der vorliegenden Entscheidungshilfen für den Kauf sicherer und gesundheitsgerecht gestalteter Maschinen
M. Kittelmann
Forschung Projekt F 2242
M. Kittelmann
Evaluierung und Optimierung der vorliegenden Entscheidungshilfen für den Kauf sicherer und gesundheitsgerecht gestalteter Maschinen
Dortmund/Berlin/Dresden 2011
heitsgerecht gestalteter Maschinen" – (Projekt F 2242) – der Bundesanstalt für Ar- beitsschutz und Arbeitsmedizin.
Autorin: Dipl.-Ing. Marlies Kittelmann unter Mitarbeit von: Dipl.-Ing. Evelyn Tschöcke
Dr.-Ing. Jelena Nagel Dipl.-Ing. Konrad Latzel Dr.-Ing. Patrick Kurtz
Holger Reyhl
Titelfoto: Uwe Völkner, Fotoagentur FOX, Lindlar/Köln Umschlaggestaltung: Rainer Klemm
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Friedrich-Henkel-Weg 1 – 25, 44149 Dortmund
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Seite
Kurzreferat 4
Abstract 5
1 Zielstellung 6
2 Vorgehensweise bei der Nutzerbefragung 7
3 Fragebogen zur Evaluierung der Entscheidungshilfen für den Kauf
sicherer und gesundheitsgerechter Maschinen 8
4 Zusammenstellung der Befragungsergebnisse 11
5 Überarbeitung der Checklisten 19
6 Zusammenfassung und Ausblick 20
Evaluierung und Optimierung der vorliegenden Entscheidungshilfen für den Kauf sicherer und gesundheitsgerecht gestalteter Maschinen
Kurzreferat
Dieser Bericht stellt die Vorgehensweise bei der Evaluierung der im Rahmen des BAuA-Projektes F 2121 erarbeiteten Entscheidungshilfen für den Kauf sicherer und gesundheitsgerecht gestalteter Produkte dar. Des Weiteren enthält der Bericht die Ergebnisse der Nutzerbefragung sowie die auf Grundlage der Nutzerbefragung und dem aktuellen Stand der Technik überarbeiteten Checklisten.
Schlagwörter:
Entscheidungshilfen, Checklisten, Maschinen, Einkäufer, Verbraucher, Beschaffung
Evaluation and improvement of existing decision- making tools for purchasing safe and healthy machinery
Abstract
This report describes the procedure of evaluation of decision-making aids for purchasing safe and healthy products developed by BAuA project F 2121.
Furthermore this report contains the feedback of the users and product checklists revised on the basis of the feedback and the state of the technology.
Key words:
Decision-making tools, checklist, machinery, purchaser, consumer, procurement
1 Zielstellung
Ziele dieses Projektes waren die Evaluierung der im Rahmen des BAuA-Projektes F 2121 „Entscheidungshilfen für den Kauf sicherer und gesundheitsgerechter Pro- dukte“1 entwickelten Checklisten für den Kauf sicherer und gesundheitsgerecht ge- stalteter Produkte und die Überarbeitung dieser Checklisten auf der Grundlage der Ergebnisse von Nutzerbefragungen sowie deren Anpassung an den aktuellen Stand der Technik.
Die Checklisten enthalten produktbezogene Gefährdungen und Arbeitsschutzanfor- derungen, die in Gesetzen, Vorschriften, Normen und der Fachliteratur festgelegt bzw. enthalten sind. Zielgruppen waren sowohl betriebliche Einkäufer als auch Pri- vatpersonen und Entleiher von Maschinen oder Geräten.
Anlass für die Erarbeitung dieser Checklisten war die Tatsache, dass sicherheits- und gesundheitsrelevante Faktoren meist unzureichend bei der Auswahl und dem Kauf von Produkten berücksichtigt werden.
In Abhängigkeit von den Ergebnissen der Evaluierung sollten Folgeprojekte abgelei- tet werden.
