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Handbuch zur Standardüberprüfung in Deutsch, 8. Schulstufe für Lehrkräfte

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Academic year: 2021

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in Deutsch, 8. Schulstufe

für Lehrkräfte

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www.bifie.at

Handbuch zur Standardüberprüfung in Deutsch, 8. Schulstufe BIFIE Salzburg (Hrsg.), Salzburg 2015

Leiterin des Departments Bildungsstandards & Internationale Assessments: Mag.a Simone Breit Teamleiterin Fachdidaktik: Mag.a Helga Längauer-Hohengaßner

Weitere Autorinnen: Dipl.-Päd. Johanna Schaffer, BA; Mag.a Eva Fuchs Ansprechpersonen für die einzelnen Kompetenzbereiche:

D8-Schreiben und D8-Sprachbewusstsein: Mag.a Helga Längauer-Hohengaßner; h.laengauer@bifie.at D8-Lesen: Mag.a Johanna lauritsch; j.lauritsch@bifie.at

D8-Hören: Dr. Marcel Illetschko; m.illetschko@bifie.at D8-Sprechen: Mag.a Iris Grunert; i.grunert@bifie.at

Der Text sowie die freigegebenen Items (= Testaufgaben) dürfen für Zwecke des Unterrichts in österreichischen Schulen sowie von Pädagogischen Hochschulen und Universitäten im Rahmen von Lehreraus-, Lehrerfort- und Lehrerweiterbildung in dem für die jeweilige Lehrveranstaltung erforderlichen Umfang von der Homepage (www.bifie.at) heruntergeladen, kopiert und verbreitet werden. Ebenso ist die Vervielfältigung der Texte und Aufgabenbeispiele auf einem anderen Träger als Papier (z. B.

im Rahmen von Power-Point-Präsentationen) für Zwecke des Unterrichts gestattet.

Stand Mai 2015 (aktualisiert 08. 03. 2016), Änderungen vorbehalten

(3)

3 Einleitung

4 Allgemeine Grundlagen zur Standardüberprüfung in Deutsch, 8. Schulstufe 4 Warum gibt es Standardüberprüfungen?

5 Wer wird wann in Deutsch überprüft?

5 Wie wird die Deutsch-Überprüfung durchgeführt?

6 Wie werden die Testaufgaben entwickelt?

7 Antwortformate und Instruktionen

7 Welche Kompetenzbereiche gibt es und wie werden sie überprüft?

8 Welche Antwortformate werden eingesetzt?

14 Wie werden die einzelnen Kompetenzbereiche im Detail überprüft?

15 Hören

15 Was wird überprüft?

15 Wie wird überprüft?

16 Wie sehen die Testaufgaben aus?

18 Sprechen

18 Was wird überprüft?

18 Wie wird überprüft?

19 Wie läuft die Sprechtestung ab?

20 Lesen

20 Was wird überprüft?

20 Wie wird überprüft?

21 Wie sehen die Testaufgaben aus?

26 Schreiben

26 Was wird überprüft?

27 Wie wird überprüft?

27 Wie sehen die Testaufgaben aus?

28 Sprachbewusstsein 28 Was wird überprüft?

28 Wie wird überprüft?

29 Wie sehen die Testaufgaben aus?

(4)

30 Wie werden die Ergebnisse rückgemeldet?

31 Informationen zu Bildungsstandards und Standardüberprüfung 31 Wo gibt es zusätzliche Informationen zu den Bildungsstandards und deren Überprüfung?

(5)

Einleitung

Dieses Handbuch ist speziell für jene Lehrkräfte gedacht, die an österreichischen Schulen ihre Schülerinnen und Schüler auf die Standardüberprüfung in Deutsch auf der 8. Schulstufe vorbereiten. Es richtet sich aber auch an alle Interessierten, die mehr über die fachliche und methodische Konzeption der Standardüberprüfung in Deutsch wissen wollen.

Am Beginn stehen grundlegende Einblicke in die Ziele, die Zielgruppe, die Administration sowie die Entwick­

lung, Auswertung und Rückmeldung der Standardüberprüfung.

Anschließend sind Informationen zur formalen und inhaltlichen Gestaltung der Überprüfung inklusive jener Instruktionen (= allgemeine Hinweise zum Test ablauf) zu finden, mit denen die Schülerinnen und Schüler am Beginn der Testsitzung vertraut gemacht werden. Was in den einzelnen Kompetenzbereichen auf welche Weise bzw. mit welchen Antwortformaten überprüft wird, ist ebenso Thema. Beispielhafte Items (= Testaufgaben) illustrieren diesen Teil.

Die Linksammlung bietet abschließend einen Überblick darüber, wo zusätzliche Informationen zu den Bil­

dungsstandards zu finden sind.

Das Handbuch ist keine wissenschaftliche Publikation, sondern vielmehr eine Zusammenfassung der wichtigs­

ten Informationen zur Standardüberprüfung in Deutsch im Jahr 2016.

(6)

Allgemeine Grundlagen zur Standardüberprüfung Deutsch

Warum gibt es Standardüberprüfungen?

Das Konzept der österreichischen Bildungsstandards zielt auf den Erwerb grundlegender fachlicher Kompe­

tenzen als Voraussetzung nachhaltigen und lebenslangen Lernens. Die Bildungsstandards sind in Österreich als Regelstandards konzipiert. Sie beschreiben grundlegende Erwartungen an die Ergebnisse schulischer Lehr­ und Lernprozesse in Form von Könnenserwartungen. Sie legen in einem Pflichtgegenstand wie Deutsch konkrete von Schülerinnen und Schülern zu erbringende Leis tungen fest. Die Standards sind zu verstehen als Kon­

kretisierung jener Kompetenzen, die es im Unterricht nachhaltig zu erwerben gilt. Es handelt sich dabei um Kompetenzen, die den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, die Herausforderungen von Beruf und Alltag zu meistern.

Grundlage der Standardüberprüfung sind die im Jahr 2009 durch den Nationalrat beschlossenen Bildungs­

standards für die 4. bzw. 8. Schulstufe in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch (nur 8. Schulstufe).

Standardüberprüfungen haben die Aufgabe, die insgesamt erreichten Leistungen der Schülerinnen und Schü­

ler im Bereich der grundlegenden Kompetenzen bestimmter Pflichtgegenstände objektiv festzustellen und diese mit den angestrebten Zielen zu vergleichen. Es wird somit gemessen, in welchem Grad die Bildungsstandards erreicht werden. Die Auswertungen der Standardüberprüfungen und deren Rückmeldung sollen an jeder Schu­

le gezielte Qualitätsentwicklungsprozesse in Gang setzen.

Das Anliegen der Überprüfung und der Rückmeldung der Bildungsstandards lässt sich mithilfe des nachfolgend abgebildeten Qualitätszyklus beschreiben:

Die ersten beiden Komponenten (Überprüfung und Rückmeldung) liegen in den Händen des BIFIE: Das BIFIE entwickelt die zentralen Überprüfungen, wertet die Ergebnisse aus und stellt den verschiedenen Ak­

teuren im System eine Rückmeldung zur Verfügung. Das jeweilige Ergebnis muss an der einzelnen Schu­

le aufgearbeitet werden, d. h. die Ergebnisse müssen reflektiert und sachlich analysiert werden. Daraus lassen sich Ziele für die Unterrichts­ und Schulentwicklung, Maßnahmen und Schwerpunktsetzungen ableiten.

Diese werden vor Ort geplant und anschließend konsequent umgesetzt. Eine erneute Bildungsstandardüber­

prüfung wird Aufschluss über den Erfolg der Maßnahmen und die Zielerreichung geben. Der Qualitätszyklus beginnt von Neuem.

Überprüfung

Rückmeldung

Aufarbeitung der Ergebnisse Planung von Maßnahmen

Umsetzung von Maßnahmen

(7)

Wer wird wann in Deutsch überprüft?

Vom Bundesministerium für Bildung und Frauen wurde für die erste Überprüfung der Bildungsstandards aus Deutsch, 8. Schulstufe, festgelegt:

Testtag: 20. April 2016 Ersatztesttag: 28. April 2016

Überprüft werden alle Schülerinnen und Schüler der 8. Schulstufe mit ordentlichem Status an allen öffentli­

chen sowie an privaten Schulen mit gesetzlich geregelten Schulartbezeichnungen (Volksschuloberstufe, Haupt­

schule, Neue Mittelschule, allgemeinbildende höhere Schule) und Öffentlichkeitsrecht.

Ausgenommen sind:

1. Außerordentliche Schülerinnen und Schüler,

2. Schülerinnen und Schüler, die in Deutsch nach dem Lehrplan der Sonderschule oder nach dem Lehrplan einer niedrigeren Schulstufe als der 8. unterrichtet werden,

3. Schülerinnen und Schüler mit Körper­ oder Sinnesbehinderung, sofern sie selbst mit allenfalls im Unterricht und bei der Standardüberprüfung zur Verfügung stehenden Unterrichts­ oder Hilfsmitteln unter den gege­

benen Testbedingungen die gestellten Aufgaben nicht lösen können.

