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Academic year: 2021

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17*0 GEIDEL» H.: Software und Softwareprüfung

Zusammenfassung

In den letzten Jahren hat sich der Anteil der Ausgaben für Software stark erhöht. Trotz dieser Tatsache befinden wir uns in einer Softwarekrise, die nur z.T. durch mangelnde Softwarequalität bedingt ist und deshalb kaum durch Quali- tätsprüfungen behoben werden dürfte.

Das Problem dürfte sein: Nelche sind die angestrebten Ziele, und wer formuliert sie? Vor allem die Komplexität der in der Landwirtschaft zu lösenden Probleme bereitet hier enorme Schwierigkeiten. So wird der Anwender oft mit Programmen konfrontiert, die für ihn z.T. schwer verständlich oder in Passagen unbrauchbar sind.

Entschließt sich der Landwirt zum Kauf eines neuen Pro- grammes, so fragt er natürlich nach der Qualität. Ner aber kann ihm hier eine brauchbare Antwort geben? Hier sind in besonderem Maße Institute und Forschungsgesellschaften ge- fordert, nach festen Kriterien Softwareprogramme zu unter—

suchen. Der Anwender ist hier meist überfordert.

Abstract

fehlt

(2)

Wenn man die augenblickliche Situation im Bereich der Software analysieren will, so ist es zweckmäßig, die Entwicklung zurückzuverfolgen und zunächst danach zu fragen, wie ist die zu betrachtende Situation entstanden. Dies mag zwar ganz allgemein gelten, es gilt aber im Besonderen für die Entwicklung der Hard- und der Software.

War noch vor wenigen Jahren der Anteil der Hardwarekosten an den Kosten für Computeranwendungen der gravierende Anteil, so haben sich hier die Verhältnisse in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Weit über 50% der Gesamtkosten sind heute für den Kauf, die Entwicklung und die Pflege von Software aufzubringen.

Und dennoch oder trotzdem haben wir seit einigen Jahren eine permanente Softwa- rekrise.

f

Da diese Softwarekrise aber nur zum Teil bedingt ist durch mangelnde Software- qualität, kann sie auch nicht durch Softwarequalitätsprüfungen oder Zertifikate behoben werden.

Lassen Sie mich daher zuerst ein paar Bemerkungen zur Software und zur Erstellung von Software ganz allgemein machen, ehe ich dann einige Anmerkungen zu Mög- lichkeiten einer Softwareprüfung vortrage.

Meine Ausführungen sehe ich dabei insbesondere vor dem Hintergrund des Einsatztes von Computern in der Landwirtschaft. Einem Bereich, der nur in Teilbereichen - ich erinnere hier an die Milchleistungskontrollen - den Gegebenheiten der ersten Computeranwendungen - nämlich dem "Massengeschäft" - entsprach.

Daß bei den heutigen Hardwarepreisen auch Anwendungen mit einem verhältnismäßig geringen Datenvolumen sinnvoll, ja sogar notwendig sein können, ist zum Teil der Grund für die augenblicklichen und auch die zukünftigen Anwendungen im weiten Bereich der Landwirtschaft. Dabei werden aber immer mehr "integrierte" Lösungen statt Insellösungen im Vordergrund stehen.

Ich will hier nun nicht klar erkennbare Gründe der heutigen Softwarekrise auf- zählen, sondern versuchen, durch Anmerkungen und Hinweise zu einer möglichst raschen Überwindung beizutragen.

Der Computer ist für uns heute ein nützliches Hilfsmittel. Ein Hilfsmittel, das wir zur Lösung von Problemen einsetzen sollten.

Wo liegen aber unsere Probleme? Wollen wir die Produktivität der Landwirte ei—

höhen? Wollen wir den Einsatz von Chemikalien reduzieren? Wollen wir den An- forderungen des Finanzamtes möglichst ehrlich nachkommen? Wer formuliert die jeweiligen Ziele und damit die zu lösenden Probleme?

Aber aus der jeweiligen Problemstellung folgt nun leider noch nicht direkt die Computeranwendung, zumindest vielfach nicht eine optimale Computeranwendung.

Wir benötigen noch einen Lösungsalgorithmus, eine Lösungsmethode. Bei der Kom- plexität der Mehrzahl der in der Landwirtschaft zu lösenden Probleme treten hier ganz beträchtliche Schwierigkeiten auf, die nicht übersehen und erst recht nicht unterschätzt werden sollten.

Problemstellung und Lösungsalgorithmus bilden das "Pflichtenheft" für den Soft- wareentwickler.

