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Kostenlose und regionale Monatszeitung für Lichtenberg und Hohenschönhausen – mit Lokalnachrichten von Malchow bis Karlshorst für 260.000 Menschen Auch im Netz, tagesaktuell: www.bezirks-journal.de | www.facebook.de/bezirksjournalberlin | www.twitter.com/bezirks_journal | 1. Jahrgang | Ausgabe 11 | Nov./Dez. 2014

Bürgerämter geraten an Kapazitätsgrenze

Bezirke fordern vom Land mehr Personal

Bezirks-Journal Lichtenberger

Botanik im Tierpark: Wie der Urweltmammutbaum nach Friedrichsfelde kam. S. 6

D

ie Lichtenberger Bürgerämter sind an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen. Seit Wochen bilden sich vor den Außenstellen des Bezirks­

amtes lange Schlangen. Weil es oft unmöglich ist, Anliegen von Bürgern spontan zu bearbeiten, werden inzwi­

schen von den Bürgerämtern Termine vergeben. Oftmals müssen Ratsuchende aber bis zu sechs Wochen warten, bis sie vorsprechen dürfen.

Der für Bürgerdienste zuständige Bezirksstadtrat Dr. Andreas Prüfer be­

richtet, dass das Problem durch den Krankenstand unter den Beschäftigten verstärkt wird. „Von den 43 Mitarbei­

tern in Lichtenberg fehlen im Schnitt 35 Prozent“, sagte Prüfer dem Bezirks­

Journal.

Ob die Bezirke mit mehr Personal rechnen dürfen, ist unklar. Die Bürger­

meister der zwölf Berliner Bezirke sind sich jedoch einig, dass es mehr Personal braucht. Unterdessen kündigte Lich­

tenbergs Jugendstadträtin Dr. Sandra Obermeyer (parteilos/ für DIE LINKE) an, dass die Sprechzeiten in den Regio­

nalen Sozialpädagogischen Diensten wegen der Personalnot reduziert wer­

den. „Während die Zahl der betreuten Familien stetig ansteigt, bleiben die Per­

sonalstellen unverändert.“

Für Spott bei der Linkspartei sorgt hingegen ein Vorschlag der SPD­Frakti­

on, die Wartebereiche der Bürgerämter mit Trinkwasserspendern auszustatten.

„Trinkwasserbehälter lösen weder das Personalproblem noch verkürzen sie die langen Wartezeiten“, sagt Frakti­

onsvorsitzender Michael Grunst (DIE LINKE).

Lesen Sie unseren Report auf Seite 2

Der Babyboom in Lichtenberg erreicht einen neuen Rekord: Kürzlich wurde im Sana Klinikum an der Fanningerstraße das 4.000 Baby des Jahres 2014 geboren – wenn auch nur im Rahmen einer Theatervorstellung. Auszubildene der Pflege führten während eines Festakts zum 100­jährigen Bestehen des Oskar­Ziethen­

Krankenhauses das Stück „Ich bin im Oskar geboren“ auf. FALKO HOFFMANN

4.000 Geburten im Sana­Klinikum

Geschichte im Kiez: Wie Reisebusse Anlieger des Stasi­

Knasts verärgern. S. 8

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Bezirks-Thema

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Bezirks­Journal Lichtenberg | November/ Dezember 2014

Das lange Warten auf den Personalausweis

Die Bezirke haben schon lange davor gewarnt. Nun tritt sie ein: Die Überlastung der Verwaltung. Auch die Bür­

gerämter bleiben nicht unberührt. Für die meisten Bewohner nichts Neues, doch die Situation spitzt sich zu.

D

as Bild ist an vielen Tagen gleich: Schon früh um 7 Uhr stehen Menschen Schlange vor dem Bürgeramt an der Normannenstra­

ße. Eine halbe Stunde vor der regulären Öffnungszeit ist das Gedränge groß. Dr.

Andreas Prüfer, Bezirksstadtrat für Bür­

gerdienste, braucht nur aus seinem Büro­

fenster vom benachbarten Rathaus rüber schauen, um sich ein Bild von der Situa­

tion im Bürgeramt zu machen. Hier, wie in vielen anderen Bürgerämtern Berlins, herrscht großer Personalmangel. Viele Anliegen können gar nicht zeitnah be­

antwortet werden. „Die Situation hat sich seit diesem Sommer erneut zuge­

spitzt“, sagt Andreas Prüfer.

Den stadtweiten Schätzungen nach werden in diesem Jahr knapp 100.000 Menschen ganz ohne Serviceleistung des Amtes verwiesen. Bei den steigenden Bevölkerungszahlen werden es im Fol­

gejahr 260.000 Menschen sein. Stadtrat Prüfer (DIE LINKE) kann da nur noch mit dem Kopf schütteln: „Wenn sich an den Kapazitäten nichts ändert, ist davon auszugehen, dass wir immer mehr Men­

schen nicht bedienen können.“

Der Personalmangel ist in der Verwal­

tung von Lichtenberg und den anderen elf Berliner Bezirken allgegenwärtig.

Waren es Anfang der 1990er­Jahre noch um die 200.000 Beschäftigte, sollte sich die Zahl bis zum Jahr 2016 um 100.000 reduzieren, um die Schulden der Stadt abzubauen. So wollte es der scheiden­

de Finanzsenator Ulrich Nussbaum (parteilos/ für SPD). Dass die Rech­

nung nicht aufgeht, war vielen Bezirken schon vor Jahren bewusst. 2012 forder­

ten dann auch Bezirksbürgermeister in öffentlichen Protesten den Stopp des Personalabbaus. Immerhin hätte es be­

reits erhebliche Einsparungen gegeben.

Ganze Bürgerämter gingen vom Netz.

Die verbleibenden Mitarbeiter kamen in der Arbeit nicht mehr hinterher. Heute ist Berlins Verwaltung einfach nur noch überlastet. Um dem entgegenzuwirken, beschloss der Rat der Bürgermeister in diesem Jahr ein neues Personalkonzept.

Dem rot­schwarzen Senat liege nun ein siebenseitiges Papier mit Analysen, Lö­

sungsansätzen und Forderungen vor.

Nur der Finanzsenator bleibt ange­

sichts der Personalfrage eisern. „Die Bezirke müssen sich besser organisieren.

Sollte es an Personal mangeln, kann man von anderen Abteilungen Mitarbeiter abzweigen“, wurde Finanzsenator Nuss­

baum vielfach zitiert. Bei diesen Sätzen kann Marzahn­Hellersdorfs Bezirks­

stadtrat Stephan Richter (SPD) nur noch schmunzeln: „Nussbaum macht es sich verdammt einfach.“ Immerhin gehe es den anderen Abteilungen ähnlich. „Das was der Berliner auf den Bürgerämtern sieht, ist in vielen Teilen der Verwaltung der Fall“, erklärt er. Weiterhin sei die derzeitige Situation auf den Bürgeräm­

tern auch für die Mitarbeiter zunehmend belastend. Berlinweit wird von Krank­

heitsausfällen gesprochen. Auch der Be­

zirk ist davon betroffen. Andreas Prüfer:

„Von 43 Mitarbeitern in Lichtenberg feh­

len im Schnitt 35 Prozent.“

Auf Anfrage des Bezirks­Journals hat die Senatsverwaltung für Finanzen dar­

auf hingewiesen, dass Zugeständnisse bereits getätigt wurden. Das Land habe auf steigende Personalbedarfe reagiert und den Bezirken 240 zusätzliche Stellen zur Verfügung gestellt. Dass davon 219 Stellen nicht für eine Aufstockung der Bürgerämter gedacht seien, stehe nicht zu Debatte. „Jetzt stellt sich die Frage, welche der vielen überlasteten Abteilun­

gen im öffentlichen Dienst diese restliche Bezuschussung erhalten“, sagt Stephan Richter.

Aktuell werden unter den Bezirks­

stadträten neue Lösungwege aufgegrif­

fen. Die meisten Bürger über Termine zu bedienen, habe sich als Zwischenlösung bereits in den meisten Bezirken etabliert.

Auch Prüfer wirbt dafür, mehr Termine zu vereinbaren. „Dabei wird aktuell das Verhältnis zwischen Terminvergabe und die Vorsprache ohne Termin diskutiert“, sagt er. „Im Bürgeramt Große­Leege­

Straße wird jetzt intensiv getestet, ob die vorrangige Terminvergabe nutzt.“ Ein Termin kann zwar sechs Wochen in der Zukunft liegen, der Stadtrat hoffe aber mit diesem Instrument die derzeitige Si­

tuation auf den Ämtern zu entspannen.

„Ein Termin kann am Infotresen, unter der Servicehotline 115 oder auf den Bür­

gerseiten im Internet gebucht werden“, erklärt er weiter. Sollte sich das Konzept bewähren, wird sich auch in den anderen Serviceeinrichtungen des Bezirks die Re­

lation zwischen Kunden mit Terminen und Spontanbesuchern ändern.

