148 Notizen und Correspondenzen,
in dem nicht seltenen tnalmndischen Ausdrnclie: rrb nDS'^N inm,
was liegt ihm daran, nimmt Buxtorf und nach ihm Levy als Ith¬
peel von DDD. Dafür scheint der Infinitiv nzov2 zu sprechen, der
Gittim 62" vorkommt. Bedenklich muss jedoch machen, dass es
im Jeruschalmi (Sotah 5, 2) heisst: ^fb riDDN, sich demnach das
Thav als nicht zum Stamme gehörig bekundet. In ganz gleicher
Weise schreibt nun ein Nestorianer im J. 1709 (Wright 1067")
NSlo/ , es lag ihm daran , er sorgte dafür ; den Gebrauch des
jaa/, auch impersonaliter gesetzt, weist Payne-Smith im Wörter¬
buche nach. So haben wir denn für das thalmudische Wort auch
tp» als Wurzel zu betrachten und zugleich die syrische Parallele
nachgewiesen.
Noch sei zu bemerken gestattet, dass in der Nachschrift, welche
im Zusätze zur Vorrede (S. XXXVII) mitgetheilt wird , nicht
X* ♦
als Ortsname zu betrachten ist, sondern ^J»J lautet und heisst
„von uns beiden"; vielleicht ist auch zu lesen ^opj»JJ, von ihnen
beiden, jidas. heisst: zum Lesen. — Das fc»^/ in der Nach¬
schrift des cod. 931 (S. 1180"), ist wohl richtiger wfc^/, er
brachte (die Handschrift) , zu lesen , als jl./.
Die von Strack zu erwartende Ansgabe des babylonischen
Propbetentextes betreifend.
Vüu Dr. Abr. Geiger.
Bekanntlich ist der bereits vortbeilhaft bekannte Dr. H. Strack
durch die Munificenz der russischen Regierung in den Stand ge¬
setzt, den Propheten-Codex vom J. 916, welcher nach dem baby¬
lonischen Punetations- und Accentuationssysteme angefertigt ist, voll¬
ständig photolithographisch herauszugeben. Derselbe hat bereits
ein Specimen veranstaltet, und zwar von einer zweispaltigen Seite
(58"), welche von den zwei letzten Worten Jer. 4, 23 bis «b in
5, 4 umfasst. Diese kleine Probe giebt uns ebensowohl Bürgschaft
für die grosse Sorgfalt, mit der der Abdruck uns geliefert werden
wird, wie für die Belehrung, die wir aus der vollständigen Wieder¬
gabe dieses handschriftlichen Textes mit seinen Randbemerkungen noch schöpfen können.
In diesem kleineu Stücke begegnen wir zwei Abweichun¬
gen der Madinchae, die früher unbekannt waren. Die eine
unrichtigere hat bereits Pinsker (Einleitung etc. S. 131) mitge¬
theilt, dass der Codex nämlich, übereinstimmend mit der Angabe
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der „Chillufin" in der Handschrift vom J. 1010 über die Madinchae, am Rande als Khethib Jer. 4, 30 "jisa und unsere Lesart als Kere
verzeichnet, wenn er auch im Texte die letztere aufnimmt. Wich¬
tiger ist die zweite Abweichung 5, 2, indem der Text pN bietet
und am Rande bemerkt ist: 'ab pb; der Buchstabe Mem ist zwar
etwas undeutlich, ist aber doch sicher anzunehmen, und wir erfah¬
ren daraus, dass pb, das auch in unserer Recension steht, Lesart
der Ma'arbae ist, während die Madinchae pN lesen, welche Lesart auch die Massorah zu 1 Sam. 27, 6 als ein „Sebirin" kennt. Auffallend
freilich bleibt nunmehr die andere Randbemerkung, welche die Ver¬
bindung np©b pN mit einem 'b versieht, da doch beide Wörter
verbunden nochmals, und zwar 3, 23 vorkommen, die Bemerkung
demnach nur auf die Verbindung mit pb passt. Vielleicht ist die
Randglosse aber blos eine Fortsetzung der vorangehenden und will
eben sagen, dass die Verbindung gemäss der Lesart des Ma'arbae
nicht, weiter vorkommt.
