Pflege eines Kindes mit
Meningitis
Gliederung
1. Definition
2. Epidemiologie 3. Krankheitsbild
3.1 Ursachen und Infektionsweg 3.2 Symptome
3.3 Komplikationen und Folgen 3.4 Prognose
4. Diagnostik 5. Behandlung
6. Pflegeprobleme, Pflegeziele und Pflegemaßnahmen
Definition
● Meningitis = Hirnhautentzündung
● Häufig lebensbedrohlich
● Infektion des ZNS mit Befall der Hirnhäute (Meningen)
● Unterschied Enzephalitis: Entzündung des Gehirns
Epidemiologie
● Weltweit erkranken ca. 500.000 Menschen pro Jahr, davon am häufigsten Säuglinge und
Kleinkinder
● Häufigkeit der viralen Meningitis pro Jahr in Deutschland: 20 Fälle pro 100.000 Einwohner
● Häufigkeit der bakteriellen Meningitis pro Jahr in Deutschland: 1-10 Fälle pro 100.000
Einwohner
● Häufigkeit der tuberkulösen Meningitis pro Jahr
Ursachen und Infektionsweg
Ursachen:
● Bakterielle Meningitis: Pneumokokken und Meningokokken
● Meningokokken lassen sich je nach äußerer Struktur in sogenannte Serogruppen einteilen, meist lösen die Gruppen B und C eine
Meningitis aus
Ursachen und Infektionsweg
● Virale Meningitis: Bestimmte Viren gelangen in das Gehirn (Enteroviren, Mumps- und
Herpesviren)
● Neugeborenen-Meningitis wird meist durch Darmbakterien ausgelöst
● Bakterien gelangen aufgrund einer entzündeten Stelle in die Hirnhäute
Ursachen und Infektionsweg
Infektionsweg:
● Am häufigsten werden Pneumokokken und Meningokokken durch Tröpfcheninfektion übertragen
● Kann auch durch Schmierinfektion übertragen werden
● Außerhalb des Körpers sterben die Erreger schnell ab
Symptome
● Grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen
● Berührungs-, Geräusch und Lichtempfindlichkeit
● Übelkeit und Erbrechen
● Neurologische Störungen wie epileptische Anfälle, Schwindel, Hörstörungen und
Schläfrigkeit
● Dunkelrote Stellen und Petechien auf der Haut
Symptome
● Nackensteifigkeit als charakteristische Beschwerden
● Bei Babys und Kleinkindern sind die Symptome meist weniger charakteristisch
● Eher Fieber, Erbrechen, Schläfrigkeit und manchmal Krämpfe
● Fontanelle kann nach außen gewölbt sein
● Virale Meningitis verläuft meist
komplikationslos, die bakterielle ist eine ernste Krankheit
Komplikationen und Folgen
● Etwa 10-20% aller Erkrankten entwickeln Folgen
● Wenn die Krankheit unbehandelt bleibt, kann sie schnell zum Tod führen
● Mögliche Folgen sind:
● Entwicklungsstörungen
● Intelligenzminderung
● Schädigung des Innenohrs
Komplikationen und Folgen
● Hirnnervenlähmungen
● Krampfanfälle
● Schwellung im Gehirn
● Hydrozephalus
● Sepsis
● Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom
→ tritt bei ca. 15% der Patienten mit einer Meningokokken-Sepsis auf
Komplikationen und Folgen
Prognose
● Sterblichkeitsrate bei Neugeborenen: 5-25%, 20-50% der Überlebenden entwickeln Hirn und Nervensystem Schädigungen
● Sterblichkeitsrate bei Kindern: 5-10%, 15-25%, der Überlebenden entwickeln Hirn und
Nervensystem Schädigungen
● Sterblichkeitsrate bei Erwachsenen < 60 Jahre:
17%
Prognose
● Sterblichkeitsrate bei Erwachsenen > 60 Jahre:
37%
● Je früher man sich behandeln lässt, desto besser die Prognose
Diagnostik
● Blutabnahme
● Lumbalpunktion
→ kann nicht bei erhöhtem Hirndruck durchgeführt werden
● Teilweise bildgebende Verfahren
Behandlung
● Einzelzimmer mit Isolierung
● Antibiotikatherapie mit Breitsprektumantibiotika (Ceftriaxon, Ampicillin), in der Regel als
Infusion
● Bei eindeutiger Diagnose der bakteriellen
Meningitis wird das Antibiotikum ggf. angepasst um gezielt gegen den Erreger zu wirken
● Kontaktpersonen erhalten vorbeugend ein Antibiotikum → alle die in den letzten 7-10
Behandlung
● Kortisontherapie
● Bei viraler Meningitis werden gewöhnlich nur die Symptome behandelt
● Vorbeugend
● Impfung gegen Serogruppe C ab dem 2.
