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Der Mann mit der Narbe. Von R. Musso.

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Academic year: 2022

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(1)

B a l t i s c h e s J ^ a u o - u a c L J u g e a c L b l a t t .

B e z u g s p r e i s : 9Hoiiallirfj: 0,HO Krone», N»s°

land 0,50 K l , Deulschlaiid O,GO N»il., Leitland 0,60Cat.

91 n j c i f l f i i p r c i S : für 1 mm der Slmcigciifpallc S LI, (Ausland 0,05 Rml,: Lettland 0,04 Lal,)

S c h r i f t l e i t u n g : 9leiml, Dom, Gerichlvstr. 6.

Gefchäfisflelle: RevalerV°le,Reval,Rade>ftr,12.

Erscheint

zweimal monatlich.

Einzelnummer 20 Cenls.

Mlliliislriple, die für die Schrif!!ei!nna bestimmt sind, dürfen nur a>,s einer Seite des VIattes beschrieben sei».

Maine und Adresse des Verfassers sind anzuzeigen.

Die Schristleituna behält sich das Recl't uor, Kürzungen und Änderungen uorznnehmen. Einsendungen ohne?ln>

gäbe uoii Honurarbedingungen gelten als honorarfrei.

Ur. 20 2tcirns, 9. Uovemver 1928 5. Jahrgang

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Sei stark, sei still! Und ringst du auch vergebens, M u t ist die beste Weisheit dieses Lebens.

Scharrelmann.

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Der Mann mit der Narbe.

Von R. Musso.

(Fortsetzung.)

„Milenfnia!" sagte.ber Dragotter, ging auf das Sind gu und streichelte es. — Nist nächsten Tage faßten wir aber (ben Mörder, einen Schneider, der fünf Menschen umgebracht hatte. WirWsdiertett ihn nach Riga, wo er abgeurteilt und aufgekuüpft wurde. Um diese Zeit nun muß es gelocseu sein, als wir an cinein wundervollen Septeinbcrinorgen gut ausgeschlafen, frischgelvaschcn und in bester Laune bahintrabten. Alles ,dawpfte nur so in 'der war- inen Sonne des Altweibersommers, nicht ber gering- fte Hauch bewegte die Weiden und Elleru, die m't unzähligen seinen Fäden überzogeii waren, an de- non der Morgentau wie Reihen von Diamanteil schimmerte. Wir waren zu fnnfen: Vier Mann von der alten Garde und ein Fremder, ein Herr v. N., der sich uns erst kürzlich augeschlosseu hatte. Dieser war ein lächerlicher, Prahlerischer Patron, den wir nicht ausstehen konnten. I m Walde überholten wir einige Dragoner nnd kamen bald darauf an einen Kreuzweg. Dort befanden sich das Gemeindehans, ein Krug und ciu Laden. Etlva 15 oder 20 Menschen

standen in einem Haufen beisammen, anscheinend in großer Erregung. Als wir heranritten, bot sich uns folgendes Bild: Vor den: Kruge <war, wie ge- wöhnlich, ein langer, bis auf die Astkuorren rülge- nagter Querbalken zum Anbinden der Pferde. Ei- nige Dragoner hatten ihre Krippenbeißer da änge- bnnden, waren abgesessen und umringten fluchend und schimpfend einen Menschen. Mehrere Weider hatten sich herangedrängt und keiften unt» schnatter- ten in lettischer Sprache, einige Männer nnd Bur- schen standen etwas abseits und spielten die Gleich- gültigen. Ich glaubte aber zu scheu, daß einige von ihnen dann und wann verstohlen uud voll giftigen Hasses nach den Dragonern schielten. Als Nur gang nahe herangekommen waren, um zu sehen, was nun eigentlich los sei, da sah ich, wie derjenige, welcher der Mittelpunkt des Krakels zu sein schien, eben jener Mensch, den die Dragoner umstanden, sich Plötzlich nach uns hinzudrängen suchte. „Der will uns in seinem irrsinnigen Haß beschimpfen oder anj speien", dachte ich, denn wir hatten schon Aehnlist>

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«Bebt. Der lango K., wädyci neben nur hielt, nlußte Ungefähr dasselbe gedacht haben, denn er Pfiff so ei- geittilinlich vor sich hin nNo hob seinen Rcitstock.

Dadurch wurde mein Pferd unruhig, niib ich war einige Minuten sarnit beschäftigt, das Tier zu oc- ruhigen. Als ich wieder hinblickte, sah ich einen ganz jungen Meilschen vor uns stehen, dein die Hände auf dein Rucken zusainineilgobnirden waren, Er lvar halb städtisch gekleidet, sein Stehkrageil nut der

„Vtanischlc" und dein genähten bunten Schlips ja- sjen völlig schief und Warelt arg zerknüllt. Auu ei- nein blaffen Gesicht mit wirren blonden Locken starr- ten mich große blane Augen an, das Haar klebte ihm an der Stirn, wo ans einem breiten, klaffeilden Schmiß das Vlnt ihm über Nase nnd Wangen lies.

„To ein Schwein voit einem Dorflehrer", sagte der eine Dragoner, „läßt in der Schule das Bild uuse- res Gossudars, de§ Kaisers, mit Kreide besndeln!"

Eilt anderer rief: «Man müßte ihm noch eins über- ziehen, er hat noch 31t wenig bekommen!" — Sie rissen ihn zurück, dem Gefangenen gelang es jedock abermals, sich den Fäusten der Dragoner Zu entzie- hen nnd bis dicht an uns heranzukommen. Ich glaube, er versuchte einen Kratzfuß zu inachen und etwas zu sagen. Seine Lippen bewegten sich und seine .großen blauen Augen bliebeil immer wieder gerade ans mir hafteli, der ich am weiteste» vorn, in der Mitte hielt. Da war aber nichts von Haß, wie ich erwartet hatte, zu sehen, sondern etwas, was mir viel peinlicher war nnd geradezu weh tat. 3iie werde ich dieses Gesicht vergeben! Flehen und An- klage, Trauer und cmf keim ende Hoffmmg, auch, et- was, glaubte ich, wie Bewunderung lind Neid, spie- gelten sich darin. Er wollte zu uns, ich glaube, er wußte, 'daß wir ^tndcnten waren, mit den mächti- gen Gntsbefitzern befreundet, Iiitelligeiite, wie doo auch er, der arme Dorflehrer! ifcömien Sie verstehen, was ich meine? Wenn ich sage: „Der jniige Mann tat mir leid," so klingt das banal. Wie sollte er ei- nein nicht leid tun? Mir aber war inwendig ganz sterbenselend zninute, niid ich hatte den überniächti- gen Wiinsch, ihm 'was Freundliches anzutun, ihn zu trösten. Aber ich rührte in ich nicht und schwieg!

