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Archiv "Werbung: Sponsoring fördern" (24.04.1998)

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A-984 (4) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 17, 24. April 1998

S P E K T R U M AKUT/LESERBRIEFE

Vitamine

Zu dem Akut-Beitrag „Risikofaktor Homocystein: Vitamine gegen den Herzinfarkt“ von Klaus Koch in Heft 9/1998:

Genußmittelsteuer einführen

Nach Ergebnissen der

„Nurses Health Study“ müßte die durchschnittliche Aufnah- me von Folsäure und Vitamin B6etwa 1,5- bis 2,5fach höher liegen, um pathologisch er- höhte Homocysteinspiegel zu senken und das Herzinfarktri- siko zu verringern. Woran aber liegt die zu geringe Vit- aminaufnahme der Durch- schnittsbevölkerung? Zum Beispiel am ständig steigen- den Genuß von Zucker und Auszugsmehlprodukten. So enthält Zucker keinerlei Vit- amine und Mineralstoffe mehr. Auszugsmehl (Type 405)

enthält nur noch etwa ein Fünftel des Folsäure- und Vit- amin-B6-Gehaltes des vollen Korns (siehe Vitamintabel- len). Die Umstellung auf Voll- kornprodukte und der Ver- zicht auf Süßwaren würden al- so automatisch zu einer deut- lich höheren Aufnahme von Vitaminen führen.

Durch Aufklärung allein ließe sich eine Ernährungs- umstellung der Masse der Be- völkerung aber kaum errei- chen. Gegen den starken Ein- fluß der Süßwarenwerbung kommt unsere ärztliche Auf- klärung nicht an. Sinnvoll wä- re deshalb meiner Meinung nach die Forderung einer Ge- nußmittelsteuer auf Süßwa- ren und Auszugsmehlpro- dukte und eine steuerliche Begünstigung gesunderhal- tender, vitaminreicher Nah- rungsmittel.

Dr. med. Max Dienel, Lieber- mannstraße 7, 41539 Dorma- gen

Werbung

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Satire:

Marktwirtschaft pur“ von Bernd Eller- mann in Heft 8/1998:

Bekannte deutsche Überheblichkeit

So manche sogenannte Satire entlarvt den Schreiber als einen ewig Gestrigen, und die Satire mutiert zu einer Anklage gegen bestehende Verhältnisse. Allerorts er- freut man sich der Lockerung des Werbeverbots, zum Bei- spiel im Internet und auch in einzelnen Gerichtsentschei- dungen, und hier will uns Herr Ellermann suggerieren, daß Werbung, Marketing und Gewinn in der Medizin un- ethisch seien, und prangert in bekannter deutscher Über- heblichkeit die Verhältnisse in den USA an.

Haben Sie sich schon ein- mal gefragt, warum ganze Heerscharen von deutschen Medizinern jährlich in die USA reisen, um sich mit den neuesten Errungenschaften der Medizin vertraut zu ma- chen, und im Gegenzug nur

wenige US-Mediziner den Weg nach Deutschland fin- den? Eben weil eine freie wirtschaftliche Entwicklung in den USA auch die ökono- mische Potenz hat, Höchstlei- stungen zu vollbringen. Wo- hin uns das Geschwafel von angeblichem Berufsethos und damit verbundener materiel- ler Enthaltsamkeit gebracht hat, zeigen die Katastrophen bei EBM und Budget; mir ha- ben sie ein Viertel weniger Umsatz gebracht, notwendi- ge Nachrüstungen des Ultra- schallgeräts mit Neuheiten, natürlich aus den USA (Har- monic Imaging, Power Dopp- ler), im Interesse der Patien- ten dürften wohl nicht mög- lich sein.

