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(1)Ueber die Keilinschriften zweiter Gattung

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(1)

Ueber die Keilinschriften zweiter Gattung.

Von Dr. A. I). Mordtmann.

Zweiter Artikel.

Mit zwei litliogr. Tafeln.

( Vgl. Zeitschr. Bd. XVI. S. 1 fgg. )

Zu den bereits beltannten Texten habe ich noch seitdem das

Glück gehabt durch Hrn. Dr. Konstantin Makrides, Arzt der tür¬

kisch-persischen Grenz-Commission, den Abklatsch einiger Inschriften

aus Susa zu erhalten, welche ich hier dem Publicum mittheile.

Es sind sämmtliche Inschriften auf Ziegelsteinen, also von geringer

Ausdehnung, überdies meistens in sehr unleserlichen verwirrten

Charakteren , mit Ausnalime der ersten, welche sehr schön und deut¬

lich erscheint und auch in jeder Beziehung die interessanteste ist.

Nr. XVIII. Susa.

Die Zeichnung (Taf. I.) ist genau dem Abklatsch entnommen,

so dass sie genau die Grösse des Originals und der einzelnen Cha¬

raktere darstellt.

Die erste Eeihe enthält 9 Gruppen, welche uns, mit Ausnahme

der dritten, sehon aus dem Vorhergehenden bekannt sind; aber die

babylonischen, assyrischen und armenischen Keilinschriften kennen

diese dritte Gruppe (drei Winkelhaken) ; überall dient sie als Deter¬

minativ zur Bezeichnung von Ländern.

Die zweite Zeile enthält 10 Gruppen, von denen mehrere nicht

in unserm Syllabar, wenigstens nicht in der hier gebrauchten Form

vorkommen. Die dritte Gruppe dürfte am schwierigsten zu bestim¬

men seyn, da sie auch in den anderen Schriftgattungen nicht \oi

kommt. Die Inschrift selbst bietet uns keinen Anhaltspunkt dar.

ich glaube jedoch annehmen zu dürfen, dass diese Gruppe die in

nnserm Syllabar fehlende Sylbe nu bezeichnet, mit deren babylo¬

nischem Repräsentanten sie einige Aehnlichkeit hat. Die füMi :

Gruppe kommt der babylonischen Form der Sylbe i-u sehr i>,ihr,

i^nd wir dürfen uns wohl nicht irren, wenn wir ihr diesen VV.'rtu

beilegen. Die folgende Gruppe ist im babylonischen, assyr;v;lieu

und armenischen System der Vokal a. Die neunte Gruppe 'st die

Bd. XXIV. 1

(2)

2 Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung. II.

babylonische Form der Sylbe da, und diese Bedeutung ist unzwei¬

felhaft richtig.

Die dritte Reihe enthält 9 Gruppen, von denen wieder einige

in nnserm Syllabar fehlen. Die dritte Gruppe ist das Königszeichen

in den Inschriften von Van und in verschiedenen Inschriften von

Ninive, und diese Auslegung passt auch hier vollkommen. Das

fünfte Zeichen ist die babylonisch-assyrische Form der Sylbe mi (vi),

welche auch von der susischen Form uur unbedeutend abweicht.

Die letzte Gruppe ist nur halb sichtbar, und sollte jedenfalls die

Sylbe ra ausdrücken.

Der Abklatsch zeigt noch Spuren einer vierten Reihe, aber

ausser einzelnen Keilen uud Winkelhaken war auch nicht eine ein¬

zige Gruppe, geschweige denn ein Wort vollständig sichtbar.

Die erste Gruppe der ersten Zeile ist das Determinativ für

Lokalitäten. Da die dritte Gruppe wieder ein Determinativ ist, so

bleibt uns für die Bezeichnung der Lokalität nur die zweite Gruppe

übrig, welche also wahrscheinlich ein Ideograph ist; im Baby¬

lonischen und Assyrischen giebt es ein ähnliches Ideograph, wo es

„Stein" bedeutet, was aber hier nicht der Fall seyn kann, weil die Inschrift auf einem Ziegel ist, vielleicht ist es für nappat (Gottes¬

haus, Tempel) aus den drei Gruppen, welche zu dessen Bildung

dienen, zusammengesetzt und abgekürzt. — Es folgt dann, wie er¬

wähnt, das Determinativ für Ländernamen, und die darauf folgenden

Gruppen lauten Su-sa. Da der Ziegel in den Ruinen der Stadt

Susa gefunden wurde, so ergiebt sich die Auslegung von selbst,

und die Form entspricht ganz ohne alle Veränderung der griechischen

Form des wohlbekannten Namens. Diese Inschrift bestätigt also

abermals, dass die Griechen von den persischen Namen nicht die

echt-persischen , sondern die susischen Formen wiedergaben , und

die Vermuthung, dass die Hofsprache der Achämeniden uicht per¬

sisch, sondern susisch war, erhält wieder eine neue Bestätigung.

Die beiden folgenden Wörter siriri suriri kommen in den bis¬

her bekannten Inschriften zweiter Gattung nicht vor, und da unsere

Inschrift keine bilinguis oder trilinguis ist, so fehlt uns jeder An¬

haltspunkt zu ihrer Auslegung, ausser etwa das weite Feld der

finnisch-tatarischen Sprachen und allenfalls die Erwägung, was in

Betracht des Zusammenhanges mit dem verständlichen Theil der

Inschrift möglicher Weise wohl etwa hier stehen könnte. Aber

auch die folgenden Wörter nutru-asa sind eben so dunkel, und

man schliesst nur aus der Lautähnlicbkeit, dass nutru vielleicht mit

dem Verbum ut (facere) zusammenhängt. Ich ziehe es daher vor

diese Worte unübersetzt zu lassen.

Es folgt alsdann das Determinativ für Personennamen, und

der Name Dariosu, welche Form von der sonst in der zweiten

Schriftgattung üblichen Form abweicht, indem zwischen den Sylben

ri und os die beiden Gruppen ij und va fehlen ; auch die Form der

letzten Sylbe ist verschieden. Im Ganzen nähert sich die Form

(3)

Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung. II. 3

noch mehr der griechischen Form JccQsiog, der sie fast ganz ent¬

spricht. Ich bemerke noch, dass der Abklatsch weder am Ende

der zweiten Zeile noch am Anläng der dritten Zeile irgend eine

Spur zeigt, dass etwas fehlt, womit ich jedoch nicht läugnen will,

dass allerdings die Möglichkeit davon denkbar ist.

Nach dem Namen folgt das (assyrische) Königszeichen, welches

auch den Sylbenwertb man (van) hat, dann die beiden Sylben

na und vi (mi).

Das einfachste wäre die Sylbe na als Genitivzeichen zu nehmen,

so dass das Ganze „Darii regis" bedeutet; in diesem Falle bliebe

jedoch die Sylbe vi (mi) unerklärt; liest man aber mannavi, so

könnte man es durch „königlich" übersetzen, und wenn man kühne

Hypothesen bauen will, so könnte man annehmen, dass die vorher¬

gehende Gruppe die Sylbe kat darstellt (im Babylonischen ist sie

fast eben so, nur mit einem Vertikalkeil weniger) ; eine solche Ver¬

gleichung ist durchaus zulässig, wie man z. B. aus der Sylbe mi

(vi) sieht, welche in den drei Systemen von Susa, Babylon und

Ninive mit einem Winkelhaken beginnt, im ersten System 5, im

zweiten 4 und im dritten 6 Horizontalkeile hinzufügt. Dies ergäbe

also „Dario Katmannavi" also Darius Codomannus. Ich scheue mich

aber diese kühnen Hypothesen zu empfehlen, da mir der Name

Codomannus nicht hinlänglich beglaubigt erscheint; ich kenne ihn

bloss aus einer einzigen Stelle im Justinus, während er bei keinem

einzigen Griechen, der die Thaten Alexanders berichtet, vorkommt.

Die dritte Reihe schliesst mit dem Determinativ für göttliche

Dinge, und den drei Sylben A-u-ra, offenbar Anfang des Wortes

Oramazda, dessen Schluss wahrscheinlich in der vierten Zeile ent¬

halten war. Auch dieser Name weicht von der uns bisher be¬

kannten Form ab, indem statt des üblichen einfachen o in der

ersten Sylbe die Combination a-u steht.

Die Inschrift Nr. XVII enthält für Oromazes eine Form, welche

weder in der früheren noch in der gegenwärtigen vorkommt; da¬

gegen giebt sie den Namen Darius noch wie früher; ich glaube

also annehmen zu dürfen, dass gegenwärtige Inschrift noch jüngeren

Datums ist, also dem letzten Darius zuzuschreiben ist, was am

Ende doch wieder den Codomannus zu Ehren bringen könnte.

Der Ziegel enthält also ungefähr folgendes:

(Templum?) urbis Susorum opus Darii (Codo-

manni?) Deo Oromazi (dedicatum).

Noch bemerke ich , dass Oberst Rawlinson wahrscheinlich diese

Inschrift meint, wenn er in dem XIV. Bande des Journal of the

R. Asiatic Society pag. XVII in der Anmerkung sagt: „I have lately

met with the name of Susa in an Inscription of the time of Darius

Hystaspes, discovered by Col. Williams among the ruins of the

city."

Die folgenden 10 Inschriften sind gleichfalls Abklatsche vou

Ziegelsteinen, aber die Züge sind viel verwirrter; man erkennt

1*

(4)

4 Mordlmann, üher die Keilinschriften zweiter Gattung. II.

jedoch bei näherer Betrachtung, dass sie eineni älteren System ange¬

hören, welches die Mitte zwischen dem babylonischen System und

dem zur Achämenidenzeit in Susa üblichen Styl hält. Die Ab¬

klatsche zeigten eine Masse Unebenheiten, von denen man ohne

Ansicht der Originale nicht beurtheilen kann, ob sie ursprünglich

Schrifizeichen waren oder ob sie erst später zufällig entstanden

sind, so dass ihre Entzifferung ausserordentliche Schwierigkeiten

darbietet. Was ich herauszubringen vermochte, theile ich hier mit,

in der Holfnung, dass spätere Ausgrabungen besser erhaltene Exem¬

plare zum Vorschein bringen.

Nr. XIX.

Die Inschrift enthält 5 Zeilen, aber die erste ist fast ganz

zerstört. In der zweiten Zeile erkenne ich zuerst die Sylben za-na;

dann das Determinativ für göttliche Dinge, ferner einzelne Elemente

des Namens Uttanata (Anaitis) , und am Schlüsse die Sylbe ri. In

der Mitte der dritten Zeile erkenne ich wieder die Sylben za-na.,

weiter nichts. In der vierten Zeile erkenne ich u-ut-tak Tr-tak

d. h. opus Artax freilich ohne das Determinativ für Per¬

sonennamen, welches ich auch in der folgenden Inschrilt vermisse.

