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(1)

Zum Problem der Personalpronomina hanne (3. PI.),

-kon (2 .PI.) und -hon (3. PI.) in den syrisch -

— libanesischen Dialekten

Von Webnee Diem, München

I.

Der im klassischen Arabisch beim Verbum, Partizip* und Personal¬

pronomen im Plmal bestehende Genusunterschied ist in einer Reihe von

modernen arabischen Dialekten aufgegeben, z.B. in den hbanesischen

Dialekten, in den syi-ischen Stadtdialekten, im Dialekt von Kairo, in den

nichtbeduinischen irakischen Dialekten und in den Dialekten am Per¬

sischen Golf. Für alle diese Dialekte güt, daß Verbum, Partizip und

Personalpronomen im Plmal für Maskuhn und Feminin nm noch 6ine

gemeinsame Form aufweisen.

Wenn man die Plmalformen des klassischen Arabisch^ und der ge¬

nannten Dialekte einander gegenüberstellt, zeigt sich, daß im Dialekt

von Kairo, in den irakischen Dialekten und in den Dialekten am Per¬

sischen Golf von den Plmalformen des Maskuhns und des Feminins

jeweüs die Form des Maskulins für Maskuhn und Feminin verallge¬

meinert worden ist.

Ein nicht ganz so eindeutiges Büd bieten dagegen die syrisch-liba-

nesiscLen Dialekte^. Man vergleiche etwa folgende Gegenüberstellung

der Formen des klassischen Arabisch und der entsprechenden Formen

des Dialekts von Damaskus, der zunächst stellvertretend für die syrisch¬

libanesischen Dialekte stehen soU :

1 z.T. auch beim Adjektiv, soweit es einen äußeren Plural bildet.

2 Da die heutigen arabischen Dialekte prinzipiell auf altarabische Dialekte

imd nioht auf das klassische Arabisch zurückgehen (dies wohl zuerst von

W. FisoHBB, Die demonstrativen Bildungen der neuarabischen Dialekte, 's-

Gravenhage 1959, VII, betont), wären den Formen der heutigen Dialekte an

sich die der altarabischen Dialekte gegenüberzustellen. Da diese aber einer¬

seits nicht genau bekannt sind, und da andererseits angenommen werden

kann, daß sie dem klassischen Arabisch stark ähnelten (vgl. aber ein Gegen¬

beispiel S. 227), besteht die Berechtigvmg, unter Vorbehalt die Formen des

klassischen Arabisch zu substituieren.

ä Darunter werden im Rahmen dieser Arbeit die syrischen Stadtdialekte, die syrischen bäuerlichen Dialekte, soweit sie mit diesen verwandt sind, und

die libanesischen Dialekte verstanden. Die Beduinendialekte Syriens oder

die Dialekte des Haurän beispielsweise sind also nicht mitinbegriffen.

(2)

224 Werneb Diem

1. Verbum im Perfekt 2. Plur.

3. Plur.

2. Partizip (aktiv)

3. selbständ. Personal¬

pronomen 2. Phu-.

3. Plur.

4. abhäng. Personal¬

pronomen 2. Plur.

3. Plur.

Aus dieser Gegenüberstellung geht hervor, daß im Dialekt bei der

3. Perf. und beim Partizip die Formen des Maskulins verallgemeinert

worden sind.

Auch die 2. Plur. Perf. des Verbums im Dialekt und das ihm ent¬

sprechende selbständige Personalpronomen der 2. Plur. sind Fortsetzun¬

gen maskuUner Formen. Es handelt sich um den Ersatz der Endung -tum

durch die in Analogie zur 3. mask. Plur. Perf. gebildete Endung -tu^.

n.

Schwierigkeiten macht dagegen die Erklärung der dialektischen Formen

hdnne einerseits und -kon und -hon andererseits.

Auf den ersten Blick scheint es sich um Fortsetzungen der Feminin-

Formen hunna, -kunna und -hunna des klas.sischen Arabisch zu handeln,

wobei bei den abhängigen Pronomina -kunna und -hunna die zweite Silbe

-na abgefallen wäre.

* Und kätibün, das keine Fortsetzung gefunden hat.