Abgesehen von dem durchgängig abweichendeu Punetations-
systeme findet sich in dem als Probe mitgetheilten Stücke keine
im Einzelnen abweichende Vocalisation; eine einzige, die uns
begegnet, ist wohl entweder blos Schreibfehler oder lediglich durch
Abblassung des Zeichens verschuldet. Wir lesen nämlich hier 5, 1
iMjpai mit Chirek, was jedoch ein offenbarer Irrthum ist, da diese
Form als Imperativ das Kal repräsentiren würde, das sonst von
diesem Stamme nicht vorkommt, während sie im Piel die des Prä¬
teritums ist, das hier ganz ungehörig ist. In der That scheint
später eine Correctur versucht und ein Patacb untergesetzt worden
zu sein (nach palästinischer Punctation), doch ist dasselbe wieder
ausgestrichen; auch scheint es, dass man dem Kof ein Dagesch
einfügen wollte, was jedoch der Art, wie der Vocal über dem Beth
dargestellt wird, widerspricht. — An anderen Stellen, wie in naJ»,
5, 1 und -n V. 2, sieht Segol oder Klein-Pathach wie Chirek ans,
doch blos weil der zweite tiefer stehende Punct mit der Spitze des
Buchstaben (Sin, Cheth) zusammengeflossen ist, — Wir begegnen
hier ferner einer eigenthümlichen Zeichensetzung, die in alten Hand¬
schriften allerdings üblich ist, die wir jedoch hier anzutreffen kaum
erwartet hätten. Alte Handschriften pflegen nämlich den Buchsta¬
ben, welcher einem ruhenden Schewa folgt, durchgehends mit eiuem
Punct (Dagesch) zu versehen, wenn er auch nicht zu den Begad-
khefath gehört, was später aufgegeben worden. Nun verföhrt das
babylonische System ttberhaupt knapp mit solchen Punkten, wie es
sie z. B. bei Formen wie mzn, nub zurttcklässt. Dennoch treffen
wir hier auf zwei Beispiele der oben angegebenen Art, indem das
Resch in ly-ipn 4, 30 und das Zade in iNlsan 5, 1 mit einem
solchen versehen ist. Es mag sein, dass die Handschrift das Ver¬
fahren nur bei der Aufeinanderfolge zweier mit Schewa versehenen
Buchstaben anwendet, und vielleicht nur vor einem darauf folgenden
schwachen Buchstaben wie Alef und 'Ain, weil es dann uöthig
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schien darauf hinzuweisen, dass der vorangehende voeallose Buch¬
stabe in seiuer Selbständigkeit festgehalten werde. Jedoch darüber muss cin weiterer Einblick in die Handschrift erst näher belehren.
Als von Wichtigkeit erweisen sich ferner die massoreti¬
schen Randbemerkungen. Sie sind im Ganzen spärlicher als die
in unseren Ausgaben vorfindlichen, aber soweit sie vorhanden, ent¬
schieden correcter, und sie enthalten Avicdernm Bemerkungen, die
bei uns fehlen. So lesen wir zu t?:; 4, 28: 'cn biD, zu
V. 31: 'b::i 'b, wäbreud bei uns das zweite Wort fehlt. Am Rande
der Zeile, welche die Worte cbaTTi msina rc^rii 5, 1 enthält,
findet sich eine Bemerkung, deren Beziehung nicht näher angegebeu
ist, die aber wohl zu latiia gehört, nämlich 'o-^ba 'bn 'T, von
der unsere .\usgabcn nichts enthalten. Zu n'-mainna das. liest
man: 'oni on 'Nai biri ba. Hier ist in den zwei ersten Worten
das Schin offenbar unrichtig und muss mit Mem gelesen werden:
'bm 'bn; es wird nämlich augemerkt, hier stehe das Wort mit
zwei Wav, während es an andern Stellen, wo es noch vorkommt,
beider entbehre. Danach ist auch die Notiz in nnsern Ausgaben :
'bm 'b, wonach das Wort plene stehe, aber nberhaupt nicht weiter
vorkomme, zu berichtigen in 'bn 'b, d. h. dass es pleno nicht
weiter vorkommt, wohl aber defect. — Zu anN V. 3 liest man
'03 'on i""!, was am untern Rande durch die Angabe wiederholt
und erweitert wird, es sei dies eines von den 16, welche im Buche
(Jerem.) defect vorkommen, worauf dann die Stelleu in knappem
Hinweis aufpzählt werden. In unsern Ausgaben steht fälschlich
am Rande dieselbe falsche Zahl wird in der Massorah finalis
wiederholt und auf Jer. 23, 2 hingewiesen; dort ist jedoch die
Zahl 16 angegeben, und sind die Stellen übereinstimmend mit der
Handschrift aufgezählt, nur in gestörter Reihenfolge.
Für die massorethische Vergleichung habe ich zwar blos die
Buxtorf'sche rabbinische Bibel benutzt, doch dürfte die vorange¬
gangene Venetianer kaum eine Abweichnng bieten. Die Bedeutung
der Handschrift aber und der Nutzen, der uns durch deren voll¬
ständige sorgsame Veröffentlichung erwachsen wird, stellt sich zur
Genüge schon durch diese kleine Probe heraus.
Bemerkung zu Dr. Blau's Altarabischen Sprachstudien II.
Von F. WUsteufcld.
Dr. Blan sagt in seiner .■Abhandlung Dd. XXVll. S. 34."). Note 1.
dass bei Bekri äJjj stehe , wofür sJüt zu lesen sei. Allerdings hätte