Mit Hülfe der folgenden Inschrift glaube ich also annehmen zu

dürfen, dass es sich hier um einen Tempel der Anaitis handelt,

welchen der König Artaxukun erbaut hat.

Nr. XX.

Enthält ebenfalls b Zeilen, welche jedoch viel deutlicher sind.

Hier fehlt augenscheinlich das Determinativ für Personennamen.

Die drei ersten Zeichen lese ich Na-sar-u; dann folgen noch in

derselben Zeile einige Gruppen, welche denen der Inschrift Nr. XVII

gleichen, wo sie rex magnus bedeuten.

Die zweite Zeile enthält bloss das Königszeieben wiederholt

mit dem Genitivzeichen am Schlüsse (die Sylbe na), also rex

regum.

In der dritten Zeile lese ich sar-i-in-ap, was ich aber nicht

verstehe; soll sar (nach dem Babylonischen) König bedeuten, so

wäre es vielleicht eine ähnliche Phrase wie rex legionum , indem

man die beiden ersten Gruppen der vierten Zeile ir-na hinzuzieht,

doch erscheint mir diese Deutung sehr zweifelhaft.

In der vierten Zeile lese ich alsdann weiter Ir-tak-zu, und in

der fünften Zeile kun . . . zi-ri tak . . . . Ziri muss also soviel

wie sagri bedeuten, „Sohn", und dann hätten wir als Inhalt

„Nasarus, rex magnus, rex regum (rex ....?), Artaxaco-

nis filius".

Diese Inschrift würde also dem Sohn des in Nr. XIX erwähnten

Fürsten zuzuschreiben seyn.

Nr. XXI.

Enthält 6 Zeilen. In der ersten Zeile lese ich In-

ua - bar, tar. Der erstere Name kommt auch noch iu den folgeuden

(5)

Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung. II. 5

Inschriften vor ; tar ist „Sohn", wie wir schon früher gesehen haben,

und mnss der Name des Vaters im Genitiv folgen.

Die zweite Zeile lese ich Nas-sar-ru, die letzte Gruppe ist

mir aber unbekannt; auch in den folgenden vier Zeilen kann ich

nur einzelne Gruppen lesen, z. B. zu Anfang der vierten Zeile und

in der Mitte der fünften Zeile die beiden Sylben zu-ri, mit denen

ich aber nichts anzufangen weiss. Ich erkenne also bloss den An¬

fang der Inschrift:

Innabares, iiiius Nasari.

Nr. XXII.

Diese, aus 5 Zeilen bestehende Inschrift zeigt zuerst das De¬

terminativ für Personennamen, und rechtfertigt dadurch die Deutung

der vorhergehenden Inschrift.

In der ersten Zeile steht zuerst das Determinativ, dann folgen

vier Gruppen, welche man ohne Anstoss Ta-in-kas-ra liest; der

Rest der Zeile ist unleserlich, aber das vorhandene genügt, um

einen schon anderweitig längst bekannlen Namen ( Tafi^oagio

Theophyl. 1 , 9. Tavayongai Menander Prot., vielleicht auch

Tavvo^cegxijg bei Ctesias) wieder zu erkennen.

Die zweite Zeile beginnt mit den Ideographen rex magnus,

rex ; dann folgt ein längeres Wort , dessen Anfang ta - su - ri - kap

lautet. Dieses Wort ist olfenbar der susische Repiäsentant des

assyrisch-babylonischen kissat „legiones" und erinneit an das in

der Bihistun-Inschrift so häufig vorkommende Wort für „Truppen", welches wir bisher dassuvap (Norris „tassunos") lasen. Die letzte

Sylbe (vap), welche sonst nirgends vorkommt, ist wahrscheinlich

eine Abkürzung, und wenn das Wort in der gegenwärtigen Inschrift

richtig ist, so begreift man auch den Grund, da es wegen seiner

Länge sehr schwerfällig ist.

Die dritte Zeile beginnt wieder mit dem Determinativ für Per¬

sonennamen, und es folgt alsdann der Name In-na-bar, ferner eine

mir unbekannte Gruppe, dann die beiden Sylben a-ha, letztere

Sylbe freilich nur nach dem babylonischen Syllabar, da das susische

Syllabar keine Aspiraten kennt; schliesslich eine Gruppe, welche

ira älteren babylonischen System Königszeichen ist. Da das, was

zwischen dera Namen Iiniabar und dem Königszeichen steht, offen¬

bar die Bedeutung „Sohn" haben muss, so bin ich geneigt diese

Gruppen sa-gar-i zu lesen.

Die vierte Zeile fängt mit einer Anzahl Winkelhaken an, aber

der Abklatsch war nicht deutlich ; ich glaube hier wieder den Namen

Susa zu eikenncn, indem wir drei Winkelhaken als Determinativ

nehmen und den Rest für die Sylbe su; es folgt dann die Sylbe sa; —

alles weitere in dieser Inschrift ist mir völlig unverst|lm(iU(i)?l Es ergiebt sich also als Inhalt dieser InscHir^|(t:||.,j „i,,.;,' .,,„!,

„Tanarhosroes, rex magnus, rex legionum, Innabaris

filius, rex Susorum . . . . "

(6)

Mordtmnnn, über die Keilinschriften zweiler Gallung. II.

Nr. XXIII.

Dies ist ein durclibrocliener Ziege! mit 5 Zeilen; nur in der

ersten lese ich . . . in-kas-ra, offenbar der Schluss des Namens

Tainkasra. Alles weitere ist mir unerklärlich.

Nr. XXIV.

Ist ebenfalls ein durchbrochener Ziegel mit 6 Zeilen; in der

vierten erkenne ich in-na, vielleicht Anfaug des Namens Innabar,

worüber ich jedoch nicht sicher bin, da das Determinativ fehlt.

Nr. XXV.

Ein Ziegel mit 6 Zeilen Inschrift. Die erste Zeile beginnt

mit dem Ideograph für „Palast", dann folgt das Königszeichen mit

der Sylbe na, also zusammen „Palatium Regis"; die drei letzten

Gruppen der Zeile müssen also den Königsnamen enthalten ; ich lese

ihn Va-ra-ni.

Die zweite Zeile beginnt mit den Ideographen rex magnus, rex,

dann folgt ta-su-ri-kap, also rex legionum.

Die dritte Zeile giebt den Schluss des Wortes legionum ; dann

folgt die Sylbe ki, hierauf zwei Gruppen, die sich sehr ähnlich

sehen, näralich zuerst vier Horizontalkeile mit einem Vertikalkeil,

dann vier Winkelhaken mit einem Vertikalkeil ; mit allen diesen

Gruppen weiss ich weiter nichts aufzustellen, als dass ich sie für

ein Königszeichen halte, und den letzten Vertikalkeil als Deter¬

minativ für den folgenden Namen ausle,^e; dieser Name lautet

Is - tas - pa.

Die vierte Zeile beginnt si-ij-na zi-pa-at . . . (die Sylbe

pa nach dem babylonischen System). Alles weitere ist mir uner¬

klärlich. Zipat könnte vielleicht regia bedeuten, wie in der Bihis-

tun-Inschrift zifa, doch wage ich darüber mich nicht bestimmt aus¬

zusprechen.

Als ungefährer Inhalt ergiebt sich also

„Palatium regis Varanis, regis magni, regis legionum, filii

regis Istaspis "

Nr. XXVI.

Von dieser Inschrift kann ich zu wenig lesen, als dass ich

auch nur eine Vermuthung über den angeführten Inhalt wagen

könnte.

Nr. XXVH.

Ein Bruchstück; in der vierten Zeile erkennt man wieder das

Wort zi-pa.

Nr. XXVHI.

Dieser Ziegel fängt mit dem Worte Par- ^ij (Persien) an; sonst

aber kann ich nichts darauf erkennen.

(7)

Mordlmiiim, über die Keilinschriften zineiter Gattung II.

Wörterbuch.

A

ä .ft. I, 72. II, 5. IG. bO. 70. 75. III, 1. 8. 14. 17.

Oppidum pers. vardana.

Eiu Ideograph, welches ich in der Analyse der Texte für den

Anfangsbuchstaben des Wortes avarris (Castrum) erklärte; viel¬

leicht hängt es auch mit dem tatarischen Jj^foder Jjf zusam¬

men, was indessen den ersteren Vergleich nicht ausschliesst.

Adukannas — f . |J> . r;<f . -yyyj . -^jf . ;i<)ff . 11,53.

Der Name eines Monats im persischen Kalender ; das Original

im persischen Text ist verloren gegangen. Oppert setzt ihn

unserm November gleich.

Afardi ' *•)

,^ w II I If" > Susiana; pers. Uvaja, babyl. NDabit.

Afarti I . |{.^ . .^|.)

Nom. Afardi I, 10. II, 2. Atufarti V, 17.

Gen. Afardina II, (J.

Loc. Afardikki I, 57. II, 6 in Susiana, u. I, 63 in Susianam.

Ferner :

Afartira I, 56. III, 50 Susianus;

Afardipa I, 57. Afartifa I, 57. III, 50. 53. Afarti II, 7. Susiani.

Afartiläna I, 58. III, 53. Afartifapa III, 51. Bih. C. F. Afartifa II, 7. Susianorum.