Dieses verfluchte, gemeine Gefühl war in mir: Nur lein weichliches Mitleid Zeigen! Verrate dich nicht

vor den Kameraden, sie lachen Dich aus!"

Mein Gegenüber war tief erregt und sog mit Macht an seiner Pfeife.

„Ja, eili ganz verfluchter, waschlappiger Lump bin ich damals gewesen! Unt nicht mein Prestige als cynijcher Landsknecht und kaltblütiger WitzbKd zu gefährden, habe ich das, was gut in mir war nnd mächtig emporquoll, feige unterdrückt. — Jetzt rissen die Dragoner ihn hinweg, aber seilt weißes Gesicht mit der blutroten Schramme und deil gro- ße>n bläuen Augen blieb im Getümmel mir zligc- kehrt. Er schien mir mit dem Kopfe zu winken, und mechanisch ritt ich einige Schritte vor. Ain Krnge staute sich die lärnielide Menge, die sich unterdessen verdreifacht 'hatte. Ein altes Weib drängte sich mit einer Blechschüssel voll Wasser niid einem Handtuch

verschüttete chr das Wasser. „Schweinerei!" sagte icüiiaiiid .dicht hinter mir, niid einen Angeitblick empfand ich diesem Jemand gegenüber etwas wie DaNlDavrett. Der Larnt hatte sich gelegt, einen i'juuueiit war es ganz still, nur die ^patzeil lärinien oor oer ^insauri, unö die Sonne schien so warin ans anes haao. ^ s ist iomi|cu, wie man auch auf

|o etwas aan et! — \km Jüngerer Krelschefgeytllse trat aus dem Gemeinoeyause. ^a) wandte mich an lyn 11 mo beiiiilhte 'mich traillpsyaft, in möglichst nachlasigenl und gleieygüuigem ^oue zn reden:

„Weoyaio hat man löcii Schnllehrer sestgenorn^

menV" „ — Deit Sch . . . lürnrnel da? Teimeit Sie doch, vas Vi'lO ides Zareil fand man in der Schnle mit Kreide beschmiert! Haden Sie so etwas schoit gehört? Er soll auch die wahnwitzige Frechheit ge- habt haben, zn behaupten, die Rusteu hat teu «die ganze Nevolution erst aiigezettelt uiid nun kämen ste und schößeil die dummen Hauern tot, die sich von rilssischcn Agenten haben beschwatzen lassen."

„Und wird er nun nach 3iiga gebracht uuö er- schosseil?" fragte ich so beiläufig, aber es würgte mir in der Kehle.

„^Hoffentlich, hoffentlich", sagte der teisches- gehilfe geschäftig, „die Dragoller, diese Äiolodzy, Hoden ihn schon ein wenig „verHort", ha haha!

Was diese 'lettischen Hooligans einem jetzt für Ar- beit uud Schererei machen, das ift iticht Zu sagen!

— Apropos, habeil Sie vielleicht eine Papiros für inichV"

Jetzt führ eiit Leiterwagen vor, 2 Laitdgeiidar- lneit nnd der Gefesselte kletterten hinauf, die Dra- goiier saßeit ans, und fort ging es. Zum letzten Mal sah ich deit Lehrer. Er hielt den ilopf, nm den jetzt eilt Haitdtnch genrnnden war, tief gesenkt, als der Wagen >düvonrasselte. Der ^dreischefgehilfe schrie deii Leihen zn, sie sollten sich nachhause schereit, Ali- Sammlungen seien letzt streng verboten. Wir wand- ten illtsere Gänle und verfolgten unseren Weg. Mir war so uitsagbar zu Mut, uud dabei immer dieses Gefühl: Verrate Dich nicht! Derjenige, welcher vor- hin „Schweinerei" gesagt ihatte, schwieg, und ich glaubte uud hoffte, er einpfände ähnlich wie ich, und das tröstete mich etwas, ich fühlte ntich nicht »lehr so allein wie vorhin. Der Herr v. 3t fragte albern:

„Sahen Sie deit Papierkragen niid den unmögli- chen Schlips, den dieser ldrakuse trug?" Ich hätte V. N. hauen mögen, und später habe ich mich im- mer an ihm gerieben und ihn gekraust, wo ich nnr konnte. Der lange K. schien aber wie immer über der Sitnatioit zn stehen. Er sagte in seiner trockn neu, schleppenden Art und mit seinen geschraubten Redewendungen, die ihm stets Lacherfolge einbrach- ten: „Was wollen Sie? Dieser Jüngling hat bis- her inj schwerer Berufsarbeit die Seelen der ihm an- vertrallten Jugend zn bilden sich bemüht und ist nun infolge seiner abweichenden politischen lieber- zeiignng den Schergen des Zaren in die Hände gc- fallen. Möge ihm die Erde leicht werden!" —

(Fortsetzung folgt.)

(3)

Nr. 20

„H e r d fl a m m e n"

155

Osterferien - Birkhahnbalz - Schepfenzug *)

Von 8 . Guleke.