Während Ulrich Nussbaum aus per­

sönlichen Gründen seinen Rücktritt vor­

bereitet, bleibt die Forderung nach mehr Mitarbeitern bestehen. Prüfer: „Wir brauchen angesichts des zunehmenden Bedarfs – gerade im wachsenden Lich­

tenberg – zusätzliches Personal. Denn dass, was ich da draußen sehe, das tut mir für alle Beteiligten leid.“

Kein ungewohntes Bild: Vor dem Bürgeramt an der Normannenstraße bilden sich täglich Schlangen. ANNE LANGERT

von Anne Langert

KOMMENTAR

Eine wachsende Stadt braucht eine funktionierende Verwaltung

Berlin ist eine wachsende Stadt. 25 Jahre nach dem Fall der Mauer hat sie sich zu einer der angesagtesten Me tropolen Europas, ach was, der Welt entwickelt. Vor allem Lichten­

berg und Marzahn­Hellersdorf freu­

en sich über den wachsenden Zuzug.

Fleißig unterstützen die Bezirksämter den Bau neuer Wohnungen, um die steigende Nachfrage zu befriedigen.

Berlinweit werden bis zum Jahr 2025 rund 137.000 neue Quartiere benötigt.

Doch bei aller Freude über diese Entwicklung gerät die Berliner Ver­

waltung an die Grenzen ihrer Ka­

pazität. Die Verantwortlichen auf Landesebene haben schlichtweg zu spät erkannt, dass bei einer steigen­

den Zahl der Berlinerinnen und Ber­

liner auch die Verwaltung adäquat ausgestattet werden muss. Um den

klammen Berliner Landeshaushalt zu sanieren, wird sogar noch am Perso­

nal gespart. Wer in der Verwaltung tätig ist, weiß nicht, wo ihm der Kopf steht. Viele Beschäftigte melden sich krank, sodass Bürgeranliegen auf der Strecke bleiben. Vom Gesetzgeber vorgeschriebene Fristen können nicht eingehalten werden, weil es einem Abenteuer gleicht, bis man endlich ei­

nen Termin im Bürgeramt bekommt, um etwa seinen Personalausweis er­

neuern zu lassen.

Gefragt ist ein ganzheitliches Konzept und mehr Personal. Berlin braucht eine funktionierende, moder­

ne Verwaltung. Auf den neuen Regie­

renden Bürgermeister Michael Müller (SPD) kommt eine Menge Arbeit zu.

Die Bundeshauptstadt darf nicht im Chaos versinken. Marcel Gäding

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Bezirks-Leben 3

November/ Dezember 2014 | Bezirks­Journal Lichtenberg

Lernen wie die Großen

Zum 12. Mal öffnet die alljährliche „KinderUni KUL“ ihre Pforten. Acht Vorlesungen sind geplant.

W

elche Farbe hat die Welt? Wo wohnen die digitalen Daten?

Und wie kommen eigentlich die Lebensmittel ins Regal? Antworten auf diese und andere Fragen gibt es vom 8. bis 29. November in der KinderUni KUL in Lichtenberg. In echten Hörsä­

len an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) können Grundschul­

kinder echten Professoren lauschen.

„Acht Vorlesungen haben wir dieses Jahr an den Freitagen und Samstagen im Angebot“, sagt die Organisatorin der Lehrveranstaltung, Kristine Kretschmer.

„Wie immer ist das Mini­Studium kos­

tenlos.“

Seit zwölf Jahren gibt es die Kinder­

Uni an der Treskowallee 8, an der die jungen Gasthörer ohne Voranmeldung teilnehmen können. Was anfänglich mit 30 wissbegierigen Kindern begann, ist mittlerweile ein alljährlicher November­

ausflug für die ganze Familie. „Gerade an den Samstagen kommen schon mal 170 Kinder“, weiß die Organisatorin.

„Damit die Eltern nicht die Plätze der kleinen Studenten belegen, haben wir einen Hörsaal weiter nun auch Vorlesun­

gen für die Großen.“ Mit „Gewalt kriegt die rote Karte“, „Hilfe, wir kommen in die Pubertät“ und „Posten, teilen, liken, mobben“ werden alltagsrelevante The­

men aufgegriffen und an drei Sonnabend zusätzlich zum Kinder­Studium angebo­

ten.

Echte Hochschulthemen für Kinder Und während die Eltern von Experten Anregung für den Erziehungsalltag er­

halten, setzen sich die Kinder mit echten

Hochschulthemen auseinander. „Damit komplexe Sachverhalte auch einfach spannend für die Kids sind, arbeite ich viel mit Bildern und Interaktion“, erklärt Andrea Rumler. Als Professorin der Be­

triebswirtschaftslehre hält sie am 15.

November um 10.30 Uhr den Vortrag

„Warum ist Bestechung schlecht“. Ein hochaktuelles Thema, dass derzeit auch bei ihren erwachsenen Studenten Teil des Lehrplans ist. „Um den Begriff der Bestechung näher zu bringen, versuche ich durch Beispiele einen persönlichen Bezug herzustellen“, erklärt sie weiter.

Bereits vor vier Jahren hat Rumler die Vorlesung an der KinderUni gehalten.

Mit viel Zuspruch von Seiten der Eltern stand für sie fest, auch in diesem Jahr ganz ehrenamtlich zu unterrichten.

Lichtenberger Ehrenamt ist in diesem Projekt überhaupt sehr groß geschrieben.

Neben der HOWOGE als Hauptsponsor und dem Bezirksamt als Unterstützer in logistischen Angelegenheiten, betei­

ligen sich zunehmend auch Unterneh­

men aus dem Bezirk an der KinderUni.

Darunter das Dong Xuan Center, die

Umzugsfirma Zapf, das Krankenhaus Elisabeth Herzberge oder die Moritz­

gruppe. „Durch Sachspenden oder auch finanzielle Stützen können wir das Pro­

gramm kostenlos anbieten“, sagt Kris­

tine Kretschmer. „Und damit alles wie in einer echten Uni ist, bekommen die Gasthörer einen KUL­Beutel mit Block, Kugelschreiber und Stift.“ Lediglich der Studentenausweis, den sich die Kinder vor ihren Vorlesungen abstempeln las­

sen können, ist für einen Euro erhältlich.

Und auch die KUL­Shirts sind nur gegen Bares zu bekommen.

Vor zwei Jahren wurde das Pro­

jekt ausgebaut. Mit „KUL unterwegs“

kommt die KinderUni nun auch an Lichtenberger Schulen. Besonders froh ist Kretschmer über das Interesse der Lehrer: „Mit der Erweiterung des Pro­

gramms konnten wir zusätzlich mehrere tausend Schüler bis zur 8. Klasse errei­

chen.“ Das freut die Soziologin, denn:

„Bildung ist doch für alle da.“ Im Januar wird in diesem Rahmen der 5.000. Besu­

cher erwartet.

Weitere Informationen unter www.kinderuni-lichtenberg.de

von Anne Langert

Allee­Center wird 20 Jahre alt

HOHENSCHÖNHAUSEN. Eines der ersten nach dem Mauerfall gebauten Einkaufszentren Berlins feiert Geburts­

tag: Das Allee­Center an der Lands­

berger Allee 277 wird 20. Es war im November 1994 – fünf Jahre nach Mau­

erfall – eröffnet worden.

„Das Allee­Center mit seinen fast 50 Geschäften hat sich zu einem beliebten und erfolgreichen Einkaufstreffpunkt in Lichtenberg und angrenzenden Bezirken entwickelt“, sagt Centermanager Ralph Teuber. Im Jubiläumsjahr vermeldet er auch die Neuvermietung von drei Ge­

schäften. So werden neben dem bekann­

ten Textilanbieter „Mister * Lady“ auch das Blumenfachgeschäft „Blumenstyle“

und die Buchhandlung „Micklich“ ein­

ziehen und den Branchenmix verstär­

ken. Bislang sind im Allee­Center bereits Anbieter wie Kaiser`s, Aldi, Woolworth, Rossmann, die Parfümerie Douglas, Gerry Weber und Deichmann vertreten.

Zahlreiche Arztpraxen und Gesund­

heitsdienstleister haben im Allee­Center

zudem ihren Sitz. Kunden können das Center ohne Stress entweder mit einer der vor der Tür haltenden Straßenbahn­

linien erreichen oder bequem ins Park­

haus fahren. Dort stehen 300 kostenlose Stellplätze zur Verfügung.

Anlässlich des 20­jährigen Bestehens des Allee­Centers gibt es noch bis zum 9.

