• Keine Ergebnisse gefunden

Psychotherapie oder biblische Seelsorge. clv. Christliche Literatur-Verbreitung e. V. Postfach Bielefeld 11

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Psychotherapie oder biblische Seelsorge. clv. Christliche Literatur-Verbreitung e. V. Postfach Bielefeld 11"

Copied!
257
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)
(2)
(3)

Deidre und Martin Bobgan

Psychotherapie oder biblische Seelsorge

Christliche clv

Literatur-Verbreitung e. V.

Postfach 11 01 35 · 4800 Bielefeld 11

(4)

© der deutschen Ausgabe 1991

by CLV · Christliche Literatur-Verbreitung Postfach 110135 · 4800 Bielefeld 11 Übersetzung: Christiane Eichler, Köln Umschlag: Dieter Otten, Bergneustadt

Satz: CLV / C·S·E • Computer-Satzservice Enns, Bielefeld Druck und Bindung: Druckhaus Gummersbach

ISBN 3-89397-211-0

(5)

Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Einführung . . . . . . . . . . 9

Teil 1: Grundlagen und Methoden

der Veränderung . . . . . . .

13 KAPITEL 1

Die Heilung der Seele KAPITEL 2

Wo Veränderung möglich ist KAPITEL 3

Menschenbilder KAPITEL 4

Das biblische Menschenbild KAPITEL 5

Veränderungsmethoden KAPITEL 6

Die biblische Veränderungsmethode

Teil 2: Betreuter, Berater

und das Beratungsgespräch

KAPITEL 7

15 26 33 41 53 59

79

Der Betreute und Veränderung . . . 81 KAPITEL 8

Der Seelsorger und Veränderung 99

KAPITEL 9

Den geeigneten Seelsorger finden 112

KAPITEL 10

Das Gespräch als Mittel zur Veränderung . . . 116

(6)

KAPITEL 11

Liebe empfangen und weitergeben KAPITEL 12

Der Kampf um die Liebe KAPITEL 13

Vergebung empfangen und gewähren KAPITEL 14

Innerliche und äußerliche Heilung KAPITEL 15

Handeln, um sich zu verändern

Teil 4: Seelsorge in der Gemeinde

KAPITEL 16 Warnungen KAPITEL 17

Planung eines Seelsorgedienstes in der Gemeinde

Teil 5: Anhänge

KAPITEL 18 Zusammenfassung KAPITEL 19 Nachwort KAPITEL 20

137

148 156 171 188

197

199 208

235 237 245 Literaturangaben . . . 250

(7)

Vorwort

Die christliche Kirche am Ende des 20. Jahrhunderts steht in der Gefahr, sich von der Psychotherapie zu sehr beeindrucken zu lassen.

Diese Verfahren, die von nichtchristlichen Männern wie Freud erdacht worden sind, haben nicht nur die weltliche Gesellschaft unserer Tage betrogen, sondern auch viele in der Gemeinde Christi.

Es wird immer deutlicher, wie nötig wir christliche Führer brau­

chen, die ihre Mitchristen auf diese Gefahr aufmerksam machen und vor ihr warnen. Die Gemeinde darf nicht länger schweigen, wenn ihre Leiter Männer und Frauen zu denen schicken, die Psychothe­

rapie und psychologische Methoden zur Heilung verwenden, anstatt sie zu Christus zu bringen, um sich von ihm heilen zu lassen.

Dieses Buch soll wie sein Vorgänger Der psychologische und der geistliche Weg eine Fanfare sein, die Gottes Volk aufruft, sich von den humanistischen Methoden, den menschlichen Geist zu heilen, zurück zu dem großen Arzt selbst zu wenden. Es ist ein Warnruf, unsere Hoffnung nicht auf menschliche Wege zu setzen, sondern auf das wunderbare Leben und die Liebe Gottes.

Es ist kein Zufall, daß diese Warnung von besorgten Laien kommt. Sie wird zu einem wichtigen Zeitpunkt der Kirchenge­

schichte veröffentlicht, denn mehr und mehr Kanzeln werden durch Wölfe im Schafspelz eingenommen, die vorgeben, Gottes Wort zu verkündigen, doch in Wirklichkeit die Wege der Welt predigen.

Die Botschaft dieses Buches wird sicherlich unangenehm sein - wie es schon immer bei den Propheten der Offenbarungen Gottes der Fall war. Aber sie kann für die, die sich danach richten, zur Kraft­

quelle werden. Die Ratschläge, die hier gegeben werden, sind klar und vernünftig, und durch die Leitung des Heiligen Geistes auch von Weisheit geprägt.

Dieses Buch sollte für alle Hirten, Lehrer und Mitarbeiter in den Gemeinden, die Seelsorge betreiben oder betreiben wollen, zur Pflichtlektüre gemacht werden.

W. P.K.

(8)

liche christliche Seelsorge an der Schrift orientieren muß. Wenn Sie dieses Buch lesen, werden Sie sicherlich sehr viel lernen und ermu­

tigt werden. Wir sollten Gott dankbar sein, daß es solche Menschen wie die beiden gibt.

Jay Adams

Psychologische Formen der Seelsorge sind heute die größte Ver­

suchung in der Christenheit. Die Bobgans haben diesen Betrug nicht nur entlarvt, sondern auch die Gemeinde zu ihrer biblischen Ver­

antwortung zurückgerufen: ,,Einer trage des anderen Lasten, so werdet ihr das Gesetz des Christus erfüllen." Ich empfehle dieses Buch jedem Christen, der Verantwortung in der Gemeinde trägt und möchte alle Gemeindeglieder ermutigen, es zu lesen und seiner Botschaft zu folgen.

Dave Hunt

(9)

Einführung

In unserem Buch Der psychologische und der geistliche Weg stell­

ten wir den Nutzen der psychologischen Beratung (Psychotherapie) in Frage und wollten zur Rückkehr zur bibli:;chen Beratung (Seel­

sorge) ermutigen. Wir haben eindeutige Beweise vorgestellt, die zei­

gen, daß Psychotherapie im besten Falle fragwürdig ist, im schlimm­

sten Falle schädlich, zumindest jedoch eine geistliche Fälschung.

Wenn wir alle Forschungen betrachten, denen es immer noch nicht gelungen ist, die Überlegenheit der psychotherapeutischen Beratung zu beweisen, ist unsere größte Sorge, daß die Heilung des Bewußt­

seins (der psychologische Weg) immer stärker die Heilung der Seele (den geistlichen Wege) verdrängt. So stehen wir heute vor der Situation, daß wir in unseren Gemeinden den Menschen kaum noch geistliche Hilfen geben können.

Das größte Hindernis für eine biblische Beratung ist heute die psy­

chologische Beratungspraxis mit allem, was sie vermeintlich zu bie­

ten hat. Der Hauptgrund, warum Kirchen und Gemeinden ihren Dienst an Menschen mit seelischen und Verhaltensproblemen nicht mehr wahrnehmen, ist die Angst - die Angst, daß Menschen, die kei­

ne psychologische Ausbildung haben, mit diesen Problemen nicht umgehen können, und die Angst, daß die Kirche kritisiert wird, weil sie versucht, Hilfen zu geben. Weil diese Angst so tief verwurzelt ist, sind wir gezwungen, nicht nur den geistlichen Weg aufzuzeigen, son­

dern ihn dem psychologischen Weg der Beratung entgegenzusetzen.

Wir wollen damit nicht jede Form der Psychologie verdammen. Wir prüfen nur kritisch den Teil der Psychologie, der behauptet, er könne Menschen in ihren seelischen und Verhaltensproblemen helfen.

Ebenso wie Jeremia darüber klagte, daß Israel andere Götter um Hilfe bat, sorgen wir uns darum, daß Gottes Volk heute Hilfe von einem psychologischen Beratungssystem erwartet, das aus leeren, auf menschlicher Weisheit gegründeten Theorien besteht.

Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen: mich, die Quelle lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen aus­

zuhauen, rissige Zisternen, die das Wasser nicht halten (Jer 2, 13).

Wir haben dieses Buch für Christen geschrieben, die mehr über die geistliche Beratung wissen möchten. Zur biblischen Seelsorge ge-

(10)

hören Veränderung, Entscheidungsmöglichkeiten und Liebe. Gott möchte uns in das Bild Christi verwandeln. Wenn wir uns nicht mehr verändern, dann ist das ein Zeichen geistlichen Stillstandes. Da­

gegen ist die Verwandlung in das Bild Christi ein Zeichen geistli­

chen Lebens.

Die Lebenserfahrung eines Menschen veranlaßt ihn, sich in ver­

schiedene Richtungen zu verändern. Doch Veränderung, die aus dem Gespräch in der biblischen Seelsorge erwächst, muß an der Bibel orientiert sein. Wichtig ist dabei, daß Gott an dem einzelnen Men­

schen handelt und daß dieser Mensch auf Gottes Handeln eingeht.

Damit Veränderung stattfinden kann, muß der Mensch die Mög­

lichkeit zur Wahl zwischen verschiedenen Alternativen haben. Und eine biblisch motivierte Entscheidung ist notwendig, damit die Ver­

änderung in die richtige Richtung läuft. Wir wollen in diesem Buch eine Übersicht über die Bedingungen geben, unter welchen sich menschliche Entscheidungen abspielen, und einige Wege aufzeigen, wie man Menschen zu den richtigen Entscheidungen führen kann.

