Netzwerk Fibel
Netzwerk Fibel
Bei der Integration des Homematic IP Systems in die vorhandene Netzwerkstruktur können Herausforderungen entstehen. Wir haben in diesem Dokument die wichtigsten Tipps aus dem technischen Support Center für Sie zusammengefasst.
Version 1.1
Inhaltsverzeichnis
1 Allgemeine Informationen ...1
1.1 IP Adresse...1
DHCP – Automatische Adressvergabe ...1
Feste IP Adresse mit NetFinder konfigurieren ...1
1.2 Ports ...1
2 Statusanzeigen am Access Point und mögliche Ursachen...2
2.1 Ursachen ...2
Der Access Point erhält keine IP Adresse vom Router ...2
Internetverbindung zur Cloud ist gestört oder teilweise gestört ...2
Der Router behindert die Verbindung zur Homematic IP Cloud ...3
Energiespareinstellungen ...3
Netzwerk-Infrastruktur ...3
Defektes Netzwerkkabel ...4
Externe Störquellen ...4
Managebarer Switch ...5
Multimedia Receiver - Horizon Box/ Entertain/ Sky Q...5
LTE/ UMTS Verbindung ...5
3 Homematic IP App verbindet sich nicht ...6
3.1 WLAN/ Router ...6
Ports ...6
Profile / Gastnetzwerk ...6
Kindersicherung ...6
3.2 Backup ...7
Netzwerk Fibel
1
1 Allgemeine Informationen
1.1 IP Adresse
DHCP – Automatische Adressvergabe
Da die meisten Router DHCP unterstützen, erfolgt die Zuordnung im Netzwerk in der Regel
automatisch. Der Access Point versucht hierbei beim Start, per DHCP eine IP-Adresse zu bekommen.
Eine manuelle Zuordnung ist in diesem Fall nicht notwendig.
Feste IP Adresse mit NetFinder konfigurieren
Um eine feste IP Adresse zu vergeben, ist das Tool NetFinder zu nutzen.
1. Der Rechner muss über die Software Java verfügen. Diese kann ggf. kostenlos heruntergeladen werden
2. Laden Sie die Software NetFinder herunter und entpacken den Inhalt auf dem Rechner 3. Die Software kann nun durch Doppelklick auf die Datei „NetFinder -**.jar“ gestartet werden 4. Das NetFinder Fenster startet und verfügbare Zentralen und Gateways werden angezeigt 5. Die IP-Adresse Ihres Access Points wird ebenfalls angezeigt
6. Der zu editierende Access Point kann nun ausgewählt werden indem die Zeile markiert wird 7. "Netzwerkeinstellungen ändern" anklicken
8. Bei der folgenden Abfrage des Sicherheitsschlüssels ist "Passphrase als
Zeichenkette" auszuwählen und das das Passwort von der Rückseite des Access Points einzutragen (die Zeichenkette hinter PW:)
9. Nach der erfolgreichen Eingabe des Passwortes können die gewünschten Einstellungen vorgenommen werden
1.2 Ports
Geräte des privaten Heimnetzwerks, welche für Kommunikationen jeglicher Art eine Verbindung ins Internet z.B. zu einem Server benötigen, benötigen hierzu Schnittstellen im Router, die in der Regel freigegeben sind. Für einen reibungslosen Betrieb von Homematic IP sind bei Bedarf in der Firewall, folgende Ports freizuschalten:
Kommunikation HAP Cloud 9292 und 43439
Kommunikation Smartphone App Cloud 6969, 8888 und 48335 Es handelt sich bei allen Ports um TCP-Ports.
Hinweis:
Sofern ein Server in der Firewall eintragen werden muss (evtl. bei Firmennetzwerken), sollte
beachtet werden, dass es mehrere Server gibt. Es müssen daher alle Server unter *.homematic.com erreichbar sein.
2 Bei all diesen Ports handelt es sich um Standard-Ports im klassischen Heimnetzwerk, welche eher selten gesperrt sind, sofern der User keine diesbezüglichen Eingriffe vorgenommen hat.
