• Keine Ergebnisse gefunden

Interdisziplinäre fachdidaktische Übung: Sprachmodelle – Formale Sprachen

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Interdisziplinäre fachdidaktische Übung: Sprachmodelle – Formale Sprachen"

Copied!
32
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Interdisziplinäre

fachdidaktische Übung:

Sprachmodelle – Formale Sprachen

SS 2013: Grossmann, Jenko

1 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(2)

Modell Natürliche Sprachen

universell Kontext

Hat eine Maschine Sprachfähigkeit ?

2 Sprachmodelle-Formale Sprachen

Sprache

Langue

Sprachsystem, Regeln

Kompetenz

einzelsprachlich überindividuell

Langage

Sprachfähigkeit des Menschen

Parole

Sprachgebrauch

Performanz

(3)

Modell Natürliche Sprachen

3 Sprachmodelle-Formale Sprachen

Sprache

Struktur Pragmatik

Übermittlungs-

medium Grammatik Semantik

Phonetik

Phonologie

Morphologie

Syntax

Lexik

Diskurs

Gebrauch

(4)

Vergleich natürliche Sprache – Formale Sprache

Wir verwenden im Folgenden für den

Vergleich den Begriff formale Sprache

Da eine Maschine keine Sprachfähigkeit hat muss der Begriff Sprache von einem

abstrakten Modell her entwickelt werden Welche Konzepte natürlicher Sprachen

lassen sich bei formalen Sprachen anwenden?

Sprachmodelle-Formale Sprachen 4

(5)

Struktur - Formale Sprache

Die Strukturbeschreibung formaler Sprachen wird wesentlich durch die Aufgabe

„Kommunikation mit einer Maschine“

bestimmt

5 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(6)

Struktur - Formale Sprache

Beispiel:

Natürliche Sprache:

Frage: „Wird am 15.3.2013 um 13:00 in

Wien 9, Währinger Strasse 29 die Sonne scheinen?“

Antwort: „nein“

Wie kann eine Maschine diesen Dialog abbilden?

6 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(7)

Struktur - Formale Sprache

Maschine erhält Instruktionen = Programm:

Eingabe:

Datum:15.3.2013; Uhrzeit 13:00, Ort: Wien 9, Währinger Strasse 29,

Bewölkung: bedeckt; Sonnenaufgang 6:07 Instruktion: Wenn Wetter wolkenlos und

Uhrzeitzeit nach Sonnenaufgang dann antworte mit „ja“ ansonsten mit „nein“

7 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(8)

Struktur - Formale Sprache

Die Maschine entscheidet also nur ob sie diese Kombination von Eingabe und

Instruktion als eine für sie korrekte Zeichenkette erkennt

Nachdem sie das erkannt hat reagiert sie

nach einer formalen Regel (Instruktion), im Prinzip nur mit „korrekt“ oder „nicht

korrekt“

Sprachmodelle-Formale Sprachen 8

(9)

Struktur - Übermittlungsmedium

Das Übermittlungsmedium ist heute für

formale Sprachen sehr vielfältig (Sprache, Zeichen, Bilder, Gesten,…)

Im Prinzip wird aber jede Eingabe in eine Zeichenkette umgewandelt

Fragen des Übermittlungsmediums stellen sich also nur bei der Umwandlung der

Eingabe in Maschinensprache und der

Rückübersetzung in das Ausgabemedium

9 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(10)

Struktur - Übermittlungsmedium

Fragen der Phonetik und der Phonologie sind also nicht direkt mit einer formalen Sprache verbunden und behandeln nur einen

möglichen Teilaspekt der Kommunikation und des Selbstausdruckes

Andere Disziplinen wie Graphik (statisch oder dynamisch), oder Haptik spielen eine

zentrale Rolle beim Übermittlungsmedium Multimedialität

10 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(11)

Struktur - Grammatik

Grammatik konzentriert sich im wesentlichen auf die Syntax und ist präskriptiv (Regeln) und deskriptiv (Beschreibung aller

Konstruktionen)

Morphologie als Untersuchung der Struktur von Wörtern spielt praktisch keine Rolle Statt dessen betrachten wir ein sehr

einfaches und allgemeines Syntaxmodell

Sprachmodelle-Formale Sprachen 11

(12)

Struktur - Grammatik

Wortsyntax: Wir kennen in formalen

Sprachen grammatische Kategorien, die zur Beschreibung von Kommunikations- abläufen wesentlich sind

Diese Kategorien orientieren sich an

logischen und mathematischen Begriffen, die für den algorithmischen Ablauf und für die Berechnung notwendig sind

Welche Kategorien kennen Sie?