Wenn wir über das biblische Menschenbild und eine Methode zur Veränderung diskutieren, dann konzentrieren wir uns auf eine Kraft, die von der Schrift immer wieder angeboten wird: Die Liebe Gottes.

Sie ermöglicht uns, die Sünde mit ihren Folgen zu überwinden, in einer geordneten Beziehung zu Gott zu leben und so in das Bild Christi umgewandelt zu werden. Seine Liebe weckt Vertrauen, die zum Gehorsam gegenüber seinem Wort führt. Gottes Liebe beinhal­

tet sowohl Barmherzigkeit als auch Wahrhaftigkeit, sowohl Gnade als auch Gerechtigkeit. Damit Beratung zu wirklich geistlicher Beratung wird, muß die Liebe ihr Kennzeichen, ihr Mittel und ihr Ziel sein, denn „Gott ist Liebe". Weil die Liebe eine so wichtige Rol­

le bei der Veränderung des Menschen spielt, werden wir einige ihrer Aspekte besprechen, die die Basis für sinnvolle Seelsorge aufzeigen.

Wenn Sie unsere Ausführungen über die Rahmenbedingungen der biblischen Seelsorge, über das biblische Menschenbild und eine Methode zur Veränderung sowie unsere Ausarbeitung der Seel­

sorgeprinzipien der Bibel lesen, dann werden Sie vielleicht feststel­

len, daß es einen solchen Seelsorgedienst bereits in Ihrer Gemeinde gibt. Aber wenn wir in der Seelsorge uns nicht um ein geistliches Verständnis des Menschen bemühen (biblisches Menschenbild) und um geistliche Lösungen (biblische Methoden), dann tun wir den Menschen, die zu uns gekommen sind, im besten Falle großes Un-

(11)

Einführung

recht an, im schlimmsten Falle werden wir jedoch großes Unheil an­

richten. Lebensprobleme müssen als geistliche Probleme mit geist­

lichen Lösungen behandelt werden.

Wir wollen keinesfalls den Eindruck erwecken, daß man bibli­

sche Seelsorge auf ein paar leicht anwendbare Formeln reduzieren kann. Wer Seelsorge mit Formeln betreiben will, wird unausweich­

lich scheitern. Sollte er jedoch trotz seiner Formeln Erfolg haben, dann ist dieser Erfolg keinesfalls auf Formeln zurückzuführen.

Formelhafter Seelsorge fehlt es an dem, was die wirklich biblische Seelsorge ausmacht - denn diese ist ein kreativer geistlicher Prozeß, an dem ein Mensch, der Hilfe benötigt, und ein anderer, der sich als Kanal für Gottes Barmherzigkeit und Wahrhaftigkeit zur Verfügung stellt, beteiligt sind.

Der Rahmen, den wir hier zeigen wollen, enthält nur einen Bruchteil des Reichtums der Heiligen Schrift, er ist nicht vollständig und kann es auch niemals sein. Jeder Mensch, der in die Seelsorge kommt, ist einzigartig, und Gott wird einen einzigartigen Weg für diesen Menschen geplant haben. Die Schrift und der Heilige Geist bieten ungezählte Möglichkeiten, wie wir in Liebe jedem einzelnen Menschen die Wahrheit in seine Situation hinein sagen und ihm hel­

fen können, sie darin anzuwenden. Der biblisch orientierte Seelsor­

ger reagiert nicht nur sensibel auf den Betreuten, sondern auch auf den Heiligen Geist, während er biblische Prinzipien mit dem Be­

treuten erarbeitet. Wenn wir einfach ein biblisches Prinzip anwen­

den wollen, ohne darauf zu achten, ob der Betreute überhaupt offen dafür ist oder wieweit Gott an diesem Menschen schon gearbeitet hat, dann können sogar die biblisch fundiertesten Prinzipien zu einer Katastrophe führen. Es ist möglich, mit der Bibel zu arbeiten und doch auf dem falschen Weg zu sein; es ist möglich, daß man Gottes Wort zitiert und doch sein Werk behindert. Deshalb ist biblische Seelsorge eine geistliche Aktivität, die das Wort Gottes und das Werk des Heiligen Geistes gemeinsam anwendet. Sie wird durch einen Menschen vermittelt, der zur Seelsorge von Gott berufen ist und von einem Menschen empfangen, der Lebensprobleme hat.

Es gibt einige Menschen, die in die Seelsorge kommen, die an mehr als normalen Lebensproblemen leiden und die über die Hilfe des Seelsorgers hinaus medizinische Behandlung benötigen. Die Forschung hat gezeigt, daß einige der härtesten Fälle auf biologische Ursachen zurückzuführen sind, die medizinisch zu behandeln sind

(12)

(siehe Kap. 16 „Warnungen"). Doch obwohl wir jedem Seelsorger dringend empfehlen, Menschen mit organisch feststellbaren Krank­

heiten an einen Arzt zu überweisen, behaupten wir dennoch, daß für die Menschen, die keine organischen Hirnanomalien haben oder deren Hormon- und andere ähnliche biochemische Steuerungs­

systeme in Ordnung sind, der Nutzen des Beratungsmodells, das wir vorstellen möchten, wesentlich größer ist als der jeder anderen Beratungsform, die wir kennen.

Vor einiger Zeit beschrieb uns eine Frau, was geschah, als sie und ihr Mann sich von der biblischen Seelsorge abwandten. Nach ein­

einhalb Jahren in der Praxis eines Psychotherapeuten wurde ihre Ehe geschieden. Doch dann kehrten beide zum Herrn zurück, um von Ihm Leitung und Hilfe zu erfahren. Als sie nach seinem Willen für ihr Leben fragten und wieder die Beziehung zu ihm suchten, konn­

ten sie auch ihre Beziehung zueinander wieder aufnehmen. Die Frau schloß ihren Bericht mit dem Satz: ,,Wissen Sie, Christus ist wirk­

lich die Antwort auf alle Lebensprobleme." Ihre Worte und alles, was dahinter steht, ist die Grundlage für dieses Buch und unseren Seelsorgedienst.

Wir beten, daß Sie durch das Lesen dieses Buches ermutigt wer­

den, selbst die Quelle lebendigen Wassers aufzusuchen, um anderen davon weitergeben zu können. Das Wort Gottes und das Werk des Heiligen Geistes geben die Kraft, all unsere Lebensprobleme zu überwinden. Die biblische Seelsorge muß in der Gemeinde wieder­

belebt werden, damit nicht noch mehr Christen in der Welt statt bei Gott Hilfe für ihre Probleme suchen. Gemeindeleiter und Gemein­

deglieder, denen Gott diesen Ruf ans Herz gelegt hat, sind in der Lage, diesen Dienst zu beginnen - nicht nächsten Monat, nicht näch­

stes Jahr, sondern sofort. Die Gabe der Seelsorge ist uns gegeben, damit die Gemeinde erbaut und Gott verherrlicht werde.

,,Wie jeder eine Gnadengabe empfangen hat, so dienet damit ein­

ander als gute Verwalter der verschiedenartigen Gnade Gottes.

Wenn jemand redet, so rede er es als Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, so sei es aus der Kraft, die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus, dem die Herr­

lichkeit ist und die Macht in alle Ewigkeit. Amen" ( 1. Petr 4, 10.11 ).

(13)

Teil 1

Grundlagen und Methoden

der Veränderung

(14)
(15)

KAPITEL 1

Die Heilung der Seele

Vom Anbeginn ihres Bestehens besaß die christliche Kirche eine Methode des Dienstes, um Menschen mit seelischen und Verhal­

tensproblemen zu helfen. Durch das, was wir als „Seelsorge" ken­

nen, wurden den Menschen Ratschläge für viele Gebiete ihres Lebens gegeben: für ihr Gefühlsleben, ihre Gedanken, Wertvor­

stellungen, Beziehungen, Einstellungen und Verhaltensweisen. John T. McNeill beschreibt in seinem Buch Geschichte der Seelsorge die­

sen Dienst als „die unterstützende und heilende Behandlung von Menschen in den Belangen, die über die rein biologischen Be­

dürfnisse hinausgehen"1>. Bis ins 20. Jahrhundert hinein boten die evangelischen wie die katholischen Kirchen den Menschen diesen individuellen Dienst an, wenn sie in Not geraten waren. Deshalb ist geistliche, biblische Lebensberatung keinesfalls eine neue Idee. Wir möchten einzig und allein das Wiederaufleben eines der ältesten Dienste der Gemeinde fördern, des Dienstes der Liebe.

Gott heilt Menschen, die seelisch verletzt wurden und vergibt denen, die gesündigt haben und bereuen. Der Seelsorgedienst betont die Beziehung des Menschen zu Gott. Diese Beziehung hilft zur Er­

neuerung und Veränderung der Verstandes-, Gefühls- und Verhal­

tensebene.