Wie wird die Deutsch-Überprüfung durchgeführt?

Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, müssen alle Schülerinnen und Schüler bei der Test­

durchführung die gleichen Rahmenbedingungen vorfinden. Dazu wird der Testablauf im Rahmen der Über­

prüfung der Bildungsstandards standardisiert und Personen, die als Testleiterinnen und Testleiter fungieren, werden bei einer Schulung mit diesen Abläufen vertraut gemacht. Die Hinweise zu den Aufgabenformaten werden von der Testleiterin bzw. dem Testleiter verlesen. Sie sind zusätzlich in den Testheften der Schülerinnen und Schüler abgedruckt.

Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt im Anschluss an die Testung zentral durch das BIFIE.

Überprüft werden schriftlich die Kompetenzen aller Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Hören, Lesen, Sprachbewusstsein (inkl. Rechtschreiben) und Schreiben. Die reine Testzeit beträgt dabei maximal 120 Mi­

nuten.

Testtag: 20. April 2016 Ersatztesttag: 28. April 2016

Der Kompetenzbereich Sprechen wird von externen Testleiterteams (= ausgebildete Assessorinnen und Assesso­

ren) an einer Stichprobe überprüft. Dafür gibt es ein mehrwöchiges Testfenster:

2. Mai bis 10. Juni 2016

Die Standardisierung des Testablaufs ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass die Standardüberprüfungen für alle Schülerinnen und Schüler unter möglichst identischen Rahmenbedingungen stattfinden und valide Ergebnisse erbringen.

Im Anschluss an den Test bearbeiten die Schülerinnen und Schüler einen Frage bogen, der Fragen zu verschiede­

nen Aspekten schulischer und außerschulischer Lern­ und Lebensbedingungen erfasst. Die Informationen aus dem Fragebogen fließen einerseits in die Rückmeldungen an die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie Schulleiterinnen und Schulleiter ein und dienen andererseits als Grundlage für die Analyse der Ergebnisse im Rahmen der Berichterstattung auf Systemebene.

(8)

Wie werden die Testaufgaben entwickelt?

Zu den Kompetenzbeschreibungen der Bildungsstandards werden konkrete Aufgabenstellungen entwickelt, die als Items (= Testaufgaben) im Rahmen der Standardüberprüfung verwendet werden. Die Testitems werden pro Kompetenzbereich von unterschiedlich zusammengesetzten Entwicklergruppen erstellt. Es handelt sich dabei hauptsächlich um erfahrene Lehrerinnen und Lehrer, aber auch um Vertreterinnen und Vertreter des Lehrer­

ausbildungssektors und um Lehramtsstudierende kurz vor Studienabschluss. Alle Items werden umfangreichen Review­Prozessen zur Qualitätssicherung unterzogen und durch externe Kooperationspartner des BIFIE fach­

wissenschaftlich überprüft.

Grundlage sind die Bildungsstandards, die durch Deskriptoren konkretisiert sind. Großer Wert wird bei der Itemerstellung auf die Altersadäquatheit der Texte gelegt. Nach den umfangreichen Review­Prozessen werden die Items pilotiert. Das heißt, dass sie in den Jahren vor der Standardüberprüfung Schülerinnen und Schülern der 8. Schulstufe zufällig ausgewählter Schulen zur Bearbeitung vorgelegt werden. Die Ergebnisse dieser Pilo­

tierungen liefern Hinweise auf die Eignung und den empirischen Schwierigkeitsgrad der Testaufgaben. Unge­

eignete Items werden ausgeschieden. Somit ist sichergestellt, dass ausschließlich Items mit hoher Qualität in der Standardüberprüfung eingesetzt werden.

Einzelne Deskriptoren wurden bei der Itementwicklung nicht berücksichtigt, da sie in der standardisierten Testsituation nicht operationalisierbar bzw. überprüfbar sind. Beispielsweise ist Deskriptor 22 „Schüler/innen können gezielt Informationen in unterschiedlichen Medien aufsuchen und beherrschen insbesondere die Inter­

netrecherche und Benützung von Nachschlagewerken“ ohne Computer nicht überprüfbar.

(9)

Antwortformate und Instruktionen

Welche Kompetenzbereiche gibt es und wie werden sie überprüft?

Kompetenzbereich Zuhören und Sprechen

Aus organisatorischen Gründen ist die Überprüfung dieses Kompetenzbereichs zweigeteilt. Während das Hör­

verstehen am Tag der schriftlichen Testung (20. April bzw. 28. April 2016, wenn Ersatztermin) aller Schülerin­

nen und Schüler überprüft wird, werden die Kompetenzen im Bereich Sprechen anhand einer Zufallsstichprobe innerhalb eines festgelegten Testfensters (2. Mai bis 10. Juni 2016) ermittelt.

Der Hörverstehenstest der Standardüberprüfung besteht aus mehreren Hörbeiträgen, die den Schülerinnen und Schülern via CD präsentiert werden. Die Schülerinnen und Schüler hören jeden Beitrag ein Mal. Während des Zuhörens und im Anschluss daran beantworten die Schülerinnen und Schüler Items (= Testaufgaben). Die reine Testzeit beträgt ca. 20 Minuten.

Beim Sprechen treten die Schülerinnen und Schüler paarweise zur Überprüfung an, die von einem Test leiter­

Team durchgeführt wird: Die Interlokutorin bzw. der Interlokutor leitet das Testgespräch, die Assessorin bzw.

der Assessor bewertet gleichzeitig kriteriengeleitet – also mithilfe eines Bewertungsrasters – die Sprechperfoman­

zen. Im Rahmen der Sprechüberprüfung, die pro Paar max. 20 Minuten dauert, erledigt jede Schülerin bzw.

jeder Schüler drei Aufgaben (monologische wie dialogische) und füllt zwischendurch einen Fragebogen aus.

Kompetenzbereich Lesen

Das allgemeine Leseverständnis wird mittels unterschiedlichster Texte überprüft. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten in einem Zeitraum von 35 Minuten kurze Texte (bis zu 300 Wörter) mit je einem Item und lange Texte (400 bis 800 Wörter) mit je einem Itembündel von vier bis sechs Items.

In einem weiteren Teil wird erhoben, wie gut Schülerinnen und Schüler das „überfliegende Lesen“ beherrschen.

Dieser Lesetest dauert nur wenige Minuten. Die Testleitung sorgt für die exakte Zeitmessung. Es geht bei die­

sem Test nicht um eine besonders gründliche Auseinandersetzung mit dem Text, sondern darum, den Text nach der gefragten Information abzusuchen und dabei Textsignale wie Überschriften, Fettdruck, Gliederungszeichen etc. zu nutzen. Das Item wird dem Text vorangestellt. Den Schülerinnen und Schülern wird vorab mitgeteilt, dass ein vollständiges Lesen der Texte nicht notwendig ist.

Kompetenzbereich Schreiben

Im Rahmen der Standardüberprüfung schreiben die Schülerinnen und Schüler in einem Zeitraum von 25 Minuten einen Text zu einer Aufgabenstellung, die eine der folgenden drei Schreibhandlungen verlangt: Argu­

mentieren, Erzählen, Informieren (Berichten oder Beschreiben/Anleiten). Die Aufgabenstellung enthält Infor­

mationen zum situativen Kontext ihres Schreibens (Aus welcher Situation heraus schreibe ich?), zum Adressaten (An wen richte ich mein Schreiben? Wer liest den Text?), gegebenenfalls zur Textsorte sowie zur etwa erwarteten Länge (Schreib mindestens 120 Wörter oder schreib ungefähr 150 Wörter etc.).

Die Bearbeitungszeit von 25 Minuten inkludiert das sorgfältige Lesen der Aufgabenstellung, die selbstständige Planung des Texts (etwa durch Mindmaps), die Niederschrift sowie Korrekturen und Überarbeitungen. Pla­

nungsschritte (Mindmaps etc.) sind nicht Teil der Bewertung.

Wörterbücher dürfen nicht verwendet werden.

Nach den 25 Minuten Arbeitszeit werden die Schülerinnen und Schüler gebeten, die Wörter zu zählen.

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Kompetenzbereich Sprachbewusstsein

Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Testhefte mit Items zu Wortbildung, Grammatik, Sprach­ und Schreibnormen in vorwiegend geschlossenen Antwortformaten (z. B. Multiple Choice). Schülerinnen und Schülern von Klassen einer zufällig gezogenen Stichprobe wird auch ein Lückendiktat vorgelegt, wobei die Sätze und Lückenwörter von einer CD zu hören sind. Die Aufnahmen wurden in einem Tonstudio von einer profes­

sionellen Sprecherin gesprochen. Dies gewährleistet Standardisierung in Vortragsgeschwindigkeit, Artikulation und Aussprache. Das Lückendiktat dauert ca. 10 Minuten.

