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Rüst-, Kunst- und Wunderkammern am Hof von Berlin/Cölln von 1603 bis 1793

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Thomas Fischbacher

Rüst-, Kunst- und Wunderkammern am Hof von Berlin/Cölln von 1603 bis 1793

Hinter der teilweise rekonstruierten Fassade des Stadtschlosses von Berlin soll im Herbst 2019 das Humboldt-Forum eröffnen. Darin wird unter anderem auch eine dreidimensional angelegte Präsenz der brandenburgisch-preußischen Kunstkammer ihren Platz finden. Die ehedem im Schloss befindliche Sammlung der Kunstkammer, die den Nukleus der Berliner Museumslandschaft bildete, ist allerdings in weiten Teilen noch immer unerforscht. Welche Objekte wurden einst in der Kunstkammer gesammelt? Was für Inventare geben uns darüber Auskunft? Wie veränderte sich die Zusammensetzung der Kunstkammer im Lauf der Zeiten?

Welche weiteren Sammlungen am Berlin/Cöllner Hof standen mit der Kunstkammer in enger Verbindung? Überschnitten sich ihre Sammlungsbereiche, sind dazwischen Wanderungen von Objekten feststellbar? Die folgende chronologische Präsentation der wichtigsten Quellen und der wesentlichen Literatur zum Thema gibt auch einen Überblick zu den Desideraten der gegenwärtigen und den Herausforderungen und Potentialen einer zukünftigen Forschung.

Bereits unter Kurfürst Joachim II. von Brandenburg ist von der Anlage einer Kunst- und Wunderkammer im Schloss zu Berlin/Cölln die Rede.1 Allerdings stammen erste Nachrichten zu ihrer Begründung aus späteren Jahrhunderten, sind also literarischer Natur, wenig

detailliert und für die frühe Zeit daher kaum aussagekräftig.2 1579 bat Kurprinz Joachim Friedrich um die Einrichtung einer Rüstkammer.3 Weitergehende Informationen zu Existenz und Beständen liefern ab dem 17. Jahrhundert eine Reihe von erhaltenen Inventaren. Deren frühestes datiert aus dem Jahr 1603 und verzeichnet auf rund 23 Seiten den hinterlassenen Schmuck der Kurfürstin Katharina, namentlich in der Ordnung seiner Aufbewahrung in der

»Kunst Cammer«.4 Ein weiteres Inventar der Kunstkammer entstand 1605/06, es umfasst gleichfalls nach Aufstellungsorten geordnet auf 60 Seiten rund 1.900 Objekte, zumeist Artificalia.5 Wo genau sich die Kunstkammer im Schloss befand, ist unklar, der Kunsthändler Philipp Hainhofer erwähnte sie bei seinen beiden Besuchen 1617 nicht, wohl aber beschrieb er summarisch Rüstkammer, Schatzkammer und Silberkammer.6 1623 wurde der

»Schatzkammer« dann eine Reihe von Objekten entnommen und nach Orten und Materialität sortiert auf 21 Seiten aufgelistet.7

Der »Große« Kurfürst Friedrich Wilhelm sorgte nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges für Neuaufbau und -ordnung der Sammlungen.8 1665 entstand ein – unlängst publiziertes – Inventar der Verluste, die ein Brand in der Rüstkammer verursacht hatte.9 Im 1670

vollendeten Neubau des Marstalls in der Breiten Straße waren die Räume der Rüstkammer,

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wie schon im Vorgängerbau, im Obergeschoss gelegen.10 Zwischen 1668 und 1680 wurden einige bislang in der Bibliothek deponierte Raritäten in die Kunstkammer gebracht.11 Im zweiten Stock des Apothekenflügels, über der neu aufgestellten Bibliothek, waren seit den frühen 1680er Jahren mehrere Kammern in Gebrauch, um dort »künstliche Uhren/ rare Antiquitaeten, Statuae, Numismata, Naturalia, Modellen von allerhand Inventionen«12 aufzubewahren. 1687 schilderte Gregorio Leti überblicksartig seine Eindrücke von

Silberkammer, Bibliothek, Gemäldesammlung, Rüstkammer und Arsenal.13 Nach dem Tod des Kurfürsten entstand 1688 ein Inventar der Kunstkammergegenstände, das in mehrfacher Ausfertigung überliefert ist,14 eines wurde bis 1692 weiter aktualisiert und verzeichnet

insgesamt 379 Nummern.15

Unter Kurfürst/König Friedrich III./I. wurden die Sammlungen bedeutend erweitert, teils neu aufgestellt und auch verzeichnet.16 1693 beschrieb Martin Friedrich Seidel detailliert 40 Bildnisse in der Kunstkammer,17 1694 wurden auf 390 Seiten insgesamt 834 nummerierte Objekte der Kunstkammer aufgelistet.18 Der Bestand hatte sich seit 1688 also beinahe verdoppelt, was unter anderem dem Tausch von Objekten aus der Rüst- in die Kunstkammer geschuldet war.19 Ebenfalls 1694 besuchte und beschrieb der Student Carl Arnd in Auswahl neben der Rüstkammer auch die kurfürstliche Bibliothek und die Zeughäuser.20 Alessandro Bichi besah 1696 Bibliothek und Kunstkammer und beschrieb in letzterer einen Gegenstand näher.21 1696-1701 publizierte Lorenz Beger, Oberaufseher der gesamten Kunst- und Raritätenkammer, den Bestand an griechischen und römischen Münzen, Gemmen und archäologischen Statuen, Büsten, Kleinplastiken und Geräten aufwendig in drei mit

Kupferstichen versehenen Bänden.22 In der Ausgabe finden sich auch idealisierte Ansichten der Kunstkammer, des Antikenkabinetts und der Kunstkammerschränke, die im dritten Stockwerk des Lustgartenflügels eingerichtet und seit 1703 bezogen wurden.23 Noch im Jahr 1704 jedoch bemängelte Leonhard Christoph Sturm, dass die Raritäten wegen des

andauernden Schlossbaus noch in einem engen Raum ohne Ordnung eingezwängt stünden.24 Der Reisende Christoph Wentzel von Nostiz nahm 1705 unter anderem die Bibliothek, die »kunst- und naturalcammer« sowie die »armatur«, d.h. die Rüstkammer, in Augenschein und benannte daraus einzelne Objekte.25 Der Rüstkammer widmete ein anonymer Venezianer 1708 zwar nur einen Satz, einzelnen Gegenständen in der