Gott hat die Christen vorbereitet und angewiesen, einander zu helfen und sich gegenseitig im Wachstum zu ermutigen. Aber die weltlichen Systeme haben den Seelsorgedienst unterminiert und Christen diese in solch einer Weise zu kopieren versucht, daß sich heutzutage die Christen unfähig fühlen, zu helfen. Sogar begabte Christen, die Hirtendienst ausüben, haben das Gefühl, nicht qualifi­

ziert genug für diesen Dienst zu sein, weil die Welt ein System von Anforderungen, Diplomen und Abschlüssen aufgestellt hat, um fest­

zuhalten, wer die Fähigkeiten zur Lebensberatung hat. Diese Entmu­

tigung besteht, obwohl dieser Dienst eine Berufung Gottes und eine Gnadengabe ist.

Die persönliche Fürsorge und Beratung wurde durch Systeme von außen blockiert, die bis heute nicht den Beweis erbracht haben, effektiver als der Seelsorgedienst zu sein. So glauben heute sehr vie-

(16)

le Christen, daß nur sehr oberflächliche Probleme in der Gemeinde gelöst werden können und daß die komplizierteren Fälle über ihr Vermögen gehen. Wenn die Probleme ein gewisses Maß überstei­

gen, wenn Menschen tiefen Schmerz und Unglück erleben, wenn sie an Punkte kommen, wo einfache Antworten nicht mehr ausreichen, dann hat die Kirche Angst, sich zu engagieren. Verantwortliche Leiter in der Gemeinde glauben, nicht in der Lage dazu oder zu bela­

stet mit anderen Verpflichtungen zu sein, um in schwierigen Si­

tuationen zu helfen. Die Folge ist, daß Christen an andere Stellen verwiesen werden.

Doch auch heute gehen noch immer viele Christen zuerst zu ihrem Seelsorger, ehe sie woanders Hilfe suchen. Die „Joint Commission on Mental Illness and Health" hat in Amerika durch Studien heraus­

gefunden, daß fast die Hälfte aller Menschen, die Hilfe suchen, sich zuerst an einen Geistlichen wenden.2> Aber anstatt in ihrer Gemeinde Hilfe zu finden, werden solche Menschen meist in die Praxis eines Psychologen überwiesen oder sogar übergangen. Durch die heutige Forschung und durch den inszenierten Mythos der Umwitterung mit Geheimnissen auf seilen von Psychotherapeuten und psychologi­

schen Beratungsstellen wurde die Kirche um die Erfüllung ihres Auftrages gebracht, Christen, die dringend Rat und Veränderung brauchen, anzuleiten und ihnen zu helfen.

Wem kann die Kirche dienen?

Für wen ist die biblische Seelsorge innerhalb der Gemeinde be­

stimmt? Forschungen des Psychiaters E. Fuller Torrey haben erge­

ben, daß 5 % der Menschen, die zu einem Psychiater kommen, Men­

schen mit organischen Nervenkrankheiten sind, daß aber 75 % sol­

che sind, die mit Lebensproblemen Hilfe suchen und bei den restli­

chen 20 % .,muß eine genauere Untersuchung gemacht werden, um bestimmen zu können, in welche der beiden Kategorien sie ge­

hören"3>. Torrey ist also der Ansicht, daß die meisten Menschen (mindestens 75 %), die zu einem Psychiater kommen, eher Anleitung zur Lebensbewältigung benötigen als eine psychiatrische Behand­

lung. 4l

George Albee, der ehemalige Präsident der American Psycho­

logical Association, sagt: .,Es ist eine ungeschminkte Tatsache, daß die meisten emotionalen Lebensprobleme keine Krankheiten sind. "5>

(17)

Die Heilung der Seele

Die Autoren von Das Psychoestablishment halten fest:

Es ist eindeutig, daß von den etwa 1 0 Millionen Menschen, die nach Schätzungen des National Institute of Mental Health und anderen amerikanischen Behörden psychiatrische Behandlung benötigen, nur eine kleine Minderheit an Problemen leidet, die man ailgemein als „Geisteskrankheiten" klassifizieren würde.6>

Deshalb suchen die meisten Menschen Hilfe wegen Problemen, über die die Bibel bestens Bescheid weiß: wie man lebt, wie man Be­

ziehungen zu anderen knüpft und aufrecht erhält, wie man den Sinn des Lebens findet, wie man Gott kennenlernen kann, und wie man so wird, wie Gott es für den Menschen geplant hat.

Wer ist zu diesem Dienst geeignet?

Wenn die meisten Patienten der Psychotherapeuten eigentlich lernen müssen, wie man lebt, wer ist dann besser ausgerüstet, um sie anzu­

leiten und zu lehren, als ein Mann oder eine Frau, der oder die mit Gott lebt? (Und weiter: wie kann jemand überhaupt einem Christen beibringen, wie er leben soll, wenn er selbst nicht zum Leib Christi gehört?) Dennoch wollen natürlich die meisten Psychologen und Psychiater nur ungern solche Patienten verlieren, weil sie oft am liebsten mit denen arbeiten, die am ehesten von biblischer Seelsorge profitieren würden. Torrey berichtet dazu:

Eine andere Eigenart der Psychologen als „Ärzte" ist, daß sie die wirklich kranken Patienten gerne meiden. Statt dessen verbrin­

gen sie die meiste Zeit mit solchen Patienten, die überhaupt nicht krank sind. Das ist wahrlich eine seltsame Methode, seinen Heilberuf zu praktizieren.7>

Viele Psychiater behandeln sogar fast ausschließlich Menschen, die Lebensprobleme haben-8> Der Psychiater Jerome Frank bekennt:

„Wenn Menschen mit allgemeinen Lebensproblemen aus unseren Praxen ausgeschlossen würden, dann hätten wir kaum noch etwas zu tun."9)

Der Psychologe gibt oft nur Rat aus seinem „gesunden Men­

schenverstand" heraus, der durch seinen Titel und seine Ausbildung gerechtfertigt und verbrämt werden. So gab etwa ein kalifornischer Psychologe einer Patientin zu dem Problem, wie sie ihren Freund am

(18)

besten in das Haus ihrer Eltern einführen solle, den Rat: ,,Verhindere von Anfang an eine Situation, von der du von vornherein weißt, daß sie deinem Vorhaben ungünstig sein kann. Wenn du einen Bas­

ketballer nach Hause bringst, der zwei Meter zwanzig groß ist und schwarz, und du weißt, daß deine Eltern Rassisten sind, dann brauchst du es gar nicht erst versuchen." 10> Ich glaube, es gibt nur wenige Leute, die sich nicht dasselbe denken könnten. Warum läßt man also jemanden fünf bis zehn Jahre studieren und verschwendet soviel Geld, nur damit er solche Ratschläge erteilen kann?

Der Arzt Thomas Szasz spricht davon, daß „ganz normale Ver­

haltensweisen von ganz normalen Leuten zu außergewöhnlichen und beängstigenden Symptomen seelischer Krankheiten gemacht wer­

den"1 1 >. Und William Kilpatrick beschreibt in seinem Buch Die psy­

chologische Verführung: ,,Wirkliche menschliche Probleme werden trivialisiert, wenn man sie zu Krankheiten macht. Damit berauben wir unser alltägliches Leben jeder Würde und jeden Sinnes."12>

Paul Vitz sagt dazu:

Was sagt man nun dem älteren Arbeiter, der seinen Job verloren hat, dessen Fähigkeiten heute niemand mehr braucht? Oder was sagt man der Frau, die so verzweifelt und einsam in ihrem altern­

den Körper lebt und die eine lange Reihe gescheiterter Beziehungen hinter sich hat? Soll man solchen Leuten sagen, sie müßten unabhängiger werden? Sagt man: ,,Verwirkliche dich selbst durch kreative Beschäftigungen?" Das wäre für diese Menschen nicht nur irrelevant, sondern eine Beleidigung. 1 3>

Kilpatrick beschreibt die modernen psychologischen Hilfen tref­

fend:

Wenn Sie nach neuen Welten zur Erforschung suchen, dann soll­

ten Sie tunlichst über die Psychologie hinausgehen. Sie gibt einem die Illusion der Tiefe, aber Spiegel, die einander gegen­

überhängen tun das auch, und ich glaube, daß die Psychologie leider einem Spiegelkabinett auf einem Jahrmarkt nicht unähn­

lich ist. Man sieht die verschiedensten Seiten und Spiegelungen seiner selbst, aber man kommt darüber nicht hinaus. Auch ein Spiegelsaal ist nur ein einfacher Raum, den man früher oder spä­

ter wieder verläßt. Man wird bald Ausschau nach einer Tür hal­

ten. 14>

(19)

Die Heilung der Seele

Er sagt weiter: ,,Das Problem mit der Psychologie ist nicht, daß sie unsere Vorstellungen und unsere Passionen beflügelt, sondern daß sie sie letztendlich zerstört."1 5)

Wie seltsam, daß man ausgerechnet die Psychologen zu Experten für richtige Lebensführung ernannt hat. Die hohe Scheidungs-, Selbstmord- und Yerzweiflungsrate unter den Psychologen zeigt die Zerstörung, die ihr persönliches Leben und ihre Praxis heimsucht, und doch suchen die Menschen deren Weisheit, wenn sie wissen wollen, wie sie glücklich und erfolgreich leben können.1 6)

Die Gemeinde kann weitaus eher für sich beanspruchen, dafür ver­

antwortlich zu sein, Menschen zu lehren, wie sie leben können. ,.Sei­

ne göttliche Kraft hat uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit ge­

schenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine eigene Herrlichkeit und Tugend" (2. Petr 1 ,3). Die Gemeinde hat die Schrift und die Gläubigen, die denen in Liebe, Barmherzigkeit und Wahrhaftigkeit helfen können, die Lebensprobleme zu lösen haben.

