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Begründung: Kennzahlenvergleich der überörtlichen Träger der Sozialhilfe 2011

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Academic year: 2022

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Begründung:

Kennzahlenvergleich der überörtlichen Träger der Sozialhilfe 2011

1 Zur Einführung ... 2

2 Zentrale Ergebnisse (Management Summary) ... 3

3 Wohnen ... 6

3.1 Stationäre Eingliederungshilfe in Wohneinrichtungen ... 6

3.1.1 Plätze ... 6

3.1.2 Leistungsberechtigte ... 6

3.1.3 Ausgaben ... 8

3.1.4 Refinanzierungsquote ... 9

3.2 Selbstständiges Wohnen mit ambulanter Unterstützung ... 10

3.2.1 Leistungsberechtigte ... 11

3.2.2 Ausgaben ... 11

3.2.3 Ambulantisierung ... 12

3.3 Behinderungsart und Wohnform ... 13

3.4 Alter und Wohnform ... 13

4. Beschäftigung in Werkstätten für behinderte Menschen ... 14

4.1 Leistungsberechtigte Personen ... 15

4.2 Werkstattbeschäftigung nach Behinderungsarten ... 16

4.3 Alter der Leistungsberechtigten ... 16

4.4 Werkstattbeschäftigung und Wohnform ... 16

4.5 Ausgaben ... 17

5. Wohnen und Beschäftigung: Verteilung nach Geschlecht ... 18

6. Anlage 1 ... 20

(2)

1 Zur Einführung

Benchmarking-Projekt der BAGüS

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe (BAGüS) ist der freiwillige Zusammenschluss aller 23 überörtlichen Träger der Sozialhilfe in der Bundes- republik Deutschland. Der Aufgabenschwerpunkt der überörtlichen Träger der Sozialhil- fe liegt vor allem in der Finanzierung sozialer Dienstleistungen und in der konzeptionel- len Entwicklung und Weiterentwicklung dieser Dienste, Leistungen und Hilfen, insbe- sondere im Aufgabenfeld der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung. Eines der Projekte der BAGüS in diesem Zusammenhang ist das im Jahr 1998 begonnene Benchmarking im Bereich der Eingliederungshilfe, das die 23 BAGüS-Mitglieder in Zu- sammenarbeit mit con_sens (Consulting für Steuerung und soziale Entwicklung GmbH, Hamburg) durchführen.

Mit dem seit 2009 jährlich erscheinenden „Kennzahlenvergleich der überörtlichen Träger der Sozialhilfe“ wird das Ziel verfolgt, eine möglichst vollständige Zusammenschau der ambulanten, teilstationären und stationären Angebote im Bereich der Eingliederungshil- fe abzubilden. Dabei fließen auch Daten aus den Bundesländern ein, in denen die Leis- tungen der Eingliederungshilfe kommunalisiert sind.

Inhalt und Struktur des Benchmarking-Berichts 2011

Der 118 Seiten umfassende Kennzahlenvergleich 2011 enthält, neben einer zusammen- fassenden Darstellung zentraler Ergebnisse (Management Summary) und einer kurzen Einleitung zu Beginn, die Darstellung der relevanten Kennzahlen der einzelnen überört- lichen Sozialhilfeträger sowie eine deutschlandweite Gesamtbetrachtung. Dargestellt werden Kennzahlen zur Entwicklung bei den Leistungsberechtigten, den Plätzen und den Ausgaben für die Bereiche stationäres und ambulant betreutes Wohnen sowie Tages- und Beschäftigungsstruktur. Der Anhang enthält ergänzende Grafiken und Tabellen.

Hinweise zu Methode und Datenlage

An der Vorgehensweise der Datenerhebung haben sich gegenüber den letzten Kennzah- lenvergleichen keine Änderungen ergeben. Die Datenlage der einzelnen Teilnehmer ist nach wie vor durchaus unterschiedlich. So liegen beispielsweise für Schleswig-Holstein außer im Bereich WfbM grundsätzlich keine Platzzahlen vor; in Thüringen waren die Einnahmen 2011 nicht zu ermitteln. Über die Veränderungen in der Datenlage gegen- über dem Vorjahresbericht informiert der aktuelle Kennzahlenvergleich auf S. 15ff.

Für Leserinnen und Leser aus dem Gebiet von LVR und LWL ist der Hinweis wichtig, dass es in NRW keine Tagesförderstätten für Menschen mit geistiger und/oder körperli- cher Behinderung gibt, da diese Zielgruppe, auch bei schwerer Behinderung, in den WfbM beschäftigt ist.

(3)

Inhalte der Berichtsvorlage

Mit dieser Vorlage wird wie in den Vorjahren über die wesentlichen Ergebnisse des Kennzahlenvergleichs informiert. Darüber hinaus werden die Ergebnisse im Hinblick auf die Entwicklungen der beiden nordrhein-westfälischen Landschaftsverbände LVR und LWL betrachtet, sowie im Vergleich mit ausgewählten anderen größeren Bundesländern (Bayern, Baden-Württemberg, Hessen).

Nachfolgend werden zunächst die im sog. ‚Management Summary‘ zusammengefassten zentralen Ergebnisse des Kennzahlenvergleichs 2011 (siehe Bericht S. 9 ff.) wiederge- geben. Dem schließt sich die Darstellung der wichtigsten Kennzahlen des

Benchmarking-Berichts für die Bereiche Wohnen und Werkstätten für behinderte Men- schen an.

Die Vorlage wird in der Anlage 1 ergänzt um einen Überblick mit Informationen zu den 23 überörtlichen Sozialhilfeträgern.

Mit separater Post erhalten alle Fraktionen fünf Druckexemplare des 118-seitigen Be- richts. Unter www.bagues.de > Veröffentlichungen > Druckwerke steht der Kennzah- lenbericht 2011 auch als pdf zum Download zur Verfügung.

2 Zentrale Ergebnisse (Management Summary)

Im Folgenden wird die Management Summary des Kennzahlenberichts 2011 wiederge- geben. Die Zahl der überörtlichen Träger / Bundesländer, deren Angaben in die Aussa- gen eingeflossen sind, schwankt und ist jeweils angegeben. Zwischen den Aussagen zum deutschlandweiten Trend und der konkreten Situationen in einzelnen Bundeslän- dern kann es selbstverständlich Abweichungen und Unterschiede geben. Bei jeder Aus- sage ist daher die Situation beim LVR jeweils ergänzend dargestellt.

Die Zahl der Menschen mit Behinderung, die beim Wohnen auf eine Betreuung angewiesen sind, steigt bundesweit.

