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Informierende und erörternde Texte untersuchen und für das materialgestützte Schreiben nutzen

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Academic year: 2022

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Reihe 13 S 1

Verlauf Material LEK Glossar Mediothek

Wie wollen wir in Zukunft leben? – Projekt „Wohnen und Architektur“

Informierende und erörternde Texte untersuchen und für das mate- rialgestützte Schreiben nutzen

Dr. Christoph Kunz, Rastatt

Foto: © Thinkstock/iStock

Eigenheim oder Hochhaus, Single-Wohnung oder „Cohousing“ – in diesem Beitrag setzen sich Ihre Schülerinnen und Schüler auch mit ihren eigenen Wohnvorstellungen für die

Zukunft auseinander und bereiten eine Ausstellung vor.

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iele Schreibanlässe, denen Menschen im Alltag nachkommen, können als

„materialgestütztes Schreiben“ bezeichnet werden: Wir recherchieren in Lexika, Büchern, im Internet, verwenden Grafiken, Statistiken, Blogs, Fotoserien, um sie für den jeweiligen Schreibanlass zu nutzen.

Der Text hat dabei eine bestimmte Funktion und ist einer bestimmten Rezipienten- gruppe mit einer speziellen Lesererwartung und einem eigenen Leserverhalten zuge- wiesen. Das materialgestützte Schreiben wird deshalb als zentrale Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler mit Blick auf eine zukünftige Berufstätigkeit angesehen und ist als Aufgabentyp nicht nur in den Bil- dungsstandards, sondern auch in dem Pool für zentrale Aufgabenvorschläge veran- kert. Der vorliegende Beitrag greift das Thema „Wohnen in der Zukunft“ auf und bereitet eine Schulausstellung zu diesem Thema vor.

Das Wichtigste auf einen Blick Klasse: ab Klasse 10

Dauer: 8 Stunden + weitere Stunden zur Vorbereitung einer Ausstellung Kompetenzen:

– Informationen zum Thema „Wohnen und Architektur“ recherchieren – Umfragen durchführen, auswerten

und die Ergebnisse präsentieren – pragmatische Texte analysieren – Argumente prüfen und erörtern – situationsbezogene Texte (für eine

Ausstellung) verfassen

– in arbeitsteiliger Herangehensweise ein Projekt (Vorbereitung einer Ausstel- lung) durchführen

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Reihe 13 S 2

Verlauf Material LEK Glossar Mediothek

Fachwissenschaftliche Orientierung

Der Aufgabentyp „materialgestütztes Schreiben“

In den letzten Jahren hat das sogenannte materialgestützte Schreiben nicht nur in den Alltag des Deutschunterrichts Einzug gehalten, sondern gehört auch zum Pool der Aufgabenty- pen, die bei den unterschiedlichen Abschlussprüfungen eingesetzt werden können. Das materialgestützte Schreiben sei – wie es in einer verbreiteten Zusammenfassung heißt – kein Schreiben über Texte, sondern das Verfassen eines Textes, wie er im Leben vorkommt: einer Anleitung, einer Rezension oder Kritik, eines Leserbriefs oder eines Blogs.

Diese Definition mag nicht ganz präzise sein, denn auch eine Rezension ist – als Buchkritik – ein Schreiben über Texte. Präziser formulieren deshalb die neuen Einheitlichen Prüfungs- anforderungen (EPA): „Materialgestützte Schreibaufgaben fordern die aufgabenbezogene Nutzung des zur Verfügung gestellten Materials. Bei den vorgelegten Materialien kann es sich um unterschiedliche Textformen – auch Tabellen, Grafiken, Diagramme – u.Ä. handeln.

Zur Nutzung gehören die Sichtung, Auswahl und Bearbeitung des Materials im Hinblick auf die jeweilige Aufgabenstellung.“ (Vgl. http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroef- fentlichungen_beschluesse/2012/2012_10_18-Bildungsstandards-Deutsch-Abi.pdf.) Aus der Aufgabenstellung sind dabei die Funktion des Textes und die Interaktion in einem sozia- len Kontext zu entnehmen. Die Materialien sollen, neben den eigenen Erfahrungen, das Wissen liefern, das notwendig ist, um die Aufgabe zu bewältigen.

Beide Definitionen machen deutlich, um was es also nicht gehen soll: Die Schülerinnen und Schüler sollen nicht in einer künstlichen Schreibsituation Analysen und Interpretationen zu Texten anfertigen, die nur an die (hoffentlich) bestens informierte Lehrkraft gerichtet sind.