Dr. med. Heiner Loos, Ul- menallee 30, 16356 Ahrens- felde

Sponsoring fördern

Politik und zuständige Mi- nisterien verweisen zuneh- mend auf US-amerikanische Krankenhausorganisationen als Vorbild für Deutschland und zur Einsparung von Fi-

Natrium und Gesundheit

Salzreduktion auf unsicheren Füßen

G

ehen Sie sparsam mit Salz um!“ ist einer jener Ratschläge, die mittlerweile so fest im Alltag verankert sind, daß kaum jemand nach der Güte der Wissensgrundlage fragt. Daß die Salzemp- fehlung aber auf weit unsichereren Füßen steht, als man sich bewußt ist, führt nun eine US-Studie vor Au- gen. Der New Yorker Epidemiologe Michael Alder- man (Albert-Einstein-College of Medicine) rät, Empfehlungen zur Salzrestriktion vorerst auf Eis zu legen, weil damit möglicherweise mehr Schaden als Nutzen angerichtet wird (Lancet 1988; 781: 351). Sei- ne Mahnung stützt er auf eine in den 70er Jahren be- gonnene Ernährungsstudie an etwa 11 400 Erwachse- nen. Nach etwa 20 Jahren stellte Alderman die in ei- ner Befragung erhobene tägliche Natriumaufnahme den mittlerweile 3 923 Todesfällen gegenüber. Das Ergebnis widerspricht der allgemeinen Lehrmeinung.

S

o war die Sterblichkeit mit 19 pro 1 000 Pro- banden pro Jahr am niedrigsten im Quartal der höchsten Natriumaufnahme. Mit sinken- der Zufuhr stieg die Sterblichkeit moderat, aber si- gnifikant auf 23 pro 1 000. Diese Relation blieb auch bei einer Beschränkung auf Herz-Kreislauf-Tode er- halten: 11,6 pro 1 000 bei „weniger“ Natrium gegen- über 9,6 bei „mehr“ Natrium. Letzteres Ergebnis ver- blüfft besonders, weil gerade der Zusammenhang zwischen Salzverzicht und Blutdruck hinter der Empfehlung steht, den Salzstreuer im Schrank zu las- sen. Die Autoren stellen klar, daß ihre Studie, wie al- le epidemiologischen Untersuchungen, den Einfluß versteckter Störgrößen nicht ausschließen kann und deshalb mit Vorsicht interpretiert werden muß.

D

azu gehöre, daß man „Ernährung“ grund- sätzlich nicht auf einzelne Faktoren reduzie- ren könne. Doch sie weisen auch darauf hin, daß die Empfehlung zur Salzreduktion sich bislang nur auf „weiche“ Stoffwechselparameter stütze, nicht aber auf „harte“ Endpunkte wie Mortalität. Vor dem Hintergrund, daß die genetische Ausstattung, Verhal- tens- und Ernährungsgewohnheiten der Menschen enorm variierten, müsse man annehmen, daß der op- timale Salzbedarf individuell zu unterschiedlich sei, um allgemeingültige Empfehlungen geben zu kön- nen. Die Autoren waren sich offenbar im klaren, wie gerne solche Ernährungsstudien vor einen „falschen Karren“ gespannt werden. Denn sie betonen aus- drücklich, daß „diese Studie keine bestimmten Ernährungsempfehlungen rechtfertigt“ – weder für eine Reduktion der Natriumaufnahme noch für eine Erhöhung der Salzaufnahme. Klaus Koch

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A-986 (6) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 17, 24. April 1998

S P E K T R U M LESERBRIEFE

aus. Eine derartige Studie wurde von uns initiiert.

Literatur bei den Verfassern Dr. med. Michael Ludwig, Dr. med. Wolfgang Küpker, Prof. Dr. med. Klaus Died- rich, Klinik für Frauenheil- kunde und Geburtshilfe, Me- dizinische Universität Lü- beck, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck

Gefängnis

Zu dem Beitrag „Famulatur im Ge- fängniskrankenhaus: ,Knast-Medizin‘

ist besser als ihr Ruf“ von Udo Künzel in Heft 8/1998:

Zweifel an der Gleichbehandlung

. . . Befremdend wirkt die Mitteilung, daß psychiatri- sche Patienten im Kranken- hausbereich auf einer Station gemeinsam mit somatischen Patienten behandelt werden.

