich das Verbundprojekt WM3 Weiterbildung Mittelhessen mit seinen vielfältigen Projektergebnissen in besonderem Maße in das Netzwerk Offene Hochschulen (OHS) ein. In diesem Kontext wurden bundesweit umfangreiche Kontakte sowohl zu Hochschulen im Bund-Länder-Wettbewerb Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen als auch zu außerhochschulischen Einrichtungen aufgebaut sowie vielfältige Kooperationen initiiert. Als Schwerpunkte für die Netzwerkarbeit wurden die Themenfelder Management und organisationale Verankerung von Weiterbildung an Hochschulen, Durchlässigkeit und Anrechnung sowie Qualitäts-management definiert.

Management und organisationale Verankerung von Weiterbildung an Hochschulen Die nachhaltige organisationale Verankerung der wWB in die jeweiligen Hochschulstrukturen stellt alle OHS-Projekte vor große Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund hat das AP 12 die Herausgabe eines Sammelbandes mit dem Titel

„Nachhaltigkeit in der wissenschaftlichen Weiterbildung. Beiträge zur Verankerung in die Hochschulstrukturen“ initiiert. 32 Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Hochschulen im gesamten Bundesgebiet befassen sich in 15 Artikeln mit der Planung, Umsetzung und Optimierung von für die wWB relevanten Themen mit dem Fokus auf deren nachhaltige Verankerung in die Hochschulstrukturen.

Qualitätsmanagement

Im Arbeitspaket Systematisierung und Validierung von Studienmaterialien wurde ein Onlinetool zur Überprüfung der Qualität von Studienmaterialien entwickelt. Gemeinsam mit den Entwicklern hat das AP 12 eine Kommunikationsstrategie konzipiert (Verfassung von Informationstexten, gezielte Kontaktierung der Knotenpunkte des OHS-Netzwerks und der wissenschaftlichen Begleitung zur Gewinnung von Multiplikator/-innen), um das Onlinetool in der OHS-Community und darüber hinaus bekannt zu machen und auf die kostenlose Verfügbarkeit hinzuweisen.

http://www.wmhoch3.de

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Mitarbeiter: Dr. Nico Sturm (UMR), Katharina Spenner (UMR)

Sturm, N./Sweers, F./Lengler, A./Spenner, K. (2018): Vernetzung und Kooperationen als Instrumente zur Optimierung der wissenschaftlichen Weiterbildung. In: Seitter, W./Friese, M./Robinson, P. (Hrsg.):

Wissenschaftliche Weiterbildung zwischen Implementierung und Optimierung. WM³ Weiterbildung Mittelhessen. VS Verlag: Wiesbaden.

Durchlässigkeit und Anrechnung

Empirische Erhebungen zeigen, dass Verfahren zur Anrechnung außerhochschulisch erworbener Kompetenzen nur innerhalb einzelner Studienprogramme und nur an wenigen Hochschulen zu finden sind, obwohl unterschiedlichste Anrechnungsverfahren als auch belastbare rechtliche Rahmenbedingungen vorliegen. Daraus leitet sich die Annahme ab, dass die Implementierungshemmnisse, die einer Anrechnung von Kompetenzen entgegenstehen, außerhalb der jeweiligen Verfahren verortet sind.

Daher wurde auf Initiative des AP 12 das Netzwerk außerhochschulisch erworbene Kompetenzen anrechnen (NaKa) gegründet. Im Rahmen dieser Initiative konnten bundesweit (Nachwuchs-) Wissenschaftler/-innen aus unter-schiedlichen OHS-Projekten für eine aktive Mitarbeit gewonnen werden. Ziel des Netzwerkes ist es, die bereits vorliegenden vielfältigen empirischen Befunde zusammenzutragen und in Form einer kombinatorischen Gesamtschau Implementierungshemmnisse zu identifizieren. Daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen (bspw. über notwendige organisationale Vorarbeiten) sollen dann in die Hochschulen kommuniziert werden. Ziel des Netzwerkes ist es, einen Beitrag zu einer breiten Verankerung von Verfahren zur Anrechnung außerhochschulisch erworbener Kompetenzen in die Hochschulstrukturen zu leisten.

Weitere Aktivitäten

In Form weiterführender Aktivitäten nahmen die Mitarbeitenden des AP 12 an verschiedenen Fachtagungen (z.B. des Netzwerk offene Hochschulen, der wissen- schaftlichen Begleitung, anderer OHS-Projekte sowie der einschlägigen Fachgesellschaften) teil, initiierten und betreuten Webinare anderer Arbeitspakete, gaben HDM-WM³-Workshops und vernetzten die einzelnen Arbeitspakete projektintern miteinander.

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Veröffentlichungen (Auswahl)

Weitere Veröffentlichungen unter www.wmhoch3.de

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Bildnachweise

Bilder der Hochschulen:

Justus-Liebig-Universität ………

Philipps-Universität Marburg ……….

Technische Hochschule Mittelhessen ………..

Foto: Franz Möller Foto: Oliver Geyer Foto: StudiumPlus/THM Bild der Projektverantwortlichen ……….. Foto: Markus Farnung Icons der Arbeitspakete ………. ©Alexander Sperl Icons der Fächer ………..……… ©Christina Salland

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Kontakt

Philipps-Universität Marburg Franziska Sweers

E-Mail: franziska.sweers@staff.uni-marburg.de Justus-Liebig-Universität

Nadine Schönwolf

E-Mail:Nadine.Schoenwolf@admin.uni-giessen.de Technische Hochschule Mittelhessen

Dr. Martha Cremer-Bach

E-Mail: martha.cremer-bach@zdh.thm.de www.wmhoch3.de

09/2017

Referenzen

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