5 Vgl. GvQ I 575.

klass.

mask. katabtum

fem. katabtunna

mask. katabU

fem. katabna

mask. kätibin*

fem. kätibät

mask. antum

fem. antunna

mask. hum

fem. hunna

mask. -kum

fem. -kunna

mask. -htim

fem. -hunna

dial.

comm. katabtu

comm. katabu

comm. kätbin

comm. '9ntu

comm. hmne

comm. -kon

comm. -Aon

(3)

Zum Problem der Personalpronomina hanne, -kon, und -hon 225

Wie aber ist zu erklären, daß im Gegensatz zum Verbum, zum Partizip

und zum selbständigen Personalpronomen der 2. Plur., wo das Maskulin

die Funktion des Feminins übernommen hat, hier die Formen des

Feminins verallgemeinert scheinen?

Zur Beantwortung dieser Frage nimmt C. Beockelmann aramäische

Substratwkkung an: in den neueren Dialekten ist durchweg nur

das Msk. kum'^ {kü), in Syrien aber unter aram. Einfluß kon ... erhalten"',

ferner zu hdnne: ,,In Syrien und Mesopotamien aber bleibt unter ara¬

mäischem Einfluß (Littmann) das Feminin allein erhalten"".

Im Aramäischen haben sich die Pronomina der 2. und 3. Pers. des

Maskulins im Plural an den Auslaut des Feminins angeglichen. Im Alt¬

syrischen lauten die betroffenen Pronomina :

mask. fem.

1. selbständ. Personalpronomen

2. Plur. attön atten

3. Plur. hennön hennen

2. abhäng. Personalpronomen

2. Plur. -kön -ken

3. Plur. -ennön -ennen

Wie er sich Substratwirkung des Aramäischen im einzelnen dachte,

erklärte Beockelmann nicht weiter, doch schließt seine Formulierung

„ist ... erhalten" aus, daß er arab. -kon und -hon als direkte Übernahme

aus dem Aramäischen ansah.

Auch H. Geotzfeld, der sich Beockelmann — wenn auch mit einem

gewissen Vorbehalt — ansehließt*, lehnt den Gedanken einer direkten

Entlehnung aus dem Aramäischen, wie er von H. El-Hajjä*" für den

Dialekt von Tripoli (Libanon) vorgebracht worden ist, ab**. Als Vor¬

gänger von hmne sieht Geotzfeld das Feminin hunna des klassischen

Arabisch an.

« Bei Beockelmann steht küm (Druckfehler),

'öuöl 310.

^OvOl 305. — Korrekturzusatz: Auch J. Baeth, Die Pronominal¬

bildung in den semitischen Sprachen, Leipzig 1913, 21 oben, vertrat diese

Auffassung. — Ch. Fontinoy, Le duel dans les langues simitiques, Paris 1969, 187, scheint an eine rein lautliche Entwicklung m > n zu denken, jedenfalls

führt er das von M. T. Feghali, Le parier de Kfar'abida, Paris 1919, 268,

genannte hün ,,sie" als Beispiel für die phonetische Entwicklung von aus¬

lautendem m zu n an.

'Laut- und Formenlehre des Damaszenisch-Arabischen, Wiesbaden 1964,

41, 43, und Syrisch-arabische Grammatik, Wiesbaden 1965, 18, 20.

Le parier arabe de Tripoli (Liban), Paris 1954, 33.

Laut- und Formenlehre 41.

(4)

226 Webneb Diem

m.

Im Folgenden soll ein dilFerenzierterer Erklärungsversuch von syrisch¬

arabisch hdnne, -kon und -hon vorgebracht werden. Ausgangspunkt sind

folgende sprachhchen Befunde :

1. Im Dialekt der Alawiten im Nusairi-Gebirge bei Hama, in dem der

Plural bis auf die 2. Plur. des selbständigen Personalpronomens {'dntu

für Maskuhn und Feminin) noch getrennte Formen für Maskulin und

Feminin hat, lauten die Entsprechungen zu den betreffenden Formen des

Dialekts von Damaskus nach B. Lewin*^:

mask. fem.