Wunderkammer aber fast zwei Seiten.26 1710 beklagte Paul Jacob Marperger angesichts der königlichen Bibliothek, dass es dort nur eines vollkommenen Katalogs der Schätze

ermangele: »Ein gleiches stünde auch von der Königlichen Kunst=Cammer zu wünschen/

als welche der Wienerischen/ Dreßdnischen und Coppenhagischen gar wohl an die Seite kan gesetzet werden«.27

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In der Regierungszeit von König Friedrich Wilhelm I.28 entstand zu einem unbekannten Zeitpunkt eine anonym verfasste Beschreibung, die 21 Objekte der Rüstkammer sowie 63 der Kunst- und Wunderkammer umfasst.29 1714-1717 verzeichnete Johan Heinrich Gerken für seine Stadtbeschreibung von Berlin 27 Gegenstände der Rüstkammer.30 1718 erteilte der König den Befehl, ein aktuelles Inventar der Rüstkammern in Berlin und Köpenick

anzulegen. Es umfasste zunächst 1.107 Blätter, 1731 wurde es noch um 13 Blätter und ein Register ergänzt. Zwar gilt das Inventar heute als verloren,31 doch sind eine Beschreibung des Inventars und eine Abschrift des Registers mit 126 Überschriften und der Zahl der jeweils darunter aufgeführten Nummern überliefert,32 außerdem wurden Auszüge daraus im Wortlaut publiziert.33

Kurz nach dem Regierungsantritt von König Friedrich II.34 dürfte die Schilderung eines anonymen Besuchers verfasst worden sein, die neben den Schlossräumen, der königlichen Bibliothek und dem Zeughaus auch den Inhalt der Kunst- und Wunderkammer in 168 Nummern umfasst.35 1741 notierte der Reisende Johann Andreas Silbermann zu den

Schätzen in der Kunstkammer rund 14 Seiten und sechs Seiten zu denen der Rüstkammer.36 1746 verkaufte der König circa 45 einzeln aufgeführte Stücke aus der Rüstkammer für rund 3.327 Thaler.37 Ebenfalls 1746 wurden für weitere, nicht näher spezifizierte Gegenstände aus der Rüstkammer 17.500 Thaler erlöst, die Verkäufe wurden bis 1747 fortgesetzt.38 Ein weiterer anonymer Besucher hielt 1740 eine Auswahl des Rüstkammerbestandes fest und vermerkte bis 1749 deren Veränderungen.39 Der Verkauf ausgewählter Stücke aus der Rüstkammer ging 1751 weiter,40 1753 soll über die Hälfte der Objekte verkauft gewesen sein.41 Auch der Kunstkammerbestand erlitt Einbußen, als der König 1752 anordnete, 20 Arbeiten aus Silber und 55 Uhren abzugeben.42 1756 stellte der neuberufenen Verwalter der Kunst- und Naturalienkammer, Friedrich Wilhelm Stosch, ein 68 Seiten starkes Konvolut von älteren Verzeichnissen zum Kunstkammerbestand zusammen.43 Ebenfalls 1756 führte Georg Gottfried Küster in seiner Beschreibung von Berlin insgesamt 206 Nummern aus der Kunst- und Wunderkammer und 93 Nummern sowie einige ungezählte Objekte aus der Rüstkammer auf.44 Da viele Gegenstände tatsächlich in der Rüstkammer nicht mehr

vorhanden waren, griff Küster dafür auf Angaben der älteren Literatur wie zum Beispiel von Johan Heinrich Gerken zurück. Bei der Besetzung Berlins durch die Alliierten im Jahr 1760 dezimierten Plünderungen den Bestand der Rüstkammer weiter.45 1769 zählte Friedrich Nicolai auf elf Seiten hervorragende Objekte aus der »Königlichen Kunst- und

Naturalienkammer« auf, die Rüstkammer hingegen gab er als nicht mehr vorhanden an, weil die meisten Gegenstände veräußert seien.46 1779 zählte seine Beschreibung der Kunst- und Naturalienkammer nur noch neun Seiten, die Rüstkammer beschrieb er dafür im Präsens als den Ort, »woselbst die königl. Geschirre und verschiedene Seltenheiten verwahrt werden.«47

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1786 schließlich ließ er auf nur noch sechs Seiten den Inhalt der Kunst- und

Naturalienkammer folgen, zur Rüstkammer aber führte er die Beschreibung von 23 Objekten an.48

Die weitere Entwicklung der Sammlungen ist stark durch Umorganisation, Verluste und Wiederaufbau geprägt. So mussten 1789 alle mathematischen und physikalischen Geräte aus der Kunstkammer abgegeben werden, im Jahr 1800 gelangten die noch in der

Rüstkammer aufbewahrten Kuriositäten an die Kunst- und Naturalienkammer.49 Ein

Bestandsverzeichnis über die Naturaliensammlung der Kunstkammer listete 1793 auf rund 79 Seiten noch rund 325 Objekte auf.50 1805 erschien ein 19 Seiten kurzer, aber instruktiver Führer des »Königlichen Kunst-, Naturhistorischen und Antiken-Museums« von Jean

Henry.51 Im selben Jahr befahl eine Kabinetts-Ordre die Abtrennung der

Naturaliensammlung von der Kunstkammer, sie wurde aber später ausgesetzt.52 Nach den Verlusten im Dreißigjährigen und Siebenjährigen Krieg wurde die Kunstkammer 1806 beim Einfall Napoleons abermals stark dezimiert. Im selben Jahr 1806 dokumentierte der

Geheime Kriegsrat Christian Friedrich Krüger die noch in der Rüstkammer vorhandenen Gegenstände, 1810 wurden alle Waffen aus der Rüstkammer an die Kunstkammer abgegeben, 1826-1830 lieferte diese wiederum alle Kriegswaffen an das Zeughaus ab.53

