Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament
Herausgeber / Editor Jörg Frey
Mitherausgeber / Associate Editors Friedrich Avemarie • Judith Gundry-Volf Martin Hengel • Otfried Hofius • Hans-Josef Klauck
198
ARTI BUS
Paulus und Johannes
Exegetische Studien zur paulinischen und johanneischen Theologie und Literatur
herausgegeben von
Dieter Sänger und Ulrich Meli
Mohr Siebeck
D I E T E R S Ä N G E R ist Professor für Neues Testament an der Universität Kiel und Direktor des Instituts für Neutestamentliche Wissenschaft und Judaistik.
U L R I C H M E L L ist Professor für Evangelische Theologie und ihre Didaktik an der Univer- sität Hohenheim.
ISBN 3-16-149064-9 ISBN-13 978-3-16-149064-4
ISSN 0512-1604 (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament)
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© 2006 Mohr Siebeck Tübingen.
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978-3-16-157304-0 Unveränderte eBook-Ausgabe 2019
Vorwort
Unter den großen theologischen Gestalten des Urchristentums, von denen entscheidende Impulse für Lehre und Verkündigung der Kirche ausgegan- gen sind, nehmen Paulus und Johannes zweifellos einen besonderen Rang ein. Beide haben als Lehrerpersönlichkeit schon früh schulbildend gewirkt und durch ihre Anhänger auf je eigene Weise die theologische Entwick- lung der christlichen Gemeinden maßgeblich geprägt. Das Neue Testament spiegelt ihre überragende Bedeutung wider. Über die Hälfte der im zweiten Teil des biblischen Kanons enthaltenen Schriften ist entweder mit dem Namen des Völkerapostels verbunden oder gehört zum Corpus Johanneum.
In der Apostelgeschichte, in der Paulus neben Petrus über weite Strecken hinweg dominiert, erscheint er als Repräsentant der nachapostolischen Zeit. Trotz gegenläufiger Tendenzen (z.B. Jak, Apk), die sich freilich auf einzelne Regionen beschränkten und aufs Ganze gesehen Episode blieben, galten Paulus und seine Briefe von Beginn an als ein integrierender Kern- bestand der kirchlichen Tradition. Das vierte Evangelium stand zunächst hinter den mit petrinischer Autorität ausgestatteten synoptischen Evangeli- en zurück. Es konnte aber bald als eigenständiger Entwurf aus dem Schat- ten seiner Vorgänger heraustreten und wurde ihnen seit der Mitte des 2.
Jahrhunderts zumindest gleich gestellt.
Noch in der jüngeren Vergangenheit hat es mehrfach Versuche gegeben,
Paulus und Johannes zusammenzudenken. Die Verhältnisbestimmung
reicht von theologischen Berührungen bis hin zur These, Johannes fuße auf
Paulus und sei ein - wenn auch eigenständiges - Glied in der Kette des
paulinisch inspirierten Denkens. Dass dieser synthetisierende Ansatz keine
Breitenwirkung entfaltet hat, sogar weithin in Vergessenheit geriet und erst
in den letzten Jahren eine kleine Renaissance erlebte, dürfte vor allem mit
der veränderten Forschungslage zusammenhängen. Im Vordergrund des
Interesses stand (und steht zu Recht immer noch) die Schärfung des theo-
logisch je eigenen und einzigartigen Profils des paulinischen und johannei-
schen Denkens, wie es geschichtlich differenziert in ihren Schriften zur
Sprache gebracht wird - in Kontinuität, aber auch in Diskontinuität zum
vielgestaltigen zeitgenössischen Judentum.
VI
VorwortAngesichts der literarischen Produktionsflut und methodischen Neuori- entierungen sowohl in der Paulus- als auch Johannesexegese fällt es zu- nehmend schwer, auf beiden Fachgebieten kompetent zu sein und die wis- senschaftliche Diskussion voranzutreiben. Jürgen Becker gehört zu den immer seltener werdenden Neutestamentlern, die hier wie dort gleicherma- ßen zu Hause sind. Mit seinen zahlreichen Studien zur paulinischen und johanneischen Theologie, denen sein mittlerweile als Standardwerk gelten- des Paulusbuch, der zweibändige Johanneskommentar sowie seine jüngst erschienene Monographie zur Geschichte und Theologie des johanneischen Christentums zur Seite treten, hat er der Forschung jenseits positioneller Differenzen entscheidende Impulse vermittelt und wegweisende Perspekti- ven aufgezeigt.
Deshalb lag der Gedanke nahe, Jürgen Becker anlässlich seines 70. Ge- burtstags, den er am 11. Dezember 2004 feiern konnte, mit einem thema- tisch auf Paulus und Johannes konzentrierten exegetischen Symposium zu ehren. Es fand vom 2 1 . - 2 3 . Januar 2005 an der Christian-Albrechts-Uni- versität zu Kiel statt. Der vorliegende Band dokumentiert die auf dem Symposium gehaltenen Referate. Das Votum des Jubilars leitete die ab- schließende Plenumsdiskussion ein. Aus programmtechnischen Gründen und wegen des limitierten Zeitbudgets mussten die jeweils mit einer Aus- sprache verbundenen Vorträge auf etwas weniger als die übliche Dauer be- grenzt werden. Vor der Drucklegung hatten die Autoren Gelegenheit, ihre zumeist umfangreicheren Manuskripte noch einmal zu überarbeiten und auf zwischenzeitlich erschienene Literatur einzugehen. Zusätzlich aufge- nommen sind vier weitere Beiträge (R. v. Bendemann, U. Meli, D. Sänger, K. Scholtissek), die unter verschiedenen Aspekten Einzelprobleme aus dem Bereich der paulinischen und johanneischen Theologie behandeln. Bei der Gestaltung der Manuskripte haben die Herausgeber auf eine Verein- heitlichung der Orthographie nach der neuen deutschen Rechtschreibung verzichtet. In einigen Aufsätzen ist auf Wunsch der Autoren die alte Recht- schreibung beibehalten.
Planung, Organisation und Durchführung des Symposiums wären ohne
die tatkräftige Hilfe, finanzielle und ideelle Unerstützung Dritter nicht
möglich gewesen. Für die Gewährung von z.T. erheblichen Mitteln danken
wir dem Rektorat der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Nordel-
bischen Evangelisch-Lutherischen Kirche und dem Förderverein Theologi-
sche Fakultät Kiel e.V. (S.T.O.A.). Besonders gefreut hat uns die spontane
Bereitschaft einiger mit Jürgen Becker verbundener Verlage, durch einen
Kostenzuschuss noch vorhandene Deckungslücken zu schließen. Unser
Dank gilt ferner den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts für
Vorwort
v n Neutestamentliche Wissenschaft und Judaistik für ihren Einsatz während dieser drei Tage sowie allen Studierenden, die verschiedene Aufgaben übernommen haben. Nicht zuletzt möchten wir den Referenten danken.
Ihre engagierte Beteiligung hat entscheidend zum Gelingen des Symposi- ums beigetragen. Dass sie ohne Zögern unserer Bitte entsprochen und sich für einen Vortrag zur Verfügung gestellt haben, ist keineswegs selbstver- ständlich. Dr. Henning Ziebritzki vom Verlag Mohr Siebeck und der zu- ständige Herausgeber, Herr Kollege Jörg Frey, hatten bereits in der Vorbe- reitungsphase ihre Bereitschaft erklärt, den fertigen Band in die Reihe der
„Wissenschaftlichen Untersuchungen zum Neuen Testament" aufzuneh- men. Für dieses Entgegenkommen möchten wir uns ebenfalls bedanken.
Frau Dr. Antje Labahn sowie die studentischen Hilfskräfte Felix John, Kaitia Klänhardt und Anneliese Räger (alle Kiel) haben einen Großteil der z.T. schwierigen Manuskripte redaktionell bearbeitet, Korrekturen gelesen und die Register erstellt. Allen Genannten gilt unser herzlicher Dank.
Kiel / Hohenheim, im Mai 2006 Dieter Sänger / Ulrich Meli
Inhaltsverzeichnis
Vorwort V
Johannes
JÖRG FREY
Zu Hintergrund und Funktion des johanneischen Dualismus 3
KLAUS SCHOLTISSEK
Mündiger Glaube.
Zur Architektur und Pragmatik
johanneischer Begegnungsgeschichten: Joh 5 und Joh 9 75
MICHAEL THEOBALD
Das Johannesevangelium -
Zeugnis eines synagogalen .Judenchristentums'? 107
JEAN ZUMSTEIN
Das hermeneutische Problem der johanneischen Metaphern
am Beispiel der Hirtenrede (Joh 10) 159
Paulus
REINHARD VON BENDEMANN
,Zorn' und ,Zorn Gottes' im Römerbrief 179
DAVID HELLHOLM
Universalität und Partikularität.