Vielmehr sollen die Lernenden in einer alltäglichen, lebensnahen Kommunikationssituation Texte mit einer bestimmten Funktion (informierend, appellierend, argumentierend) für ein bestimmtes Publikum schreiben.

Didaktisch-methodische Überlegungen

Der vorliegende Beitrag kann dem materialgestützten Schreiben zugewiesen werden. Die- ses materialgestützte Schreiben soll nicht dem Prinzip von „l’art pour l’art“ folgen und im manchmal luftleeren Klassenraum verbleiben, sondern einem konkreten Ziel dienen, das man lesen, sehen, anfassen kann: Die Schülerinnen und Schüler bereiten eine Ausstellung zum Thema „Wohnen in der Zukunft“ vor.

Die Betonung von Alltäglichkeit und Lebensnähe als Kriterium bedeutet nun nicht, dass der Unterricht die Grenzen der Schule überwinden und außerschulische Orte zu Lernorten deklarieren muss. Materialgestütztes Schreiben kann auch in der schulischen Öffentlichkeit geübt und verortet werden. Im konkreten Fall der vorliegenden Einheit bereiten die Schüle- rinnen und Schüler eine Ausstellung in schulischen Räumen vor, die z.B. im Rahmen eines Schulfestes präsentiert werden kann.

Die Materialien des vorliegenden Beitrags bieten weitere Möglichkeiten zur eigenen Recherche. Diese Möglichkeiten sollten genutzt werden. Ein häufig gehörter Vorwurf an viele Aufgaben des materialgestützten Schreibens ist nämlich die Materialarmut. Über Recherchetätigkeit durch die Lernenden kann die Materialbasis leicht erweitert werden;

außerdem kann somit ein wichtiger Arbeitsschritt des materialgestützten Schreibens geschult werden. Die Aufgabenstellung des materialgestützten Schreibens umfasst grund- sätzlich vier zentrale Arbeitsschritte, nämlich

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Reihe 13 S 3

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1. die (vorgelegten) Materialien zu prüfen, ob und inwieweit sie geeignet und bedeut- sam/wichtig sind;

2. die Materialien für den eigenen Text aufzubereiten;

3. eine eigene Textstruktur zu entwickeln;

4. einen eigenen Text zu verfassen.

Durch weitere eigene Recherchearbeit der Schülerinnen und Schüler kann der erste wich- tige Teilschritt verstärkt geschult und geübt werden.

Hinweise zur Projektarbeit

Die Materialien der ersten drei Doppelstunden dienen der thematischen Auseinanderset- zung mit dem Thema „Wohnen und Architektur“. Hier sammeln die Schülerinnen und Schü- ler Erkenntnisse und Informationen, die sie je nach aufgewendeter Zeit in Form von Infor- mationstexten, Umfrageergebnissen, Grundriss-Zeichnungen und selbst erstellten Modellen in die Ausstellung einbringen. Die Materialien können bei Bedarf auch unabhängig von der Projektarbeit im Rahmen von Textarbeit und Textanalyse eingesetzt werden.

Die Materialien der vierten Doppelstunde beziehen sich direkt auf die Projektarbeit. In M 14 erfahren die Lernenden, was beim Schreiben von Texten für Ausstellungen zu beach- ten ist. Hier geht es insbesondere um den Adressatenbezug und die Länge der Informa- tionstexte. In einer weiteren Aufgabe können sich die Schülerinnen und Schüler über eine Internetrecherche über unterschiedliche Textsorten im Zusammenhang mit Ausstellungen informieren und prüfen, welche Textsorten sie für ihr Projekt nutzen können.

Der Projektplan in M 15 schlägt eine thematische Aufteilung des Projekts in 5 Stationen vor und führt damit verbundene Arbeitsschritte auf, die je nach Stärke der Lerngruppe auf ein- zelne oder mehrere Schülerinnen und Schüler verteilt werden.

Für die konkrete Durchführung der Ausstellung bietet sich eine fächerverbindende Zusam - me narbeit mit dem Fach Bildende Kunst an.

Ziele der Reihe

Die Schülerinnen und Schüler

– werten Texte aus und nutzen sie als Informationsbasis für das Verfassen eigener situa- tionsbezogener Texte;

– lernen verschiedene Wohnentwürfe für die Zukunft kennen, prüfen diese und formulieren eine eigene Position;

– lernen die „Lesbarkeitsformel“ für Ausstellungstexte kennen und wenden diese an;

– erweitern ihr Weltwissen rund um das Thema „Architektur und Wohnen“;

– führen selbst Experimente durch und werten diese aus;

– bereiten in arbeitsteiliger Projektarbeit eine Ausstellung zum Thema „Wohnen in der Zukunft“ vor.