Die Gemeindeleiter sollten die Mitglieder ihrer Herde nicht weg­

schicken, um an anderer Stelle Rat zu erhalten, auch sollten sie nicht versuchen, die psychologischen Berater zu kopieren. Paulus wollte nie den Wegen der Menschen folgen, deshalb sagte er von seiner Predigt, sie „bestand nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruhe"

( 1. Kor 2,4.5). Gemeindeleiter müssen nicht meinen, daß es ihre Aufgabe wäre, die Last der persönlichen Seelsorge alleine zu tragen.

Es ist wichtiger, daß sie die Glieder ihrer Gemeinde anweisen, ein­

ander zu helfen, die Lasten des anderen zu tragen und in Barmher­

zigkeit und Wahrhaftigkeit Seelsorge zu üben.

Die Forschungen, die wir in unserem Buch Der psychologische und der geistliche Weg vorgestellt haben, und unsere Erfahrungen, die wir gemacht haben, als wir einen Seelsorgedienst in unserer Gemeinde aufgebaut und geleitet haben, haben uns zu folgender Schlußfolgerung gebracht: Christen, deren Probleme durch psycho­

logische Beratung behandelt werden können, sind besser beraten, wenn sie biblische Seelsorge in Anspruch nehmen. Die Forschungen des Psychiaters Torrey haben ergeben:

Geistliche Beratung ist ebenso geeignet und effektiv, um Men­

schen mit Lebensproblemen zu helfen, und sie ist sogar ehrli-

(20)

eher ... als die meisten anderen Methoden. Menschen, die in der gleichen geistlichen Welt leben wie die Familie Bobgan, werden diesen Ansatz als den effektivsten erleben.1 7>

Doch anstatt biblische Seelsorge anzubieten, haben die Kirchen die psychologische Beratung unterstützt, wahrscheinlich, ohne sich dar­

über klar zu sein, daß zwischen beidem ein großer Unterschied besteht.

Warum ist biblische Seelsorge besser als die psycho­

logische Beratungspraxis?

Wir haben vier Hauptgründe, warum wir weder psychotherapeuti­

sche Beratung noch eine Verbindung von biblischer und psychothe­

rapeutischer Beratung empfehlen: Ersten wegen der Bibel und der kirchlichen Tradition; zweitens wegen der Erfahrungen derer, die einen rein biblischen Ansatz verfolgen; drittens wegen psychologi­

scher Forschungen und viertens, weil der psychologische Ansatz immer wieder mit dem biblischen Ansatz in Konflikt gerät.

Bibel und Tradition

Die Bibel ermahnt uns: ,,Einer trage des anderen Lasten, und so wer­

det ihr das Gesetz des Christus erfüllen" (Gai 6,2). Viele andere Verse der Bibel ermutigen die Christen, einander zu ermahnen und bei Problemen zu helfen. Die Bibel lehrt auch das richtige Denken und wie man mit den Gefühlen und dem menschlichen Willen umgeht. Als Ergebnis dieser Lehren entstand in der frühen Kirche der Seelsorgedienst, der bis ins 20. Jahrhundert hinein bestanden hat.

Doch heute hat die psychotherapeutische Beratungspraxis die Ober­

hand gewonnen.

Szasz stellt heraus, daß „mit dem Niedergang der Religion und dem Aufstieg der Wissenschaft die Heilung (sündiger) Seelen, die immer ein wesentlicher Bestandteil des Christentums war, zur Hei­

lung des (kranken) Bewußtseins umgeformt wurde"1 8l. Die Worte sündig und krank verwendet er selbst in diesem Zusammenhang.

Diese beiden Worte kennzeichnen den dramatischen Wechsel von der Heilung der Seele (Seelsorge) zur Heilung des Bewußtseins (Psychotherapie). Sobald wir die Sünde zur Krankheit erklären, ver­

wandeln wir ein biblisches in ein psychologisches Problem. Das Ergebnis ist, daß Lebensprobleme der liebevoll helfenden Hand

(21)

Die Heilung der Seele

eines Mitchristen vorenthalten werden, um in das Sprechzimmer eines Therapeuten getragen zu werden. An einer anderen Stelle hebt Szasz hervor, daß „die Art menschlicher Beziehung, die wir heute mit , Psychotherapie' beschreiben, eigentlich in den Bereich der Religion gehört. Daß wir sie irrtümlich als ,therapeutisch' bezeich­

nen, ist ein großes Risiko für unser geistliches Wohlergehen."1 9> Er sagt an anderer Stelle: ,,Psychotherapie ist der moderne, wissen­

schaftlich klingende Name für das, was früher einmal als Seelsorge bezeichnet wurde."20) Aber die „Seelsorge" der Psychotherapie ist alles andere als biblisch.

Obwohl die Kirchen sich von biblischer Beratung fast abgewen­

det haben, weil die psychotherapeutische Beratungspraxis angeblich so „wissenschaftlich" ist, ist die psychotherapeutische Beratungs­

praxis doch nicht wissenschaftlicher als die biblische. Karl Popper, einer der einflußreichsten Denker unserer Tage und einer der größten Wissenschaftsphilosophen, glaubt, daß psychotherapeutische Theo­

rien, wie sie von Freud und anderen formuliert wurden, ,,mehr mit primitiven Mythen gemeinsam haben als mit Wissenschaft, obwohl sie immer so wissenschaftlich auftreten. Man könnte sie eher mit Astrologie vergleichen als mit der Astronomie."2 1 > Deshalb kann der Ersatz der geistlichen Beratung durch die psychotherapeutische durch nichts gerechtfertigt werden.

Biblische Seelsorge

Obwohl die psychologische Beratung heute in- und außerhalb der Kirchen die vorherrschende Methode ist, um Lebensprobleme zu lösen, gibt es überall in Amerika und Europa den biblischen Seelsor­

gedienst. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist in den USA „The Christian Counseling and Education Foundation" (Christliche Stif­

tung für Seelsorge und Erziehung), die von Jay Adams gegründet worden ist. Diese Seelsorgedienste behandeln die gleichen Lebens­

probleme mit Erfolg, die auch in der psychologischen Beratungs­

praxis behandeln werden. Die Existenz dieser Dienste beantwortet noch nicht die Frage, welche Methode die bessere ist, aber sie zeigt, daß es einige Seelsorger und Pastoren gibt, die mit Erfolg die Bibel statt irgendeines psychotherapeutischen Systems verwenden.

Forschungen über die psychotherapeutische Beratungspraxis Den dritten Grund gegen die Psychotherapien findet man in der ein-

(22)

schlägigen Forschungsliteratur. Morris Parloff, der Leiter der „Ab­

teilung Psychologische Behandlung - Forschungsstelle" beim Na­

tional Institute of Mental Health berichtet, nachdem er eine große Menge Forschungsliteratur durchgesehen hat, von der „frustrieren­

den Entdeckung, daß alle Formen der Psychotherapie gleich erfolg­

reich sind"22>. Forscher der Wesleyan University kamen zu dem noch erstaunlicheren Ergebnis: Es gibt keine Beweise dafür, daß der Nutzen der Psychotherapie größer sein könnte als der Erfolg durch ,.sogar die scheinbar harmlosesten nichtpsychologischen Behand­

lungsmethoden"23)_

Schon bevor es so etwas wie psychologische Behandlung gab, existierte eine Heilungsmethode, die man in der Literatur als „ethi­

sche" oder „moralische" Behandlung bezeichnet.24> Die ethische Be­

handlungsmethode wurde in Einrichtungen verwendet, in denen Menschen mit seelischen Problemen behandelt wurden. Sie konnte die gleichen Erfolgsziffern aufweisen wie sie die heutige Psycho­

therapie für sich beansprucht. Hans Eysenck berichtet, daß er die Aufzeichnungen seines Krankenhauses durchging und herausgefun­

den hat, daß die Erfolgsziffern schon im 17. Jahrhundert dieselben waren, die heutige professionelle Behandlungsmethoden verspre­

chen.25> Wenn die ethische Behandlungsmethode von damals eben­

so erfolgreich wie die heutige psychologische Beratung ist, warum sollte die biblische Beratung nicht mindestens die gleichen Resultate liefern können? Es besteht die erstaunliche Tatsache, daß bisher nie­

mand die biblische mit der psychologischen Methode verglichen hat, und es deshalb keinen Nachweis darüber gibt, daß die psychologi­

sche Beratungspraxis tatsächlich auch nur einen Deut besser als bib­

lische Seelsorge ist. Und doch sind in den Kirchen viele davon über­

zeugt, daß die Psychotherapie dem biblischen Wissen voraus ist.

Der Konflikt mit dem psychotherapeutischen Ansatz

Das Christentum läßt sich sehr einfach neutralisieren, wenn man das Wort Gottes durch Psychotherapien und psychologische Theorien ersetzt. Statt das christliche Gewissen und den christlichen Charak­

ter zu bilden, formt die Psychotherapie eine Reihe von Ersatzge­

bilden von humanistis<.:hem Wohlwollen bis hin zu1n Egozentrismus.