Ab 1830 firmierte die Kunstkammer dann als eine Abteilung des neu gegründeten

königlichen Museums. 1831 veröffentlichte Leopold von Ledebur eine erste Geschichte der Kunstkammer,54 1833 ließ er ihr die Geschichte der Rüstkammer folgen, worin er auch Objekte vermerkte, die von dort in die Kunstkammer gelangt waren.55 1833 beschrieb Ledebur auf 62 Seiten Kunstkammerstücke, die das Andenken an die einzelnen Herrscher aus dem Hause Hohenzollern wachhielten.56 1838 publizierte Franz Kugler einen 309 Seiten starken Katalog zum Bestand der Kunstkammer.57 Zur 1857 in das Neue Museum verlegten Kunstkammer erschien 1859 ein 82 Seiten umfangreicher Katalog.58 1875-1879 wurde sie schließlich aufgelöst und ihr Inhalt unter anderem auf das Kunstgewerbemuseum und das Hohenzollernmuseum verteilt.59

Wieder Thema wurde die Berliner Kunstkammer erst in der späten Weimarer Republik. Der Kunsthistoriker Otto Reichl publizierte 1930 einen Aufsatz zur Geschichte und einstigen Bedeutung der Sammlung und schlug darin eine Rekonstruktion der Aufstellung im Berliner Schloss vor.60 Im selben Jahr wurden tatsächlich drei Räume wiederhergestellt – jedoch als Nachbauten auf der Messe »Alt-Berlin« am Berliner Kaiserdamm und nur teilweise unter Verwendung von originalen Ausstattungsgegenständen.61 Das seit dem Zweiten Weltkrieg verschollene Rüstkammerinventar von 1718 hatte Heinz Robert Uhlemann noch einsehen

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und für seine Fragestellungen auswerten können. Von 1973-1977 publizierte er daraus teilweise wortwörtliche Exzerpte zu den Berliner Büchsenmachern, 1981 veröffentlichte er dann noch die Namen der dort aufgeführten französischen und niederländischen

Büchsenmacher.62

Anlässlich der »Preußen-Ausstellung« wurde 1981 größtenteils aus Beständen der Berliner Museen eine Schau zur brandenburgisch-preußischen Kunstkammer veranstaltet. Der für das Konzept mitverantwortliche Christian Theuerkauff bemerkte in dem zugehörigen Katalog zum Forschungsstand: »Die Quellenlage für eine wissenschaftlich fundierte Darstellung der Entwicklung der Kunst- und Naturalkammer in Berlin ist aus vielen Gründen – Krieg, Teilung, in ihrer Folge Verluste bzw. Unzugänglichkeit von Archivmaterial und älterer Literatur – äußerst schlecht. […] So ist das Folgende mehr als lückenhaft, oft auf Vermutungen, vage Hinweise angewiesen […].« Die Ausstellung verzichtete in ihrer Auswahl auf viele Bereiche:

Antiken- und Medaillenkabinett etwa wurde ebenso ausgeklammert wie die »[…] in Teilen dem Kunstkammerbestand eng verbundene Rüstkammer (Zeughaus) und Bibliothek.«63

Begleitet von einer Fülle jüngerer Literatur erlebten Kunstkammern als Exponate in Museen in vielen Städten seit den 1980er Jahren eine erstaunliche Renaissance.64 2000/01

organisierten Horst Bredekamp und Jochen Brüning in Berlin die Ausstellung »Theatrum naturae et artis« aus den Beständen der Humboldt-Universität im Martin-Gropius-Bau.

Bredekamp skizzierte darin Leibniz’ unverwirklichte Idee von einem Theater der Natur und Kunst, für das die Berliner Societät der Wissenschaften Ausstattungsgegenstände aus der Kunstkammer erhalten sollte.65 Als überraschende Bilanz dieser Ausstellung stellten Bredekamp und Brüning fest, dass vielerorts der Wunsch nach einer dauerhaften

Präsentation der wissenschaftlichen Sammlungen geäußert worden sei.66 Über das bis heute nur sporadisch herangezogene Inventar von 1605 urteilte Bredekamp 2009, es stelle eine einzigartige Quelle für die Geschichte der Berliner Kunstkammer dar.67 Anlässlich der 2009/10 veranstalteten Ausstellung zum künftigen Humboldt-Forum im Berliner Schloss wurde in der Form eines wandfüllenden Tableaus das Kunstkammerinventar von 1694 mit seinen Hunderten von Einträgen gezeigt, um den Umfang der Sammlung zu demonstrieren, die Leibniz während seines Berlin-Aufenthalts kennengelernt hatte.68 Für dieselbe Schau wurde auch der zukünftige Weg der Sammlung skizziert:

»Mit der Eröffnung des Humboldt-Forums in einigen Jahren schließt sich somit der Kreis, der im 16. Jahrhundert mit Kurfürst Joachim II. (1505-1571) begann: Die erhalten gebliebenen Schätze der Berliner Kunstkammer, seit einiger Zeit in alle Winde zerstreut, werden den Weg zurück an ihren ursprünglichen Ort finden – in das Berliner Stadtschloss gegenüber der

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Museumsinsel, wo sie bis weit ins 19. Jahrhundert aufbewahrt und ausgestellt wurden. Doch nicht nur die historischen Exponate, auch der Geist der Kunstkammern wird Einzug ins Humboldt-Forum halten.«69

Zuletzt führte Barbara Segelken in ihrer von Horst Bredekamp betreuten und 2010

publizierten Dissertation die wichtigsten Inventare zur Berliner Kunstkammer auf und wertete jene von 1688 bis 1694 hinsichtlich der Veränderungen in deren Ordnungssystem aus.70 Eine Publikation der Inventare ist gleichwohl bis heute ein Desiderat. Die Notwendigkeit einer Veröffentlichung aller hier genannten unpublizierten Inventare steht angesichts des

gestiegenen Forschungsinteresses an Rüst-, Kunst- und Wunderkammern im Allgemeinen wie auch an der Berlin/Cöllner Ausprägung im Speziellen außer Frage. Die in verschiedenen Archiven und Bibliotheken verteilt liegenden Inventare und Beschreibungen von 1603 bis 1793 bilden auf insgesamt 887 Seiten einen Schatz, der es zweifelsohne wert ist, gehoben zu werden.

Zusammengetragen und ediert ermöglichte er der Forschung ortsunabhängig, erstmals Entstehung und Zerstreuung der Sammlungen im Überblick wie im Detail nachzuvollziehen.