1 M. Schmauder, K. Höhn, M. Krengel: Entscheidungshilfen für den Kauf sicherer und gesundheitsge- rechter Produkte. 1. Auflage. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2007.
ISBN: 978-3-88261-063-5, 189 Seiten
2 Vorgehensweise bei der Nutzerbefragung
Die Evaluierung der Checklisten erfolgte in Form von Nutzerbefragungen mit Hilfe eines dafür erarbeiteten Fragebogens (siehe Abschnitt 3).
Insgesamt wurden 120 Fragebögen verteilt (per Post oder in BAuA-Veranstaltungen).
Befragt wurden betriebliche Einkäufer (30), private Verbraucher (22), Ämter für Verbraucherschutz (8), Aufsichtsbehörden (30) und Sicherheitsfachkräfte (30). Auf- sichtsbehörden und Sicherheitsfachkräfte gehören nicht direkt zu den Zielgruppen für die Anwendung der Checklisten. Sie wurden jedoch auf Grund der Rückmeldungen infolge der Veröffentlichung der Checklisten auf der Homepage der BAuA und dem bekundeten Interesse, die Checklisten für die betriebliche Gefährdungsbeurteilung zu nutzen, ebenfalls in die Befragung einbezogen.
Auf Grund der geringen Rücklaufquote von 25 Fragebögen wurden zusätzlich 38 Be- fragungen als persönliche Gespräche oder per Telefon durchgeführt.
Des Weiteren wurden 17 Rückmeldungen infolge der Veröffentlichung der Checklis- ten auf der Homepage der BAuA nach Abschluss des Projektes F 2121 „Entschei- dungshilfen für den Kauf sicherer und gesundheitsgerechter Produkte“ und der Vor- stellung der Checklisten im Rahmen einer Vortragsreihe auf dem A+A-Kongress 2009 zum Thema „Einkauf von sicheren Arbeitsmitteln – Hilfestellungen für die Pra- xis“ einbezogen. Die nachfolgend dargestellten Ergebnisse der Befragungen bezie- hen sich somit auf insgesamt 80 Rückmeldungen.
Diese Rückmeldungen verteilen sich folgendermaßen auf die befragten Nutzer- gruppen:
− betriebliche Einkäufer: 17
− Sicherheitsfachkräfte: 28
− private Verbraucher: 10
− Ämter für Verbraucherschutz: 3
− Ämter für Arbeitsschutz und Unfallversicherungsträger: 22
3 Fragebogen zur Evaluierung der Entscheidungs- hilfen für den Kauf sicherer und gesundheits- gerechter Maschinen
Im Rahmen eines von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) geförderten Forschungsprojektes wurden Entscheidungshilfen in Form von Checklisten für ausgewählte Produkte erarbeitet, die den Käufer bei der Auswahl sicherer und gesundheitsgerecht gestalteter Produkte unterstützen sollen.
Anlass für dieses Projekt war die Tatsache, dass sicherheits- und gesundheits- relevante Faktoren derzeit meist unzureichend bei der Auswahl und dem Kauf von Produkten berücksichtigt werden.
Die Checklisten basieren auf produktbezogenen Gefährdungen und Arbeitsschutzan- forderungen, die durch Recherchen von Gesetzen, Vorschriften, Normen und der Fachliteratur ermittelt wurden.
Sie sollen sowohl von betrieblichen Einkäufern, im Rahmen der betrieblichen Ge- fährdungsbeurteilung, als auch von Privatpersonen, z. B. als Einkaufshilfe auf dem Baumarkt, im Fachhandel oder auch beim Ausleihen von Maschinen oder Geräten anwendbar sein.
Bisher liegen Checklisten für folgende Produkte vor: elektrische Kettensäge, Rasen- mäher, Kreissäge, Schlagbohrmaschine, Betonmischer, Spritzpistole, Einachstraktor, Gelenkbühne, Aufschnittschneidemaschine, Baustellenaufzug, Garagentor.
