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Archiv "Korsika — „der Geheimtip“" (18.04.1991)

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In den Bergen findet man alte Genueser Brücken über den glas- klaren Gebirgsbächen und Flüssen Fotos (2): privat

Steilküsten an der Westseite mit Kurven direkt am Abgrund . . .

REISE . magavn

schon der Großherzog von Ol- denburg beobachtete hier von seinem Fenster aus die Kaiser- liche Flotte im Manöver.

Mit viel Liebe zum Detail und einer Investitionssumme von 20 Millionen DM wurde das alte Strandhotel von der in Emden ansässigen Hotel- gesellschaft Upstalsboom um- gebaut und restauriert. Durch die Erhaltung der denkmalge- schützten Fassade blieb der alte Charme voll bestehen.

Hier findet der anspruchsvol- le Gast ab Mai 1991 (Eröff-

Der absolute Geheimtip heißt Korsika. Geheimtip be- deutet: Jeder weiß es. Das er- innert an jenen Mann, der ins Reisebüro kommt: „Können Sie mir wohl einen stillen ab- gelegenen Ort empfehlen, den keiner kennt?" „Tut mir leid, die unbekannten Orte sind alle ausgebucht."

Nun also teilen wir den Geheimtip mit Hunderttau- senden, alles Liebhaber die- ses noch naturbelassenen Ge- birges im Meer. Diese Lieb- haber Korsikas teilen sich in zwei Gruppen. Da gibt es den Schwärmer. Fragt man ihn beispielsweise: „Wie ist das Wetter im Oktober auf der Mittelmeerinsel?", antwortet er: „Wunderschön! Es ist son- nig, das Wasser ist noch warm, so daß man baden kann, und man hat die Strän- de für sich allein, denn die Touristen sind um diese Zeit wieder in ihre Heimatländer zurückgekehrt." Der Schwär- mer preist auch die immer- grünen Bäume und alle Schönheiten der Insel. Es gibt derer viele, und so hat er viel zu preisen.

Das Gegenteil vom Schwärmer wäre an sich der Pessimist. Aber in diesem Fall ist es anders, so anders, wie eben vieles ist, was mit Korsika zusammenhängt. Das Gegenteil vom Korsika- Schwärmer ist der Korsika- Egoist. Er möchte alles Schö- ne für sich allein haben, am liebsten die ganze Insel mit

nung) alles, was man von ei- ner erstklassigen Residenz er- wartet. Neben dem herrli- chen Panoramablick bietet das Hotel im Atrium ein überdachtes Schwimmbad, ei- ne Sauna, Solarium, Fitneß- räume sowie eine Kosmetik- abteilung. Die hauseigene, ärztlich betreute Kurabtei- lung ermöglicht Anwendun- gen, ohne das Haus zu verlas- sen. Auch in der neuen Na- mensgebung „Strandhotel Upstalsboom" lebt die Tradi- tion weiter. AF

ihren wilden Bergen, den ur- tümlichen Wäldern und den Schweinen, die in diesen Wäl- dern frei herumlaufen. Die Tiere ernähren sich von Ei- cheln und Eßkastanien, und ihr Fleisch ist wirklich unver- gleichbar viel besser als etwa das Fleisch vom Metzger aus Hamburg oder Köln. Der Egoist möchte, daß die stillen Wälder still bleiben. „Wie ist das Wetter in Korsika im Ok- tober?" „Schrecklich", sagt der Egoist, der grad seine Koffer packt, um hinzuflie- gen, „fahren Sie bloß nicht hin."

„Man liest so viel von Sprengstoffanschlägen", bohrt der Frager vorsichtig.

„Alles halb so wild", sagt der Schwärmer. „Unsere Städte, ob Hamburg, Köln oder

eben alle teilhaben lassen an seinem Inselglück.

Kein Durchblick

Ganz anders der Egoist.

„Sprengstoffanschläge? 0 ja, das ist eine ganz schlimme Sa- che", seufzt er. „Es kostet schrecklich viel Geld, sich in Korsika gegen die Plastifizie- rung versichern zu lassen.

„Plastifizierung? Was ist das?" „Plastikbomben, mein Lieber. Wirklich sicher ist man seines Lebens da unten nie. Dazu kommen die Wald- brände. Schlimm, einfach furchtbar!", schüttelt er sich — und packt weiter seine Kof- fer. „Wir würden ja gern ver- kaufen, aber wer will schon heute ein Haus auf Korsi- ka. . .?" „Ach, wir dach- ten. . ." „Der Fremdenver- kehr geht drastisch zurück, und wenn Ihnen einer etwas über Korsika vorschwärmt, dem fehlt entweder der Durchblick, oder er will Ih- nen nur sein Haus andrehen."

„Ja, wenn das so ist. . ." „Ja, so ist das, leider."

Der Egoist pfeift sich eins und denkt vergnügt: So, die hab' ich gründlich abge- schreckt. Hätte ja noch ge- fehlt, daß die auch noch nach Korsika kommen. Leichten Herzens fliegt er am nächsten Tag auf seine Trauminsel. Et- was Schöneres als Korsika gibt's doch gar nicht, denkt er zufrieden. Mi Jepsen-Föge Frankfurt, sollen ja angeblich

die reinsten Verbrecherne- ster sein. Na, und merken wir etwas davon?" „Nein, eigent- lich nicht. . ." „Na also. Die Anschläge der Korsen gelten den Franzosen, die ihnen die besten Geschäfte wegneh- men, ihnen keine Selbstver- waltung gestatten oder ihren Wein verpantschen, so daß er in Verruf gerät und von den Händlern nicht gekauft wird.

Ganz klar, die Franzosen wol- len die Konkurrenz ausschal- ten." Das leuchtet dem Fra- ger ein. Hier die braven Kor- sen, dort die miesen Franzo- sen. So einfach ist das. Und so einleuchtend. „Kommen Sie doch einfach mal mit", buhlt der Schwärmer, „dann wer- den Sie auch vom Korsika- Bazillus befallen." Er möchte

Korsika — „der Geheimtip"

Dt. Ärztebl. 88, Heft 16, 18. April 1991 (115) A-1409

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