2 Statusanzeigen am Access Point und mögliche Ursachen
Schnelles gelbes Blinken Keine Verbindung zum Netzwerk bzw. zum Router
gelbes Leuchten Keine Internetverbindung
blaues Blinken Homematic IP Server kann nicht erreicht werden Häufig werden unerwünschte Verhaltensweisen im Netzwerk durch diverse lokale Gegebenheiten bei der Erstinbetriebnahme verursacht. Um einfache Ursachen auszuschließen, sollte ein Neustart der relevanten Geräte in der folgenden Reihenfolge durchgeführt werden.
1. Router von der Spannungsversorgung trennen 2. Ggf. Switche von der Spannungsversorgung trennen 3. Access Point von der Spannungsversorgung trennen 4. mindestens 1 Minute warten
5. Spannungsversorgung des Routers herstellen 6. mindestens 5 Minuten warten
7. Spannungsversorgung der Switche herstellen 8. mindestens 3 Minuten warten
9. Spannungsversorgung des Access Points herstellen 10. Verhalten prüfen
11. Sollte das Verhalten weiterhin vorhanden sein, sind die Ursachen zu prüfen
2.1 Ursachen
Der Access Point erhält keine IP Adresse vom Router
Möglicherweise verwendet der Router kein DHCP – Automatische Adressvergabe. Diese Einstellung kann in der Regel am Router aktiviert werden und sollte im Router überprüft werden.
Internetverbindung zur Cloud ist gestört oder teilweise gestört
Für die Kommunikation zwischen Access Point und Cloud ist eine unterbrechungsfreie
Internetverbindung notwendig. Auch bereits kurzzeitige Abbrüche können zu unerwünschten
Verhaltensweisen führen und werden im Alarmprotokoll bei aktivem Hüll- oder Vollschutz angezeigt.
Ein Vergleich mit Sprachassistenzsystemen oder Streamingdiensten kann hier nicht herangezogen werden, da diese einen internen Puffer verwenden, um derartige Unterbrechungen auszugleichen.
Die möglichen Ursachen können sein:
• Die Kommunikation der verwendeten Ports werden durch den Internetprovider blockiert
• Der Internetprovider verursacht sehr hohe Latenzzeiten beim Aufbau der Verbindung
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3 Der Internetprovider ist hier zu kontaktieren, um eine dauerhafte Kommunikation zwischen dem Access Point und der Homematic IP Cloud sicherzustellen.
Der Router behindert die Verbindung zur Homematic IP Cloud
Für Einstellungen des Routers sollte der entsprechende technische Support des Herstellers oder alternativ des Internetproviders kontaktiert werden. Beim Betrieb des Access Point am Router ist sicherzustellen, dass eine dauerhafte Kommunikation des Access Point über die genutzten Ports uneingeschränkt möglich ist.
Hotlines der größten Anbieter:
• AVM Support
• Telekom/ Speedport Support
Energiespareinstellungen
Bei einigen Routern können die Netzwerkanschlüsse für eine automatische An- und Abschaltung konfiguriert werden, sofern keine oder nur sehr wenig Kommunikation hierüber stattfindet. Dies kann zu Problemen in der Kommunikation des Access Point führen, da dieser sehr datensparend arbeitet.
Deaktivierung der Energiesparfunktion „Greenmode“ an einer Fritz!Box 7590:
• Konfigurationsoberfläche des Routers aufrufen.
In der Regel kann diese über fritz.box oder 192.168.178.1 erreicht werden.
• Wenn nicht bereits erfolgt, muss die „Erweiterte Ansicht“ oben rechts aktiviert werden
• Unter Heimnetz Netzwerk Netzwerkeinstellungen kann die notwendige Konfiguration vorgenommen werden.
• Der LAN-Port, an dem der Access Point betrieben wird, sollte auf Power Mode stehen
Tipp: Sollte das verwendete Fritz!Box Modell das Umstellen des Power Modes lediglich für LAN Port 1 und 2 erlauben, sollte der Access Point an einen dieser Ports verbunden werden.
Netzwerk-Infrastruktur
Neben leicht ersichtlichen Faktoren, können auch für den Laien nicht ersichtliche lokale
Gegebenheiten eine einwandfreie Funktion behindern. Hier sollte ein lokaler Fachmann zu Rate gezogen werden.