selbständiges Personalpronomen

2. Plur. 'awto*^ ^dntu

3. Plur. hdnnun hdnnin

abhäng. Personalpronomen

2. Plur. -hin -kin

3. Plur. -hun -hin

Bei den abhängigen Pronomina ist die Entwicklung dabei so vor

sich gegangen, daß das m der ursprünghch anzusetzenden Formen -kum

und -hum des Maskuhns durch das n des Feminins *-kin(na) und *-hin-

(na) ersetzt worden ist. Die Frage, ob dabei zunächst *-kunna und * -hunna

in Analogie zu *-kinna und *-hinna gebildet wurden, und dann erst -wo

abfiel, oder ob schon vor der Angleichung des Maskuhns an das Feminin

bei diesem letzteren -na abgefallen war, muß offen bleiben, ist hier aber

auch ohne weitere Bedeutung.

2. Angleichungen der Personalpronomina des Maskulins an die des

Feminins sind auch aus anderen arabischen Dialekten bekannt. So hegen

in den Dialekten der jemenitischen Küstenebene folgende Formen vor**:

mask. fem.

1. selbständ. Personalpronomen

2. Plm*. antun antin

3. Plur. hun hin

2. abhäng. Personalpronomen

2. Plur. -kun -kin

3. Pim:. -hun -hin

" Notes on Cabali, Göteborg 1969, 18.

Lewin schreibt den hier mit a wiedergegebenen Laut als Pimkt.

^* Die Formen sind Materalien zu den jemenitischen Dialekten entnonmaen,

welche ich auf der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft getragenen

„Deutschen Jemenexpedition 1970", an der ioh als Vertreter der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft und des Orient-Instituts in Beirut teilnehmen

konnte, gesammelt habe. Die Materialien sollen unter dem Titel Skizzen je¬

menitischer Dialekte in den Beiruter Texten und Studien veröffentlicht werden.

(5)

Zum Problem der Personalpronomina hdnne, -kon, rmd -hon 227

Die 2. Plur. Perf. des Verbums lautet dementsprechend auf -tun und

-tin aus.

3. Das Ergebnis zumindest rhjrthmisoher Angleichung des Maskuhns

an das Feminin sind Formen wie humma, wie sie in einer Reihe von

anderen Dialekten (Kano, Palästina, Haiu-än, Irak, Persischer Golf,

z.T. Jemen) vorhegeni^. Hier wurde hum in Analogie zum Feminin

hinvM zu humma.

Die aus dem Dialekt der Alawiten und aus den jemenitischen Dialekten

zitierten Formen zeigen im übrigen, daß bei den Pluralformen des Femi¬

nins der Vokal * der ursprünghche ist. Das u in den Formen hunna,

antunna, -hunna und -kunna des klassischen Arabisch ist, wie schon

Beockelmann** festgestellt hat, vom Maskulin übertragen.

IV.

Bei einem Vergleich der Formen der syrisch-Ubanesischen Dialekte

mit den Formen des Alawiten-Dialekts und denen des Dialekts der jeme¬

nitischen Küstenebene drängt sich der Gedanke auf, ob die bisher als

Fortsetzungen alter femininer Pronomina erklärten Formen hdnne,

-kon und -hon nicht ursprünghch maskuline Pronomina gewesen sein

könnten, welche sich im Auslautkonsonanten den femininen Pronomina

angeghchen und deren Funktion später mitübernommen hätten.

Unter Zugrundelegung dieser Theorie sind für die syrisch-Ubane¬

sischen Dialekte folgende Entwicklungsstufen anzunehmen. :

Periode 1: Die Formen des Maskuüns passen sich denen des Feminins

im Auslaut an. Die Formen des Maskuhns und die des Feminins unter¬

scheiden sich nur noch dmch die Vokale uji. Es entstehen:

mask. fem.

