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Umweltamt Wiesbaden 26. 11. 2018
Bericht
Standortsicherung und Verbreitung des Elsässer Haarstrangs - (Peucedanum alsaticum) in Wiesbaden-Kastel
Auszüge aus BVNH-Gutachten:
2 Historische Nachweise
3 Budget für das Projekt:
Maßnahmenteil (2016/18)
Maßnahmenbeschreibung
Partner im Projekt ist die Beschäftigungsgesellschaft Caritas Wiesbade/Rheingau-Taunus-Kreis
Arbeitsprojekte Mühtal/Landschaftspflege.
Die Landschaftspflegegruppen identifizieren sich mit der Maßnahme. Sie kennen die Standorte der Pflanze und ist für die Zukunft bei Mäh- und Rückschnnittarbeiten sensibilisiert.
Folgende Einzelmaßnahmen wurden am Fundort auf ca. 1,5 ha Fläche durchgeführt:
zunächst Aufräumarbeiten, Abfallbeseitigung, Mulch- und Mäharbeiten, Gehölzrückschnitt
4 Sicherung des Samens/Ausbringung im Herbst 2017 + Herbst 18
Absperrung des ehemaligen Feldweges mit Quadern – Beruhigung des Gebietes
(kein Überfahren mehr mit Fahrzeugen)
Reduzierung der Standorte zur Ausbringung und Verzögerung des Projektes.
Der Ursprungsstandort ist auf Dauer gesichert. Die 2016 vorhandenen sichtbaren Exemplare des Elsässer Haarstrangs konnten durch gezielte Pflege auf über 250 Pflanzen vermehrt werden.
Durch die angrenzende Entwicklung von Ausgleichsflächen und die Unterbindung des illegalen Verkehrs ist der Standort langfristig gesichert.
Nur weitere 5 Flächen (II – VI) sind geeignet für die Verbreitung der Art durch gezieltes Ausbringen.
Unvorhergesehene Ereignisse:
Nun war vorgesehen, den gewonnenen Samen aus 2016 und 2017 im Jahr 2018 auszubringen. In kleinen Chargen ist das geschehen. Aber der Witterungsverlauf des Jahres 2018 mit der langen Trockenzeit hat dazu geführt, dass der Samen nicht aufgelaufen ist. Die Maßnahme wird nun 2019 und 2020 wiederholt. Zudem hat ein nicht berechtigter Unternehmer im Auftrag unseres Grünflächenamtes eine Mulchmaßnahme kurz vor der
‚aussichtsreichen Ernte‘ des Els. Haarstrangs durchgeführt. Dieser Schaden ist somit von der Stadt Wiesbaden auszugleichen.
5 Nachweis: Landschaftspflegegruppe
1 2016 Aufräumarbeiten Rückschnitt 3.937 € 2 2016 Mulch- und Mäharbeiten 2.953 € 3 2017 Rückschnitt- und Mäharbeiten 5.438 € 4 2017 Mäharbeiten und Mulcharbeiten 3.317 € 5 2018 Saatgut Flächenerweiterung 462 € 7 2018 Mäh- und Mulcharbeiten 2.350 € 8a 2018 Mäh- und Mulcharbeiten T1 1.200 € 8b 2018 Mäh- und Mulcharbeiten T2 (1.060 €) 0 (s. LHW)
Summe 19.195 €
Fotos der Aktivitäten – Dokumentation
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Bestandsaufnahme (floristische Erfassung) 17. Mai 2017: Bestätigung RFL- Untersuchung
Blütenpflanzen Agrimonia eupatoria Anschusa officinalis Anchusa arvensis Achillea millefolium Agrimonia eupatoria Arenaria serpyllifolia Alliaria petiolate Artemmissia annua Artemisia vulgaris Ballota nigra -meridionalis Bellis perennis
Berteroa incana
Cynoglossum officinalis Carduus acanthoides Carduus crispus Centaurea cyanus Centaurea jacea ssp. jacea Centaurea stoebe Centaurea Cirsium arvense Cirsium vulgare Cichorium intybus Daucus carota Euphorbia cyparissias Echinops exaltatus Erysimum ….