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Reihe 13 S 4

Verlauf Material LEK Glossar Mediothek Reihe 13

S 4

Verlauf

Schematische Verlaufsübersicht

Wie wollen wir in Zukunft leben? – Projekt „Wohnen und Architektur“

Informierende und erörternde Texte untersuchen und für das materialgestützte Schreiben nutzen

Stunde 1/2 M 1–M 4

Wie wir wohnen wollen – Umfragen erheben, auswerten und vergleichen

Stunde 3/4 M 5–M 7

Makroarbeit – Wissen sammeln und Argumentationstypen erkennen

Stunde 5/6 M 8–M 13

Mikroarbeit – Wissen sammeln und Argumente untersuchen

Stunde 7/8 M 14, M 15

Projekt „Ausstellung“ – von der Konzeption zu den Textebenen

Minimalplan

Die ersten drei Doppelstunden können auch als Übung zur Textanalyse und Texterör- terung genutzt werden. M 15 versteht sich als Vorschlag für den Aufbau von insge- samt 5 Stationen. Es können weitere Stationen entwickelt werden, es können aber auch Stationen entfallen.

Für die konkrete Durchführung der Ausstellung empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit dem Fach Bildende Kunst.

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Reihe 13 Verlauf Material S 2

LEK Glossar Mediothek

M 1

Wie will ich in Zukunft wohnen? – Umfrage in der Lerngruppe

Wenn Sie an Ihr zukünftiges Zuhause denken, in dem Sie einmal wohnen wollen, wenn Sie erwachsen sind und einen eigenen Hausstand haben: Wie soll dieses Zuhause und das Wohnumfeld aussehen? Füllen Sie den Fragebogen aus bzw.

kreuzen Sie an, was für Sie wünschenswert bzw. erstrebenswert ist.

Foto: © Thinkstock/iStock

I. Art des Hauses/der Wohnung

1. Haus a) Reihenhaus

b) Doppelhaus c) Einfamilienhaus

2. Wohnung a) In einem Haus mit bis zu 3 Stockwerken b) In einem Haus mit bis zu 5 Stockwerken c) In einem Hochhaus

II. Lage des Hauses/der Wohnung

1. In der Stadt a) Großstadt (ab 100.000 Einwohner) b) Mittelstadt (ab 20.000 Einwohner) c) Kleinstadt (ab 5000 Einwohner) 2. Auf dem Land (Städte und Gemeinden unter 5000 Einwohner)

III. Größe der Wohnung/des Grundstücks 1. Größe der Wohnung a) Bis 85 m2

b) Bis 120 m2 c) Mehr als 120 m2

2. Größe des Grundstücks (wenn Sie in einem Haus leben wollen): ___________ m2

IV. Dachform

1. Giebeldach 2. Flachdach

V. Grundriss des Hauses/der Wohnung

• Zeichnen Sie auf ein DIN-A4-Blatt den Grundriss für Ihr Haus oder für Ihre Wohnung:

• Verwenden Sie ein kariertes DIN-A4-Blatt. Das Blatt hat eine Größe von gut 20 cm auf knapp 30 cm. Wenn 1 cm auf dem Blatt 1 m in der Realität entspricht, dann zeichnen Sie einen Plan im Maßstab 1:100. Sie haben also Platz für 600 m2. Berücksichtigen Sie auch die Grundstücksgröße, wenn Sie in einem Haus wohnen wollen.

• Reichen 600 m2nicht aus, dann verwenden Sie zwei Blätter, die Sie aneinanderkleben.

• Bei zweistöckigen Häusern oder Wohnungen legen Sie die Blätter abschließend überein- ander.

• Falls Sie sich für eine Wohnung entschieden haben, suchen Sie andere Wohnungsblätter von Mitschülerinnen und Mitschülern und bilden Sie einen Stapel, entsprechend der Stock- werkzahl (siehe oben, Punkt I.2).

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Die Generation, die mit Smartphones virtuos durchs Leben steuert, für alles und jedes eine App hat, lehnt technischen Schnickschnack in der Wohnung ab. Per Smartphone gesteuerte Funktio- nen, elektronische Helferlein wie Kühlschränke, die automatisch erkennen, wenn Vorräte zur Neige gehen, und die im fortschrittlichsten Fall auch noch selbst bestellen, sind mehr oder weni- ger nebensächlich. Auf Sicherheit kommt es den künftigen Besitzern von Wohneigentum an.