Welche Antwortformate werden eingesetzt?

Im Rahmen der Überprüfungen werden Items (= Testaufgaben) mit unterschiedlichen Antwortformaten einge­

setzt. Folgende Antwortformate sind vorgesehen:

Offenes Antwortformat

Beim offenen Antwortformat generieren die Schülerinnen und Schüler ihre Antwort selbst. Diese Items über­

lassen es vollständig den Schülerinnen und Schülern, wie sie die Aufgabenstellung lösen. Die Aufgabenlösung kann verbal frei gestaltet werden. Die Schülerinnen und Schüler schreiben einen Text. Dies trifft nur auf den Testteil Schreiben zu.

Halboffenes Antwortformat

Auch halboffene Items überlassen die Antwortformulierung den Schülerinnen und Schülern. Die Aufgabe ist je­

doch im Unterschied zum offenen Item so präzise gestellt, dass die Antwort mit geringem Aufwand als richtig oder falsch bewertet werden kann. Die Items verlangen von den Schülerinnen und Schülern kurze Antworten, z. B.

einen kurzen Satz oder auch nur ein Wort. Das Lückendiktat fällt ebenfalls unter die Rubrik halboffenes Item.

Geschlossenes Antwortformat

Beim geschlossenen Antwortformat stehen den Schülerinnen und Schülern zu einer Frage mehrere vorformu­

lierte Antworten zur Auswahl.

Multiple­Choice­Items (zum Ankreuzen): Die Schülerinnen und Schüler müssen aus mehreren zur Wahl stehenden Antwortmöglichkeiten diejenige auswählen, die sie für richtig halten.

Richtig­falsch­Items (zum Ankreuzen) bestehen aus einer Aussage und zwei Antwortalternativen („richtig“

oder „falsch“), von denen eine zutrifft. Um die Ratewahrscheinlichkeit zu minimieren, werden solche Items im Regelfall im Vierer block vorgelegt.

Zuordnungsitems erfordern, dass Schülerinnen und Schüler vorgegebenen Begriffen eine entsprechende, ebenfalls vorliegende Beschreibung korrekt zuweisen. Es kommen zwei unterschiedliche Arten von Zuord­

nungsitems zum Einsatz.

Um einen standardisierten Testablauf gewährleisten zu können, spielen einheitliche Testinstruktionen (= all­

gemeine Hinweise zum Testablauf und zu den Antwort formaten) eine wichtige Rolle. Zu Beginn des Testtags erhalten die Schülerinnen und Schüler Unterlagen, die Hinweise zur Beantwortung aller in der Standardüber­

prüfung eingesetzten Antwortformate beinhalten. Die Instruktionen werden von der Testleiterin oder vom Testleiter verlesen, während die Schülerinnen und Schüler in ihren eigenen Unterlagen mitlesen. Diese „Beant­

wortungshinweise“ verbleiben während der gesamten Testdauer auf dem Tisch der Schülerinnen und Schülern.

(11)

2 BIST-UE-D8-2016-Beantwortungshinweise Liebe Schülerin!

Lieber Schüler!

In deinen Testheften kommen verschiedene Arten von Aufgaben vor.

Hier einige Hinweise:

Beantwortung durch Ankreuzen

Bei einigen Aufgaben musst du das Kästchen neben der richtigen Antwort ankreuzen.

Es ist immer nur eine Antwort richtig. Im folgenden Beispiel wurde die Antwort

„sieben Tage“ angekreuzt, weil eine Woche sieben Tage hat.

Beispiel 1:

Wie viele Tage hat eine Woche?

B1

Kreuze an.

 !

zwei Tage

vier Tage

sechs Tage

sieben Tage

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BIST-UE-D8-2016-Beantwortungshinweise 3 So änderst du deine Antwort:

1. Übermale das vorher angekreuzte Kästchen.

2. Kreuze das gewünschte Kästchen an.

So wählst du eine bereits übermalte Antwort:

1. Übermale das vorher angekreuzte Kästchen.

2. Kreise das gewünschte übermalte Kästchen ein.

Wie viele Tage hat eine Woche?

B1

Kreuze an.

 !

zwei Tage

vier Tage

sechs Tage

sieben Tage

Wie viele Tage hat eine Woche?

B1

Kreuze an.

 !

zwei Tage

vier Tage

sechs Tage

sieben Tage

Hier wurde zuerst die Antwort „sieben Tage“ gewählt und dann auf „sechs Tage“ geändert.

Hier wurde zuerst die Antwort „sieben Tage“ übermalt und dann wieder gewählt.

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4 BIST-UE-D8-2016-Beantwortungshinweise Bei einer speziellen Form von Ankreuzaufgaben musst du für jede Zeile

ankreuzen, ob die Aussage richtig oder falsch ist.

Beispiel 2a:

Bei einigen Aufgaben musst du Beistriche überprüfen.

Beispiel 2b:

Kreuze bei jeder Aussage an, ob sie richtig oder falsch ist.

 !

richtig falsch

Eine Woche hat sieben Tage.

  !

Ein Tag hat 15 Stunden.

  !

Ein Jahr hat 10 Monate.

  !

Eine Stunde hat 60 Minuten.

  !

B2

Welche Aussage stimmt?

Kreuze an.

 !

B2

Prüfe in dem folgenden Satz die Beistrichsetzung und kreuze bei jedem Beistrich an, ob er richtig (R) oder falsch (F) gesetzt wurde.

Buben lieben nicht nur Fußball, und Basketball, sondern auch Handball.

R F

 

R F

 

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BIST-UE-D8-2016-Beantwortungshinweise 5 Beantwortung durch Aufschreiben

Bei einigen Aufgaben musst du deine Antwort aufschreiben.

Schreib bitte sauber und leserlich.

Beispiel 3:

So änderst du deine Antwort:

1. Streiche sie deutlich durch.

2. Schreib deine neue Antwort daneben oder darunter.

Wie viele Tage hat eine Woche?

!

Schreib auf.

B3

Eine Woche hat sieben Tage.

Wie viele Tage hat eine Woche?

!

Schreib auf.

B3

Eine Woche hat sechs Tage.

Eine Woche hat sieben Tage.

Als Antworten gelten auch: 7/7 Tage/sieben/sieben Tage/Tage: 7/Tage: sieben/

hat 7 Tage/hat sieben Tage.

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6 BIST-UE-D8-2016-Beantwortungshinweise Beantwortung durch Zuordnen

Bei einigen Aufgaben musst du Antworten richtig zuordnen und dabei Zahlen in Kästchen schreiben. Schreib die richtige Zahl in das Kästchen neben den Buchstaben. Zwei Zahlen bleiben übrig.

Beispiel 4:

So änderst du deine Antwort:

1. Übermale das vorher ausgefüllte Kästchen.

2. Schreib die gewünschte Zahl neben das Kästchen.

Wichtige Informationen:

Arbeite bitte genau und gib dein Bestes.

Schreib unbedingt mit dem schwarzen Stift, den du bekommen hast.

Viel Erfolg! 

Welche Information gehört zu welcher Tageszeit?

B4

Ordne die Zahlen 1–6 den Buchstaben A–D zu. Schreib die richtige Zahl in das Kästchen neben den Buchstaben. Zwei Zahlen bleiben übrig.

1 Ich esse mein Frühstück.

A am Vormittag A

6 !

2 Ich schlafe tief und fest.

B am Abend B

4 !

3 Ich spiele mit Freunden.

C am Morgen C

1 !

4 Ich gehe schlafen.

D am Nachmittag D

3 !

5 Ich esse zu Mittag.

6 Ich lerne in der Schule.

Welche Information gehört zu welcher Tageszeit?

B4

Ordne die Zahlen 1–6 den Buchstaben A–D zu. Schreib die richtige Zahl in das Kästchen neben den Buchstaben. Zwei Zahlen bleiben übrig.

A am Vormittag A

6 !

B am Abend B

4 !

C am Morgen C

1 !

D am Nachmittag D

2 3 !

Hier wurde für D zuerst die Zahl 2 eingetragen und dann übermalt.

Danach wurde die Zahl 3 rechts neben das Kästchen geschrieben.

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Offenes Antwortformat:

Ein Beispiel für ein offenes Item des Kompetenzbereichs Schreiben finden Sie im Praxishandbuch für „Deutsch“

5.–8. Schulstufe 1, abrufbar unter https://www.bifie.at/node/358.

Wie werden die einzelnen Kompetenzbereiche im Detail überprüft?