November eine Reihe von Attraktionen:

Bis Freitag entführt die Circus­Familie Hein täglich von 15 bis 17 Uhr mit einer Varieté­Show in die Zirkuswelt. Sonn­

abend ist außerdem die Marzahner Pro­

menaden­Mischung zu Gast und sorgt für musikalische Stimmung im Allee­

Center. An allen Tagen gibt es zudem eine Gewinnspielshow mit interessanten Preisen.

Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkei­

ten ist der verkaufsoffene Sonntag am 9. November in der Zeit von 13 bis 18 Uhr. Dort werden um 16 Uhr auch die Gewinner von 20 Einkaufsgutscheinen á 50 Euro bekannt gegeben.

Infos: www.allee-center-berlin.de

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Bezirks-Leben

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Bezirks­Journal Lichtenberg | November/ Dezember 2014

E

igentlich war alles gut geplant von der zehnköpfigen Task­Force

„Einheit für Notunterkünfte“

und ihrem Leiter Detlef Cwojdzinski:

Als Krisenmanager wurde er vom Lan­

desamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) damit beauftragt, ein Kon­

zept für den Bau von Containerdörfern zu erarbeiten. Das Ziel: 1.200 Asylbe­

werber sowie 200 Wohnungslose sollen an sechs innerstädtischen Standorten Zuflucht finden – unter anderem auch in Falkenberg am Hausvaterweg. Für das vom Senat geförderte 42,7 Millio­

nen Euro­Projekt wurden stadtweit 20 vom Liegenschaftsfonds bereitgestellte Grundstücke untersucht und unter den Gesichtspunkten der Infrastruktur ge­

prüft, äußerte der Bauherr LaGeSo.

Und doch folgt Kritik: Mit Bekannt­

gabe der Grundstücke von Sozialsena­

tor Mario Czaja (CDU) monierte die CDU im Bezirk den Standort in Fal­

kenberg und ist damit nicht allein. Kri­

tik hagelt es von allen Seiten und auch von Anwohnern. 480 Menschen sollen voraussichtlich im ersten Quartal des Folgejahres auf dem Grundstück der BSR eine Bleibe finden. Zwar werde die

Aufnahme von Flüchtlingen durch den Träger des Evangelischen Jugendfürsor­

gewerkes begrüßt, allerdings sei der Ort fragwürdig. „Es gibt in der Nähe keine Grundschulen, Einkaufsmöglichkeiten und die Verkehrsanbindungen sind für eine Erweiterung der Einwohnerschaft um ca. 40 Prozent nicht ausgelegt“, er­

klärt Dr. Martin Pätzold, Vorsitzender des Kreisverbandes der CDU Lichten­

berg.

Dem kann der stellvertretende Be­

zirksbürgermeister nur zustimmen. „Wir hätten noch andere Standorte gehabt, die eine bessere Infrastruktur aufweisen.

Doch uns hat man gar nicht gefragt“, sagt Dr. Andreas Prüfer (DIE LINKE).

„Es gibt bereits fünf Heime. Mit dem sechsten am Hausvaterweg befinden sich alle im Norden des Bezirks. Da hät­

ten wir uns eine bessere Verteilung ge­

wünscht.“ Für ihn sei mehr Transparenz in der Entscheidung erforderlich, auch im Hinblick der Anwohner.

Czaja weist die Kritik von sich: „Der Standort ist gut an die städtische Infra­

struktur angebunden. Von dort haben es die Bewohner nur 700 Meter weit zum Kindergarten und 350 Meter weit zur Bushaltestelle. Einkaufsmöglichkeiten und Kirche sind fußläufig erreichbar.“

Den Angaben Cwojdzinskis nach hät­

te es weiterhin nur wenig Handlungs­

spielraum gege­

ben. „Alternative Standorte waren uns bekannt, die waren aber anhand unserer Kriterien weniger gut geeig­

net“, sagt der Lei­

ter. „Zudem muss­

ten wir durch die aktuellen Krisen in der Welt schnell handeln. Die Zahl der monatlichen Neuzugänge ist in Berlin dramatisch

gestiegen.“ Waren es im Monat März noch 559 Asylsuchende, hat sich die Zahl im September auf 1.334 erweitert.

Laut Bundesamt werden in diesem Jahr insgesamt 12.000 Asylsuchende in der Stadt erwartet. Gegenüber den Vorjah­

ren sei dies Rekord.

Nach Bekanntgabe der Standorte sei nun die Gewährleistung der Transpa­

renz in den betroffenen Bezirken erfor­

derlich. Für die Task Force stehe die Verknüpfung mit vielen Akteuren der einzelnen Verwaltungsbereiche an. „Für einen reibungslosen Ablauf ist es unse­

re Aufgabe, die unterschiedlichen Ent­

scheidungsträger in den Bezirken zusam­

menzuführen und beratend zur Seite zu stehen“, erklärt der Krisenmanager. Ein zentrales Thema sei die Beschulung der Flüchtlingskinder. „Für den Fall, dass es in den benachbarten Schulen zunächst keinen Platz gibt, ist ein Unterricht vor Ort denkbar“, erklärt er weiter. Die Einbeziehung des Wohnumfeldes wird ebenfalls eine Rolle einnehmen. „Auch um bestehende Sorgen und Ängste aus­

zuräumen.“ Die betroffenen Bezirke und Stadtteilzentren, wie in Lichtenberg das Stadtteilzentrum vom „Verein für ambulante Versorgung“ Hohenschön­

hausen, werden mit jeweils 30.000 Euro pro Quartal bezuschusst. Cwojdzinski:

„Damit soll bestehender Aufklärungsbe­

darf der Nachbarschaft sowie die Koor­

dinierung ehrenamtlichen Engagements zur Unterstützung der Flüchtlinge ab­

gedeckt werden.“

Ein gut aufgestell­

tes Netzwerk hätte sich bereits an den anderen Heim­

standorten im Be­

zirk bewährt, weiß Prüfer.

Einig sind sich die Akteure dar­

in, dass die derzeit f r e m d e n f e i n d l i ­ chen Äußerungen in den Onlineforen nicht angemessen und voller fehler­

hafter Informationen sind. „Es gibt das Vorurteil, dass Flüchtlinge aus Krisen­

gebieten erheblich zur Kriminalität bei­

tragen. Den regelmäßigen Polizeiberich­

ten zu Folge ist das eine Legende“, sagt Prüfer. „Es sind normale Menschen, die mit der Bitte um Asyl wohl kaum nega­

tiv auffallen wollen.“ Auch Cwojdzin­

ski sind die Äußerungen bekannt: „Es gibt viel ärmere Länder, die weit mehr Flüchtlinge aufnehmen als wir“, betont der Leiter. „Als vergleichsweise wohlha­

bendes Land ist es unsere Aufgabe, mit gutem Beispiel voran zu gehen.“

von Anne Langert

Nächster Stopp: Containerdorf

Sie haben eine wochenlange Odyssee hinter sich, doch auch in Berlin kommen vor dem Krieg oder Naturkatast­

rophen geflüchtete Menschen nicht zur Ruhe. In Falkenberg sollen sie eine Unterkunft erhalten. Doch der Bezirk fühlt sich von den Planungen überrumpelt.

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Dr. Andreas Prüfer (DIE LINKE), Bezirksstadtrat

„Wir hätten noch andere Standorte gehabt, die eine bessere Infrastruk­

tur aufweisen.“

Als dieses Foto vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales entstand, ist Rand M. gerade mal seit einem Tag in der Stadt.

Die Jurastudentin ist aufgrund des Bürger- krieges aus Syrien geflüchtet: „Ein normales Leben war Zuhause nicht mehr möglich.“

Mit ihrer Flucht nach Deutschland hat sie ihre zwei Geschwister sowie Eltern hinter sich gelassen. Auf dem Landesamt bittet die 25-Jährige um Asyl. Für die Hilfe in Berlin möchte sie sich bedanken: „Ohne Angst zu haben, kann ich hier auf die Straße gehen.

Die Menschen sind sehr freundlich.“ Ihr größter Wunsch ist es, ein Leben ohne Krieg zu führen. „Dann könnte ich auch studieren und meine Familie irgendwann finanziell unterstützen.“ ANNE LANGERT

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Bezirks­Journal Lichtenberg | November/ Dezember 2014

Wie der Urweltmammutbaum nach Friedrichsfelde kam

Der Tierpark Berlin ist nicht nur Heimat von Elefanten, Giraffen und Schlangen – er beeindruckt auch mit einer Artenvielfalt bei Bäumen, Stauden und Gräsern. Zwei Biologen haben erstmals einen Botanischen Wegweiser

herausgegeben.

W

er im Tierpark Berlin wissen will, wie viele Elefanten dort leben oder die Zucht der Java­

Leoparden verläuft, der schaut in den Tierparkführer. Will man jedoch heraus­

finden, wie der Urweltmammutbaum nach Friedrichsfelde kam oder wie alt die Stieleichen auf dem Wisentgelände am Bärenschaufenster sind, der musste bis­

lang vergeblich nach Antworten suchen.