2.1.5.1 Dämpfung
Jedes Netzwerkkabel enthält bauartbedingt parasitäre Kapazitäten und Widerstände, welche bei den vergleichsweise hohen Übertragungsfrequenzen von Ethernet-Datenübertragungen zu einer
Abschwächung des Signals führen können.
Je geringer die Signalspannung im Vergleich zum zwangsläufig vorhandenen Grundrauschen durch Störsignale ist, desto schwerer fällt es dem Empfänger, die Nutzdaten im Störsignal zu identifizieren.
4 2.1.5.2 Reflexion
Die Datenübertragung funktioniert am besten, wenn Sender und Empfänger denselben Ein- bzw.
Ausgangswiderstand haben. Ist dies nicht der Fall, können beispielsweise Signalteile vom Empfänger
"abprallen" und werden in die Leitung zurückgeworfen (reflektiert). Die reflektierten Signalteile stören die Datenübertragung.
2.1.5.3 Laufzeitverzerrungen
Ein digitales Signal (Rechtecksignal) ist im Idealfall aufgrund seiner steilen Signalflanken ein
"Gemisch" aus unendlich vielen Sinus-Signalen mit verschiedenen Frequenzen. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Frequenzen kommen die Signale zu leicht verschiedenen Zeiten beim Empfänger an. Bei einem ungünstigen zeitlichen Ablauf des verwendeten Kommunikationsprotokolls kann es daher zur Überlagerung der Signale und hiermit verbundenen Übertragungsproblemen kommen.
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Faktoren, die auf die Hochfrequenz-Datenübertragung Einfluss nehmen und einige der Faktoren beeinflussen sich zudem gegenseitig.
Das Zwischenschalten eines Switches hilft bei den meisten schwer identifizierbaren
Netzwerkproblemen, weil ein Switch viele der Faktoren beeinflusst: Er hat in den meisten Fällen einen geringfügig anderen Eingangswiderstand als der verwendete Router, da das Gerät den Paketfluss steuert, treten außerdem Verzögerungen auf, die sich positiv auf Reflexion und
Laufzeitverzerrungen auswirken können. Zudem wird ein weiteres Netzwerkkabel verwendet, das sich auf die Dämpfung auswirkt.
Defektes Netzwerkkabel
Zum Betrieb des Homematic IP Access Points am Router ist ein geschirmtes Netzwerkkabel zu nutzen. Dieses kann ggf. durch mechanische Beanspruchung oder Produktionsfehler einen Defekt aufweisen und sollte bei Fehlverhalten des Access Points mit überprüft werden. Ein Tausch mit einem getesteten Kabel empfiehlt sich in diesem Fall.
Externe Störquellen
Im privaten Umfeld können diverse Faktoren negativen Einfluss auf das Homematic IP System nehmen.
Dies können beispielsweise
• unterschiedliche Funknetze mit vergleichsweise hoher Sendeleistung o WLAN
o Mobilfunk o DECT o Babyphones o Wetterstationen
• Netzstörer, welche hochfrequente Störsignale auf die Netzspannung aufmodulieren o Schaltnetzteile, z.B. in Steckernetzteilen oder anderen elektrischen
Verbrauchern o Großverbraucher
o Industrie in der Nachbarschaft
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5 Durch oben genannte Gründe, können große ortsbedingte Unterschiede in der Leistungsfähigkeit von Netzwerken entstehen, selbst wenn diese mit den gleichen Komponenten aufgebaut werden.
Daher sollte
• der Access Point mindestens einen Meter entfernt von anderen elektronischen Geräten positioniert werden
• das Steckernetzteil des Accesspoints in eine separate Steckdose, entfernt von anderen Steckernetzteilen eingesteckt werden.
Managebarer Switch
Bei Verwendung von managebaren Switchen, müssen folgende Definitionen beachtet werden.
- Autohandling: AUS
- 100MB Full Duplex für den verwendeten Port
- UDP und Multicast erlauben (IGMP-Snooping und IGMP v1, deaktivieren)
Ohne diese Anpassungen kann es im Pakettransfer zu Fehlern kommen, welche dann einen Verbindungsabbruch verursachen.