Die produktspezifischen Checklisten sind auf der BAuA-Internetseite www.baua.de/de/Informationen-fuer-die-Praxis/Handlungshilfen-und-
Praxisbeispiele/Entscheidungshilfen.html veröffentlicht und werden derzeit überarbei- tet. Es ist geplant, solche Listen für weitere Produkte bereitzustellen.
Dabei möchten wir Ihre Hinweise und Verbesserungsvorschläge berücksichtigen.
Bitte teilen Sie uns Ihre Meinungen und Vorschläge mit, indem Sie die folgen- den Fragen beantworten:
1. Zu welcher Anwendergruppe gehören Sie?
□ privater Verbraucher
□ betrieblicher Einkäufer
□ Entleiher (Person, die Maschinen, Geräte u. ä. ausleiht)
□ andere, wenn ja welche:
2. Sind die Fragestellungen klar und verständlich formuliert sowie geeignet und hilfreich für die Beurteilung des jeweiligen Produktes unter den Aspekten „Sicherheit und Gesundheitsschutz“?
□ trifft vollständig zu
□ trifft teilweise zu
□ trifft nicht zu
Weitere Anmerkungen:
3. Für welche Zielgruppen sollten weitere Checklisten bereitgestellt werden?
□ privater Verbraucher
□ betrieblicher Einkäufer
□ Entleiher (Person, die Maschinen, Geräte u. ä. ausleiht)
□ andere, wenn ja welche:
4. Für welche Produkte wäre Ihrer Meinung nach eine Bereitstellung weiterer produktspezifischer Checklisten wünschenswert?
□ elektrische Handmaschinen
□ Gartengeräte
□ Werkzeugmaschinen
□ Küchenmaschinen
□ Werkzeuge
□ weitere bzw. spezielle Maschinen/Geräte/Werkzeuge:
5. Ist der Aufwand der Nutzung der Checklisten angemessen?
□ angemessen
□ zu hoch
Weitere Anmerkungen:
6. Haben Sie Vorschläge zur Verbesserung der Checkliste?
7. Weitere Hinweise:
Wir bedanken uns für Ihre Mitwirkung!
4 Zusammenstellung der Befragungsergebnisse
Im Folgenden werden die Befragungsergebnisse differenziert nach den Nutzergrup- pen betriebliche Einkäufer/Sicherheitsfachkräfte, private Verbraucher/Ämter für Ver- braucherschutz und Ämter für Arbeitsschutz/Unfallversicherungsträger dargelegt. Die Zusammenfassung der Nutzergruppen betriebliche Einkäufer und Sicherheitsfach- kräfte sowie private Verbraucher und Ämter für Verbraucherschutz erfolgte auf Grund der geringen Anzahl von Rückmeldungen und jeweils vergleichbarer Interessen. Ent- leiher von Maschinen wurden auf Grund der eingegangenen Rückmeldungen der Nutzergruppe private Verbraucher zugeordnet.
Übersicht 1: Antworten der Nutzergruppen betriebliche Einkäufer und Sicherheitsfachkräfte
Übersicht 2: Antworten der Nutzergruppen private Verbraucher und Ämter für Verbraucherschutz
Übersicht 3: Antworten der Nutzergruppen Ämter für Arbeitsschutz und Unfallversicherungsträger
Übersicht 1
Antworten der Nutzergruppen betriebliche Einkäufer und Sicherheitsfachkräfte
Frage 2: Verständlichkeit der Fragestellungen:
− für betriebliche Nutzung angemessen
− Verbesserung der Verständlichkeit durch Demonstrationsskizzen Frage 3: Bereitstellung weiterer Checklisten für folgende Zielgruppen empfohlen:
− betriebliche Einkäufer
− Führungskräfte, deren Beschäftigte mit diesen Arbeitsmitteln arbeiten
− Sicherheitsfachkräfte
− Hersteller
Frage 4: Bereitstellung weiterer Checklisten für folgende Produktgruppen empfohlen:
− elektrische Handmaschinen
− Werkzeugmaschinen
− Werkzeuge
− Gartengeräte
− Küchenmaschinen
− weitere:
• Klebepistolen, Tacker, Schweißgeräte
• Anh. IV – Maschinen (nach Maschinenrichtlinie 2006/42/EG)
• Maschinen mit Verbrennungsmotoren, z. B. Motorkettensägen, Freischneider u. ä.
