• Keine Ergebnisse gefunden

Konventionelles oder alternatives Sitzen?

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Konventionelles oder alternatives Sitzen?"

Copied!
74
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

»^l»? lUur^ CÜ

mrzr:^

L

Zeitschrift ftir Allgemeinmedizin 3/91

67. Jahrgang • Heft 3-31. Januar 1991

/

Gastkommentar:

Konventionelles oder alternatives Sitzen?

Blutzucker- Selbstkontrolle:

Meßgerät und Teststreifen im Vergleich

Diagnose und Therapie der diabetischen

Retinopathie

Insulin-Pens - auch für I Patienten mit

chronischer Polyarthritis Service Box

1 Das aktuelle Interview:

Prof. Kirsten zur Cholesterinsenkung durch vernünftige Ernährung

« » ■' „i.'

^ y rÄ, ,,*wg3W

■HIPPOKRATES VERLAG GMBH • STUTTGART l|Pr*'

(2)

78

Von Herzenge befreien:

Monostenase®-20/40

lsosorbid-5-Nitrat

Monostenase -20

teilbare Tabletten

SOTabl. N2 DM19.90 100 Tabl. N 3 DM 36,95

Monostenase -40

teilbare Tabletten

SOTabl. N2 DM29.15 100 Tabl. N3 DM51.90

Monoslen^

SOjabletten--- --- ^ Ort

kostensenkende Marken-Präparate

Monostenase*-20/40 Tabletten

Zus.: 1 Tabl enth.: lsosorbid-5-nitrat 20/40 mg Indik.: Dauerbehandl. u. Vorbeugung v. Angina pectoris, Nachbehandl. d. Herzinfarkts. Behandl. schwerer chron. Herzinsuffizienz in Verbind, m. Herzglykosiden und/oder Diuretika Kontralnd.; Akuter Herzinfarkt mit niedrigen Füllungsdrucken, Schock u Gefäßkollaps m Blutdruckabfall, akuter Angina pectoris-Anfall, hyper­

trophische obstruktive Kardiomyopathien Nebenwirk.: Zu Beginn d Behandl. Kopfschmerzen. Schwindelgefühl. Übelkeit. Erbrechen. Hypotonie, Herziagen, Flush Wechselwirk.: Kalzium­

antagonisten, Antihypertonika, trizyklische Antidepressiva, Vasodilatatoren Dos.: Monostenase-20: 2-3xtagl '/?-1 Tabl Monostenase-40: 2-3xtägl. V2-I Tabl. unzerk. m etwas Flüssigkeit

einnehmen. Azuchemie, 7016 Gerlingen

(3)

Glosse

^o\\

1980/90

- 1981/91

Vi' .’■r/)','

»Fremd daheim« - mit diesem Be- griffspaar hat Günter Kunert seinen neuesten Gedichtband überschrie­

ben. Es charakterisiert zumindest teilweise auch unser Empfinden, un­

sere Gefühle in der Schriftleitung der ZFA und im Hippokrates-Verlag beim Rückblick auf 1980/81, wenn wir diese mit unserer heutigen Be­

findlichkeit vergleichen.

Für kurze Zeit fremd, unsicher, so fühlten wir uns vor gut 10 Jahren, als wir zur Firmengruppe des Georg Thieme Verlages kamen. Der Wech­

sel vollzog sich innerhalb Stuttgarts von der Deutschen Verlagsanstalt in der Neckarstraße hinüber nach Feu­

erbach. Die Aufnahme hier war ent­

gegenkommend und behutsam. Kon­

frontiert mit den Anforderungen von außen und im großen Wettbewerb, der in den letzten 10 Jahren die me­

dizinische Medienlandschaft beein­

flußte und veränderte, galt es in er­

ster Linie, die eigene Existenz zu er­

halten, zu sichern und dabei zugleich mit der Mutter zu wachsen, zusam­

menzuwachsen.

Daß dies gelang, geht nicht zuletzt auch darauf zurück, daß 1981, be­

reits ein Jahr nach dem Start alle Mitglieder der Familie, auch das neue den Neubau der Verlagsgruppe gemeinsam beziehen konnten: Noch

etwas fremd - waren wir doch be­

reits daheim!

Dazu trug nicht unwesentlich das neue Domizil selbst bei: abgesehen von seiner reinen funktionale Archi­

tektur und ihren Strukturen, siehe auch die Abbildung des Londoner Künstlerpaars Langlands und Bell, die die architektonischen Grund­

strukturen des Baus darstellen, war es das Gesamtambiente des Thieme- Hauses, das von der ersten Stunde an so wie das Heim einer Familie — und wer Hausbesuche macht, der hat ein Gespür dafür - deren Wesen aus­

strahlt, wiedergibt und bestimmt.

Ein Stück dieses Wesens reflektiert bis in diese Tage unverändert die Bildersammlung in den Räumen und Gängen. Man kann sie teilweise bei der Aufzugfahrt über die Stockwerke verteilt betrachten. Sie beeindruckt jeden, ob man will oder nicht, zu­

mindest auf Dauer.

Der Blick zurück macht an dieser Stelle auch Geschichte, Entwicklun­

gen, Wandlungen mit Wertungen deutlich, die wir als selbstverständ­

lich hinnehmen.

Das belegen auch Namen wie Hip- pokrates Verlag, Der Landarzt, Zeit­

schrift für Allgemeinmedizin, ZFA oder Stichworte wie Homäopathie und Erinnerungen an eine Medizin­

diagnostik und Therapie etwas abge­

setzt von der Schulmedizin, alterna­

tiv und stets angereichert mit per­

sönlichen Erfahrungen. Das war kei­

neswegs nur negativ, aber oft zu einseitig.

Und heute: konsequent über mehr als 20 Jahre wurde der jetzige Stand in Form und Inhalt angestrebt und erreicht. Die ZFA in ihrem grünen Gewand ist mit jedem neuen Heft ein Beleg dafür. 1886/1986 - der Georg Thieme Verlag ist 100 Jahre alt ge­

worden, und der Hippokrates Verlag und die ZFA feiern mit. Sie dürfen es, denn »Thieme schafft Wissen« ist längst auch ihr anerkannter Slogan geworden und damit ein Zeichen:

daheim.