Bislang. Denn der promovierte Biologe Christian Matschei und seine Lebens­

gefährtin Susann Liniek haben erstmals einen botanischen Wegweiser für die 160 Hektar große Anlage erarbeitet. In 34 Kapiteln nehmen sie den naturinte­

ressierten Besucher mit auf eine Entde­

ckungstour durch die Pflanzenwelt von Europas größtem Landschaftstiergarten.

„Zur Biologie gehören nicht nur die Tie­

re, sondern auch die Pflanzen“, sagt er.

Ein Jahr haben die beiden Biologen damit verbracht, sich einen Überblick über die Flora des Tierparks zu verschaf­

fen. Das alles erledigten sie ehrenamtlich in ihrer Freizeit im Auftrag der Förder­

gemeinschaft von Zoo und Tierpark. Für Matschei war die Recherche ein Heim­

spiel. „Der Tierpark spielt für mich seit Kinderwagentagen eine Rolle“, sagt er.

2004 und 2005 hatte er zudem die Chan­

ce, als wissenschaftlicher Volontär auch hauptamtlich für den Tierpark Berlin ar­

beiten zu dürfen. Mit viel Leidenschaft und Akribie haben die Wissenschaftler an dem botanischen Wegweiser gearbei­

tet und den Fokus einerseits auf Jahr­

hunderte alte Bäume gelegt, die rund ums Schloss Friedrichsfelde angepflanzt wurden. Andererseits entführen sie in die Zeit der 1950er­Jahre, als aus dem Areal der Tierpark Berlin entstand. So manche Nacht haben sich die Wissen­

schaftler um die Ohren geschlagen, so manches freie Wochenende im Tierpark verbracht. Das Ergebnis ist ein schönes Nachschlagewerk, das nicht nur die ver­

schiedenen Bäume, Stauden und Gräser benennt, sondern auch interessante Hin­

tergrundinformationen liefert. Erfasst ist sowohl die Flora

im Park als auch in den Gebäuden wie der Schlangenfarm oder dem Alfred­

Brehm­Haus.

„Im Tierpark Berlin finden sich Pflanzen aus Eu­

ropa, Nordame­

rika und Asien“, sagt Dr. Christi­

an Matschei. Die Zierkirschen am alten Affentempel kommen aus Japan wie einst auch die

Japan­Makaken, eine Affenart. Tier­

parkgründer Prof. Dr. Dr. Heinrich Da­

the war es, der sich bemühte, Pflanzen passend zu den Herkunftsländern seiner tierischen Schützlinge zu organisieren.

Ebenfalls aus Asien, in dem Fall aus China, stammten die Samen des Urwelt­

mammutbaums, von dem man annahm,

dass er ausgestorben ist. 1941 wurde er wieder entdeckt und gilt seither als leben­

des Fossil. Einige große Exemplare sind am Tierkinderzoo des Berliner Tierparks zu bewundern. Aus Nordamerika kom­

men hingegen die Hemlocktanne und die Colorado­Tanne nahe der Gibbon­

Anlage. Lohnens­

wert ist auch ein Besuch des Karl­

Foerster­Gartens zwischen den Gib­

bons und der Fasa­

nerie. Dort blühen die verschiedenen Stauden das ganze Jahr über.

Nützlich sind im botanischen Wegweiser die von Susann Liniek und Dr. Christian Mat­

schei zusammen­

gestellten Rund­

gänge etwa zu den Frühjahrsblühern.

Mit Hilfe von Übersichtskarten können sich die Besucher orientieren und die Pflanzenwelt auf eigene Faust erkunden.

Der Botanische Wegweiser ist für 5 Euro im Tierpark Berlin erhältlich.

Veranstaltungsort:

Speisesaal

Sana Klinikum Lichtenberg Fanningerstraße 32 l 10365 Berlin www.sana-kl.de

„Aus dem Takt

Herzrhythmusstörungen heute“

Informationsveranstaltung am:

26. November 2014, 15.00 bis 18.00 Uhr

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Vortragsprogramm Begrüßung

Dr. med. Olaf Göing, Chefarzt Klinik für Innere Medizin II: Schwerpunkt Kardiologie Mein Herz stolpert, im EKG ist aber nichts zu sehen: Wie jetzt weiter?

Jan-Paul Rudolph, Oberarzt Klinik für Innere Medizin II: Schwerpunkt Kardiologie Der plötzliche Herztod: Wer ist gefährdet?

Wie kann man der Gefahr begegnen?

Dr. med. Henning Kühn, Oberarzt Klinik für Innere Medizin II:

Schwerpunkt Kardiologie

Die Behandlung von Vorhofflimmern: Wann Medikamente?

Wann Ablation? Was bringt es? Welche Risiken bestehen?

Dr. med. Alexander Schirdewan,

Senior Consultant Arrhythmie-Kryo-Ablationszentrum

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Škoda-Umbau bietet mehr Platz für Neu- und Gebrauchtwagen / Feierliche Eröff nung am 10. Januar 2015

MÖBUS-GRUPPE

Viel Glas und ein modernes Gestaltungs- konzept: Die Arbeiten für das neue Ško- da-Autohaus der möbus-gruppe schrei- ten zügig voran. Nachdem der Um- und Ausbau des alten Gebäudes dem Ende entgegen geht, nimmt das neue Ško- da-Zentrum auch äußerlich Gestalt an.

Mit den Um- und Ausbauarbeiten endet auch die Ära von Hyundai. Schweren Herzens trennt sich die möbus-gruppe von der Marke.

Die Entscheidung ist Steff en Möbus, dem Geschäft sführer der möbus-grup- pe, nicht leicht gefallen. Immer kom- plexere Fahrzeugtechnik erfordert es jedoch, dass sich die Mitarbeiter der mö- bus-gruppe künft ig allein auf die Marken des Volkswagen-Konzerns konzentrie- ren. Hier bietet das inhabergeführte Un- ternehmen den Rundum-Service für die Marken Volkswagen, Audi und Škoda. Die möbus-gruppe investiert auf den rund 70.000 Quadratmeter großen Betriebsfl ä- chen links und rechts der Hansastraße.

Bislang fl ossen rund zwölf Millionen Euro in die Umgestaltung der Autohäuser.

Škoda ist die letzte Marke im Bunde, die ein neues Flaggschiff erhält, das weit über Weißensee und Hohenschönhau-

sen strahlt. Neben der ansprechenden Glasfassade bekommt das Gebäude auch gleich das neue Design der Volks- wagen-Marke verpasst: Frische Farben und eine moderne Schrift prägen nicht nur das Äußere. Auch im Inneren setzt die möbus-gruppe auf ein Interieur, das die Designsprache von Škoda aufgreift . Bereits im Dezember werden die ersten Kunden im neuen Škoda-Haus der mö-

bus-gruppe begrüßt. Das Haus hat Platz für bis zu 13 Neufahrzeuge. Der wird auch benötigt, denn Škoda wird im kommen- den Jahr mit einer Reihe interessanter, neuer Modelle an den Start gehen. Der Wechsel der Hyundai-Kunden zu Skoda, Volkswagen oder Audi wird auch nicht schwerfallen, denn alle Mitarbeiter des Hyundai-Hauses werden übernommen.

Das Gebäude von Hyundai wird ebenfalls

in die Pläne einbezogen. Dort entsteht ein modernes Gebrauchtwagenzentrum.

Zusätzlich werden auch die Werkstattka- pazitäten des Škoda-Services erweitert.

Der runderneuerte Škoda-Standort wird am 10. Januar 2015 im Rahmen des tra- ditionellen Neujahrsempfangs der mö- bus-gruppe eröff net.

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Weithin sichtbar sind seit Kurzem die neuen Logos von Škoda. Die Volkswa- gen-Marke erhält mit einem erweiterten Showroom sowie einem großzügigen Gebrauchtwagenzentrum ein neues Flaggschiff im Osten Berlins. Fotos: Marcel Gäding

„Wir möchten, dass Sie bei uns bleiben“, sagt Steff en

Möbus, der Geschäft sführer der möbus-gruppe. Jedem Hyundai-Kunden wird daher der Wechsel auf ein

Fahrzeug aus der Palette der Volkswagen- und Au- di-Gruppe schmackhaft gemacht. Bis Ende Juli 2015 erhalten Sie exklu- siv – je nach Modell – eine Loyalitätsprämie in Höhe von bis zu 2.500 Euro.

Die Auswahl an Fahrzeugen ist bei der möbus-gruppe groß und umfasst bei den Marken Volkswagen, Audi und Škoda an die 200 Modelle – vom kleinen Stadtfl itzer über den geräumigen Kombi bis hin zum sportlichen SUV oder Transporter.