• Produktionsmaschinen (allgemeine Checklisten)
• Gabelstapler
Frage 5: Angemessenheit des Aufwandes für die Anwendung der Checklisten:
− Aufwand ist angemessen
− Hemmschwelle für das Ausfüllen mehrseitiger Checklisten
Fragen 6 und 7: Verbesserungsvorschläge und weitere Hinweise:
− Die Checklisten sollten digital verfügbar sein.
− Am Ende der Checkliste sollten direkte Auswertung und Kaufvorschlag stehen.
− Fragestellungen kürzer fassen, z. B. „Mindestabstand 10 mm ist nicht vorhanden“.
− Die Checklisten müssen regelmäßig dem Stand der Technik bzw. den Vorschriften und Normen angepasst werden.
− Ergänzung in Checkliste „Kreissäge“, Abschnitt „Gefährdung durch bearbeitete Stoffe“:
• „Wird in der Betriebsanleitung darauf hingewiesen, dass Holzstaub- ablagerungen regelmäßig zu entfernen sind, um Zündquellen auszuschließen?“
− Ergänzung Abschnitt „Gefährdung durch mangelhafte Betriebsanleitung“:
• Tätigkeiten angeben, für die PSA (z. B. Gehörschutz) erforderlich ist.
− Die Lesbarkeit sollte durch grafische Gestaltung/Layout unterstützt werden. Damit könnte der Umfang (optisch) reduziert werden und die Erfassbarkeit der einzelnen Abschnitte/Fragestellungen erhöht werden.
(Anmerkung: Hinweis wurde von Industriedesigner gegeben.)
− In Abschnitt „Gefährdung durch Vibrationen“ Anleitung zur Anwendung der Tabellen ergänzen:
1. Äquivalenten Schwingungsgesamtwert aus Betriebsanleitung entnehmen
2. Tabelle 1: Einwirkdauer abschätzen und zugeordneten Punktwert ablesen
3. Tabelle 2: erforderliche Maßnahmen ableiten
Übersicht 2
Antworten der Nutzergruppen private Verbraucher und Ämter für Verbraucherschutz
Frage 2: Verständlichkeit der Fragestellungen:
− zu umfangreich
− Bilder, Prinzipskizzen zur besseren Verständlichkeit der Fragestellungen ergänzen
− möglichst auf Fachbegriffe verzichten bzw. diese für Laien verständlich erklären
− Fragestellungen sind von Laien ohne Fachkenntnisse nicht verständlich, z. B. bestimmte Fragen zur Elektrosicherheit
− gute Struktur
Frage 3: Bereitstellung weiterer Checklisten für folgende Zielgruppen empfohlen:
− private Verbraucher
− Entleiher
− Verkäufer (zur qualifizierten Kundenberatung)
Frage 4: Bereitstellung weiterer Checklisten für folgende Produktgruppen empfohlen:
− elektrische Handmaschinen
− Gartengeräte (insbesondere mit Antrieben)
− Werkzeugmaschinen
− Küchenmaschinen
− Werkzeuge
− alle Heimgeräte mit Antrieben
Frage 5: Angemessenheit des Aufwandes für die Anwendung der Checklisten:
− zu hoch
Frage 6 und 7: Verbesserungsvorschläge und weitere Hinweise:
− Checklisten kürzen
− Wortverbindungen anstelle ganzer Sätze reichen aus
− Verbindung der Fragen mit Bildern
− Zusammenfassung von Fragen zu gleichen Sachverhalten
− Hinweis auf vorliegende Checklisten der SUVA (Schweizerische Unfall- versicherungsanstalt) für Produktprüfungen
− Es wäre gut, wenn die Checklisten für private Verbraucher bekannt gemacht würden. Möglichkeiten dafür wären eine Verbindung mit den Internetseiten von Verbraucherzentralen oder der Infothek des VZbV (Verbraucherzentrale Bundesverband).