Seit 2003 hat die Zahl der Menschen mit Behinderung, die stationär oder ambulant be- treut wohnen, um 42,7% zugenommen, von 2010 auf 2011 um 3,4%.

(Angaben von 14 überörtlichen Sozialhilfeträgern) Dieser Trend gilt auch für das Rheinland.

Die Zahl der erwachsenen Menschen mit Behinderung in stationären Einrich- tungen steigt seit 2003 um 10%.

Da die Zahl der erwachsenen Menschen mit Behinderung in betreuten Wohnformen insgesamt mehr gewachsen ist als die Zahl der erwachsenen Menschen, die eine Hilfe in stationäre Einrichtungen erhalten, hat sich der Anteil der Menschen mit stationären Wohnhilfen von ca. 77% auf rund 57% reduziert.

(Angaben von 13 überörtlichen Sozialhilfeträgern)

Dieser Trend gilt für das Rheinland nicht. Die absolute Zahl der Leistungsbe- rechtigten in stationären Einrichtungen ist im Vergleich zu 2003 rückläufig.

Der Anteil der der Menschen mit stationären Wohnhilfen liegt 2011 bei 45,7%.

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Die Zahl der behinderten Kinder und Jugendlichen (ohne seelisch behinderte Perso- nen) in stationären Einrichtungen ist seit 2003 insgesamt um 14,6% gesunken (bei ca.

1/3 aller üöTr stagniert die Zahl bzw. steigt leicht).

(Angaben von 20 überörtlichen Sozialhilfeträgern) Dieser Trend gilt auch für das Rheinland.

Der Zuwachs im stationären Wohnen hat sich gegenüber dem Vorjahr verringert.

Hatte sich der Zuwachs in 2009 gegenüber dem Zeitraum 2005 bis 2008 etwas beschleunigt (+1,6%), geht er seit 2010 zurück (2010: +0,4%; 2011: +0,3%).

(Angaben von 21 überörtlichen Sozialhilfeträgern)

Im Rheinland sind die Fallzahlen seit 2005 durchgängig rückläufig. Im Vergleich zu 2010 ist der Rückgang 2011 jedoch so minimal, dass es angemessener ist, von einer Stagnation der Fallzahlen zu sprechen.

Der Anteil der Menschen mit Behinderung, die ambulant betreut wohnen, wächst weiterhin stark.

Die Zahl der Menschen, die in einer ambulant betreuten Wohnform leben, ist seit 2003 um ca. 175% gestiegen – die Dynamik hat sich gegenüber den Vorjahren etwas ver- langsamt.

(Angaben von 16 überörtlichen Sozialhilfeträgern) Dieser Trend gilt auch für das Rheinland.

Das Durchschnittsalter der Menschen im ambulant und stationär betreuten Wohnen steigt.

Seit 2000 ist das Durchschnittsalter im stationär betreuten Wohnen von 40,2 auf 44,1 Jahre gestiegen (inkl. Kinder und Jugendliche). Das Durchschnittsalter der er- wachsenen LB, die 18 Jahre und älter sind, beträgt in 2011 45,7 Jahre. Die Zahl der Menschen, die 65 Jahre und älter sind, hat in diesem Zeitraum um 93% zugenommen.

(Angaben von 12 überörtlichen Sozialhilfeträgern)

In 2011 beträgt das Durchschnittsalter der erwachsenen Menschen mit Behinderung im ambulant betreuten Wohnen 43,1 Jahre und liegt damit 2,6 Jahre unter dem Durch- schnitt für erwachsene LB im stationären Wohnen.

(Angaben von 15 überörtlichen Sozialhilfeträgern)

Dieser Trend – steigendes Durchschnittsalter im ambulant betreuten und stationären Wohnen - gilt auch für das Rheinland.

Ausgaben für das stationäre Wohnen steigen primär wegen höherer Fallkosten.

Die Bruttoausgaben im stationären Wohnen sind seit 2007 um 14,6% gestiegen, die Zahl der LB um 2,5%.

Im gleichen Zeitraum erhöhten sich die Brutto-Fallkosten (gewMW) um 11,6% - d.h. die Ausga- bensteigerung ist in erster Linie auf höhere Fallkosten und weniger auf die gestiegene Zahl der LB zurückzuführen.

Die Fallkosten steigen wegen tariflicher Steigerungen, dem Ausbau der Tagesstruktur für die zuneh- mende Zahl älterer Bewohner und einer Erhöhung des Hilfebedarfs.

(Angaben von 18 überörtlichen Sozialhilfeträgern) Dieser Trend gilt auch für das Rheinland.

Immer mehr Menschen mit Behinderung sind im Arbeitsbereich einer WfbM

(5)

beschäftigt1.

Seit 2005 hat die Zahl der Werkstatt-Besucher um 21,7% zugenommen. Dies ent- spricht einem durchschnittlichen Zugang von ca. 7.200 Leistungsberechtigten pro Jahr.

(Angaben von 22 überörtlichen Sozialhilfeträgern) Dieser Trend gilt auch für das Rheinland.

Seit 2008 sinkt die Zahl der Zugänge im Arbeitsbereich der WfbM.

Die Zuwachsraten sinken seit 2008 durchgängig von 3,3% auf 2,4% in 2011. Gleichzei- tig steigt die Gesamtzahl der Werkstatt-Besucher weiter an, weil auch bei weniger Zu- gängen keine Abgänge in vergleichbarer Größenordnung stattfinden.

(Angaben von 22 überörtlichen Sozialhilfeträgern)

Im Rheinland liegen die Zuwachsraten seit 2008 gleichbleibend bei rund 3,5% im Jahr.

Der Anteil von Menschen mit einer primär seelischen Behinderung in den WfbM steigt weiterhin.

Der Anteil der LB mit einer seelischen Behinderung ist seit 2008 von 15,9% auf 17,5%

gestiegen, die Zahl der Werkstattplätze speziell für diesen Personenkreis im gleichen Zeitraum von 14,2% auf 15,9%.

(Angaben von 13 üöTr zur Behinderungsart und 15 üöTr zu WfbM-Plätzen) Dieser Trend gilt auch für das Rheinland.

Die Werkstatt-Beschäftigten im Arbeitsbereich der WfbM werden immer älter.

Seit 2001 ist die Altersgruppe der unter 40-Jährigen von fast 60% auf 46% in 2011 zurück- gegangen. Die Altersgruppe der über 50-Jährigen hat von 14,7% auf 24,6% zugenommen und wird angesichts der bestehenden Altersstruktur in den kommenden Jahren weiter steigen.

(Angaben von 14 überörtlichen Sozialhilfeträgern) Dieser Trend gilt auch für das Rheinland.

Die Ausgaben für die Werkstätten steigen vor allem aufgrund der zunehmen- den Zahl von Werkstattbeschäftigten.