Wenn man Gemeindemitglieder in die psychologische Beratungs­

praxis schickt, dann riskiert man es, sie einer anderen Philosophie und einem anderen Wertesystem auszuliefern.

(23)

Die Heilung der Seele

Wenn Menschen ihre Lebensprobleme mit Menschenweisheit lö­

sen wollen, dann tendieren sie leicht dazu, sich mehr auf sich selbst z:u verlassen, statt Gott näher zu kommen. Wenn man dem psycho­

logischen Weg glaubt, verehrt man leicht Menschen statt Gott. Ein Psychotherapeut bekennt:

Die Psychologie ist heute zu einem Ersatz für die alten Glaubens­

systeme geworden. Die verschiedenen Therapiekonzepte bieten die Vision eines guten Lebens und wie man es führen kann, und die, deren Eltern Trost durch die Worte der Bibel erfuhren und an den Altären Christi und Jahwes anbeteten, beten nun am Altar von Freud, Jung, Rogers, Ellis, Erhard und einer großen Anzahl ähnlicher Autoritäten, und werden dort getröstet.26)

Wenn man nun biblische Beratung mit Beratungsformen kombinie­

ren will, die eine Ersatzlösung für das Christentum bieten wollen, dann ist das reichlich widersprüchlich.

Der psychologische wie der biblische Weg beschäftigen sich mit den Gedanken und dem Verhalten. Dennoch macht der psychologi­

sche Weg das Christentum zu einem auf ein Minimum reduzierten Bereich, der dann gar nichts damit zu tun hat, daß Menschen wirk­

lich geholfen werden könnte, ihre Gedanken und ihr Verhalten zu ändern. Psychologen behaupten, das Wissen und die Erfahrung zu haben, um Menschen zu helfen, ihre Denk- und Verhaltensprobleme zu lösen, und reduzieren damit die Zuständigkeit der Religion auf das Gebiet des Geistes -,,irgendwo jenseits der Realität des alltäg­

lichen Lebens". Jacob Needleman hat diesen Wechsel von der Seelsorge zur Psychotherapie auch bemerkt:

Die moderne Psychiatrie entstand aus dem Bestreben des Men­

schen, sich selbst zu verändern und dabei nicht die Hilfe eines imaginären Gottes zu benötigen. Vor über einem halben Jahr­

hundert wurde die menschliche Seele größtenteils durch Freuds Erkenntnisse und die Bemühungen seiner Anhänger den unsiche­

ren Händen der organisierten Religion entzogen und in die reale Welt als Objekt für naturwissenschaftliche Studien versetzt.27>

Martin Gross sagt in seinem Buch Die psychologische Gesellschaft:

Als die Gebildeten ihren Glauben an die etablierten Religionen verloren, brauchten sie einen Ersatzglauben, der in der zweiten

(24)

Hälfte des 20. Jahrhunderts ebenso anerkannt sein würde wie das Christentum in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts. Psy­

chologie und Psychiatrie haben heute diese speziel le Aufgabe übernommen. 28)

K ilpatrick warnt in seinem Buch Die psychologische Verführung:

Echtes Christentum läßt sich mit Psychologie nicht gut vermi­

schen. Wenn man das versucht, endet man häufig mit einem ver­

wässerten Christentum, statt einer christlichen Psychologie.

Aber der Prozeß ist sehr schleichend und wird deshalb kaum bemerkt. Auch ich selbst war mir nicht bewußt, daß ich zwei ganz unterschiedliche Auffassungen vermengen wollte. Und an­

dere, deren Aufgabe es gewesen wäre, mich zu warnen, standen unter dem gleichen Bann. Das war kein Frontalangriff auf das Christentum - ich bin mir sicher, daß ich dem widerstanden hät­

te. Diesmal war es nicht der Wolf vor der Tür: der Wolf war schon im Pferch, allerdings im Schafspelz. Und er wurde von den Schäfern gestreichelt und verpäppelt, so daß man hätte mei­

nen können, er sei ihr Lieblingsschaf.29>

In unserem Jahrhundert hat die Kirche geistig-emotionale Nöte und Lebensprobleme an berufsmäßige Berater delegiert, die sich auf die

„Bewußtseinswissenschaften" spezialisiert haben. Weil man die Seele vom geistlichen Bereich getrennt hat, kommt man zu dem irri­

gen Schluß, daß die B ibel auf Probleme des Denkens und Verhaltens keine angemessene Antwort hat.

Der psychotherapeutische wie der geistliche Ansatz bieten nicht­

wissenschaftliche Lösungen für seelische und Verhaltensprobleme.

Der geistliche Weg eröffnet die biblischen Lösungen, der psycho­

therapeutische dagegen bietet rein menschliche Lösungen.

Psychologische Beratung ist ein Beruf. Dabei wird die Behaup­

tung aufgestellt, daß sie wissenschaftlich begründet sei. Die geistli­

che Beratung besteht im natürlichen Überfließen der Liebe, die im Leib Christi praktiziert wird. Wer den psychologischen Weg geht, muß sich Theorien aneignen und menschliche Techniken erlernen.

Der geistliche Weg hingegen kann von jedem Glied am Leibe Christi praktiziert werden. Biblische Seelsorge basiert nicht auf menschli­

chen Theorien und Techniken, sondern auf Bibelkenntnis, auf der Anwendung von Gottes Wort durch den Heiligen Geist im eigenen

(25)

Die Heilung der Seele

Leben und auf der Liebe zu anderen, so daß ihnen zur Heilung und zum Leben geholfen wird.

Die Bibel ist voll von Aussagen über den Zustand des Menschen und mit Lehren, die zu emotionaler Stabilität und Lebenskraft füh­

ren. Wir können in diesem Buch die unermeßlichen und unerschöpf­

lichen Reichtümer des Wortes Gottes nur streifen. Wenn man die Schrift kontinuierlich studiert und dabei um die besondere Leitung des Heiligen Geistes bittet, so wird man finden, was man braucht, um anderen Menschen zu einem richtigen Lebensweg zu verhelfen.

Christen haben den ganzen Ratschluß Gottes zu ihrer Verfügung, wenn sie selbst sich auf den Herrn verlassen, sein Wort lesen und ihm gehorchen, und wenn der Heilige Geist, der der wahre Tröster ist, in ihnen wohnt und ihnen Kraft gibt.

Gott ließ die Menschen in dieser feindlichen Welt mit Satans Schlichen nicht allein. Er gab uns seinen eingeborenen Sohn, sein geschriebenes Wort, seinen Heiligen Geist und Mitgläubige, damit wir als seine Kinder ihn so erkennen können, daß wir ihn lieben, ihm vertrauen und seinem Plan für unser Leben erfüllen können. Bi­

blische Seelsorge hält sich an die Prinzipien und Vorbilder der Bibel, und zwar besonders an die beiden höchsten Gebote, nämlich Gott und den Nächsten zu lieben. Wenn man das tut, so hat man einen gottgefälligeren und weniger widersprüchlichen Weg gefunden, um Christen zu helfen, als alle Psychotherapien der Welt bieten könn­

ten. Dabei werden nicht nur einzelne Probleme gelöst, sondern der Mensch wird in die Nähe Gottes gebracht, er erhält geistliche Kraft und Stabilität und wird Jesus schließlich immer ähnlicher.

(26)

Wo Veränderung möglich ist

Eine Gemeinde setzt sich aus Menschen zusammen, die unterschied­

lich weit im Glauben und der christlichen Erfahrung gewachsen sind. Obwohl viele oberflächlich gesehen glücklich zu sein scheinen, leiden doch einige unter sehr schwierigen Lebensproblemen. Einige bewegen sich am Rande einer Scheidung oder versuchen sich von der geistigen und emotionalen Verwüstung zu erholen, die zerbro­

chene Beziehungen hinterlassen haben. Andere haben mehr persön­

liche Probleme wie Angst, Depressionen, Furcht und Zorn.

Seit es die Kirche gibt, hat sie Menschen mit solchen Problemen geholfen. Jesus war schon vor zweitausend Jahren die Antwort, er ist es durch die Jahrhunderte geblieben und er ist es auch heute noch für alle, die an verwirrten Gedanken und Gefühlen oder gestörten per­

sönlichen Beziehungen leiden. Jesus hat die Antworten und auch die Kraft, ein zerbrochenes Leben zu heilen. Er ist auch heute noch der eine, der die Prophezeiung von Jesaja 61 erfüllt, indem er den Elen­

den frohe Botschaft bringt, indem er die verbindet, die gebrochenen Herzens sind und eine Freilassung für die Gefangenen und eine Öffnung des Kerkers der Gebundenen ausruft.

Jesus hat seinen Nachfolgern versprochen, mitten in ihren Proble­

men bei ihnen zu sein, sie durch solche Schwierigkeiten hindurch­

zuführen und sie durch ihre Geduld im Schmelztiegel der Schmerzen und des Kummers zu stärken und zu formen. Der Herr sagt in Jesaja 43,1-3:

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Wenn du durch's Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen. Denn ich bin der Herr, dein Gott, ich der Heilige Israels, dein Retter.

Jesus schenkt uns Heiiung durch seine erziehende und autrechter­

haltende Liebe. Er fühlt mit den Nöten der Menschen und versteht unsere Lebensprobleme. Er sehnt sich danach, seine Liebe und Kraft jedem Menschen zu vermitteln, denn er sagt:

(27)

Wo Veränderung möglich ist

Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht (Matth 1 1 ,28-30).