Für die Landschaft, welche zwischen Persis, Medien und Ba¬

bylonien liegt, kannten wir bisher drei Namen, Susiana, Elymais

und Chuzistan. Susiana ist der von der Hauptstadt des Landes

gebildete Name, und auf den Ziegeln, die ich suh Nr. XVIII

bis XXVIII beschrieben habe, finden wir auch Susa mit dem

Determinativ <<, al.so eiu Land bezeichnet. Elymais ist aus

dem seniitischen Namen Elam gebildet, und bezeichnet eigentlich

die nordwestliche Hällte des Landes, welche wohl wegen der

Nähe von Assur und Babylon manches semitische Element auf¬

genommen zu haben scheint; auch der babylonische Name ist

ans Elam gebildet. Der dritte Name endlich, Chuzistan, mit

allen seinen Variationen, altpers. Uvaja, Pehlewi cK^ Chudsch,

Syr. joO), Arab. ^'^!, Griech. Ova^aivij und selbst vermuth¬

lich die Ovliot hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten und

stammt von dem Worte j^i» her, welches in der Landessprache

„Zuckerrohr" bedeutet , wie das Burhan - i - kati berichtet ; das

Wort Chuzistan bedeutet also eine Zucker-Plantage, und ist

daher ein sehr gut gewählter Name für ein Land, dessen Zucker¬

bau bis auf vergleichweise ziemlich moderne Zeiten herab be¬

rühmt war. Zu diesen bisher 'bekannten Namen liefern uns

I,

(8)

8 Mordtmann, über die KeiUnschriften ziceiter Gattung. II.

nun die Acliämeniden-Inschriften einen neuen Namen Afarti oder

wolil eigentlich Aparti, den selbst die Inschriften auf den Zie¬

gelsteinen von Susa nicht kennen. Es liegt sehr nahe bei diesem

Namen an die Parther zu denken, obgleich dieser Vergleich bisher

zurückgewiesen ist. Aber die Sprache unserer Inschriften ist,

wenn gleich stark mit arischen Elementen gemischt, in ihren

Grundelementen eine tatarisch-türkische Sprache, und die Parther

sind nach allem, was wir von ihnen wissen, desselben Stammes.

afovar . ni^.feT. — n'lf ^^I' inimicus?

Das dem Worte entsprechende persische Original ist verloren

gegangen, und die Bedeutung „feindselig" aus dem Zusammen¬

hange nur errathen; sie musste also so allgemein als möglich

gehalten werden, und kann auf keine Begründung Anspruch ma¬

chen. Oppert liest die zweite Gruiipe um (uv), womit wir aber

auch nicht weiter kommeu.

Ainaira f . . j'j ./,. — ^cffi— I, 59. Ainaira,

pers. Aina babylon. Aniria.

Vater des babylonischen Empörers Naditabel.

akka —"£.-.^1 1, 33. 34. etc. ({ui.

Plur. akkapa I, 38. II, 15 etc.

akkari I, 39. III, 82 quilibet.

Das susische Relativum ist appi, welches eine sehr ausgebil¬

dete I'lexion hat, während das dem arischen Sprachstamme ent¬

lehnte akka (vgl. Pehlevi \j gi, Pers. 4.^) ganz starr ist und es

kaum zu einer Pluralbildung gebracht hat.

Akkamanis f.|fv ,^^.^^y^ I, 5 Achaemeues.

pers. Hakhämanis.

Akamanisij I, 2. Akkamanisij I, .'). M. 0. 20. B. IV, 5 6

V, 10. X. XHI.

Akavapza XVIII. Achaemenius.

Der Name Achämenes bedeutet „freundlich gesinnt", Eumenes.

Akmatana . »^^-^ . f^f . ^^-fT . i-^if H, 56. 57. Ecbatana.

altpers. Hagmatäna, neupers. .

babyl. Agmatana; chald. NPMtiN;

griech. 'jfyßcetavct , 'ExßaTava.

Die Hauptstadt von Medien. Die orientalischen Sprachen sind

einstimmig in Betreff des m, und nur die Schwankungen des

susischen und babylonischen Alphabetes scheinen den Laut v in

den griechischeu Pormen veranlasst zu haben,

am {{^.^yy^: III, 79 eram; ein Transscript des pers. aham.

Anamakas . ||^ ._---- 19 ,

Anamakkas f . {{C-rf .y^f.-c.- > pers. Anamaka.

I, 76. II, 43. III, 26 I

4

(9)

Mordttnann, über die KeiUnschriften zn:eiter Gattung. II. 9

Der Narae eines persischen Monats, der im babylonischen

Texte Ab heisst und in unsern December fällt; der persische

Narae bedeutet ävoovvfiog , und bestätigt dadurch gewissermassen

die Zeitbestimmung, indem er sich als Schaltmonat ausweist,

anga i^^jf.^f I, 51. III, 74. 75. 85. 88. V, 31. si.

pers. yadiy.

appi anga I, 19 quodcunque.

ango i-^-f..^^.^^. 1^ V, 23. mare.

pers. daraya.

Ein Ideograph, welches augenscheinlich das türk. jSO, magyar.

tenger, repräsentirt. Davon angof a I, 11 maritimi.

anira || v..^^ lU^ 63. y, 31 volui,

steht für das pers. raäm käma avathä, mihi voluntas erat, oder

mäm käma aha ; unser Wort hat augcnscheiidicli die Form eines

Präterit. 1 Pers. und kann also nicht anders als volui übersetzt

werden; vgl. türk. onamak „wünschen".

ankirini """^T.^Tlf^.-nT^.'-n '''' Transscript des Zendwortes haiikärayemi.

antu '"'^f.'-cf transire, transgredi.

a n t u i n t i (so glaube ich jetzt mit Sicherheit das letzte Wort

in der Inschrift NR zu lesen; die zweite Gruppe ist "Ef ; es

fehlt also nur ein Keil) transgredere , eine Bedeutung, welche

sehr gut passt. Demnach würde der letzte Paragraph dieser In¬

schrift zu übersetzen sein: „Mensch, das Gesetz des Oromazes

halte nicht für ein Uebel ; den geraden Weg verlasse nicht,

überschreite nicht" (Spiegel übersetzt: „0 Meusch! der Befehl

Auramazdas ist dieser: Denke nichts Uebles, verlasse nicht den

richtigen Weg, sündige nicht (?)", indera er wegen des letzten Wortes noch in Zweifel ist.)

antuga I, 69 transitus.

Dieses Wort vergleicht sich am besten rait dem armenischen

antsel, antsanel, praeterire.

anzatin.... ^ . '^'^f . {{. — .^^r: III, 3 regia?

pers. yadäy

Durch das Determinativ und durch die augenscheinliche Ab¬

stammung des Wortes von zati, sedere, werden wir auf eine

Bedeutung geführt , welche von den Bedeutungen , die man dem

persischen Worte yadä beigelegt hat, ziemlich abweicht,

apadana }{:r ff.— . XVII. locus? aedificium? tem¬

plum ?

(10)

j\Furiltmoi>ii, iihrr die KeilinKchriften zineiter (Tiillmig II.

Das Wort ist ein Transscript des pers. apadana, welches

sonst nicht weiter vorkomnit. Norris vergleicht das Wort mit

nappat, nabbat, I. 47 der scyth. Uebersetzung, aber letzteres

Wort ist falsch gelesen und der Vergleich daher unzulässig.

Spiegel übersetzt es ebenfalls zweifelnd durch „Tempel" oder

„Werk"; es vergleicht sich am einfachsten mit dem neupers.

^^bU

pi . —1— debellare, interficere.

pers. aväja, interficere.

jana, debellare.

Von dieser Rad. kommen folgende Formen vor:

Act. Praet. 1. pers. api I, 71. 76. II, 53.

apij I, 42. 44. 56. 64. 69. 75. 80.

III, 49. 82.

3. „ apis I, 24. 38. 39. II, 8. 18. 27.

31. 35. 43. 47. 64. 72. 76. 83.

III, 11. 16. 26. 29. 33.

Imperat. 2. pers. apis. II. 15. 23. 39. 62. III, 24.

3. „ apisni II, 82. III, 76. 88.

Pass. Praet. apika I, 24. interfectus est.

apik I, 32. mortuus est.

Med. Praet. apipa I, 32. se ipsum interfecit.

Ferner das Compos, rifapisni III, 88. destruat.

Vgl. armen, apakanel „zerstören", „verderben". Die alt¬

persische Sprache unterscheidet die beiden Wörter jana, profli-

gare, debellare, und aväja, occidere, interficere; im Susischen

ist dieser Unterschied nicht beobachtet; der besiegte Feind war

zugleich der getödtete Feind,

ppanijkka rirrT.^f.«^ ..rf. XVII. abavus.

Transscript des pers. apanayäka.

p pat tuk kimmas rrrf. zr^r: . - cf.-TT^ . ^TT c . ::TTr . T—

III, 81. 82. 83 -84.

Der persische Text ist verstümmelt, und die Bedeutung daher

höchst unsicher. Ich vermuthe nur aus einigen sehr schwachen

ürjinden, dass es „Raub", „Diebstahl" oder etwas ähnliches bedeutet.

ppi rrrf.Tr.

1) I, 24. 39. 53. III, 62. IV, 14. 32. Conjunct, quod.

2) Pron. Relat. mit folgenden Formen.

appT rrrrf.Tr: 1, 46. 51. 54. 62. 67. Bih. L. 4. V, 16.

46. 47. IX. Nom. Sing. qui.

I, 16. 21. 32. III, 47. 66. 74. 77. 84. 87. 89. 90. IX.

XI. Xll. XIV. Acc. Sing. quem.

(11)

Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung. II. Jl

1, 9. 15. 26. 30. 35. 43. 50. 61. 66. 69. 75. 76. II, 11.

18. 19. 23. 27. 31. 35. 39. 42. 43. 46. 47. 52. 57.

62. 64. 70. 72. 76. 81. 83. III, 3. 6. 11. 15. 17. 18.

26. 29. 44. 61. 70. 71. 78. 79. IV, 23. V, 15. 20. 23.

39. Nom. Plur.

appi r^T.-K II; 1- III; 92. 93. Nom. Plur.

appini --jf.ry^ .^'J-, I, 10. II, 8. 14. 58. 61. 80. III, 7.

21. 33. 40. Gen. Plur.

app? rrrry.f- I, 47. 49. III, 60. 94. V, 13. 33. \

appi r=:f.-f- I, 48. III, 61. 62. J

apir r::y.-ni ^' I

appir rry.-f-.-n"! \ Acc. Plur.

appin r:r:|.-f-.^9 <^ I, 68. II, 58. UI, 33. 43.1

48. 50. 58. 60. 61. 62. 63. |

apin r=:T.^^> I, 77. III, 54. 59. 75. 89. V, 16.)

Ferner

iip ^Z:^ vor dem Verbum bezeicbnet den Acc. Plur. (illos, eos)

oder das Pron. Recipr. im Plur. (franz. se, engl, themselves),

z. B. I, 16. II, 6. 10. 14. 60. 62. III, 2. 22. 37. 41. V, 15.

32. — Ferner ist es Träger der Postposition, z. B. r:r:t.T^f

apva II, 21. 71. 82 in eos oder contra eos.

appianga r:r:T. f—."^^T.—| I; 19- 46—47. 51 quodcumiue.

Vgl. das griech. önoiog, wohlgemcrkt, nach der lebenden

Aussprache, oplos, wo die Aehnlichkeit viel auffallender her¬

vortritt.

appuka Er-f.^^.^..rf I, 7. IV, 9. XVII.

appukata --f . ^^.^ . .Tf . ^^yf I, 47. 51. 52

pers. paruva.