Die Bruttoausgaben für die Werkstätten sind seit 2008 um 15,5% gestiegen, die Stei- gerungsrate ist dabei von 6,1% auf 4,1% gesunken. Das hängt mit der ebenfalls lang- samer wachsenden Zahl von Leistungsberechtigten seit 2008 zusammen.

(Angaben von 22 überörtlichen Sozialhilfeträgern)

Dieser Trend gilt grundsätzlich auch für das Rheinland. Bezogen auf die Kosten pro Fall hat der LVR jedoch 2011 aufgrund einer Nullrunde bei den Entgeltver- handlungen eine Senkung der Bruttoausgaben pro leistungsberechtige Person erreicht.

Die Zahl der nicht werkstattfähigen LB nimmt weiter zu.

Die Zahl der LB im stationären Wohnen mit einer heiminternen Tagesstruktur und in den Tagesför- derstätten/Förderbereiche wächst weiterhin, sowohl in absoluten Zahlen als auch relativ zur Zahl der LB in Werkstätten. Der Anteil der LB nur in Tagesförderstätten an allen LB im Arbeits- und Beschäfti- gungsbereich (Tagesförderstätten und WfbM) hat seit 2001 von 5,7% auf 7,4% in 2011 zugenom-

1LVR / LWL: In Nordrhein-Westfalen gibt es das Angebot von Tagesförderstätten für geistig und/oder körperlich behinderte Menschen nicht, so dass hier auch diejenigen schwerer behinderten Menschen in den Werkstätten beschäftigt sind, die in den anderen Bundesländern eine Tagesförderstätte besuchen.

(6)

men.

(Angaben von 16 üöTr zu Tagesförderstätten und 7 üöTr zur heiminternen Tagesstruktur) In NRW sind auch Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf in einer WfbM beschäftigt.

In allen Leistungsbereichen gibt es mehr Männer als Frauen.

Seit 2007 wird das Merkmal „Geschlecht“ erhoben und zeigt in Abhängigkeit von der jeweiligen Angebotsform eine mehr oder weniger deutlich überproportionale Verteilung der Männer - mehr im stationär betreuten Wohnen und in WfbM, weniger im ambulant betreuten Wohnen und in Tagesförderstätten.2

Dieser Trend gilt auch für das Rheinland.

3 Wohnen

3.1 Stationäre Eingliederungshilfe in Wohneinrichtungen

• In NRW wurden – anders als im Bundestrend - auch in 2011 Plätze abgebaut.

• Die Zahl der Leistungsberechtigten stagniert.

• Die Brutto-Fallkosten steigen bundesweit wie auch in NRW.

3.1.1 Plätze

Die Platzzahldichte (Plätze pro 1.000 Einwohner) ist bundesweit unverändert. Bezogen auf die einzelnen Bundesländer ist die Entwicklung unterschiedlich. Während in Meck- lenburg-Vorpommern, Hamburg und Niedersachsen die Platzdichte steigt, haben die Landschaftsverbände in NRW auf Grundlage der Rahmenzielvereinbarung Wohnen II, die Ende 2008 abgeschlossen wurden, auch in 2011 Plätze abgebaut. Baden-

Württemberg und Schleswig-Holstein haben keine Platzzahlen melden können.

3.1.2 Leistungsberechtigte

Bundesweit steigt die Zahl der Leistungsberechtigten im stationären Wohnen von 2010 auf 2011 geringfügig (um 0,3%). Die Steigerungsrate ist im Vergleich zum Vorjahr na- hezu unverändert (2010: 0,4 %). Statistisch gesehen lebt im Bundesschnitt einer von 395 Einwohnerinnen und Einwohnern in einer Wohneinrichtung. In NRW stagniert die Zahl der Leistungsberechtigten in Wohneinrichtungen. Beim LVR ist ein leichter Rück- gang festzustellen (-0,4%), beim LWL ein leichter Fallzahlanstieg (0,5%). Im Vergleich 2010/2011 verzeichnen 6 Bundesländer (LVR, Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Berlin und Brandenburg) einen Fallzahlrückgang (s. Abb.1).

Die Zahl der Leistungsberechtigten pro 1000 Einwohner (Dichtewerte) hat sich im bun- desweiten Mittelwert nicht verändert.

2 Eine Gesamtdarstellung und die Einzeldarstellungen der Geschlechterverteilung, ausdifferenziert nach übe- rörtlichen Sozialhilfeträgern, befinden sich im Anhang des Kennzahlen-Berichts (Abb. 63, 66, 72, 74, 83, 86).

(7)

ABB.1:LEISTUNGSBERECHTIGTE IM STATIONÄREN WOHNEN - ABSOLUTE ZAHLEN VON 2003 BIS 2011(KEZA 1.2.1.A)

Kennzahl 1.2.1.a

Leistungsberechtigte im stationären Wohnen (absolute Zahlen) 2003-2011

22.926

4.608

9.980

6.018 6.880

5.885

2.278 2.637 2.297 4.352

2.687 2.172 14.244

4.746 6.473

23.230 22.771 22.092

9.219 9.290 9.627

0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000

BB BE BW MFR NDB OBB OFR OPF SCHW UFR HB HE HH MV NI LVR LWL SH SL SN ST TH

Anzahl Leistungsberechtigte

Anzahl LB 2003 Anzahl LB 2004 Anzahl LB 2005 Anzahl LB 2006 Anzahl LB 2007 Anzahl LB 2008 Anzahl LB 2009 Anzahl LB 2010 Anzahl LB 2011

© 2012 BAGüS/con_sens

Details zur Datengrundlage s. Kennzahlenbericht S. 22

Wie sich die Zahl der Leistungsberechtigten in NRW im Vergleich zu anderen Flächen- ländern seit 2005 entwickelt hat, zeigt Tab. 1.