Diachrone und synchrone Schnitte erlaubten, Einblicke in die quantitativen und qualitativen Veränderungen des Bestands zu nehmen. Dadurch würden auch Wanderungen einzelner Objekte durch verschiedene Kammern sichtbar. So sind beispielsweise die Statuen und Bilder zweier Hofzwerge noch 1694 in der Rüstkammer zu finden,71 nach 1740 aber in der Kunstkammer.72 Solche Vorgänge ließen unter anderem auch vertiefende Rückschlüsse auf die jeweils regierenden Ordnungssysteme zu.

Während die überwiegend beim Wechsel des Regenten angelegten Inventare eine primär juristische Funktion hatten indem sie verzeichneten, was alles gesammelt wurde,73 geben Beschreibungen an, was davon die Besucher, von befreundeten Fürsten über Gesandten bis hin zum Gelehrten,74 sehen sollten. Dieser Kanon an vorgezeigten Objekten kann für die Intention der fürstlichen Repräsentation aussagekräftiger sein als die gesamte Sammlung.

Allerdings ist er von nicht immer leicht zu ermittelnden Parametern bestimmt: So ist vorab zu prüfen, welche Sammlungen und Bestände welchen Besuchern wieweit offen standen. Für diese Frage ist die Forschungssituation in Berlin/Cölln besonders günstig, da bereits erste Erkenntnisse vorliegen, dass einige Sammlungen nicht oder nur schwer zugänglich waren oder in einigen von ihnen ein Schreibverbot herrschte.

Der Architekt Leonhard Christoph Sturm hatte zwar 1699 im Schloss von Versailles erfahren:

»[…] und ist scharff verbotten gewesen/ nicht nur nichts abzumessen/ sondern auch nichts in

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der Nähe abzuzeichnen/ wie mir es denn auch untersaget wurde/ wenn ich nur etwas in eine Schreib=Taffel notiren wolte.«75 Gleichwohl riet er 1704 dem Besucher einer

Raritätenkammer generell: »Es ist auch sehr nützlich/ wenn mann eine gute Schreibtaffel bey sich hat/ in deme es einem an solchen Orten niemahl verboten/ ja vielmehr eine Ehre ist/

wenn er auffschreibet.«76 Konkret jedoch vermerkte 1741 Johann Andreas Silbermann bei der Besichtigung der Kunstkammer des Berliner Schlosses: »Ich wolte anfangs meine schreibtafel heraus ziehen um eines und das andere zu notiren, der Kämmrer aber sagte daß Ihm vom König verbothen ist, nicht zu erlauben, daß man das geringste aufschreibet.«77 Wenn aber die Exponate aus der Erinnerung beschrieben werden mussten, bestimmte die Memorabilität der Objekte wesentlich den Kanon der in den Beschreibungen vorkommenden Kunstkammerstücke. Damit kann das Berlin/Cöllner Beispiel zu neuen und elementaren Einsichten verhelfen, auch was die in jüngerer Zeit mehrfach aufgeworfene Frage nach der Zugänglichkeit frühneuzeitlicher Schlösser und ihrer Sammlungen anbelangt.78

Vergleiche eröffneten sich auch mit den Rüst-, Kunst- und Wunderkammern anderer Fürsten, deren Inventare bereits publiziert sind. Um hier nur einige wichtige Beispiele aus dem Alten Reich zu nennen, so böten sich Gegenüberstellungen an mit Dresden 1587, 1619, 1640, 1741,79 Düsseldorf 1593,80 Ruhelust, Innsbruck und Ambras 1596,81 München 1598,82 Prag 1607-1611,83 Bevern 1677 und 168784 oder mit den Sammlungen der Markgrafen von Baden 1666, 1691, 1693, 1703, 1733, 1744 und 177585 sowie der jüngst erforschten Kunstkammer der Herzöge von Württemberg,86 dessen Inventare der Jahre 1705-1753/54 transkribiert und kürzlich online gestellt wurden.87 Dieser Kreis könnte selbstverständlich noch um die bereits zeitgenössisch veröffentlichten Verzeichnisse erweitert werden, die zudem auch andere Länder wie Dänemark, England und Frankreich umfassen.88

Nebenbei verdeutlichen die aufgeführten Beispiele ebenso den Forschungsrückstand, der für Berlin/Cölln bis heute besteht, wie auch dessen einzigartiges Potential: Nirgendwo sonst können eine Sammlung und ihre Veränderungen über einen Zeitraum von 190 Jahren in ihrer Länge, Breite und Tiefe genau verfolgt werden. Eine Edition der bislang unpublizierten Inventare und Beschreibungen der Rüst-, Kunst- und Wunderkammern aus den Jahren 1603,89 1605/06,90 1623,91 1688/92,92 1693,93 1694,94 1713/40,95 1714/17,96 um 1740,97 1741,98 1746,99 1740/49,100 1756101 und 1793102 wäre daher auch als ein Angebot an die internationale Forschungsgemeinschaft zu verstehen, den bislang wenig bekannten Fundus an Primärquellen zur Rüst-, Kunst- und Wunderkammer von Berlin/Cölln exemplarisch und komparatistisch weiter zu erforschen.

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Mit einer Edition – optimal als Digitalisat im Open Access – entstünde ein Hilfsmittel von lokaler wie überregionaler Bedeutung, das reichhaltiges, unveröffentlichtes Quellenmaterial als Arbeitsgrundlage für vergleichende und interdisziplinär angelegte Studien in einer angemessenen und allgemeinverbindlichen Form bereitstellte. Erforderlich wäre dies nicht zuletzt für die noch ausstehende Provenienzforschung zu einzelnen Objekten oder zur Ermittlung von deren gegenwärtigen Aufenthaltsorten. Die Dokumentation von Verlusten wie auch von Fremdbesitz ist gegenwärtig eine Aufgabe aller Museen, besonders aber in Berlin, das sich hierbei selbst als Vorreiter bezeichnet.103

Zudem ist die detaillierte Kenntnis aller Inventare und Beschreibungen grundlegende und unumgängliche Voraussetzung, um die Kunstkammer im Humboldt-Forum theoretisch oder praktisch zu rekonstruieren – wie dies vergleichsweise auch bei der Neueinrichtung einer Kunst- und Wunderkammer auf der Burg Trausnitz in Landshut der Fall war.104 Vor kurzem hat nun die Deutsche Forschungsgemeinschaft einen gemeinsames Projekt des Museums für Naturkunde, der Staatlichen Museen zu Berlin sowie der Humboldt-Universität zu Berlin bewilligt, in dem auch Objektbiografien der ehemaligen Kunstkammerobjekte systematisch generiert werden sollen.105 Dies ist ein überaus begrüßenswertes Vorhaben, schon damit die zukünftige Präsentation einer Kunstkammer hinter der Schlossfassade im Humboldt-Forum – in welcher Form auch immer – nicht durch die Beliebigkeit einer Auswahl auf unbekannter Basis getrübt wird. Eine Edition der unpublizierten Inventare und Beschreibungen von 1603 bis 1793 wäre dabei ein ebenso sinnvolles wie günstig zu bewerkstelligendes Nebenprodukt.