Will die „Knast-Medizin“

besser sein als ihr Ruf, müs- sen die Versorgungsstandards dem angeglichen werden, was

„draußen“ Standard ist. Hier ist vor allem zu berücksichti- gen, daß es in der Gesetzesbe- gründung zur Psychiatrie- Personalverordnung (Psych- PV) heißt: „Im Rahmen des ärztlich verantworteten Be- handlungsplanes benötigen alle Patienten in unterschied- lichem Umfang diagnostische und therapeutische Angebo- te, insbesondere ärztliche Diagnostik und Therapie, Krankenpflege, Psychothera- pie, Soziotherapie, Ergothe- rapie und Physiotherapie.“

In der Gesetzesbegründung wurde darauf verwiesen, daß die in der Psych-PV vorge- nommene Typisierung von Behandlungsbereichen dem derzeitigen Stand psychiatri- scher Kenntnis und dem ge- wachsenen Sprachgebrauch entspricht; hier kann von ei- nem breiten Konsens der in der Psychiatrie verantwort- lich praktisch und wissen- schaftlich Tätigen ausgegan- gen werden. Bei den im Text genannten, im Gefängnis- krankenhaus eingesetzten Berufsgruppen (Fehlen von

Ergotherapeuten) und be- schriebenen Räumlichkeiten (nicht genannte Räume für Bewegungstherapie) muß be- zweifelt werden, daß psychia- trische Patienten hier einen der Allgemeinen Psychiatrie außerhalb des Justizvollzuges vergleichbaren Behandlungs- standard erfahren.

Im Justizvollzug dürften zur Zeit besonders gesicherte Hafträume („Bunker“) zur vorübergehenden Unterbrin- gung heftig agierender oder hochgradig gereizt-aggressi- ver Gefangener, etwa zur Verhütung einer Selbstverlet- zung, unvermeidlich sein.

Sollte der Bericht so verstan- den werden müssen, daß im Gefängniskrankenhaus „see- lisch und verhaltensauffällige Gefangene“ in „besonders gesicherten Hafträumen“ vi- deoüberwacht untergebracht werden, ist dies (auch) unter ethischen Gesichtspunkten dringend zu überdenken, da diese Isolierung gerade bei seelisch Kranken den ge- botenen menschlich-pflegeri- schen, also einfühlsam anneh- menden, zeitintensiven Um- gang durch eine Quasi-Straf- maßnahme unter degradie- rend-entwürdigenden Um- ständen ersetzt.

Prof. Dr. Norbert Konrad, In- stitut für Forensische Psych- iatrie, Limonenstraße 27, 12203 Berlin

Praxismarketing

Zu dem Varia-Beitrag „Ratschlag:

Mehr Mut zum Marketing“ von Frank Bantle in Heft 7/1998:

Vertrauensverhältnis bleibt auf der Strecke

. . . Betriebswirtschaftli- che Berater nehmen sich der Arztpraxen an und trimmen sie auf Prinzipien, wie sie im freien Handel üblich sind . . . Hierbei wird der Arzt zum

„Leistungsanbieter“ und der Patient zum „Kunden“. Die bisherigen Maßstäbe ärztli- chen Handelns, wie sie in dem Prinzip „Salus aegroti suprema lex“ zum Ausdruck kommen, werden an die Seite nanzmitteln. Dabei wird über-

sehen:

! Die USA sind nicht Deutschland.

! In den USA baut sich vieles auf Sponsoring und er- richteten Stiftungen auf.

Demgegenüber ist das deutsche Stiftungsrecht und die Sponsorensituation derart ungünstig, daß die Situation in den USA niemals als Vor- lage und Beispiel verwendet werden kann.