Die amplifikatorische Struktur von Römer 5,12-21 217
OTFRIED HOFIUS
Werke des Gesetzes.
Untersuchungen zu der paulinischen Rede von den epya v6[iou 271
X Inhaltsverzeichnis
ANDREAS LINDEMANN
Paulus - Pharisäer und Apostel 311
ULRICH MELL
Der Galaterbrief als urchristlicher Gemeindeleitungsbrief 353
DIETER SÄNGER
Verwerfung und Annahme.
Das Geschick Israels nach Rom 9-11 381
GERHARD SELLIN
Ästhetische Aspekte der Sprache in den Briefen des Paulus 411
GERD THEISSEN
Das Kreuz als Sühne und Ärgernis.
Zwei Deutungen des Todes Jesu bei Paulus 427
SAMUEL VOLLENWEIDER
Politische Theologie im Philipperbrief? 457
Johannes und Paulus
JÜRGEN BECKER
Das Verhältnis des johanneischen Kreises zum Paulinismus.
Anregungen zur Belebung einer Diskussion 473
Verzeichnis der Mitarbeiter 497 Bibliographie Jürgen Becker 1999-2006 499
Stellenregister 503 Autorenregister 543 Sachregister 552
Johannes
Zu Hintergrund und Funktion des johanneischen Dualismus
1JÖRG FREY
Mit seinen „Beobachtungen zum Dualismus im Johannesevangelium"2 hat Jürgen Becker der Johannesforschung vor gut 30 Jahren einen präzisen und
anregenden Impuls gegeben - anhand eines Motivkomplexes, dessen Be- deutung für das Verständnis des vierten Evangeliums und seiner Sprache außer Frage stand. Angesichts der Kontroversen um die Klassifikation des johanneischen Dualismus als eines kosmischen, ethischen oder prädesti-
1 Erweiterte Fassung des am 21. Januar 2005 in Kiel gehaltenen Vortrags. Den Teil- nehmern des Symposiums, insbesondere dem Jubilar Jürgen Becker, danke ich für die kontroverse, aber anregende Diskussion. Der Aufsatz bleibt dem geschätzten Kollegen als nachträglicher Geburtstagsgruß gewidmet. Meinen Mitarbeitern Dr. Jutta Leonhardt- Balzer, Dr. Enno Edzard Popkes und Juliane Schlegel danke ich füir die kritische Durch- sicht des Manuskripts. Der Beitrag fußt auf zwei umfangreichen Studien zum Dualismus in den Qumran-Texten und im Johannesevangelium, die ich hier im Blick auf die Johan- nesauslegung weiterzuführen versuche. Vgl. J. FREY, Different Patterns of Dualism in the Qumran Library, in: M.J. BERNSTEIN u.a. (Hg.), Legal Texts and Legal Issues. Proceed- ings of the Second Meeting of the International Organization of Qumran Studies, Cam- bridge 1995, Published in Honor of Joseph M. Baumgarten (StTDJ 25), Leiden u.a. 1997, 275-335; DERS., Licht aus den Höhlen? Der ,johanneische Dualismus' und die Texte von Qumran, in: J. FREY/U. SCHNELLE (Hg., unter Mitarbeit von J. SCHLEGEL), Kontexte des Johannesevangeliums. Das vierte Evangelium in religions- und traditionsgeschichtlicher Perspektive (WUNT 175), Tübingen 2004, 117-204. Eine englische Kurzfassung des letztgenannten Beitrags ist im Druck: J. FREY, John and the Dead Sea Scrolls. Recent Perspectives on Johannine Dualism and its Background, in: E.G. CHAZON u.a. (Hg.), Text, Thought, and Practice in Qumran and Early Christianity (StTDJ), Leiden u.a. 2006 (im Druck).
2 J. BECKER, Beobachtungen zum Dualismus im Johannesevangelium, ZNW 65 (1974) 71-87. Dieser für die Johannesauslegung des Jubilars vielleicht wichtigste Beitrag ist leider nicht in die gesammelten Aufsätze (J. BECKER, Annäherungen. Zur urchristli- chen Theologiegeschichte und zum Umgang mit ihren Quellen, hg. von U. MELL [BZNW 76], Berlin/New York 1995) aufgenommen worden. Vgl. weiter J. BECKER, Das Evange- lium nach Johannes, 2 Bde. [ÖTBK 4/1-2], Gütersloh/Würzburg 31991, I, 53-62 und 175-179 u.ö., sowie zuletzt DERS., Johanneisches Christentum. Seine Geschichte und Theologie im Überblick, Tübingen 2004, 140-147.
4 Jörg Frey
natianischen Dualismus, als eines Wesens- oder Entscheidungsdualismus3
und angesichts der offenen Fragen um seine religionsgeschichtliche Her- kunft hat Becker die Polyphonie dualistischer Ausdrucksweisen im Johan- nesevangelium programmatisch als Indiz einer inneren Entwicklung des johanneischen Gemeindeverbandes interpretiert. Die jeweilige Ausprägung dualistischer Aussagen wurde so zum Lackmus für die Einordnung einzel- ner Textpassagen in die Theologiegeschichte des johanneischen Kreises, so daß Becker in seinem Johanneskommentar dann nicht allein die Geschichte des johanneischen Dualismus beschreiben, sondern darüber hinaus die ge- samte (Theologie-) Geschichte des johanneischen Gemeindeverbandes an- hand der Entwicklung seiner dualistischen Sprachformen rekonstruieren konnte.4 Dieser Vorstoß zur Differenzierung war in Anbetracht der um 1970 vorliegenden Modelle eines entweder konsequent gnostischen5 oder eines ebenso klar antignostischen6 Verständnisses sowie einer ebenso ein- heitlich frühjüdisch-apokalyptischen oder qumranischen Herleitung7 inno- vativ und provokativ.
Voraussetzung dieser Vorgehensweise ist, daß der Dualismus „als um- fassende Rahmenbedingung" der johanneischen Theologie8 anzusehen sei,
3 BECKER, B e o b a c h t u n g e n , 7 1 .
4 DERS., E v a n g e l i u m I, 5 3 - 6 2 .
5 So L. SCHOTTROFF, Der Glaubende und die feindliche Welt. Beobachtungen zum gnostischen Dualismus und seiner Bedeutung für Paulus und das Johannesevangelium (WMANT 37), Neukirchen 1970; DIES., Heil als innerweltliche Entweltlichung, NT 11 (1969) 294-317.
6 So die einflußreiche Interpretation Rudolf Bultmanns, die bereits in seinen frühen religionsgeschichtlichen Aufsätzen (R. BULTMANN, Der religionsgeschichtliche Hinter- grund des Prologs zum Johannesevangelium [1923], in: DERS., Exegetica. Aufsätze zur Erforschung des Neuen Testaments, Tübingen 1967, 10-35; DERS., Die Bedeutung der neuerschlossenen mandäischen und manichäischen Quellen für das Verständnis des Jo- hannesevangeliums [1925], in: ebd. 55-104) und in dem interpretatorisch entscheidenden Beitrag zur johanneischen Eschatologie (DERS., Die Eschatologie des Johannes-Evangeli- ums [1928], in: DERS., Glaube und Verstehen. GAufs. I, Tübingen 1933 [=61966], 134- 152, grundgelegt und dann gegen kritische Einwände mit großer Schärfe verteidigt wurde (vgl. DERS., Johanneische Schriften und Gnosis, in: DERS., Exegetica, 230-254) und schließlich in Bultmanns Kommentar (DERS., Das Evangelium des Johannes [KEK 2], Göttingen 211986) und in seiner Theologie des Neuen Testaments (DERS., Theologie des Neuen Testaments [1953], 9. Aufl., durchgesehen und ergänzt von O. Merk, Tübingen
1984) ihre definitive Gestalt fand.
7 Vgl. aus der Zeit vor 1970 insbesondere K.G. KUHN, Die in Palästina gefundenen hebräischen Texte und das Neue Testament, ZThK 47 (1950) 192-211: 209f; DERS., Jo- hannes-Evangelium und Qumrantexte, in: Neotestamentica et Patnstica (FS O. Cull- mann) (NT.S 6), Leiden 1962, 111-122; O. BÖCHER, Der johanneische Dualismus im Zu- sammenhang des nachbiblischen Judentums, Gütersloh 1965.