1 Paul Ortwin Rave: Zur Geschichte der Preußischen Kunstsammlungen. Von der Schloßkapelle zur

Kunstkammer, in: Paul Ortwin Rave: Schriften über Künstler und die Kunst. Ausgewählt, hg. u. eingeleitet von Stephan Waetzoldt. Mit einer Bibliographie von Birgit Verwiebe, Stuttgart 1994, S. 176-201, hier S. 180-181;

Renate Schipke: Raritäten und Kuriositäten. Die Kunstkammer im ehemaligen Berliner Stadtschloss im Spiegel ihrer Verzeichnisse in der Staatsbibliothek zu Berlin, in: Barbara Schneider-Kempf/Martin Hollender (Hg.):

Festschrift für Daniela Lülfing zum 65. Geburtstag, Berlin 2015, S. 26-42, hier S. 27.

2 Anton Balthasar König: Versuch einer Historischen Schilderung der Hauptveränderungen der Religion, Sitten, Gewohnheiten, Künste, Wissenschaften etc. der Residenzstadt Berlin seit den ältesten Zeiten, bis zum Jahre 1786, Berlin 1793, Bd. 1, S. 92; Leopold von Ledebur: Geschichte der Königlichen Kunstkammer in Berlin, in:

Leopold von Ledebur (Hg.): Allgemeines Archiv für die Geschichtskunde des Preußischen Staates 6, 1831, S. 3- 57, hier S. 6.

3 Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (im folgenden GSTA PK), I. HA, Rep. 36, Nr. 2050.

4 GStA PK, I. HA, Rep. 9, Allgemeine Verwaltung, Nr. D 2, Fasz. 1, Bl. 1r-12r.

5 GStA PK, I. HA, Rep. 9, Allgemeine Verwaltung, Nr. D 2, Fasz. 1, Bl. 13r-43r.

6 Friedrich Ludwig von Medem (Hg.): Philipp Hainhofers Reise-Tagebuch, enthaltend Schilderungen aus Franken, Sachsen, der Mark Brandenburg und Pommern im Jahr 1617 (= Baltische Studien, von der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde; 2,2), Stettin 1834, S. 117-118, 121-122.

7 GStA PK, I. HA, Rep. 9, Allgemeine Verwaltung, Nr. D 2, Fasz. 2, Bl. 1r-11r.

8 Rave 1994 (wie Anm. 1), S. 184-191; Claudia Meckel: Der Große Kurfürst und die Brandenburgische Kunstkammer, in: Der Große Kurfürst. Sammler, Bauherr, Mäzen. Postdam 1988, S. 60-64; Schipke 2015 (wie Anm. 1), S. 27.

9 GStA PK, I. HA, Rep. 9, Geheimer Rat, Hof- und Güterverwaltung, Nr. 2053; Vgl. Claudia Meckel: Kutschen, Schlitten, Sänften. Bestandskatalog der Kunstsammlungen der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin- Brandenburg. Berlin 2013, S. 299-316.

10 Leopold von Ledebur: Gesammelte Nachrichten von der ehemaligen Preußischen Rüstkammer zu Berlin, in:

Allgemeines Archiv für die Geschichtskunde des Preußischen Staates 11, 1833, S. 193-230, hier S. 197-198.

11 Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz (im folgenden SBB PK), Ms. Cat. A 465. – Der Katalog wird derzeit ediert, die entsprechenden Passagen wurden auszugsweise bereits veröffentlicht, vgl. Otto Reichl: Zur

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Geschichte der ehemaligen Berliner Kunstkammer, in: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen 51, 1930, S.

223-249, hier S. 247-248, Anhang I.

12 Christoph Hendreich: Derer/ die Marck zu Brandenburg betreffende Sachen […] Berlin 1682, S. D 6.

13 Gregorio Leti: Ritratti Historici, Politici, Chronologici, e Genealogici Della Casa Serenissima & Elettorale die Brandeburgo […], Amsterdam 1687, Bd. 1, S. 336-341.

14 GStA PK, I. HA, Rep. 9, Allgemeine Verwaltung, Nr. D 2, Fasz. 1, Bl. 125r-167r; SBB PK, Ms. Boruss. fol. 740, Bl. 44r-52v, 53r-54av, 85r-121r.

15 SBB PK, Ms. Boruss. fol. 740, Bl. 2r-25v.

16 Leopold von Ledebur: Friedrich I. und die Kunstkammer, in: Der Bär 1, 1875, S. 121-124; Rave 1994 (wie Anm.

1), S. 191-201; Barbara Segelken: Anspruch und Wirklichkeit einer Monarchie. Die Selbstdarstellung Friedrichs I.

im Spiegel der »Antiken-, Kunst- und Naturalienkammer«, in: Preußen 1701. Eine europäische Geschichte, Berlin 2001, Bd. 2 (Essays), S. 335-340; Christian Theuerkauff: Jupiter Brandenburgicus – Artium Remuneratori.

Friedrich I. und Aspekte seiner Kunstkammer, in: Museumsjournal 15,1, 2001, S. 29-33; Schipke 2015 (wie Anm.

1), S. 27-28.

17 GStA PK, I. HA, Rep. 9, Allgemeine Verwaltung, Nr. D 2, Fasz. 2, Bl. 47r-47v.

18 GStA PK, I. HA, Rep. 36, Hofverwaltung, Nr. 2710, S. 1-390.

19 Barbara Segelken: Bilder des Staates. Kunstkammer, Kasten und Tafel als Visualisierungen staatlicher Zusammenhänge, Berlin 2010, S. 125.