− Kürzung durch Zuschnitt auf jeweilige Anwendergruppen
− Verwendung eines „Gütesiegels“, hinter dem die Fragen hinterlegt sind
− Hinterlegung der Fragen mit „grün, gelb, rot“, der Verbraucher muss das Ergebnis sofort sehen können
− „Gefährdungen durch mangelhafte Betriebsanleitung“ sollte umbenannt werden in „Wird in der Betriebsanleitung über Gefährdungen ausreichend informiert?“
− Checkliste „Rasenmäher“ Ergänzung „elektrisch“, gesonderte Checkliste für Benzinrasenmäher
− Unterteilung der Fragestellungen nach Testszenario:
• Fragen, die im Laden abprüfbar sind
• Fragen, die durch Testbetrieb abprüfbar sind
− Demonstrationsskizzen zur besseren Verständlichkeit der Fragestellun- gen ergänzen
− möglichst auf Fachbegriffe verzichten bzw. diese für Laien verständlich erklären
Übersicht 3
Antworten der Nutzergruppen Ämter für Arbeitsschutz und Unfallversicherungsträger
Frage 2: Verständlichkeit der Fragestellungen:
− Checklisten/Fragestellungen nach Zielgruppen differenzieren (betriebliche Einkäufer, private Verbraucher/Entleiher)
− Die mit der bestätigten Konformität (CE-Kennzeichnung) bereits zugesicherten Produkteigenschaften sollten nicht noch einmal abgefragt werden.
− Gesundheitsrelevante Merkmale sind hilfreich, z. B. Gewicht eines Produktes, empfohlene Lärm- und Vibrationsgrenzwerte,
leichte Bedienbarkeit, Abgaswerte.
− Langvariante und Kurzform in Abhängigkeit von Interessenlage und Technikbezug anbieten
− Verwendete Fachbegriffe sollten für private Verbraucher (Lärm) anhand von Abbildungen erläutert werden (z. B. Checkliste Kettensäge:
Krallenanschlag, Kettenfang, Führungsschiene).
− Für private Verbraucher (Laien) sind die Fragestellungen teilweise zu detailliert und spezifisch (elektrische Gefährdungen).
− Die Fragestellungen zu „elektrischen Gefährdungen“ sind nur für fachkundige Anwender der Checklisten verständlich.
Frage 3: Bereitstellung weiterer Checklisten für folgende Zielgruppen empfohlen:
− private Verbraucher
− betriebliche Einkäufer (auch für Einkäufer von Gebrauchtmaschinen, für Großhändler und Handelsverbände)
− Entleiher
− Verleiher (für Prüfung bei Rücknahme der Geräte)
− Aufsichtsbehörden
− Sicherheitsbeauftragte
Frage 4: Bereitstellung weiterer Checklisten für folgende Produktgruppen empfohlen:
− elektrische Handmaschinen
− Gartengeräte
− Küchenmaschinen
− Werkzeuge, insbesondere ausgewählte Werkzeuge mit erhöhtem Gefährdungspotential (z. B. Fräswerkzeuge)
− weitere: Leitern, Druckluftwerkzeuge, Bau- und Transportmaschinen (z. B. Krane, Bagger, Stapler)
− Baustellenkreissägen
− Flüssiggaswerkzeuge (Zubehör)
− Holzbearbeitungsmaschinen
− Astschredder
− Laubsauger
Frage 5: Angemessenheit des Aufwandes für die Anwendung der Checklisten:
− Keine Angaben
Fragen 6 und 7: Verbesserungsvorschläge und weitere Hinweise:
− In den Checklisten sollten gesundheitsrelevante Faktoren sowie zusätzliche Komfortfunktionen, Produktivitäts- und Qualitätskriterien ergänzt werden, die bei den meisten Anwendern (gewerblich und privat) im Vordergrund stehen.