Die Überprüfung basiert auf der Bildungsstandard­Verordnung. Diese ist abrufbar unter:

https://www.bifie.at/node/48

Auf den folgenden Seiten wird detailliert beschrieben, welche Kompetenzbereiche und wie die Teilkompeten­

zen (Deskriptoren) der Bildungsstandard­Verordnung konkret überprüft werden. Darüber hinaus werden die Struktur der Überprüfung und die unterschiedlichen Aufgabenstellungen je Kompetenzbereich behandelt.

Nicht zu allen Deskriptoren wurden Items (= Testaufgaben) entwickelt, da sie im standardisierten Testablauf nicht überprüfbar sind. So kann z. B. Deskriptor 22 „Schüler/innen können gezielt Informationen in unter­

schiedlichen Medien aufsuchen und beherrschen insbesondere die Internetrecherche und Benützung von Nach­

schlagewerken“ nicht ohne Medieneinsatz überprüft werden.

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Hören

Was wird überprüft?

Kompetenzen = Deskriptoren Altersgemäße mündliche

Texte im direkten persönlichen Kontakt oder über Medien vermittelt verstehen

1. Schüler/innen können das Hauptthema gesprochener Texte erkennen

2. Schüler/innen können die wesentlichen Informationen gesprochener Texte verstehen 3. Schüler/innen können grundlegenden Informationen gesprochener Texte mündlich

und schriftlich wiedergeben

4. Schüler/innen können die Redeabsicht gesprochener Texte erkennen

5. Schüler/innen können stimmliche (Lautstärke, Betonung, Pause, Sprechtempo, Stimm führung) und körpersprachliche (Mimik, Gestik) Mittel der Kommunikation erkennen

Auf Basis der Deskriptoren wurden Items (= Testaufgaben) unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads entwickelt.

Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten sowohl Items zu offenen als auch zu geschlossenen Antwortformaten.

Wie wird überprüft?

Der Hörverstehenstest dauert inklusive der Präsentation des Hörbeispiels ca. 25 Minuten, davon sind ca.

20 Minuten reine Testzeit. Die Schülerinnen und Schüler hören ca. acht Hörbeiträge von einer CD, zu denen sie je ein bis vier Items (= Testaufgaben) beantworten. Jede Schülerin und jeder Schüler bearbeitet im Schnitt 20 Items. Die Hörbeiträge werden je ein Mal präsentiert, was im Regelfall einer authentischen Hörsituation entspricht.

Die Hörbeiträge sind monologisch und dialogisch gestaltet, in den lebensweltlichen Kontext der Ziel­

gruppe (14­Jährige) eingebettet oder beziehen sich auf medial vermittelte Kontexte. Beispiele dafür sind Experteninterviews, Radionachrichten, Wetterberichte, Unterrichtsgespräche, Alltagsgespräche, Radio­

beiträge, Erzählungen etc. Die Hörbeiträge wurden teils mit ausgebildeten Sprecherinnen und Sprechern teils mit Amateursprecherinnen und ­sprechern verschiedenen Alters (Jugendliche und Erwachsene) auf­

genommen.

Um ausschließen zu können, dass Schülerinnen und Schüler Items aufgrund ihres Vorwissens beantwor­

ten können, wurde darauf geachtet, dass das Weltwissen bei der Beantwortung möglichst keine Rolle spielt. Die Hörbeiträge sind relativ kurz (max. 4:30 Min. inklusive Bearbeitungszeit, reine Hörbeitrags­

länge maximal 3:00 Min.), um den Einfluss der Konzentrationsfähigkeit auf das Hörverstehen möglichst gering zu halten.

Eine weibliche Stimme führt durch den Hörverstehenstest, gibt das Setting (vorentlastende Angabe dar­

über, worum es gehen wird) des jeweiligen Hörbeitrags an und fordert zum Lesen und Beantworten der Testaufgaben auf.

Das folgende Probehörbeispiel, das auch die Schülerinnen und Schüler am Beginn des Hörverstehenstests hören, soll veranschaulichen, wie die Hörbeiträge im Detail aufgebaut sind:

https://www.bifie.at/node/2290

Zur Vorentlastung hören die Schülerinnen und Schüler, worum es in dem Hörbeitrag gehen wird („Du hörst jetzt einen Wetterbericht.“). Anschließend haben sie Zeit, sich die Items durchzulesen („Lies jetzt die Beispielaufgaben 1 und 2.“). Dann beginnt der eigentliche Hörbeitrag. Nach der Präsentation des Hörbeitrags werden die Schülerinnen und Schüler dazu aufgefordert, die Items zu beantworten („Beant­

worte die Beispielaufgaben 1 und 2.“). Nach Ablauf der Bearbeitungszeit ertönt ein Gong als Zeichen dafür, dass die Bearbeitungszeit zu Ende ist. Beim Test selbst ist er auch Zeichen dafür, dass der nächste

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Hörbeitrag in Kürze beginnen wird. Beim Hörbeispiel „Wetterbericht“ präsentiert die Sprecherin nach Ertönen des Gongs die Lösungen zu den Aufgaben. Anschließend wird der Stimulus wiederholt und die Schülerinnen und Schüler bearbeiten die Beispielaufgaben 3 und 4, ehe sie auch hier die Lösungen hören.

Dieses Prozedere wurde gewählt, um alle Formate, die beim Hörverstehenstest eingesetzt werden, einmal vorentlastend vorzustellen. Die Testleiterin bzw. der Testleiter stoppt die CD nach dem Hörbeispiel und versichert sich, dass die Aufgaben alle verstanden wurden. Erst dann beginnt der eigentliche Hörverste­

henstest.

Wie sehen die Testaufgaben aus?

Die nachfolgenden beispielhaften Items (= Testaufgaben) veranschaulichen alle vier Antwortformate, die im Hörverstehenstest eingesetzt werden. Die Beispielaufgaben werden von allen Schülerinnen und Schülern zu Beginn des Testteils bearbeitet.

Format Deskriptor Lösung

Multiple Choice 2. Schüler/innen können die wesentlichen Informationen gesprochener Texte verstehen

von Westen

Von wo kommen erste Regenschauer?

Kreuze an.

 !

B1

von Norden

von Osten

von Süden

von Westen

Format Deskriptor Lösung

Richtig/falsch 2. Schüler/innen können die wesentlichen Informationen gesprochener Texte verstehen

falsch – falsch – richtig – richtig

Wie ist das Wetter heute?

Kreuze bei jeder Aussage an, ob sie richtig oder falsch ist.

B2

richtig falsch

zunehmend heiß

  !

sehr sonnig

  !

Schnee ab etwa 1000 m

  !

Regen

  !

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Format Deskriptor Lösung Halboffen 3. Schüler/innen können die grundlegenden Informationen

gesprochener Texte mündlich und schriftlich wiedergeben

Vorarlberg

Wo ist der Regen heute am stärksten?

!

Schreib auf.

B3

Wo hat es welche Temperatur?

B4

Ordne die Zahlen 1–6 den Buchstaben A–D zu. Schreib die richtige Zahl in das Kästchen neben den Buchstaben. Zwei Zahlen bleiben übrig.

1 Innsbruck und Eisenstadt

A 1 Grad A

!

2 Marchfeld

B 2 Grad B

!

3 Bregenz und Wien

C 5 Grad C

!

4 Grazer Becken

D 9 Grad D

!

5 Hohe Tauern

6 Klagenfurt

Format Deskriptor Lösung

Matching 4 : 6 2. Schüler/innen können die wesentlichen Informationen gesprochener Texte verstehen

A1 B6 C3 D4

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Sprechen

Was wird überprüft?

Auf Basis der Deskriptoren wurden Items (= Testaufgaben) entwickelt.

Wie wird überprüft?

Der Kompetenzbereich „Zuhören und Sprechen“ wird im Rahmen der Standardüberprüfung mittels zweier getrennt voneinander administrierter Testteile überprüft: Zuhören wird flächendeckend, „Sprechen“ (inklu­

diert natürlich auch Aspekte des Zuhörens, v. a. beim dialogischen Sprechen) hingegen wird aus (test)ökonomi­

schen Gründen an einer zufällig gezogenen Stichprobe an Schulen überprüft.

An den per Zufallsstichprobe gezogenen Schulen werden (wiederum per Zufallsstichprobe) 24 Schülerinnen und Schüler und vier Ersatzschülerinnen und ­schüler gezogen und vom BIFIE zu Paaren zusammengestellt.

Die Schülerinnen und Schüler werden paarweise getestet – die Überprüfung eines Schülerpaars dauert ca.

15–20 Minuten.

Die Sprechüberprüfung wird immer von einem externen Testleiter­Tandem durchgeführt: Dieses setzt sich aus zwei speziell ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern zusammen, wobei beide auf zwei Rollen geschult wurden:

Interlokutorin und Interlokutor und Assessorin und Assessor.

Die Interlokutorin bzw. der Interlokutor führt das Testgespräch und gibt Instruktionen.

Die Assessorin bzw. der Assessor bewertet gleichzeitig die Sprechleistungen im Testgespräch.