Prof. Dr. med. Dr. phil. Sieg- fried Borelli, Biedersteiner Straße 29, 80802 München

Sterilitätsmedizin

Zu dem Leserbrief „Falsche Aussage“

von Dr. med. J. Windeler in Heft 8/1998, der sich auf den Beitrag „Im Spannungsfeld von Recht und Politik“

von Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. ha- bil. Wolfgang Würfel et al. in Heft 48/1997 bezog:

Unbelegte Schlußfolgerung

Herr Dr. Windeler stellt in seinem Leserbrief heraus, daß die Aussage über eine nicht erhöhte Fehlbildungs- rate von Kindern nach intra- zytoplasmatischer Sperma- tozoeninjektion (ICSI) zur Behandlung hochgradiger männlicher Sterilität unhalt- bar sei. Insbesondere kriti- siert er die von uns publizier- ten Daten der ESHRE Task Force on ICSI (Ludwig et al., 1996). Auch uns ist bewußt, daß diese Daten hinsichtlich des Fehlbildungsrisikos auf- grund der passiven und nicht standardisierten Datenerhe- bung nur unter Vorbehalt dis- kutiert werden können. Die Brüsseler Arbeitsgruppe um Prof. van Steirteghem, die Herr Windeler ebenfalls zi- tiert, stellte hingegen in zahl- reichen Publikationen Daten vor, die aus einer prospekti- ven, standardisierten Unter- suchung von nach ICSI konzi- pierten und geborenen Kin- dern resultieren. Aus diesen Daten zieht er die in keiner dieser Arbeiten belegte Schlußfolgerung, daß „die

Mißbildungsrate erhöht ist“.

Die von ihm als unabhängige Publikation zitierte Arbeit im British Medical Journal ana- lysierte die Brüsseler Daten anhand eines in Australien standardisierten Fehlbil- dungskatalogs und kam auf eine Fehlbildungsrate von zir- ka sieben Prozent – woraus die Autoren den Schluß gezo- gen haben, daß die Fehlbil- dungsrate nach ICSI höher sei.

Tatsächlich muß man sich bewußt sein, daß in einem ak- tiven Fehlbildungsregister – um ein solches handelt es sich bei den Brüsseler Daten – die Fehlbildungsrate bekannter- maßen zwischen sieben und acht Prozent liegt (Queißer- Luft und Spranger, Kinder- arzt, 1997). Jeder Vergleich eines solchen qualitativ hoch- wertigen und standardisier- ten Registers mit den mangel- haften Daten einer Perinatal- erhebung oder jedweder an- deren großen passiven Bevöl- kerungsstatistik muß zwangs- läufig eine Erhöhung der Fehlbildungsrate ergeben – nicht weil sie existiert, son- dern weil beispielsweise in der Perinatalerhebung nur ein Bruchteil aller Fehlbil- dungen erfaßt wird.

Richtig wird daher von Herrn Dr. Windeler festge- stellt, daß „Probleme beim Vergleich von Registerdaten [aufgrund von] Unterschie- de[n] in der Erfassungsinten- sität, der Definition von Miß- bildungen und deren Schwe- regraden“ bestehen. Fraglich nur, warum dann in derart unkritischer Weise gefolgert wird, daß „die Aussage, daß ,die Fehlbildungsrate . . . si- cher nicht erhöht ist‘, zur Zeit sicher falsch ist“.

Die Frage, warum denn überhaupt die Fehlbildungs- rate erhöht sein sollte, wurde bisher noch von keinem be- antwortet! Richtiger müßte es wohl heißen: es existiert momentan kein Hinweis dar- auf, daß die Fehlbildungsrate nach ICSI erhöht ist – der endgültige Beweis, der nur durch eine prospektive, kon- trollierte Studie geführt wer- den kann, steht jedoch noch

(3)

A-988 (8) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 17, 24. April 1998

S P E K T R U M LESERBRIEFE

bund nach wie vor derjenige mit der größten Anzahl von Mitarbeitern im Bereich For- schung und klinische Ent- wicklung.

