• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Plattenepithelkarzinom der Bindehaut: Hohe Rezidivgefahr trotz Maximaltherapie" (03.02.2012)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Plattenepithelkarzinom der Bindehaut: Hohe Rezidivgefahr trotz Maximaltherapie" (03.02.2012)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 208 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 5

|

3. Februar 2012 de bei der Hälfte eine CDT mit ei-

ner Behandlungsdauer von maxi- mal 96 Stunden durchgeführt.

Primärer Endpunkt der Studie war die Inzidenz eines postthrom- botischen Syndroms in den ersten 24 Monaten nach TVT. Diese Kom- plikation wurde in der Kontroll- gruppe bei 55,6 % der Patienten, nach der CDT jedoch nur bei 41,1 % der Patienten diagnostiziert.

Das absolute Risiko wurde um 14,5 Prozent vermindert: Die num- ber needed to treat ist sieben. Bei 20 Patienten kam es zu Blutungen, drei wurden als schwerwiegend einge- stuft. Es gab keine Todesfälle, keine Lungenembolien und keine Hirn- blutungen, so dass die Therapie trotz der Blutungen als sicher ein- gestuft werden kann.

Fazit: Bei Patienten mit iliofemora- ler tiefer Venenthrombose und nied- rigem Blutungsrisiko sollte zusätz- lich zur Gabe von gerinnungshem-

menden Medikamenten eine kathe- terbasierte Thrombolyse erfolgen, lautet das Resümee der norwegi- schen CaVenT-Studie.

Forscher von der Stanford Uni- versity bezeichnen die Studie in ei- nem Editorial als „Meilenstein“, obwohl sie mit den Ergebnissen nicht ganz zufrieden sind. Sie schlagen vor, die Therapie auf ein bis eineinhalb Tage, maximal aber zwei Tage zu begrenzen. Danach sei eine Auflösung des Thrombus nicht mehr zu erwarten, und andere Lösungen wie ein Stent sollten er- wogen werden. In der norwegi- schen Studie erhielten 15 Patienten einen Stent. Rüdiger Meyer 1. Enden T, Haig Y, et al.: Long-term outcome

after additional catheter-directed thrombo- lysis versus standard treatment for acute iliofemoral deep vein thrombosis (the CaVen T study): a randomised controlled trial . Lancet 2012; 379: 31–8.

2. Hofmann LV, Kuo WT: Catheter-directed thrombolysis for acute DVT. Lancet 2012;

379: 3–4.

An einem Plattenepithelkarzinom der Bindehaut erkranken besonders häufig immunsupprimierte Patien- ten: Die Ränder des Tumors und da- mit die Ausdehnung seines invasi- ven Wachstums sind oft makrosko- pisch nicht eindeutig zu beurteilen, so dass die chirurgische Forderung, mit einer 2 Millimeter breiten Si- cherheitszone zu exzidieren, nicht immer problemlos erfüllt werden kann. Neben dieser Therapie der Wahl (Exzision mit freien Resekti- onsrändern) werden Kryo-, Strah- len- und adjuvante Chemotherapie, auch in Kombination eingesetzt.

Die Angaben über die Rezidivhäu- figkeit schwanken in der Literatur meist zwischen 5 % und mehr als 50 %.

Eine US-amerikanische Studie an 101 Augen mit konjunktivalem Plattenepithelkarzinom hat die höchsten Rezidivraten (bei 6 bis 12 Monaten Nachbeobachtungs- zeit) mit 60 % bei Sklerainfiltration (zu der es indes nur in 5 Fällen ge-

kommen war) und mit 38,7 % bei jenen Tumoren festgestellt, die mehr als 2 mm auf die Hornhaut eingewachsen waren.

Dem histopathologischen Be- fund entsprechend kam es nach Entfernung von Dysplasien zu

keinen Rezidiven, bei Carcinoma in situ in 12,8 % und bei manifes- tem Plattenepithelkarzinom in 22,2 % der Fälle. Bei keinem der Patienten metastasierte das Plat- tenepithelkarzinom. Tumoren in fortgeschrittenem Stadium (T3 = Invasion von der Bindehaut be- nachbarten Strukturen ausschließ- lich der Orbita) rezidivierten oft trotz maximaler Therapie: 38,4 % einer mit Exzision, Kryotherapie sowie der Gabe von Interferon und Mitomycin C behandelten Sub- gruppe zeigten nach mindestens einem halben Jahr Tumorfreiheit doch wieder ein Karzinomwachs- tum.

Fazit: Patienten mit Plattenepithel- karzinom der Bindehaut haben ein hohes Rezidivrisiko bei einer inad - äquaten Primärtherapie, also einer nicht ausreichend großräumigen Exzision. Mit dem Übergreifen des Plattenepithelkarzinoms der Binde- haut auf die beiden Nachbarstruktu- ren, die Sklera und die Cornea, kommt es zu einem erheblichen An- stieg des Rezidivrisikos. Lymph- knotenbefall und Metastasierungen sind allerdings selten: Nur bei ei- nem Patienten waren die regionalen Lymphknoten befallen.

Dr. med. Ronald D. Gerste

Yousef YA , Finger PT : Squamous Carcinoma and Dysplasia of the Conjunctiva and Cornea.

Ophthalmology 2011, epub before print (De- cember 19, 2011). doi: 10.1016/j.ophta.2011.

08.005 PLATTENEPITHELKARZINOM DER BINDEHAUT

Hohe Rezidivgefahr trotz Maximaltherapie

0 20 40 60 80 100

0 6 12 18 24 30 36 42 48 54 60 66 GRAFIK

Kaplan-Meier-Kurve für die Rate des Wiederauftretens eines Plattenepithelkarzinoms der Bindehaut

Anteil der Patienten ohne Rückfall (in %)

6 Monate bis zum 1. Wiederauftreten des Malignoms

modifiziert nach: Ophthalmology 2011, doi:10.1016/j.ophta.2011.08.005

M E D I Z I N R E P O R T

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Eine Infiltration der Hornhaut ließ sich nicht mehr beobachten, und auch die konjunktivale Injektion zeigte sich deutlich vermindert..

(3) Weiß der Behandelnde, dass eine vollständige Übernahme der Behand- lungskosten durch einen Dritten nicht gesichert ist oder ergeben sich nach den Umständen hierfür hinrei-

Die Strahlentherapie kommt außerdem zum Tragen, wenn der Krebs schon stark fortgeschritten ist oder bei einer vorangegangenen Operation nicht komplett entfernt werden konnte. Bei

Sebahat Kaya ist eine junge Zahnmedizine- rin, die mit ihrer Dissertation zum oralen Plattenepithelkarzinom bereits während des Studiums intensiv in die Forschungswelt ein-

Für eine Tumorprogression wurde vielfach eine verstärkte Expression der Integrine α6β4 und α6β1 verantwortlich gemacht.. In normalen Thyreozyten nicht nachweisbar beschrieben Serini

ATRA (Retinolsäure) bzw. Imatinib in Kombination miteinander und mit Cisplatin, Mitomycin C und Fotemustin. Für die Kombinationstherapie wurden die Zellen A) 1 Stunde mit

Es ist durchaus möglich, dass einem Pati- enten, der sich wegen einer hartnäckigen Lid- und Bindehautentzündung erstmals zum Augenarzt begibt, kein Medikament, sondern eine

Vielversprechende Ergebnisse werden laut Professor Cursiefen mit dem Krebsmedikament Bevacizumab erzielt: „Es verhindert die Bildung neuer Blutgefäße, die an der Entstehung