1. selbständ. Personalpronomen

2. Plur. * antunna *antinna

3. Plur. *hunna *hinna

2. abhäng. Personalpronomen

2. Plur. *-kunna *-kinna

3. Plur. * -hunna * -hinna

Periode 2: Die zweite Sübe -na fällt von den abhängigen Personal¬

pronomina ab, während sie bei den selbständigen Personalpronomen

erhalten bleibt. Die Annahme solcher unterschiedlicher Entwicklung

könnte damit begründet werden, daß verschiedene Akzentverhältnisse

" Genaue Belege mitzuteilen erübrigt sich hier; es sei auf meine in Fn. 14 erwähnte Arbeit unter 3.11.3. verwiesen.

1« GVG I 301, 305.

(6)

228 Werneb Diem

vorliegen. Das abhängige Personalpronomen ist nämhch im Gegensatz

zum selbständigen Personalpronomen, das den Akzent trägt, enkhtisch.

Auch in denjenigen Dialekten, in denen das selbständige Personalpro¬

nomen der 3. Plur, die Form humma o.ä. hat, weist das entsprechende

abhängige Personalpronomen die Kurzform -hum auf.

Während also in dieser Periode die selbständigen Personalpronomina

unverändert bleiben, ändern sich die abhängigen folgendermaßen :

mask. fem.

2. abhäng. Personalpronomen

2. Plur. -kun -kin

3. Plur. -hun -hin

Periode 3: Die libanesischen und die syrischen Stadtdialekte — nicht

aber ländhche syrische Dialekte wie der der Alawiten — geben den

Genusunterschied im Plural auf und verallgemeinern die Formen des

Maskulins. Es entstehen:

comm.

1. selbständ. Personalpronomen

2. Plur. * antunna

3. Plur. *hunna

2. abhäng. Personalpronomen

2. Plur. -kun

3. Plur. -hun

Periode4: Die unter Periode 3 genannten Formen sind bis auf * antunna

bereits die direkten Vorgänger der heutigen Formen hdnne, -kon und

-hon in den sjrrisch-hbanesischen Dialekten. In einer auch heute synchron

noch gültigen Entwicklung fallen die Vokale u und i außer in einfach

geschlossener unbetonter Endsilbe, wo sie im Dialekt von Damaskus

durch o und e vertreten werden, in <5inem, a geschriebenen Vokal zusam¬

men*', der vor Dentalen die Reahsierung i hat, soweit keine hinteren oder

emphatischen Konsonanten folgen. *hunna wird somit zu hdnne (ge¬

sprochen hinne) und -kun und -hun bleiben erhalten, bzw. werden im

Dialekt von Damaskus und in verwandten Dialekten durch -kon und

-hon vertreten.

*antunna muß in den sjTisch-Ubanesischen Dialekten zu einem auch

in der relativen Chronologie nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt durch

die Form 'dntu^^ ersetzt worden sein. Im 'dntdn des Dialekts von Mardin

(S. 229) liegt noch eine Weiterentwicklung dieser alten Form *antunna vor.

*' Soweit sie nicht — in offener unbetonter Silbe — ausfallen.

" Zum Problem von a in 'antu und den analogen Formen vgl. Grotzfeld,

Laut- und Formenlehre 40, und im gleichen Sinne bereits J. Cantineau,

Les parlers arabes du Hörän, Paris 1946, 195 f.

(7)

Zum Problem der Personalpronomina hanne, -kon, und -hon 229

Von den Dialekten des Libanon weisen die Dialekte entlang der

Küste im wesentlichen die nämhchen Formen wie der Dialekt von

Damaskus auf — für Tripoli nennt El-Hajjö" 'dntu, hdnne, -kon und

-hon —, während die Bergdialekte die Formen 'antu und hdnni (daneben

auch hin^°), -kun und -{h)un aufweisen.

Die Tatsache, daß in Periode 4 altes kurzes u und i außer in einfach

geschlossener unbetonter Endsilbe zusammenfallen, erklärt, warum

die zweite Sübe -na in den abhängigen Personalpronomina vorher ab¬

gefallen sein muß (Periode 2): Wären in Periode 4 als abhängige Pro¬

nomina nämhch noch die Langformen * -kunna und * -hunna vorhanden

gewesen, dann hätten sie zu *-kdnna und *-hdnna werden müssen, und

bei einem darauf folgenden Abfallen von -na hätten sich daraus die For¬

men *-kin und *-hin, und nicht die tatsächlich vorhandenen Formen

-kun und -hun (Libanon) bzw. -kon und -hon (Damaskus) ergeben.