Dr. med. Dieter Götte, Medi- zinischer Direktor, Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH, Königsteiner Straße 10, 65812 Bad Soden am Tau- nus

Kernkraftwerke

Zu der Meldung „Ärzte fordern Stille- gung von Kernkraftwerken“ in Heft 10/1998:

Spitzentechnologie

Als Ehemann einer Ärztin lese ich auch einige Artikel aus dem DÄ. Da fordern Ärz- te aus Schweinfurt die Stille- gung aller Kernkraftwerke in Deutschland, weil das Öko- Institut in Darmstadt „zu dem Ergebnis kommt, daß man unter bestimmten Randbe- dingungen davon ausgehen muß, daß bei einem Unfall (im KKW Grafenrheinfeld) mit ungünstigem Verlauf für die meisten Einwohner von Schweinfurt keine Überle- benschance besteht“.

Vielleicht sollten sich die Ärzte einmal intensiv ohne ideologische Vorbehalte mit den technischen Sicherheits- einrichtungen in deutschen Kernkraftwerken befassen, die führend auf der ganzen Welt sind.

Derzeit sind weltweit 427 Kernkraftwerke in Betrieb und weitere 46 Kernkraftwer- ke im Bau, neben Rußland und Ukraine auch in China, Indien und im Iran. Wir be- ziehen heute schon Strom aus Frankreich. Da macht es doch keinen Sinn, die weltweit be- sten und sichersten Reakto- ren abzuschalten.

Die deutsche Kernkraft- industrie, einschließlich Ca- stortransport und Endlage- rung, verfügt über Spitzen- technologien, die wir als Ex- portnation benötigen und auch weiterentwickeln müs- sen.

Dr. rer. nat. Ludwig Lindner, Emslandstraße 5, 45770 Marl

Krankenkassen

Zu der Grafik „Die Finanzen der Kran- kenkassen“ in Heft 9/1998:

Verzerrende Statistik

Die Abbildung zur Illu- stration der Ausgaben der Krankenkassen hat einen gra- vierenden Fehler: Da wird

„das Krankenhaus“ (das fi- nanziell für Pflegepersonal, Ärzte, den medizinisch-tech- nischen Dienst, den medi- zinischen Bedarf, Arznei- und Hilfsmittel aufzukommen hat) mit (wohl im ambulanten Bereich tätigem) „Arzt“,

„Arzneimittel“, „Heil- und Hilfsmittel“ usw. in eine Rei- he gestellt und verglichen.

Andererseits: Werden denn etwa die außerhalb des Kran- kenhauses verbrauchten Me- dikamente nicht im wesentli- chen vom niedergelassenen Arzt verschrieben und ihm angelastet? Ist es denn statt- haft, die Kosten für eine Bi- bliothek mit den Kosten für einzelne Bücher zu verglei- chen?

Dieser Art verzerrender Statistik haftet die Tendenz an, „das Krankenhaus“ mit allem, was dazugehört, als den Kostenfaktor schlecht- hin erscheinen zu lassen, wo- gegen sich jede einzeln aufge- führte Ausgabe außerhalb des Krankenhauses gering ausnimmt. Wer hat Interesse an solch suggestiver Grafik?

Man kann es unschwer erra- ten, von wem und gegen wen sie instrumentalisiert werden kann. Weniger willkürlich wäre eine gegliederte Ko- stendarstellung fürs Akut- krankenhaus – ambulante medizinische Versorgung – sonstige Ausgaben (präventi- ve Maßnahmen, Reha, Ku- ren etc.). Eine andere faire Möglichkeit wäre die Auf- schlüsselung der im Kran- kenhaus anfallenden Kosten (siehe Heft 37/1995) in ver- schiedene Personal- und Sachkosten, die mit ihren nicht stationären Pendants vergleichbar wären.

Dr. Oskar Jaeger, Deuten- bergring 17, 78056 VS- Schwenningen

geschoben. Der Leistungsan- bieter wird seinem Kunden aus seinem Arsenal alles an- bieten, was gut und teuer ist und sein Einkommen erhöht.