Alle Infos: www.moebus-gruppe.de

LOYALITÄTSPRÄMIE FÜR HYUNDAI-KUNDEN

„Wir möchten, dass Sie bei uns bleiben“

Möbus, der Geschäft sführer der möbus-gruppe. Jedem Hyundai-Kunden wird daher der Wechsel auf ein

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Bezirks-Leben

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Bezirks­Journal Lichtenberg | November/ Dezember 2014

Nichts geht mehr

Die Gedenkstätte Hohenschönhausen vermeldet so viele Besucher wie nie. Doch der Ansturm auf den Stasi­

Knast bereitet Probleme. Reisebusse sorgen an manchen Tagen für Chaos. Anlieger bereiten eine Klage vor.

W

elcome to DDR­Land“ steht in Form eines Graffiti auf ei­

ner Holztafel geschrieben. Zu sehen sind Reisebusse – solche, wie sie auch im wahren Leben immer wieder das Bild des Kiezes prägen. Eben diese Reisebusse bereiten derzeit große Prob­

leme. Mit ihnen werden viele Besucher in den alten Stasi­Knast an der Gens­

lerstraße gebracht. Draußen warten die Busse, parken die Straße zu oder blockie­

ren Einfahrten. Anlieger sind davon so genervt, dass sie die Gedenkstätte nun verklagen wollen. „Seit drei Jahren ver­

suchen wir, mit dem Leiter Dr. Hubertus Knabe das Problem zu besprechen“, sagt Alon Levin, der gegenüber der Gedenk­

stätte als Künstler arbeitet. Bislang war­

tet Levin vergeblich auf ein Gespräch.

An die 70 Busse sollen es am Tag sein, hat Levin gezählt. Der Grund: Die Zahl der Besucher des alten Stasiknastes steigt und damit auch die Zahl der Reisebusse.

Immerhin sind es im Jahr an die 400.000 Menschen, die für ein bis zwei Stunden eine Exkursion in die DDR­Geschichte machen. Dort können sich die meist jun­

gen Besucher in der Gedenkstätte Ho­

henschönhausen über das Schicksal der von der Stasi festgenommenen Männer und Frauen informieren.

Während die Gruppen drinnen durch die original erhaltenen Zellen laufen, rangieren draußen die Reisebusse.

Glück hat, wer einen der gekennzeich­

neten Parkplätze ergattert. Sind die voll, quetschen sich die Fahrzeuge durch die engen Straßen, blockieren die Fahrbahn oder kollidieren schon mal mit Autos, die schlichtweg von den Busfahrern übersehen werden. Für den größten Zorn sorgen die Busfahrer auch in ande­

rer Hinsicht: Trotz kürzlich aufgebauter Verbotsschilder lassen sie die Motoren der Busse laufen. „Der Lärm und die Abgase stellen für unsere Gesundheit eine Gefahr dar“, sagt Alon Levin.

„Herr Dr. Knabe, warum lassen Sie weitere Opfer zu“, heißt es provokativ auf einem der Schilder. Sie wurden von einem privaten Grundstückseigentümer aufgestellt, der im Bürogebäude vis­a­vis vom Stasi­Knast Flächen vermietet und dem der Kragen geplatzt ist.

Dem Bezirk sind die Probleme mit den Reisebussen bekannt. „Es gibt aus­

gewiesene Busparkplätze und die An­

ordnung, die Motoren abzustellen“, sagt Dr. An dreas Prüfer, der zuständige Bezirksstadtrat für Ordnungsangelegen­

heiten. Weil sich viele Busfahrer daran nicht halten, müssten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes „regelmäßig dage­

gen vorgehen“. Grund dafür sind auch Levins Anrufe bei der Behörde. Er weiß aber: „Sobald die Beamten weg sind, stellen die Busfahrer die Motoren wieder ihrer Fahrzeuge an.“

Eine Lösung für die bis zu 70 Reise­

busse am Tag liegt bereits als Konzept vor: Der Unternehmer Cristian Ionescu hat von der Deutschen Bahn AG ein Gelände an der Bahnhofstraße – gut 300 Meter vom Stasiknast entfernt – gepach­

tet. Die rund 20.000 Quadratmeter wur­

den mittlerweile beräumt. Es gibt einen Stromanschluss und Toilettencontainer, die nur noch aufgestellt werden müssten.

Pro Stunde würde er 3,50 Euro von den Busfahrern kassieren. Flyer sind bereits gedruckt, ein Hinweisschild ist auch in Auftrag gegeben worden. Doch eröffnen darf der kreative Unternehmer nicht.

Ionescu muss zunächst eine Sachkun­

deprüfung für das Bewachungsgewerbe ablegen, bevor er mit den Reisebuspark­

plätzen Geld verdienen kann. Der Bezirk jedenfalls kann sich gut vorstellen, auf einen möglichen Reisebusparkplatz mit entsprechenden Schildern hinzuweisen.

Allerdings weist Stadtrat Prüfer darauf hin, dass der Zugang vom Busparkplatz zur Gedenkstätte nicht ideal sei. Unter anderem fehlt es an einem Bürgersteig.

Die Gedenkstätte hingegen will die Of­

ferte prüfen. Sprecher André Kokisch sagt jedoch, dass die Lösung praktikabel sein muss. „Es macht jedoch schon Sinn, sich das Angebot des Reisebusparkplat­

zes genauer anzuschauen.“

Die Initiatoren um Alon Levin sind mit ihrer Geduld am Ende. Sie wollen Klage gegen das Land Berlin und die Gedenkstätte einreichen. „Der Bezirk ist ja in der Frage machtlos, also müssen wir uns auf diese Art und Weise weh­

ren“, sagt Alon Levin.

von Marcel Gäding

Ein Reisebus steht auf dem Parkplatz, ein zweiter hält auf der Fahrbahn. Minutenlang geht nichts mehr in der Genslerstraße vor dem Stasi-Knast. Autofahrer haben das Nachsehen, sie müssen warten, bis die Fahrgäste ausgestiegen sind. MARCEL GÄDING

Er steht in den Startlöchern: Cristian Ionescu hätte auf einem Pachtgelände Platz für bis zu 30 Reisebusse.

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STANDORT OST

MAGAZIN FÜR ARBEIT, WIRTSCHAFT, WOHNEN & KULTUR IN DER METROPOLENREGION BERLIN-EASTSIDE

NACHRICHTEN WIRTSCHAFT:

VERBÄNDE FEIERN

MARZAHN-HELLERSDORF/ LICHTENBERG.

Mit einem großen Unternehmerball feiert der Wirtschaftskreis Hohenschönhausen- Lichtenberg am 15. November das 20-jährige Bestehen. Erwartet werden zu der Fest- veranstaltung im ABACUS-Tierpark-Hotel Unternehmer, Politiker und Vereinsvorsitzen- de. Karten zum Preis von 60 Euro können bis zum 8. November im Internet unter www.

wkhl-berlin.de bestellt werden. 14 Tage spä- ter veranstaltet der Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis am gleichen Ort seinen nunmehr 20. Unternehmerball. Die Karten kosten 89 Euro pro Person. Bestellungen sind unter Tel. (030) 54 70 36 50 möglich. (bzj.)

BÜRGERMEISTER BEI UNTERNEHMERN

MARZAHN. Der Marzahn-Hellersdorfer Wirt- schaftskreis lädt am 25. November um 18 Uhr zu seinem nächsten Unternehmertreff ein.

Thema ist dieses Mal „Bilanz zum Master- plan, Rückblick auf 2014 und Blick nach vorn auf 2015“. Als Referent konnte, Bezirksbür- germeister Stefan Komoß gewonnen werden.

Ort: Autohaus Koch, Landsberger Chaussee 219, 12681 Berlin. (bzj.)

ZWISCHEN BÄCKEREIEN UND METALLBAUERN

Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff ist in den Gewerbehof an der Wolfener Straße gezogen.

Von hier hat der Politiker kurze Wege.

C

hristian Gräff ist um diesen Blick zu beneiden: Von seinem Eckbüro aus blickt er auf eines der größten Gewerbegebiete der Stadt: Große Fensterfronten eröffnen eine ungewöhnliche Perspektive, die selbst zur abendlichen Dämmerung ihren Reiz hat.

Während hinter den Hochspannungsmas- ten die glühende Abendsonne versinkt, erscheinen die sonst eher schmucklosen Fabrikhallen wegen der vielen künstlichen Lichter in einem interessanten Gewand.

Von hier aus ist Gräff schnell bei Unterneh- men. Von der Besprechungsecke aus mit dem gemütlichem Sofa und den Sesseln kann Marzahn-Hellersdorfs Wirtschafts- stadtrat auch Investoren und Unternehmer von den Vorzügen der Gewerbegebiete im Bezirk überzeugen.