Schon über ein Jahr drückte ich die Schulbank in Niglt. Neben mir saß mein guter Freund G., der schon »den häuslichen Unterricht in meinem Eltern- Hause niit mir geteilt habte und sich auch jetzt noch in unserem, lieben, alten Pastorate wie zu Hause WUe. — Es ging stark auf Osteru zu. Die April- sonne brannte heiß auf das Asphalttrottoir der Großstadt. Aller Schnee war verschwunden. Gleich einem lichten Wolkenlschleier lig, ein hauchzarter Schimmer im Graugrün über Vu>sch und Vauin der herrlichen Anpflanzuu^en am Stadtkanal, silber- weiße Kätzchen zierten die Weiden. War die Natur hier schon so weit vorgeschritten, so zweifelten wir nicht, daß auch daheim, draußen im Bergland der Birkhahn rodeln, die Schnepfe ziehen würde. Weuu wir Freunde nns fast täglich besuchten, drohten sich alle unsere Gedanken nnd Gespräche um die bevor- stehenden Iagdfrenden. Eifriigst wurde beraten, wel- cher Art nnd wieviel Munition mitzunehmen wäre.

•— Endlich ist Zenlsuvtag, und hente nachnnttag geht's hinaus in die Freiheit! War anch das Zeug- nis nicht allzu guit, froh wai1 das Herz und leicht der S i n n . Der gua brachte uns bis Kokenhnsen, der nächstgelegenen Bahnstation meines Elternhan- ses: Bloß (!) 63 Kilometer hatten wir mit den uns entgegeinieschickten braven Rappen nieines Vaters zurückzulegen. Freudig nnirde der alte, bärtige Kut- scher begrüßt, die Gäule eingehend geprüft, gestrei- chelt uud m<it Aepfelu gefüttert. Verwundert aber blickten nur auf das uns fremde Gefährt, das uns heimbringen sollte. „ J a " , erklärte der Nosselenker,

„die Liniendro<sehlke hat mir der gute Pastor St. in L. geliehen; mit unserem Schlitten kommt man nur bis dahin". Mittlenveile war das Neisegepäck Verla-

den, im Reitsitz schwangen wir uns ans das Sitz- brett der langen Liniendroschke, dem einzigen, den Strapazen der völlig ausgeweichten Friihlingswege gewachsenen Gefährt. Swlz hielt jeder von uns seine Flinte vor sich gner auf den Knieen. Nun die lange, mühselige Fahrt! das heißt, für uns war sie eitel Genuß und Freude. Jubelnd wurde jeder alt- vertraute Ort begrüßt; der Weg führte au den schön'golegenen Rittergütern Alt- und Nen-Vewers- Hof vorüber dnreh allmählich ansteigendes Gelände.

A n besonders smnpfilgen Stellen sprangen wir behende von der Liniendroschfe, diesem idealen Pirsch wa gen, nnd es gelang dann auch ausnahms- weijc mal eine Krähe zu überlisten nnd abznschie- _ ßen. Dann war unsere einzige deutsche Bauernko- lonie im Lande, Hirsehenhof erreicht. Von dort ab gab es Schlittenbahn, bk nun so besser wurde, se hofier wir in das Bergland vordrangen, durch das die ratschende Oger zwischen roten Sandsteinn fern

*) Diese OrzölHllüng ist ein Kapikell auö bem int Laufe be§ nächsten Jahres eqscheinenbtt« Vucho „Erwnerungen eines baWsihen Jägers" von A. Guleke wnib würbe uns vom VeÄf. liHcuM'üvdistst z»nn Wdruck zur Verfü,guug (jeffeilt.

schäumend dahinschießt, sich den Weg zum breiten Dunabett bahnend. Immer höher werden die Berge, immer steiler die gelkriiinnilen Abfahrten. Da ragt trnhi'g der vierkantige Ziegelturm von Schloß un'b Nume Erlaa auf hohem Notsandsteinnfer des rau- schenden Flusses empor, ihm gegenüber das lau- schige Pastorat, vou hohen Laubbäumen überragt, bewoihm vom alten Hagestolz Pastor S. uud seiner eifrig schäfferudeu Schwester. Beide sind nah be- freundet mit ineinen Eltern. Dort kehrten wir ein, 35 Kilometer noch trennten uns von der Heimat:

Pferd nnd Menschen bedürfen der Erholung. Es war Tradition geworden, daß wir Schulkinder auf Hin- und Rückfahrten von und zur Stadt dort ein-

lehren durften. Immer wurden wir mit gleicher Freundlichkeit aufgenommen, wir brachten ja auch stets Grüße und Briefe von Verwandten ober Be- kannten und die neuesten Nachrichten aus der Stadt. Am anderen Morgen g.ing es weiter durch dnufle Wälder, die noch im tiefsten Schnee lagen.

Immer geringer wurden unsere Aussichten auf Virkhahnbalz nnd Schnepfenzng. Hier war der Frnhling noch nicht eingezogen, unser großer See noch fest zngesroren, nnd der Weg aber 'seine gernze Breite wurde noch vielfach befahren, obgleich das Eis schon ansing bläulich zu werden. Rasch uud leicht über die weite, ebene Eisfläche hingleitend nä- Hern lvir uns schnell dem Nordufer uud dem Pasto- rat. Da lugt es ja schon hervor, dicht umdrängt von den abgewölbten alten Obstbäumen und seinem weithin sichtbaren Wahrzeichen, der schlanken alten Wettertanue am Gidbelende. Jetzt fahren wir über das kleine, vorsselagerte Moor ain Seenfer. „Weißt du noch G., wie wir hier am alten Torfstich Kanäle zogen, eine Landenge durchstachen und eine Burg auf der so gewonnenen Insel bauten?" „Und weißt d it noch," lautete die Antwort, „wie D., dir zum Vau einen Backstein aber den Kanal zuwerfend dich am Kopfe traf und ernst verwundete?" Lachend gedachten wir der Jungenstreiche, der „Jugendjahre"

und der Schulzeit auf dem Lande. Jetzt waren wir doch schon 15 Jahre alt und Gymnasiasten! Hell

klingen die Schlittenglocken über den Hof, in flottem Trabe dnrcheilen die Rappen die stattliche Einfahrt nnd halten vor der geräumigen Veranda, auf der Groß und Klein sich zum Empfange eingefunden hat. Pouto, der riesige Neufundläuder, mein treuer Begleiter auf allen Ausflügen, hat feine gewaltigen Pfoten auf meine Schultern gelegt, heult vor Freude, will mir das Gesicht lecken und läßt nicht von mir ab, so daß Vater und Mutter ihren Ael- testen nicht begrüßen können. Jauchzend urnriugen uns die lungeren Geschwister, auch die alte Wirtin nnd die Mägde haben sieh zur Begrüßung eingefnn- den. I m Triumph werdeu Nur beiden Kinder des Hauses durch den Saal iu das Speisezimmer ge- führt, nx> der fertig gedeckte Mittagstisch uns er- wartet. Nun gab es ein Hin und Her von Fragen

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und Antworten, Verichterstat^n über Weg, Wetter mild Schule, eiu Grüßebestellen uub Vriefeilbergeben von Bekannten und Verwandten. AllinWich legte

sich die freudige Erregung, und nun wurden Pläne geschmiedet, wie wohl die Ferienta-ge am schönsten unh nützlichsten zu verwenden waren.