Die Assessorin bzw. der Asssessor bewertet die Sprechleistungen der Schülerinnen und Schüler standardisiert und kriteriengeleitet – d. h. mithilfe von Bewertungsrastern (= Ratingsheets). Diese Bewertungsraster wurden auf Basis der Deskriptoren entwickelt, wobei versucht wurde, durch drei Phasen (also drei Aufgaben pro Schüle­

rin oder Schüler) eine möglichst breite Abdeckung zu erzielen. Andererseits bedingt die Vorgabe, die Bewertun­

gen in Echtzeit (also keine Videoaufnahmen) vornehmen zu müssen, dass die Anzahl der Kriterien limitiert ist.

Neben den kommunikativen Aspekten der Sprechleistung werden in allen drei Phasen auch morphologisch­

syntaktische wie auch pragmatisch­diskursive Kriterien und parasprachliche Aspekte berücksichtigt.

Es finden sich sowohl dichotome (ja/nein; vorhanden/nicht vorhanden) als auch vierstufige Kriterien.

Kompetenzen = Deskriptoren Gespräche führen 6. Schüler/innen können grundlegende Gesprächsregeln einhalten

7. Schüler/innen können in Gesprächen auf Äußerungen inhaltlich und partnergerecht eingehen

8. Schüler/innen können in standardisierten Kommunikationssituationen (Bitte,

Beschwerde, Entschuldigung, Vorstellungsgespräch, Diskussion) zielorientiert sprechen 9. Schüler/innen können die Sprechhaltungen Erzählen, Informieren, Argumentieren und

Appellieren einsetzen Inhalte mündlich

präsentieren

10. Schüler/innen können artikuliert sprechen und die Standardsprache benutzen 11. Schüler/innen können stimmliche (Lautstärke, Betonung, Pause, Sprechtempo,

Stimmführung) und körpersprachliche (Mimik, Gestik) Mittel der Kommunikation in Gesprächen und Präsentationen angemessen anwenden

12. Schüler/innen können in freier Rede und gestützt auf Notizen Ergebnisse und Inhalte sach- und adressatengerecht vortragen

13. Schüler/innen können Medien zur Unterstützung für mündliche Präsentationen nutzen

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Wie läuft die Sprechtestung ab?

Die Sprechtestung ist folgendermaßen aufgebaut:

Es stehen keine freigegebenen Items (= Testaufgaben) zur Verfügung.

Phase 0

(wird nicht beurteilt):

1–2 Minuten

„Warming-up“: „Aufwärmphase“ (Begrüßung, Informationen zum Testverlauf etc.)

Phase 1:

5 Minuten (1 Minute Vor- bereitungszeit + 4 Minuten Diskussionszeit)

Dialogisch: Die Schülerinnen und Schüler diskutieren miteinander. Als Ausgangspunkt dient die Schilderung einer konkreten Situation (wird vorgelesen) oder von spezifizierten Standpunkten zu einem Thema. Als Hilfsmittel (Vorbereitungszeit) werden so genannte

„Clusterkarten“ eingesetzt, die neben den Anforderungen auch noch Impulsfragen bein- halten.

Phase 2:

4 Minuten (2 Minuten pro Schüler/in)

Quasidialogisch: Jede Schülerin bzw. jeder Schüler meistert eine „standardisierte Kommunikations situation“; die Interlokutorin bzw. der Interlokutor agiert – nach der (mündlichen) Klärung von Rolle, Situation und Sprechabsicht – als Gesprächspartner/in.

Phase 3:

6 Minuten (1 Minute Vor- bereitung + 2 Minuten pro Schüler/in)

Monologisch: Jede Schülerin bzw. jeder Schüler spricht monologisch zu einem Sprech- anlass; wobei eine Illustration bzw. Grafik als Impuls bzw. Informationsquelle dient.

(22)

Lesen

Was wird überprüft?

Auf Basis der Deskriptoren wurden Items (= Testaufgaben) unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads ent wickelt.

Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten sowohl Items zu offenen als auch zu geschlossenen Antwortformaten.

Wie wird überprüft?

Der Kompetenzbereich Lesen wird mittels zweier verschiedener Testteile überprüft. In einem Teil wird das all­

gemeine Leseverständnis anhand mehrerer unterschiedlicher Texte überprüft. Dieser Teil dauert 35 Minuten.

Die Schülerinnen und Schüler lesen sowohl kurze (bis 300 Wörter) als auch lange Texte (400 bis 800 Wörter) und bearbeiten je nach Textlänge entweder ein Item (= Testaufgabe) oder ein Itembündel („Testlet“) von vier bis sechs Items. Formate, mit denen das Leseverständnis überprüft wird, sind Multiple Choice, Richtig/falsch sowie Offen/halboffen.

Kompetenzen = Deskriptoren Ein allgemeines Verständnis

des Texts entwickeln

14. Schüler/innen können das Hauptthema eines Textes/eines Textabschnittes erkennen

15. Schüler/innen können die Gliederung eines Textes erkennen

16. Schüler/innen können Textsignale (Überschrift, Zwischenüberschriften, Fettdruck, Hervorhebungen, Absätze, Einrückungen, Gliederungszeichen) zum Textverständnis nutzen

17. Schüler/innen können grundlegende nicht-fiktionale Textsorten in unterschied- licher medialer Form erkennen und ihre Textfunktion (Information, Nachricht, Meinung, Anleitung, Vorschrift, Appell, Unterhaltung) erfassen

18. Schüler/innen können epische, lyrische und dramatische Texte unterscheiden und grundlegende epische Kleinformen (Märchen, Sage, Fabel, Kurzgeschichte) und ihre wesentlichen Merkmale erkennen

Explizite Informationen ermitteln

19. Schüler/innen können zentrale und detaillierte Informationen in unterschiedlichen Texten und Textabschnitten finden

20. Schüler/innen können Informationen aus Grafiken, Tabellen, Schaubildern und Bild-Text-Kombinationen ermitteln

21. Schüler/innen können Wortbedeutungen mit Hilfe von (elektronischen) Nach- schlagewerken klären

22. Schüler/innen können gezielt Informationen in unterschiedlichen Medien aufsuchen und beherrschen insbesondere die Internetrecherche und Benützung von Nachschlagewerken

Eine textbezogene Interpretation entwickeln

23. Schüler/innen können Informationen aus unterschiedlichen Texten und Medien vergleichen

24. Schüler/innen können durch das Herstellen von Bezügen zwischen Textstellen die Bedeutung von Wörtern und Phrasen aus dem Kontext ableiten

25. Schüler/innen können zwischen Information, Unterhaltung und Wertung in Printtexten und anderen Medien unterscheiden

Den Inhalt des Texts reflektieren

26. Schüler/innen können Intentionen und vermutliche Wirkungen von Texten und Medienangeboten reflektieren

27. Schüler/innen können Eigenschaften, Verhaltensweisen und Handlungsmotive von Figuren in altersgemäßen literarischen Texten reflektieren

(23)

In einem anderen Testteil wird die Kompetenz der Schülerinnen und Schüler im „überfliegenden Lesen“ über­

prüft. Nur Items zu Deskriptor 16 „Schüler/innen können Textsignale (Überschrift, Zwischenüberschriften, Fettdruck, Hervorhebungen, Absätze, Einrückungen, Gliederungszeichen) zum Textverständnis nutzen“ kom­

men zum Einsatz. Dieser Teil dauert 4 Minuten. Es geht dabei nicht nur um Lesegeschwindigkeit, sondern auch darum, Textsignale zur gezielten Informationsentnahme zu nutzen. Der Testteil ist so konzipiert, dass das Test­

heft mehr Aufgaben enthält, als die meisten Schülerinnen und Schüler in der knappen Testzeit bearbeiten kön­

nen. Die Schülerinnen und Schüler werden zu Beginn dieses Testteils darauf hingewiesen, dass sie zur Lösung der Aufgaben nicht immer den ganzen Text lesen müssen. Das Item wird dem Text daher auch vorangestellt.

Formate, die zum Einsatz kommen, sind Multiple Choice, Richtig/falsch sowie Offen/halboffen.

In beiden Testteilen kommen verschiedene Textsorten zum Einsatz. Die Schülerinnen und Schüler lesen nicht nur Sach­ und Gebrauchstexte, sondern auch narrative Texte sowie lineare und nichtlineare Texte. Beispiele für Textsorten, die bei der Itementwicklung berücksichtigt wurden, sind epische, lyrische und dramatische Texte, Werbungen, Blogeinträge, Interviews, Chatprotokolle, Briefe, Gebrauchstexte, Anleitungen, innere Monologe, Grafiken, Tabellen, Rechnungen usw.

Wie sehen die Testaufgaben aus?

Die nachfolgenden Testaufgaben veranschaulichen die verschiedenen Anwortformate, die im Bereich Lesen eingesetzt werden.