− Die Checklisten sind für fachlich kundiges Personal zur Kontrolle der Sicherheitsstandards sehr gut geeignet. Es ist ungünstig, solche Checklisten für private Verbraucher (Laien) zu publizieren. Der nicht einschlägig informierte Verbraucher kann nicht mit Fragen konfrontiert werden, deren Überwachung staatliche Aufgabe ist und welche gar erst nach Funktionstest beantwortet werden können.
− Am Ende der Checkliste eine Entscheidung zwischen den Produkten treffen
− Ggf. Gliederungspunkte einführen (bessere Handhabung, Übersichtlichkeit)
− Bei Checklisten für Verleiher wäre eine Erweiterung um Prüfungen (z. B. nach BGV A3) sinnvoll.
− Reduzierung des Umfanges der Checklisten unter Berücksichtigung produktbezogener Mängelschwerpunkte, die ggf. über das europäische Informations- und Kommunikationssystem ICSMS (Information- and Communication System of Market Surveillance) ermittelbar sind.
− Differenzierung der Checklisten für betriebliche Einkäufer sowie für private Verbraucher (Laien)
− Kurzform für private Verbraucher/Entleiher bereitstellen
− Hinweis für private Verbraucher ergänzen: Bestimmte elektrische und funktionelle Prüfungen dürfen nur im stromlosen Zustand erfolgen (z. B. Prüfung der Zugentlastung).
− Fragestellungen, die „nur nach einem Funktionstest“ zu beantworten sind, sind insbesondere für private Verbraucher (Laien) bedenklich → Begründung: Da das Verkaufspersonal i. d. R. nicht technisch
ausgebildet sein muss und die ausgestellten Produkte, z. B. Ketten- sägen, nicht immer fachgerecht montiert sind (z. B. auf Baumärkten), kann es bei Funktionstests zu gefährlichen Situationen kommen!
− In den Checklisten für die Nutzung im betrieblichen Bereich sollten die zutreffenden Rechtsvorschriften und Normen zu den einzelnen
Fragestellungen zugeordnet werden.
− Skizzen, Abbildungen, Bilder zur besseren Verständlichkeit der Fragen verwenden
− In Abschnitt „Betriebsanleitung“ aufnehmen: „vorgesehene Verwendung prüfen“
− In Abschnitt „Mangelhafte Kennzeichnung“ 1. Satz ergänzen:
„Beständige Klebeetiketten, z. B. geprägte Etiketten oder Laseretiketten“
− Checklisten als Bestandteil eines Rahmenvertrages zwischen Entleiher und Verleiher verwendbar (Checklisten vom Verleiher ausfüllen lassen und in den Vertrag integrieren)
Analoge Verfahren auch für Einkäufer denkbar.
5 Überarbeitung der Checklisten
Die im Rahmen des Fremdforschungsprojektes F 2121 „Entscheidungshilfen für den Kauf sicherer und gesundheitsgerechter Produkte“ entwickelten Checklisten hatten sowohl den betrieblichen Bereich als auch private Verbraucher als Zielgruppen. Aus der Nutzerbefragung ergab sich die Forderung, zielgruppenbezogen differenzierte Checklisten bereitzustellen. Dementsprechend wurden die Checklisten überarbeitet.
Außerdem wurden der aktuelle Stand der Technik eingearbeitet und die in Bezug ge- nommenen Rechtsvorschriften, Technischen Regeln und Normen aktualisiert.
Zielgruppe der überarbeiteten Checklisten sind betriebliche Einkäufer.