Der „Kunde“ ist nicht in der Lage, die angebotenen Lei- stungen auf ihren möglichen Nutzen – oder sogar Schaden – zu beurteilen. Es kann aber nicht ausbleiben, daß immer mehr „Patienten“ diesen Rol- lenwechsel des Arztes erken- nen, und das Vertrauensver- hältnis wird dann auf der Strecke bleiben . . .

Dr. med. Günter Haun, Ro- senstraße 6, 38667 Bad Harz- burg

Narkosen

Zu der Mitteilung der Arzneimittel- kommission der deutschen Ärzte- schaft „Sexuelle Phantasien bei kur- zen Eingriffen unter Narkose“ in Heft 12/1998:

Betrübtes

Anästhesistenherz

Aha, da unterstützt die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft also die „bekannte Forderung“, daß bei kurzen Eingriffen in Narkose in jedem Fall eine dritte Person – und jetzt kommt’s –, zum Beispiel ei- ne Arzthelferin, Kranken- schwester oder Anästhesist, anwesend sein sollte. Ich bin mir völlig darüber im klaren, daß die Anästhesisten immer noch darum kämpfen müssen – in der Öffentlichkeit wie in- nerhalb des Kollegenkreises –, als Ärzte anerkannt zu werden. Wer von uns stolper- te nicht schon über so fein- sinnige Formulierungen wie:

„Anwesend waren zahlrei- che Ärzte und Anästhesi- sten . . .“ Daß wir Anästhesi- sten nun aber von den eige- nen Kollegen in einem Sinn- zusammenhang mit den Arzthelferinnen auf eine Stu- fe gestellt werden, damit dem Herrn Doktor nicht schmut- zige beziehungsweise lustvol- le Phantasien untergescho- ben werden, betrübt mein Anästhesistenherz jedoch gewaltig. Nichts gegen Arzt-

helferinnen, im Gegenteil!

Die Kolleginnen und Kolle- gen der Arzneimittelkom- mission der deutschen Ärz- te-(inklusive Anästhesisten-) schaft seien jedoch höflich daran erinnert, daß die Durchführung von Narkosen speziell hierfür ausgebilde- ten Ärzten, und zwar den Anästhesisten, obliegt. Das ist seit mehr als zwanzig Jah- ren so, und das ist gut so, wie der deutliche Rückgang der perioperativen Mortalität in- nerhalb der letzten 20 Jahre beweist. Es mag große und kleine Operationen geben, kleine und große Narkosen gibt es nicht! Ich möchte kein Gutachten mehr machen müssen, bei dem ein fach- fremder Kollege bei der Durchführung einer „klei- nen“ Narkose einen Patien- ten zu Schaden kommen ließ.

Da würde ihm nämlich auch keine Arzthelferin mehr aus der Patsche helfen können.

Priv.-Doz. Dr. med. Armin Rieger, D.E.A.A., Abteilung für Anästhesie und Intensiv- medizin, DRK-Krankenhaus Neuwied, Marktstraße 74, 56564 Neuwied

Forschung

Zu dem Beitrag „Zögerliche Pharma- industrie“ von Prof. Dr. med. Martin Wehling und Dr. med. Bernhard MW Schmidt in Heft 10/1998 und der dar- in gemachten Aussage: „Die Firma Hoechst Marion Roussel beispielsweise hat 1996 praktisch die gesamte klini- sche Forschung in die USA verlegt.“:

Größte Mitarbeiter- zahl in Frankfurt

Mit der Gründung von Hoechst Marion Roussel (HMR), einem Unternehmen mit Firmensitz in Frankfurt am Main, wurde in den USA ein Zentrum etabliert, von wo aus die Arzneimittelentwick- lung für HMR auf globaler Ebene gesteuert wird. Damit war keineswegs verbunden, daß die gesamte klinische Entwicklung von Hoechst in die USA verlegt wurde.

Der Standort Frankfurt ist im HMR-Unternehmensver-

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