Vor sechs Wochen zogen Christian Gräff und die Mitarbeiter der bezirklichen Wirt- schaftsförderung sowie des Standortmar- ketings in die neuen, modernen Büros der ORCO GSG ein. Alles ist angenehm einge- richtet in der dritten Etage des Gewerbe- hofs an der Wolfener Straße. Am Anfang, sagt Christian Gräff, waren nicht alle Be- hördenangestellten begeistert, ihre Büros im Rathaus am Alice-Salomon-Platz gegen die Loftetage in Marzahn zu tauschen. In- zwischen haben sich aber alle arrangiert.

Nur die wenigen Verwaltungsmöbel in der hässlichen Holzoptik erinnern daran, dass hier ein Teil der Marzahn-Hellersdorfer Verwaltung eingezogen ist. „Für mich hat das viele Vorteile“, sagt Christian Gräff. So befinden sich in der Nachbarschaft auch die zu seinem Amtsbereich gehörenden Bauverwaltungen. Die Gegend ist geprägt von Bäckerein, Metallbauern und Techno- logieunternehmen.

Dass eine ganze Wirtschaftsverwaltung ins Gewerbegebiet zieht, ist in Berlin ein- malig. Es zeigt aber, wie wichtig es die Marzahn-Hellersdorfer mit der Wirtschaft nehmen. Es geht darum, neue Unterneh-

men für den Standort zu begeistern und sie davon zu überzeugen, sich hier anzu- siedeln. Freie Flächen gibt es zuhauf. Und an Nachfragen von Gewerbebetrieben und produzierenden Unternehmen mangelt es auch nicht. So sollen in den vergangenen Monaten Verträge für 20 unterschiedliche Ansiedlungsprojekte unterschrieben wor- den sein. „Die Unternehmen siedeln sich rund um den neuen Clean Tech Business Park Berlin-Marzahn an“, freut sich Chris- tian Gräff. Die Büroflächen kann der Be- zirk kostenfrei nutzen.

Der Clean Tech Business Park ist mit einer Fläche von 90 Hektar künftig das größte Industriegebiet der Stadt. Derzeit schieben Bagger und Planierraupen noch Erdmassen über die Flächen. Durch die Bauzäune sieht man aber schon die neu- en Verbindungsstraßen, die Parkplätze und Straßenlaternen. In erster Linie sollen sich große Unternehmen ansiedeln, die auf saubere Technologien setzen. 40 Mil-

lionen Euro sind für die Herrichtung des Areals zwischen den Bezirken Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf angesetzt. Vor allem die Beseitung von Altlasten kos- tet Geld, aber auch die Parzellierung und das Anlegen der Versorgungsanschlüsse.

Kommendes Frühjahr sollen die Flächen zur Vermarktung freigegeben werden.

„Interessenten gibt es bereits“, sagt Gräff.

Konkrete Anfragen dürfe man aber erst bearbeiten, wenn die Erschließung abge- schlossen wurde.

Einen kleinen Erfolg vermeldet der Wirtschaftsstadtrat ganz bescheiden: Ver- mutlich werden bis zu zehn Millionen Euro weniger benötigt. Außerdem liegen die Arbeiten – was in Berlin ja mittlerwei- le für Begeisterung sorgen dürfte – voll und ganz im Zeitplan. Um das Areal he- rum sind auch neue Radwege entstanden, die abends sogar beleuchtet werden. Das kommt vor allem den Radfahrern zwi- schen Alt-Hohenschönhausen und Falken- berg zu Gute.

Unternehmen der grünen Chemie sol- len hier ebenso einen Platz finden wie die Recyclingwirtschaft. Die Standortbe- dingungen könnten nicht besser sein: Zur Autobahn sind es zehn, in die Innenstadt 20 Minuten. Ab der Fertigstellung des Areals dürften an die 15 Jahre vergehen,

bis auch der letzte Quadratmeter belegt wurde. Gräff rechnet damit, dass hier per- spektivisch an die 3.000 Arbeitsplätze ent- stehen. Die nationale und internationale Vermarktung wird die Wirtschaftsförder- gesellschaft BerlinPartner übernehmen, während sich der Bezirk um kleinere Un- ternehmen kümmert. Alle arbeiten dabei unter einem Dach. Die Kollegen von Ber- linPartner haben einen Platz in der Etage über Christian Gräffs Büro gefunden. Sie sitzen direkt neben Existenzgründern, de- nen im neu eröffneten CleanTech Inno- vation Center kostengünstige Plätze zur Verfügung gestellt werden. Marcel Gäding Christian Gräff (CDU) mit dem Lageplan des

Clean Tech Business-Park Berlin-Marzahn.

Fotos: M. Gäding

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VORTRÄGE RUND UM E-MOBILITÄT

HOHENSCHÖNHAUSEN. Elektromobilität steht im Mittelpunkt einer Veranstaltung, zu der der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft am 11. November von 17 bis 19.30 Uhr einlädt. Es gibt Vorträge. Außerdem wird ein E-Auto von „Tesla“ vorgestellt. Ort: Ren- ault, Weißenseer Weg 32, 13055 Berlin. (bzj.)

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ine halbe Stunde vor der Vorstel- lung ist das Foyer gut gefüllt. In Gruppen nehmen die kleinen Zuschauer auf Bierbänken Platz.

Die Jacken kommen in große Behälter, eine Garderobe gibt es nicht. Je näher die heutige Vorstellung rückt, umso aufgereg- ter werden die Jungen und Mädchen, alle zwischen drei und fünf Jahre alt. Es ist einer der ersten Herbstferientage. „Hase und Igel“ steht auf dem Programm. Als der erste Gong ertönt und sich die Türen zum Saal öffnen, sind die gut 100 Kinder nicht mehr zu halten. Eine Stunde sitzen sie nun vor der Bühne und sehen ein Stück, das zwar eine Hand voll Rollen hat, aber nur einen, der sie spielt: Martin Karl. Er mimt den Erzähler, den Großvater des Erzählers, den knorrigen Hasen und den Igel samt Frau und Igelkindern. Schon kurz nach Beginn der Vorstellung tönt es aus der ers- ten Reihe: „Das ist ja zum Totlachen hier“, sagt ein Mädchen. Die Botschaft kam an, auch bei Martin Karl auf der Bühne. Heute kommen die Kinder auf ihre Kosten, zum Wochenende hin zieht es die Erwachsenen an. „Was wir wollen, ist Geschichten zu erzählen“, sagt Martin Karl. „Das ist un- ser Ding.“ Im Gegensatz zum klassischen Sprechtheater kommen auf der Bühne an der Parkaue Puppen und Menschen zum Einsatz. Im Stück „Hase und Igel“ macht es Martin Karl gut vor: Mal spielt er Hase und Igel als Schauspieler, mal lässt er die kleinen Puppen „tanzen“.

So nah wie hier sind sich Schauspieler und Zuschauer selten in einem Berliner Theater. Denn der Abstand zwischen der ersten Reihe und der Bühne beträgt ge- rade einmal wenige Zentimeter. Und so braucht es in „Das Weite Theater“ auch keine akustischen Verstärker. Martin Karl ist auch in der letzten Reihe gut zu hören.

Der Schauspieler gehört zu den dienstäl- testen Ensemblemitgliedern. Er kennt die Geschichte von „Das Weite Theater“ von allen am besten.

Vor 22 Jahren, 1992, öffnete sich das ers- te Mal der Vorhang. Damals entstand „Das Weite Theater“ als Arbeitsbeschaffungs- maßnahme in Hellersdorf. Erste Spielstätte war ein alter Wohngebietsclub, der Saal maß zwölfmal zwölf Meter. Ein Teil des Ensembles kam vom Puppentheater „Die Schaubude“ an der Greifswalder Straße, das gerade wie viele andere Einrichtun- gen im Osten abgewickelt wurde. Sechs Puppenspieler und ein Bühnentechniker zog es also nach Hellersdorf, wo ein Ver- ein gegründet wurde. Schon im dritten Jahr umfasste die Truppe 19 Mitglieder. Es wurde Theater gespielt, hinzu kamen Gi-

tarrenkurse, Theatergruppen und andere soziokulturelle Angebote. Das Kulturamt war ganz angetan von den Schauspielern und bot ihnen eine Bleibe. Das Areal vor dem Haus wurde in Theaterplatz umbe- nannt. Der Platz in Hellersdorf heißt heute noch so. Nur das Haus ist Geschichte. Es wurde abgerissen.

Lange vor dem Abriss zog es die Thea- terleute nach Lichtenberg, weil die Miete in Hellersdorf Ausmaße erreicht hat, die eine kleine Bühne wie „Das Weite Thea- ter“ nicht akzeptieren kann. Der Professor eines Puppenspielerkollegen habe damals den Tipp gegeben, erinnert sich Martin Karl. Denn die Sektion Puppenspiel der Hochschule für Schauspiel „Ernst Busch“

hat im Theater an der Parkaue ihren Sitz.