Ihr

Dr. med. W. Mahringer Schelztorstr. 42

7300 Esslingen

-1^

(4)

80

GUTE BESSERUNG,

RHEUMATIKER-MAGEN.

V' »-H

\ • ■■■■ ^ V -

Ulcogant*

Das Schutzpflaster für die Magenschleimhaut.

Zusammensetzung; 1 Tablette Ulcogant 1 g, 1 Beutel Ulcogant-Granulat bzw. 1 Beutel oder 1 Meßlöffel (5 ml) Ulcxigant-Suspension enthalten 1 g Sucralfat (basi­

sches Aluminium-Saccharose-Sulfat), entspr. 190 mg Aluminium. Ulcogsmt-Suspension enthält zusätzüch Methyl-4- und Propyl-4-hydroxybenzoat (jeweils Natriumssilz) als Konservierungsmittel. Anwendungsgebiete: Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni, Rezidivprophylaxe des Ulcus duodeni, Refluxösophagitis.

Gegenanzeigen; Bei schwerer Einschränkung der Nierenfunktion (Urämie, Dialysepatienten) soUte Ulcogant wegen des Aluminiumanteils nicht eingenommen werden. Schwangerschaft und Stillzeit: Es bestehen keine Hinweise auf ein embryotoxisches Risiko. Tierversuche lassen vermuten, daß eine Ausscheidung mit der Muttermilch nicht erfolgt. Nebenwirkungen; Gelegentlich Obstipation. Ulcogant-Suspension: Allergische Reaktionen (Parabene). Hinweis: Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist mit einer Erhöhung des Plasma-Aluminiumspiegels zu rechnen. Dies ist besonders bei dialysepflichtigen Patienten zu beachten.

Wechselwirkungen; Ulcogant kann bei gleichzeitiger Gabe die Resorption von Tetrazyklinen, Phenytoin, Sulpirid, Digoxin, Cimetidin, Ranitidin, Norfloxacin, Ciprofloxacin, Theophyllin in retardierter Form, Chenodeoxycholsäure und Ursodeoxycholsäure beeinträchtigen. Dies kann durch eine um 1 bis 2 Stunden ver­

setzte Einnahme vermieden werden. Sowohl zu Beginn wie am Ende einer Ulcogant-Behandlung ist die Dosis oraler Antikoeigulanzien zu überprüfen. Dosie­

rung: Ulcus duodeni: Täglich 2mal 2 oder 4mal 1 Tablette bzw. Beutel Granulat bzw. Beutel oder Meßlöffel Suspension. Rezidivprophylaxe des Ulcus duodeni:

Täghch 2mal 1 Tablette bzw. Beutel Granulat bzw. Beutel oder Meßlöffel Susjjension. Ulcus ventriculi und Refluxösophagitis: Täglich 4mal 1 Tablette bzw_Beutel Granulat bzw. Beutel oder Meßlöffel Suspension. Anwendimg: Möghchst auf leeren Magen vor den Mahlzeiten bzw. unmittelbar vor dem Schlafengehen. Han­

delsformen: Ulcogant 1 g: 50 Tabletten DM 61.—; 100 Tabletten DM 109.80. Ulcogant-Granulat: 50 Beutel DM 61.—. Ulcogant-Suspension: 50 Beutel DM 62.60;

250 ml Flasche mit Meßlöffel DM 62.60. Jeweils Klinikpackung. Apoth.-Abg’preise Stand: 07. 03. 1990

E. Merck, Postfach 4119, 6100 Darmstadt 1

MERCK

(5)

INHALT *** INHALT *** INHALT ***

81

Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart 67. Jahrgang, Heft 3 Gastkommentar

Konventionelles oder alternatives Sitzen? 91 K.-H. Berquet

Schwerpunkt

Blutzucker-Selbstkontrolle insulinpflichtiger

Diabetiker 93

K. H. Bergis und B. Teupe

Diagnostik der diabetischen Retinopathie 102 H. Greber

rherapie der diabetischen Retinopathie 108 H. (jreber

Service Box 140

Das aktuelle Interview

Vernünftige Ernährung kann sogar Cholesterinwerte von 300 mg/dl

normalisieren 126

Interview mit Prof. Dr. med. R. Kirsten

Therapeutische Erfahrungen

Insulinapplikationssysteme auch für

Polyarthritis-Patienten? 134 H.-G. Pott, E. Nicksch, F.-J. Bombeck, A. Wittenborg

Magazin Pharma-News Kongreßberichte

Pharma-Spektrum: Carvedilol Quiz

Online Impressum

116 121 122 143 148 84 84 INHALT *** INHALT *** INHALT ***

HYPERFORAT

®

Depressionen, psychische und nervöse Störungen, Wetterfühligkeit, Migräne.

Vegetativ stabilisierend, gut verträglich.

Zusammensetzung: Hyperforat-Tropfen: 100 g enthalten:

Extr. fl. Herb. Hyperici perf. 100 g, stand, auf 0,2 mg Hypericin* pro ml. Enth. 50 Vol.-% Alkohol. Hyperforat- Dragdes: 1 Dragde ä 0,5 g enthält: Extr. sicc. Herb. Hyperici perf. 40 mg, stand, auf 0,05 mg Hypericin* Vit. B-Komplex 1 mg. ’und verwandte Verbindungen, berechnet auf Hypericin.

Anwendungsgebiete: Depressionen, auch im Klimak­

terium, nervöse Unruhe und Erschöpfung, Wetterfühlig­

keit, Migräne, vegetative Dystonie.

Tropfen in der Kinderpraxis: Enuresis, Stottern, psychi­

sche Hemmungen, Reizüberflutungssyndrom.

Gegenanzeigen und Nebenwirkungen: Photosensibi­

lisierung.

Dosierung: Hyperf orat-Tropfen: 2 - 3 x täglich 20-30 Trop­

fen vor dem Essen in etwas Rüssigkeit einnehmen.

Hyperforat-Dragäes: 2-3 x täglich 1-2 Dragäes vor dem Essen einnehmen. Zur Beachtung: Bei Kindern entspre­

chend geringer dosieren. Die letzte tägliche Einnahme möglichst vor dem Abend. Häufig ist eine einschleichende Dosierung besonders wirksam.

Handelsformen und Preise:

Hyperforat Tropfen: 30 ml DM 9,27; 50 ml DM 14,47; 100 ml DM 24,46.