Arakka y.j;[.^.yr y.^ry 111,36.38.44.45. 58. Blh.J. Aracha.

pers. Arakha.

Darius sagt, Aracha sei ein Armenier gewesen, und so sucht

raan mit Recht die Bedeutung des Namens in der armenischen

Sprache; Rawlinson hat schon das armenische arkcy „König"

damit verglichen, so dass der Name so viel bedeutet als Ba-

aikewg.

Arakkadarris -.J|^.yr f . ^y. y-< . -yyy< . S:<yy I, 27.

pers. Arakadris.

Name eines Gebirges im nordöstlichen Persien. Rawlinson

leitet den Namen von dem hebr. in mons, und vom Sskrit.

A *

antea.

(12)

12 Mordtmann, ülier die Keilinsehriften zweiter Oallung. II.

katra „Wolke" ab, eine Zusammensetzung, welche mancherlei

Zweifeln unterworfen ist. Oppert sucht darin das Wort adri,

„Stein", „Berg" und fügt hinzu: „Arkadri serait „montagne du ciel"; arkadari pourrait s'expliquer „soutien du soleil".

Die Identification dieses Namens scheint leichter zu seyn;

Ptolemäus sagt (VI, 2, 3), Medien grenze im Süden an Persis,

und zwar befinde sich auf dera östlichen Theile dieser Grenze

rd övTixov fiegog tov Tlagaxodd-gov ogovg „der westliche

Theil des Parachoathras-Gebirges". Dasselbe wiederholt er VI,

4, 1, wo er die Nordgrenze von Persis beschreibt , und VI, G, i

heisst es : „'/f "f^gri/iog Kngfiavice ntgiogiCnav äno usv Smeoog

Ilsgaidog fiigst nagd rov Baygddav notafiov , rip äno tov

Ilagyoäß-ga ogovg ukygi negarog äno Sk ägxrwv

Tlagh-iq, xuia Tt]V ixisdet^u^vr/v ygdfi^ajv Sid tov Uag-

Xoddgov 6govg'\ woraus hervorgeht, dass zwischen Medien,

Persis, dem weissen Karamanien und Parthien ein Gebirgszug

ist, den er Parachoathras oder Parchoathras nennt, und der

also augenscheinlich das Arakadris-Gebirge unserer Inschriften

ist. Strabo beschreibt an verschiedenen Stellen (Lib. XI. c. 8.

12. 14) einen Gebirgszug Parachoathras, der vom nördlichen

Armenien längs der Südküste des kaspischen Meeres, dann

weiler durch Chorasan bis Herat streicht, welches also der heutige

Elburdsch ist, und der mit dem Parachoathras (Parchoathras)

des Ptolemäus und dem Arakadris unserer Inschriften nichts

gemein hat.

ara^inna — . —. .^^^ . — ^T. XV. lapideus,

pers. äthangiua

Für ein blosses Transscript zeigt das Wort Veränderungen,

welche in dem Lautsystem der Sprache nicht begründet sind, und

ich habe schon in der Analyse der Fensterinschrift meine Zweifel

darüber geäussert. Es scheint vielmehr, dass die erste Gruppe

des Wortes ein Ideograph ist. Im Armenischen heisst kar

„Stein", karezen „steinern".

pers. Arabäya babyl. als.

Arbala — . —. — ^ . — £TT— H, 66. Arbela.

pers. Arberä.

Eine bekannte Stadt in Assyrien, jetzt Erbil Jj^l genannt.

arda?tana — cfc ff .^ff ff . — XV. antepagmentuni.

Transscript des pers. ardagtäna. In der Analyse des Textes

habe ich das Wort hinlänglich erläutert.

Arabia.

« *

(13)

Moidtinoi»), iiher die Kdliuschrifter, zn-eitcr Gattini/. ]). ]3

Arijfa r.|;.^.-m<.Er•H-/,.T=^m i, i

Arriva f.-if^.-TTK .f^T. V, 17. |

pers. Hariva.

Der susisclie Name bat gleicb dem griechischen und lateini¬

schen die Ai-piration abgeHorfeu, während die arischen Sjirachcn

dieselbe bis jetzt beibehalten haben, z. B. Pehlevi uiyv Hara,

neupers. o!^*.

arikka ;;J^.-TTy<.-T^E -^^T. IV, 24 pravus.

arikkas I, 2.5 pravus erat,

arikka am III, 79 pravus eram,

ist ein Transscript des pers. arika , welches Oppert und Spiegel

mit dem Sskr. ari, griech. egig vergleichen. Es liegt minde¬

stens eben so nahe, das Wort mit dem armen, m-ak „Schande"',

„Spott" , arakel ,, reprobare " und dem ossetischen t arighad

„Sünde" zu vergleichen.

arir |{^ . .-fff^ . j^f II» I^ ^''^"1 servavit.

pers. adäraya. Davou

arigifa I, 42. 78. III, \'i fideles, ari kki II, 13 fidelis,

arikkifa II, iA. III, 31 fideles,

pers. kamana.

Arminij T • -^T^ • <rr • <^ • Er A • 22 |

Arminijfa T . - et e . . . ^r /,. T-TTf I- 12. | Armenia.

II, 22. 24. 26. 29. 33. 38. 40. 43 j

Arminijr f. ► tjlc . <^-- . .^r /,. H, .

22. III, 36 . ■

... . — y — . —«• Armenius.

Arminijra T. ^,£1 = ■<r- • -r-u ■

III, 58. ^

pers. Armina, babylon. Nwiä'X.

Der persische und susische Xame stimmt genau mit dem

griechischen und lateinischen überein; der babylonische ist mir

uneiklärlich. Die .Armenier selbst nennen bekanntlich ihr Vater¬

land Haiastan, und leiten diesen Namen von ihrem Urahn Haik

ab. In den Inschriften von Van sind alle diese Namen ganz

unbekannt, und man findet statt dessen in den älteren Inschrif¬

ten den Namen Mair und in den späteren Biaima oder Biaiva;

ersterer ist offenbar identisch mit Mar, dem armenischen Namen

Mediens, wahrscheinlich, weil zur Zeit der assyrischen Monarchie

beide Länder nur eine einzige Provinz bildeten; den Namen

Biaima oder Biaiva kann ich ebenfalls nicht erklären.

(14)

Mordtmann, üher die Keilinschriflen zweiter Gallung. II.

Den Namen Armenia leiten die Griechen von Armenus ab,

einem Gefährten Jasons auf dessen Zuge nach Kolchis, eine

Ableitung, die selbstverständlich gar nicht in Frage kommt; die

neueren Philologen leiten diesen Namen jedenfalls mit grösserer

Berechtigung von ^•^^12 in oder in „Gebirge der Minyer"

ab, da schon Jeremias LI, 27 die Minier als Bewohner dieses

Landes kennt. Die Armenier verwerfen beide Ableitungen, und

behaupten, der Name komme von Aram, dem zehnten Nach¬

kommen Jafet's, her; aber wenn man überhaupt zugeben will,

dass ein solcher Name von einem Individuum abzuleiten ist,

so ist am Ende Armenus doch sachgemässer, als Aram, denn

das n in Armenia ist, wie wir aus den Keilinschriften sehen,

radical, ebenso wie in Hispania, Dania u. s. w. Von Orienta¬

len, welche sich für solche Studien interessiren, habe ich noch

eine andere Ableitung gehört, welche am Ende nicht sonder¬

barer ist, als so viele andere; sie behaupten, zur Zeit der

Achämeniden (vielleicht schon früher) habe Persien als Land

des Oromazes und Armenien als Land des Ahriman gegolten,

und der Name sey daher persischen Ursprungs und von den

Armeniern selbst jederzeit verschmäht worden.

Arrij T.-£TI.-m<.E-/r- ^,11 Arius.

Arrijuam III, 77, 79. Ariorum.

Arrijva Bih. L. 3. in Aria? (lingua Arica?)

pers. Ariya..

Der persischredende Theil des persischen Reiches, Pehlevi

lü^ju (Iran), neupers. ^^I^i ^ während die übrigen zum Reiche

gehörigen Länder (Aniran) heissen. Susiana

scheint sich nicht zu Aria zu rechnen, denn sonst würde es

wohl einen Genitiv für das dafür gebräuchliche Wort haben ;

im Gegentheil dieses Arijnam (mit dem dazu gehürigen Oromazda,

Nap Arijnam „Oromazes, Deus Ariorum") steht nicht im persischen

Text, und hat ein so fremdartiges Ansehen, dass man schon

dadurch auf den Schluss kommt, die Susier hielten sich nicht

für Arier.

Ein ähnlicher Sprachgebrauch herrscht noch jetzt im tür¬

kischen Reiche; die europäische Türkei, wo griechisch am meisten

gesprochen wird, heisst Rumili, das Land der Griechen; Klein¬

asien, Armenien u. s. w. heissen Anadolu, und endlich Syrien,

Mesopotamien, Irak und die übrigen Länder, wo arabisch ge¬

sprochen wird, Arabistän.

Arrijramna T -TTK-Er^^TT- • • L 4

Ariaramnes, pers. Ariyaramna.

Der Urgrossvater des Darius, bei Herodot 'jQiagdfivijg.

Arrijva T . - . - YTT^ . t cf . vid. Arijfa.

(15)

Mordtmann, über die Kaiinschriften zweiter Gattung II.. 15

Arrovatis T tflf- .< .lfclf.^fr.t:<1fy

I, 14. III, 21. 22. 24.I5. 31. U. ^ Arachosia.