„Universelle Diebstahlsicherung durch Videoüberwachung, computerbasierte Einbruchsüber- wachung und Online-Sicherheitssysteme werden von fast 60 Prozent der Befragten gewünscht.

Dieses Ergebnis hätte ich bei einer Umfrage unter reichen Rentnern erwartet“, kommentiert Schulz-Wulkow.

Noch wichtiger als Sicherheit ist den künftigen Wohneigentümern die Nachhaltigkeit der eige- nen vier Wände. 88 Prozent legen Wert auf hohe Energieeffizienz, fast drei Viertel wünschen sich Green-Building-Standards. Ausgefallene Architektur und noch mehr die soziale Durchmischung ihres Wohngebietes treten dagegen deutlich in den Hintergrund. „Unglaublich konservativ“

seien die jungen Leute, fasst Schulz-Wulkow das Ergebnis zusammen. Wenn die Generation „Y“

ihren Ansprüchen treu bleibt, heißt das für den EY-Ex perten: „Der private Lebensmittelpunkt wird zementiert. Die örtliche Flexibilität nimmt ab.“

Aus: „Generation ‚Y‘ ist spießiger als ihre Eltern“ von Reiner Reichel. In: Handelsblatt, 11.11.2015. © 2017 Handelsblatt GmbH – ein Unternehmen der Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH & Co. KG.

Aufgaben

1. Welche Fragen sollte die Umfrage beantworten? Zitieren Sie aus dem Text.

2. Untersuchen Sie, welche Ergebnisse der für die Umfrage zuständige Christian Schulz-Wul- kow von EY eigentlich erwartet hatte.

3. Prüfen Sie, welche Ergebnisse die im Text zitierte Umfrage erbrachte. Formulieren Sie die drei wichtigsten Ergebnisse in einem Satz.

4. Lesen Sie folgende Definition über die „Generation Y“:

Generation Y (kurz Gen Y) wird die Bevölkerungskohorte bzw. Generation genannt, die im Zeitraum von etwa 1980 bis 1999 geboren wurde. Je nach Quelle wird diese Generation auch als Millennials (zu Deutsch etwa die Jahrtausender) bezeichnet. Daneben ist die Generation die erste der Digital Natives. […] Der Buchstabe Y wird englisch why (= warum) ausgesprochen, was auf das charakteristische Hinterfragen der Generation Y verweisen soll.

Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Generation_Y.

Prüfen Sie nun, ob Sie auch zur Generation Y gehören – und zwar nicht mit Blick auf das Geburtsalter, sondern vor allem mit Blick auf die skizzierte Grundhaltung.

5. Vergleichen Sie die Umfrageergebnisse mit der Erhebung in Ihrer Klasse (Fragebogen M 1).

Stellen Sie eher Unterschiede oder Gemeinsamkeiten zu Ihrer Grundeinstellung fest?

6. Welches Fazit zieht der Autor der Studie?

Zusatzaufgabe

Führen Sie eine Umfrage in der Schule, im Freundes- oder Bekanntenkreis durch zur Frage, wie Jugendliche später als Erwachsene wohnen wollen.

Tipp: Suchen Sie die Homepage des Beratungsunternehmens EY auf und sehen Sie die Studie online ein (http://www.de.ey.com/Publication/vwLUAssets/EY-RE-Wie-will-die- junge-Generation-in_der-Zukunft-wohnen/$FILE/EY-RE-Wie-will-die-junge-Generation- in%20der-Zukunft-wohnen.pdf). Daran können Sie sich bei der Erstellung des Fragebo- gens orientieren.

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Reihenhaus oder „Wohnmassiv“?

Sigfried Giedion, der theoretische Vordenker moderner Architekten in den 1920er Jahren, stellte sich die Frage: Soll die Wohnung für das Existenzminimum ein Reihenhaus sein oder in großen

„Wohnmassiven“? Der Autor glaubte, dass die großen Wohnkomplexe mehr Zukunft hätten als Reihen- oder Einfamilienhäuser, weil bei gleichem Baupreis ein größerer Komfort zu erzielen sei.