20 Gustav Kohlfeldt: Eine akademische Ferienreise von Rostock bis Königsberg im Jahre 1694, in: Baltische Studien, N.F. 9, 1905, S. 2-54, hier S. 45-47 (Rüstkammer), 50-51 (Bibliothek), 51 (Zeughäuser).

21 Francesco Bandini-Piccolomini: Berlino e la sua corte 1696 [Dalle memorie del Alessandro Bichi], Firenze 1888. – Dt. Übersetzung: Berlin und sein Hof im Jahre 1696. Reiseerinnerungen des Fra Alessandro Bichi aus Siena, in: Die Grenzboten 50,1, 1891, S. 20–30, 71–81, hier S. 27.

22 Lorenz Beger: Thesaurus Brandenburgicus Selectus […], Cölln 1696-1701. Dieser Bereich des Bestands ist zudem teilweise in drei Inventaren aus den Jahren 1649, 1688 und 1713 überliefert, vgl. Gerald Heres: Die Anfänge der Berliner Antiken-Sammlung. Zur Geschichte des Antikenkabinetts 1640-1830, in: Staatliche Museen zu Berlin. Forschungen und Berichte 18, 1977, S. 93-130, hier S. 94, Anm. 2.

23 Beger 1696-1701 (wie Anm. 22), Bd. 1, S. 2-3; Bd. 3, Titelblatt, Vorwort; Vgl. Heres 1977 (wie Anm. 22), S.

101; Guido Hinterkeuser: Das Berliner Schloss. Der Umbau durch Andreas Schlüter, Berlin 2003, S. 158, 412.

24 Leonhard Christoph Sturm: Die Geöffnete Raritäten- und Naturalien-Kammer […], Hamburg 1704, S. 141.

25 Christoph Wentzel von Nostitz: Deník z cesty do Nizozemí v roce 1705 [Das Tagebuch von der Reise in die Niederlande im Jahre 1705]. Vyd., poznámkami a úvodní opatřil Jiří Kubeš (= Edice Manu propria; 2), Prag 2004, S. 172-175, 180-189.

26 Anonimo Veneziano: Eine Deutsche Reise Anno 1708. Hg., übersetzt und kommentiert von Irene Schrattenecker. Mit 111 zeitgenössischen Bildern, Innsbruck 1999, S. 114-115, 120-125.

27 Paul Jacob Marperger: Kurtzgefaste Geographische/ Historische und Mercatorische Beschreibung Aller derjenigen Länder und Provintzien/ Welchen den Königlich Preußischen und Chur=Brandenburgischen Scepter in Deutschland unterworffen […], Berlin 1710, S. 9.

28 Paul Ortwin Rave: Zur Geschichte der Preußischen Kunstsammlungen. Im Zeitalter Friedrichs des Grossen, in:

Paul Ortwin Rave: Schriften über Künstler und die Kunst. Ausgewählt, hg. und eingeleitet von Stephan Waetzoldt.

Mit einer Bibliographie von Birgit Verwiebe. Stuttgart 1994, S. 202-221, hier S. 203-207; Schipke 2015 (wie Anm.

1), S. 28-29.

29 SBB PK, Ms. Boruss. oct. 227, Bl. 28r-32v, 35r-40v.

30 Landesarchiv Berlin (im folgenden LAB), F Rep. 237 Nr. 8, Bl. 58r-61r. – Die Stadtbeschreibung wird derzeit ediert, vgl. Peter-Michael Hahn/Thomas Fischbacher: Der erste »Baedeker« von Berlin. Die Stadtbeschreibung von Johan Heinrich Gerken 1714-1717, in: Mitteilungen der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, N. F. Stadt und Hof 5, 2016, S. 23-39.

31 Heinz Robert Uhlemann: Die in der alten Berliner Rüstkammer nachweisbaren Namen französischer und niederländischer Büchsenmacher. Zugleich ein Beitrag über die älteren Inventare der Zeughaussammlung, in:

Waffen- und Kostümkunde 40,2, 1981, S. 110-112, hier S. 110.

32 Ledebur 1833 (wie Anm. 10), S. 208-216.

33 Heinz Robert Uhlemann: Berliner Büchsenmacher, in: Waffen- und Kostümkunde 16,2, 1973, S. 132-138; 17,2, 1974, S. 123-127; 18,1, 1976, S. 53-64; 18,2, 1976, S. 141-147; 19,2, 1977, S. 137-150.

34 Rave 1994 (wie Anm. 28), S. 207-221; Schipke 2015 (wie Anm. 1), S. 29.

35 SBB PK, Ms. Boruss. quart. 229, Bl. 1r-11r.

36 Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (im folgenden SLUB), Mscr. Dresd.

App. 3091, S. 31-45, 55-61.

37 GStA PK, I. HA, Rep. 9, Geheimer Rat, Hof- und Güterverwaltung, Nr. 2057.

38 GStA PK, I. HA, Rep. 96, Geheimes Zivilkabinett, ältere Periode (bis 1797), Nr. 614 M.

39 SBB PK, Ms. Boruss. quart. 229, Bl. 20r-33r.

40 Ledebur 1833 (wie Anm. 10), S. 224-226.

41 Ledebur 1833 (wie Anm. 10), S. 204.

42 Ledebur 1831 (wie Anm. 2), S. 27-28.

43 Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz – Zentralarchiv (im folgenden SMB-ZA), I/KKM 40, Bl.

147r-181v.

44 Georg Gottfried Küster/Johann Christoph Müller: Altes und Neues Berlin. Das ist: Vollständige Nachricht von

(10)

besten Auctoribus erzehlet wird […] Mit Kupfern gezieret und nöthigen Registern versehen, Berlin 1756, Bd. 3, S.

18-20, § 42 (Nr. 1-24), § 43 (Nr. 1-31), § 43b (Nr. 1-34); Sp. 97-101, § 7 (Nr. 1-37); Sp. 540-549 (Nr. 1-117), Sp.

567-570 (Nr. 38-93).

45 Ledebur 1833 (wie Anm. 10), S. 205-206.

46 Friedrich Nicolai: Beschreibung der königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam […], Berlin 1769, S. 79, 86, 337-348.

47 Friedrich Nicolai: Beschreibung der königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam […], 2. Aufl., Berlin 1779, Bd. 1, S. 98; Bd. 2, S. 581-590.

48 Friedrich Nicolai: Beschreibung der königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam […], 3. Aufl., Berlin 1786, Bd. 2, S. 793-799, 908-910.