Hyperforat Dragäes: 30 St. DM 7,48; 100 St. DM 18,96.

Dr. Gustav Klein,

Arzneipflanzenforschung, 7615 Zell-Harmersbach Schwarzwald

(6)

82

INHALT INHALT *** INHALT *** INHALT *** INI

0\^

Sotaleie

effektiv

und gut verträglich

Zusammensetzung: Eine Tablette SOTALEX* enthält Sotalolhydrochlorid 160 mg. Eine Tablette SOTALEX*

mite enthält Sotalolhydrochlorid 80 mg. Anwendungsge­

biete: Bluthochdruck, auch Belastungshochdruck, Angina pectoris und Prophylaxe pektanginöser Anfälle, hyperkinefisches Herzsyndrom, tachykarde Arrhyth­

mien, Abschirmung adrenerger Einflüsse bei Hyperthy­

reose. Gegenanzeigen:AV-Block2.und höheren Grades, manifeste Herzinsuffizienz (Ruheinsuffizienz), Bradykar­

die, kardiogener Schock, obstruktive Lungenkrankheifen (z.B. Asthma bronchiale), Azidose, Glottisödem, schwere allergische Rhinitis, Allergien gegenüber Sotalol und Sulfonamiden, vorbestehende QT-Verlängerung. Bei eingeschränkter Nierenfunkfion muß die Dosis reduziert werden. Während der Schwangerschaft nur bei strenger Indikationsstellung anwenden. Das gleiche gilt für die Stillzeit. Nebenwirkungen: Übelkeit, Mattigkeit und Durch­

fall, Diese Nebenwirkungen gehen meist schon unter der Behandlung zurück und erfordern im allgemeinen kein Absetzen der Therapie. Bei nichttolerierbar langsamem Puls oder zu starkem Blutdruckabfall (Hypotonie) ist die tägliche Dosis zu reduzieren. Ggf. ist die Medikation abzusetzen. Dies gilt auch im Fall des Auftretens von Atembeschwerden. Abruptes Absetzen von SOTALEX*/

SOTALEX* mite sollte vermieden werden, weil es sonst zu überschießenden Gegenreaktionen kommen kann.

Da SpTALEX*/SOTALEX* mite die OT^Zeit verlängert, ist bei Überdosierung eine enge EKG-Überwachung not­

wendig, da ggf. ventrikuläre Tachyarrhythmien einsetzen können. Beim Auftreten von Salven bzw. Torsades de Pointes mit temporärem Schrittmacher auf eine Fre­

quenz von 80-100/min stimulieren. Hindelsformen und Prnlsa: SOTALEX*: 30 Tabletten (NI) DM 50,00; 50 Tabletten (N 2) DM 75,05; 100 Tabletten (N 3) DM 136,15.

SOTALEX* mite: 30Tabletten (N1) DM 30,55; 50Tabletten (N 2) DM 47,65; 100 Tabletten (N 3) DM 83,70.Stand: 4/90 BRISTOL ARZNEIMIHEL

Niederlassutig Troisdorf der BRISTOL-MYERS GmbH, 5210 Troisdorf

Was haKen Sie von Balance-Stühlen?

Aufgrund immer häufiger werden­

den Kla­

gen über Rücken­

schmer­

zen, die von Ärz­

ten als Folge zu schwach ausge­

bildeter Muskula­

tur und

Bristol

falscher Sitzgewohnheiten angesehen werden, hat die Industrie in den vergan­

genen Jahren sogenannte alternative Sitzmöbel auf den Markt gebracht. An­

fangs hochumjubelt, zeigte die Erfahrung, daß diese Möbel für den Dauerge­

brauch nicht konzipiert sind. Diese Balance-Stühle können bei falscher Hand­

habung sogar eine schlechtere Haltung zur Folge haben als konventionelle Schulgestühle.

Konventionelles oder alternatives Sitzen? 91

Langes, aber trübes Leben?

Ständige medizini­

sche Fortschritte ermöglichen eine stetig steigende Le­

benserwartung, auch bei kranken Menschen. Das be­

deutet für die Dia­

betespatienten aber auch, daß die Wahrscheinlichkeit, eine der Spätfolgen zu erleiden, immer größer wird. Die diabetische Retino­

pathie, die sich in stark herabgesetz­

tem Sehvermögen äußert, besteht bei Diabetespatienten mit mehr als ISjähri- gem Leiden zu 75%.

Diagnostik der diabetischen Retinopathie 102

rrtelbild: Peter Thul, Stuttgart 1990

INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT *** IN

(7)

lALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT

83

Laser gegen diabetische Retinopathie

Während Pharmaka bei diabeti­

scher Reti­

nopathie keinen nachweis­

baren Er­

folg brach­

ten, stellte die Photo­

koagulation eine effek­

tive Be­

handlungs­

methode dar. Bei be­

reits bestehender Medientrübung ist diese Methode je­

doch nicht mehr ausführbar, sondern transsklerale Ko­

agulationstechniken, wie Diathermie oder Kryoapplika- tion, sind indiziert.

Therapie der diabetischen Retinopathie 108

Carvedilol - ein vielversprechender neuer Blutdrucksenker

i

Hoher Blutdruck ist bekanntermaßen Risikofaktor Nr. 1.

Da hauptsächlich der Sympathikus die nervale Kontrolle des Blutdrucks steuert, muß das Haupttherapieprinzip von Blutdrucksenkern sich an dem sympathischen Kon- trollsystem orientieren.