Lebensjahr
● Weitere Impfstoffe gegen Serogruppe A,C,W,Y und B
Pflegeprobleme, Pflegeziele &
Pflegemaßnahmen
● Pflegeproblem 1:
→ beeinträchtigtes Wohlbefinden durch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Berührungs- und Lichtempfindlichkeit
● Pflegeziel:
→ Wohlbefinden steigern, Ruhebedürfnis erfüllen
Pflegeprobleme, Pflegeziele &
Pflegemaßnahmen
● Pflegemaßnahmen:
→ abgedunkeltes Zimmer
→ruhiges Verhalten, ruhige Umgebung
→ Schmerzmedikamente nach Anordnung, sowie Schmerzüberwachung
→ bequeme Lagerung
→ Temperaturkontrolle, evtl. fiebersenkende Maßnahmen
Pflegeprobleme, Pflegeziele &
Pflegemaßnahmen
● Pflegeproblem 2:
→ unzureichende Nahrungsaufnahme durch Unwohlsein, Übelkeit und Erbrechen
● Pflegeziel:
→ ausreichende Nahrungszufuhr
Pflegeprobleme, Pflegeziele &
Pflegemaßnahmen
● Pflegemaßnahmen:
→ Kind nicht zum Essen zwingen
→ nach Möglichkeit Wunschkost
→ in schweren Fällen parenterale Ernährung
Pflegeprobleme, Pflegeziele &
Pflegemaßnahmen
● Pflegeproblem 3:
→ hoher Flüssigkeitsverlust durch Fieber
● Pflegeziel:
→ für ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen
Pflegeprobleme, Pflegeziele &
Pflegemaßnahmen
● Pflegemaßnahmen:
→ Kind regelmäßig zum Trinken animieren
→ Lieblingsgetränke anbieten
→ wasserreiche Speisen anbieten
→ evtl. Infusionstherapie
Pflegeprobleme, Pflegeziele &
Pflegemaßnahmen
● Pflegeproblem 4:
→ Gefahr von Folgeschäden und bleibenden Behinderungen, wie Hydrozephalus und
Taubheit
● Pflegeziel:
→ frühzeitiges Erkennen von Komplikationen wie zunehmender Kopfumfang und
eingeschränktes Hörvermögen
Pflegeprobleme, Pflegeziele &
Pflegemaßnahmen
● Pflegemaßnahmen:
→ Kontrolle der Vitalzeichen, dabei die Häufigkeit an den Zustand des Kindes anpassen
→ Kontrolle von Bewusstseinslage und Hörvermögen
→ Kopfumfang täglich messen
Quellenverzeichnis
● https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und- medizin/infektionen/was-ist-eine-meningitis--2022214?tkcm=ab
● https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/meningitis
● https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und- medizin/infektionen/was-ist-eine-meningitis--2022214
● https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/gesundheitsprobleme-von- kindern/bakterielle-infektionen-bei-s%C3%A4uglingen-und-
kindern/meningitis-hirnhautentz%C3%BCndung-bei-kindern
● https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12- jahre/meningokokken.html#c8394
● https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/meningokokken.html
● Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, 5. Auflage, Thieme Verlag