Durch seine Barmherzigkeit und Wahrhaftigkeit lehrt Jesus die Gläubigen, in Jochgemeinschaft mit ihm durchs Leben zu gehen. Sie lernen zu leben wie er, und sie lernen, wie sie sich den Problemen durch die Hilfe des Heiligen Geistes stellen und sie lösen können.

Durch die Gemeinschaft der Liebe befähigt er sie, seinem Leben und seinem vollkommenen Willen gemäß zu leben.

Ebenso wie Jesus seine Jünger liebte und sie lehrte, wie sie leben sollten, als er noch auf Erden war, sendet er auch heute seinen Hei­

ligen Geist, damit er die Arbeit des Herrn Jesus im Leben eines jeden Gläubigen fortführt, um geistliches Wachstum und Veränderung zu erreichen. Wenn ein Christ Problemen gegenübersteht, dann ist Jesus bei ihm durch den Heiligen Geist.

Außerdem hat Jesus seinen Jüngern sein geschriebenes Wort ge- geben:

Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Ge­

rechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig zugerüstet (2. Tim 3, 16. 1 7).

Jesus gab uns außerdem ein greifbares, sichtbares Zeichen, um sei­

ne Heilung und Stärkung jedem Menschen direkt weiterzureichen.

Er gab uns die Gemeinde, die sein Leib ist, mit Augen, Ohren, Händen und einem Herzen, das von ihm erfüllt sein soll. Er machte die Gemeinde zu einem Kanal, durch den er die Menschen sichtbar anrühren kann, die sich mit der Last schwerer Probleme herumschla­

gen müssen. Er hat seinen Leib auch dazu berufen, Menschen beizu­

stehen, die mit ihren Gedanken, ihren Gefühlen und ihrem Verhalten zu kämpfen haben, und die in ihrem Leben ein Chaos angerichtet haben.

Jesus schuf die Gemeinde zur Weitergabe seiner Liebe. Er rief die Gläubigen auf, einander zu lieben -und das bedeutet, sich umeinan­

der zu kümmern, einer des anderen Last zu tragen und einander im Glauben aufzuerbauen. Jesus hat innerhalb der Gemeinde einzelne

(28)

berufen und begabt „zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi" (Eph 4, 1 2). Wenn die Gemeinde, der Leib Christi, in der richtigen Weise funktioniert, dann wird die Wahrheit so weitergegeben, daß jeder Gläubige da­

durch erbaut wird.

Laßt uns aber die Wahrheit bekennen in Liebe und in allem hin­

wachsen zu ihm, der das Haupt ist, Christus. Aus ihm wird der ganze Leib gut zusammengefügt und verbunden durch jedes Gelenk des Dienstes, entsprechend der Wirksamkeit nach dem Maß jedes einzelnen Teils; und so wirkt er das Wachstum des Leibes zu seiner Selbstauferbauung in Liebe (Eph 4, 1 5. 16).

Im Leib Christi sollen alle dienen, und allen soll gedient werden. So kann jemand etwa einmal selbst Seelsorger sein, ein ermutigender und hilfreicher Freund, während er ein anderesmal selbst der Betreu­

te ist. Wir arbeiten mit Gott selbst zusammen, wenn wir seine Liebe weitergeben.

Die Gemeinde ist eine Gemeinschaft der Heiligen, die unterwegs ist, um Jesus ähnlicher zu werden. Wenn jemand aus dem Geist durch den Glauben an Jesus wiedergeboren ist, dann fängt für ihn ein neues Leben an. Obwohl die anfängliche Umwandlung in einem ein­

zigen Augenblick stattfindet, wird der Christ immer weiter verän­

dert, wenn er sein Leben immer mehr Gott ausliefert. Jesus will, daß

„wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuch­

ses der Fülle Christi" (Eph 4, 1 9). Weil die Gemeinde die Liebe Got­

tes verkörpert, soll sie der Ort sein, wo Veränderung und Wachstum möglich sind.

Die Gemeinde bietet auf allen drei Ebenen ihres Dienstes Gele­

genheiten zur Veränderung des Einzelnen: In der großen Gruppe, in der Kleingruppe und im persönlichen Dienst aneinander. Der Dienst in der großen Gruppe besteht größtenteils aus der gemeinsamen Anbetung, dem Predigen des Wortes Gottes, im Evangelisieren, in der praktischen Anweisung zum Leben und in der Erbauung der gesamten Gemeinde. Der Dienst in der kleinen Gruppe findet mehr auf der persönlichen Ebene statt. Er dient vo1 allem dazu, die ein­

zelnen Glieder im Leben anzuleiten und einander im Glauben auf­

zuerbauen. Der persönliche Dienst untereinander umfaßt jeden Dienst, wo einzelne Gläubige ihre Anliegen einander mitteilen und

(29)

Wo Veränderung möglich ist

sich umeinander kümmern. Dazu gehört natürlich auch die Seelsor­

ge. Diese drei Ebenen der Arbeit sind nicht getrennt, sondern grei­

fen ineinander. Sie sind voneinander abhängig und unterstützen sich gegenseitig. Jede biblische Seelsorge besteht aus allen drei Formen des Dienstes. Eine Gemeinde, die wirklich Leib Christi ist, bietet die Möglichkeit zum Wachstum auf allen drei Ebenen und hilft dem ein­

zelnen, seine Beziehung zu Gott zu vertiefen.

Der Dienst in großen Gruppen

Die gemeinsame Anbetung und das Predigen des Wortes Gottes sind die wichtigsten Aktivitäten in der Gemeinde. Durch diesen weitge­

fächerten Dienst erreicht man sehr viele Menschen. Wenn Lehre und Predigt biblisch fundiert und von Liebe geprägt sind und die Gläu­

bigen auf das Vermittelte achten, dann wachsen sehr viele in der Ge­

meinde geistlich und können den Problemen ihres Lebens auf dem Hintergrund der Liebe Gottes begegnen, die Barmherzigkeit und Wahrhaftigkeit beinhaltet.

Die Predigt und die Lehre bieten viele Gelegenheiten, um aus dem Wort Gottes Rat zu erhalten. Jeder Prediger oder Gruppenleiter soll­

te seine Lektionen so aus dem Wort auswählen, daß sie sich auf den Alltag beziehen. Große Teile der Schrift können das Leben der Zu­

hörer verändern, wenn sie nur in der richtigen Weise vermittelt wer­

den. Wenn ein Prediger die Liebe Gottes und sein Wort anwendet, dann werden sich viele Menschen verändern.

Der Dienst in kleinen Gruppen

Auch wenn das Wort in einer Gemeinde treu verkündigt und gelehrt wird, ist eine persönliche Form des Dienstes innerhalb der Gemeinde notwendig, damit Gottes Liebe an Menschen in ihrer besonderen Situation weitergegeben werden kann und ihnen geholfen wird.

Ein großer Teil dieses persönlichen Dienstes kann in kleineren Kreisen innerhalb der Gemeinde getan werden. Im Mittelpunkt sol­

cher Kreise müssen die Liebe Gottes, das Lehren des Wortes Gottes, die Gemeinschaft gegenseitiger Hilfe und Fürsorge, das Bewußtsein, daß der andere eine Person ist, die von Christus geformt wird, und das Gebet stehen. Wenn man sich in solch einem kleineren Kreis bei den Gemeindegliedern zu Hause trifft, dann kann man einander

(30)

wesentlich besser kennenlernen. Man kann viel besser miteinander beten und bekommt ein tieferes Verständnis füreinander als in der großen Gruppe.

Besonders in größeren Gemeinden hat man erkannt, wie wichtig diese kleineren Kreise sind, um die Liebe dauernd praktisch weiter­

geben zu können. Denn wenn ein Glied des Leibes Christi in schwie­

rige Versuchungen und Anfechtungen gerät oder wenn jemand schwierige Entscheidungen zu treffen hat, dann ist demjenigen bes­

ser gedient, wenn er die regelmäßige, auch während der Woche be­

stehende Einbindung in einen solchen kleinen Kreis erfährt.

Weil sich solche Gruppen eher an den Vorbildern der Schrift als an humanistischen Vorbildern orientieren, können sie Jesu Gebot erfüllen, einander zu „lieben, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt". Für jeden, der einen solchen Kreis anleiten will, wäre es besser, darüber in der Bibel nachzuforschen und seinen Herrn um Rat zu fragen, anstatt Techniken zu erlernen, die die ganze Angelegenheit in eine sterile Methode verwandeln würden. In einem kleinen Kreis kann deutlich werden, wie am Leib Christi die einzel­

nen Glieder nach ihren Bedürfnissen versorgt werden. Deshalb soll­

te er sich an Jesu Charakter und an seinem Wort ausrichten. Wenn man in einer Gruppe füreinander betet, so fördert das die gegensei­

tige Fürsorge und Hilfe. Man wird viel aufmerksamer für die Probleme der anderen. Die Gläubigen beginnen, einander zu lieben, den anderen höher zu achten als sich selbst, sich gegenseitig un­

terzuordnen und sich miteinander zu freuen, wenn man zusammen­

kommt, um gemeinsam zu wachsen und verändert zu werden.