Arru vatis f .-^Hfe.-,!, . f^f .^1f.^. t^ff V, 19

pers. Harovatis, babyl. "'nnin

Aus Polybius (XI, 34), Isidor (Stallones Parth.), Strabo

(XV, c. 2), Ptolemäus (VI, 2ü), Plinius (Hist. Nat. VI, 25)

und Ammianus Marcellinus (XXIII) geht hervor, dass die alte

Landschaft Arachosia das ganze Afghanistan umfasste, indem es

von Drangiana, den Paropamisaden, dem Indus und Gedrosia

begrenzt war, und die verschiedenen Notizen in der Bihistun-

Inschrift stimmen damit überein. Im Vendidad wird schon Kan¬

dahar und der Etymander als nicht mehr zu Aracbosien gehörig

angesehen ; in dem bekannten Capitel , wo die von Oromazes

erschaffnen glückseligen Oerter aufgeführt werden, kommt iu

der Reihenfolge von Norden nach Süden als neunter Ort Kan¬

dahar; dann heisst es: „dagemem agaiihämca söithranämca valiis-

tam frathweregem azem yö Ahurö Mazdäo Haraqaitim griräm"

(Decimam regionum urbiumque optimam creavi ego, qui Oro¬

mazes, Arachosiam speciosam). Darauf folgt als der eilfte

„Haetumaifitem raävafitem" (Etymandrum splendidum). Zur

Partherzeit wurde ein grosser Theil Arachosiens von den Saken

erobert und nach ihnen Sakastene benannt, welchen Namen

Isidor schon kennt, aber sein Arachosia hat doch einen grösseren 1

Umfang als das heutige .ivi»^. Letzterer Name, den schon

Istachri hat, beweist, dass mit dem Islam der alte Name aus

dem Volksbewusstseyn verloren ging, denn die Verkürzung des

Namens ist offenbar daher eutstanden, dass man die erste Sylbe

für den arabischen Artikel hielt, und demgemäss schrieb.

Dieser Name blieb einem kleinen Distrikt südwestlich von Kan¬

dahar bis zum Hilmend mit wenigen unbedeutenden Orten ; jetzt

aber scheint der Name ganz verschwunden zu seyn, denn ich

finde ihn in keiner modernen Reisebeschreibnng. Ueber die Ab¬

leitung des Namens wage ich keine Vermuthung.

Ar sam a vid. Irsama.

arta — ^T^.^—ff. V, 30 posui

pers. nijasädayam.

artak II, 5. III, 2. habitaus

pers. adäraya.

Das Wort ist vielleicht mit dem türk. Uix,^jjt „sitzen",

„wohnen" verwandt,

f^. I, 48. cibus (?)

peis. abicaris labäcaiis).

(16)

16 Mordtmann, über die Keilinschriften ziceiter Gattung. II.

Das persische Wort hat bis jetzt meines Wissens noch Iceine

genügende Erlclärung gefunden; Spiegel, den die Versuche seiner

Vorgänger wenig befriedigten, hält es für einen Fehler, und

vermuthet, es bedeute „Weideplatz", eine Bedeutung, die ich

ebenfalls aus andern Gründen gefunden zu haben glaube, jedoch

nicht für das Wort abicaris, sondern für das folgende gaithäm,

während ich abicaris mit dera neupers. Ij^suj! verglich. Ebenso

vergleicht sich unser ag mit der Sskr. Red. as , „essen",

dem armen, hats „Brot" nnd dem lat. esse, deutsch essen, und

vor allen Dingen mit dem turkmanisehen (jil, welches jetzt

„Löffelspeise" z. B. Suppe, Pillav etc. bedeutet ; oU^ii „essen",

aaa f;.'/. XVIII, 2.

Ein Wort von unbekannter Bedeutung,

agki TE-^TTf-

Agpazana f.f^.^f . J|.-r:|. VIL

pers. Agpacana.

Name eines Kammerdieners des Darius; vgl. 'Aonad-ivijg

(Herod. III, 70) '.^(T^rafftaj/o'ff (Polyb. V, 79). NnspN (EstherIX, 7)

Aggagartijra T. 1^.'/. rfc/,.=r//.-£Ty-. U, 59.

III, 55. Sagartius.

Aggagartijfa III, 56

Aggagartijfapa Bih. G.

pers. Agagarta

Name einer Landschaft in Medien, welche die älteste Urge¬

schichte des indogermanischen Stammes im europäischen Norden

an dessen arische Elemente anknüpft.

Assijtijs t<Tr.<T-.=r/,.-T>

I, 70 II, 84.

pers. Athriyätiya oder Athriyädiya

Name eines Monats, welcher unserem November entspricht

und in die Zeit fällt, wo man das Feuer anruft, d. h. einheizt.

Assina f. |}> . tr<Tf .<T-.-rT . I, 56. 58. 63.

Asina f. ||> .<T-.-rf . HI, 50. Bih. C.

pers. Athrina

Name eines Usurpators in Susiana, welcher wahrscheinlich

„der feurige" bedeutet; vgl.'JataIvi^g (Arrian. Exp. Alex. I, 25).

Aggura f .f^ • -^fTT"^ • 2- 41. V, 21.

Aggurafa I, 11.

pers. Athurä.

Sagartii,

Athrines.

Assyria.

(17)

Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung. II. 17

Ata f.|J>.rTrT. V, 9—10. XIII, pater.

pers. pitä.

Dieses Wort entspricht genau dem türk. Lil ^ magyar. atya,

ostjalc. atja u. s. w. Ganz eigenthümlich sind die Formen

attata f.r . e-fy. c-ff. I, 3. II, 69. IX. XII. XIV.

pater meus.

attari y . r^y . ^Y^y .— yyy^ . I, 3. 4. pater eius.

atarriva |{>.y-<.-yyy< .>. I, 43. 57. III, 17. 18. 33.44.

45. assecla.

pers. anusiyä.

Die Bedeutung ist durch viele Parallelstellen gesichert, ich

bin jedoch ausser Stande, eine Etymologie des Wortes zu geben;

vielleicht hängt es mit dem pers. Stamme dära zusammen,

wodurch es mit der pers. Endung j\o in Verbindung zu

bringen ist.

atijvaiji — . — y> .^-p . > . E-n • m • I, 40—41, adoravi.

Transscript des pers. patiyahey, welches an dieser Stelle steht, oder von jadiyämiy.

Atita y. — .-y>.£-yy. m, 36.

pers. Handita.

Vater des babylonischen Usurpators Aracha.

ativa }{>.-y>.ycy. I, 17. 25. 26. III, 60. Bih. L. 9—10.

inter.

pers. afitara.

Eine Postposition, welche dem lat. inter, dem franz. parmi

u. s. w. entspricht, und welche augenscheinlich ein Compositum

ist, nämlich von ati und der Postposition va , „in" ; ati vergleiche

ich mit dem türk. Lj^^l „Mitte", so dass es genau dem türk.

sAju» Lj^jl entspricht.

attata I

.. ^. > vid. ata.

attati I

atut {;>.-£y.::£f. Bih- L- 4—5-

In der abgesonderten Inschrift L., wovon kein persisches

Original existirt, berichtet Darius in Bezug auf diese Inschriften,

er habe vier Gegenstände bereiten lassen, unter andern „ein

grosses atut"; was es aber eigentlich ist, lässt sich unmöglich aus dem vorhandenen Material ermitteln.

atza {|>."ry.{|. Von dieser Rad. kommt

atzasni III, 87. augeat.

atzakka 0, 17. vastus,

atzaka XIII, vastus.

Bd. XXIV. 2

(18)

18 Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung. II.

Die Rad. atza muss „gross", „viel", „weit" bedeuten. Mit

dem Part. Pass, atzaka vergleicht sich das türk. „weit",

welches letztere wieder mit ,^,,^^1 „lang" verwandt ist.

avak {}>.feT.-c-. V, 32. varius.

pers. ciyakaram.

avarris ^. . r . -TTTi • =:<Tf • 29. 33.

57. III, 24. 3t. > Castrum.

avarras .rTT-.fT=:. IY, 8. 9. 11.14. 21—22.

pers. didä.

Vgl. Ungar, vär, Schloss; väros Festung; türk. iji^jij Vor¬

stadt, tatar. J,! Ortschaft; ossetisch bru, Festung, und ganz be¬

sonders Avagti, die von den Hyksos in Aegypten angelegte

Burg.

avagir JJ>.T—.-^n. H» IU) 93. quum, quia.

Steht allemal für das pers. adakey, dessen Bedeutung sich aus

dem persischen Texte schwerlich ermitteln lässt, weil alle Stellen,

in denen es vorkommt, verstümmelt sind. Im susischen Texte

ist avagir offenbar eine Conjunction, welche „da" „weil" be¬

deutet.

avi JJ^ -(E— • ^' Pässim, ibi.

avivar II, 55. inde.

pers. avadä.

Avi hängt mit dem arischen avadä und dem lat. ibi, so wie

mit der susischen Lokativ-Partikel va zusammen. Liest man

ami statt avi, so könnte man auch das ossetische ami „hier", umi „dort" vergleichen.

azakra }{>.{'.—£—. —^TT— . XVII, magnus.

Transscript des pers. vazarka „gross", etwas ungeschickt ausgeführt.

Babilu T."ET.-T^-irT. I> 60. 65. 71. 72. 78. 79. 80. II, 1.

49. III, 37. 39. 43. 46. 47. V, 21. Babylon.

Babilufa T.'ET.::T^.trT.T-TTT. i, lo. ei. 62. iii, 36.

38. 52. 59. Babylonia.

Babilur T.'HT.::T-.£rT.-m- 1

Babilurra T. cT.=:T^.^T.^|n-^ITT^- } Babylonius.

I, 59.

Babilufapa T. rT.=T- • ^rT-T=TTT • I, 62. III, .39

—40. Bih. D. J. Babylonii.

pers. Bäbirus.

(19)

Mordtmann, über die Keilinschri/ten zweiter Gattung. U. 19

Bagäbigna f. ^f. r T.rf- .• -rf. 111,91.

pers. Bagäbigna

Vater des Vidarna, eines Mitverschwornen des Darius.

Bagabuksa f . rf • -T- .. V ^^^> Ol¬

pers. Bagabukhsa, griecli. Maydßv^os

einer der Mitverschwornen des Darius.

Bagaijdis ^^if.ry.^ff^r.r-;,.^1f> .^^i 1,41.

pers. Bägayädis.

Ein Monat des persischen Kalenders, der mit ziemlicher Wahr¬

scheinlichkeit unserm März entspricht.

Baksis f-rT-^ e- . . tr^ff. I, 13. II, 80

— öl. 85. V Bactriana.

Baktarris 1 .^1 .^11^ .s1> V,17.

pers. Bäkhtris; babylon. inna.

Beide Formen des Wortes, Baksis und Baktarris, sind den

Lautgesetzen der susischen Sprache ganz angemessen,

balu rf.^f. I, 72. citra.

pers. athiya.

Vgl. das türkische j^.

balukvazza r )f . ^i.f. i^jfyc . . [J . I, 52. 53. laboravi,

pers. hamatakhsiy.

batar ^f-ST^ • ^>

batin — .— f . — f>.^r^ • m> ^8. provincia, regio,

pers. dahyäus, welches sonst gewöhnlich transscribirt wird;

der susische Ausdruck scheint mehr für „Distrikt" gebraucht

zu werden.

bumij . . E - n • '

Ein Transscript des pers. bumis.