Sollte eine einwandfreie Funktion in dieser Konstellation nicht möglich sein, empfiehlt es sich den Access Point direkt am Router zu betrieben.
Multimedia Receiver - Horizon Box/ Entertain/ Sky Q
Bei Nutzung von Multimedia Receivern sollte ein Abstand von einen Meter zum Access Point nicht unterschritten werden, um Verbindungsprobleme zu vermeiden.
LTE/ UMTS Verbindung
Bei Internetverbindungen via LTE oder UMTS können im Betrieb unterschiedliche Verhalten auftreten, die eine stetige Cloudverbindung verhindert. Eine ausreichende Netzqualität muss zwingend vorhanden sein. Des Weiteren haben einige Anbieter/ Router die Eigenschaft, bereits bei geringen Übertragungsdaten die Verbindung zu unterbrechen.
Es empfiehlt sich, bezüglich einer stabilen und dauerhaften Internetverbindung den entsprechenden Provider zu kontaktieren.
6
3 Homematic IP App verbindet sich nicht
3.1 WLAN/ Router
Ports
Wie der Access Point, benötigt das Smartphone Freigaben im lokalen WLAN um mit dem Homematic IP Server zu kommunizieren.
Unerwünschte Verhalten, wie Verbindungs- oder Anlernprobleme können dadurch verursacht werden, dass die App, bzw. Ihr Smartphone eine eingeschränkte Internetverbindung besitzt.
Das Verhalten kann einfach überprüft werden, indem das Smartphone eine Verbindung über das Mobilfunknetz herstellt, und hierzu die WLAN Verbindung temporär trennt. Ist hier eine
einwandfreie Funktion gegeben, sollten die Einstellungen und notwendigen Ports im Router überprüft werden.
Ihr Router hat ein Firmwareupdate gemacht. Hierbei kommt es vor, dass der neue Sicherheitsstufen Filter Ihrem Smartphone standardseitig mit Standard Zugriffsmöglichkeiten priorisiert. Dies können Sie über die Fritzbox ändern. Dies ist auch notwendig, wenn der oben genannte Sachverhalt zutrifft.
Profile / Gastnetzwerk
Die Fritz!Box besitzt ab Werk bereits voreingestellte Zugangsprofile.
• Standard
o Dieses Profil wird standardmäßig von allen Geräten im Heimnetz verwendet und wird allen neuen Geräten im Heimnetz automatisch zugeordnet.
• Gesperrt
o Geräte, die dieses Profil verwenden, können nicht auf das Internet zugreifen.
• Unbeschränkt
o Geräte, die dieses Profil verwenden, können immer und ohne Einschränkungen auf das Internet zugreifen.
• Gast
o Dieses Profil gilt für alle Geräte im Gastnetz und kann individuell angepasst werden.
Bei der Nutzung von Homematic IP benötigen der Access Point und das Smartphone eine Unbeschränkte Internetverbindung.
Kindersicherung
Einige Router besitzen die Möglichkeit Endgeräten, wie beispielsweise einem Smartphones oder Tablet zeitliche oder inhaltliche Zugangsbeschränkungen zu geben. Diese können beispielsweise in
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7 der Fritz!Box im Menüpunkt "Kindersicherung" für das jeweilige Endgerät konfiguriert werden. Hier sollte sichergestellt werden, dass diese keinen negativen Einfluss auf die Kommunikation nimmt.
3.2 Backup
Nach einem Smartphonewechsel kann die Homematic IP App nicht aus einem Backup wiederhergestellt werden. Dies hat den Hintergrund, da eine durch den Hersteller generierte Nummer an der Cloud hinterlegt wird. Bei Wiederherstellung aus einem Backup wird bei
Verwendung geprüft, ob es sich um das hinterlegte Smartphone handelt. Falls nicht, wird das Gerät abgewiesen.
In diesem Fall muss die App deinstalliert und erneut installiert werden. Nachdem die
Authentifizierung der App am Access Point erneut durchgeführt wurde, ist die Verbindung wieder einwandfrei gegeben. Die gesamte Installation ist nach dem Abschluss des Vorgangs wieder vorhanden.