Das einstige Kino im früheren Haus der jungen Pioniere war perfekt als Heimstatt für „Das Weite Theater“. 2003 packten Karl und seine Kollegen Hab, Gut und Puppen.

Am 27. März 2003 eröffnete „Das Weite Theater“ an neuer Spielstätte.

Im Foyer des Theaters riecht das Linole- um noch so wie früher. Und auch sonst ist vieles hier wie zu DDR-Zeiten, nur bun- ter. An den Wänden hängen die Plakate vergangener Veranstaltungen. „Aus dem Tagebuch einer Bergziege“, „Ein Sommer- nachtstraum“ und „Froschkönig“ gehören dazu. Gut besucht war „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“, das jetzt auch einen Aufgang weiter im Theater an der Parkaue gezeigt wird. „Das Weite Theater“ kann bis heute existieren, weil seine guten Geister auf vielen Hochzeiten tanzen: Sie organi- sieren Theaterprojekte mit Schülern und machen Tourneen durch ganz Europa.

Einen künstlerischen Leiter gibt es nicht, auch keinen Intendanten, sagt Martin Karl.

65.000 Euro gibt das Land Berlin jedes Jahr. Weitere Einnahmen werden durch Gastspiele und durch die Inszenierungen im eigenen Hause erwirtschaftet. Mit der Schauspielschule „Ernst Busch“ gibt es eine enge Zusammenarbeit, auch mit dem

„Theater des Lachens“ in Frankfurt an der Oder.

Während die Aufführungen für Kinder gut besucht sind, tun sich die Erwachse- nen etwas schwer. Hier will „Das Weite Theater“ noch mehr ältere Zuschauer an- sprechen und nimmt Stücke wie „Der klei- ne König Dezember“ von Axel Hacke oder

„Die Legende vom Wilhelm Tell“ ins Pro- gramm. An den Eintrittspreisen kann das nicht liegen, denn die Abendkarte kostet gerade einmal 12,50 Euro. Vermutlich aber liegt es an der großen Konkurrenz, mit der

„Das Weite Theater“ leben muss.

Marcel Gäding

THEATER FÜR

MENSCHEN UND PUPPEN

„Das Weite Theater“ entstand 1992 als Arbeitsbe- schaffungsmaßnahme. 22 Jahre später gehört es in der Ostberliner Theaterszene zu den Geheimtipps.

Das Ensemble spielt Stücke für Kinder, aber auch für Erwachsene.

„Das Weite Theater“ bietet in der Regel am Wochenende Theaterstücke für Erwach- sene an. Am 8. November feiert um 20 Uhr „Don Quijote – Ein Traumspiel nach Telemann“ Berlin-Premiere. Im Rahmen des Eventkommandos gibt es neben der Auffüh- rung vom Theater des Lachens auch Musik und Kulinarisches. Unter anderem treten Musiker der Dizzybirds auf. Am 22. Novem- ber steht um 16 und um 20 Uhr „Der Bär“

nach Anton Tschechow auf dem Programm.

Und am 20. Dezember wird um 20 Uhr „Der kleine König Dezember“ gegeben.

Freikarten: Für „Don Quijote – Ein Traum- spiel nach Telemann“ verlosen wir unter unseren Lesern zweimal zwei Freikarten.

Senden Sie uns hierzu bis zum 7. November eine E-Mail an gewinnspiel@bezirks-jour- nal.de. Die Gewinner werden von uns per E-Mail benachrichtigt und können sich ihre Karten an der Abendkasse abholen.

Infos im Netz:

www.das-weite-theater.de

NUR FÜR ERWACHSENE

FREIKARTEN!

Puppenspieler, Schauspieler, Handwerker: Martin Karl mit seinen Papp-Kollegen, Herrn und Frau Igel. Steht er nicht auf der Bühne, packt er auch schon mal bei Renovierungsarbeiten mit

an. Foto: M. Gäding

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er kleine Handwagen von Lo- retta Haase ist recht praktisch.

Einkäufe lassen sich mit ihm genauso transportieren wie alles andere, was für längere Wege zu schwer ist. Gut 20 Kilo Altpapier hat sie heute in dem Wägelchen verfrachtet, um sie gut 400 Meter von Zuhause rüber auf die andere Seite zu Mario Doßmann zu bringen. Wochenzeitungen sind darunter, Flyer vom Pizzalieferanten und jede Men- ge Werbung. 1,64 Euro bekommt Loretta Haase für die kleine Ladung. „Davon wer- de ich meinen Katzen Lilli und Lotti Le- ckerlies kaufen“, freut sich die Rentnerin.

Zweimal in der Woche kommt Loretta Haase zu Mario Doßmann, um sich ihre karge Rente etwas aufzubessern. Was an Papier die Woche über anfällt, sammelt sie.

„Nachbarn und Freunde unterstützen mich dabei“, erzählt die Tierfreundin. Dass Pa- pier bares Geld wert ist, hat sie im Bezirks- Journal gelesen. 8 Cent gibt es derzeit für das Kilogramm. Und an altem Papier man- gelt es in der Nachbarschaft von Loretta Haase kaum. Dass viele Nachbarn ihre Werbung und die jede Woche in die Brief- kästen geworfenen Zeitungen gar nicht lesen, sondern direkt in den Papierkorb werfen, ist ein Segen für die Rentnerin und ihre Katzen. Die ausgelesenen Zeitungen sammelt Mario Dossmann auf dem Ge- lände seines Unternehmens Alpha Papier- und Wertstoff GmbH an der Gärtnerstraße, um sie dann containerweise an Zwischen- händler weiter zu verkaufen. Die wieder- um finden ihre Abnehmer in den Papier- fabriken. Aus alten Zeitungen entsteht das Papier für die Zeitung von morgen.

Mehr als 30 Annahmestellen für Alt- papier gibt es derzeit in Berlin – und ihre Zahl steigt. Dass man mit altem Papier Geld verdienen kann, hat sich herumge-

sprochen. „Um mich herum gibt es inzwi- schen einige Konkurrenten“, sagt Mario Doßmann. Was ihn vielleicht von anderen unterscheidet ist seine Art: Er packt mit an, wenn die Leute mit ihren Autos an die Rampe fahren und er nimmt sich Zeit für ein Pläuschchen. Innerhalb von anderthalb Jahren hat er viele Stammkunden gewon- nen.

Mario Doßmann, gelernter Maurer und nach der Wende für viele Zeitungsverla- ge als Werber tätig, kam eher zufällig auf den Müll. Damals war er Außendienstler, fuhr an die 400 Kilometer am Tag durch das Land Brandenburg. Zeitungen, die nach seinen Touren übrig blieben, brachte er zum Altstoffhändler. „Dort bekam ich dann immer eine Tasse Kaffee“, erinnert sich Doßmann. Irgendwann animierte ihn dieser Händler, es doch selbst mit dem Ankauf von Papier und anderem Müll zu

versuchen.

Zunächst betrieb Doßmann sein Wert- stoffdepot in Marzahn, vor zwei Jahren zog er um nach Alt-Hohenschönhausen auf das einstige Gelände des Stasi-Beton- werkes an der Gärtnerstraße. Anfangs reichte eine Waage und ein Container.

„Das Altpapier packte ich von der Waage mit der Hand in den Container“, erinnert sich Doßmann. Mittlerweile stehen auf seinem Hof fünf Container und drei Waa- gen. Die Schütte mit dem Papier bugsiert er mit Hilfe eines Gabelstaplers in die Transportbehälter.

Nicht nur mit Altpapier lässt sich Geld verdienen. Doßmann kauft auch Textilien und Haushaltsschrott an. Aus den alten Klamotten entstehen Waschlappen, von den ausgedienten Fernsehern und DVD- Playern werden in erster Linie die ver- bauten Edelmetalle recycelt. Nur Glas und Glasflaschen nimmt Dossmann nicht an,

das lohnt sich nicht. „Hier gibt es einfach keine Unternehmen, die mir das abneh- men.“

Unternehmen wie die Alpha Papier- und Wertstoff GmbH wecken gerade bei den äl- teren Berlinern Erinnerungen an eine schö- ne DDR-Erfindung: Dort gab es an vielen Ecken sogenannte SERO-Annahmestellen.

Dahinter verbargen sich die Filialen des Volkseigenen Betriebes Sekundärrohstoff- erfassung. Vor allem Schüler sammelten in der ganzen Republik, was das Zeug hielt.