8 BECKER, Evangelium I, 59. Diese Auffassung findet sich bereits in der Dissertation Beckers: DERS., Das Heil Gottes. Heils- und Sündenbegriffe in Qumran und im Neuen
Zu Hintergrund und Funktion des johanneischen Dualismus 5
daß sich in ihm das „allgemeine Verständnis der Wirklichkeit"9, also die , Weltanschauung' der johanneischen Gemeinde bzw. ihrer theologischen Exponenten ausspricht und daß sich deren jeweilige Entwicklungsstufe in den einzelnen dualistischen Formulierungen niedergeschlagen und bis in den überlieferten Text hinein erhalten hat. Eine zweite Voraussetzung für die Durchführbarkeit dieses Ansatzes ist, daß der johanneische Gemeinde- verband zumindest ab einem gewissen Zeitpunkt eine vom übrigen Chris- tentum weithin unbeeinflußte, abgeschlossene Entwicklung durchlaufen hat.10 Freilich beruht diese Annahme zu einem beträchtlichen Teil auf dem Rückschluß aus der dualistisch gefärbten Sprache der johanneischen Texte.11
Nach Beckers Rekonstruktion hat der johanneische Gemeindeverband eine mehrstufige theologiegeschichtliche Entwicklung durchlaufen. An ih- rem Anfang sieht Becker eine noch undualistische Phase einer missiona- risch-judenchristlichen, zum übrigen Urchristentum hin noch offenen Ge- meinde.12 Dann erfolgte die Beeinflussung durch einen qumrannahen prä- destinatianisch-ethischen Dualismus, nach dem die Menschheit in zwei Klassen aufgeteilt ist, deren Zugehörige vornehmlich durch ihre Werke be- stimmt sind und deren Wesen sich in ihrem Verhalten zum Licht zeigt.13
Testament (StUNT 3), Göttingen 1964, 221: „Das johanneische Schrifttum deutet das Er- scheinen Jesu auf dem Hintergrund eines ausgeprägten Dualismus."
9 BECKER, Evangelium I, 59; s. auch DERS., Johanneisches Christentum, 140f.
10 Gegen den mittlerweile deutlich gewendeten Forschungstrend hat Becker neuer- dings noch einmal entschlossen die Unabhängigkeit des johanneischen Kreises von der synoptischen Tradition verteidigt, s. DERS., Das vierte Evangelium und die Frage nach seinen externen und internen Quellen, in: I. DUNDERBERG u.a. (Hg.), Fair play: Diversity and conflicts in early Christianity. Essays in honour of Heikki Räisänen (NT.S 103), Lei- den u.a. 2001, 203-241; vgl. auch BECKER, Johanneisches Christentum, 19-23.
11 Damit stellt sich natürlich die Frage, wie valide solche Rückschlüsse aus einzelnen sprachlichen Äußerungen auf die Gestalt der Gemeinde, ihre Offenheit oder Abgeschlos- senheit sind.
12 Diese wird aus der Tradition des Logoshymnus im Johannesprolog erschlossen (s.
DERS., Beobachtungen, 73-77; DERS., Evangelium I, 175), in dem (nach der zugrunde gelegten Rekonstruktion) in der zweiten Strophe (V.5. 11.12a-c) die Finsternis „nur Schattenbildung beim Licht" ist und „durch das Heilsziel eines schöpfungsgemäßen Le- bens überwunden" wird (ebd.). Dabei ist zu beachten, daß Becker alle Aussagen über Licht und Finsternis im Johannesprolog außer V.4f (also nicht nur V.7f, sondern auch V.9f) als Zutat des Evangelisten wertet.
13 Diese Form des Dualismus will Becker an dem Traditionsstück Joh 3,19-21 aufzei- gen. Hinzu kommt die Beobachtung, daß weitere Belege dualistischer Aussagen „in allen Schichten joh Literatur ... anzutreffen sind (DERS., Evangelium I, 176), so daß Becker folgern kann, daß der in Joh 3,19-21 belegte Dualismus in modifizierter Form weiter in der joh Gemeinde präsent ist (ebd.). Bemerkenswert ist, daß Becker in seiner neuesten Arbeit (Johanneisches Christentum, 104f) nur noch von einem Traditionsstück aus „jüdi- schem Milieu" (104) spricht, das „an der Beschreibung weisheitlicher Dualitäten orien-
6
Jörg FreyEinen solchen Dualismus habe die johanneische Gemeinde in ihrer Früh- phase noch rezipiert, doch habe die Übernahme einer derart dualistischen Konzeption dann ihre „Abkapselungstendenzen"
14verstärkt und die Ge- meinde innerhalb des Urchristentums isoliert. Ihre Weltanschauung ver- wandelte sich dann aufgrund weiterer Umwelteinflüsse - nun durch ein gnostisierendes Milieu
15- zu einem gnostisierenden kosmischen Dualis- mus, einer Weltanschauung, in dem der entscheidende Gegensatz nicht ho- rizontal zwischen Menschengruppen, sondern vertikal, zwischen ,oben' und ,unten', konstruiert gewesen sei. Diese Form des dualistischen Den- kens sei auch das „Weltbild" des Evangelisten,
16doch interpretiere dieser - als herausragender Theologe - seine mitgebrachte Weltanschauung durch den Gegensatz von Glauben und Unglauben als „soteriologischen Ent- scheidungsdualismus"
17. In einer vierten, durch spätere Redaktionsschich- ten und die Johannesbriefe repräsentierten Phase zeige sich dann schließ- lich ein verkirchlichter Dualismus mit einem wieder verstärkten Determi-
nationsdenken und verfestigter Weltverschlossenheit der Gemeinde^. Nunverläuft die wesentliche Scheidelinie zwischen Gemeinde und Welt.
Dieses vierstufige Modell bietet eine augenscheinlich durchaus plau- sible und gut nachzuerzählende Gemeindegeschichte, in der das johannei- sche Weltbild', also das Kondensat der weltbildhaften Auffassungen des Kollektivs theologietreibender Individuen in den johanneischen Gemein- den, eine kurvenreiche Bahn durchläuft: von missionarischer Weltoffenheit über eine Abkapselung im Determinismus und deren soteriologische ,Durchbrechung' dieser Abkapselung bis hin zu ihrer schließlichen grup- penspezifischen Verfestigung. Es ist ein Slalomkurs von einer horizontal konstruierten Antithese (Täter guter/böser Werke) zu einer vertikalen (von oben/von unten Bestimmte) und wieder zurück zu einem anders kon- struierten horizontalen Gegensatz (Gemeinde/Welt).
In dem so rekonstruierten Prozeß lassen sich zugleich wechselnde Um- welteinflüsse vermuten: zunächst urchristliche Tradition, dann ,qumran- nah'-jüdisches Denken, später (trotz aller Abkapselung der Gemeinde) ein gnostisierendes Milieu und schließlich die kirchliche' Erfahrung der Ent-
tiert", aber noch nicht „durch ein dualistisches Wirklichkeitsverständnis geprägt" (105) sei. Die zweite Stufe des Becker'schen Stufenmodells ist damit faktisch aufgelöst.
14 BECKER, E v a n g e l i u m I, 176.
15 Vgl. ebd. 178: „Offenbar wächst der joh Gemeindeverband im Rahmen eines gnostisierenden Milieus selbst zu einem gnostisierenden Christentum heran, ohne dabei das jüdisch-christliche Erbe aufzugeben ..."
16 Ebd. In seinem Aufsatz verwendet Becker hierfür den Modelltext Joh 17, den er freilich einer deuteroevangelistischen Schicht zurechnet.
17 Ebd. 179.
18 V g l . BECKER, B e o b a c h t u n g e n , 8 4 - 8 6 ; DERS., E v a n g e l i u m I, 179. A l s P a r a d i g m a
gilt (neben Joh 17, dessen Einordnung etwas schwankend bleibt) Joh 15,18-25.
Zu Hintergrund und Funktion des johanneischen Dualismus 1
gegensetzung zur ,Welt'. Außerdem ist mit Wechselwirkungen zwischen der johanneischen ,Weltanschauung' und der Gemeindestruktur zu rech- nen, insofern einerseits der ,qumrannahe' Dualismus zur Abkapselung der Gemeinde führte, andererseits durch diese Abkapselung auch der später re- zipierte gnostisierende Dualismus seinen Plausibilitätsrahmen erhalten konnte, bevor schließlich - nach der theologisch begründeten ,Öffnung' im Entscheidungsdualismus des Evangelisten - die negative Welterfahrung der Gemeinde eine erneute Verfestigung der Weltverschlossenheit der jo- hanneischen Gemeinde veranlaßte.
Diese wechselvolle Geschichte des johanneischen Denkens ist gewiß eine spannend zu erzählende „Johannine Story", die einen fiktionalen Reiz ausübt und als solche geschrieben werden müßte, auch ohne den Anspruch, daß damit eine außertextliche Gemeindewirklichkeit bzw. ihr geistesge- schichtlicher Niederschlag historisch zutreffend beschrieben sei. Auch wenn sich's nicht so verhielte - und die Einwände gegenüber der Rekon- struktion und ihren Prämissen sind zahlreich
19- gut erfunden wäre sie alle- mal!
Ich möchte im folgenden nicht an den Details dieses Entwurfs entlang- gehen, sondern eigene Überlegungen zu Herkunft und Funktion ,des' jo- hanneischen Dualismus vorlegen. Denn die Fragen, die Becker zu seinen Beobachtungen anregten, sind bis heute keineswegs hinreichend geklärt.
