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Eigenverantwortung und Solidarität

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Gesundheitspolitik und Hochschulmedizin

Eigenverantwortung und Solidarität

Rund 140 Mediziner und Interes- sierte nahmen am 27. Mai 2010 in Leipzig an einem Gesundheitsforum unter dem Titel „Das Gesundheits- system zwischen Kostendruck und Qualität – Lösungen für sächsische Ärzte und Patienten“ teil. Gastredner der Veranstaltung war Daniel Bahr (FDP). Der Parlamentarische Staats- sekretär beim Bundesminister für Gesundheit sprach unter anderem zur Zukunft der medizinischen Ver- sorgung, des Ärzteberufes und des Systems der Krankenversicherung.

In seinem Vortrag zu „Eigenverant- wortung und Solidarität – Anforde- rungen an ein zukunftsfestes Ge - sundheitswesen“ betonte er die Eigenverantwortung des Einzelnen und die Solidarität der Gemeinschaft.

Mit Blick auf die Honorarreform for- derte er das in der Wirtschaft gän- gige Leistungsprinzip. Bei Arzneimit- teln ist die faire Preisbildung ein wichtiges Ziel der FDP. Medizinische Versorgungszentren sollten ärztlich geführt und ärztlich getragen wer- den.

In der anschließenden Diskussion mit Prof. Dr. med. habil. Jan Schulze, Prä- sident der Sächsischen Landesärzte- kammer, Dr. med. Matthias Wunsch, Präsident der Landeszahnärztekam- mer, Frank Rohrwacher, Vorsitzender der Gemeinschaft fachärztlicher Berufsverbände und moderiert von Friedemann Schmidt wurde noch einmal sehr deutlich, dass der Arzt- beruf wieder ein Beruf der Zukunft werden muss. Es muss auch in Sach- sen gelingen, sowohl bei ‚harten‘ als auch bei ‚weichen‘ Faktoren jungen Medizinern attraktive Rahmenbedin- gungen zu bieten. Nur so kann man dem einsetzenden Ärztemangel be - sonders in den ländlichen Regionen Einhalt gebieten. Für Weiterbildungs- assistenten müssten Hirarchien abge- baut und die Weiterbildungsgänge

‚flüssig‘ gestaltet werden. „Es kann nicht sein, dass älte re Weiterbil-

dungsassistenten junge Assistenten weiterbilden“, so Prof. Dr. Schulze in der Diskussion.

Hochschulmedizin

Dem Thema „Zukunft der Hoch- schulmedizin in Leipzig“ widmete sich eine Veranstaltung am 2. Juni 2010 in der Uniklinik Leipzig. Dort diskutierten der Prodekan Prof. Dr.

rer. bio. hum. habil. Elmar Brähler, Erik Bodendieck, Vizepräsident der Sächsischen Landesärztekammer, und Herr Pförtner vom Sächsischen Staats- minsiterium für Wissenschaft und Kunst mit Mitarbeitern, Studenten und Interessierten über Hochschulzu- gang, Mittelkürzung und Stellen- abbau sowie Studienplatzkapazitä- ten. 150.000 Euro kostet ein Studi- enplatz Medizin den Steuerzahler.

450 Studienplätze Medizin muss die Universität Leipzig pro Semester vor- halten. Die dafür notwendigen staat- lichen Zuschüsse sind seit Jahren ein- gefroren und sinken real. Das enste- hende Defizit müssen die Hochschu- len durch Stellenabbau und Drittmit- tel auffangen. Weitere staatliche Kürzungen im Hochschulbereich, wie sie in den Sparplänen der sächsi- schen Staatsregierung vorgesehen sind, würden nicht mehr verkraftet.

Der Lehrbetrieb Medizin und dessen Qualität sei so nicht mehr zu halten, erläuterte Prof. Dr. Brähler.

Die Moderatorin Annekathrin Gie- gengack, Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, hatte zu dieser Dis- kussion eingeladen und war von den

Fakten überrascht. Erik Bodendieck wies mit Blick auf den Ärztemangel auf die Bedeutung der studenti- schen Ausbildung hin. „Qualität ist auch ein Standortfaktor, wenn es um die Gewinnung und Ausbildung von Ärzten geht. Dafür muss der Freistaat auch die notwendigen Mittel bereit- stellen. Man kann nicht auf der einen Seite Qualität verlangen und auf der anderen Seite die Mittel kürzen. Das hat letztendlich fatale Folgen für die ärztliche Versorgung.“

Die anwesenden Studenten und Mit- arbeiter legten mit Ihren Fragen den sogenannten „Finger in die Wunde“

der Finanzierung und Personalpla- nung. Leider war der Vertreter des Sächsisches Ministerium für Wissen- schaft und Kunst in diesen Dingen nicht sehr aussagefähig.

Knut Köhler M.A.

Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Berufspolitik

Ärzteblatt Sachsen 7 / 2010 421

Friedemann Schmidt, Präsident der Apothekerkammer; Daniel Bahr (FDP);

Prof. Dr. med. habil. Jan Schulze, Präsident der Sächsischen Landesärztekammer;

Dr. Mathias Wunsch, Präsident der Landeszahnärztekammer Sachsen (v.l.)

Prof. Dr. rer. bio. hum. habil. Elmar Brähler, Prodekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig; Annekathrin Giegengack (FDP); Erik Bodendieck, Vizepräsident der Sächsischen Landesärztekammer (v.l.)

Prof. Dr. rer. bio. hum. habil. Elmar Brähler, Prodekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig;

Annekathrin Giegengack (Bündnis 90/Die Grünen);

Erik Bodendieck, Vizepräsident der Sächsischen Landesärztekammer (v.l.)

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