Format Deskriptor Lösung

Multiple Choice 17. Schüler/innen können grundlegende nicht-fiktionale Textsorten in unterschiedlicher medialer Form erkennen und ihre

Textfunktion (Information, Nachricht, Meinung, Anleitung, Vorschrift, Appell, Unterhaltung) erfassen

eine Vorschrift

D8L16300

Lies folgenden Text.

Was ist das für ein Text?

Kinder unter 14 Jahren, die kleiner als 150 Zentimeter sind, dürfen nicht auf unmittelbar hinter der Windschutzscheibe gelegenen Sitzplätzen befördert werden, außer sie werden in einer der Größe und dem Gewicht entsprechenden Rückhaltevorrichtung gesichert. Es ist die Pflicht des Lenkers/der Lenkerin, dafür zu sorgen, dass Kinder nur mitfahren, wenn diese Sicherheitseinrichtungen auch wirklich vorhanden sind und verwendet werden.

Kreuze an.

eine Anleitung

eine Nachricht

ein Aufruf

eine Vorschrift

(24)

Format Deskriptor Lösung Multiple Choice 20. Schüler/innen können Informationen aus Grafiken, Tabellen,

Schaubildern und Bild-Text-Kombinationen ermitteln

Bild links unten (C)

D8L21520

Lies folgenden Text.

Welche Grafik stimmt mit diesem Text überein?

Da die Schädlichkeit von Nikotin bewiesen ist, versuchen Ärztinnen und Ärzte sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Politik, Kinder und Jugendliche vor dem Rauchen zu bewahren. Dennoch raucht in Österreich ein Viertel der Jugendlichen.

Das hat eine Untersuchung im heurigen Jahr ergeben. Allerdings ist diese Zahl deutlich gesunken. Vor zwanzig Jahren rauchte noch fast die Hälfte der Jugendlichen.

Kreuze an.

 

(25)

Format Deskriptor Lösung Multiple Choice 27. Schüler/innen können Eigenschaften, Verhaltensweisen und

Handlungsmotive von Figuren in altersgemäßen literarischen Texten reflektieren

kein voreiliges Urteil fällen

D8L21190

Lies folgenden Text.

Welche Aussage passt zu diesem Text?

Der Axtdieb

Ein Mann hatte seine Axt verloren und vermutete, dass der Sohn des Nachbarn sie ihm gestohlen hätte. Daher beobachtete er ihn ganz genau: Sein Gang, sein Blick waren ganz die eines Axtdiebs. Alles, was er tat, sah nach einem Axtdieb aus.

Einige Zeit später fand der Mann zufällig die Axt unter seinem eigenen Bretterhaufen.

Als er daraufhin den Nachbarssohn wieder sah, waren sein Gang und sein Blick nicht mehr die eines Axtdiebs.

aus dem Chinesischen

Kreuze an.

im Zweifelsfall für den Angeklagten

den wahren Wert erkennen .

kein voreiliges Urteil fällen

Ordnung ist das halbe Leben

(26)

Format Deskriptor Lösung Richtig/falsch 18. Schüler/innen können epische, lyrische und dramatische Texte

unterscheiden und grundlegende epische Kleinformen (Märchen, Sage, Fabel, Kurzgeschichte) und ihre wesentlichen Merkmale erkennen

falsch – richtig – falsch – richtig

D8L16390

Lies das folgende Gedicht.

Im Folgenden findest du Aussagen zum Text „Der Vielfraß“.

Der Vielfraß

Der Vielfraß setzte sich zu Tisch.

Man brachte ihm, was er befahl, den schönsten Stör: ein Riesenfisch!

Für einen Mann ein tüchtig Mahl.

Er fährt drauf los, er kaut und schmatzt;

Schon ist er fertig bis zum Kopf.

Da hält er ein, sein Magen platzt.

Man rennt zu Hilf dem armen Tropf, man macht Klistiere ohne End –

Umsonst! Dem Kranken wird nicht besser.

Man mahnt ihn an sein Testament.

„Geliebte Freunde“, sprach der Fresser,

„ich bin gefasst. Wohlan, es sei!

Doch eilt und bringt, da es ja doch zu Ende geht, mir schleunigst noch den Rest von meinem Fisch herbei!“

(Jean de La Fontaine)

Kreuze bei jeder Aussage an, ob sie richtig oder falsch ist.

richtig falsch Der Text besteht aus mehreren Strophen.

 

Der Text ist gereimt.

 

Der „Vielfraß“ erzählt aus seiner Sicht.

 

Der Vielfraß erwartet seinen Tod.

 

(27)

Format Deskriptor Lösung Halboffen 16. Schüler/innen können Textsignale (Überschrift, Zwischenüber-

schriften, Fettdruck, Hervorhebungen, Absätze, Einrückungen, Gliederungszeichen) zum Textverständnis nutzen

Hobbys

D8L16210

Unter welcher Zwischenüberschrift würde „Gitarre spielen“ stehen?

Lebenslauf

Angaben zu meiner Person:

Name: Danila Stojic

Geburtsdatum: 24. 04. 2000 Geburtsort: Wien

Staatsangehörigkeit: österreichisch Anschrift: Mühlweg 7, 1210 Wien Schulausbildung:

2006–2010: Volksschule in Wien­Meidling 2010–jetzt: Hauptschule in Wien­Meidling Juli 2014: voraussichtlicher Schulabschluss Besondere Kenntnisse:

Windows­Anwendungen PC­Konfiguration Serbisch und Kroatisch Lieblingsfächer:

Mathematik Biologie Hobbys:

Ski fahren Lesen

Ort, Datum Unterschrift Schreib auf.

!

(28)

Schreiben

Was wird überprüft?

Die dreizehn Deskriptoren zum Schreiben (28–40) sind in drei Teilkompetenz bereiche unterteilt: Texte planen, Texte verfassen, Texte überarbeiten.

Kern der Überprüfung ist das Verfassen von Texten (s. Deskriptoren 32–34). Das heißt, dass die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Standardüberprüfung zu einer der folgenden Schreibhandlungen einen Text zu verfassen haben:

Erzählen

Informieren (Berichten und Beschreiben, Anleiten u. dgl.)

Argumentieren

Die Deskriptoren 28–31, die dem Bereich der Textplanung zuzuordnen sind, fließen in die Textproduktion ein.

Die Schülertexte weisen häufig Spuren von Überarbeitung (Deskriptor 38–40) auf. Bewertet wird das Ergebnis (= Textprodukt).

Kompetenzen = Deskriptoren

Texte planen 28. Schüler/innen können Methoden der Stoffsammlung (z. B. Mindmap, Cluster) anwenden

29. Schüler/innen können die Textstruktur in Hinblick auf Textsorte und Schreibhaltung festlegen

30. Schüler/innen können ihren sprachlichen Ausdruck an Schreibhaltung und Textsorte anpassen

31. Schüler/innen berücksichtigen Textadressaten und Schreibsituation

Texte verfassen 32. Schüler/innen können beim Schreiben eigener Texte die grundlegenden Mittel des Erzählens (Orientierung, Konfliktaufbau, Konfliktlösung) anwenden

33. Schüler/innen können Sachverhalte und Inhalte nachvollziehbar, logisch richtig und zusammenhängend formulieren

34. Schüler/innen können altersgemäße und für ein Thema relevante Argumente und Gegenargumente formulieren und sie sprachlich verknüpfen bzw. gegenüberstellen 35. Schüler/innen können formalisierte lineare Texte/nicht-lineare Texte verfassen (z. B.

Lebenslauf, Bewerbungsschreiben, Formulare ausfüllen)

36. Schüler/innen können unter Einhaltung wesentlicher Kommunikationsregeln an einer altersgemäßen medialen Kommunikation teilnehmen (z. B. E-Mail, Leserbrief, ...) 37. Schüler/innen können das Schreiben als Hilfsmittel für ihr eigenes Lernen einsetzen

(Zusammenfassung, Stichwortzettel, ...)

Texte überarbeiten 38. Schüler/innen können fremde und eigene Texte nach vorgegebenen Kriterien inhaltlich optimieren

39. Schüler/innen können fremde und eigene Texte nach vorgegebenen Kriterien sprachlich und orthografisch optimieren

40. Schüler/innen können fremde und eigene Texte im Hinblick auf Erfordernisse der Textsorte optimieren

(29)

Wie wird überprüft?

Die Schülerinnen und Schüler haben 25 Minuten Zeit, um einen Text gemäß der Aufgabenstellung zu verfassen. Die Bearbeitungszeit inkludiert das sorgfältige Lesen der Aufgabenstellung, die selbstständige Pla­

nung des Texts (etwa durch Mindmaps) sowie dessen Überarbeitung. Planungs­ und Überarbeitungsschritte sind aber nicht separater Teil der Bewertung (s. „Was wird überprüft?“). Wörterbücher dürfen nicht verwen­

det werden.