Erigeron … Eryngium campestre Erodium cicutariom Geum urbanum Lepidium campestre Lepidium draba Lamium purpurea Muscari botryoides Melitotus alba Melilotus officinlis Melilotus altissima Oreganum vulgare Potentilla anserine Primula veris Prunella vulgaris Saponaria officinalis Salvia pratensis
Senecio vulgaris Senicio eraticus Serratula tinctoria Silene vulgare
Silene latifolia ssp.. alba Viola arvensis
Viola odorata Veronica arvensis Veronica persica Gräser
Arrhenatherum elatius Apera spica-venti Bromus sterilis Bromus tectorum Bromus commutatus Brachypodium pinnatum Bromus inermis Bromus hordeaceus ssp.
Hordeaceus Dactylis glomerata Poa annua
Gehölze Acer campestre Clematis vitalba Crataegus macrocarpa Crataegus laevigata Euonymus europaeus Rhamnus carthartica Lycium barbarum Ligustrum vulgare Rhamnus carthartica Rosa canina Rosa spec. ? Rubus ideaeus Rubus fruticosus ssp.
Sambucus nigra
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12 Aussicht: Weiterentwicklung sowie Finanzierung des Projektes
durch das Umweltamt Wiesbaden (Verlängerung des Projektes bis 2020)
Das Jahr 2018 war für einen erfolgreichen Abschluss des Projektes ungünstig.
Die Standortsicherung des Elsässer Haarstrangs ist für die Zukunft gesichert.
Die Fläche grenzt an eine große Ausgleichsfläche. Die Pflege beider Gebiete ist abgstimmt, die Zielsetzung ist der Erhalt der wärmelieben Biotoptypen, insbesonder der Saumbiotope entlang der Eisenbahnstrecke
FFM/Rüdesheim in diesem Abschnitt.
Die Verbreitung der Art durch fachgerechte Ausbringung auf fünf weiteren dafür geeigneten Standorten wird für 2019 und 2020 durchgeführt. 2016 bis 2018 wurden diese Standorte fachgerecht entwickelt und vorbereitet.
Zukünftige Landschaftspflegemaßnahmen sind Mäharbeiten und
Gehölzrückschnitt. Die Mäharbeiten erfolgen im Wechsel mit 2-3jährigen kleinen Wiesenbrachen um die Pflanzenstandorte, um dem Elsässer Haarstrang optimale Entwicklungsmöglichkeiten zu geben. Wichtig ist anschließend die Mähintensität zu reduzieren und kurz Brachestadien zu dulden. Der neu entdeckte ehemalige Magerrasen wird durch 1jährige Mahd erhalten und entwickelt.
Der Ursprungsstandort zeigt eine hohe Artenvielfalt auf, die bisher nicht erkannt wurde. Hauptgrund für diese Vielfalt ist die Tatsache, dass seit eingigen Jahrzehnten entlang des Bahndammes und durch die Entfernung von intensiv genutzten Ackerflächen (Abstand mindestens 50 m) scheinbar die Spritz- und Düngermitteltrift diese Flächen nicht erreicht hat. Erst die
landschaftspflegerische Maßnahmen durch Entfernung alter Brachestadien, teilweise devastiert und vermüllt, haben das Artenpotential
Neben den Maßnahmen erfolgen nun jeweils 2019 und 2020 eine Vegetationsaufnahme, Zählung der Einzelpflanzen /Els. Haarstarng, Photodokumentationen sowie Erfassung der Heuschrecken- und Schmetterlingsarten.
Wir werden 2019 mit den Botanischen Gärten der Hochschulen Frankfurt, Maiz und Darmstadt kontakt aufnehmen und eine fachgerechte
Vermehrung und Ausbringung der Art durchführen.
Rolf Hussing