12 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(13)

Struktur - Grammatik

Einige Grammatische Kategorien formaler Sprachen:

– Zeichen (Alphabet, Symbole)

– Zeichenketten (Strings) „Wörter“

– Zahlen

• Natürliche Zahlen,

• Dezimalzahlen mit vorgegebenen Kommastellen

13 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(14)

Struktur - Grammatik

– Reservierte Worte für die Beschreibung von Abläufen

• Bedingungen: wenn bedingung dann aktivität

• Alternativen: wenn bedingung dann aktivität1 sonst aktivität 2

• Wiederholtes Ausführen:

wiederhole aktivität n-mal

– Aus diesen Konstruktionen können durch Schachtelung komplexe Ausdrücke gebildet werden

14 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(15)

Struktur - Grammatik

Satzsyntax: Wir konstruieren einen

komplexen Ablauf oder eine Berechnung, ähnlich wie einen Satz in einer natürlichen Sprache in einer generativen Grammatik Ein Satz wird aus einzelnen Phrasen

aufgebaut

Dieser Aufbau kann durch einen Baum dargestellt werden (Ableitungsbaum)

15 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(16)

Struktur - Grammatik

Beispiel für einen Ableitungsbaum

16 Sprachmodelle-Formale Sprachen

Satz

NP VP

D N V NP

Der Hund fraß

D N

den Knochen

(17)

Struktur - Grammatik

Ähnlich definieren wir eine formale Sprache

– Eine endliche Menge von Symbolen, die man Alphabet bezeichnet. Sie bilden die Terminalen Symbole

– Eine endliche Menge von Nicht-terminalen Symbolen – Ein Startsymbol

– Produktionsregeln: Ausdruck  Ausdruck

Ausdrücke werden als Terme bezeichnet

17 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(18)

Struktur - Grammatik

Im Prinzip gibt es nur drei Regeln um Terme zu bilden:

Alle Elemente Alphabets sind Terme

Verkettung von Termen: (x, y)  xy

Alternative Auswahl von Termen: x|y

Wesentlich für die Charakterisierung von

formalen Sprachen sind Produktionsregeln Jede Produktion wird Wort genannt

18 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(19)

Struktur - Grammatik

Die Verwendung dieser Syntax ist zweifach

– Konstruktion von syntaktisch richtigen Sätzen durch Menschen oder eine Maschine, die ein ausführbares Programm definieren

– Analysieren von Sätzen, d.h. die Maschine kann nach diesen Regeln das eingegebene Programm „verstehen“ und die

Handlungsanweisungen ausführen

19 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(20)

Struktur - Grammatikhierarchien

Man kann sich nun die Frage stellen, welche Arten von Grammatiken von einer geeignet konstruierten Maschine ausgeführt werden können

Diese Frage führt zur Definition von Grammatikhierarchien

20 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(21)

Struktur – Grammatikhierarchien

Allgemeinste Form sind Typ 0 Grammatiken

– Keine Einschränkung an Produktionsregeln – Sie heißen rekursiv aufzählbare Sprachen

– Man kann ein Modell einer Maschine entwickeln, die bei jedem in der Sprache gebildeten Wort mit

„richtig“ antwortet

– Allerdings kann vorkommen, dass bei nicht in der Sprache gebildet Ausdrücken keine Entscheidung getroffen wird

Sprachmodelle-Formale Sprachen 21

(22)

Struktur – Grammatikhierarchien

Typ 1 Grammatiken heißen kontextsensitive Grammatiken

– Produktionsregeln ersetzen ein nicht terminales Symbol der linken Seite durch neue Symbol,

eventuell in Abhängigkeit der Umgebung des nicht terminalen Symbols

– Bei diesen Sprachen kann man entscheiden ob ein Wort zu der Sprache gehört oder nicht

22 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(23)

Struktur – Grammatikhierarchien

Typ 2 Grammatiken heißen kontextfreie Grammatiken

– Produktionsregeln enthalten auf der linken Seite nur nicht terminale Symbole, Ersetzung hängt also nicht vom Kontext ab

– Grundlage der meisten Programmiersprachen – Man kann entscheiden ob ein Wort zur Sprache

gehört und ob es nur endlich viele Worte in der Sprache gibt

23 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(24)

