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Zusammenhang zwischen Neurodermitis und Aufmerksamkeits- Defizit/Hyperaktivitäts-Syndrom ADHS in Metaanalyse

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Zusammenhang zwischen Neurodermitis und Aufmerksamkeits-

Defizit/Hyperaktivitäts-Syndrom ADHS in Metaanalyse

Veröffentlicht am 10. Mai 2013

Sowohl das Aufmerksamkeits-Defizit/ Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) als auch die Hautkrankheit Neurodermitis sind häufige Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen.

Schon lange wird ein Zusammenhang zwischen beiden Krankheitsbildern vermutet. Forscher der Universitäten Dresden, Regensburg, München, Kiel und Würzburg haben nun neuere Studien zu diesem Themengebiet zusammengefasst und den Zusammenhang unter

Berücksichtigung von Umwelt und Lebensweise untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Wahrscheinlichkeit einer ADHS um 43 % erhöht, wenn zuvor eine Neurodermitis

vorliegt.

In der Meta-Analyse wurden je zwei Querschnittsstudien und zwei Geburtenkohortenstudien aus den Jahren 2009 bis 2011 untersucht. Diese Studien sind die bislang einzigen

epidemiologischen Untersuchungen zum Zusammenhang von Neurodermitis und ADHS, die soziale- und Umweltfaktoren mit einbeziehen. Insgesamt fließen in die Meta-Analyse Daten von knapp 20.000 Kindern und Jugendlichen ein.

Ergebnisse: In jeder der vier Studien wurde ein bedeutsamer Zusammenhang zwischen Neurodermitis und ADHS ermittelt. Besonders die Frühkindliche Neurodermitis (erstes bis drittes Lebensjahr) scheint mit der Ausbildung einer späteren ADHS verbunden zu sein.

Dabei bestätigt sich auch die Hypothese, dass Schlafprobleme in Folge von

neurodermitischem Juckreiz eine Schlüsselrolle bei der Ausbildung der ADHS- Symptomatik spielen. Insgesamt ist die Verbindung zwischen Neurodermitis und ADHS sehr deutlich:

Verglichen mit Kindern, die niemals unter Neurodermitis litten erhöht sich das ADHS – Risiko für Kinder mit vorliegender oder früherer Neurodermitis um ca. 43 %.

Bewertung: Der hier ermittelte Zusammenhang zwischen einer späteren ADHS-Symptomatik und früherer bzw. aktueller ist groß und mithin beachtenswert. Es liegt nahe beim Vorliegen von ADHS auch die neurodermitische Symptomatik in Behandlung und Diagnose

einzubeziehen. Beispielsweise scheint die Vermeidung oder frühe Eindämmung der

Neurodermitis in der Lage zu sein, die Entwicklung einer ADHS -Symptomatik präventiv zu verhindern. Folglich sollte man bei ADHS Kindern erfragen, ob früher eine Neurodermitis bestand oder aktuell noch vorliegt. In diesem Falle sollte eine entsprechend Behandlung beim Dermatologen bzw. Allergologen erfolgen.

Quelle:

Schmitt J., Apfelbacher C., Heinrichs J., Weidinger S., Romanos M. (2013). Assoziation von Neurodermitis und Aufmerksamkeits-Defizit/ Hyperaktivitäts-Syndrom. Zeitschrift für Kinder – und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 41 (1), 35-44.

Dieser Beitrag wurde unter ADHS bei Jugendlichen, ADHS bei Kindern veröffentlicht.

Gerhard W. Lauth, University at Cologne, School for Special Education Klosterstraße 79 b, 50931 Köln, Germany

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