Wenn man davon ausgeht, daß bis hierher "alles klar" ist, dann beginnt hier das eigentliche Dilemma.

154

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14er setzt das Pflichtenheft nicht nur in ein lauffähiges Programm um, sondern in eine Problemlösung, die letztlich auch vom eingentlichen Anwender verstanden und akzeptiert wird? Bekommt der Anwender nicht oft Tabellen, die er überhaupt nicht braucht und auch nicht haben will?

penken wir daran, daß sich nicht nur die Hardware permanent verändert. Auch die Software und die Softwarewerkzeuge sind einem permanenten Handel unterworfen.

Die gute gestrige Lösung ist in kurzer Zeit durch eine bessere Lösung überholt,

^jie lange wird aber die alte Version noch gepflegt und verkauft, die man kennt

und beherrscht?

Es ist klar, daß man nicht jede neue Variante mitzumachen braucht. Aber von Zeit zu Zeit sollte man sich schon ein neues Programm gönnen. Gibt doch jede Umstel- lung auch Gelegenheit, die bisherige Lösung einmal wieder kritisch zu überdenken.

Doch wie soll nun der Anwender, der Landwirt, der Ninzer oder der Gärtner bei dieser Situation entscheiden, was für ihn brauchbar ist. Wer kann die Qualität der angebotenen Produkte beurteilen? Wie kann man die Qualität von Software

"messen"? (Ist Qualität überhaupt meßbar?)

Hier möchte ich ein paar generelle Gedanken einschieben.

Nimmt der Landwirt bei uns nicht eine Sonderstellung ein? Ist er es nicht im besonderen Maße gewohnt, mit Qualitätsprodukten zu arbeiten bzw. Qualitätspro- dukte zu erzeugen?

Doch wer prüft? Wer übernimmt die zum Teil recht erheblichen Prüfkosten? Gibt es hier Modelle, die sich gegebenenfalls auch auf die Prüfung von Computersoft- ware bzw. allgemein von Computeranwendungen übertragen lassen?

Ich möchte hier an die Sortenprüfungen des Bundessortenamtes und die Landessoi—

tenversuche der Länder erinnern.

Die DLG-Prüfstelle für landwirtschaftliche Maschinen sowie die DLG-Qualitäts- prüfungen bei Lebensmitteln sind andere Varianten. Die Stiftung Warentest könnte in absehbarer Zeit vielleicht auch Softwareprüfungen in ihr Programm aufnehmen.

Doch stellt sich das Problem einer Softwarequalitätsprüfung nicht nur im Bereich der Landwirtschaft.

So haben im Herbst 1985 das Deutsche Institut für Normung (DIN) e.V. in Berlin und der RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. in Bonn in den gleichlautenden Texten

• -RAL GZ 901, siehe Übersicht l auf Seite 156 und Übersicht 2 auf Seite 157

• -DIN V 66 285, siehe Übersicht 3 auf Seite 158

Richtlinien für die Prüfung von Software herausgegeben. Beicie Texte wurden von der Gütegemeinschaft Software e.V., Frankfurt, als sogenannte Güte- und Prüfbe- stimmungen für Software erarbeitet und den obigen Institutionen zur Veröffent- lichung in ihren Regelwerken übergeben (vgl. W. SCHMID, 1986).

Für das graphische Kernsystem GKS, siehe Übersicht 4 auf Seite 159, existiert als funktionale Beschreibung die Norm DIN 66 252, Teil l, - um dem Anwendungs- programm, das graphische Daten umfaßt:

• leichte übertragbarkeit zwischen verschiedenen Installationen zu erlauben;

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• das Verstehen und die Benutzung graphischer Methoden durch den Anwendungs- programm! erer zu unterstützen;

• den Herstellern graphischer Geräte mit einer Richtlinie für eine nützliche Kombination von graphischen Fähigkeiten in einem Gerät zu dienen.

Die IBM hat im Oktober 1984 die Version 2.0 von "IBM Leitlinien zur Erstellung von Branchenlösungen auf dem IBM Personal Computer" herausgegeben und 1986 die Version l für die Systeme W/36 und /38.

Diese Ansätze sind beachtlich, wenn auch festgehalten werden muß, daß alle Prü- fungen sich an die sogenannte Produktbeschreibung klammern. Nur die dort ge- machten Angaben können und werden überprüft. Es ist daher eminent wichtig, klare Formulierungen in sogenannten Pflichtheften festzuhalten. Um es zu wiederholen:

d.h. Problemstellung und Lösungsalgorithmus bilden den Kern guter Software.