Kann man überhaupt von dem johanneischen Dualismus' reden - oder lie- gen nicht, ganz im Sinne der von Becker angeregten Differenzierungen - unterschiedliche Typen dualistischer Denk- oder Sprechweise nebeneinan- der vor? Lassen sich die verschiedenen dualistischen Motive religionsge- schichtlich kohärent erklären? Und wenn dies nicht der Fall ist, wie ist ihr Nebeneinander im johanneischen Text dann zu verstehen? Ist eine dualisti- sche Weltwahrnehmung tatsächlich die „umfassende Rahmenbedingung"
für die johanneische Theologie oder wären nicht andere Elemente wie z.B.
die Christologie eher der übergreifende Rahmen, in dem die dualistischen Motive
20wahrzunehmen sind? Und wie läßt sich die Intention und die Funktion der betreffenden Texte im Rahmen des gesamten Evangeliums bestimmen?
Meine Überlegungen beginnen mit forschungsgeschichtlichen Bemer- kungen (1), dann folgen notwendigerweise knappe Hinweise zum religi-
19 S. zur eingehenden Kritik der Konstruktionen Beckers J. FREY, Die johanneische Eschatologie I: Ihre Probleme im Spiegel der Forschung seit Reimarus (WUNT 96), Tü- bingen 1997, 278-287.294-297 u.ö. Die dort (und analog von zahlreichen anderen Inter- preten) formulierten Einwände brauchen hier nicht wiederholt zu werden.
20 Zur Rede von , dualistischen Motiven' s. E.E. POPKES, Die Theologie der Liebe Gottes in den johanneischen Schriften. Zur Semantik der Liebe und zum Motivkreis des Dualismus (WUNT 11/197), Tübingen 2005, 11-17.
8
Jörg Freyonsgeschichtlichen Problem (2), anschließend Beobachtungen zu exempla- risch ausgewählten ,dualistischen' Motiven und ihrer Ausgestaltung und Funktion im johanneischen Text (3) und abschließend einige zusammen- fassende Thesen (4).
1 Die Kategorie ,Dualismus' und die johanneische Forschungs- geschichte
Daß sich die Interpretation des vierten Evangeliums am Verständnis seines Dualismus entscheiden sollte, ist keineswegs selbstverständlich. Dabei ist es ein nicht zu unterschätzendes Verdienst der Arbeiten Beckers, diese Prämisse - von der er selbst ausgegangen war - entscheidend aufgeweicht, ja zu einer Episode der Forschungsgeschichte gemacht zu haben.
21Dazu kann ich hier nur einige knappe Hinweise geben:
Dualismus' ist bekanntlich ein erst neuzeitlicher Forschungsbegriff, der um 1700 zur Charakterisierung der zoroastrischen Lehre eingeführt
22und von dort aus sukzessive auf andere Lehren wie den Manichäismus oder christlich-gnostische Häresien und schließlich auf entlegenere religionsge- schichtliche Phänomene übertragen wurde.
23Eine solche Übertragung konnte freilich nie vollständig gelingen, und gerade in der jüdisch-christli- chen Tradition läßt sich nirgendwo - nicht einmal im Manichäismus - eine wirkliche Symmetrie zweier erster Prinzipien feststellen, vielmehr kann immer nur von einem schöpfungstheologisch oder eschatologisch gebro- chenen .Dualismus' die Rede sein. ,Den' Dualismus gibt es also nicht, sondern immer nur verschiedene Formen einer antithetischen, dialekti- schen oder komplementären Gegenüberstellung von Prinzipien oder Mächten, so daß eine Näherbestimmung der je vorliegenden dualisti- schen' Entgegensetzungen erforderlich ist. Doch hier beginnt die Begriffs- verwirrung. Während z.B. der Religionswissenschaftler Ugo Bianchi drei Paare möglicher Typen von Dualismus unterscheidet (,radikaler' versus
,moderater', dialektischer' versus ,eschatologischer', ,kosmischer' versus ,antikosmischer' Dualismus
24), reden Bibelwissenschaftler in ganz anderer
21 S. zur näheren Begründung FREY, Licht, 173f.
22 Vermutlich geht seine Verwendung auf TH. HYDE, Historia religionis veterum Persarum, Oxford 1700 zurück (vgl. R. EUCKEN, Art. Dualism, ERE 5 [1912] 100-114:
100; J. DUCHESNE-GUILLEMIN, Art. Dualismus, RAC 4 [1959] 334-350: 334; G.
LANCZKOWSKI, Art. Dualismus, TRE 9 [1982] 199-202; G.G. STROUMSA, Art. Dualis- mus I: Religionswissenschaftlich, RGG4 2 [1999], 1004f: 1004).
23 S. dazu STROUMSA, Dualismus.
24 S. dazu ebd. 1005; grundlegend U. BIANCHI, II dualismo religioso, Rom 21983, 49ff; DERS., Le dualisme en histoire des religions, in: DERS., Selected Essays on Gnosti- cism, Dualism and Mysteriosophy (StHR 38), Leiden 1978, 3-48: 21 ff.
Zu Hintergrund und Funktion des johanneischen Dualismus 9
Weise von einem .kosmischen' Dualismus
25, daneben u. a. von einem ,ethischen', ,eschatologischen', .anthropologischen', .psychologischen' und ,soteriologischen' Dualismus sowie von einem ,prädestinatianischen' Dualismus und einem ihm entgegengesetzten ,Entscheidungsdualismus ' - und all diese Kategorien werden immer wieder, je nach Schriftenkreis und hermeneutischem Interesse des Interpreten, anders bestimmt.
26Die Cha- rakterisierung der einen oder anderen Proposition, Denkform oder Theolo- gie als .dualistisch' hat deshalb selten zu einer sachlichen Klärung geführt.
Die Exegese vor 1900 hat im übrigen kaum vom ,Dualismus' im vierten Evangelium gesprochen. Der .johanneische Dualismus' war kein Thema der Johannesforschung. Zu diesem wurde er vielmehr erst im Kontext einer spezifischen religionsgeschichtlichen Perspektive. Erst als das johannei- sche Denken im Ganzen auf dem Hintergrund eines aus iranischen Wur- zeln gespeisten Erlösungsdenkens begriffen wurde, d.h. in der Interpreta- tion Rudolf Bultmanns (der hier von seinem religionsgeschichtlichen Ge- währsmann Richard Reitzenstein abhängig ist), konnte der dann als gnos- tisch bestimmte ,Dualismus' zum Schlüssel für das Verständnis des Johan- nesevangeliums werden: als das ,vorgläubige' Welt- und Existenzver- ständnis, das dann durch das johanneische Kerygma entscheidend neu interpretiert wurde, eben im Sinne eines .Entscheidungsdualismus'
27.
Die ersten iranischen Parallelen zum Johannesevangelium hatte Johann Gottfried Herder vorgeführt, der 1775 in seinen .Erläuterungen zum Neuen Testament aus einer neueröff- neten morgenländischen Quelle' - dem vier Jahre zuvor zugänglich gewordenen Zend- Avesta - auf Parallelen in dieser Schrift zur Apokalypse und zum vierten Evangelium hingewiesen hatte.28 Als Pionier der religionsgeschichtlichen Erklärung des Neuen25 Während .kosmischer' Dualismus im Sinne Bianchis meint, daß die Welt von dem , guten' Gott (und nicht von einem ,bösen' Demiurgen oder dem Teufel) geschaffen ist (s.
dazu STROUMSA, Dualismus, 1005), bezeichnet der Terminus in der Bibelwissenschaft in der Regel die Entgegensetzung zweier oberster Mächte (Gott - Belial bzw. Michael - Belial) und der ihnen jeweils zugehörenden Menschenklassen.
26 Zu bedenken ist dabei, daß ,Dualismus' seit Beginn seiner Anwendung auf Phäno- mene der christlichen Religionsgeschichte ein Terminus zur Charakterisierung häreti- scher Strömungen war, so daß die Etikettierung einzelner Elemente als .dualistisch' nicht selten mit dem Sinngehalt des Fremdreligiösen bzw. Fehlgeleiteten verbunden war, das es abzuwehren oder zu überwinden galt.
27 Diese existentiale Interpretation führt Bultmann erstmals in seinem richtungswei- senden Aufsatz über die Eschatologie des Johannesevangeliums vor. Dort wird gleich zu Beginn festgestellt, ein Verständnis des johanneischen Lebensbegriffs sei „aus der Ein- sicht in den johanneischen Dualismus zu gewinnen" (BULTMANN, Eschatologie, 135).