Nach 20 Minuten Arbeitszeit werden die Schülerinnen und Schüler auf die noch verbleibende Zeit von fünf Minuten hingewiesen. Nach dem Ablauf von 25 Minten werden die Schülerinnen und Schüler gebeten, die geschriebenen Wörter zu zählen. Dafür haben sie weitere zwei Minuten Zeit.

Die Aufgabenstellungen variieren innerhalb einer Klasse, sodass nie zwei Schülerinnen und Schüler, die nebeneinander sitzen, dieselbe Aufgabenstellung bearbeiten. In jeder Klasse bearbeiten Schülerinnen und Schüler Items (= Testaufgaben) zu allen oben genannten Schreibhandlungen.

Jede Aufgabenstellung enthält Informationen zum Schreibauftrag, zum situativen Kontext, zum Adressaten, gegebenenfalls zur Textsorte sowie zu der etwa erwarteten Länge.

Die anonymisierten Texte werden von so genannten Raterinnen und Ratern (Rating = Einschätzung) be­

wertet. Insgesamt stehen dafür knapp 400 Lehrerinnen und Lehrer aus allen Bundesländern sowie vereinzelt Lehramts absolventinnen und ­absolventen zur Verfügung. Die Raterinnen und Rater haben sich in fünf intensiven Schulungstagen in Zusammenarbeit zwischen dem BIFIE und den Pädagogischen Hochschulen auf diese Tätigkeit vorbereitet. Ziel der Raterschulungen ist es, Texte anhand von objektiv festgeschriebenen Kriterien in einem gemeinsamen Verständnis für bestimmte Textmerkmale zu bewerten.

Wie sehen die Testaufgaben aus?

Die beiden Items (= Schreibaufgaben) der Baseline­Testung 2009 wurden im Praxishandbuch für „Deutsch“

5.–8. Schulstufe 1 des BIFIE kommentiert veröffentlicht. Sie dienen als Orientierung und sind abrufbar unter https://www.bifie.at/node/358.

(30)

Sprachbewusstsein

Was wird überprüft?

Auf Basis der Deskriptoren wurden Items (= Testaufgaben) unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads entwickelt. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten sowohl Items zu offenen als auch zu geschlossenen Antwortformaten.

Wie wird überprüft?

Der Kompetenzbereich Sprachbewusstsein umfasst nicht nur die Teilbereiche „Text­ und Satzstrukturen kennen und anwenden“, „Wortarten und Wortstrukturen kennen und anwenden“ und „Über einen differenzierten Wortschatz verfügen und sprachliche Ausdrucksmittel situationsgerecht anwenden“, sondern auch „Über Rechtschreibbewusstsein verfügen“. Die Testzeit für diesen Bereich beträgt 25 Minuten. Im Testheft befinden sich Aufgaben zum Rechtschreiben und zum allgemeinen Sprachbewusstsein zu unterschiedlichen Deskripto­

ren, Schwierigkeitsgraden und Formaten.

In einem Teil der Klassen wird zusätzlich ein Lückendiktat durchgeführt, um auch die produktive Recht­

schreibleistung zu überprüfen. Die Schülerinnen und Schüler hören das Diktat von einer CD. Das Lückendik­

tat dauert ca. 10 Minuten.

Die in der Standardüberprüfung verwendeten Begriffe aus dem Kompetenzbereich Sprachbewusstsein orien­

tieren sich an den Glossaren approbierter Schullehrbücher der Sekundarstufe I sowie an jenem des Österreichi­

Kompetenzen = Deskriptoren Text- und Satzstrukturen

kennen und anwenden 41. Schüler/innen erkennen die sprachlichen Mittel für den Textzusammenhang (Binde-, Ersatz- und Verweiswörter) und ihre Funktion

42. Schüler/innen erkennen und variieren Satzbau und Satzbauelemente: Hauptsatz, Gliedsatz, Satzglied, Satzgliedteil

43. Schüler/innen können Sätze durch Satzzeichen strukturieren

44. Schüler/innen erkennen Verbformen und können sie funktional anwenden Wortarten und

Wortstrukturen kennen und anwenden

45. Schüler/innen können Wortarten und ihre wesentlichen Funktionen erkennen und benennen

46. Schüler/innen können Grundregeln der Wortbildung (Ableitung und Zusammen- setzung) anwenden

Über einen differenzierten Wortschatz verfügen und sprachliche

Ausdrucksmittel situations- gerecht anwenden

47. Schüler/innen kennen Bedeutungsunterschiede von Wörtern: Wortfelder, Wortfamilien, Synonyme, Antonyme, Ober- und Unterbegriffe

48. Schüler/innen kennen die Bedeutung von grundlegenden idiomatischen Wendungen (insbesondere von verbalen Phrasen)

49. Schüler/innen können Sprachebenen unterscheiden (z. B. gesprochene und geschriebene Sprache, Dialekt, Umgangssprache, Standardsprache) und an die kommunikative Situation anpassen

Über Rechtschreib-

bewusstsein verfügen 50. Schüler/innen beherrschen grundlegende Regeln der Dehnung, der Schärfung, des Stammprinzips, der Groß- und Kleinschreibung und können diese beim Schreiben anwenden

51. Schüler/innen beherrschen die Rechtschreibung des Gebrauchswortschatzes einschließlich gängiger Fremdwörter

52. Schüler/innen können Arbeitshilfen zur Rechtschreibung (z. B. Wörterbuch) einsetzen

(31)

schen Wörterbuchs. Grundsätzlich spielt grammatikalische Terminologie bei der Testung eine untergeordnete Rolle, das Hauptaugenmerk liegt auf Kompetenzorientierung (s. Beispielitems). In der Regel werden in der Überprüfung die lateinischen Begriffe zuerst genannt, die deutschen folgen eingeklammert, also etwa Dativ (3. Fall), Futur (Zukunft), Imperativ (Befehlsform), Konjunktion (Bindewort) etc. Sind die deutschen Begriffe im Schulalltag ungebräuchlich, wird auf eine Nennung verzichtet: z. B. Prädikat (ohne: Satzaussage), Passiv (ohne:

Leideform).

Wie sehen die Testaufgaben aus?

Format Deskriptor Lösung

Halboffen 41. Schüler/innen erkennen die sprachlichen Mittel für den Text- zusammenhang (Binde-, Ersatz- und Verweiswörter) und ihre Funktion

obwohl, obgleich, obschon etc.

D8B00030

Durch welches Wort kannst du diese beiden Sätze sinnvoll verbinden?

Viele schrecken vor dem Beruf des Reporters zurück, seine Arbeit sehr interessant ist.

Schreib auf.

!

(32)

Format Deskriptor Lösung Richtig/falsch 52. Schüler/innen können Arbeitshilfen zur Rechtschreibung

(z. B. Wörterbuch) einsetzen

falsch – falsch – richtig – richtig

D8B00450

Welche Sätze sind korrekt geschrieben?

Kontrolliere mithilfe des Wörterbuchauszugs das Wort „LEID“.

Kreuze bei jedem Satz an, ob er richtig oder falsch geschrieben ist.

richtig falsch Trotz seiner Fehler tut er mir Leid.

 

Ich hab nie jemandem etwas zu leid getan.

 

Die Leidtragenden in Krisen sind oft die Kinder.

 

Wir sind es leid, uns deine Vorwürfe anzuhören.

 

Quelle: Duden. Das große österreichische Schulwörterbuch. (2008).

Mannheim: Duden.

(33)

Quelle: Duden. Das große österreichische Schulwörterbuch. (2008).

Mannheim: Duden.

Format Deskriptor Lösung

Multiple Choice 45. Schüler/innen können Wortarten und ihre wesentlichen Funk- tionen erkennen und benennen

Demonstrativ- pronomen (= hinwei- sendes Fürwort)

Format Deskriptor Lösung

Halboffen 50. Schüler/innen beherrschen grundlegende Regeln der Dehnung, der Schärfung, des Stammprinzips, der Groß- und Kleinschreibung und können diese beim Schreiben anwenden

Beispielsatz 1: voll, Wasser

Beispielsatz 2: Katze, niedlich

D8B01630

Zu welcher Wortart gehört das unterstrichene Wort „das“ in dieser Kurzmeldung?

Die Polizei konnte einen Mann festnehmen, der eines Raubüberfalls dringend verdächtigt wird. Ob der Mann für weitere Überfälle als Täter in Frage kommt, das muss erst geklärt werden.

Kreuze an.

Artikel (= Begleiter)

Demonstrativpronomen (= hinweisendes Fürwort) .

Konjunktion (= Bindewort)

Relativpronomen (= bezügliches Fürwort)

Du hörst jetzt zwei Beispielsätze:

Schreib auf.

Beispielsatz 1: Der Krug ist mit . Beispielsatz 2: Meine ist .