Carvedilol: Vasodilatation und Betablockade im Gleichgewicht 143

lALT * * 4c INHALT * * * INHALT * * * INHALT

propra 40/80

von Ct Lacktabletten

propra WirksioH:

propra

80 von

ct

053538383053053538308

Wirkstoff: PropranoiothyOrochtorki

QQß^eaepLacktaJDletten

ct-Arzneimittel

Chemische Tempelhof GmbH Oberlandstr. 65,1000 Berlin 42

propra 40/80 von ct Lacktablettan

Wirksame Bestandteile: 1 Lacktablette enthält 40/80 mg Propranolol­

hydrochlorid. Anwendungsgebiete: Bluthochdruck (Hypertonie), Erkrankungen der Herzkranzgefäße (Angina pectoris, koronare Herz­

krankheit), Herz-Kreislaufstörungen, die vorwiegend durch erhöhte Sympathikusaktivität verursacht werden (hyperkinetisches Herzsyn­

drom), Herzrhythmusstönjngen mit beschleunigtem Puls (tachykarde

spezifisci

krisenhafter Schilddrüsenüberfunktion, in Vorbereitung einer Schild­

drüsenoperation, während einer Behandlung mit Radio-Jod und bei Unverträglichkeit einer Behandlung mit Schilddrüsenhemmstoffen (Thyreostatika). Gegenanzeigen: Dekompensierte Herzinsuffizienz, frischer Herzinfarkt, Schock bestimmte Herzrhythmusstörungen (AV-Blockll. und III. Grades, Sick-Sinussyndrom, sinuatrialer Block), stark verlangsamter Puls (Bradykardie; Puls unter 50 Schläge pro Minute), extrem niedriger Blutdaick (Hypotonie), Übersäuerung des Blutes (/\zi- dose), atemwegsverengende Erkrankungen (z.B. Asthma bronchiale, spastische Bronchitis) und Spätstadien peripherer Durchblutungsstö­

rungen. Vorsicht bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und längerem strengen Fasten. Bei Leber- und Nieren funktionsstörungen Dosisreduk­

tion. Während einer Schwangerschaft strenge Indikationsstellung. Die Therapie mit propra von ct sollte 48 bis 72 Stunden vor denn errechneten Geburtstermin beendet werden, andernfalls sorgfältige Überwachung des Neugeborenen. Nebenwirkungen: Gelegentlich Durchfall, Verstop­

fung und Übelkeit. Kribbeln und Kältegefühl im Bereich der Gliedmaßen, Muskelkrämpfe (Wadenkrämpfe), Muskelschwäche, Hautrötungen und Hautjucken, verminderter Tränenfluß (Träger von Kontaktlinsen sollten dies beachten), Erhöhung des Atemwegswiderstandes (Broncho­

spasmen), Verstärkung einer bestehenden Herzinsuffizienz und AV-Überieitungsstörungen sind beobachtet worden. Vereinzelt kann es zu Müdigkeit, Schlafstöaingen, Alpträumen und Halluzinationen kom­

men. Latente Depressionen können manifest werden. Bei älteren Patienten mit einer gleichzeitig bestehenden Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) sollte bei einer längeren Behandlung mit propra 40/80 von ct auf Glukosetoleranz achten. Das Arzneimittel kann bei diesen Patienten sowie bei längerem Fasten die Wamsymptome zu stark erniedrigter Blutzuckenwerte (Hypoglykämie) wie Schwitzen, Zittrigkeit, Unruhe und Herzklopfen unterdrücken und verschleiern. In vereinzelten Fällen von vasospastischer Angina pectoris (Prinzmetal-Angina) wurde unter der Therapie mit Propranolol eine Verstärkung der Angina-pectoris-Anfälle beobachtet. Bei Patienten mit anfallsartigen Gefäßkrämpfen der Finger (Morbus Raynaud) kann es in Einzelfällen zu einer Verstärkung der Beschwerden kommen. Bei Patienten mit zeitweiligem Hinken (Claudi­

catio intermittens) können anfänglich die Beschwerden vorübergehend verstärkt werden. Die Behandlung des Bluthochdrucks (Hypertonie) mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Reak­

tionsvermögen insbesondere im Zusammenwirken mit Alkohol kann beeinträchtigt werden. Darreichungsform, Packungsgröße und Apo­

thekenverkaufspreise: propra 40 von ct: OP 50 Lacktabletten (N2) DM 14,80; OP 100(N3) DM 27,65. propra 80von ct: OP 50 (N2) DM 19,90;

OP 100 (N3) DM 36,80. Stand 12/90

(8)

84

online *** online *** online *** online *** online

Kardiopulmonale Reanimation als Schulfach

Nur wenn weite Teile der Bevölkerung mit der Technik der kardiopulmonalen Reanimation (CPR) vertraut sind, ist eine wirklich effektive Notfallversorgung mög­

lich. Seit 1982 an belgischen Schulen durchgeführte Untersuchungen haben gezeigt, daß schon sehr junge Schüler mit Erfolg die CPR lernen können, sofern die unterrichtenden Lehrer wiederum von Experten ausgebildet worden sind.

Die Schüler im Alter von zwölf bis zwanzig Jahren akzeptierten das einhun­

dertminütige Trainingsprogramm, das aus Videoaufzeichnungen, praktischen Unterweisungen und Übungen an Pup­

pen bestand, sehr gut. Die meisten wünschten danach noch weitere prakti­

sche Fortbildungsmöglichkeiten. Die ma­

nuellen Fähigkeiten verbesserten sich nach einer zweiten Trainingseinheit sehr, ein Zuwachs an theoretischem Wis­

sen aber war auch nach einem erneuten Durchlauf nicht festzustellen. Die Angst, Wiederbelebungsmaßnahmen anzuwen­

den, stieg nach der Ausbildung unerwar­

tet hoch an und ließ sich auch durch weiteres Training nicht mindern. Obwohl ältere Schüler bei der anschließenden

Beurteilung besser abschlossen, halten die Autoren der Studie es für möglich, bereits bei ElQährigen mit der Ausbil­

dung zu beginnen, was mit den neuen vereinfachten Richtlinien der AHA noch problemloser sein dürfte. (sm) van Kescharer, E., Delooz, H. H.. and Moens, G. F.. Brüssel: The effectiveness of repeated cardiopulmonary resusci­

tation training in a school population.

In: Resuscitation. Deutsche Übersetzung (von Dr. Schmidt. Mainz) erschienen in:

Notfallmedizin 1990; 16: 680-692.

Dihydroergotoxin bei Alzheimer-Krankheit wirkungslos

Eine wirksame Behandlung der Alzhei­

mer-Krankheit ist bisher nicht bekannt.

Das einzige in den USA für diese Indika­

tion zugelassene Medikament ist Dihy­

droergotoxin (Hydergin®) - wohl zu Un­

recht, denn in einer placebokontrollier­

ten Doppelblindstudie erwies sich dieses Mittel als ineffektiv. Achtzig Patienten, die die Kriterien des DSM-IlI für die Alz­

heimer-Krankheit erfüllten, erhielten 24 Wochen lang täglich dreimal 1 mg Hy­

Zeitschrift für Allgemeinmedizin

German Journal of General Practice. Ehemals: Der l.andar/.t. Zugleich Organ der Vereinigung der Hoch­

schullehrer und Lehrbeauftragten für Allgemeinmedi­

zin e.V. (Association of Teachers in General Medicine)

»Internationale Allgemeinmedizin und Hochschule«, herausgegeben von Hj. Matlern.