28 J.G. HERDER, Erläuterungen zum Neuen Testament aus einer neueröffneten morgenländischen Quelle, Riga 1775, in: B. SUPHAN u.a. (Hg.), Herders Sämmtliche Werke VII, Berlin 1884, 335-470. Herder bezog sich auf die Edition des iranischen Zend-Avesta durch den Orientreisenden A. ANQUETIL DU PERRON, Zend-Avesta, Ouvr- age de Zoroastre, Paris 1771. Vgl. den enthusiastischen Bericht über den Textfund und Herders Entdeckungen darin in dem Zwischenstück aus der von Herder geplanten, aber
10 Jörg Frey
Testaments hat Herder auch die dualistische Antithese von Licht und Finsternis, Vorstellungen von Engeln und eschatologischen Gegenspielern, von Gericht und Welt- ende sowie den Gedanken der Wiedergeburt auf den Zoroastrismus als ursprünglichste Wurzel zurückgeführt.29 Für Herder verband sich diese Annahme mit der These, daß der Apostel Johannes die religiöse Sprache der Chaldäer als den .würdigsten' Ausdruck seiner Zeit bewußt aufgenommen habe ohne inhaltlich von ihr bestimmt zu sein. Ein religionsgeschichtliches Problem stellte sich damit für ihn noch nicht, und von Dualis- mus' ist bei Herder noch nicht die Rede.
Anders ist der Sachverhalt etwa 60 Jahre später bei Ferdinand Christian Baur, der im Blick auf die christliche Gnosis sehr wohl von .Dualismus' spricht,30 aber in seiner Darstellung der johanneischen Theologie diese Kategorie dann doch zurückweist.31 Der Gegensatz von Licht und Finsternis sei bei Johannes nicht völlig metaphysisch - wie in der Gnosis - , sondern lasse sich noch aus der Freiheit als „eine Folge der sittlichen Selbstbestimmung begreifen"32. Johannes bleibe somit auf der „Grenzlinie" zur Gnosis stehen, ohne diese zu überschreiten.33 Im übrigen leistet Johannes nach Baurs idea- listischer Deutung gerade die Versöhnung aller Gegensätze von Jenseits und Diesseits, Welt und Gott, indem dem Evangelisten „alle Gegensätze ... immer wieder ein fliessen- der Unterschied werden"34, so daß von einem strengen Dualismus nicht die Rede sein kann. Auch in den religionsgeschichtlich inspirierten Arbeiten aus der Zeit um 1900 be- gegnet das Stichwort ,Dualismus' nur gelegentlich und ohne großes Gewicht. Wilhelm Bousset sah bei Paulus viel deutlichere dualistische Züge vorliegen als bei Johannes,35
dann unveröffentlicht gelassenen Schrift Johannes' (in: Sämmtliche Werke VII, 313- 334: 316f), das dann modifiziert in die „Erläuterungen" aufgenommen wurde (VII, 341f), außerdem die spätere Schrift ,Von Gottes Sohn, der Welt Heiland. Nach Johannes Evan- gelium' (in: B. SUPHAN u.a. [Hg.], Herders Sämmtliche Werke XIX, Berlin 1880, 253- 424), wo Herder das iranische Denken beschreibt und dann fortfahrt: „Johannes Schriften nehmen nicht nur Bilder dieses Systems an, sondern sind großentheils in demselben ge- schrieben" (279). In der zugehörigen Fußnote (279 mit Anm.) begegnen Verweise auf Engel (Joh 1,51 und Apk), Teufel (Joh 8,44; Apk 12,7) und die Teilung der Welt in Licht und Finsternis, Kinder Gottes und des Satans. S. zu Herders Arbeit an den Evangelien J.
FREY, Herder und die Evangelien, in: V. LEPPIN/M. KESSLER (Hg.), Johann Gottfried Herder. Aspekte seines Lebenswerkes (AKG 92), Berlin/New York 2005, 47-91 (zu den ,Erläuterungen' 56-59; zu ,Von Gottes Sohn' 70-74).
29 S. dazu FREY, Herder und die Evangelien, 75f.
30 Vgl. F.CH. BAUR, Die christliche Gnosis oder die christliche Religions-Philosophie in ihrer geschichtlichen Entwicklung, Tübingen 1835 (Nachdruck Darmstadt 1967), 744 (im Register s.v. Dualismus)
31 F.CH. BAUR, Vorlesungen über neutestamentliche Theologie, Leipzig 1864 (Nach- druck Darmstadt 1973), 359f.
32 Ebd. 362. Hier ist deutlich, daß .Dualismus' nicht nur als eine Bezeichnung für spätantike Häresien verwendet wird, sondern auch für den idealistischen Interpreten eine unangenehme Nuance trägt, insofern ein so (deterministisch) verstandener Dualismus dem Gedanken der Sittlichkeit und der Selbstbestimmung entgegenstünde.
33 BAUR, Vorlesungen, 362.
34 Ebd. 406.
35 Vgl. W. BOUSSET, Kyrios Christos, Göttingen 61967, 120ff.126.129f.144 zu Pau- lus; 182f zu Johannes. Bousset hält insbesondere die Antithese von Fleisch und Geist so-
Stellenregister
I. Altes Testament
Genesis
i , i f r 31
1,2-5 28
2,15 236
3 , 1 3l x x 349
4,17 469
6,5 297
6,7 202
6,12LXX 294
6,15 434
8,21 293, 297
8 , 2 1l x x 297
9,11-17 214
1 2 , 3l x x 343
15,6 296, 342, 343
1 5 , 6l x x 296,309, 341,342, 343
15,18 367
17,5 343
18,3 296
1 8 , 3l x x 296
26,3 367
26,5 297
35,12 367
4 7 , 2 9l x x 18
49,11 114
Exodus 2,11 3,14 4,17 4,21 4,30 4,8f 7,3 7,9 12,1-20 12,15-20 16,4 18,20 19,8 20,17
354 38 113 113 113 113 113 113 363 363 309
275, 276, 277, 280 287
349
21,28-32 429
24,3 287
24,7 287
25,17 434
32,8 276
32,10f 186
34,10 293
36,1 280
36,3 280
Levitikus 7,20 18,3 18,5 1 8 , 5l x x
19,18 19,37 20,22 23,5-8 23,15 26,14f Numeri
Deuteronomium 4,29-31 5,21 5,32f 5,33 6,24 7,6-8 8,1 8,6 9,12
363 280
288, 289, 290, 305, 333 305, 306 494 287 287 363 363 287
3,7f 280
8,11 280
11,1 186
11,10 186
15,22 287
15,40 287
25,3f 186
28,16-18 363
28,25 363
35,31 428
367 349 276 276 287 52 287 281 276
5 0 4 Stellenregister
9,16 276 / . Könige
9,16-19 186 8,48-50 367
10,17 186
11,22 287 2. Könige
11,28 276 10,31 309
11,32 287 15,20 137
12,5-7 359 17,37 287
13,1 287 21,8 287
13,18 186 23,26 186
15,10 293 24,14-16 360
15,5 287
17,19 287 Jesaja
18,15 112, 153 1,9 384
18,15-22 112 2,3 28
18,18 112,153 2,5 28
19,9 287 3,11 293
27,26 287, 291, 304, 305, 5,12 293
343 5,25 186
27,26LXX 304 6,9f 56, 57
28,1 287 6,10 93, 129
28,15 287 8,14 384
28,58 287 9,lf 28
28,58LXX 304 9,39 93
29,3 398 10,22f 384
29,28 287 13,5l x x 187
30,8 287 14,12 22
30,10LXX 304 19,14 293
31,12 287 29,10 398
31,29 276 29,10LXX 18
32,21LXX 396 28,16 384, 395
32,35 188,424 29,15 293
32,4 293 29,18 40
