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56 DER EINFLUß VON WOLKEN AUF DIE STRAHLUNG AM ATMOSPHÄRENOBERRAND BERECHNET MIT

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Ann. Meteor. 27, 279-280, 1992 DER EINFLUß VON WOLKEN AUF DIE STRAHLUNG AM ATMOSPHÄRENOBERRAND BERECHNET MIT 56

DEM

ISCCP-WOLKENDATENSATZ

Christian Poetzsch-Heffter, Quanhua Liu, Eberhard Ruprecht, Clemens Simmer Institut für Meereskunde, Kiel

1 Einleitung

Wolken stellen eine entscheidende Einflußgröße für den Strahlungshaus­

halt des Systems Erde-Atmosphäre dar.

Eine korrekte Schätzung dieses Haus­

haltes war bis heute nicht möglich, da die globale Verteilung der Wolken nicht genau genug bekannt war. Das Satellitenprojekt ISCCP (Internatio­

nal Satellite Cloud Climatology Pro­

ject) hat diese Wissenslücke schon zum Teil geschlossen.

In dem Vortrag wird die am Atmosphä­

renoberrand austretende lang- und kurzwellige Strahlung behandelt. Beide Strahlungskomponenten werden mit Mo­

dellen berechnet. Der Zustand der Atmosphäre (Vertikalprofile der Tempe­

ratur, Feuchte und Ozon) und die Ver­

teilung der Wolken werden aus dem ISCCP Cl-Datensatz,

tenbeschreibung bei entnommen.

vollständige Da- Rossow (1988), Mit den Ergebnissen wird der Effekt

der Wolken auf die Strahlungsbilanz am Atmosphärenoberrand untersucht. Außer­

dem wird die Gültigkeit des ISCCP­

Datensatzes überprüft; als Vergleich dienen die· beim ERBE abgeleiteten Strahlungsflüsse. Die Tests zeigen im allgemeinen eine gute Übereinstimmung.

Größere Unsicherheiten treten in Ge­

bieten auf, in denen die Fernerkundung der Oberflächeneigenschaften Probleme mit sich bringt (z. B. Eis, Wüsten­

sand)

Der ISCCP Cl-Datensatz enthält 35 verschiedene Wolkentypen, klassefi­

ziert nach 7 Gipfelhöhen und 5 opti-

sehen Dicken. Der Strahlungseinfluß von jedem dieser Wolkentypen wird berechnet. Mit der räumlichen Varia­

bilität der Wolkentypen wird die globale und regionale Variabilität des Netto-Strahlungseinflusses der Wolken untersucht. Mit diesem methodischen Ansatz läßt sich der wolkenabhängige Strahlungsgewinn (-verlust) des Sys­

tems Erde-Atmosphäre einfach berech- nen.

2 Strahlungsmodelle 2.1 solares Modell

Das Verfahren bedient sich einer Nachschlagtabelle, die für Standard­

verteilungen von Aerosolen und atmo­

sphärischen Profilen, verschiedene Oberflächenarten und 35 Wolkentypen mit der Matrix-Operator-Methode be­

rechnet wurde. Die für Standardbedin­

gungen bestimmten Flüsse werden mit den Abweichungen zu den ISCCP-Daten (Ozon, Wasserdampfgehalt, Reflektivi- tät des Untergrundes bei 0.6 µm) entsprechend der Methode von Liu

(1991) korrigiert.

2.2 terrestrisches Modell

Die terrestrischen Flüsse werden mit dem Zwei-Strom-Verfahren berechnet.

Das hier verwendete Strahlungstrans- portmodell ist

bei Sehmetz

in und

seinen Grundzügen Raschke (1981) beschrieben. Die Umrechnung der opti­

schen Dicken der Wolken (0. 6 µm) aus dem ISCCP-Cl-Datensatz auf. multispek- trale optische Dicken für den

terrestrischen Spektralbereich beruht 279

(2)

auf den von Stephens (1979) berech­

neten Einfachstreuparametern für ver­

schiedene Wolkenmodelle.

3 Strahlungseinfluß von Wolken Die räumliche und zeitliche Varia­

bilität der Wolkeneigenschaften spie­

gelt sich in der Variabilität der ,Strahlungsflüsse am Atmosphärenober­

rand wider. In der Abbildung ist der relative Beitrag der 35 Wolkentypen ami Treibhauseffekt (LWCF) aller Wolken

(Mittelwerte für den 1. -15.

1985, tagsüber) dargestellt.

20

18

16 14 s 12

"-._10

I

t-1

8

6 4 2 0

Total LWCF= 29.7 W/m**2

1.9 03 Q,2

0 6 0 7 1 ·6 ·o;

Ü

"lb'o

O.J Oe/

Ü

o.6 005 0.8 0.8 0 0), 005 0 O.J �6 0.5 0

0 1 2 3

0.4 0

0

1.9

0

1.6

0.8 0 0.6 0 0.5 0 Q,2

4 5 6 7 8

optische Dicke 9

April

0 2.7

1.9

0

1.9

0

1.0

0 0.6 0 Q,3 Q, 1 10 11 12

Abb. : Anteil der 35 Wolkentypen aus.

dem Cl-Datensatz aller Wolken in tagsüber) ; zw über Grund

am Treibhauseffekt

w

m-2 (1. - 15. 4. 85, mittlere Gipfelhöhe

Den größten Anteil haben hohe, optisch dicke Wolken (1. 6 - 2. 7 W m-2), wäh­

rend der Einfluß von Wolken mit nied­

riger Gipfelhöhe als gering anzusehen ist. Die mittlere langwellige Aus- strahlung der Erde beträgt 282. 5 W m , -2 die ohne Wolken 312. 2 W m-2• Das lang­

wellige Cloud Forcing ist somit 29. 7 W m-2 Für den Monatsmittelwert (April 1985) haben Harrison et. a�

280

(1990) aus ERBE-Messungen den Wert von 31. 3 W m-2 bestimmt; hierin gehen Tag­

und Nachtbeobachtungen ein.

Literaturverzeichnis Harrison, E. F. , Minnis, B. R. , Ramanathan, V. ,

P. , Barkstrom, Cess, R. D., Gibson, G. G. : Seasonal variation of cloud radia ti ve forcing deri ved from the Earth Radiation Budget Experiment, Jou. Geophys. Res. , 95 (1990),

s. 18687-18703

Liu, Q. : Radiation budget index at the top of the atmosphere derived from Meteosat Climate Data Set, Berichte aus dem Institut für Meereskunde Kiel, : Nr. 216 (1991), 105 S.

Rossow, W. B. , Garder, L. C. , Lu, P. -J. , Walker, A.: ISCCP, Documentation of

cloud data, WMO/TD-No. 266 (1988}

Sehmetz, J. and Raschke, E.: An approximate computation of infrared radiative fluxes in a cloudy atmo­

sphere, Pageoph, 119 (1981}, S. 248- 258

Stephens, G. L. : Optical properties of eight water cloud types, Aust. Div.

Atmos. Phys. Tech. Pap. No. 36 (1979},

s.

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Referenzen

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