Erschien uns d,ie Ferienzeit anfangs unendlich lang nnd voll uucrschäpflichcr Möglichkeiten auf jagdlichem Gobiet, so erwi.es sich 'diese Annahme sehr bald a>ls Illusion. Denn erstens flogen die Tage pfeilschnell hin, anderseits waren «die vielen Feier- tage mit häufigen Besuchen und Gegenbesuchen aus- gefüllt. Schließlich lag anch in der ersten Woche noch überall viel zn viel Schnee, als daß an Nusübnng der Frühjahrsiagd gedacht werben konnte. Erst in der Zweiten Woche stellten wir fest, daß der kleine Hahn anf der moorigen Heide ant kleinen „Tanne- See" balzte. Dorthin begaben wir uns eines Tages.

Auf gut Glück bauten wir 2 kleine Hütten aus Fichtenzweigen, in denen verborgen wir in der nach- sten Nacht das Einfallen <der Hähne erwarten woll- ten. Abends wurde der Plan bis ins Kleinste dnrch- dacht nnd dnrchsprochen, Munition zurechtgelegt, die Flinten geladen. Ms der Wecker frühmorgens

uni 2 sein gräßliches Naffeln ertönen ließ, lag ich schon wach. Die aufregende Erwartung hatte mich gar nicht erst einschlafen lassen. Wir traten hinaus auf den Hof. Sternklare Nacht, völlige Windstille empfing uns. Unter unseren Füßen brachte der gefrorene Schnee, der hie nnd da den Boden noch deckte. Merkwürdig nahe erschienen die Sterne in Ihrer funkelnden Pracht, plastisch wie ein silbernes Horn hing die Sichel des abnehmenden Mondes am dniMen Firmament. Eine Strecke ging es den hartgefrorenen Fahrweg entlang, dann mußten wir ein hnmpeliaes, mit Birken bestandenes Moor dnrchaneren. Mit Gotöse stießen unsere grobsohli- gen Schaftstiefel durch das Hobleis über den Tun,- peln. Unter den Bäumen herrschte völlige Dunkel- freit, schwer fiel es, sich zurechtzufinden: der Wald- kanz schrie, sonst einsame Stille ringsüberall. Oft stießen wir in der Finsternis an Äste, sanken tief in, Moos nnd offenes Wasser, strauchelten über Wurzeln und wären fast lang hingeschlagen über unsichtbare Mooshnmpel. Unvergeßlich bleibt mir dieser mühselige Gang bei Nacht durch unwegsame?

Moor .nir ersten Jagd? Wir waren ja völliae Auto- didakten ; Ohne Anleitung eines älteren Weidmanns uinßten wir alles allein vorbereiten nnd dnrchfüh- ren! Endlich liegt der finstere, hindernisreichc Moorwald hinter ums. nnd wir treten anf die freie mondbeschieneue Heidefläche. Das gefrorene Gras raschelt unter unseren Schritten. Angestrengt schauen wir nach unseren am Taae gebanten Hütten, Da ist sa die eine, 200 Schritt weiter die andere.

Die Zigarette alinmvt, (der reckte Weidmann schätzt ia den Tabak!) eine knrze Beratung noch, dann schlüpft ieder in seine vorher dnrch'3 Laos bc- stimmte Hütte. AVer, o weh! wie wich das Warten so sauer und Um. Wie kühlt die erste Begeisterung 06] lähmende Kälte dringt aus dem gefrorenen

Böden, die Glieder erstarren vor Frost. I n knieen- der oder hockender Auslage nur haben wir Plah in der primitiven Hütte, uud rühren darf man sich bei Lc!ibe nicht! Tiefste Stille herrscht rings umher, kein Vogel noch zu hören! —• Endlich zeigt sich im Osten ein,zarter, rosaroter Hauch über dem Hori- zonte, immer deutlicher treten die Umrisse der auf der Heide verstreuten Krüppelkiefern nnd Wacholder zu Tage, die bisher wie phantastisch vermumüN'te Gestal- ten dastanden. Noch ausharren gilt es. „Dnlde, mein Herz, dnlde," murmelt der frierende Tertianer- Weidmann unwillkürlich im oft zitierten griechi- sehen Originaltext. Eine lange Viertclstuude vergeht

— da endlich „Tschu-Huii" ertönt es, leider weit am anderen Ende der Heide. Nnn rodelt der Min- nesänger los, es klingt, als ob die brooeilnden Töne direkt ans dem Boden aussteigen. Soll sich denn vor unseren Hütten gar kein BalZkonzert abspic- len? Heller nnd heller wirjd der Tag. Unserer Un- godnld erscheint es schon viel zn spät. Da — Trrrrr

— surrt es aus dem Moorwald herüber, die Aeste über meinem Kopf schwanken — Quoack —, eine Birkhenne sivt mir zu Häuptcu, auf deu Fichteu- ästen der Hütte sich wiegend, äugt mit entzückend blanken Augen spähend umher, den Kopf dabei be- hende und anmntig nach allen Seiten wendend.