Weil die Teilnahme an kleinen Gruppen eine Ergänzung zu den Zusammenkünften der Gemeinde darstellt, sollte jede Gemeinde darauf achten, daß solche Kreise entstehen. Deshalb ermutigen wir Gemeindeleiter, ehe wir sie für die Einrichtung eines persönlichen Seelsorgedienstes gewinnen, zuerst diesen Dienst in Kleingruppen zu organisieren, weil wir wissen, daß es für jede Gemeinde wichtig ist, diese Form der Gemeinschaft zu haben, bei der die Gläubigen engeren Kontakt haben und sich besser umeinander kümmern kön­

nen. Die beste und effektivste Form der Seelsorge findet in solchen kl incn Gruppen statt, di Christu zum Mittelpunkt haben. Wir ha­

ben die Erfahrung gemacht, daß 95 % der vorhandenen oder der noch entstehenden Lebensprobleme, die die Mitglieder einer Gemeinde betreffen, schon durch den Dienst im Zusammenfinden als Gemein-

(31)

Wo Veränderung möglich ist

de oder im kleineren Kreis gelöst werden können. Eine Gemein­

schaft, die Gott liebt und den Nächsten wie sich selbst schätzt, ist das beste Gegenmittel bei Versuchungen, Anfechtungen und Schwierig­

keiten.

Leonard Syme, Professor für Epidemologie an der Berkley-Uni­

versität von Kalifornien, hat herausgefunden, wie wichtig soziale Bindungen im Zusammenhang mit der Sterblichkeits- und Krank­

heitsrate sind. Er weist etwa darauf hin, daß Japan eine der gesün­

desten Nationen der Welt ist, und verweist dabei auf die engen sozia­

len, kulturellen und traditionellen Bindungen in diesem Land als die Ursache dafür. Er ist der Auffassung, daß die Volksgesundheit um so besser und die Sterberate um so niedriger ist, je enger die sozia­

len Bindungen sind. Dagegen zeigt er auf, daß die Gesundheit und die Sterberate desto ungünstiger werden, je isolierter der einzelne lebt.30>

Soziale Bindungen sind eine gute Vorbeugung gegen körperliche und seelische Leiden. Darüber hinaus können soziale Bindungen nicht nur präventiv helfen, sondern haben auch große heilende Wir­

kung. Menschliche Liebe war schon immer Balsam für Leib und Seele. Aber noch größer ist die Liebe Gottes, wie sie sich in der Ge­

meinschaft der Gläubigen ausdrückt.

Der Dienst am Einzelnen

Der Dienst am einzelnen Menschen, der sich in Freundschaften und gegenseitiger Fürsorge ausdrückt, findet sich in jeder Gemeinde.

Diese unorganisierten Beziehungen geben dem einzelnen Gelegen­

heit, die Liebe Gottes weiterzugeben und dem anderen in den An­

fechtungen des Lebens beizustehen. Selbst wenn eine Gemeinde einen Seelsorgedienst mit Seminaren und ähnlicher Fortbildung an­

bietet, bleibt die Tatsache bestehen, daß alle menschlichen Be­

ziehungen ein seelsorgerliches Element haben. Wir alle geben ande­

ren Trost und empfangen ihn selbst. Außerdem sind alle Gläubigen dazu berufen, Kanäle für Gottes Wahrheit und Liebe zu sein. Ein Hauptanliegen dieses Buches ist es deshalb, zum Aufbau und zur Weiterführung solcher unorganisierter Beziehungen innerhalb der Gemeinde aufzufordern. Deshalb sollte eine Gemeinde alle Be­

ziehungen der Gläubigen untereinander fördern, soweit sie die Gläu­

bigen stärken. Neben dem regelmäßigen Gottesdienstbesuch und

(32)

dem Eingebundensein in kleinere Kreise ist es für den einzelnen wichtig, daß er tragende persönliche Beziehungen in der Gemeinde vorfindet, durch die ihm bei Problemen geholfen werden kann.

Doch gibt es immer einige Glieder am Leib Christi, die noch keine besondere Beziehung zu einem anderen Gläubigen haben, und die manchmal sogar gar keinen haben, der sich um sie kümmern könnte.

Diese brauchen geistliche, biblische Seelsorge, die ihnen die helfende Beziehung vermittelt, die der jeweilige Hilfesuchende noch nicht ent­

wickelt hat. Die Fürsorge, die durch solch eine Seelsorge geschieht, verbindet ebensosehr wie die anderen biblischen persönlichen Be­

ziehungen, das Wort Gottes und das Werk des Heiligen Geistes.

Ein großer Fehler wurde im allgemeinen in der Seelsorge darin gemacht, daß man die Seelsorgebeziehung mystifiziert hat. Doch in Wahrheit ist sie nur eine etwas stärker institutionalisierte Form einer normalen persönlichen Beziehung, die entsteht, weil der Betreute in seiner eigenen Umgebung niemanden hat, an den er sich wenden kann. Diejenigen, die anderen in normalen persönlichen Beziehun­

gen wirkungsvoll helfen können, sind normalerweise auch im spezi­

ellen persönlichen Seelsorgedienst erfolgreich.

Die Prinzipien, die wir in diesem Buch vorstellen wollen, sind auf allen Ebenen der biblischen Seelsorge gültig, ob die Seel orge nun von der Kanzel aus, in der kleinen Gruppe oder in einer persönlichen Seelsorgebeziehung stattfindet. Alle diese Dienste sind wichtig für das Wachstum und die Veränderung der Gläubigen, und Seelsorge ist ein Teil aller Dienste in der Gemeinde. Wenn Menschen tiefere Er­

fahrungen mit Gott machen, dann sind sie besser in der Lage, mit den Problemen und Herausforderungen ihres Lebens fertig zu werden.

Biblische Seelsorge ist keine Sondermaßnahme, die dem Gebäu­

de der Gemeinde nachträglich angebaut wird, sondern ein Mittel, das Gott erwählt hat, um zu heilen und seine Kinder wachsen zu lassen.

Gottes schöpferische Formung eines jeden Gläubigen ist kompli­

zierter und verwickelter, als sich der Mensch vorstellen kann. Den­

noch benutzt Gott zusammen mit seinen Mitteln menschliche Gefäße und menschliche Mittel für seinen schöpferischen Prozeß, den Gläu­

bigen in das Bild Christi zu verwandeln. Wenn in einer Gemeinde von der Kanzel aus, in der kleinen Gruppe und in persönlichen Be­

ziehungen Rat und Hilfe geboten wird, dann wissen die Menschen, wohin sie sich wenden müssen, wenn sie vor schwierigen Situati­

onen und Veränderungen in ihrem Leben stehen.

(33)

KAPITEL 3

Menschenbilder

Das Gespräch ist der wichtigste Bestandteil der Seelsorge. Worte werden ausgetauscht, Probleme und Gefühle beschrieben, Verständ­

nis gesucht, Rat und Vorschläge werden erteilt und manchmal auch angenommen. Elliot Evans beklagte sich vor einer Konferenz von Englischlehrern in Amerika über die langsame Degenerierung der Sprache und betonte dabei, daß „der Gebrauch der Sprache ein mora­

lisches Handeln darstellt"31>. Jesus sagte: ,,Nicht was in den Mund eingeht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund aus­

geht, das verunreinigt den Menschen" (Matth 1 5, 1 1 ). Ebenso wie ein großes Schiff ein kleines Ruder hat, womit es gesteuert wird, so ist es in der Seelsorge: Das Gespräch hat weitreichende Konsequenzen.

Obwohl die konkrete Veränderung vom Betreuten abhängt, wird die Richtung dieser Veränderung durch das Gespräch bestimmt.

Hinter dieser wichtigen Eigenschaft des Gesprächs steht immer das Menschenbild, das der jeweilige Berater hat, und eine Methode, die er anwendet. Jeder Berater hat ein solches Menschenbild und eine solche Methode. Das Menschenbild erklärt, warum ein Mensch auf die eine oder andere Weise handelt, die Methode gibt uns Hin­

weise, wie eine Veränderung zustande kommen kann. In den näch­

sten beiden Kapiteln beschäftigen wir uns mit den Grundlagen (dem Menschenbild), in den Kapiteln 5 und 6 mit den Handlungen (der Methodologie) der Veränderung. Die Antwort auf die Fragen, war­

um der Mensch sich in einer bestimmten Weise verhält und wie man ihn verändern kann, können wir schon in der Schrift finden.

Das psychologische Menschenbild

Jeder Beratungs- bzw. Seelsorgeansatz basiert auf einem Menschen­

bild. Dazu gehört die Beschreibung des Menschen sowie eine Er­

klärung seines Verhaltens. Psychologische Menschenbilder können sehr ausführlich in der Beschreibung der grundsätzlichen Natur des Menschen, der Entwicklungsstadien, von normalem und anormalem Verhalten sein. Bis ins kleinste gehen die Analysen und Kategori­

sierungen. Einige dieser Modelle, so wie Freuds psychoanalytisches

(34)

Modell, wurden aufgrund der Beobachtung einer begrenzten Zahl unnormaler Individuen entwickelt. Nur wenige dieser Theorien sind entwickelt worden, indem man einen relativ normalen Teil der Bevölkerung untersucht hat. Obwohl die Verhaltensbeobachtung objektiv sein mag, sind Erklärungen für diese Verhaltensweisen jedoch meist sehr subjektiv. Deshalb ist jedes Modell, das von Menschen entwickelt wurde, eine subjektive Interpretation mensch­

lichen Verhaltens. Weil es jedoch in einer wissenschaftlich klingen­

den Ausdrucksweise vorgetragen wird, erscheint ein psychologi­

sches Menschenbild in der Regel objektiver und genauer, als es wirklich ist.