TAB.1:ZAHL DER LB IM STATIONÄREN WOHNEN 2005 BIS 2011 IN NRW UND ANDEREN FLÄCHENLÄNDERN

Leistungsberechtigte im stationären Wohnen Veränderung von 2005 zu

2011 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 absolut in % LVR

(Einwohner 9, 5 Mio.) 23.726 23.520 23.303 22.960 22.908 22.857 22.771 -955 -4%

Veränderung in % 0,11% -0,87% -0,92% -1,47% -0,23% -0,22% -0,38%

LWL

(Einwohner 8,3 Mio.) 21.025 21.390 21.699 21.588 21.705 21.987 22.092 1.067 5%

Veränderung in % 2,51% 1,74% 1,44% -0,51% 0,54% 1,30% 0,48%

NRW gesamt

(Einwohner:17,8 Mio.) 44.751 44.910 45.002 44.548 44.613 44.844 44.863 112 0%

Veränderung in % 1,22% 0,36% 0,20% -1,01% 0,15% 0,52% 0,04%

Bayern gesamt

(Einwohner:12,6 Mio.) 26.503 26.921 27.253 27.692 28.015 28.330 28.839 2.336 9%

Veränderung in % -1,20% 1,60% 1,20% 1,60% 1,20% 1,10% 1,80%

Baden Württemberg

(Einwohner :10,8 Mio.) 21.235 21.853 22.124 22.089 22.655 22.789 22.926 1.691 8%

Veränderung in % 0,60% 2,90% 1,20% -0,20% 2,60% 0,60% 0,60%

Hessen

(Einwohner :6 Mio.) 12.790 13.195 13.512 13.797 14.058 14.182 14.244 1.454 11%

Veränderung in % 1,50% 3,20% 2,40% 2,10% 1,90% 0,90% 0,44%

(8)

Während in NRW die Zahl der Menschen mit stationären Wohnhilfen seit 2005 stagniert, verzeichnen die anderen Bundesländern Steigerungen zwischen 9 und 11 % im Ver- gleich zu 2005, wobei die Steigerungsraten jedoch zurück gehen.

Bundesweit, wie auch im Rheinland, steigt das Durchschnittsalter der Leistungsberech- tigten im stationären Wohnen: von 2000 bis 2011 um fast 4 Jahre auf 44,1 im Schnitt aller überörtlichen Sozialhilfeträger. Mit 44,8 liegt das Durchschnittsalter im Rheinland leicht über diesem bundesweiten Wert. Betrachtet man nur die erwachsenen Leistungs- berechtigten und rechnet die Kinder und Jugendlichen heraus, steigt das Durchschnitts- alter bundesweit auf 46,6 Jahre.

3.1.3 Ausgaben

Die Brutto-Ausgaben pro Empfängerin bzw. Empfänger stationärer Wohnleistungen sind im Berichtszeitraum bundesweit um 0,7% gestiegen - umgerechnet 284 Euro.

ABB.2:BRUTTOAUSGABEN IM STATIONÄREN WOHNEN PRO LEISTUNGSBERECHTIGTEN IN 2007 BIS 2011(KEZA 1.3.1.0) (BERICHT S.52)

Kennzahl 1.3.1.0

Brutto-Ausgaben im stationären Wohnen pro Leistungsberechtigten 2007 bis 2011

- Gesamtsumme der Ausgaben pro Jahr geteilt durch alle LB im stationären Wohnen am Jahresende -

42.347 43.588 43.463 23.243

32.266 38.941 39.316 46.152 36.761 35.970 39.366 36.895 44.419 37.546 46.538 45.348 37.253 24.604 28.465 27.254

38.870 €

0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000

BB BW MFR NDB OBB OFR OPF SCHW UFR HB HE HH MV NI LVR LWL SH SL SN ST TH

Brutto-Fallkosten in Euro

Brutto-Fallkosten 2007 Brutto-Fallkosten 2008 Brutto-Fallkosten 2009 Brutto-Fallkosten 2010 Brutto-Fallkosten 2011 gewMW 2011

© 2012 BAGüS/con_sens

Details zur Datengrundlage s. Kennzahlenbericht S. 52

Als Gründe für die gestiegenen Fallkosten werden im Wesentlichen folgende Punkte ge- sehen:

• höherer Anteil älterer Bewohnerinnen und Bewohner und damit steigende Leis- tungsumfänge im stationären Wohnen

• zunehmender Bedarf an interner Tagesstruktur im Heim für Diejenigen, die aus Altergründen aus der WfbM ausgeschieden sind.

(9)

• Tarifsteigerungen

• Veränderung in der Bewohnerstruktur in den stationären Einrichtungen, in Fol- ge der fortschreitenden Ambulantisierung: stärkere Konzentration von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf

Betrachtet man die Entwicklung in Nordrhein-Westfalen mit der in anderen Flächenlän- dern zeigt sich auch hier eine durchgehende Steigerung der durchschnittlichen Fallkos- ten von 2005 bis 2011. Der prozentuale Anstieg fällt im Vergleich beim LVR mit 16 % am geringsten aus (s. Tabelle 2)

TAB.2:ENTWICKLUNG DER DURCHSCHNITTLICHEN FALLKOSTEN IM STATIONÄREN WOHNEN VON 2005 BIS 2011 IN NRW

UND ANDEREN FLÄCHENLÄNDERN

Fallkosten im stationären Wohnen

Steigerung von 2005 (BaWü:2007) zu

2011

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

absolut in %

LVR

40.025 41.002 41.697 42.465 44.397 45.378 46.538 6.513 16%

Veränderung in %

2,44% 1,70% 1,84% 4,55% 2,21% 2,56%

LWL

37.648 39.139 39.856 40.055 42.533 43.775 45.348 7.700 20%

Veränderung in %

4% 2% 0% 6% 3% 3,59%

NRW gew.*

38.908 40.115 40.809 41.297 43.490 44.592 45.955 7.047 18%

Veränderung in %

3,10% 1,73% 1,20% 5,31% 2,53% 3,06%

Baden-Württemberg*

33.961 35.819 37.197 38.014 38.941 4.981 15%

Veränderung in %

5,47% 3,85% 2,20% 2,44%

Bayern teilw./ gew.*

34.570 34.660 34.578 34.755 36.774 38.170 41.486 € 6.916 20%

Veränderung in %

0,26% -0,23% 0,51% 5,81% 3,80% 8,69%

Hessen

37.578 37.933 38.907 40.194 41.041 42.198 44.419 6.841 18%

Veränderung in %

0,94% 2,57% 3,31% 2,11% 2,82% 5,26%

* BW: In 2010 vom KVJS hochgerechneter Wert, da nicht alle Kommunen Daten lieferten; Ausgaben für Kinder/

Jugendliche, interne Tagesstruktur und GruSi/ HLU wurden von con_sens nachträglich kalkuliert: In 2009/ 2010 KVJS-Erhebungen in 2007/ 2008 amtl. Statistik

NRW und Bayern: gewicht. Mittelwert; für Bayern bis 2010 nur Angaben von 5 der 7 Bezirke; 2011:alle

3.1.4 Refinanzierungsquote

Zur Bildung der Refinanzierungsquote im stationären Wohnen werden den Bruttoausga- ben des stationären Wohnens die Einnahmen gegenüber gestellt.

Die durchschnittliche Refinanzierungsquote in 2011 liegt mit 18,3% in der Mittelfeld der Werte der vergangenen Jahre, die sich(zwischen 16 und 20 % bewegen. Eine hohe Quote bedeutet nicht zwangsläufig, dass besonders hohe Einnahmen generiert wurden, da sie das Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben abbildet. (s. Abb. 3).