Gleich darmuf eiu Polterndes Prasseln, ein dnmpfer Aufschlag — „Tschn-hni" — erklingi es vor Freund G.'s Hütte. Auf ca. 50 Gäuae vor ihm tanzt ro- delnid uud flügolspreizeud der Liebe heischende Hahu^

„Kwäk" macht die Henne nnd streicht dahin. Ein Feuerstrahl ans der Hütte, ein Schuß zerreißt die morgendliche Stille, rollendes 'Echo zieht an den Hängen des Seenfers hin, tot liegt der Minnesän- ger im Schmucke der hellrot leuchtenden Rosen, ge- küßt von den Strahlen der aufgehenden Sonne, ge- betet ans ranhreif-bedecktem Nasen! So ein Milck,

die erste Beute nnd gleich so ein stattliches Erem- plar! Von Herzen gönnte ich sie dem Freunde, reich- lich entschädigt durch den Anblick der Birkhenne, die ans Armeslänge über mir auf schwankendem Aste fußend, mir die nie vnedererlebte Gelegenheit bot, dieses selten scheue Wi'flo minutenlang in unmittel- barer Nähe zu beobachten. Wie eine entzückende Of- fenbarung war's mir: diese feinste Zeichnung des gläuzeuden Gefieders, die vollendeten Formen der Gestalt, die zierlichen Füße, die sanft geschvmngene Nacken- nnd Nnckenlinie, die uaive Grazie der leb- liast anmutigen Wendungen von Kopf nnd Hals!

Und das alles in greifbarer Nähe, dicht vor meinen Schönheit?- nnd er!kenntsnisdnrstigen Aussen; das scheue Wild in ahnnnasloser Harmlosigkeit vor sei- nem Beobachter. — Lange saßen wir noch unsere Erlebnisse nnd Beobachtnnaen anstanMend beisam- mon. Die Begeisterung für das schöue Wild, die erste erfolgreiche Jagd, für deu herrlichen Frühliugsmor- aen nii't den unzähligen Stimmen der erwachten Vogellvelt mnßtc doch ausgebrochen uud ausge- kostet werden, denn „Wohin sonst mit der Freud?"

Zöaerud nur schieden wir von der Stätte ersten Iagderlebens. lFortsetzung fi>igt.)

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Nr. 20

„H e r d fl a m m e n"

157

Preisausschreiben

der

Ostländischen Deutschen Kulturverwaltung.

Es hat sich bei verschiedenen Veranstaltungen deutsch-baltischer Iugeud, Wettspielen und festlichen Zu- scnnmenkünften aller Art geaeigr, daß uns ein schlichtes, heiteres, rythnnsch klares Und leicht siuqbares Lied fehlt, das dein Inhalte nach geeignet ist, Heiiuatliebe, uner- schi'ltterlicheu Glauben an die Zukunft des deutsch-balti- scheu Stainmes und den Willen zum Erhallten ferner, in jahrhundertelanger Arbeit für die Henuat erworbenen sittlichen Kräfte loachzurnfen und zu schützen.

Um diesenr Mangel abzuhelfen, erläßt die Estl.

Deutsche KuÜürverwllltung ein Preisausschreibeu uuter folgenden Bedingungen:

1. Die Teilnahme steht jedermann frei, und die Anzahl der von einein Einsender stanunenden Lieder ist nicht begrenzt.

2. Die Lieder sind bis spätestens 2. Januar 1929 an die Estl. Deutsche Kulturnerlnaltung, Neval, Dom, Gerichtstr. 0, einzusenden. Sendungen unt dem Post- stempel des 2. Januar 1929 finden noch Verückfichti- gnng.

3. Die eingereichten Lieder müssen mit einem Kennwort versehen sein. Jeder Sendung muß der volle 'Näme und die Anschrift des Einsenders in einem ge«

schlossenen llmschlage, der mit dem. gleichen Kennwort versehen ist, beiliegen.

4. Die Lieder sollen nicht mehr als 24 Verszeilen enthalten.

5. Die Melodie, nach der das Lied gesungen wer- den soll, ist nach Möglichkeit anzugeben, jedoch ist die Erfüllung dieser Bedingung nicht obligatorisch. Dre Me- lodie kann eine Originalkoinposition oder eine andere geeignete Melodie sein. Die >liiltnrverlvaltnng ist an die vorgeschlagene Melodie nicht gebunden.

<!. Jyiii* die beste Lösung der Aufgabe ist ein Preis von Kr, 100.— festgesetzt. Falls ei ue befriedigende Lö°

snng der Aufgabe nicht erreicht ist, kann das Preisrich^

tertolleginm von einer Prämierung abseheu. Das Preisrichterkollegiiiin hat das Recht, der Knltnrverwal^

tnng zwei Lieder zum Preise bim se Kr. 30.— zum Au tauf zu empfehlen.

7. Das preisgekrönte nnd die angekauften Lieder gehen ins volle Eigeutunr der Estl. Deutschen Kultur- verlvaltuug über.

8. Die Eutscheiduug über die Festsetzung des Prei- ses und den Aukauf wird von einem Preisrichterkolle- gium vorgenommen, das ans dem Präsidenten der Kni- turvellvaltung, dem Leiter des .«»liilturamts, Herrn Dir.

Blosfeld^ Herrn Prof. Panlfen und Dr. O. Hartge be- steht. Diese Entscheidung ist endgültig.

!). Jeder Teilnehmer erkennt durch seine Einsen- düng die obigen Bedingungen als bindend an.

1t). Nichtprämierte oder -angekaufte Lieder, sowie die betreffenden Umschläge mit den Namen der Einsen- der werden vernichtet.

Sinnspruch.

Was Kopf nnd Sinn anch immer dir sagen, Es ist bloß Metall, das noch ungeprüft ist;

Man kann draus bare Minze schlagen, Erst wenn sein Edelwert verbrieft ist.

Drrnn mnßt anch du dem Wolleu wägen, Bevor du es zur Handlung einsetzt.

Und es erst dann zu Taten Prägen, Wenn das Gewissen es dir rein schätzt!

'C. v. 8.

Die Auswanderung aus Schwaben nach Rußland.

D, A. I. I n dem Jahrzehnt 1812 bis 1822 wander- ben ans Württemberg insgesamt 24.108 Personen aus.