49 Ledebur 1831 (wie Anm. 2), S. 36-37; Christian Theuerkauff: Anmerkungen zum Begriff der Kunstkammer im 16. und 17. Jahrhundert und zur Berliner Sammlung um 1700. Zum Forschungsstand. Zur Geschichte der Brandenburgisch-Preußischen Kunstkammer bis gegen 1800, in: Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz (Hg.): Die Brandenburgisch-preußische Kunstkammer. Eine Auswahl aus den alten Beständen, Berlin 1981, S. 9- 33, hier S. 31.

50 SMB-ZA, I/KKM 40, Bl. 299r-339r.

51 Jean Henry: Allgemeines Verzeichniss der Königlichen Kunst-, Naturhistorischen und Antiken-Museums, Berlin 1805.

52 Reichl 1930 (wie Anm. 11), S. 224-225.

53 Ledebur 1833 (wie Anm. 10), S. 193, 226-227; Franz Adrian Dreier: Die Kunstkammer im 19. Jahrhundert, in:

Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz (Hg.): Die Brandenburgisch-preußische Kunstkammer. Eine Auswahl aus den alten Beständen, Berlin 1981, S. 35-44, hier S. 37.

54 Ledebur 1831 (wie Anm. 2).

55 Ledebur 1833 (wie Anm. 10), S. 226-227.

56 Leopold von Ledebur: Wanderungen durch die Kunstkammer in Berlin. Mit besonderer Rücksicht auf Erinnerungen an das Hohe Herrscherhaus, in: Allgemeines Archiv für die Geschichtskunde des Preußischen Staates 12, 1833, S. 1-34, 289-319.

57 Franz Kugler: Beschreibung der in der Kgl. Kunstkammer zu Berlin vorhandenen Kunst-Sammlung, Berlin 1838.

58 Richard Fischer: Historisch-kritische Beschreibung der Kunstkammer in dem Neuen Museum zu Berlin, Berlin 1859.

59 Reichl 1930 (wie Anm. 11), S. 226.

60 Reichl 1930 (wie Anm. 11), S. 246.

61 Otto Reichl: Die Staatlichen Museen auf der Ausstellung »Alt-Berlin«, in: Berliner Museen. Berichte aus den preussischen Kunstsammlungen 51,1, 1931, S. 13-16.

62 Uhlemann 1973-1977 (wie Anm. 33); Uhlemann 1981 (wie Anm. 31).

63 Theuerkauff 1981 (wie Anm. 49), S. 12.

64 Horst Bredekamp: Europäische Kunst- und Wunderkammern, in: Thomas Werner (Hg.): Das k. k. National- Fabriksprodukten-Kabinett. Technik und Design des Biedermeier. München/New York 1995, S. 8-13, hier S. 12.

65 Horst Bredekamp: Leibniz’ Theater der Natur und Kunst, in: Horst Bredekamp/Jochen Brüning/Cornelia Weber (Hg.): Theater der Natur und Kunst. Theatrum Naturae et Artis. Wunderkammer des Wissens. Ausst.-Kat. Berlin 2000, Essayband, S. 12-19.

66 Horst Bredekamp/Jochen Brüning: Vom Berliner Schloss zur Humboldt-Universität – und zurück? in: Hannes Swoboda (Hg.): Der Schloßplatz in Berlin. Bilanz einer Debatte. Berlin 2002, S. 97-102, hier S. 97.

67 Horst Bredekamp/Eva Dolezel: Die Berliner Kunstkammer und die Utopie von Tangermünde, in: Cranach und die Kunst der Renaissance unter den Hohenzollern. Kirche, Hof und Stadtkultur, Berlin 2009, S. 137-141, hier S.

138.

68 Horst Bredekamp: Leibniz’ Vision der Kunstkammer als Denk- und Aktionsraum, in: Anders zur Welt kommen.

Das Humboldt-Forum im Schloß. Ein Werkstattbericht. Ausstellungsführer, Berlin 2009, S. 30-31, hier S. 31.

69 Claudia Zippan: Von der Kunstkammer zum Museum, in: Anders zur Welt kommen. Das Humboldt-Forum im Schloss. Ein Werkstattbericht, Berlin 2009, S. 26-29, hier S. 28.

70 Segelken 2010 (wie Anm. 19), S. 111-130. – Ferner bereits angekündigt, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht erschienen ist die Druckfassung der Dissertation von Eva Dolezel: Der Traum von Museum. Die Kunstkammer im Berliner Schloss um 1800 – eine museumsgeschichtliche Verortung, Berlin 2018.

71 Kohlfeldt 1905 (wie Anm. 20), S. 46, Nr. 4r.

72 SBB PK, Ms. Boruss. quart. 229, Bl. 1v, Nr. 12.

73 Heinrich Klapsia: Von Kunstkammer-Inventaren. Versuch einer quellenkritischen Grundlegung, in: Mitteilungen des österreichischen Institutes für Geschichtsforschung 49,3-4, 1935, S. 444-455, hier S. 447; Flemming Schock:

»… daß sie mit der Feder etwas entworffen«. Publiziät und Öffentlichkeit barocker Sammlungsräume, in: Berthold Heinecke/Hole Rößler/Flemming Schock (Hg.): Residenz der Musen. Das barocke Schloss als Wissensraum (=

Schriften zur Residenzkultur; 7), Berlin 2013, S. 187-212, hier S. 199.

74 Dominik Collet: (Aus-)Handlungsraum Kunstkammer. Fürstliche Sammlungen zwischen Distinktion und Kanon, in: Werner Paravicini/Jörg Wettlaufer (Hg.): Vorbild – Austausch – Konkurrenz. Höfe und Residenzen in der gegenseitigen Wahrnehmung […] (= Residenzforschung; 23), Ostfildern 2010, S. 331-343, hier S. 334.

75 Leonhard Christoph Sturm: Durch Einen grossen Theil von Teutschland und den Niederlanden biß nach Pariß gemachete Architectonische Reise=Anmerckungen […], Augsburg 1719, S. 110.