32,46 287 34,21 293
33,11 293 35,4f 40
41,28LXX 338
Josua 42,6 38
1,7 287 42,16 40
1,8 287 42,6f 28,40
7,1 186 43,11 38
7,26 186 44,6 38
22,5 287 44,24 38
22,20 186 45,5 38
23,6 287 45,23 464
49,1 339
Richter 49,6 28, 38, 40
8,14 274 51,4 28
54,9 214
2. Samuel 60,1 ff 28
15,20 137 65,7 293
Stellenregister 5 0 5
Jeremia Hosea
1,5 339 2,1 384
10,8 404 2,25 384
21,1 360 4,1 18
21,12 186 6,6 318
24,1 360 9,1 ff 360
26,4 309 11,9 214
27,25 187
29,1-3 369 Arnos
29,3 370 7,17 360
29,4 371
31,3 52 Jona
31,10 280 3,10 293
31,30 293
32,15-28 186 Micha
32,23 309 5,9 115
32,29-35 186 6,16 280
3 6 , 1l x x 361 7,8 404
36,1-3 360
36,2 360 Habakuk
36,4-14 359 2,2 274
36,4-6 360, 374 2,4 183,305, 306, 344
36,24-28 360 3,2 293
36,24ff 361
36,26 360 Haggai
36,32 369 2,14 293
37,3 360
3 8 , 3t x x 52 Sacharja
43,6f 359 7,7-12 186
44,1-6 186 9,9 114
44,10 309 9,9f 114
44,23 309
51,8 293 Psalmen
25,4 281
Ezechiel 27 4l x x 293
5,11-13 186 31,lfL X X 344
6,12f 186 32, lf 297
13,18LXX 95 3 5 , 2l x x 215
20,8 186 36,10 38
20,11 289 43,3 38
20,13 289 50,6LXX 186, 335,383
20,21 186, 289 51,15 281
23,25 186 61,13l x x 293
43,11 274 63,10l x x 293
43,14 434 68,23fLXX 398
43,17 434 69,10 112
43,20 434 78,17-22 186
78,21 191
78,31
7R *»7f
186 1RA
506 Stellenregister
86,8 278 Esther
94 9LXX 293 ^ | ^LXX 371
105,13 280
105,35 280 Daniel
105,35LXX 280 3,27 280
105,39 280 7,1 274
106,19-23 186 8,19 191
106,31 309 9,10 309
107,22 278 9,27 366
110,6f 280 12,2f 26
110,7 280 12,3 26
111,2 278
115,2l x x 291 Esra
119,32 282 1,2-4 377
119,33 282 371
119,105 38 7,23 191
119,115 28 10,3 309
142,2LXX 294, 302 10,14 186
142,5l x x 293
146,8 40 Nehemia
Hiob 1,10 4,17 11,4 11,11 24,14 29,18LXX
33,30 34,25 Proverbien 6,23 10,12 11,27 16,6 16,9 20,22 2 1 , 8 24,12 24,12l x x
24,16 24,29 25,21 25,21f Threni
3,64
293 293 293 293 293 95 39 293
28,38 428 403 428 280 189 293 293 293 404 189 424 189
293
1,2 5.1 7.2 9,34 10,30 12,24 13.18 Chronik
21.19 22,12 27.24 28,7-10 Chronik
6,16 14.3 17.4 19,10 19.17 21,12 22.5 24.18 24,21 29,6-9 31,13 31.20 32.25 33,8 36,23LXX
363 354 363 287 287, 309 309 186, 191
309 287 191 367
309 287 281,293 191 186 361 309 186, 191 309 186 309 18 186, 191 287 371
Stellenregister 5 0 7
II. Frühjüdische Literatur Apokryphen und Pseudepigraphen
2. Esra
9,34 287
3. Esra
7,9 280
7,15 280
Tobit
1,3 354
3,2 280
4,6 18
7,12 357
13,6 18
1. Makkabäer
1,11 366
1,25 366
1,43 366
2,4 364
2,16 366
2,50 280
2,51 280
2,52 309
2,53 280
2,55 280
2,58 280
2,65 280
2,65-68 280 2,67 280, 287
2,68 280
3,9 282
4,42 365
4,56 364
4,59 364
13,48 287
14,10 282
2. Makkabäer
1,1 354, 367, 1,1-9 363, 367,
1,2-6 367
1,2-9 367
1,3 367
1,6 370
1,7 367
l,7f 367, 368
1,9 367
1,10 364, 376 1,10-2,18 363, 364, 374 1,10-2,19 373, 375 1,11-17 365 1,11-2,15 365 1,13-17 363 1,18 365, 366 1,19-36 366, 380
2,1 366, 380
2,1-15 366
2,4 366, 380
2,9 366, 380
2,13 366, 380
2,14 364
2,15 366
2,16 365
2,16-19 365
2,17 371
2,18 391
2,19 364
2,19-15,39 363
4,40 95
5,24 95
6,18 95
6,23 95
7,9 26
7,11 26
7,14 26
7,27 96
7,32 439
7,33 439
7,36 26
7,37 439
7,38 439
9,19 365
12,41 185
15,9 391
Makkabäer
6,1 95
Makkabäer
4,8 95
5,4 95
5,7 95
5,11 95
5,36 95
6,28f 435
5 0 8 Stellenregister
8,10 95
8,20 95
9,26 95
11,14 95
15,3 26
17,21f 435
17,22 435
18,3f 38
18,10 391
Sapientia Salomonis
2,12 293
2,24 228
3,9 357
4,9 95
7,26 38
9,9 280
10,3 190
11,9f 186
11,22 52
11,25 52
13-15 184
16,5-12 186
18,4 28
18,20-19,1 186
Sirach
10,18 190
10,20 402
10,21 403, 404,407
10,22 402
16,12 293
16,14 293
16,22 293
19,18 403
19,20 306, 309,310
19,22 310
19,24 310
23,2 437
26,17 95
31,22 293
33,23 293
35,12 186
39,19 293
42,15 280
42,22 280
44,20 297
Psalmen Salomos 2,8-13 332
2,10 185
2,15 185, 332,334 2,15-18 332
2,18 185,186
2,32 185
3,5 334
3,10-12 26
4,8 334
4,24 332
5,1 185
8 331
8,7 334
8,8 185
8,23 334
8,24-26 332, 334
8,28 344
9,lf 333
9,2 185
9,3 332
9,4 293, 332
9,5 185, 333,384
9,6 333
9,9 343
10,4 344
10,5 183
13,11 26
14,1 333
14,lf 336, 344 14,3-5 333
17 331
17,1 346
17,3 346
17,4 346
17,21f 346
17,23 346
17,26 347
17,28 347
17,32 347
17,34 397
17,46 346
18,1-4 347
18,3 343
18,5 347
18,6-9 347
18,8 281
18,10-12 347
Stellenregister 509
Apokalypse Abrahams 1 - 8 405 29,12-18 209,213
Aristeasbrief 15-39 18 124 136-138 139 254 272
391 281 282 184 391 202 281
Ascensio Jesaiae
1.3 22 2.4 22 19,29 22
Assumptio Mosis
8,1-5 213 10,3 213 10,10 209 syrischer Baruch
78,2 78.2-86,3 78.3-7 78,3-85,15
357, 370, 375 370, 374, 375 371
370
£sra 78,4 373
6,40 28 79,1 372
7,24 281 79,1-80,7 380
7,46 229 80,1-3 372
8,56 281 80,4 372
13,40-45 372 80,5-7 371
14,20 28 80,7 372
81,1 81.4 82,2 82,2-9 83,1-8 83.9-23 84,1 84,7-9 84,9 84.10-85,5 84,12-6 85,3 85,6 85.8 85.9 85.10 85,14 86,1-3 87.1 87.2 87.5
372 371 372 372 372 372 372 372 371 372 372 370 370, 372 372 372 372 372 370 369, 370 373 371,372
5,lf 281 87,7-15 372
Ii 372 88,3 30
12,4 184, 209
14,20 28 äthiopischer Henoch
18,2 28 1,4 384
54,17f 184 1,7 384
55,8 30 10,8 281
57,2 281,297,309 10,10 26
59,2 28 10,21 397
59,6 209 13,2 281
61,7 370 15,4 26
64,1-4 186 15,6 26
68,5 397 27,3 185
68,5-7 370 37,4 26
77,12 370, 373 40,9 26
77,17 370 48,4 39
77,20-26 370 48,5 397
78,1 369 55,3 184, 188
510 Stellenregister
58,3 26, 39 60,6 185 61 f 186
62 213
62,11-13 209
62,12 184, 188,213 62,13 188
62,13-16 213 63,8 186 63,8f 213 84,4-6 209 89,32 186 90,18 184 91,5-10 209 91,7-10 184,384 91,9 188 91,14 185 93,5 185 99,15f 213 99,16 184 101,3 184 griechischer Henoch
1,1 188 5,If 281 99,10 188
slavischer Henoch 24,4 28 25 28 42,7 186 45,1 185 46.3 185, 186 50.4 189
Joseph und Aseneth
8,9 26,28 10,12 338
Jubiläenbuch 5,16 186 10,8 22 11,17 405 15,24 184 15,34 186 21,4 186 22,16 280 23,10 297 30,16 186 30,17 307
33,18 186 41,26 186
Liber Antiquitatum Biblicarum 6,11 405