Ein weiteres Problem: Soll man beim Bau von Reihenhäusern Einzelgärten oder gemeinsame Grünflächen anlegen? Giedion schlug vor, Häuschen mit 100 Quadratmetern Wohnfläche auf zwei Stockwerke zu verteilen. Dazu 50 Quadratmeter Ziergarten und 150 Quadratmeter vor jedem Haus als Sportplatz. Der eine habe dann einen Fußballplatz, der Nachbar den Tennisplatz und so weiter. Auch die Nutzgärten sollten zu einheitlichen Streifen zusammengelegt werden.

Günstig sei eine sogenannte Streifenbebauung. Durch die parallel gerichteten Häuserzeilen hätte man die beste Besonnung. […]

Bauexperiment Weißenhofsiedlung

Das interessanteste Bauexperiment sei die Weißen- hofsiedlung bei Stuttgart, schreibt Sig fried Giedion.

Sie habe die Bewegung zum „befreiten Wohnen“

befördert. Um die Bauten des französisch-schwei- zerischen Architekten Le Corbusier gab es in der Siedlung den größten Wirbel. Le Corbusier habe einen Ozeandampfer in die Landschaft gesetzt, der orientalisch, dachlos und undeutsch sei. Die Aus- einandersetzungen führten dazu, dass sich die eigenwilligen Architekten 1928 organisierten.

Sigfried Giedion war 30 Jahre lang „Generalsekre- tär“ der Organisation „Internationale Kongresse für Neues Bauen“, kurz CIAM genannt. […] Für

die meisten Zeitgenossen gab es in der neuen Architektur allerdings zu viel Licht, Luft und Öff- nung. Das war ihnen nicht gemütlich genug. Das befreite Wohnen, wie Giedion es sich vorstellte und wie es die neuen Architekten dieser Zeit umgesetzt haben, war ein Experiment, das sich in der Konsequenz nicht durchgesetzt hat.

Aus: http://www.planet-wissen.de/kultur/architektur/von_der_gruenderzeit_zum_bauhaus/pwiesigfriedgiedionsbefreiteswoh- nen100.html. © WDR 2017.

Aufgaben

1. Im Text werden Namen und Gebäude genannt, die für die Architekturgeschichte wichtig sind: Le Corbusier und die Weißenhofsiedlung. Führen Sie dazu eine Recherche durch und notieren Sie in Stichworten wichtige Informationen zu:

2. Wer war Sigfried Giedion? Wie lautete seine Devise?

3. Giedion kann als Teilnehmer in einer Diskussion zur modernen Architektur verstanden wer- den. Formulieren Sie in eigenen Worten seine Position.

4. Untersuchen Sie, welche Resonanz seine Vorschläge fanden.

a) Le Corbusier b) Weißenhofsiedlung

Foto: Andreas Praefcke. CC BY 3.0

Eines der Häuser des Architekten Le Corbusier in der Weißen- hofsiedlung.

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Wohnen in der Moderne – Weißenhofsiedlung in Stuttgart

Die Weißenhofsiedlung wurde 1927 in kurzer Zeit fertiggestellt. Von Juli bis Oktober kamen 500.000 Besucher auf den Killesberg in Stuttgart – viel mehr, als man erwartet hatte. Die Presse stand dem Projekt zunächst positiv gegenüber und lobte die Fortschritt- lichkeit der vorgestellten Bauweisen. Nach 1933 wurde die Weißenhofsiedlung als

„Schandfleck“ bezeichnet, als Vorstadt Jerusalems, als Araberdorf. Eine Postkarte kriti- sierte die Siedlung, indem sie Dromedare, Turban-Träger und Palmen zwischen den Bauten zeigte.

Die Bilder geben oben eine zeitgenössische Ansicht wieder; unten sieht man links das Haus des Architekten Hans Scharoun, rechts das Doppelhaus von Le Corbusier.

Foto: Andreas Praefcke. CC BY 3.0 Foto: Andreas Praefcke. CC BY 3.0

Foto: picutre-alliance/arkivi

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Reihe 13 Verlauf Material S 31

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1 5 V o rs ch la g f ür d e n P ro je kt p la n

Station I Einstieg: Umfrage unter Generation Y und in Klasse Station II Neue Modelle und Vorstel- lungen Station III Jeder Besucher kann zeich- nen, kann sich äußern Station IV Hintergrund der Diskussion, Thesen zu Privatheit und Öffentlichkeit

Station V Sonstiges (z.B. unsere Stadt, z.B. die Thesen von Gerhard Matzig) o wird die Station atziert? as ist für die Station tun? as brauchen wir für e Errichtung der Sta- ? er übernimmt die beit für die Station? ann müssen die beiten fertig sein uch Teilschritte)?

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Referenzen

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