Schriftleitung (V.i.S.d.P ): Prof Dr. med. Peter Doe- necke, Direktor der Medizinischen Klinik 1, Städtische Kliniken. Grafenstr. 9, 6100 Darmstadt • Prof Dr. med.

Winfried Hardinghaus. Chefarzt der Med. Abt., Kran­

kenhaus St. Raphael. 4514 Ostercappeln. AG Gesund­

heitswissenschaften Universität 4500 Osnabrück • Prof Dr. med. Michael M. Kochen. MPH. Abteilung für Allge­

meinmedizin derGeorg-August-Univ., Robert-Koch-Str.

40, 3400 Göttingen ■ Dr. med. Wolfgang Mahringer.

Schelztorstr. 42. 7300 Esslingen • Dr. med. Gertrud Volkert. Traubergstr. 16, 7000 Stuttgart 1.

Verlag: Hippokrates Verlag GmbH. Rüdigerstr. 14,7000 Sfuttgart 30.

Geschäftsführung: Dipl.-Biol. Hartmut Fandrey, Dipl - Kaufmann Albrecht Hauff.

Anzeigen: Günter Fecke, Tel. (07 11) 8931-448.

Redaktion/Produktion: Günther Buck (Ltg.), Tel.

(0711) 8931-446.

Ruth Auschra, Petra Hradez, Tel. (0711) 8931-442.

Dipl.-Wirt.-lng. (FH) Ingrid Schaul. Tel. (0711) 8931-445.

Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. Stuttgart. - Printed in Germany 1991. - © 1991 Hippokrates Verlag GmbH. Postfach 102263, 7000 Stuttgart 10. Rüdigerstraße 14, 7000 Stuttgart 30, Tel.: (0711) 8931-0. - Bezugsbedingungen: Der Be­

zugspreis für ZF.A - Zeitschrift für .Allgemeinmedizin beträgt jährlich 132,- DM, zuzüglich Versandgebühren (30.- DM Inland. 54.- DM Ausland). Preis des Einzel­

heftes 11.- DM. Studierende und Ärzte im Praktikum erhalten die Zeitschrift zum Vorzugspreis von 42,- DM im Jahr, zuzüglich Versandgebühren. Bezugspreis für das Kombi-Abonnement ZFA + Kartei der praktischen Medizin (Ausgabe B) jährlich 138,- DM. für Studenten und Ärzte im Praktikum 54,- DM, jeweils zuzüglich Ver­

sandgebühren. Die Kartei der praktischen Medizin ist jedem 3. Heft der Kombi-Ausgabe zum Heraustren­

nen beigeheftet. Diese Kartei referiert für den prakti­

schen Arzt aus maßgebenden Fachzeitschriften des In- und Auslandes unter den Aspekten: kritisch, kurz und praxisnah. Alle Preise und Versandspesen enthalten 7%

Mehrwertsteuer. Die Bezugsdauer verlängert sich je­

weils um ein Jahr, wenn nicht eine Abbestellung bis zum 1. Dezember vorliegt. - Bezug: Durch jede Buch­

handlung oder eine vom Verlag beauftragte Buchhand­

lung. - Postscheckkonto: Stuttgart 6025-702. - Bank­

verbindung: Dresdner Bank, Filiale Stuttgart. Nr.

9014731. - Baden-Württembergische Bank Stuttgart, Nr. 1004527600. - Zahlungs- und Erfüllungsort für beide Teile: Stuttgart und Hamburg.-.Anzeigenschluß:

6 Wochen vor Erscheinen.

Die »Beilage für die .Arzthelferin« erscheint zweimo­

natlich. 12. Jahrgang 1991.

UNVERLANGTE ARBEITEN KÖNNEN AN DEN VERLAG GESANDT WERDEN.

Die Annahme einer Arbeit durch die Schriftleitung er­

folgt unter der Voraussetzung, daß es sich um eine Originalarbeit handelt, die von keiner anderen Redak­

tion angenommen wurde und keiner anderen Redak­

tion gleichzeitig angeboten ist. Mit der Annahme der .Arbeit durch die Schriftleitung geht das Verlagsrecht an die Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart über, ein­

schließlich des Rechts zur Vergabe von Nachdrucklizen­

zen oder sonstigen Nebenrechten,

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind für die Dauer des Urhe­

berrechts geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zu­

stimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen.

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verar­

beitung in elektronischen Systemen. Von einzelnen Bei­

trägen oder Teilen von ihnen dürfen nur einzelne Ex­

emplare für den persönlichen und sonstigen eigenen Gebrauch hergestellt werden. Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens zulässig hergestellte oder benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gern. § 54 (2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG Wort, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 8000 München 2, von der die einzelnen Zahlungsmo­

dalitäten zu erfragen sind.

I A Mitglied der Arbeitsgemein- Schaft Leseranalyse medizinischer

* Zeitschriften e.V.

dergin-LC (n=39) oder Placebo (n=41).

Alle Patienten wurden ambulant behan­

delt und lebten zu Hause. Am Ende der Behandlung zeigte sich in beiden Grup­

pen eine leichte Besserung depressiver Symptome, ln einer kognitiven (Wechs­

ler) und einem Verhaltenstest (GERRl) waren die Ergebnisse am Studienende in der Hydergin-Gruppe signifikant schlech­

ter als in der Placebogruppe. In keinem Testverfahren schnitten die Hydergin- Patienten besser ab. Dihydroergotoxin kann, zumindest in der genannten Dosie­

rung, zur Behandlung der Alzheimer- Krankheit nicht empfohlen werden. Die meisten vergleichbaren Untersuchungen erstreckten sich nur über einen Zeitraum von 12 bis 13 Wochen. Worauf der erst nach 24 Wochen zu beobachtende nega­

tive Effekt der Dihydroergotoxin-Gabe zurückzuführen ist, ist nicht klar.fC/j. R.) Thompson, T, et al.: Lack of efficiency of hydergine in patients with Alzheimer’s disease. N. Engl. J. Med. 1990; 323:

445-448.