Dadarsis f. c-rf.£f> .:^<TT 21. 23. 24. 25. 28.33.

36. 80. 82. Dadarses.

pers. Dädarsis. Vgl. Ooäwgav/g, Name eines bosporischen

Königs um 300 n. Chr. G., Name zweier Generale des Darius.

daie e-ff./, . >/, . I, 26. 30. 35. 50. Bih. L. 3. ceteri, alii.

pers. aniya. Folgende Formen kommen noch vor:

dai III, 7. alius,

daifa III, 78. 79. ceteri,

daigita llL 69 \ ,,,,

d a 1 e t a IX [

2 *

(20)

Mordlmann, über die KeiUnschriften zweiter Gattung. II.

daijos f.|-Tt.;,.Er/,.<.:r<yT i, i4- i5.

17. 19. 25. 26. 30. 35. II, 1. III, 61. V, 13. 32. 44. \ provincia,

daijus ►.^-ty./,.^r,V-!yi.:^<TT 1,44.50. f provinciae.

II, 20. 77. 78. 85. III, 34. 65. Bill. L. 9 I

den. daijosna T . c-ff ./,. ^r /,. < . ::<yy . -cT I, 1.

daiüspana 7.e-TT • /, • • =^TT • • "-T

0. 14—15.

daiüspana y.c-yr./,.rm ^^TT. B IV,

3. XIII.

daiuspa y.£-yy./,.-yyy.:^<yy.-< v, 8.

daiusna y . c-yy ./,. -yy< . r:<yy . -rT xvii.

Transscript des pers. daliyu ; es scheint, dass das Zusammen¬

treffen von h y , welche im susischen Alphabete fehlen , dem

Uebersetzer viele Mühe gemacht hat, indem nicht weniger als

vier verschiedene Formen des Wortes vorkommen,

dal y^^ plenus. Von diesem Stamme kommen folgende Derivata vor :

dalva y-<.yty Locat. „im Vollen" IV, 16. türk. ^l^b

dalva agtu Y— ( . y^y. y^ . ^;<y HI, 65. integrae erunt.

daldu y.^^.i-^y „füllen" türk. •Ji.AjO^i^L.

dalduka y^^.^^y.£:y I, 18. III, 64. 65. 81 „angefüllt"

d. h. vollständig, gänzlich,

dalduk y—£y.—IV, 17 perfectum est.

danim ryry .. ryyr V, 46 lex.

Transscript des Zendwortes daena „Gesetz".

danimdattirafa ryry. . ryyc . ^^yyy . ^y>.-^yy^ .

y—yyy V, 6. leglslatores, vom vorhergehenden Worte gebildet.

Darijvos y . e^yy . -yyy<.r-/, . y;Ey .<. -<yy i, i

et passim; Darius.

Dariosu y . ET<T ■ fff < . < . cYT XVIII.

pers. Däryavos, neupers. -i^lj, l^'o.

babylon. lairlT, hebr. ffli^m, griech. Jagüoq.

dagguvap y. tY—y.^y.—^^f ^' ^4 et passim, populus, exerci¬

tus , regnum.

dagguvapnal, 48 et passim populorum.

dagguvappa I, 60. 11, 6. 10 etc. populi.

dagguvapmas II, 54 populus

(21)

Mordtmann, über die Keüinschriften zweiter Gattung. II. 21

Steht immer für das pers. liära und ist also wohl ein Derivatum

von tas (das) fuit. Auf den Ziegeln von Susa kommt das Wort

in einer längeren Form vor, nämlich tasurikap augenschein¬

lich in derselben Bedeutung, aber die Züge sind nicht ganz

deutlich und lassen daher noch verschiedene Zweifel zu.

datam ^-Tf.ref .-ff- . V, 16. legem.

Transscript des pers. dätam, neupers. oIj

Dattuvaij f . c-ff .=:£T.r;<f .> .^r/, . HI, 91.

pers. Däduh)'a, neupers. ».j^JlJ

Nach dem Bürhani Kati bedeutet .ob einen alten im Dienste

seiner Herrschaft ergrauten Sklaven, der von Kindheit an ge¬

dient hat ; in Konstantinopel heisst datte die alte Dienerin, welche

das neugeborne Kind gesäugt, später gewartet und gepflegt, und

schliesslich so lange bedient hat, bis sich der Pflegling ver¬

heiratet, worauf die Datte das Gnadenbrot erhält.

Man hat früher, ehe Rawlinson die Revision des Felsens von

Bihistun vornahm, in diesem Namen das Original zu dem be¬

kannten Zopyrus der Griechen gesucht. So wie aber schon das

Monument von Bihistun die ganze Erzählung in Zweifel setzt,

so ist nunmehr auch der Name nicht länger zu halten; die

ganze Erzählung gehört in ein anderes Gebiet. Der Sklave

Kosseir, der sich für seinen Herrn die Nase abschneiden lässt,

um dessen Rache an Zabba zu vollziehen, weisst auf Hira und

Babylon hin, und dahin gehört nunmehr auch der Name, der

sich in den bekannten ^xjj Zubeir auflöst. Somit ist also Zo¬

pyrus und seine Anhänglichkeit der persischen Geschichte fremd,

Name und Handlung sind Eigenthum der semitischen Völker

am Euphrat.

dipi -,r,{,> .nT-. III, 66 — 67. 70. 84. 85. 88. XIV,

tabula.

dipimas Bih. L. 2. 8. tabulae.

Transscript des pers. dipis.

du ^f. Rad. obtinere.

duva I, 22. obtinui.

duvae I, 35. obtinuit

Ferner das Compositum evidu r/j.^E—-^T rapere, cripere

mit folgenden Formen :

Aor. I. 1. praes. eviduva I, 44. eripui.

„ 3. „ evidus I, 34. 37. rapuit.

Plusq. 3. „ evidusti I, 33. rapuerat.

ev-ap-dusta I, 49. iis eripuerat.

Gerund. eviduga I, 35. rapiens.

(22)

22 Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung. II.

Vgl. das türk. Jicjh (in Konstantinopel tutraak, in Ana-

talien dutmak ausgesprochen) „nehmen", „ergreifen". Auch die pers. Rad. di des Ztw. adinä, eripuit, könnte damit verwandt sein.

Dubanna _.^y,rf, y.-rf. HI, 37.

pers. Dubana.

Name einer Stadt in Babylonien, vielleicht das Beava oder

Blava des Ptolemäus V, 20, 7.

dunis r;<y.<-. t:<yf. I, 9. 20. 45. dedit.

pers. fräbara.

Ein Wort indogermanischen Ursprungs.

Efapi r/,.yryyy.ry-. Bih. l. e.

Ein Wort, dessen Bedeutuug sich nicht ermitteln lässt.

eva r/, .y^y. XV, a, pro.

Eine Postposition, die bloss an einer Stelle, in der Fenster¬

inschrift vorkoramt ; es ist vielleicht ein rait der Postposition va

„in" zusamraengesetztes Wort.

evan — .r/, y^yy— . IX, porticus, triclinium,

pers. duvarthim

Das susische Wort ist ein Transscript des pers. „Gewölbe"

„Bogen", ein Name, der unter andern den Ruinen des Chosroen-

Palastes von Madain bis auf den heutigen Tag geblieben ist;

auch eine Localität von Konstantinopel oder vielmehr zwischen

Konstantinopel und der Vorstadt Ejub heisst Aivan-Sarai, welcher

Name jedoch seiner Etymolgie nach noch nicht hinlänglich auf¬

geklärt ist; nach einigen rührt der Narae von dera zur Zeit der

byzantinischen Kaiser dort befindlichen Amphitheater und Thier¬

garten her, und ist also bloss eine Verstümmlung von i^'^*» o'.^*^

„Thier-Palast"; nach andern ist Aivan Sarai nichts weiter, als

eine Verstümmlung von (Abu) Ejub Anssari, diese Ableitung

wird von gebildeten Türken als die einzig richtige anerkannt.

Es scheint mir aber, dass man ganz einfach nichts weiter als

eine Reminiscenz an den ehemals hier befindlichen Blacheonen-

Palast zu suchen habe.

evidu vid. du.

Fabakra y^yyy . ^Y .. ^yy- . 111,80 insolens?

Ein Wort von unsicherer Bedeutung.

fanifa yr:yyy.<- . y^yyy. n, 7 tlmentes?

Desgleichen.

(23)

Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung II. 23

congregati.

Fardij f.>J.-1f> .Err/f I' 23. 24. 28. 38. 39. III, 2. 9.

20. 49. 57. 93. Bih. B. H. Smerdis.

pers. Bardiya.

farpis >J.r:T-.t:<n. HI, 43.

Ein Wort von unbekannter Bedeutung.

Farrada T.-J .►efT-.£-fT. II) ^9. UI, 56. Frada.

pers. Frada, neupers. jL^^i Phraates.

farramataram r'. —eff— . T^T . ^-^fT.-^^TT— . rffr: . 0.11

legislatorum.

Transscript des pers. framätäram ^\o^-ii*jh,

farravarpim r {. -cff— . rTT— . rf— . TmTT— . V, 27.

Statt der vierten Gruppe rf— ist wohl richtiger ,

also farravardim zu lesen.

Transscript des pers. parävardim, „ordinem", „educationem",

farrurgarrafaha r | .>,|, .-jT? • V • -^^H- •

frfyy.ry. ii, 24. 32. 40. 44. iii, 27.

farrurgarrappa r | .r,}, ..'/ -^m-^fTT^-

-►f.rf. II, 28. ^

pers. hagamatä.

Die Wurzel des Wortes ist irgarra „gross", „viel" mit dem Präfix farra oder farru (pers. frä, deutsch ver).

Farruvartis f . r ;.>,;,. rTT- .. :^Tf . 9.50.52.

54. 68—69. III, 53. Bih. E. Phraortes.

pers. Fravartis.

fargatanika ., ...

. ^ , > vid. gatanika.

fargatinika I

fodas TTTE-tT-f ^' 48 pabulum.

pers. gethäm.

Nach Spiegel bedeutet das pers. Wort „Heerde"; indem ich

es mit 9.*f verglich, ergab sich die Bedeutung „Weide", die

sich auch für das susische Wort ergiebt, wenn man es mit dem

magyar. fü „Gras" und dem deutschen „Futter" vergleicht.

Gami . .^ffy^ . |r . I, 67. navis.

gamina I, 67. navium.

pers. näviyä. Locat.

(24)

24 Mordtmann , iiier die Keilinschriften zweiter Gattung. II.

Ein Ideograph, welches mit dem türk. ^^i" gemi fast buch¬

stäblich übereinstimmt.

