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Archiv "Rembrandt: Licht und Dunkel" (17.03.2006)

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I

n den Niederlanden wird in diesem Jahr der 400. Ge- burtstag von Rembrandt van Rijn gefeiert. 18 Sonderaus- stellungen sind rund um den größten Maler des Landes ge- plant. Im Mittelpunkt der Ver- anstaltungen stehen die Städte Amsterdam und Leiden.

Rembrandt malte Meister- werke, die weltweit Berühmt- heit erlangten. „Die Anato- mie des Dr. Tulp“ (1632),

„Die Nachtwache“ (1642),

„De Staalmeesters“ (circa 1666) und „Die jüdische Braut“ (1666) sind vier seiner bekanntesten Werke. Die Ar- beit Rembrandts inspirierte viele Schüler und spätere Künstlergenerationen, unter anderem Vincent van Gogh.

Der sagte einmal über „Die jüdische Braut“: „Zehn Jahre

meines Lebens würde ich ge- ben, wenn ich vor diesem Gemälde noch 14 Tage bei trocken Brot sitzen dürfte.“

Rembrandt wird am 14. Juli 1606 in Leiden als neuntes Kind des Müllers Hermen Gerritszoon van Rijn und sei- ner Frau Neeltje Willems- dochter van Suydbroeck ge- boren. Von seinem zehnten Lebensjahr an besucht er die Lateinschule, auf der er seinen ersten Zeichenunterricht er- hält. Nach einer dreijährigen Studienzeit eröffnete er 1624 sein eigenes Atelier in Leiden.

Ein Jahr später geht er für ein Jahr bei dem Amsterdamer Maler Pieter Lastman in die Lehre. Nach seiner Rückkehr beginnt die Zeit seiner künst- lerischen Weiterentwicklung.

Rembrandts Idol wird der ita- lienische Maler Caravaggio, der vorwiegend harte, dunkle Werke malt. Auch Rembrandt stellt Figuren jetzt vorwiegend mithilfe von Licht und Dunkel dar, einer Technik, die er sein ganzes Leben lang weiter aus- arbeitet und nutzt. Der Maler pendelt häufig zwischen Am- sterdam und Leiden, bis er

sich 1632 endgültig in der niederländischen Hauptstadt niederlässt. 1634 heiratet Rem- brandt. Mit seiner Frau Saskia bezieht er zunächst eine Woh- nung an der Nieuwe Doelen.

1639 ziehen sie in ihr Haus an der Breestaat (das heuti- ge Museum Rembrandthuis).

Dort lebt und arbeitet der Maler in den kommenden 20 Jahren.

Suche eines Genies

Rembrandts Frau Saskia stirbt im Alter von 29 Jahren. Da Rembrandt nicht für seinen Sohn Titus sorgen kann, enga- giert er eine Haushälterin – Geertje Dircx. Sie heiraten, aber die Beziehung scheitert.

Mit seiner neuen Lebensge- fährtin, Hendrickje Stoffels, hat Rembrandt eine Tochter, Cornelia. Um 1653, als Am- sterdam von der Pest heim- gesucht wird, geht es mit der finanziellen Situation Rem- brandts bergab. 1656 wird er vom „Hohen Rat von Holland“ für bankrott erklärt.

Mit seiner Familie zieht er in eine Mietwohnung an der Ro-

zengracht. Dort gründen Hen- drickje und Titus einen Kunst- handel, für den Rembrandt Gemälde anfertigt. In seinem neuen Atelier malt er „Die Verschwörung der Bataver unter Julius Civilis“ (1661) und „De Staalmesters“. Er versucht sich auch an Land- schaftsbildern, die später we- gen des besonderen Licht- einfalls geschätzt werden.

1663 kehrt die Pest nach Am- sterdam zurück. Hendrickje stirbt und wird in der Wester- kerk beigesetzt. Ein Jahr spä- ter entsteht Rembrandts letz- te Radierung, ein Porträt des Arztes Jan Antonides van der Linden. Rembrandt stirbt am 4. Oktober 1669 im Alter von 63 Jahren.

Das ganze Jahr 2006 hin- durch beleuchten zahlreiche Ausstellungen und Veranstal- tungen die unterschiedlichen Facetten Rembrandts. Die weltberühmte Sammlung von Rembrandt-Gemälden im Amsterdamer Rijksmuseum zählt zu den größten weltweit.

In diesem Jahr wird das Muse- um mit einer Reihe besonde- rer Präsentationen an den 400. Geburtstag Rembrandts erinnern. In der Ausstellung

„Rembrandt und Caravaggio“

(bis 18. Juni) im Van Gogh Museum werden Werke der beiden berühmtesten Maler des 17. Jahrhunderts zusam- mengeführt.Auch das Museum Het Rembrandthuis präsen- tiert 2006 mehrere Ausstellun- gen, unter anderem: „Rem- brandt, Suche eines Genies“

(bis 2. Juli) und „Rembrandt, der Kupferstecher“ (8. Juli bis 3. September). Weitere Aus- stellungen und Veranstaltun- gen sind in Rembrandts Ge- burtsstadt Leiden geplant.

Auch ein Rembrandt-Spazier- gang wurde ausgearbeitet. Er führt zu allen authentischen Plätzen in der historischen In- nenstadt von Leiden, die in Rembrandts Leben eine wich- tige Rolle spielten. Weite- re Informationen: www.Rem brandt400.com.

Gisela Klinkhammer V A R I A

A

A712 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 11⏐⏐17. März 2006

Rembrandt

Licht und Dunkel

Zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen beleuchten die unter- schiedlichen Facetten des niederländischen Malers.

Rembrandt van Rijn: Die Nachtwa- che, 1642, Rijksmuseum, Amsterdam Feuilleton

Foto:NBTC

Referenzen

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