Davon entfallen auf das Fnlhjalhr 1817 allein mehr als Met Drittel, und von diesen zogen 9.227 nach Rußland.

Einer der Führer dieser schwäbischen Nnßlandlvanderer war der Ziegelei besitz er Johannes Leibbrandt ans Un°

terlveissach bei Backnang. Sein Urenkel, Dr. Georg Leibbrandt, hat unn, angeregt dnrch faunliengeschicht- liche Forschungen uud ausgebildet in dnn Universitäts- institut des Leipziger Historikers Geheimrat Walter Goetz, die erste quellenmäßig uuterbaute Darstellung der schiuäbischen Auswanderung nach Nnßland geschrie- ben. Das Buch ist als Band 21 der Kulturhistorischem Neihe der Schrifteu des Deutschen Ausland-Institntö zu Stuttgart soeben uuter dem Titel „Die Auswande- rung aus Schwaben uach Rußland 1816—1823" in der Ausland- uud Heimat Verlags- A.-G., Stnitgart, erschienen (Preis geheftet RM. 5.—).

Es ist nicht möglich, den reichen Inhalt des Buches hier auch nur kurz auzudeuten. Wer aber etwas erfah- ren will über die großen Zusammenhänge der damalig gen AusluanderungsbeUiegnng oder auch nur über die vielen zahlreichen Einzelheiten, wie die Weiterreise von Südruszlaud uach Kant'asien, die aus der Auswande- rungssehusucht entstandene Gründung von Korutal, den Auszug der Schwaikheüuer, Gruubacher, Winueuder usw., das Unternehmen des bayerischen Pfarrers Lind!

nnd des Kaufmanns Werner aus Giengen, der greife zu diesem Buche, das ihm sehr viel Anregung nnd Be- lehrung vermitteln wird.

Genealogisches.

Die Genealogische Sektion bei der Estl. Lit. Ges. ist am 30. August dieseo Iayreo in Danzig als außeror deutliches Mitglied in die „^Irbeitögeineinschaft der deutschen familien- nnd wappentnndlichen Vereine" ans genommen, was die Arbeits- nnd ^orschnngÄnöglich' teilen der Sektion sehr bedeutend erweitert.

Die 64. Monatssitzung findet Dienstag den 6. 9fcov.

im Sektionszimmer (Dom-Mnseum) statt. Vortrag von Dr. F. Eichfuß „Mitteilung über die Familie Schmidt (Oesel). Mitteilung über das .Hapsaler KirchenarchN'.

(6)

ist es leider unmöglich, auch an einem Vornnttag eine Arbeitsstunde festzusetzen, jedoch können in Extrafällen für Auswertige die Archive anch außer den Arbeitsstnn- den (Dienstag von G—0 Uhr abends) zugänglich ge- macht werden', dazn ist aber eine r e c h t z e i t i g e Ber«

einbarung uotweudig. Diesbezügliche Briefe find zu adressieren an den Sektionsdirektor Dr. Eichfus; ^Revall

^uisenthaler Straße 6, W. 1, oder an den Schriftführer G. b. Dehn, Nömnie, Feldstr. lPöllu t.) 25. ,

Auskünfte werben erbeten über das Vorkommen der Fainilie Dihaens im Aaltiknin iin 18. und 19.

Iahrhnndert.

Leid und Freud des Äluslanddeutfchen.

130. Ein Erlast des Aiutvbürgeriueisters von Vri- ren ( S i'l Ö t i r o t ) fordert erneut sofortige Eutfer«

nung aller noch vorhandenen doppelspr^chigen Ans- schriften; einfaches lledertünchen genügt uicht.

131 Die D e u t s c h e S ch u l e i n Ö i in a (Peru) haztte in dein abgelaufenen Schuljahr inoncherlei Schwierigkeiten zu überwinden. Vor allein machte fich der starke Wechsel iin Lehrkörper fühlbar, sodann der Rückgang der Beiträge infolge der Stockung des Hau dd*. Die Schülerzahl betrug am Ende des Schnljab- res 312, davon war die Muttersprache bei 61 deutsch, bei 251 nichtdeutsch; der Staatoangehorigkeit nach wa- ren l l Reichsdeutsche und 202 Peruaner.

Schattentheates.

Gin sckÄhweiß Tuch aus Loinoivnnd, straff auf einen Ncihmen »lospauut,

dahinter ein hollcs, llreVfchemiNl>l»es Licht.

Mehr braucht mau uicht.

Aus ber Schalteitbiibue sind die unglaublichsten Dinge möglich. Hiier einige Anregungen.

Es In-etlichen näiiülich nicht immer lange 3) ran- nten gespielt zu werden, tratzdeiu man auch ernste

Dinge auf der Schattonlbühne 'Uiiincn kann. Am bekanntesten ist da* Darstellen von Liedern, wie

„Es ivollt ein Schneider wandern", „Ein Spiel- inann ist aus Franken kommen", „Zu Regensourg anf der Kirchturnrspitz" older Moribaten wie „Edu"

.tvo unld Knnilgunde" inno „Der blutige Turnschuh an der Kirchbofsiuauer". Schön sind anch einfache Panbomimen, z. B. der Zahnarzt, der einen Viords-

',abn auszieht, an dem unten der Kragenktwsif, Schlips und Kvagen baumelt. Der Doktor, ber dem Kra»nlken mit einer Zange einen Fisch, eine Puppe, einen Strumpf, einen Schul) aus dem Munlde oder au* dem aufgeschnittenen Bauch heraushält. Oder der Angler, /der alles mögliche Zeug angelt, wäh- rend drüben hinter einem Gitter unter einem Schi'ld, anf dem 'Die Buchstaben Weiß in Schmarz ansgefchttitten ßnb: „Irreuhau^", einer die der-

„ P o s e u e r T a g e b l a t t " : Es ist dem Deutsch- tinn gelungen, den Besitz des Pantinnms, des evangeli- schen .«itnabenalnrnnats, sicherzustellen. Das Paulinnm lvar jahrelang hart ninstritten und gefährdet. Nun ist es gelungen, es vom polnisch-evangelischen Verein zu- rückzueriverben. Die Kaufsunune beträgt allerdings ein Mehrfaches ^des danialtgen Liqnidationserlöfes — der polnische Staat macht hier also anf Kosten seiner dentschstäinmigen Bürger ein Geschäft —, doch ist die Hauptsache, das; die für die evangelische Schuljugend so lvichtige Nustalt als Heimat für 43 junge Schüler er- halten werden sann.