Die erzielten Einnahmen kamen der Klas- senkasse oder Hilfsprojekten in sozialisti- schen Bruderländern zu Gute. Mario Doß- mann hatte daher keine Schwierigkeiten, in Alt-Hohenschönhausen und Umgebung sein Konzept zu erklären. „Inzwischen gibt es auch in den westlichen Berliner Bezir- ken Ankaufstellen“, weiß der Geschäfts- mann. Er selbst versteht sich als eine Art Makler, der gut zu tun hat. Jede Woche kümmert er sich um etlichen Tonnen Alt-

papier. Marcel Gäding

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Mario Doßmann macht aus Müll Geld: Er kauft Dinge, die andere wegwerfen. Am besten läuft das Geschäft mit altem Papier.

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Gelernt werden im Grundkurs an 10 Terminen Langsa- mer Walzer, Wiener Walzer, Foxtrott, Discofox, ChaCha, Rumba und Jive. Die Kosten liegen pro Person bei 115 Euro für 10 Kurseinheiten á 75 Minuten.

Montagskurs: ab 12. Januar 2015, 18.30 Uhr Dienstagskurs: ab 13. Januar 2015, 18.30 Uhr Anmeldung nur paarweise unter Tel. 51 53 14 07 oder info@schloss-friedrichsfelde.de

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Mario Doßmann auf seinem Betriebsgelände. Foto: M. Gäding

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s ist so ein bisschen wie bei einem Heißluftballon. Je mehr Ballast an Bord ist, umso eher droht der Ab- sturz. Beim Spirituosenhersteller Schilkin hat man offenbar in letzter Minu- te erkannt, dass mehr als 80 verschiedene Produkte im Sortiment zu viel Ballast sind.

Also trennt sich das Familienunternehmen mit Sitz in Kaulsdorf von einer Reihe sei- ner Artikel und wirft sie bildlich gesehen über Bord. Künftig wird sich Schilkin ganz auf seine regionalen Berliner Liköre und Schnäpse konzentrieren. Ziel ist es, das in eine wirtschaftliche Schieflage geratene Unternehmen wieder auf die richtige Bahn zu bringen. Erste Erfolge sind inzwischen sichtbar.

Im Sommer hatten die beiden Geschäfts- führer des Unternehmens, Peter Mier und sein Sohn Patrick, das Amtsgericht Charlottenburg eingeschaltet. Seit Sep- tember befindet sich Schilkin in einem sogenannten Planinsolvenzverfahren in Eigenverwaltung unter der Aufsicht eines Sachwalters. „Das bedeutet nicht, dass wir zahlungsunfähig sind“, betont Vertriebs- leiter und Prokurist Hans-Jörg Ullrich. Am Standort auf dem Gutshof Kaulsdorf wird weiter produziert und an den Handel ge- liefert. Allerdings zeichnete sich im Som- mer ab, dass man wie bisher nicht weiter- machen kann. Spätestens zum Ende des Jahres hätte das einst von Sergei Schilkin (1915-2007) gegründete Unternehmen rote Zahlen geschrieben. Um diese Pleite ab- zuwenden, holten sich Schilkins Schwie- gersohn und dessen Enkel Hilfe. Unter strenger Auflage des Gerichts wurde ein Sanierungskonzept erarbeitet. Von Anfang an sei man mit der schwierigen Situation transparent umgegangen“, sagt Hans-Jörg Ullrich. In dieser Phase hätte auch der Handel bestehende Verträge leicht kün- digen können. „Wir wurden aber nicht ausgelistet, da wir ja weiter liefern konn- ten.“ Ein Planinsolvenzverfahren bedeute schließlich nicht automatisch die Pleite eines Unternehmens. Bis heute konnten die Arbeitsplätze der Stammbelegschaft erhalten bleiben. Für das kommende Jahr

könnten sogar zusätzliche Mitarbeiter ins Boot geholt werden, etwa für das dringend notwendige Marketing.

Die wichtigste Entscheidung ist erst wenige Wochen alt: Schilkin produziert nicht mehr im Auftrag von Supermarkt- ketten deren Eigenmarken, die dann zu Discountpreisen verkauft werden. Wäh- rend nämlich die Rohstoffpreise und die Energiekosten stiegen, blieben die Margen der Auftraggeber gleich. Das hätte sich auf Dauer nicht mehr gerechnet, Schil- kin verdiente mit diesem Massengeschäft kein Geld mehr. Also konzentrieren sich

die Mitarbeiter von Schilkin auf die Tra- ditionsmarken des Unternehmens. Das Sortiment wurde zunächst einmal ordent- lich abgespeckt, 36 der 86 Artikel aus dem Programm genommen. Darunter waren Boonekamp, verschiedene Goldbrände und Wodka. „Was wir jahrelang versäumt haben, holen wir jetzt nach: Wir trennen uns von den nicht mehr nachgefragten Produkten“, sagt Vertriebsleiter Ullrich selbstkritisch. Dabei bleibt es aber nicht:

Auf der Grünen Woche 2015 will Schilkin sein Flaggschiff „Berliner Luft“ mit neuen Sorten präsentieren. Für die männlichen

Kunden gibt es den Pfefferminzlikör in ei- ner 40-prozentigen Version. Naschkatzen werden sich auf „Berliner Luft“ mit Scho- kosahne-Zusatz freuen. „Der Konsument entscheidet am Regal“, sagt Ullrich und hofft, neue Marktanteile zu sichern.

Regional und traditionell will Schilkin künftig stärker betonen. Derzeit finden die überarbeiteten Produkte des Spirituo- senherstellers zunehmend Absatz in West- deutschland. Schilkin setzt auf den Ber- lin-Hype, denn die Hauptstadt ist derzeit schwer gefragt in den anderen Bundeslän- dern. Den Likör „Berliner Luft“ gibt es als Mitbringsel für Touristen unter anderem an Bahnhöfen zu kaufen. Die Flaschen ha- ben die Form des Fernsehturms oder des Brandenburger Tores. Selbst die Japaner und Koreaner interessieren sich aktuell für die Kaulsdorfer Schnäpse, deren Rezepte bis in die 1950er-Jahre zurückreichen.

Vom Massengeschäft hat sich Schilkin verabschiedet. „Wir haben einfach kei- ne Chance gegen die Riesen“, sagt Hans- Jörg Ullrich. „Schilkin muss seine Nische finden, und das ist die Regionalität.“ Die Produktpalette wird mehr auf Berlin ge- trimmt, hinzu kommen neue Fanartikel in Form von Tabletts oder Gläsern. Immerhin konnte der Umsatz von Schilkin im Ge- gensatz zur Gesamtbranche um 20 Prozent gesteigert werden. Der harte Sanierungs- kurs des Unternehmens trägt erste Früchte.

Ende November muss das Insolvenzgericht entscheiden, wie es mit Schilkin weiter- geht. Ullrich klopft auf Holz.

„Wir sind optimistisch, dass es mit Schil- kin weitergeht“, sagt Stephan Schilling, der Leiter der Abfüllung. Fast sein gesamtes Arbeitsleben hat er bislang bei Schilkin verbracht. Nach seiner Ausbildung bei dem Spirituosenhersteller zog es ihn zu- nächst in andere Unternehmen, 2008 be- warb er sich auf seine jetzige Stelle. „Meine Kollegen haben in den 1990er-Jahren die Wende in die Marktwirtschaft geschafft, da werden wir auch die jetzige Situation meistern“, sagt der 28-Jährige. Gern würde er bei Schilkin bis zur Rente arbeiten.

Marcel Gäding

„BERLINER LUFT“

AUF SIEGESZUG

Der Spirituosenhersteller Schilkin ordnet sein Geschäft neu. Um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, wird das Sortiment

umgekrempelt. Der Fokus liegt auf Regionalität.

Blickt gerne auf „Berliner Luft“ und die Zukunft von Schilkin: Produktionsleiter Stephan Schilling. Der 28-Jährige lernte einst bei Schilkin in Kaulsdorf. Fotos: Marcel Gäding

HINTERGRUND

Die Geschichte von Schilkin geht zurück auf dessen Gründer Sergei Apollonowitsch Schilkin. Bereits dessen Vater produzierte in St. Petersburg (Russland) Spirituo- sen. 1921 emigrierte die Familie nach Berlin. Sergei Schilkin baute 1945 die

väterliche Schnapsfabrik in Kaulsdorf wieder auf.

1971 wurde Schilkin jedoch verstaat-

licht. Schilkin blieb Produktionsleiter.

Erst 1990 – im Alter von 75 Jahren – erhielten die Schilkins ihr Eigentum zurück. 2007 starb er. Sein Grab befindet sich in Kaulsdorf.

Die Schilkin GmbH & Co. KG Berlin wird von Schilkins Schwiegersohn Peter Mier und dessen Sohn Patrick Mier geführt. Das Unter- nehmen beschäftigt auf dem Gelände des einstigen Gutshofes in Alt-Kaulsdorf aktuell 44 Mitarbeiter.

Weitere Informationen:

www.schilkin.de

BERLINER FAMILIENUNTERNEHMEN

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