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ABB.3:BRUTTO-/NETTO-AUSGABEN UND DIFFERENZ IM STATIONÄREN WOHNEN PRO LB AM 31.12.2011(KEZA 1.3.2.C, BERICHT SEITE 33)

KeZa 1.3.2.c

Brutto- / Nettoausgaben und Differenz im stationären Wohnen pro Leistungsberechtigten am 31.12.2011

26.016 31.188 40.605 28.446 28.813 31.328 29.316 35.955 37.821 39.283 16.521 21.987

6.250 8.128

5.548

8.315 7.156 8.038

7.579 7.633

8.718 6.065

8.082 6.478

32.266 39.316 46.152 36.761 35.970 39.366 36.895 43.588 46.538 45.348 24.604 28.465

0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000 35.000 40.000 45.000 50.000

BB NDB OBB OFR OPF SCHW UFR HE LVR LWL SN ST

Brutto-/Netto und Differenz je Fall in Euro

Differenz Brutto-Netto

© 2012 BAGüS/con_sens

Die Gesamthöhe des Balkens stellt die Brutto-Ausgaben im stationären Wohnen dar.

Der dunkel gefärbte Teil der jeweiligen Balken zeigt die Höhe der Einnahmen, der helle Teil die Netto-Ausgaben. Trotz der Unterschiede bei der Ausgabenhöhe streut die Brut- to-Netto-Differenz eng um den Mittelwert von rund 7.300 Euro. Die höchsten Einnah- men pro leistungsberechtigter Person erzielt der LVR (8.718 Euro), die niedrigsten der Bezirk Oberbayern (5.548 Euro). Beim LVR schlagen sich hier ungewöhnlich hohe Leis- tungen (z.B. BAFöG) nieder, die auch für die Vorjahre realisiert wurden - hierbei han- delt es sich um einen einmaligen Effekt.

3.2 Selbstständiges Wohnen mit ambulanter Unterstützung

• Die Anzahl der Leistungsberechtigten steigt in NRW wie in den anderen Bundes- ländern weiterhin an.

• Die Netto-Aufwendungen je Leistungsberechtigten steigen in NRW weiterhin an.

• Die Ambulantisierungsquote in NRW hat sich auch in Bezug auf die Menschen mit geistiger Behinderung weiterhin erhöht.

(11)

3.2.1 Leistungsberechtigte

Die Anzahl der Leistungsberechtigen, die ambulante Eingliederungshilfen zum selbstän- digen Wohnen erhalten, steigt weiterhin. Die Zuwachsraten werden jedoch tendenziell geringer.

Auch bezogen auf die Einwohnerzahl steigt die Zahl der Leistungsberechtigten weiter- hin. Der gewichtete Mittelwert steigt von 1,58 im Vorjahr auf 1.71 LB pro 1000 Einwoh- ner/innen.

Bezogen auf 1000 Einwohner leben lediglich im Gebiet des LVR sowie in den beiden Stadtstaaten Berlin und Hamburg mehr Menschen mit Behinderung mit ambulanter als mit stationärer Unterstützung.

ABB.4:LEISTUNGSBERECHTIGTE IM AMBULANT BETREUTEN WOHNEN PRO 1.000EINWOHNER,2003 BIS 2011 (KEZA 1.2.7.)

Kennzahl 1.2.7

Leistungsberechtigte im ambulant Betreuten Wohnen pro 1.000 Einwohner 2003-2011

1,14

0,52 1,02

0,52 0,76

2,21

1,96 2,09

2,62

2,48 2,59

1,24 1,01

1,16 1,16

0,78 2,86

0,88 0,85

1,36 1,60

4,38

1,71

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5

BB BE BW MFR NDB OBB OFR OPF SCHW UFR HB HE HH MV NI LVR LWL SH SL SN ST TH

LB pro 1.000 Einwohner

Dichte LB 2003 Dichte LB 2004 Dichte LB 2005 Dichte LB 2006 Dichte LB 2007 Dichte LB 2008 Dichte LB 2009 Dichte LB 2010 Dichte LB 2011 gewMW 2011

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Details zu den Datengrundlagen s. Kennzahlenbericht S. 35

3.2.2 Ausgaben

Die Netto-Ausgaben für die ambulante Eingliederungshilfe steigen in den letzten Jahren bundesweit moderat an- zwischen 2008 und 2011 um ca. 160 Euro. Der gewichtete Mittelwert aller dargestellten 16 überörtlichen Sozialhilfeträger liegt bei 9.311 Euro. Die durchschnittlichen Fallkosten beim LVR liegen mit 9.816 Euro leicht darüber.

(12)

Keza 9.2

Nettoausgaben (EGH) je Leistungsberechtigten im ambulant betreuten Wohnen 2008 - 2011

7.886 €

11.683 €

10.535 € 9.816 €

9.081 €

4.696 € 6.362 €

16.474 €

9.654 € 9.414 €

9.345 €

13.670 €

8.077 €

7.229 €

3.712 € 3.743 €

9.311 €

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 14.000 16.000 18.000

BB BE BW MFR NDB OBB SCHW HB HE HH LVR LWL SH SN ST TH gewMW

Nettoausgaben / LB

Netto/LB 2008 Netto/LB 2009 Netto/LB 2010 Netto/LB 2011

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D etails zu den Datengrundlagen s. Kennzahlenbericht S. 38

3.2.3 Ambulantisierung

Der Anteil der Leistungsberechtigten, die in selbständigen Wohnformen ambulant unter- stützt werden, steigt auch im Bundesdurchschnitt gegenüber 2010 noch einmal um knapp 2 auf 42,4%. Die 5-Jahres-Schritt-Betrachtung zeigt die Entwicklung (s. Abb. 5).

ABB.5:„AMBULANTISIERUNG“:ENTWICKLUNG DES VERHÄLTNISSES DER LEISTUNGSBERECHTIGTEN IM AMBULANT BETREUTEN WOHNEN ZUM STATIONÄREN WOHNEN 2001,2006 UND 2011(KEZA 1.2.9.A)

Kennzahl 1.2.9.a neu - Ambulantisierungsgrad-

Anteil der Leistungsberechtigten im ambulant betreuten Wohnen an allen LB, die stationär oder ambulant betreut wohnen (Erwachsene)

2001, 2006 und 2011

64,6%

31,6% 31,3%

23,3%

33,3%

28,0%

21,3%

25,6%

29,8%

41,3%

47,9%

63,1%

36,1%

33,6%

54,3%

49,8%

45,1%

32,9%

22,8%

31,9%

37,8%

42,4%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

BB BE BW MFR NDB OBB OFR OPF SCHW UFR HB HE HH MV NI LVR LWL SH SL SN ST TH

Anteil in Prozent

Anteil 2001 Anteil 2006 Anteil 2011 gewMW 2011

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Details zu den Datengrundlagen s. Kennzahlenbericht S. 72

(13)

Für NRW ist festzustellen, dass der Anteil der Leistungsberechtigten mit ambulanter Wohnunterstützung an der Gesamtzahl der Wohnhilfe-Empfänger/innen insgesamt die 50%-Marke überschritten hat. Die Ambulantisierungsquote in NRW beträgt 52,2 %.