Struktur – Grammatikhierarchien

Typ 3 Grammatiken heißen reguläre Grammatiken

– Produktionsregeln enthalten auf der rechten Seite maximal ein terminales Symbol und ein nicht

terminales Symbol, das immer auf der linken Seite steht

– Man kann entscheiden ob zwei Sprachen äquivalent sind

– Realisierung durch endlichen Automaten

24 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(25)

Struktur – Beschreibung von Grammatiken

Grammatiken werden meist durch eine der folgenden beiden Methoden beschrieben

Angabe der Produktionsregeln(Backus – Naur Form)

Angabe der Struktur regulärer Ausdrücke

25 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(26)

Struktur – Semantik

Semantik formaler Sprachen beschäftigt sich wie bei natürlichen Sprachen mit dem Aufbau und der Bedeutung der durch die Grammatik gebildeten

Ausdrücke

Man unterscheidet statische und dynamische Semantik

Beschreibung der Semantik oft in natürlicher Sprache

26 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(27)

Struktur – Semantik

Statische Semantik

Regeln, die in der Sprache erfüllt sein müssen und formal überprüft werden können

Regeln entsprechen unserer Vorstellung

von „semantisch sinnvollen“ Ausdrücken Beispiel: Addition nur für Zahlen sinnvoll Mojca+Wilfried = ?

Sprachmodelle-Formale Sprachen 27

(28)

Struktur – Semantik

Lösung dieses Problems durch Typisierung:

Addition von ganzen Zahlen ist anders zu verstehen als Addition von

Dezimalzahlen (Rechengenauigkeit) Nichtbeachtung kann zu schweren

Fehlern führen

28 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(29)

Struktur – Semantik

Dynamische Semantik

Semantik, die sich aus der Abarbeitung der Befehle ergibt

Meist in einem eingeschränkten Kontext behandelt: Ist Programm korrekt?

Korrekt bedeutet, dass das Programm seine Analyse in endlicher Zeit mit der Antwort „richtig“ oder „falsch“ beendet

29 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(30)

Struktur – Semantik

Beispiel für ein nicht korrektes Programm:

x = 1

solange x > 0 führe durch addiere zu x den Wert 1

Diese Anweisungen sind syntaktisch

korrekt, aber im Sinne der dynamischen Semantik nicht korrekt

30 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(31)

Struktur – Semantik Web

Zur Darstellung der Semantik wird im Semantic Web das Modell des

Resource Description Framework verwendet (RDF):

Jede Semantik ist von der Form:

(Subjekt, Prädikat, Objekt)

31 Sprachmodelle-Formale Sprachen

(32)

Sprache – Gebrauch

Wir können im Gebrauch dieses einfachen Modells unterschiedliche Szenarien

verwenden

Sprachparadigmen Zwei wichtige Paradigmen:

Imperative Sprachen: Handlungsanweisung, Folge von Befehlen

Deklarative Sprachen: Spezifikation was berechnet werden soll

32 Sprachmodelle-Formale Sprachen

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Gruppe 4: Beschreiben sie an Beispielen, wie man endliche Automaten zur Konkatenation zweier regulärer Sprachen und zur Vereinigung und zur Schnittmenge zweier Sprachen bildet, und

Wir werden in diesem Abschnitt zuerst zeigen, dass f¨ur die im vorangegangenen Abschnitt eingef¨uhrten Typen von Grammatiken jeweils Normalformen existieren, d.h. Grammati- ken

Definition Eine nichtdeterministische Turingmaschine M heißt linear be- schr¨ ankter Automat (LBA), wenn bei jedem Lauf von M nur die Speicher- zellen der Eingabe benutzt

Definition Eine nichtdeterministische Turingmaschine M heißt linear be- schr¨ ankter Automat (LBA), wenn bei jedem Lauf von M nur die Speicher- zellen der Eingabe benutzt

Eine Sprache ist genau dann eine Typ-1-Sprache, wenn sie von einem linear beschr¨ ankten Automaten akzeptiert werden

❚ Zeichen können "hintereinandergefügt" werden und bilden durch die Reihung Worte. ❚ Der Operator hierzu

❚ Im Kontext einer Grammatik können Produktionsregeln mehrfach hintereinander angewendet werden. ❚ Es soll nun alles, was auch mehrschrittig abgeleitet werden kann,

Das spezielle Wort, das aus keinem Symbol besteht, wird das leere Wort genannt und meist mit ε bezeichnet.. Die L¨ ange