SOFTWARE

Gütezeichen RAL

übersieht 1. Das RAL Software-Gütezeichen

156

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SOFTWARE

^x^\

Gütezeichen RAL

Software

Gütesicherung RAL-GZ 901

Ausgabe November 1985

[RAL

D E U T S C H E S I N S T I T U T F Ü R G Ü T E S I C H E R U N G U N D K E N N Z E I C H N U N G

Übersicht 2. Titelblatt der RAL-GZ 901

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DK 681.3.06:620.1 VORNORM Oktober 1985

Anwendungssoftware

Prüfgrundsätze

DINV 66285

Application Software;

principles of testing

Eine Vornorm ist das Ergebnis einer Normungsarbeit, das wegen bestimmter Vorbe- halte zum Inhalt oder wegen des gegenüber einer Norm abweichenden Aufstellungs- verfahrens vom DIN nicht als Norm herausgegeben wird. Zur vorliegenden Vornorm ist kein Entwurf veröffentlicht worden.

Diese Vornorm wurde zusammen mit der Gütegemeinschaft Software e.V., Frankfurt, erstellt. Die Güte- und Prüfbestimmung für Software RAL-RG 901 stimmt mit dieser Vornorm sachlich überein.

Für Anwendungssoftware, die gemäß den Bestimmungen dieser Vornorm geprüft ist, darf ein Prüf- und Überwachungszeichen geführt werden.

Inhalt Seite

l

l

~ l Anwendungsbereich und Zweck 2

3 2 Allgemeines 2

| 3 Produktbeschreibung 3 3.1 Produktidentifikation 3 Q 3.2 Funktionsbeschreibung 3

= 3.3 Hardware-/Softwarevoraussetzungen 4 3.4 Installation 4 3.5 Wartung 4 3.6 Hinweise für den Benutzer 4 3.7 Hinweise zur Dokumentation 5 4 Prüfvoraussetzungen 5 4.1 Vollständigkeit der Unterlagen 5 4.2 Verfügbarkeit der Prüfkonfiguration 5 4.3 Schu l ung 6 5 Prüfgebiete 6 5. l Überprüfung der Produktbeschreibung 6 5.2 Überprüfung der Dokumentation 6

| 5.3 Durchführung der Installation 6 5.4 Überprüfung der Programme 7 6 Prüfprotokoll/Prüfbericht 9 6.1 Prüfprotokoll 9

5 6.2 Prüfbericht 9

* 7 Muster für den Prüfbericht 9 7. l Verwendete Unterlagen 9 7.2 Verwendete Prüfkonfiguration 9 7.3 Struktur des Prüfberichts 10 8 Zertifikat (Verleihungsurkunde) 10 8.1 Allgemeines zum Zertifikat 10 8.2 Mindestangaben im Zertifikat 10

Fortsetzung Seite 2 bis 10

Normenausschuß Informationsverarbeitungssysteme (Nl) im DIN Deutsches Institut für Normung e.V.

nverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstraöe 4-10, 1000 Berlin 30 DIN 66285 Okt 1985 Preisgr. 5

Vertr.-Nr. OOO5

Übersicht 3. Seite l der DIN V 66 285

158

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DK 681.3.04/.06:744.4 D E U T S C H E N O R M April 1986

DIN D E U T S C H E S I N S T I T U T FÜR N O R M U N G E V.

DIN 65 252 Teil 1

Graphische Systeme der Informationsverarbeitung

Graphisches Kernsystern (GKS)

Funktionale Beschreibung

Normenausschuß Informationsverarbeitungssysteme (Nl) im DIN Deutsches Institut für Normung e.V.

B E U T H V E R L A G G M B H - B E R L I N *

übersieht 4. T i t e l b l a t t der DIN 66 252, Teil l

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Literaturhinweise

1)SCHMID, W. : 1986

Möglichkeiten der Prüfung und Qualitätssicherung von Agrarsoftware In: Mikroelektronik in der Landwirtschaft, DLG

2)DIN V 66 285: 1985

Anwendungssoftware, Prüfgrundsätze.

3)DIN 66 252, Teil 1: 1986

Graphisches Kernsystem GKS 4)RAL -GZ 901: 1985

Software Gütesicherung 4)IBM: 1984

IBM Leitlinien zur Erstellung von Brauchlösungen auf dem IBM Personal Computer. Version 2.0

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Referenzen

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