Im Vergleich mit den anderen Flächenländern hat der LVR mit 54,31% die höchste und Bayern mit 28,6 % die niedrigste Ambulantisierungsquote.

TAB.3:ENTWICKLUNG DES ANTEILS DER SELBSTSTÄNDIG MIT AMBULANTER UNTERSTÜTZUNG LEBENDEN MENSCHEN AN DER GESAMTZAHL DER WOHNHILFE-LEISTUNGSBERECHTIGTEN IN NRW UND ANDEREN AUSGEWÄHLTE BUNDESLÄNDERN

Ambulantisierungsquote aller Zielgruppen (nur Erwachsene)

2007 2008 2009 2010 2011

%-Anteil ambulant beim LVR 39,4% 44,2% 48,0% 52,1% 54,3%

%-Anteil ambulant beim LWL 37,6% 41,5% 44,7% 47,3% 49,8%

%-Anteil ambulant in NRW 38,6% 42,9% 46,5% 49,9% 52,2%

%-Anteil ambulant in Ba-Wü 24,8% 27,0% 28,5% 29,8% 31,6%

%-Anteil ambulant in Bayern 13,5% 18,8% 23,9% 26,5% 28,6%

%-Anteil ambulant in Hessen 39,5% 41,1% 43,8% 46,0% 47,9%

3.3 Behinderungsart und Wohnform

Nach wie vor sind rund zwei Drittel der Leistungsberechtigten in den Wohneinrichtungen Menschen mit geistiger Behinderung – daran hat sich seit 2003 wenig verändert. Der Anteil der Menschen mit seelischer Behinderung sinkt leicht um 0,8 % (auf 9,9 %), während der Anteil der körperlich behinderten Menschen um 0,8 % steigt (auf 25 %).

Auch beim selbstständigen Wohnen mit ambulanter Unterstützung gibt es in Bezug auf die prozentualen Anteile nach Behinderungsart wenig Veränderungen: Mit über 71 % stellen die Menschen mit seelischer Behinderung das Gros, während der Anteil der Men- schen mit geistiger Behinderung bei etwa einem Viertel liegt. (Menschen mit körperli- cher Behinderung: rund 4 %).

Während die Verteilung der Personenkreise also weitgehend konstant bleibt, hat sich die Gesamtzahl der Leistungsberechtigten sehr dynamisch entwickelt. Das bedeutet, dass bundesweit die Ambulantisierungsquote auch bei Menschen mit geistiger Behinderung seit 2005 nahezu verdoppelt werden konnte (von 11,8 auf 22.1%). Für NRW gilt: Die Zahl der Menschen mit geistiger Behinderung im selbstständigen Wohnen mit ambulan- ter Unterstützung hat sich zwischen 2005 und 2011 mehr als verdoppelt (LWL) bzw.

verdreifacht (LVR) (s. Tabelle 6).

3.4 Alter und Wohnform

Der Kennzahlenbericht liefert Informationen zum steigenden Alter der Leistungsberech- tigten. Beim stationären Wohnen liegt das Durchschnittsalter bundesweit bei 46,6 Jah- ren (nur Erwachsene, s. auch Punkt 3.1.2 dieser Vorlage). Der Anteil der über 59- Jährigen in den Wohneinrichtungen beträgt inzwischen 16 %. Der Anteil der Alters- gruppe „50 plus“ liegt 2011 bei knapp 40 % - ein Zuwachs von rund 10 Prozent seit 2004. Auch bei den Leistungsberechtigten mit ambulanter Wohnunterstützung steigt der Anteil der über 49-Jährigen – 2011 auf knapp ein Drittel. Der Anteil der jüngeren Altersgruppen geht zurück.

(14)

TAB.4:ENTWICKLUNG DER ZAHL DER LEISTUNGSBERECHTIGEN PERSONEN MIT VORRANGIG GEISTIGER BEHINDERUNG MIT AMBULANTEN WOHNHILFEN IN NRW,BADEN-WÜRTTEMBERG UND HESSEN 2005,2008 UND 2011

Entwicklung der Ambulantisierung bei Menschen mit geistiger Behinderung 2005 bis 2011

2005 2008 2011

LVR ambulant 1.477 3.299 5.403

ambulant in % 9% 18% 27%

LWL ambulant 2.062 3.529 4.889

ambulant in % 13% 20% 26%

NRW gesamt ambulant 3.539 6.928 10.292

ambulant in % 11% 19% 26%

Baden-Württemberg ambulant 1.464 2.091 2.594

ambulant in % 10% 14% 16%

Hessen ambulant 1.734 2.258 2.941

ambulant in % 19% 22% 27%

4. Beschäftigung in Werkstätten für behinderte Menschen

• Die Anzahl der Werkstattbeschäftigten steigt auch in NRW weiterhin an. bei der Zahl der Leistungsberechtigten pro 1000 Einwohner liegt der LVR leicht über dem bundesweiten Durchschnittswert.

• Wie im Bundestrend nimmt auch in NRW der Anteil der Menschen mit seelischer Behinderung an der Gesamtbeschäftigtenzahl weiter zu. Mehr als drei Viertel al- ler Werkstattbeschäftigten beim LVR sind jedoch nach wie vor Menschen mit geistiger Behinderung.

• Rund 10 % der Werkstattbeschäftigten im Rheinland arbeitet in Teilzeit. Im Durchschnitt der Regionen / Bundesländer, die dazu Daten geliefert haben, sind es 8,2%.

• Der Anteil der Werkstattbeschäftigten in der Altersgruppe der über 50-Jährigen wächst weiter, auf bundesweit 25 %.

• Die Brutto-Fallkosten sind im Gebiet des LVR 2011 leicht zurück gegangen.

Die Daten beziehen sich auf Beschäftigte im Arbeitsbereich der Werkstatt für behinderte Menschen, d.h. ohne Eingangsverfahren/Berufsbildungsbereich.3

3Die für den LVR genannten Werte beziehen sich auf die Gesamtheit der Leistungsberechtigten, für die der LVR Kostenträger ist, selbst wenn diese in Werkstätten außerhalb des Rheinlandes beschäftigt sind. Deren Anteil liegt bei 2,6 %.