(34)

Ergebnisse und Ergebnisrückmeldung

Wie werden die Ergebnisse ausgewertet?

Die in der Überprüfung gewonnenen Daten werden auf zwei verschiedene Arten verarbeitet.

Geschlossene Items (= Testaufgaben), z. B. Multiple Choice, Richtig/falsch, Zuordnen, werden am BIFIE eingescannt und elektronisch weiterverarbeitet.

Die halboffenen und offenen Items (Wörter, kürzere und längere Textteile und Texte) werden am BIFIE eingescannt, von eigens ausgebildeten Personen bewertet und danach weiterverarbeitet. Dieser Prozess wird als „Coding“ sowie „ Rating“ bezeichnet. Coderinnen und Coder wie Raterinnen und Rater beziehen sich dabei auf festgelegte Kriterien und Bewertungsvorgaben.

Coding

Halboffene und offene Schülerantworten werden nach der elektronischen Datenverarbeitung auf der BIFIE­

Plattform CORA so aufbereitet, dass sie via Bildschirm nach vorgegebenen Richtlinien in Zifferncodes übersetzt werden können. Dieser Prozess des Übersetzens wird als Coding bezeichnet. Personen, die diese „Übersetzungs­

tätigkeit“ durchführen, nennt man Coderinnen und Coder. Sie werden im Vorfeld auf einen Coding Guide (= Richtlinienkatalog) geschult. In diesem Coding Guide wird ein Spektrum möglicher richtiger und falscher Antworten formuliert. Um die Zuverlässigkeit dieser Zuweisungen der Schülerantworten zu Zifferncodes zu gewährleisten, werden ein und dieselben Schülerantworten von mehreren Coderinnen und Codern unabhängig voneinander gecodet. Das „multiple coding“ ist ein international übliches Mittel der Qualitätssicherung.

Rating

Die Bewertung der Schreib­ bzw. Sprechkompetenz der Schülerinnen und Schüler wird als Rating bezeichnet.

Das Rating der schriftlichen Texte erfolgt durch sogenannte Raterinnen und Rater, welche die Schülertexte nach einem vor gebenen Kriterienkatalog objektiv bewerten.

Insgesamt stehen dafür knapp 400 Lehrerinnen und Lehrer aus allen Bundesländern, aus APS und AHS sowie vereinzelt Lehramtsabsolventinnen und ­absolventen zur Verfügung. Die Rater bereiten sich in fünf intensi­

ven Schulungstagen in Zusammenarbeit zwischen dem BIFIE und den Pädagogischen Hochschulen auf diese Tätigkeit vor.

Für die Beurteilung der mündlichen Leistungen der Schülerinnen und Schüler werden sogenannte Assessorin­

nen und Assessoren eingesetzt. Sie bewerten die Sprechleistungen der Schülerinnen und Schüler anhand eines vorgegebenen Kriterienkatalogs (= Ratingsheet).

Insgesamt stehen dafür knapp 70 Lehrerinnen und Lehrer aus allen Bundesländern, aus APS und AHS, zur Verfügung. Die Assessorinnen und Assessoren haben sich in vier intensiven Schulungstagen (exkl. Online­

Rating­Phase) in Zusammenarbeit zwischen dem BIFIE und den Pädagogischen Hochschulen auf diese Tätig­

keit vorbereitet.

Um die Zuverlässigkeit der Ratings zu gewährleisten, werden ein und dieselben Schülertexte mehrfach unab­

hängig voneinander geratet. Dieses „multiple rating“ ist ein international übliches Mittel der Qualitätssiche­

rung, das die Reliabilität erhöht.

Multiple Ratings (mehrere bzw. alle Raterinnen und Rater/Assessorinnen und Assessoren beurteilen dieselben Texte oder dieselbe Sprechleistung auf Video) sind bei den Raterschulungen wie bei den Assessorenschulungen bereits Teil der Ausbildung.

(35)

Wie werden die Ergebnisse rückgemeldet?

Schülerinnen und Schüler, Lehrerkräfte, Schulleitungen und Schulaufsicht erhalten eine Ergebnisrückmeldung zur Standardüberprüfung.

Die Schülerinnen und Schüler bekommen eine objektive Rückmeldung darüber, wie ihre Kenntnisse im geprüften Fach im Vergleich zu allen anderen Schülerinnen und Schülern Österreichs aussehen.

Lehrerinnen und Lehrer erhalten die Ergebnisse ihrer Unterrichtsgruppe. Die Rückmeldung der Ergebnisse von Standardüberprüfungen hilft Lehrerinnen und Lehrern, die eigene Unterrichtsarbeit zu reflektieren, Schwerpunkte zu fokussieren und Einseitigkeiten zu vermeiden.

Schulleiterinnen und Schulleiter erhalten die Ergebnisse der Schule und der einzelnen Unterrichtsgruppen, um damit schulbezogen eine Stärken­Schwächen­Analyse durchzuführen und darauf aufbauend konkrete Qualitätsentwicklungsmaßnahmen zur Optimierung der Schülerleistungen zu setzen.

Die Schulaufsicht erhält die Ergebnisse von den Schulen ihres Zuständigkeitsbereichs, um regional steuern und Impulse für Qualitätsentwicklung entsprechend unterstützen zu können. Die Berichte umfassen aus­

schließlich Ergebnisse auf Ebene von Schulen, einzelne Klassen/Gruppen sind darin nicht rückführbar.

Die Ergebnisse der Standardüberprüfungen werden außerdem zum Zweck eines kontinuierlichen nationalen Bildungsmonitorings zusammengefasst, analysiert und den Verantwortlichen für das Schulsystem auf Lan­

des­ und Bundesebene übermittelt. Sie stellen eine wichtige Evidenz als Basis für Steuerungsentscheidungen im Bildungswesen bereit.

Im Mittelpunkt der Überlegung, Bildungsstandards zu überprüfen und die Ergebnisse daraus rückzumelden, steht der Wunsch nach einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess von Unterricht und Schule.

(36)

Informationen zu Bildungsstandards und Standardüberprüfung

Wo gibt es zusätzliche Informationen zu den Bildungsstandards und deren Überprüfung?

Die in diesem Handbuch angeführten oder auf der BIFIE­Website veröffentlichten Items (= Testaufgaben) dienen zur Illustration, wie bestimmte Kompetenzen gemessen werden. Sie sind nützlich, um die Schülerinnen und Schüler mit den in der Standardüberprüfung verwendeten Testformaten vertraut zu machen.

Sie eignen sich jedoch nicht zum Erarbeiten oder Üben von bestimmten Fertigkeiten und Fähigkeiten. Ein

„teaching to the test“, also ein reines Trainieren von möglichst vielen Aufgabenstellungen im Unterricht, ist für den nachhaltigen Aufbau von Kompetenzen sicherlich nicht förderlich.

Nachfolgende Links (Stand vom 18.5.2015) sollen allen Interessierten einen kurzen und schnellen Überblick über weitere Informationsquellen zur Implementierung der Bildungsstandards sowie deren Überprüfung geben.

Sie sind nicht nach den Kriterien eines wissenschaftlichen Literaturverzeichnisses gestaltet.

Link Beschreibung

Allgemeine Informationen

www.bifie.at Offizielle Website des BIFIE mit grundlegenden Informationen zu den Bildungs- standards, deren Implementierung im Unterricht, deren Überprüfung und Rück- meldung sowie einer Fülle an Materialien und Publikationen zum freien Download.

Allgemeine Informationen https://www.bifie.at/node/2331 https://www.bifie.at/node/2290

Das vorliegende Handbuch zur Standardüberprüfung Deutsch 8. Schulstufe und Audio -Files zu den hier veröffentlichten illustrierenden Beispielitems.

https://www.bifie.at/node/560 Broschüre „Bildungsstandards in Österreich: Überprüfung und Rückmeldung“

Implementierung

www.bifie.at/ikm Die vom BIFIE entwickelten Instrumente zur Informellen Kompetenzmessung (IKM) bieten Lehrenden eine Orientierung bei der Planung und Gestaltung von Unterricht.

Sie ermöglichen objektive Aussagen über den Leistungsstand der Lernenden und liefern den Lehrenden somit Informationen zur Förderung grundlegender Kompe- tenzen. Verschiedene Fokusse und Formate der Items aus der standardisierten Deutsch -Überprüfung können hiermit in der Praxis erprobt werden.

https://www.bifie.at/node/1569 Praxishandbuch „Mit Bildungsstandards fördern und fordern im Deutschunterricht Sekundarstufe I“

https://www.bifie.at/node/358 Praxishandbuch für „Deutsch“ 5.–8. Schulstufe. Band 1.

https://www.bifie.at/node/1504 Praxishandbuch für „Deutsch“ 5.–8. Schulstufe. Band 2.

https://www.bifie.at/node/351 Handbuch „Kompetenzorientierter Unterricht in Theorie und Praxis“

Referenzen

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