Weißer Kittel oder nicht?

In 36 norwegischen allgemeinärztlichen Praxen beantworteten 3575 Patienten in einem Fragebogen u. a. die Frage, ob Ärzte während der Sprechstunde einen weißen Kittel tragen sollten (ja oder nein).

51,9% der Befragten sprachen sich ge­

gen den weißen Kittel aus, 48,1 dafür.

Aber nur 11,7% der Ärzte und 5,7% der Praxisangestellten trugen niemals weiße Kittel, 36,1% bzw. 72,2% immer. Patien­

ten, die jünger als 40 Jahre waren, wünschten nur zu 35% ihren Arzt im Kittel, sehr alte Patienten dagegen zu 70%. Zwischen städtischen und ländli­

chen Praxen bestand kein Unterschied in den Antworten. Der Autor schließt aus der Studie, Patienten nähmen die Kittel­

frage nicht allzu wichtig, was dem Arzt die Freiheit gebe, allein nach Nutzen und Bequemlichkeit zu entscheiden. (Ch. R.) Anvik, T.: Doctors in a White Coat-what do Patients think and what do Doctors do?Scand. J. Prim. Health Care 1990; 8:

91-94.

Bei PMS zeigt Progesteron keine bedeutende Wirkung Die Behandlung des prämenstruellen Syndroms (PMS) mit Progesteron ist weit verbreitet, obwohl der Nutzen umstritten ist. In einer randomisierten Doppelblind- Crossover-Studie erhielten 168 Frauen (121 beendeten die Studie) jeweils wäh­

rend zwei Zyklen vom 16. bis 28. Tag Progesteron- oder Placebo-Vaginalsup­

positorien. Im jeweils ersten Behand­

lungszyklus wurden Ix 400 mg, im zwei-

(9)

85

online *** online *** online *** online *** online

ten 2x 400 mg Progesteron bzw. Placebo verabreicht. Täglich bestimmten die Frauen für 17 PMS-typische Symptome den Schweregrad (0-4). Darüber hinaus wurden die Beschwerden mehrfach durch verschiedene Tests und klinische Untersuchungen evaluiert, ln keinem Fall fand sich ein signifikanter Unterschied in der Linderung der Beschwerden zwi­

schen Progesteron und Placebo. (Ch. R.) Freeman, E., et ai: Ineffectiveness of Progesteron Suppository Treatment for Premenstrual Syndrome. JAMA 1990;

264: 349-353.

Mikrobiell kontaminierte medizinische Anlagen müssen stillgelegt werden Jährlich erkranken in der Bundesrepu­

blik etwa 6000 Menschen an Legionelia- Pneumonie, von denen gut 1000 tödlich verlaufen. Nachdem die Bedeutung mi­

krobiell kontaminierter Wasserstellen medizinischer Geräte für die Entstehung dieser und anderer nosokomialer Infek­

tionen ausreichend belegt worden ist, sollte es heute selbstverständlich sein, nur sterile Behälter und Schlauchsysteme sowie sterile Inhalationsfiüssigkeiten zu verwenden. Während im Krankenhaus­

bereich dieser Standard inzwischen weit­

gehend eingehalten wird, werden in an­

deren Bereichen immer noch besorgnis­

erregende Techniken verwandt. So muß­

ten in drei Kurbetrieben nach Untersuchung der Inhalationskabinen und -räume diese sofort geschlossen werden. In allen Anlagen enthielten die zur Inhalation angebotenen Solelösungen Legionella pneumophila in hohen Kon­

zentrationen. Daneben umfaßte das Keimspektrum in Vorratsgefäßen und Verteilern sowie in den nicht zu reinigen­

den Schlauch- und Rohrsystemen ver­

schiedene Pseudomonaden, Acinetobac- ter, aerobe Sporenbildner und Mikrokok­

ken. Aufgrund der Untersuchungsbe­

funde wird generell empfohlen, derartige Anlagen stillzulegen. (Chr. R.) Werner, H.-P., Rohr, U.: Infektionsrisiko in Inhalationskabinen und Inhalations­

räumen. Ilyg. Med. 1990; 15: 141-146.

Sporttraining hilft bei asthmatischen Beschwerden Körperliche Belastung kann bei beste­

hender bronchialer Hyperreagibilität eine akute Bronchokonstriktion auslö- sen. Anstrengungsinduziertes Asthma tritt besonders häufig bei Kindern in Er­

scheinung, da sie meist körperlich akti­

ver als Erwachsene sind. Daß trotz Be­

stehen eines schweren Asthmas bei betroffenen Kindern ein körperliches Training mit nachweisbarem Leistungs­

zuwachs möglich ist, zeigt eine an einer Hochgebirgsklinik vorgenommene Stu­

die, in der Kinder im Alter von 10 bis 16 Jahren einer Schwimm-, einer Lauftrai­

nings- und einer Kontrollgruppe zuge­

ordnet wurden. Die Kinder beider Trai­

ningsgruppen absolvierten mindestens zehn Trainingseinheiten ä 30 Minuten im Laufe von drei Wochen. Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigte sich in der Lauf­

gruppe eine signifikante Abnahme des Ruhe- und des Belastungspulses. Bei den Schwimmern war nur der Abfall des Be­

lastungspulses statistisch signifikant. Die anstrengungsinduzierte asthmatische Reaktion blieb zwar erhalten, doch wurde die Auslöseschwelle bei fahrrad- ergometrischer Belastung zu höheren Wattzahlen verschoben. Das bedeutet, daß beim Spiel mit Kameraden beim trai­

nierten Kind asthmatische Beschwerden deutlich seltener auftreten. (Ch. R.) Rothe, T., et ai: Kontrollierte Untersu­

chung über die Wirkung sportlichen Trainings auf kardiopulmonale Funktio­

nen bei asthmatischen Kindern. Pneumo­

logie 1990; 44: 1110-1114.