Gandara .^^-fy.^^ffi-. V, 19. Gandarites.

pers. Gaüdära, griech. FavdaQiTig.

Die alte Landschaft Gandaritis lag nicht in dem heutigen Af¬

ganistan bei Kandahar, sondern, wie schon Rawlinson nachge¬

wiesen hat, in Peschawer, ostwärts vom Indus; eine spätere

Auswanderung der Gandariden nach dem heutigen Kandahar lässt

sich ziemlich sicher nachweisen.

Ganduvata . . j^f. jf ef . ci^ff . III, 28.

pers. GaSdutava.

Der nordöstliche Theil von Beludscbistan in der Nähe des

Indus heisst noch jetzt Gundava oder wahrscheinlich Gandäva,

und ist vermuthlich der Schauplatz der in obiger Stelle erzählten Begebenheiten.

Garmapadas — f .rrfr:/, .T^T.'^. yfcT. 1)31. 76 -77.111,16.

pers. Garmapada.

Der Name eines Monats, welcher vermöge seiner Ableitung

von (.y wohl nur mit unserm Juli oder August zu identifi¬

ciren ist.

gik <TT£.-TTE- P°^*-

pers. pagä.

ugik III, 7. me duce.

gik -►T.<n£.-TTE- V, 2.

gikka --f-<TT£.-TTE--T- 0' 3-4.

pers. agmänam.

Vgl. türk. u. tat. gök.

gi'- <n£.^m-

Dieses Wort ist, wie ich mich jetzt überzeugt habe, wohl

richtiger kir zu lesen, weshalb ich die Erläuterung desselben

unter dem Buchstaben k geben werde,

git ^Tl^.rf. afferre. Folgende Formen kommen vor:

Act. Opt. 2. pers. gitinti III, 75. 76. 87. 89. producas.

Causat. Praet. 1. pers. gituva II, 56. 65. afferri jussi.

Vgl. das türk. und A^^jiyi .

Gomatta <. fcf . ref . c—ff . I, 27. 32. 34. 37. 40.

42. 49. 53. 55. III, 49. 92. Bih. B.

pers. Gomäta; lat. Cometes (bei Justinus).

Name des Pseudo-Smerdes ; er bedeutet „reich an Vieh".

coelum.

5

(25)

Mordtmann, über die Keilinschri/ten ziceiter Gattung II. 25

Go parva -f. fef. HI, 90. VI. Gobryas.

pers. Gobaruva Syr. j.^',3cj^ (Assem. B. Or. I, p. 12.)

griech. rcoßQvtjg (Herod. III, 70. Paus. III, 11. Xen.

Anab. I, 7.)

lat. Gobryas (Justin. I, 9) neupers. »,U.Lj', Nach Oppert's Auslegung „Kuhbraue".

I 1^ . . jr . I, 66. fluvius.

Locat. i. va I, 77.

Ein Ideograph, welches ich in der Analyse für den Anfangs¬

buchstaben des türkischen Wortes ^Uji yrmak „Fluss" zu er¬

klären geneigt war, indessen muss ich jetzt diese Auslegung

aufgeben. Wahrscheinlicher ist es, dass es mit dem finnischen

joka „Fluss", Wogul. ja, Samoj. jaga, lapp. jokka (Bach) zu¬

sammenhängt. Die Berechtigung das Ideograph aus diesen Wörtern

zu erklären, ergiebt sich aus dem Namen Jaxartes, welches

„der reissende Fluss" bedeutet, nämlich vorstehendes jaka, jag

„Fluss" und Oj*» gert, „reissend", „uugestüm".

iak ,'|.— £—. passim, et, ac.

Diese Conjunction dient theils zur Trennung einzelner Wörter,

theils ganzer Sätze.

i (an .... ) T.^r. I I, 29. frater.

Mit dem Bruchstücke ist nichts anzufangen; da jedoch die

Lücke in Col. I Z. 22 b, wo dasselbe Wort vorkommt, nicht im

Original ist, sondern wahrscheinlich bloss in dem Abklatsch,

welcher in dieser Stelle eingefaltet war, so darf man sich der

Hoffnung hingeben, dass eine spätere Revision an Ort und Stelle

dieses Wort noch ganz zu Tage fördern könne.

iapva /,.rrT.T=T.Ii. I, 68.

Ein Ideograph, dessen Bedeutung nicht klar ist ; nach Oppert

bedeutet es einen „Kanal", aber der Zusammenhang des Textes

begünstigt diese Auslegung durchaus nicht.

idaka — r:.£—TT.—T. I) 42. 43 etc. cum.

pers. hadä.

iijie xvn, huius.

Ein etwas unbehülfliches Transscript des pers. ahyayä.

ijnai ^r/, •— dT. . XIV, commemoratio , inauguratio.

Transscript des pers. yanei.

(26)

Mordtmann, über die Keilinschriften zweüer Gattung. II.

lijonafa y.rr.E-A-<-^-T-T=Tn. I, 11-12.

Ijona T.-r/,.<.-rT. V, 23. 24.

pers. Yonä.

Die Landschaft Ionien in Kleinasien, oder wahrscheinlicher

die ganze griechische Westküste von Kleinasien mit den dazu

gehörigen Inseln.

ij zu dama E—n-^TT-£^TT-^ • ^>

Transscript des Zendwortes yazami.

ikka — ff—.,rT. Postposition mit doppelter Bedentung.

1) in (Locat.) I, 1. IV, 22.

2) versus, ad (Allat.) I, 58. 65. II, 22.

ikkavar V, 14. extra, praeter.

Steht zuweilen statt des gewöhnlichen ikki, ohne dass man

einen Unterschied zu entdecken vermöchte. Ich glaubte eine

Zeitlang, es hänge dieser Wechsel mit der Vokalharmonie der

tatarischen und ugrisehen Sprachen zusammen, aber damit scheint

es nichts zu seyn; so z. B. steht in dem 16 ten Absatz der

Col. I einmal uparrikka piris und einmal uparrikki piris , beide

Mal in ganz gleicher Bedeutung „sie gingen zu ihm über". Ich

habe mir viele Mühe gegeben, um der von Norris und Wester¬

gaard vermutheten Vokalharmonie nachzuspüren ; ich glaube

aber jetzt, dass die Sprache, wenigstens so weit sie uns in den

Inschriften vorliegt, in ihren Deklinationen und Conjugationen

mit einer grenzenlosen Willkür zu Werke geht. Um jedoch die

Sache zum Ahschluss zu bringen, müssten wir wenigstens das

Zehnfache an Texten besitzen,

ikki — ffE-^TT^- f'asselbe wie das vorhergehende Wort, nämlich

1) in (Locat.) 1, 25. 26. 44. 57. II, 5. 6. 9. 12. 16. 20.

26. 29—30. 34. 48. 50. 67. III, 2. 4. 7. 9. 19. 25.

35. Bih. L.

2) versus (Allat.) I, 24. 29. 61. 63. 79.11, 12. 13. 16. 17.

21. 24. 37. 38. 40. 48. 49. 50. 55. 65. 74. 81.

III, 4. 8. 22. 24. 38—39.

In der Bedeutung des Allativs entspricht es ganz dem tscha¬

gataischen ».£, dem türk. .v: und t.

IkQirga f . ^ffC . .. n . X. XL XH. |

Xlll. XVII. Xerxes.

IkgirQQa f • -ffH • . -nt •• V • IX. XlV.j

pers. Khsayärsä, hebr. ■anranN, griech. Sig^vg.

Die griechische Form ist offenbar aus der susischen entstanden,

während die Originalform fast gar keine Handhabe dazu bietet.

lonia.

(27)

Mordtmann, über die Keilinschriften ziceiter Gattung. II. 27

imma |rrTf- • > . putare.

pers. mana.

immata V, 31—32. putas, consideras.

immati III, 67. V, 47. puta.

im mari III, 71. patent.

Beide Stämme, der persisciie und susische, sind wahrschein¬

lich dieselben, und verwandt mit meinen, mens u. s. w.

immani frrTf- .> ■<-. H, H- HI, 3. remansit.

imma . . . jfmTT- . T HI, 5?

imm a var a fmTT— . T . > — cff— . IV, 24. remansuri.

Die wenigen Stellen, wo dieses Wort vorkommt, reichen nur

aus um zu zeigen, dass es von dem vorhergehenden Worte ver¬

schieden ist, jedoch nicht, um die genauere Form der Wurzel

zu erkennen.

Immanis f.rffr.> .<-.ri<ff. H, 6. III, 53. Bih. F.

pers. Umanis.

Gleichbedeutend mit dem griech. Evfiivjjg.

. . . i m m a s r ffr . f — .

Endung der Ordinalzahlen z. B. r.rffr.f— . nonus, eine

ganz indogermanische Form.

imta frrff-.rfrf. n, 55. 65.

Ein Wort von unbekannter Bedeutung,

ini I, 39. III, 67 etc. ne.

pers. mä.

So wie das persische Wort mit dem griech. jM.^ übereinstimmt,

so vergleicht sich das susische mit dem Latein, ne, mit welehem

es im Gebrauch vollkommen übereinstimmt, nämlich 1) statt

ut non 2) vor einem Imperativ.

Innabar f .^Er-.-rf . Jf-. XXL XXIII.

Ein auf den Ziegeln von Susa vorkommender Name, Vater

des Königs Tainkasra, vgl. Naßag^ävrjg (Arr. exp. Alex. III. 21)

'IvSce^ugog (Theophan. p. 261 ed. Bonn).

innakka EE> • • ^TT^E • X^"-

Lehnwort, aus dem pers. üU^t.

innakkaniva Er> • ^-T--"^T • <^ • T^T-

88. figurae.

pers. patikarä.

Das Wort erinnert an das arab. ui>.aj und an das pers.

„malen", und dass die Susianer sich in diesem Falle

S *

(28)

28 Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung. II.

eines Fremdwortes bedienten, liefert einen weiteren Beleg zu der

durch die Geschichte bekannten Thatsache, dass sie ein rohes

Naturvolk waren. Das Türkische hat ebenfalls kein Wort dafür,

und man bedient sich in der Schriftsprache persischer und ara¬

bischer Lehnwörter ; das Volk sagt oUjb (schreiben). Ob aber

die Susianer das Wort von den Semiten oder von den Ariern

entlehnten, und woher es kommt, dass in beiden Fällen der

Zischlaut weggelassen ist, sind Untersuchungen, zu denen es uns

wohl an ausreichendem Material fehlt,

inni rr^.^^^ I, 24 etc. non.