Dagegen ist für solche Dialekte, in denen die abhängigen Pronomina

nicht u (bzw. 6), sondern eben i (bzw. e) aufweisen, die für die obigen

Dialekte abgelehnte Entwicklung anzusetzen, nämUch *-hunna>

*-hdnna> -hin. Diese Entwicklung güt z. B. für den libanesischen Dialekt

von Shimei mit -hen als Pronomen der 3. Pl.^^.

Für den Dialekt der Alawiten ergibt sich zunächst, daß in Periode

4 die Personalpronomina *hunna und *hinna in *hdnna zusammenge¬

fallen sein müssen; zm weiteren Entwicklung vgl. S. 230.

Interessant sind noch die Formen des Dialekts von Mardin, die ich

der Freundlichkeit Dr. 0. Jastbows verdanke**:

1. selbständ. Personalpronomen

2. Plur. 'dntdn

3. Plur. hdnne

2. abhäng. Personalpronomen

2. Plur. -kdn

3. Plur. -{h)dn

Im Dialekt von Mardin sind laut Jastbow „i und u, soweit nicht eh¬

diert, immer in 9 zusammengefallen", und deshalb läßt sich nioht fest¬

steUen, wie die Entwicklung des Dialekts vor sich gegangen ist. Am

" Le parier arabe de Tripoli 33, 35.

2" Vgl. M. Jiha, Der arabische Dialekt von BiSmizzin, Beirut 1964 (= Bei¬

ruter Texte und Studien 1), 126.

21 Vgl. H. Fleisch, Le parier arabe de Shim (Liban) in Milanges de Vüni¬

versiti Saint Joseph 38 (1962) 376.

^ Das abhängige Pronomen der 2. PI. lautet -ku, was eine Analogiebildung zu 'antu soin dürfte.

23 Vgl. auch GvO I 301 nach den Texten von A. Socin in ZDMG 36.

(8)

230 Webneb Diem, Zum Problem der Personalpronomina

wahrscheinliohsten ist, daß sie wie die der syrisch-libanesischen Dialekte

verhef, mit dem Unterschied, daß durch den Zusammenfall von u und

i aus -kun und -hun die Formen -kdn und -hdn entstanden, und daß die

oben hypothetisch angesetzte Maskuhnform *antun{nä) nicht durch

'antu ersetzt wurde, sondern erhalten bheb : *antun7ia> *antun> 'dntm.

V.

Zum Schluß muß nochmals auf die Frage aramäischen Einflusses zu¬

rückgekommen werden.

Könnte das Aramäische nicht in der Weise Einfluß ausgeübt haben,

daß es durch die Parallehtät der Formen des Maskuhns und des Feminins

(altsyrisch: attön — atten, hennön — hennen, -kön ken, -ennön —

-ennen) die Angleichung des MaskuUns an das Feminin veranlaßte?

Eine solche Annahme kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden,

doch ist sie nicht notwendig. Wie oben S. 226 angedeutet, hegt die nänüiche

Angleichung des MaskuUns an das Feminin auch in den Dialekten der

jemenitischen Küstenebene vor, wo auf keinen Fall aramäisches und

mit ziemlicher Sicherheit kein anderes, dem aramäischen entsprechendes

Substrat angenommen werden kann. Ein weiteres Gegenargument ist,

daß andererseits in den arabischen Dialekten des Irak, der wie Syrien

ehemahges aramäisches Sprachgebiet ist, keine Ausgleichung wie in den

syrisch-hbanesischen Dialekten auftritt. Es sei übrigens noch darauf

hingewiesen, daß Ausgleichungen zwischen maskuUnen und femininen

Pronomina auch in anderen semitischen Sprachen nicht selten vorgefallen sind.

Es bleiben die alawitischen Formen hdnnun und hdnnin zu besprechen.