(15)

4.1 Leistungsberechtigte Personen

Die Zahl der Menschen mit Behinderung, die in einer Werkstatt Beschäftigung finden, ist bundesweit seit 2001 um 38 % und im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 % auf heute 201.460 Personen (Leistungsberechtigte im Arbeitsbereich einer WfbM) gestiegen. Auch bezogen auf die Dichte – Zahl der Leistungsberechtigten pro 1000 Einwohner – steigt der Wert im Vergleich zum Vorjahr um einen Zehntelprozentpunkt auf 4,92 (siehe un- tenstehende Abbildung 6).

In NRW bieten die WfbM allen Menschen mit Behinderung Beschäftigung – auch solchen mit stärkeren Beeinträchtigungen. In anderen Bundesländern gibt es das alternative Angebot der Tagesförderstätten, die im Schnitt der anderen überörtlichen Sozialhilfe- träger von gut 7 % der Leistungsberechtigten besucht werden. Ein solches teilstationä- res Angebot unterhalb des Werkstattangebotes .für Menschen mit hohem Betreuungsbe- darf ist in Nordrhein-Westfalen nicht vorgesehen. Dennoch liegen, wie die Grafik zeigt, LVR und LWL im bundesweiten Vergleich der Zahl der leistungsberechtigten Personen im Arbeitsbereich der WfbM pro 1000 Einwohner nur leicht über dem Durchschnitt.

ABB.6:LEISTUNGSBERECHTIGTE IM ARBEITSBEREICH DER WERKSTÄTTEN FÜR BEHINDERTE MENSCHEN PRO 1.000 EINWOHNER (18 BIS UNTER 65JAHRE) VON 2003 BIS 2011(KEZA 2.2.1.)

Kennzahl 2.2.1

Leistungsberechtigte im Arbeitsbereich der Werkstätten für behinderte Menschen pro 1000. Einwohner (18 bis unter 65 Jahre)

2003-2011

5,78

3,39

3,91 3,96

4,90

4,39 4,40

5,31

4,13

3,29 7,44

5,31 5,13 6,54

4,92

7,03

6,20

4,54

2,76

4,29

5,80 5,69

4,92

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0

BB BE BW MFR NDB OBB OFR OPF SCHW UFR HB HE HH MV NI LVR LWL SH SL SN ST TH

LB pro 1.000 Einwohner am 31.12.

LB- Dichte 2003 LB- Dichte 2004 LB- Dichte 2005 LB- Dichte 2006 LB- Dichte 2007 LB- Dichte 2008 LB- Dichte 2009 LB- Dichte 2010

LB- Dichte 2011 gewMW 2011

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Details zur Datengrundlage s. Kennzahlenbericht S. 53 .

Beim LVR ist die Zahl der Leistungsberechtigten in den WfbM seit 2008 jährlich um etwa 3,5 % gestiegen; beim LWL ist die Steigerungsrate etwas geringer, bei etwas höherer Fallzahl (s. Tabelle 6).

(16)

TAB.5: ANZAHL DER LEISTUNGSBERECHTIGTEN IN DEN WERKSTÄTTEN FÜR BEHINDERTE MENSCHEN IN NORDRHEIN- WESTFALEN

LVR LWL

Jahr

Anzahl Leistungs- berechtigte

Steigerung absolut

Steigerung in %

Anzahl Leistungs- berechtigte

Steigerung absolut

Steigerung in %

2008 27.892 1.357 5,1% 30.816 932 3,1%

2009 28.919 1.027 3,7% 31.891 1.075 3,5%

2010 29.920 1.001 3,5% 32.970 1.079 3,4%

2011 30.965 1.045 3,5% 33.856 886 2,7%

4.2 Werkstattbeschäftigung nach Behinderungsarten

Bei den 13 der 22 überörtlichen Träger, die Angaben zu den Behinderungsarten gelie- fert haben, ist der Anteil der Leistungsberechtigten mit seelischer Behinderung seit 2008 von 15,9 auf 17,5% gestiegen.

Auch beim LVR ist der Anteil der Werkstattbeschäftigten mit einer seelischen Behinde- rung um 2 auf 17,4% gestiegen. Das entspricht weitgehend dem bundesweiten Durch- schnitt. Beim LWL liegt der Wert 2011 bei 22,4 % (2008: 20,9%).

Umgekehrt sind etwa vier Fünftel der Werkstattbeschäftigten im Gebiet des LVR (78,1

%) Menschen mit geistiger Behinderung, beim LWL sind es 70,9%. (Der Anteil der Men- schen mit körperlicher Behinderung liegt beim LVR bei unter 5, beim LWL unter 10%).

4.3 Alter der Leistungsberechtigten

Auch bei der Altersstruktur der Werkstattbeschäftigten zeigt sich ein deutlich steigender Anteil der Gruppe der über 49-Jährigen auf aktuell 25,1%. Betrachtet man lediglich die über 60-Jährigen liegt der Anteil bei rund 4%. Der Anteil der mittleren Altersgruppe zwischen 30 und 50 an der Gesamtbeschäftigtenzahl geht leicht zurück auf 52,4%. Der Anteil der unter 30-Jährigen an der Gesamtbeschäftigtenzahl steigt leicht auf 22,3 % – ein Zuwachs von gut einem Prozentpunkt in den letzten fünf Jahren. Die Entwicklung im Rheinland liegt im Bundestrend.

4.4 Werkstattbeschäftigung und Wohnform

Etwa die Hälfte der Beschäftigten im Arbeitsbereich der Werkstätten erhält keine zu- sätzlichen Wohnhilfe-Leistungen und lebt in „privaten“ Wohnkonstellationen. Dieses Verhältnis ist seit mehreren Jahren stabil. Der Anteil der WfbM-Beschäftigten, die selbstständig mit ambulanter Unterstützung wohnen, hat sich zwischen 2003 und 2011 nahezu verdoppelt (von 8% auf 14%). Entsprechend reduziert sich der Anteil der Werk- stattbeschäftigten, die Leistungen der Eingliederungshilfe in Wohneinrichtungen erhal- ten (von 44,4% 2003 auf 34,8% in 2011). Dabei gilt: Der Anteil der Werkstattbeschäf-

(17)

tigten mit stationärer Wohnhilfe sinkt, nicht jedoch deren absolute Zahl (aufgrund der insgesamt gewachsenen Zahl der Leistungsberechtigten in WfbM).