133. Wie unhaltbar die heutigen Zustände im Hn I t s ch i n e r L ä n d ch e n sind, zeigen die nachfol»

genden Ziffern über die Schulverhältnisse: Mit Beginn des Schnljahrs 1928/29 sind die deutschen Eltern ge- zwungen, über 30 dentsche Lehrer privat anzustellen, die 357 Kinder der ersten vier Schuljahre häuslichen Privatunterricht erteilen. Weit über 400 oentche Kin- der besuchen unter deu schivierigsten Verhältnissen die deutschen Volks- und Bürgerschulen in Trovpan nnd anderen Orten nnßerhalb des Hultschiuer Ländcheus.

Während — anch mit deutschen Stenergeldern — für ein paar tschechische winder tschechische MiNderheitsschn- len eröffnet werben, haben die Hultschiner nicht einmal das Recht, sich für ihre fast 800 Kinder anf eigene ®ös

sten Privatschnleu zu errichteu.

rücktesten Gebärden macht, bis er schließlich rust:

„He, Mensch, kannu rin!"

Fein sind Tnrniibnngen im Schatten theater.

ISine besonders schöne Nmnmer ist ein dickes schma- les Brett, das fcljnxuift, nnid von Dorne wie ein Seil aussieht. Darauf können die Künstler die schwierigsten Drahtsei'lübungen machen. Die Aus- i.nge des Brettes (etwa 2 m vom Bolden) darf nicht sichtibar sein. Schiebkarren schieben («wenn das Breti start genug ist, (darf anch noch ein kleiner Kerl drinsihen), Huckepack tragen. Kopfstehen, Hinlegen nn'ö ans den hochge>bo,genen Beinen eilten Medizin- ball stoßen. Das sind ein paar Gedaitlkeu zur schma/rzen Kunst. (Aus „Turitcrjngend".)

Beinhakeln.

Die beiden Kämpfer legen sich ausgestreckt ne- beneiuan'der ans ben Boden, so daß die Füße des einen neben dem Kopfe des anderen liegen. Ans

„Los" heben beüde rasch ihre benachbarten Beine bach nnid haken sie ein. Noch mit demselben Schwung reißt mein mit seinem Bein den Gegner ans seiner Lage. Bei großer Schnelligkeit nnd Kraft des Angriffs tiberkitgelt er sich. Dazn sind oft mehrere Versuche nötig.

Sport, Turnen, Spiel und Wandern.

30 Oenl im Monat kann jeder für die „Herdflammen" ausgeben!

(7)

Nr. 20

„H e r d st a m m e n"

159

Briefkasten.

Den Einsendern von Rätseln jagen wir unteren he««

tlcheil Dank für £>ic freuMliche Mitarbeit.

, M. M. in R. (K. v. S.). Besten Dank für Ihren Auf- Wh, den wir gelozeMich bringen »verde». liin Honorar Tonnen wir nur filr längere literarische Beiiträge — mit denen Mit zur Zert versorgt sind — bewiNgen.

L. I». 3 . Wir danken Ihnen herzlich, das; Tic unserer Aulfiforldevung sa freundlich uachgokmmnen sind.

Th. W. — d. in 3>. Mit herzlichem Dank bestätigen wir den Gmpftln<z der Gedichte, die wir gerne gelegentlich l'riiMn werden.

S. v. G. Ihren Au,fsah über den sibir. GdeOirsch, für dessen Übersendung wir freundlichst danken, wÄen wir in einem der nächsten Hefte bringen.

Schach.

Geleitet van A. B u r >u c i st c r.

Anfgabc Nr.. 15.

Von V. IstiMUs (Torpnt).

S c h w a r z .

A B c D E p Q H

§« in W i M

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M M

M M 5 W

m& ^ wm ''wilt ^ «

B D E

W e i h .

Weis;: Kai, Tch«. Vf4, Bc4, o3, e2 und f2.

Nchwarz: Ke6, Aav, SD7, Bc5 und f5.

Weis; zielht an und seht in zwei Zügen matt.

Lösn,,«, ber Aufgabe Nr. 12 dan L. L a u r e n t i u s , 1. 2fß—ÖS, J8e8::f7 oder: d7,

2. Sd7-^f8 resp. 3f7—Ib8 seht matt, 1. (fisG-nbS), Ke6:f? oder: d7, 2. Le4-dL resp. — f5 seht matt.

Lösung der Aufnabc Nr. 13 von W. m Herta8.

.1. ®bl—fll!, Kföigtif, 2. |4—ifG seht matt. 1. (Tbl —

—.gl), Tg5:g1, Ngß—e? -setzt mau, 1. (Tbl—gl), belie- big. 2. Dgl—c5 resp. 61 ressp. — g4 seht matt.

Nichtige Löfunyen der Aufgabe Nr. 12 sandten ein:

(innen ßatäfot, stiul. teclm. B. Tepaiks, Owatd Karp, Os- kar Treumann und Vmlnar Friedomllnn (Nevat), stael.

sigfried Witte «Null). G. Baron Knorring lUdenküll).

'Die Aufgabe Nr. 13 ist von Gunnar Friedemann, Gwalb Karp und Eugen Lotskat richtig gelöst worden.

Damespiel.

Geleitet von 91. Burmeister.

Aufgabe Nr. 1K.

Von Nvald K a r p (Reval).

Original der „Herdflammen".

2 ch tu a rz.

A L C D E F 0 H

WM

m 8

M

M mm

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WM MW -

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MW mm MW

W

m fm 4

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W mm,

M m im

^ wm Mi^5 § ^ ^ A B C D B F G H

W e i h .

Weiß: Dame g.3, einfache Steine t>2, t>6, f4 int© g5.