Lewest^* äußert die Vermutung, daß sie aramäischen Ursprungs seien,

und zieht als Parallele altsyrisch hennön und hennen heran^^. Wahr¬

scheinhcher als die Annahme, daß ein arabischer Dialekt aus dem Ara¬

mäischen zwei einzelne Pronomina entlehnt hat, scheint mir folgende

Entwicklung zu sein: Wie oben angedeutet, mußten das Maskuhn

*hunna und das Feminin *hinnxi in *hdnna lautlich zusammenfallen, als

die Opposition zwischen u und i in betonter geschlossener Silbe aufge¬

hoben wurde (Periode 4). Da nun gleichzeitig die abhängigen Pronomina

-kun und -kin bzw. -{h)un und -[h)in getrennt erhalten bheben, wurden,

um analog zu diesen Formen beim selbständigen Pronomen die Genus¬

differenz aufrechtzuerhalten, an *hdnna die Elemente -un und -in suffigiert.

2* Cabali 19.

2^ Eine weitere formale Parallele wäre das hinnun und hinnen der ara¬

mäischen Restdialekte des Antilibanon. Vgl. A. Spitalee, Grammatik des

neuaramäisohen Dialekts von Ma'lüla, Leipzig 1938, 50.

(9)

Bemerkungen zum Wesirat unter den frühen Abbasiden

Von Maetin Foestner, Germersheim

Der 1967 von Akram Diyä' al-'Umarl herausgegebene Tärih^ des

240/854 verstorbenen Halifa b. Haiyät b. Halifa al-'Usfüri at-Tamiml*

ermöglicht es uns, die von D. Souedel in seinem Werk über das

Wesirat unter den Abbasiden^ erzielten Ergebnisse in einigen Punkten

zu ergänzen. Halifa hat seinen Tärih annalistisch geordnet, gibt aber

nach dem Tode eines jeden Kalifen in einer knappen Aufstellung die

Namen wichtiger Diwanchefs, die er ansonsten aber meist nicht er¬

wähnt. Es ist unter diesen Umständen manchmal schwierig, sie richtig

in das bisher gewonnene Bild einzuordnen*.

1. Das Kalifat des Abü l-'Abbäs as-Saffäh (132/749—136/754):

Abü Salama Hafs b. Sulaimän al-Halläl al-Hamdäni^, Bankier aus

al-KOfa und neben Abü Muslim in Huräsän eifriger Missionar der

Sache der Abbasiden, später Träger des Ehrentitels eines wazir äl

Muhammad^, wird bei Halifa wohl im Jahre 132 genannt', doch auf

seine außerordentlich einflußreiche Stellung dabei nicht hingewiesen.

Die Streitfrage, ob Abü 1-Öahm Ibn 'Atiya al-Bähili^ und IläUd b.

12 Teile, Nagaf 1386/1967.

2 Über üin: Sezgin, F., Geschichte des arabischen Schrifttums, Bd.l,

Leiden 1967, S. 110. — Halifa starb 240/854—55, nach anderen 230/344—45

oder 246/860—61 (vgl. dazu die Einleitung des Herausgebers, S. 23).

" Souedel, D.: Le vizirat 'abbäside de 749 ä 936, 2 Bde., Damaskus 1959—60.

* Weiterhin besitzen wir in dem Tärih al-Mausil (hrsg. von 'Ali Habiba,

Kairo 1387/1967) des Abü Zakariyä' Yazid b. Muhammad b. lyäs al-Azdi

(gest. 334/945—6; über ihn EP, I, 813), der sich auch auf Halifa beruft, z.B.

S. 226, eine überaus glaubwürdige Quelle, wenn auch aus etwas späterer Zeit, für die Jahre 101/719—20 bis 224/838—39.

5 Über ihn EP, I, 149; Souedel 65 Anm. 1. — Auf Befehl des Abü l-'Ab¬

bäs wurde er im Ragab 132/13. Januar — 14. Februar 750 ermordet.

° Souedel 66. — Azdi 144 nennt ihn-wazir Abi l-'Abbäs.

' Halifa 423 f. und 430 in al-Küfa.

* Souedel 70f. — Azdi 140, 160 berichtet, Abü l-'Abbäs habe ihm das

Wesirat übertragen, und Hälid b. Barmak habe den haräg geleitet (Azdi 140).

19 ZDMG 121/2

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