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Aus der Arbeit des Deutschen Vereins

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NDV März 2020

Aus der Arbeit des Deutschen Vereins

Fachausschuss Soziale Be- rufe und Bürgerschaftliches Engagement

–fun– Am 11. Februar 2020 fand die 184. Sitzung des Fachausschusses Sozia- le Berufe und Bürgerschaftliches Engage- ment statt.

In den Berichten der Mitglieder berichte- te Annika Dahrendorf über den AGJ-Zwi- schenruf zur Einführung verkürzter Aus- bildungsgänge für frühpädagogische Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhil- fe; dieser spricht sich gegen eine Absen- kung von Qualifikationsstandards und die Etablierung einer Schmalspur- und Sackgassenausbildung aus. Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) habe in seiner Sitzung am 12./13. Dezember 2019 das Positi- onspapier „Gesellschaftliche Anerken- nung und Aufwertung der Sozialen Beru- fe in der Kinder- und Jugendhilfe – Fach- kräfte gewinnen, Qualität erhalten und verbessern!“ verabschiedet. Zudem lud sie zu einer Veranstaltung in Hamburg

„Ist die ErzieherInnenausbildung noch zu retten?“ ein, die am 12. Mai 2020 statt- finden wird.

Annett Herrmann, Diakonie Deutsch- land, berichtete über die Gemeinsame

Erklärung zur beabsichtigten Einführung der Ausbildung zur „staatlich geprüften Fachassistentin für frühe Bildung und Erziehung“ der Diakonie Deutschland, ver.di und anderer, die gegen die Etablie- rung derartiger Ausbildungsgänge Be- denken erhebt. Zudem berichtete sie über die Stellungnahme der Diakonie Deutschland zum Aufstiegsfortbildungs- förderungsgesetz. Außerdem stellte An- nett Herrmann die Diskussion im Arbeits- kreis Deutscher Qualifikationsrahmen zur Validierung nonformalen Lernens dar.

Kritisch vermerkte sie, dass hierbei Quali- tätsmanagement-Systeme, beispielswei- se ISO und die AZAV, im Mittelpunkt standen.

Zentraler Punkt und umfangreichster Ta- gesordnungspunkt der Sitzung des Fach- ausschusses war die Erarbeitung und Beschlussfassung zu den Empfehlungen des Deutschen Vereins für die Weiterent- wicklung der Aus- und Weiterbildung für (sozialpädagogische) Fachkräfte und Lehrende im Bereich der Kindertagesbe- treuung, die von einer Arbeitsgruppe vorbereitet worden war. Im Mittelpunkt der Diskussion standen Fragen der Fach- kraftgewinnung und der Qualifizierung in einem Umfeld einer weiteren Ausdiffe- renzierung des Aus- und Weiterbildungs- systems.

Im Hinblick auf das Bürgerschaftliche Engagement stellte Hedda Hoff- mann-Steudner, BMFSFJ, den Gesetzent- wurf der Bundesregierung zur Errichtung der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt mit Sitz in Neustrelitz vor.

Die Stiftung soll Service-Angebote im Bereich Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt anbieten, Informationen bei der Organisationsentwicklung für Bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement insbesondere mit Fokus auf die Digitalisierung zur Verfügung stellen, digitale und soziale Innovationen im Bür- gerschaftlichen Engagement und Ehren- amt fördern, Engagement- und Ehren- amtsstrukturen sowie die Zusammenar- beit von Bund, Ländern, Kommunen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft voran- bringen. Zudem ist Begleitforschung im Bereich Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt vorgesehen.

Schließlich stellte Sarina Strumpen, Deut- sches Kompetenzzentrum für internatio- nale Fachkräfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen (DKF) des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe (KDA), Maßnahmen zur Gewinnung von Personen mit einer pflege- oder gesundheitsfachlichen Aus- bildung aus dem Ausland in Deutschland vor.

Persönliche Nachrichten

Martin Scherpner †

Am 20. Dezem- ber 2019 ist Martin Scherp- ner im Alter von fast 82 Jahren in Frankfurt am Main verstorben.

Er war von 1975 bis 1979 Mit- glied im Haupt- ausschuss, von 1978 bis zur Pensionierung im Jahre 2000 Leiter der Abteilung Fort- und Weiterbildung und ab 1987 stellvertretender Geschäftsfüh- rer des Deutschen Vereins.

In der Kinder- und Jugendhilfe und weit darüber hinaus kannte man Martin Scherpner – ob als Autor von Fachbeiträ- gen, insbesondere zu den Themen Heim- erziehung, Supervision und Teamarbeit,

oder als Psychologe, Erziehungsleiter, Verbandsvorsitzender. Erzieher/innen, Sozialarbeiter/innen und Leitungskräfte in Institutionen und Organisationen der Sozialen Arbeit – ihnen allen war Martin Scherpner als engagierter Experte der Kinder- und Jugendhilfe bekannt.

Als jüngstes von insgesamt sechs Ge- schwistern 1937 in Frankfurt am Main geboren, hat er als Kind noch die Schre- ckenszeiten des Nationalsozialismus und des 2. Weltkriegs erlebt. Seine Eltern, Dr.

Hanna Scherpner und Prof. Dr. Hans Scherpner, beides Schüler des großen Sozialphilosophen in der ersten Hälfte des 20. Jh., Prof. Dr. Christian J. Klumker, prägten mit ihrer Berufsgeschichte seine Interessen. Durch sie lernte Martin als Jugendlicher schon Heimeinrichtungen kennen und wurde damit früh mit den Schattenseiten des Lebens junger Men- schen konfrontiert. Er selbst hat immer wieder davon berichtet, wie selbstver- ständlich in seinem Elternhaus Gesprä- che über Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit waren.

Bei seinem Vater – einem bedeutenden Theoretiker der deutschen Fürsorgege- schichte und Professor an der Jo-

hann-Wolfgang-Goethe Universität in Frankfurt am Main – studierte Martin Scherpner nach dem Abitur neben sei- nem Hauptfach Psychologie als Zweit- fach Fürsorgegeschichte. Martin interes- sierte sich schon immer eher für die un- mittelbare Praxis des Helfens, die Gestal- tung des fachlichen Alltags und für das Alltagshandeln. Er wollte dort Verände- rungen bewirken, wo sie unmittelbare Nachhaltigkeiten bei den betroffenen Jugendlichen bewirken konnten. Des- halb war ihm in den darauffolgenden Jahrzehnten auch die „Sozialpädagogi- sierung“ der Heimerziehung besonders wichtig: Pestalozzis Herz-, Kopf- und Hand-Pädagogik hatten es ihm angetan.

Hierüber wollte er die vernachlässigten jungen Menschen stärken und sie moti- vieren, an ihren Entwicklungsprozessen mitzuarbeiten.

Seine beruflichen Stationen sind beein- druckend: Nach dem Studium, das er 1964 abgeschlossen hatte, sammelte er zunächst als Anstaltspsychologe im Straf- vollzug für männliche Jugendliche in Frankfurt-Höchst erste praktische Erfah- rungen. Ab 1966 war er für zehn Jahre als Erziehungsleiter, später auch als stell- vertretender Direktor des Niedersächsi-

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