In einem Artikel mit dem Titel „Theorie als Selbstporträt und das Ideal der Objektivität" zeigt Linda Riebe! deutlich auf, daß „die Theorien über die Natur des Menschen immer die Persönlichkeit des Theoretikers widerspiegeln, je nachdem wie er sie externalisiert und auf die Menschheit als ganzes projiziert". Sie sagt weiter: ,,Die Theorie der menschlichen Natur ist immer ein Selbstporträt des Theoretikers ... und betont die Bedürfnisse des Theoretikers." Ihr Hauptargument lautet, daß die Theorie in der Psychotherapie „nicht in der Lage ist, die Persönlichkeit zu transzendieren, die an der Theoriebildung beteiligt ist"32>. Der Psychologe Charles Tart wirft der Psychologie vor, ,,kulturspezifisch" zu sein.33J

Der psychologische Ansatz bietet verschiedene Menschenbilder und verschiedene Methoden zu seinem Verständnis an. Es gibt vier Hauptmodelle in der Psychotherapie. Die ersten beiden, die psycho­

analytische und die behaviouristische Schule, sind in einer techno­

kratischen Gesellschaft entstanden, die versuchte, das Modell ihres Menschen auf das Modell einer Maschine zu reduzieren, um ihn ver­

stehen zu können. Diese beiden psychologischen Modelle bieten also ein mechanistisches Menschenbild, in dem der Mensch entwe­

der durch seine frühen psychosexuellen Entwicklungsstufen deter­

miniert ist (psychoanalytische Schule) oder aber durch seine Umwelt geprägt wird (behaviouristische Schule). In beiden Schulen ist der Mensch ein geschlossenes System.

Die beiden anderen Modelle, das humanistische und das existen­

tielle, entfernten sich von einem reinen Determinismus. Nach dem humanistischen Modell ist der einzelne Mensch zwar nicht für das verantwortlich, was er ist, aber er hat den freien Willen, mit Hilfe dessen er sich ändern kann. Das Ich steht im Mittelpunkt des Inter-

(35)

Menschenbilder

esses. Hier wird der Mensch zur Gottheit erhoben, weil das Ich alle Antworten auf Lebensprobleme hat, ohne Gott zu benötigen. Nach­

dem die Psychologie den Menschen zunächst als Maschine beschrie­

ben hat, hat sie in letzter Zeit ein viertes Menschenbild entwickelt, das sich existentiell oder transpersonal nennt. Während die klassi­

sche Psychotherapie eine Alternative zur Religion bieten wollte und sogar die Religiosität des Menschen kritisiert hat, gibt die transper­

sonale Psychologie nicht nur zu, daß der Mensch geistliche Bedürf­

nisse hat, sondern benutzt auch Formen der geistlichen Erfahrung, um psychologische Hilfestellung zu leisten. Das Modell bietet Mittel zur Abhilfe bei Lebensproblemen an, die aus den östlichen Reli­

gionen entlehnt sind und bezieht auch okkulte Phänomene in die Therapie ein.

Es mutet seltsam an, wenn heutzutage die Psychotherapie, die doch einst als Gegner der Religion aufgetreten ist, sich wo es um die Lösung von Lebensproblemen geht, wieder dem geistlichen Bereich zuwendet. Aber statt den Menschen die Gute Nachricht von Jesus Christus zu vermitteln, bietet diese religiöse Form der Psycho­

therapie eine Reihe falscher religiöser, mystischer Praktiken, um damit die Sorgen und Anfechtungen des Lebens zu vertreiben. Statt zu dem einen wahren und lebendigen Gott aufzuschauen, laufen vie­

le den Mythen der Menschen nach und verehren die von Menschen gemachten Idole in psychotherapeutischen Sitzungen.

In jeder dieser vier Grundtheorien gibt es verschiedene Untermo­

delle, die voneinander abweichen. Einige dieser Theorien hören sich sogar biblisch an. Es gibt zum Beispiel Formen der Psychotherapie, die die Liebe betonen. Carl Rogers, der bekannteste humanistische Psychologe, behauptet, daß die wichtigste Entdeckung seines Le­

bens in der psychologischen Beratung die Liebe gewesen sei. Aber seine Form der Liebe schließt Gott aus, der doch die Quelle aller wahren Liebe ist. Deshalb ist es besser, sich auf das Wort Gottes und das Werk des Heiligen Geistes zu verlassen, als auf die Meinungen von Menschen, auch wenn zwischen manchen psychologischen Ansätzen und dem biblischen Ansatz gewisse Parallelen zu bemer­

ken sind.

Psychologische Theorien verzerren das Evangelium, und einige sind Lichtjahre von der Wahrheit entfernt. Zum Beispiel beschrieb Freud die Seele des Menschen mit den Begriffen Es, Ich und Über­

ich. Diese ähneln sehr stark der Einteilung der Bibel in Leib, Seele

(36)

und Geist. Solche Beschreibungen können jedoch die Bibel nicht ergänzen, sondern überwuchern sie mit verzerrten, unbiblischen Er­

klärungen für die Persönlichkeit des Menschen. Wie oft mixen sich Therapeuten ein eigenes Modell zusammen, das den Willen von Glasser postuliert, das Unterbewußte von Freud, einen Leib nach Skinner annimmt und auch die Janov'schen Urschreie integriert.

Und wenn ein Therapeut sich dann sein Theoriegebäude zusammen­

gebastelt hat, dann kann es vorkommen, daß er es von Zeit zu Zeit wieder umwirft, um ein neues zu entwickeln. Nichtsdestoweniger bestimmt das Menschenbild eines Therapeuten den gesamten Thera­

pievorgang.

Wertesysteme

Innerhalb des Rahmens eines Menschenbildes gibt es eine Weltan­

schauung mit einer Reihe von Wertvorstellungen. Die Lebensauf­

fassung und das Wertesystem eines Menschen beeinflußt sein ganzes Leben und sein Verhalten. Daher ist es für einen hilfesuchenden Menschen sehr wichtig, daß Therapeut und Klient das gleiche Menschenbild und das gleiche Wertesystem haben. Also sollte der Betreute zumindest wissen, welche Lebensauffassung und welche Werte sein Therapeut vertritt, damit er entscheiden kann, ob er sich dem Therapeuten anvertrauen kann. Manchmal ist es möglich, daß der Betreute das Weltbild und die Werte des Therapeuten überneh­

men möchte, auch wenn er sie bisher nicht für richtig gehalten hat.

In solch e inem Fall kommt es zu keinem Konflikt. Wenn es auf die­

sem Gebiet jedoch Widersprüche oder Verwirrung gibt, dann sollte der Betreute sich schnellstens nach einem anderen Therapeuten oder Seelsorger umsehen.

Die Lebensauffassung, das Menschenbild und die Welt des The­

rapeuten sind der Hintergrund, auf dem er arbeitet. Viele Schriftstel­

ler und Forscher geben zu, daß keine Therapie ohne ein Wertesystem auskommt. Der Psychologe Allan Bergin hat bei seinen Forschungen folgende Sätze aufgestellt:

Werte sind unvermeidlicher Bestandteil jeder Psychotherapie.34l Hinter jeder Therapie steht eine Ideologie.

Die Therapiemethoden geben das Wertesystem des Therapeuten an den Klienten weiter.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

(1) Die für die Durchführung der Aufgaben des Gemeindedienstes erforderlichen Mittel werden erbracht durch Zuwendungen des Bundes, des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt

Papa nickte, und einen Augenblick fragte sich Kate, ob seine Augen feucht wurden. »Ich musste wissen, wie es euch allen geht«, sagte er, in die Runde am

Es gibt also ein Leben nach dem Tod, und in mei- nem Leben hier und jetzt entscheidet sich, wo ich die Ewigkeit zubringe: in Gemeinschaft mit Jesus Christus, in Gottes Nähe (das

Aber wenn das Be- kenntnis durch die brennende Sonne der Drangsal oder Verfolgung erprobt wird, dann entscheidet sich ein solcher Gläu- biger oft, dass es den Einsatz nicht wert

Wenn es auch wahr ist, dass die besten Erklärungen kein unmittelbarer Trost für solche sind, die mit Trauer zu kämpfen haben, kann doch für die- jenigen, die an den Gott der

Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge“ mit dem Thema „Zukunftssicher – wenn Angst und Polarisierung auf Hoffnung und Liebe treffen“.. Immer wieder gibt es

Der kulturelle und politische Boykott richtet sich immer wieder gegen Einzel- personen: Künstler*innen wird die Teilnahme an einem Festival untersagt, Wissenschaftler*innen

c. Das Muster des Schuldzuschiebens ist nichts Neues. Adam hat das mit Gott gemacht im Hinblick auf seine Verantwortung für seine Sünde im Garten Eden, als er und Eva von