Eine Überarbeitung der Checklisten zur Anwendung durch private Verbraucher er- folgte im Rahmen dieses Projektes nicht, da hier entsprechend der Rückmeldungen aus der Befragung ein hoher Aufwand erforderlich wäre und private Verbraucher nicht zu den primären „Kunden“ der BAuA gehören.
Die überarbeiteten Checklisten sind auf der BAuA-Internetseite www.baua.de/entscheidungshilfen veröffentlicht:
Checkliste 1: Aufschnittschneidemaschine Checkliste 2: Baustellenaufzug
Checkliste 3: Betonmischer Checkliste 4: Einachstraktor Checkliste 5: Garagentor Checkliste 6: Gelenkbühne Checkliste 7: Kreissäge Checkliste 8: Rasenmäher
Checkliste 9: Schlagbohrmaschine Checkliste 10: Spritzpistole
Checkliste 11: Kettensäge
6 Zusammenfassung und Ausblick
Wesentliche Erkenntnisse und Schlussfolgerungen aus der Evaluierung sind:
− Die Checklisten sind nach Zielgruppen zu differenzieren.
− Inhaltliche Hinweise:
• Produkteigenschaften, die bereits mit der zugesicherten Konformität (CE-Kennzeichnung) erfüllt sind, nicht abfragen
• zusätzliche gesundheitsrelevante Merkmale abfragen, z. B. Gewicht eines Produktes, empfohlene Lärm- und Vibrationsgrenzwerte, leichte Bedienbarkeit, Abgaswerte
• Verknüpfung der Abfrage von arbeitsschutz- und gesundheitsschutzrelevanten Faktoren mit Abfrage von Komfortfunktionen, Produktivitäts- und Qualitätskrite- rien (stehen bei den meisten Anwendern im Vordergrund)
• Berücksichtigung produktbezogener Mängelschwerpunkte (ggf. über ICSMS ermittelbar)
• Zuordnung der zutreffenden Rechtsvorschriften und Normen zu den einzelnen Fragestellungen bei Nutzung für betrieblichen Bereich
• Gütesiegel (Zusammenfassung der Fragestellung)
• Am Ende der Checkliste Entscheidung zwischen den Produkten treffen.
− Hinweise zur Gestaltung:
• Fragestellungen mit Prinzipskizzen, Abbildungen, Bildern ergänzen
• Wortverbindungen anstelle ganzer Sätze → Kürzung der Checklisten
• Gliederungspunkte einführen (bessere Handhabung und Übersichtlichkeit)
• Umfang ist für betriebliche Nutzung angemessen, für private Verbraucher ist Kurzform erforderlich.
− Verwendung der Checklisten als Bestandteil von Rahmenverträgen zwischen Entleiher – Verleiher und Hersteller – Einkäufer
− Verwendung der Checklisten für die Aufsichtstätigkeit der zuständigen Behörden
− Checklisten in digitaler Form bereitstellen
− Vorliegende Checklisten für private Verbraucher sollten mit den Internetseiten von Verbraucherzentralen oder der Infothek des VZbV verlinkt werden.
Darüber hinaus wurden in den durchgeführten persönlichen Gesprächen als mögliche Gründe für die geringe Rücklaufquote der verteilten Fragebögen die unzu- reichende Einbindung arbeits- und gesundheitsschutzrelevanter Fragestellungen in die Organisation des Einkaufs im Betrieb sowie in Bezug auf die Anwendung durch private Verbraucher der zu große Umfang der Checklisten und unzureichende Verständlichkeit insbesondere für private Verbraucher ohne Fachkenntnisse (Laien) genannt.
Die Ergebnisse dieses Projektes fließen in die Planung und Durchführung des neuen BAuA-Entwicklungsprojektes „Entscheidungshilfen für die Beschaffung sicherer, ge- sundheitsgerechter und gebrauchstauglicher Produkte“ (Kurztitel „Einkaufshilfen“) ein.