Die Verteilung bei den Wohnformen der Werkstattbeschäftigten im Rheinland stellt sich ähnlich dar wie beim LWL und im Bundesdurchschnitt (s.Abb. 7)

ABB.7:VERTEILUNG DER WFBM-BESCHÄFTIGTEN NACH WOHNFORM,2011, IN PROZENT

*gewichteter Mittelwert aus Angaben von 16 überörtlichen Trägern der Sozialhilfe, S.

Benchmarking-Bericht Abb. 78, S. 110

4.5 Ausgaben

Über alle Leistungsträger bzw. Bundesländer gesehen sind die Gesamtausgaben (brut- to) für die Werkstätten gegenüber 2010 um 1,7% (oder 226 Euro) gestiegen. Gegen den Bundestrend verzeichnen der LVR, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg jedoch leicht sinkende Brutto-Fallkosten (s. Bericht S. 65). Dem LVR gelingt aufgrund der Nullrunde bei den Entgelten und der zunehmenden Zahl an Leistungsberechtigten, die die Teilzeitangebote wahrnehmen, eine weitgehende Angleichung der Fallkosten an die Ausgaben beim LWL.

(18)

ABB 8: BRUTTOAUSGABEN WERKSTATT FÜR BEHINDERTE MENSCHEN (IM ARBEITSBEREICH) PRO

LEISTUNGSBERECHTIGTEN UND JAHR VON 2003 BIS 2011(KEZA 2.3.1.) Kennzahl 2.3.1

Brutto-Ausgaben im Arbeitsbereich der Werkstatt für behinderte Menschen pro Leistungsberechtigten 2003-2011

16.477

13.874 15.820 15.341 14.654 14.301 14.156 14.923 14.586 9.732 10.527

11.314 12.724 16.211 16.719 13.355 13.650 12.814 15.371 10.486 15.537 11.940

13.760 €

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 14.000 16.000 18.000

BB BE BW MFR NDB OBB OFR OPF SCHW UFR HB HE HH MV NI LVR LWL SH SL SN ST TH

Brutto-Ausgaben pro LB WfbM

Fallkosten 2011 gewMW 2011

(einschließlich aller Nebenkosten wie Fahrtkosten, Arbeitsförderungsgeld etc.)

© 2012 BAGüS/con_sens

Details zur Datengrundlage s. Kennzahlenbericht S. 65

Im Vergleich mit anderen Bundesländern ist auch hier für den LVR und LWL zu beach- ten, dass in NRW Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf und damit kostenintensi- ver Betreuung in Werkstätten beschäftigt sind, die in anderen Bundesländern z.B. eine Tagesförderstätte besuchen würden. Dies führt zu höheren Fallkosten für die WfbM- Beschäftigung. Tabelle 8 zeigt die Entwicklung der durchschnittlichen Kosten pro leis- tungsberechtigter Person bei LVR und LWL.

TAB.6:ENTWICKLUNG DER DURCHSCHNITTLICHEN FALLKOSTEN WFBM BEI LVR UND LWL2005 BIS 2011

Jahr Anzahl LB Bruttoaufw. Anzahl LB Bruttoaufw. Bruttoaufw.

je LB in € je LB in € je LB in €

2005 24.306 13.929 27.856 12.842 1.087

2008 27.892 14.329 30.816 13.141 1.188

2011 30.965 14.923 33.856 14.586 337

LVR LWL Differenz

LWL/LVR

5. Wohnen und Beschäftigung: Verteilung nach Geschlecht

Über alle teilnehmenden überörtlichen Träger gesehen ist der Anteil der Männer an den Leistungsberechtigten sowohl bei den Wohnhilfen als auch bei der Werkstattbeschäfti- gung höher als der der Frauen. Am geringsten ist dieser Unterschied bei den Leistungen zum selbstständigen Wohnen mit ambulanter Unterstützung.

(19)

Leistungsberechtigte nach Geschlecht (in Prozent)

LVR Durchschnitt überörtli-

che Sozialhilfeträger bundesweit

Werkstätten Männer: 59,1 Männer: 58,9

Frauen: 40,9 Frauen: 41,1 Stationäre Wohnhilfen Männer: 59.3 Männer: 59,8

Frauen: 40,7 Frauen: 40,2

Ambulante Wohnhilfen Männer: 53,5 Männer: 54,1

Frauen: 46,5 Frauen: 45,9

In Vertretung

H o f f m a n n – B a d a c h e

(20)

6. Anlage 1

DIE ÜBERÖRTLICHEN TRÄGER DER SOZIALHILFE IM CON_SENS-BENCHMARKING-BERICHT, BERICHTSJAHR 2011

Bundesland Überörtlicher Träger der Sozialhilfe

Sitz Kennung Einwohner am 31.12.2011 Baden-Württemberg Kommunalverband für Jugend

und Soziales Baden- Württemberg

Stuttgart BW 10.786.227

Bayern Bezirk Mittelfranken Ansbach MFR 1.719.494

Bezirk Niederbayern Landshut NDB 1.192.543

Bezirk Oberbayern München OBB 4.430.706

Bezirk Oberfranken Bayreuth OFR 1.067.408 Bezirk Oberpfalz Regensburg OPF 1.081.536

Bezirk Schwaben Augsburg SCHW 1.789.294

Bezirk Unterfranken Würzburg UFR 1.314.910 Berlin Senatsverwaltung für Gesund-

heit und Soziales

Berlin BE 3.427.114

Brandenburg Landesamt für Soziales und Versorgung

Cottbus BB 2.495.635

Bremen Senator für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen

Bremen HB 661.301

Hamburg Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration

Hamburg HH 1.760.017

Hessen Landeswohlfahrtsverband Hessen

Kassel HE 6.092.126

Mecklenburg- Vorpommern

Kommunaler Sozialverband Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin MV 1.634.734

Niedersachsen Niedersächsisches Landesamt für Soziales, Jugend und Fami- lie

Hildesheim NI 7.913.502

Nordrhein- Westfalen

Landschaftsverband Rheinland Köln LVR 9.564.742 Landschaftsverband Westfalen-

Lippe

Münster LWL 8.277.214

Rheinland-Pfalz Landesamt für Soziales, Ju- gend und Versorgung

Mainz RP 3.999.117

Saarland Landesamt für Soziales Saarbrücken SL 1.013.352 Sachsen Kommunaler Sozialverband

Sachsen

Leipzig SN 4.137.051

Sachsen-Anhalt Sozialagentur Sachsen-Anhalt Halle/Saale ST 2.313.280 Schleswig-Holstein Ministerium für Soziales, Ge-

sundheit, Familie und Gleich- stellung

Kiel SH 2.837.641

Thüringen Thüringer Landesverwaltungs- amt

Meiningen TH 2.221.222

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