(11)

77 SLUB, MScr. Dresd. App. 3091, S. 31.

78 Michaela Völkel: Schloßbesichtigungen in der Frühen Neuzeit. Ein Beitrag zur Frage nach der Öffentlichkeit höfischer Repräsentation, Berlin 2007; Schock 2013 (wie Anm. 73); Michaela Völkel: Vom »Begaffen prächtiger Möbel« zum Bildungserlebnis. Schlossbesichtigungen in der Frühen Neuzeit, in: Berthold Heinecke/Hole Rößler/Flemming Schock (Hg.): Residenz der Musen. Das barocke Schloss als Wissensraum (= Schriften zur Residenzkultur; 7), Berlin 2013, S. 125-147; Florian Dölle: Mit eigenen und mit fremden Augen. Versailles in Christoph Pitzlers Reiseskizzenbuch von 1686, in: Uwe Fleckner/Maike Steinkamp/Hendrik Ziegler (Hg.): Der Künstler in der Fremde. Migration – Reise – Exil (= Mnemosyne; 3), Berlin/Boston 2014, S. 87-106.

79 Martina Minning/Dirk Syndram (Hg.): Die kurfürstliche-sächsische Kunstkammer in Dresden. Bearb. von Jochen Vötsch. 4 Bde.: Das Inventar von 1587. Das Inventar von 1619. Das Inventar von 1640. Das Inventar von 1741. [Essayband:] Geschichte einer Sammlung. Dresden 2010-2012; Barbara Marx/Peter Plassmeyer (Hg.):

Sehen und Staunen. Die Dresdner Kunstkammer von 1640, Berlin 2014.

80 Monica Kurzel-Runtscheiner: Glanzvolles Elend. Die Inventare der Herzogin Jacobe von Jülich-Kleve-Berg (1558-1597) und die Bedeutung von Luxusgütern für die höfische Frau des 16. Jahrhunderts, Wien u.a. 1993.

81 Wendelin Boeheim (Hg.): Inventar des Nachlasses Erzherzog Ferdinands II. in Ruhelust, Innsbruck und Ambras vom 30. Mai 1596, in: Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kunsthauses 7, 1888, S. CCXXVI-CCCXIII; 10, 1889, S. 1-X Regest 5556.

82 Peter Diemer (Hg.): Johann Baptist Fickler. Das Inventar der Münchner herzoglichen Kunstkammer von 1598.

Editionsband: Transkription der Handschrift cgm 2133 (= Bayerische Akademie der Wissenschaften,

Philosophisch-historische Klasse, Abhandlungen; NF 125), München 2004; Dorothea Diemer (Hg.): Die Münchner Kunstkammer (= Bayerische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse, Abhandlungen;

NF 129), 3 Bde., München 2008.

83 Rotraut Bauer/Herbert Haupt (Hg.): Das Kunstkammerinventar Kaiser Rudolfs II., 1607-1611 (= Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen in Wien; 72, NF 36), Wien 1976; Beket Bukovinsá: Ein Inventar, mehr als ein Inventar – eine Kunstkammer, mehr als eine Kunstkammer, in: Beket Bukovinsá u.a. (Hg.): München – Prag um 1600 (= Studia Rudolphina, Sonderheft), Prag 2009, S. 165-177.

84 Jill Bepler: Barocke Sammellust. Die Bibliothek und Kunstkammer des Herzogs Ferdinand Albrecht zu Braunschweig Lüneburg (1636-1687) (= Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek; 57), Weinheim 1988, S. 122-128.

85 Anna Maria Renner: Die Kunstinventare der Markgrafen von Baden-Baden (= Beiträge zur Geschichte des Oberrheins; 1), Bühl-Baden 1941.

86 http://gepris.dfg.de/gepris/projekt/222274939 (letzter Zugriff 03.07.2018).

87 https://www.landesmuseum-stuttgart.de/en/sammlungen/forschung/kunstkammer/transkription- kunstkammerinventare/ (letzter Zugriff 03.07.2018).

88 Barbara J. Balsiger: The Kunst- und Wunderkammern. A Catalogue raisonné of Collecting in Germany, France and England 1565-1750, 2 Bde., Pittsburgh 1970.

89 GStA PK, I. HA, Rep. 9, Allgemeine Verwaltung, Nr. D 2, Fasz. 1, Bl. 1r-12r.

90 GStA PK, I. HA, Rep. 9, Allgemeine Verwaltung, Nr. D 2, Fasz. 1, Bl. 13r-43r.

91 GStA PK, I. HA, Rep. 9, Allgemeine Verwaltung, Nr. D 2, Fasz. 2, Bl. 1r-11r.

92 SBB PK, Ms. Boruss. fol. 740, Bl. 2r-25v. Zum Vergleich bis 1688 ist heranzuziehen: GStA PK, I. HA, Rep. 9, Allgemeine Verwaltung, Nr. D 2, Fasz. 1, Bl. 125r-167r; SBB PK, Ms. Boruss. fol. 740, Bl. 44r-52v, 53r-54av, 85r- 121r.

93 GStA PK, I. HA, Rep. 9, Allgemeine Verwaltung, Nr. D 2, Fasz. 2, Bl. 47r-47v.

94 GSTA PK, I. HA, Hofverwaltung, Rep. 36, Nr. 2710, S. 1-390.

95 SBB PK, Ms. Boruss. oct. 227, Bl. 28r-32v, 35r-40v.

96 LAB, F Rep. 237 Nr. 8, Bl. 58r-61r.

97 SBB PK, Ms. Boruss. quart. 229, Bl. 1r-11r.

98 SLUB, Mscr. Dresd. App. 3091, S. 31-45, 55-61.

99 GStA PK, I. HA, Rep. 9, Geheimer Rat, Hof- und Güterverwaltung, Nr. 2057.

100 SBB PK, Ms. Boruss. quart. 229, Bl. 20r-33r.

101 SMB-ZA, I/KKM 40, Bl. 147r-181v.

102 SMB-ZA, I/KKM 40, Bl. 299r-339r.

103 Irene Geismeier: Gemäldegalerie. Dokumentation des Fremdbesitzes. Verzeichnis der in der Galerie eingelagerten Bilder unbekannter Herkunft. Berlin 1999, S. 5.

104 Renate Eikelmann (Hg.): Kunst- und Wunderkammer Burg Trausnitz, München 2007.

105 http://gepris.dfg.de/gepris/projekt/384478093 (letzter Zugriff 03.07.2018).

URN: urn:nbn:de:bsz:16-artdok-60410

URL: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2018/6041 DOI: 10.11588/artdok.00006041

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