Bronchoforton Kapseln Zus.: 1 Kapsel enth.: 75 mg Eukalyptusöl (DAB 9), 75 mg Anisöl (DAB 9), 75 mg Pfeffer­

minzöl (DAB 9). Anw.: Katarrhe der Luftwege, wie z.B. Bron­

chitis, Sinusitis, Pharyngitis und Laryngitis. Gegenanz.:

Allergie gegen Anis und Ane- thol; entzündliche Erkrankun­

gen im Magen-Darm-Bereich und im Bereich der Gallen­

wege und der Gallenblase;

Verschluß der Gallenwege;

schwere Lebererkrankungen;

bei Gallensteinleiden nur nach Rücksprache mit einem Arzt anzuwenden. Nebenw.:

Gelegentlich allergische Re­

aktionen der Haut, der Atem­

wege und des Gastrointesti­

naltraktes; in seltenen Fällen können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten.

Wechselw.: Keine bekannt geworden.

PLANTORGAN GmbH & Co.

OHG, 2903 Bad Zwischenahn Packungsgrößen und Preise OP mit 20 Kapseln DM 8,70 OP mit 50 Kapseln DM 20,00 OP mit 100 Kapseln

DM 35,60. Apothe­

kenpflichtig.

Stand;Januar 1991

IE

KLEINE STARK.

NATÜRLICH.

neu :

\ ff,

Bronchoforton

*Kapseln

Entsorgung für die Luftwege.

(10)

86

online *** online *** online *** online *** online

Agranulozytosen durch zu hohe Mianserindosierung?

In Neuseeland wurde die Häufigkeit von Agranulozytosen, die während der Ein­

nahme des Antidepressivums Mianserin auftraten, bestimmt. Nachdem während der ersten drei Jahre nach Marktzulas­

sung acht Fälle von Agranulozytosen auf­

getreten waren, wurde das Medikament in das Spontanmeldesystem des Inten­

sive Medicines Monitoring Programm aufgenommen. Zwischen April 1983 und der Rücknahme des Mittels vom Markt im Februar 1988 wurden 19 Agranulo­

zytosen, von denen drei tödlich verliefen, registriert. Die Häufigkeit mit der Ein­

nahme von Mianserin assoziierten Agra­

nulozytosen woirden mit 1:1743 errech­

net. Höheres Alter und höhere Dosierung schienen das Risiko einer Agranulozy­

tose zu vergrößern. Die ermittelte Häu­

figkeit liegt höher, als sie für andere Länder, z. B. Großbritannien, ermittelt wurde. Möglicherweise ist dafür die in Neuseeland üblich gewesene höhere Do­

sierung verantwortlich (durchschnittli­

che Tagesdosis in Neuseeland 46,4 mg, in Großbritannien 35,6 mg). (Ch. R.) Coulter, D.. Edwards, I. R.: Mianserin and agranulocytosis in New Zealand.

Lancet 1990; 336: 785-787.

Psychosoziale Auswirkungen der plastischen

Rekonstruktion

nach Brustamputation

Die plastisch-chirurgische Brustrekon­

struktion nach Mammaablatio scheint wider Erwarten keinen generell positi­

ven Effekt auf die allgemeine Befindlich­

keit, das Selbstwertgefühl und das Kör­

perempfinden der Patientinnen zu ha­

ben. Zu diesem Ergebnis kamen die Autoren einer Studie, die Frauen nach Brustamputation mit oder ohne nachfol­

gende plastische Rekonstruktion bfefragt hatten. Die betreffenden Patientinnen hatten sich von der Rekonstruktion eine große Hilfe bei der Bewältigung der Am­

putation erhofft, waren aber mit dem Er­

gebnis der Operation nur durchschnitt­

lich zufrieden, empfanden ihre Lebenssi­

tuation im Schnitt als weder verbessert noch verschlechtert und sprachen im Hinblick auf die Sexualität sogar von ei­

ner Verschlechterung. Auch in objekti­

ven Tests, in denen Parameter wie emo­

tionale Bindungsfähigkeit, Agressionsun- fähigkeit, Hypochondrie, regressive Ten­

denzen u. a. abgefragt wurden, wiesen die Frauen mit Rekonstruktion fast durchweg schlechtere Werte auf als Frauen ohne Rekonstruktion.

Diese an sich überraschenden Ergeb­

nisse lassen sich teilweise damit erklä­

ren, daß Patientinnen, die der Krebser­

krankung und ihren Folgen mit passiven Erwartungshaltungen gegenüberstehen, auch eher eine plastische Rekonstruktion anstreben, die eine bewußte Bewälti­

gungsarbeit überflüssig zu machen scheint. Die schlechtere Befindlichkeit darf also nicht der Rekonstruktion ange­

lastet werden, sondern die Vermutung liegt nahe, daß die Befindlichkeit schon vor der Erkrankung eine schlechtere war.

Die emotionale und kognitive Krankheits­

verarbeitung kann durch chirurgische Maßnahmen zwar unterstützt, nicht aber von ihr geleistet werden. (sm) Frischenschlager, 0., Balogh, B., undPre- dovic, M.: Psychosoziale Auswirkungen der plastisch-chirurgischen Rekonstruk­

tion der weiblichen Brust nach der Am­

putation aufgrund eines malignen/benig­

nen Tumors PPmP Psychother. Psycho- som. med. Psychol 1990; 40: 441-447.

Bei Nifedipinbehandlung dem Patienten von Alkoholkonsum abraten

Wie In-vitro- und Tierversuche zeigten, hemmt Alkohol wahrscheinlich den Nife­

dipin-Metabolismus. Diese Annahme wurde jetzt durch eine Studie mit zehn gesunden Freiwilligen erhärtet. Die Pro­

banden nahmen in zufälliger Folge 20 mg Nifedipin entweder zusammen mit einem Glas Orangensaft oder mit einem Alkohol-Saft-Gemisch (0,8 g Alkohol/kg) zu sich. In den folgenden 16 Stunden wurden Puls, Blutdruck und Plasma-Ni- fedipin-Spiegel überwacht. Nach Alko­

holeinnahme blieben die Nifedipin-Plas­

makonzentrationen deutlich länger auf signifikant höherem Niveau. Die maxi­

male Pulsrate wurde schon nach 1,4 ge­

genüber 2,2 Stunden erreicht. Puls- und Blutdruckanstieg unterschieden sich nicht signifikant zwischen beiden Grup­

pen. Patienten, die Nifedipin erhalten, sollten auf mögliche Folgen eines Alko­

holkonsums aufmerksam gemacht wer­

den. (Ch. R.)