6,3f 405 11,1 28 12,1 405 19,4 28 23,13 26 28f 28 33,3 28 60,2 28 7,4 405
Oden Salomos 3,9 26 6,18 26 8,2 26 9,4 26 10,2 26 11,6 26 15,10 26 22,10 26 24,8 26 28,6f 26 31,7 26 38,3 26 40,6 26 41,3 26 41,16 26
Oratio Manassis
8 297
Sibyllinen
3,8-45 184 3,63 21 3,73 21 3,115-131 397 3,276-279 184 3,545-561 184 3,704 384 3,716-718 397 3,725f 397 4,135 213
Testament Abrahams 14,14 26 15,4 26
Stellenregister
15,6 26 20,15 26 Testament Hiobs
43,13 186 Testament Salomos
2,9 22 3,5f 22 6,1 22 Testment Assers
1,8 21 3,2 21 5,2 26 5,4 288 6,1 288 6,6 26
Testament Josephs 7,4 21 20,2 21 Testament Judas
20,4 293 Testament Levis
3.2 384 3.3 21 15.2 384
1 8 , 1 2 21
19,1 21,29,281 25.3 21 Testament Naphtalis
2,6 281 2,10 281 Testament Benjamins
3,3f 21 3,8 21 4,2 lf 21 5,3 281 6,1 21 6,7 21, 281 7,lf 21 10,3 18 17,2 21 24,6 188 Testament Dans
1,7 21 4,7 21 5,1 21 5,10 21 6,9 281 Testament Gads
6,3-7 189 Testament Issachars
5,1 281 5,3 281 5,13 184,384 6,1 21 7,7 21
Testament Rubens
2,2 21 4.7 21 4,11 21 6,3 21 6,9 18 Testament Sebulons
9.8 21 Testament Simons
5,3 21 Vita Prophetarum
4,6 21 Philo von Alexandrien
De Abrahamo
60-70 405 De Confusione Linguarum
68 323 129 323 De Opifìcio Mundi
29-35 28 De Praemiis et Poenis
33 399
5 1 2 Stellenregister
De Somniis 20,97 113
2,179 181 20,97f 113
20,169 113 De Specialibus Legibus 20,169ff 113
1,32-35 184 20,188 113
20,199 134
De Vita Mosis 20,200-202 134
1,6 181 20,256 139
2,3 lf 323
Contra Apionem
Legatio ad Gaium 2,168ff 283
77-110 259 2,169ff 284
291 377 2,172-174 284
2,279 139 Quod Deus sit Immutabilis
52 202 De Bello Judaico 2,119-166 315
Flavius Josephus 2,162f 316
Antiquitates Judaicae 2,163 316
1,154-156 405 2,229 391
2,147 399 2,258ff 113
4,314 399 2,261 113
11,3 377 7,162 391
11,216 371
12,241 280 Vita Josephi
13, 171-173 315 9 - 1 1 312
13,288 316 245 377
13,294 134
13,296f 315 Qumranschriften
13,297 316 1Q258
13,297f 316 Frg. 1 a II 3f 309
13,298 316
14,377 399 1Q398
15,48 437 Frgm. 14-17 II 7
15,144 181
17,41 316,317 1QH
17,42 316 13,36 278
17,179 295
18, 11-15 315 1QM
18,12 320 1,1 27
18,12-15 316 1,1-3 23
19,293f 134 1,3 27
19,331 134 1,9 27
20,38 283 l,9f 23
20,38^48 283 1,11 27
20,41 283 1,13 23,:
20,42f 283 1,16 23
20,44 283 12,13f 397
20,45 283 13,1 278
20,46 283
Stellenregister
lQpHab
7.11 287 8.1 287 8,1-3 188 12,4f 287 1QS
l,3f 52 1,5 18,29 1.9 27 l,9f 52 2,16 23,27 3,7 39 3,13 23,27 3,13-4,26 13 3,24f 23,27 4.12 184 4,4 278 5,3 18,29 5.21 23,309 5,23f 309 5,25 190 6.10 354 6,18 309 6.22 354 8.2 18,29 10,17 189,278 4Q171
II 5 287 II 15 287 II 23 287 4Q174
1 17 272 1 III 7 272 4Q177
10-11,7 27 4Q181
12,3-6 26 4Q228
I 1,9 26 4Q257
5,7 26
4Q258
Frgm. l a l l l 309 Frgm. la II 3 309 Frgm. la II 3f 309 4Q266
VI 1,12 26 4Q272
1 1,7 26 12,1 26 4Q392
1,4-7 28 4Q394
Frgm. 3-71 5 272 Frgm. 8 IV 4 278 4Q396
Frgm. 1 II 5 278 4Q398
Frgm. 11-13 278 Frgm. 14-17113 272 Frgm. 14-17117 278 4Q548
lii,8f 27 Iii—2,10f 27 2,15f 27 4QM280
2.1 27 4QMMT
C 27 278, 308 4QpNah
1,1-11,9 315 6Q19
2.2 26 llQMelch
2 i 8 24 2 i 14 24
5 1 4 Stellenregister
CD
1,1 278 l . l f 278 l,2ff 278 1,10 278 2,14f 278 3,20 26 6,20-7,2 354 9,2-8 189 13,7f 278 Rabbinisches Schrifttum
Avot
2,8 287 3,10 310 6,7 287 bBB
130 277 bBes
29 277 bBer
24 277 28a-29a 150 28b-29a 152 bBM
30 276,277 bBQ
99f 276 bJoma
28b 297 bQid
4,14 287,297 bSan
11 277 I I b 371 43a 141, 143 bShab
44 277 bTaan
19b 143
yQ'd
IV 66d,22ff 297 706 397 ySan
I 1,18" 368 yKev
47b 397 BerR
23, lf 469 38,19 405 64,4 297 BemR
7,lf 397 Mekhilta
Ex 18,20 276,277 MTheh
Ps 22 § 7 404 PesiqR
10 § 6 405 PRE
26 405 SifrLev
IX 10 289 X 6 287, 288 XIII 13 287 SifDtn
323 287 TanchB Gen
lklk § 14 297 Jesaja-Targum
1.27 287 1.28 288 4.2 287 4.3 287 5,20 287,288 7,3 288 9,6 287 10,21f 288
13,11 288 13,12 287
26,2 288
26,19 287, 288 31,9 287, 288 33,13 288 38,17 287, 288 42,21 287 50,10 287 53,10 287
57,2 287
57,9 287
57,19 288
Targum Onqelos Lev 18,5 289
Targum Ps.-Jonathan Ex 18,20 276
TosQid
5,21 297 III. Neues Testament
Matthäus
3,9 24
5,9 23
5,11 148, 153
5,1 lf 148
5,21-24 190
5,45 23
6,25 95
9,16 26
10,32 492
10,32f 150
10,39 47
11,7-9 334
11,19 335
12,2 318
12,9-14 318
13,38 24
16,16-20 148
18,3 493
19,3 317
21,7f 114
21,15f 320
21,31 335
21,32 335
Stellenregister
22,34 317
23,15 313,314
25,46 26
28,19 137
rkus
1,19 143
2,1-12 79,319
2,6 319
2,9 79
2,16 317
2,18 317
2,23 318
2,23-28 317
2,24 317
3,1-6 317,319
3,6 317
3,20f 142
3,31-35 142
6,50 37
7,1 317
7,1-9 318
7,1 ff 318
7,3 317
7,3f 317
7,6 318
8,11 317
8,11-13 320
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9,11 317
10,1-12 320
10,2 317
10,17 26
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11,7f 114
11,9 320
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12,18 317
12,18-27 317
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12,40 189
13,34 279
14,3-8 319
15,34 78
16,25 47
516 Stellenregister
Lukas
2,34f 121
2,35 122
2,4 326
3,1 326
3,7 191
3,7f 185,186
5,17 319, 326
5,17-26 319
5,21 319
5,30 320
6,22 148, 149, 153
6,22-23 148
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7,24-35 334
7,29 334
7,30 318
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7,39 335
9,24 47
10,18 21,22, 23
10,25 26
10,29 320, 335
11,16 318
ll,37f 318
11,37-41 318 11,37-52 318 11,39-52 318
11,44 318
12,1 318
12,8f 150
12,25 95
13,31 319
14,1-6 319
15,1-7 167
15,2 319
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16,15 320, 335
17,20f 320
17,22-37 320
17,33 47
18,9 320
18,10-14 320
18,13 335
18,14 335
18,18 26
18,30 26
19,35f 114
19,37 320
19,39 32
20,19 320
20,20 320
20,20-26 320
20,34 24
20,47 189
21,21 326
21,23 191
24,18 143
24,28ff 143
annes
l , l f 56
1,1-5 31,32
1,3 31
1,3-17 47
1,4 5, 16, 39, 105
l,4f 15,31,32, 34
1,4-9 35
1,5 5, 16, 32, 35,41,42, 59, 68, 81
1,5-12 47
1,6-8 35
l,7f 5, 15