1) Vor dem Verbum das persönliche Object, wenn es im

Singular ist (im Plural wird dafür ap gebraucht), sowohl das

nähere als das entferntere, also eum und ei I, 17. 24. 28. 39.

42. 44. G4. 68. 80. II, 8. 22. 56. 57. 61. 65. 66. 67. 69.

III, 7. 30. 40. 81. 82. 0. 5. 8. V, 5.

2) Das Reciprocum se, franz. se, engl, himself II, 2. 16. 24.

40. 74. III, 7. 8. 32.

3) Träger der Postposition, z. B. ir-va, in eum, contra eum

II, 24. 29. 33. 41. 45. III, 10. 13. 14. XVIL

irmany f.-^fyj .f^y.^ry^f III, 31 sedes, domicilium.

Vgl. die Analyse des Textes, Col. III, Absatz 4.

irpifapi i^fyy .ry».yryyy.rf.^ III, 72. antea.

pers. paruva.

Ein mir undeutliches Wort.

Irsada i» .. y . t^yy III, 31.

pers. Arsada.

Name eines Kastells in Arachosia, vielleicht das <PdQaava

des Isidor. Charac. Rawlinson vergleicht das 'Aatocxt) des Pto¬

lemäus; eins so unsicher wie das andere.

pers. Arsäma.

Der Grossvater des Darius.

irgarra -fn-V-^m-^lH^ I' ^- 8- 14. 17. 61. III, 7.

21. 30. 33. 40. 0. 1. 12. B. IV, 1. V, 1. 7. X. XL

XII. XIII. XVI magnus ; dux.

irganna . y .»»y .»-y V, 9 magnae.

Der Stamm ist augenscheinlich irg, irga, das andere nur

Flexionsendung. Von demselben Stamme kommt

ir

Arsames.

5 *

(29)

Mordtmann, über die Keilinachriften zweüer Gattung. II. 29

irgikki -fn • -^TTE • ^TT^- ^> ^S- 38. 39. 76. II,

18. 27. 31. 35. 43. 47. 53. 64. 72. 76. 83. III, 11

— 12. 16. 26. 29. 70 multum, valde.

irgigifana 0. 10. 11. V, 5 multorum.

irgigi IX. XIV magnifice.

Dass den Orientalen Menge für Grösse und physische Grösse

für geistige Grösse gleichhedeutend gilt, ist schon längst bekannt.

Unser Wort enthält ferner die Erklärung des bekannten Namens

Arsakes, und wahrscheinlich auch die Wurzel der türkischen

Wörter ■Ja.sJ ^ .Jä.,-j\ u. s. w.

Irtakkgagga f.-TTf - -TTE • V-Tr • V ^Vll

Irtakgagga f.-^f.j^.y.yr , Y XVII )

pers. Artakhsathrä, Pehlevi : Artakhsetri, neupers.

Die griechische Form 'AQta^iQ^tjg ist aus der susischen

Form entstanden.

Irtakzakun XIX. XX.

Ein aus den Ziegeln von Susa bekannter Königsname.

...irtanifa ... — fff . £— Tf . ^— . T—fff V, 14 regebantur?

Ein Passivum, wie aus der Construetion erhellt; es steht

nämlich a me (regebantur) für das pers. patiyakhsey „ego im¬

perabam". Die erste Gruppe fehlt, und es lässt sich daher

nichts sicheres über das Wort beibringen.

Irtavardij f. . = - j | . = ! I - . - 1>. E=: ,', HI, 6.8. 10.

14. Artavardes, pers. Artavardiya.

Nur die erste Gruppe des Namens ist uns erhalten; alles

übrige ist nach dem pers. Originale ergänzt.

Igkudra f .tr<fy. jfc . •::f .-cH- V, 24 Scythae,

pers. Ckudra.

Die europäischen Skythen im südlichen Russland und nördlich

von der Donau. So wie der persische Name der Thrakier durch

die susische Sprache vermittelt wurde, so geschah es auch wohl

mit diesem Namen. Das Land hiess wohl Qkud, und folglich

nach den Lautgesetzen der susischen Sprache §kudra ein Skythe.

isnisni t:<flf.^— . r^ff.—V, 45. praebeat.

pers. dadätuv.

vid. sini.

Igparda f.tr<Tf.^f. c-ff V, 22

Igpardapa f . t:<ff . ""T .£— ff . »-< I, H pers. Qparda.

Sardes, Lydia.

(30)

30 Mordtmann, üher die Keilinschriflen zweiter Gattung. II.

Vom Propheten Obadja v. 20 wird TiEO als ein Ort bezeicimet,

wo jüdische Verbannte lebten; die Vulgata übersetzt es, ver¬

muthlich durch die Präpos. n verleitet, durch Bosphorus, und

Hieronymus erklärt es für eine damals allgemein geltende An¬

sicht;; die LXX dagegen verkürzen den Naraen und drücken ihn

durch "Ecpgad-a aus. Spiegel ist geneigt sich der Ansicht des

Hieronymus anzuschliessen, und am Ende, wenn man nur nicht

nach Thrakien übergreift, läuft es auf dasselbe hinaus, da das

von Kyros eroberte Reich sich bis an den Bosporus erstreckte,

israsra ^f)f . j)fr .»^yf» III, 80—81 superbus?

Ein Wort, dessen Bedeutung sich nicht mit Sicherheit ermit¬

teln lässt.

isginzakris y.:^<TT.V•rH>-il-^S^-^TTK--'fT ^-5.

pers. Cicakhräis.

Vater des Martija, der sich in Susiana empörte. Die letzte

Hälfte des Wortes ist wohl das bekannte sakri „Sohn",

igtana — . t:.<TT.'e—TT.— — T XIV. columna.

Transscript des pers. gtana , ^-j^ä*« , .

itkat -y.-T.-^T IV, 7. 22 locus.

itkatava V, 29—30 Locat.

Dasselbe was kata.

itrur •::y.rj{j.»^, II, 56—57. 66—67. Hl, 45. crux,

pers. uzaraayäpatiy , crucifixus.

In der Zigeunersprache hat sich das Wort tarschul, truschul

(in Spanien trijul) für „Kreuz" erhalten.

itzitu ». "cy . ryyy . »^y ii, 4i.

Ein Ort in Assyrien. Der Name fehlt im persischen Text,

dagegen ergänzt dieser den susischen Text durch die Notiz,

dass es eine Gegend (Provinz, dahyäus) von Assyrien ist. Aus

der Erzählung geht hervor, dass wir diesen Namen zwischen

Tigranokerta und dem Tijari-Lande , in der Nähe der armeni¬

schen Gränze zu sucheu haben, und wir finden dort noch jetzt

das Dschudi-Gebirge ^^Oj.^, welches wahrscheinlich noch den

alten Namen repräsentirt.

Jutijs y.r-ryyy.»y>.r-;,.:^yy iii, i.

pers. Yotiyä.

Eine Landschatt in Persis. Man hat damit die Ovrtoi des

Herodot verglichen, aber eine sorgfältige Erwägung der Stellen

(III, 93. Vll, 68) führt eher auf den Schluss, dass die Utier

Herodot's im südlichen Afganistan wohnten. Die Ovhioi des

Strabo dagegen (Lib. XI. c. 7. c. 8 u. c. 14) sind am kaspischen

Meere zu sucheu, gehören also noch viel weniger hierher, und

(31)

Mordtmann, Über die Keilinschriften zweiter Gattung. II. 31

es sieht also mit der Identification des Namens noch misslich

aus, es wäre denn, dass man unter den Jutiern, Utiern, Uitiern

einen jener Wanderstämme versteht, welche ihren Wohnsitz von

Zeit zu Zeit theils freiwillig theils unfreiwillig verändern.

Im XVlll. Bd. dieser Ztschr. S. 28 habe ich eine Pehlevi-

Gemme bekannt gemacht (oder vielmehr eine seit 100 Jahren

schon bekannte Gemme erklärt), auf welcher die Legende heisst :

„Azbutan ajat mart zemini Ut" „Azbutan, ein freier Mann des

Landes Ut"; derselbe Name Ut dju kommt auf zahlreichen

Sassaniden-Münzen vor, und ist derselbe Name.

Alle diese Angabeu lassen sich sehr gut vereinigen, wenn man

annimmt , dass die ursprüngliche Heimath der Jutier ( Utier,

Uitier) den Namen des Volksstammes bewahrt habe, wie z. B.

Franken, Angeln, während die Stammgenossen in andern Welt¬

gegenden grosse Reiche gestiftet haben, oder aber dass irgend

ein anderer Distrikt von diesem Stamme erobert und nach ihm

benannt wurde, z. B. Andalusia, Lombardei, während die ur¬

sprüngliche Heimath mit ihren ehemaligen Bewohnern auch ihren

Namen verlor. Immerhin aber gewinnen wir rait diesen Hypo¬

thesen für die Fixirung der Lokalität nichts, und es muss dem

Zufall oder weiteren Untersuchungen überlassen bleiben diesen

Gegenstand aufzuklären.

Anregung ist genug da; denn wenn man auch nicht wie im

17 ten Jahrhundert Mode war, untersuchen will, ob die Jüten

in Dänemark Nachkommen unserer Jutier (Utier) also Arier,

oder als Gimbern Nachkommen der Saken (Gimir im baby¬

lonischen Texte, Cimmerier), also Turanier sind, so könnte man

doch versucht werden, ob nicht in den Jutiern oder den ira

südlichen Afganistan wohnenden Utiern ein Theil der verlorenen

zehn Stämme Israels zu suchen wäre, zumal da die Hypothese

Vansittart's über die Abstammung der Afganen von diesen zehn

Stämmen in neuester Zeit wieder in Aufnahme gekommen zu

seyn scheint. Zu solchen Untersuchungen aber fehlt es mir

an Mitteln.

aka ^rr.Tey.-T- I) 27. 28. 57. 60. II, 6. 9. III, 2. 37. sur-

rexit, rebellavit.

pers. udapatatä.

Dieses Wort wird allemal von der Empörung eines Einzelnen

gebraucht. In dem pers. Worte udapatatä, wie in dem Sanskrit¬

worte utpat steckt gewiss das Wort L Sskrit. pada „der Fuss".

Dasselbe Bild ist noch im heutigen Türkischen gebräuchlich,

oi^j^iljl von „Fuss" heisst „sich empören", und da ein

türkisches y sehr oft einem susischen v entspricht (z. B.

„Weg" susisch var oder val u. s. w.) , so dürfte unser Wort

wohl auf diese Weise sich ungezwungen erklären lassen.

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