Schu'arz: Deinen f8 und iß, einfache 2 toi ne b! und H8.

Weiß,/,ieht w\\ und gewinnt.

Lösung der Aufgabe Nr. 14 von ,A. V u r in ei st er.

1. Hl5—g7, Dal:,h8, 2. d2—e3, f2:d4, 3. Dd8—b6.

a5:c7, 4. 3»S:e5:al u. s.w.

Richtige Lösungen sandten ein: Peter Karp, Nikolai

^a,ki,!nv!ff, GuntrMn Karklin und Gnnimr Friedeinanu l,Reval), Euigen Lagdldin (Riga).

Lösungen und sonstige Beiträge für die Schach- und Dameispal-be bitte zu adressieren: Reval, Narvsche Str. 26, W. 6, A. Burmeister.

Rätselecke.

Zahleurälsel.

An Stelle der Zahlen sind Buchstaben zu setzen, die im Zusammenhang gelegen folgende Nebeuwngen ergeben:

1.2.3.4.5. G - Stadt au der Ostsee

2. 6.1.2. 4 ' — im Weltkriege abgetrenntem Gebiet 3.5.6.1.2 - ,IInsektenlarve

4.5.6.2.4 — ^tadt in Preilßeu 5.3.2.4.5 — Kampfplah

6. 3. 4. 2 - Gefäß.

Die Anfangsbuchstaben der gefundenen ^Wörter von oben nach uavten.gelesen ergeben wieder die Gtaldi an der Qstzsee in Zei.Ie l^.

Kettcnrälsel von N. H.

11 Wörter sind so -,„ bilden, daß die lebte Silbe eines Wortes gleich der Anfaiiq^'tlbe des folgende» Worlec- se».

So ist auch die Anfa»,gvl',Ibe de- ersten Wortes der letzten Silbe des letzte,: Wortes gleich.

Die Wörter bedeuten:

(8)

1. Dcwf in Italien (Napoleons Siey über die Oster«

reicher am 14. $mnä 1800). 2. SEeiil des biAlschen Aegyp- tens. 3. Figur aus dem „Fliegenden Holländer". 4. Berg in Palästina. 5. Eine von den iTun'dainseln. 6. See in Rußland. 7. Erzengel. 8. Frauenn<anne. 9. Art von Erizählung. 10. Stadt in T'hüringci,. 11. Indische Sa»

gengGatt.

Königszug.

von Haus Falck, Ri.ga.

6 C C h w c i

1

ii

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S D e

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i s a s n e f ei

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L

e a

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s t n a u G

r

Hieraus euhält lnau ein Zitat, woihingegen nach Nber- Windung der freigelassenen mit G (unten) und £ (oben) angedeulteten Streifen die Namen des Autors nnd dessen Werk von ckenher lesbar werden können. — Wörter, die mechr als 4 Stellen passieren, beginnen groß.

Auflösung des Zahlenrätsels in Nr. 19.

1 = üj 2 - c 3 - I 4 - § 5 - i 6 - n 7 = <J 8 = f 9 = o 10 = r

4 = s Auflösung des

von Olo. v.

Helsingfors Engerling Qorelei Sirene Iniferi

Neiße Georgine Frcchsin,n Orgel Roheisen Sinfonie

Vcsuchsknrtenrätsels tzs. in Nr. 19.

A l p e n v e i l c h e n .

Auflösung dos Silbenrätsels von Haus V. in Nr. 19.

1. E 2. I 3. N 4. G 5. II 6. X 7. (5 8. N 9. 8 10. N N . E 12. N 13. S 14. T 15. E 16. N 17. O 1 8. E

19. F 20. F 21. N 22. E 23. T

lninmu 3 smen e om i roßbeere n liste r orte isber g ien,; i üvstentn m

freun c rlange n cgiinen t eru m

•cchit i ginoii t ob e se r river b errar n I'iede r atriu m ben e

tzia n

Ein guter Fuerst erorffnet fein Regiment mit Er»

barmen.

•^"•m**,**^**

Zeitschriftenschau.

Bali. Blätter Nr. 20. Aus dem Inhalt: Au<fr!wf, von Ed. v. Dellingshausen. Geftchrenpunkke der denrschen Minderheitenipolit'ik, von Sßl. H. BoellKn. Ba>uetnführer:

Von Gechlg Bar. v. Manteuffel. Baltische Nechtsan«

gleichung. Ans der Heimat u. f. w.

Bestellungen auf die „Herdssammen" nehmen alle Voftanstalten in Oftland,

Lettland, Deutschland, Danzig, Finnland u.

Schweden an.

Bestellungen auf die „Herdflammen" (

nehmen entgegen (

in Dorpat <

die Buchhandlungen I. G. Krüger und C

K. Meißner. (

Msnncmenls auf die „Kerdstammen" nehmen entgegen: die Geschäftsstelle des „Revaler Boten" (Reval, Raderstr. 12);

alle Staatspoftanftalten im Inlande, in Lettland, Deutschland, Danzig, Finnland und Schweden; außerdem: in .Nrensburg:

Wally Sohn: in Zorpai: I . G. Krüger Buchhandl.; F. Bergmann Buchhandl.; inZieltin: Buchhandlung Ring) in Zapsal:

G. Keller; I . Kappel; in Uarua: Apotheke E. Walter (Burgstr. 20); i n t e r n a « : E. Treufeldt; in Fleval: F. Wassermann;

Kluge & Ströhm; in Malll: Fr. Rehmann; in ZVeißenstein: R. Seidelberg; in ZSerro: Buchhandlung Songi und die Druckerei Walter Pohlak u. Ko.; in Z3esrnllerg: Frau Monkewicz (Langstraße 41) und die Bnchhandlunng Iah, Sarap

(M. Saar). Zafelbst auch Anzeigenannahme und Oerllaus von Einzelnummern.

Füc dl« Sch,lslleltung oelllnlwoitllch: (Emil M u 1 1 , . — Helau«gebel: Lstlündllche Veilagsgeselllchlllt W » I b. Ä * n i m a n i & N , Neva!. Ra^rstl, 10'12-

Referenzen

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