1,8 37
1,9 15, 17, 32, 33, 34, 35, 42, 47, 105
l,9f 5,46
1,10 44, 47
l,10f 47
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1,12 5, 23, 490
l,12f 19,41
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1,14 17, 33
1,14-18 35
1,16 33
1,17 17, 34, 477 478
l,17f 33
1,18 488
1,19 45, 107
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1,21 112
1,24 107
1,24-28 319
Stellenregister 5 1 7
1,26 98
1,29 47, 65
1,30 37, 123
1,33 491
l,33f 37
1,35-51 81, 86
1,42 86, 143
1,45 118,290
1,46 93
1,49 37, 155
1,50 155
1,51 10, 25, 155
2,1-4,54 112
2,1-11 99, 112
2,6 45
2,11 142, 487
2,12 142
2,13 45
2,17 62
2,18 45, 112
2,19 112
2,20 45
2,21f 62
2,22 66, 492
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2,23f 112, 124, 129 2,23-25 107, 108, 111, 112
2,23-35 118
2,23ff 110, 111, 112
2,24 113
3,1 45, 110, 143,319
3 , l f 95
3,1-21 78, 485
3,Iff 110, 112, 113 3,2 16, 35, 36, 110, 112,
122
3,3 19, 20, 25, 378
3,3-5 493
3,3-8 493
3,5 19
3,6 18
3,6-8 488
3,6-9 18
3,8 19
3,10 36,96
3,11 66
3,1 If 112
3,11-14 51
3,13 19, 25, 36, 67
3,13-21 36
3,14 51
3,14f 51,52
3,15f 16, 493
3,16 4 5 , 5 0 , 5 1 , 5 2 , 58, 65, 67, 72, 104,494
3,16f 492
3,16-18 36
3,16ff 53
3,17 36, 47, 48,51,52, 55
3,18 36,41,55, 68
3,19 35, 36,41,48, 93 3,19-21 5, 16, 20, 29,35, 36
3,19ff 42
3,20 30, 36
3,20f 18, 29, 35,41,55, 57
3,21 18, 35,42, 490
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3,3 If 19
3,31-36 36
3,33 17
3,35 494
3,36 214
4,6 36
4,9 45
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4,46 113
4,46-54 99, 112
5,1-9 83,99
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5,1-18 79
5,1—47 83
5,4-6 88
5,8 79
5,9 83, 84, 99
5,9-13 83,84
5,9-16 81, 83, 84, 88, 90
5,10 45, 85
5,10: 85
5,10-13 84
5,10-30 84
5,11 85
518 Stellenregister
5,12 85
5,13 86, 99, 100
5,14 83, 86, 99, 100
5,15 79, 81, 82, 86, 87, 8 8 , 9 0 , 99, 111, 114
5,15f 83, 87, 120
5,16 45, 84, 87, 88, 90
5,17 83, 84, 90
5,17f 84, 152, 153
5,18 45, 84, 116
5,19 302
5,19-16 84
5,19-30 83
5,19—47 76, 83
5,20 82, 494
5,24 16, 42, 93, 111,488, 492
5,26 16
5,28f 111
5 , 3 1 - 4 7 83, 84
5,32 17
5,38f 110
5,41 115
5,44 119
5,45^47 110
6,1-13 110
6,1-14 99
6,2 110, 113
6,5 110, 113
6,7 123
6,9 82
6,14 110, 112, 115, 121
6,14f 110, 111
6,15 100, 110, 114
6,15-21 99
6 , 1 6 - 2 1 38, 42
6,17 36
6,18 37
6,20 37
6,22 110
6,22ff 113
6,24 110
6,25 93
6,26 113
6,28f 282
6,33 1 9 , 4 7
6,37 55
6,38 19
6,38f 110
6,41 117
6,4 l f 19
6,4 Iff 115
6,42 93, 120, 121, 143
6,44 55, 57
6,45-47 110
6,46 116
6,47-50 16
6,50f 19
6,51 4 5 , 4 7 , 53, 120
6,5 Iff 477
6,52 93
6,56 491
6,58 16, 19, 120
6,60 119, 121
6,60-65 58
6,6 Iff 115
6,62 1 9 , 6 7 , 4 9 0 6,63 18, 4 8 8 , 4 9 1 , 4 9 3
6,64 120
6,66 82, 115, 119, 121
6 , 6 6 - 7 1 119, 120
6,66f 82
6,66ff 118
6,70 20
7,1 116
7,1-52 88
7,2 142
7,3 115,118
7,4 38
7,7 44
7,11 107,116
7,12 111, 115, 116, 119, 120,122
7,13 95, 116, 122
7,15 93
7,18 17
7,19 88
7,19f 116
7,20 93
7,21 82
7 , 2 1 - 2 4 8 8 , 9 0
7,23 89
7,24 89
7,25 93, 116
7,25-27 115
7,26 78, 93, 115, 116
7,27 93
7,28 17
7,30 66, 116
Stellenregister 519
7,31 89, 90, 93, 108,109, 8,58 111
115 8,59 111
7,31f 111 9,1 91
7,32 90, 107, 116,319 9,1-7 91,92, 164
7,32-36 89 9,1-8 99
7,35 107 9,1-38 122
7,35f 93 9,1-41 76, 90, 91, 100, 101
7,37-39 491,492 9, Iff 110
7,39 66 9,2 92
7,40 115 9,2f 91
7,40-43 111, 119 9,2-5 91
7,40ff 112 9,3-5 163
7,41 115, 116 9,4 41, 53, 66, 92, 282
7,41f 93, 115 9,4f 40,91
7,43 119, 120, 122, 173 9,5 39, 45, 47, 93, 105
7,44 116 9,6 163
7,45-52 319 9,6f 91
7,47f 93 9,8-11 91
7,50-51 78 9,8-12 91, 94, 164
7,50-52 129, 143 9,12 91, 100, 174
7,50f 81 9,13 107,319
7,52 93 9,13-17 91, 94, 164
8,12 16, 37, 38, 39, 40, 9,13-34 94
41,42, 45,47, 53, 9,14 99
66, 92, 93, 105 9,14f 91
8,13 107,319 9,16 78, 119, 120, 173,
8,14 17 319
8,15 18, 89 9,16f 91
8,20 66 9,17 145
8,21 94 9,18 107,319
8,22 93, 107,319 9,18-21 91
8,23 19, 20, 25, 44, 47, 9,18-23 91,94, 164
48, 56 9,21 94, 95, 96
8,24 94 9,21-23 91
8,26 17 9,22 94, 95, 116, 122,
8,28 110, 115 125, 129, 145, 146,
8,30 108, 109 147, 150, 151, 152,
8,30f 78, 107, 108, 111, 154, 165
115, 117, 125 9,22f 95
8,30ff 110 9,23 95
8,31 115, 121, 129 9,23-34 165
8,31-36 115, 118 9,24f 91
8,31f 115, 116 9,24-34 91, 94, 97, 164
8,33 118 9,25 96, 100
8,34f 479 9,25f 91
8,39 24 9,27 93, 96
8,41 281 9,27-34 91,92
8,42 19 9,30 93, 96
8,44 10, 17, 19, 20,24, 45 9,30-32 93
8,48 93 9,31-33 96
520
Stellenregister9,32f 92
9,33 93
9,34 93, 94, 97, 165
9,35 100
9,35-38 91, 94, 99, 153, 164
9,35-39 174
9,38 99
9,39 47, 48, 55, 93 9,39—41 91, 94, 164, 165
9,40 40, 93, 167
9,40f 93
9,41 40, 167
10, 6 169
10,lf 166, 167, 172 10,1-5 160, 161, 166, 167,
169, 170,174
10,1-6 168
10,1-15 489 10,1-18 162,490
10,2 172
10,3-5 166, 167
10,4 171
10,6 165, 167, 168, 170
10,7 170
10,7-16 173
10,7-18 160, 168, 169, 170, 174
10,7-22 161, 169
10,8 172
10,9f 172
10,10 172
10,11 170, 173
10,11-13 173
10,12 171
10,14 170, 171
10,14-16 173
10,14f 173
10,15 171, 173
10,16 122, 173
10,17 494
10,17f 171, 173
10,18 171
10,19 120, 122
10,19-21 120, 163, 169, 173
10,21 163
10,22 163
10,25-29 490
10,29 55
10,30 153
10,32 171
10,34 167
10,36 152,153
10,37f 55
10,40-42 110
10,41 110, 114,487
10,42 108, 109, 114
11,1-44 99
11,9 40, 47
11,9f 16, 40, 42, 66 11,10 36, 40, 105
11,16 148
11,19 117
11,25 16, 488
1 l,25f 16, 492 11,45 78, 82, 108, 109,
114, 117 1 l,45f 82, 120 n , 4 5 f r 110
11,46 82
ll,46f 319
11,47 110
ll,47f 33
11,48 117, 128
11,52 23, 56, 490
11,57 319
12,1-11 67
12,9 110
12,9-19 110, 111
12,10f 125
12,11 108, 109
12,12 110
12,12-12 144 12,12-19 67, 114
12,13 110
12,15 110
12,16 62, 66
12,17 114
12,17f 110
12,19 53, 117,319
12,20 53
12,24f 16
12,25 44, 47
12,26 97
12,28 117
12,29 110, 120
12,31 20, 22, 33, 44, 45, 48, 59
12,32 53
12,34 110
12,34ff 117