Qureshi, S., et al: Nifedipin-Alcohol In­

teraction. JAMA 1990,264: 1660-61.

Chronische Pankreatitis - am besten operieren

Zu einer Zeit, als die Whipple-Resektion wegen zu hohem Operationsrisiko kaum noch durchgeführt wurde, wurde vor 22 Jahren die Arbeit »Pancreatico-Duode- nectomy: 41 Consecutive Whipple-Resec- tions Without an Operative Mortality«

von John M. Howard veröffentlicht. Diese

Arbeit regte dazu an, die an der Univer­

sitätsklinik Mannheim seit November 1985 durchgeführten Duodenopankreat- ektomien zu analysieren. Bis August 1989 wurden 118 derartige Operationen vorgenommen, 91 wegen Neoplasmen und 27 bei chronischen Pankreatitiden.

Todesfälle bis zur Kliniksentlassung tra­

ten nicht auf. Verglichen mit dem Vorge­

hen Howards hat sich die Operations­

technik kaum geändert. Deutliche Unter­

schiede bestehen in der präoperativen Diagnostik - intraoperative Cholangio- gramme und Pankreatogramme sind heute obsolet - und der postoperative Nachsorge, wo die Patienten von einer Vereinfachung profitieren. Während bei Howard mehr als die Hälfte der Patienten tracheotomiert und für ein bis zwei Tage beatmet wurde, geschah das in dem Mannheim Kollektiv in keinem Fall. Hier traten bei 21 Patienten postoperative Komplikationen auf, sieben mußten rela- parotomiert werden. Die Autoren emp­

fehlen die Duodenopankreatektomie für jeden operablen Patienten. Falls eine Heilung nicht möglich ist, stellt die Ope­

ration das bestmögliche palliative Vorge­

hen dar. (Ch. R.)

Trede, M., et al.: Survival After Pan­

creatoduodenectomy. Ann. Surg. 1990;

211: 447^58.

Bei psychischen Symptomen auf somatische Ursachen achten

Bei Patienten mit psychiatrischer Vorer­

krankung können neu auftretende psy­

chische Symptome leicht fehlinterpretiert werden. Bei einer einundsiebzigjährigen Patientin mit seit fünfzig Jahren bekann­

ter affektiver Psychose bestanden seit eineinhalb Jahren psychische und soma­

tische Auffälligkeiten (Agitiertheit, Um- triebigkeit, depressive Verstimmung, Ap­

petitminderung, Diarrhöen, Gewichts­

verlust). Als innerhalb von fünf Tagen nächtliche Verwirrtheit, Wortfindungs- und Rechenstörungen auftraten, wurde die Frau stationär aufgenommen. Es wurde eine hyperthyreote StofTwechsel- lage aufgrund multifokaler Autonomie des Schilddrüsengewebes diagnostiziert.

Unter thyreostatischer Therapie klangen die Symptome ab. Die Häufigkeit des Zu­

sammentreffens von Psychose und Hy­

perthyreose wird sehr unterschiedlich mit 1 bis 20% angegeben. In jedem Falle müssen auch bei Patienten mit psychia­

trischer Anamnese somatische Ursachen für psychische Symptome erwogen wer­

den. (Ch. R.)

Meller, I., et al.: Verkannte psychische Symptome der Hyperthyreose bei affek­

tiver Psychose. DMW 1990; 115:

1628-1631.

(11)

87

online *** online *** online *** online *** online

Theophyllin hilft bei nächtlichem Asthma gleich gut wie Terbutalin In einer multizentrischen randomisier- ten Doppelblind-Crossover-Studie wur­

den die Wirkungen von retardiertem Theophyllin und Terbutalin auf nächtli­

ches Asthma miteinander verglichen. 36 nichtrauchende Asthmapatienten mit re­

gelmäßig auftretenden Obstruktionen in den frühen Morgenstunden erhielten ent­

weder 2 X täglich 7,5 mg Terbutalin oder individuell dosiert 1 x abends Theophyl­

lin. Nach zwei Wochen wurden die Me­

dikationen getauscht. Theophyllin wurde so dosiert, daß elf Stunden nach der Ein­

nahme die Theophyllinserumkonzentra­

tion 55-110 pmol/l betrug (durchschnitt­

lich 69,8 pmol/1). Die durchschnittliche Dosis betrug 650 mg. Alle Patienten führ­

ten ihre bestehenden Aerosoltherapien mit Sympathikomimetika und Steroiden fort. Sie bestimmten täglich morgens und abends den Peak-expiratory-llow. Die Morgenwerte waren unter Theophyllin (363 1/min) signifikant höher als unter Terbutalin (342 1/min). Die Abendwerte unterschieden sich nicht signifikant.

Während der Theophyllin-Periode waren Dyspnoen beim morgendlichen Erwa­

chen deutlich weniger ausgeprägt. Bezo­

gen auf sonstige Symptome und auf Ne­

benwirkungen unterschieden sich beide Therapien nicht signifikant. Die einmal abendliche Theophyllingabe ist demnach mindestens so effektiv wie eine konven­

tionelle Terbutalin-Behandlung, um nächtliches Asthma zu verhindern, wenn gleichzeitig eine Inhalationsbehandlung

erfolgt. (Chr. R.)

Vilkka, V., et ai: Once-daily theophyl­

line in the treatment of nocturnal asthma. Ear. J. Clin. Pharmacol. J990:

39: 241-243.

War ein Atomkraftwerk Ursache für Leukämie­

erkrankungen?

ln einer Studie des Department of Public Health im US-Staat Massachusetts wurde eine erhöhte Zahl von Leukämiefällen unter Erwachsenen festgestellt, die zwi­

schen 1978 und 1983 in der Nähe des Atomkraftwerks Pilgrim lebten und ar­

beiteten. Unter Menschen, die im Um­

kreis von zehn Meilen um das AKW leb­

ten, war die Leukämieinzidenz viermal höher als im staatlichen Durchschnitt.

Für die Jahre 1983 bis 1986 fand sich ein derartiger Zusammenhang nicht, wahr­

scheinlich wegen verschärfter Sicher­

heitsauflagen. Die Anlage in Pilgrim gilt

als eine der störanfälligsten in den USA, doch sollen die radioaktiven Emissionen die in den siebziger Jahren vorgeschrie­

bene Grenze von 500 mrem im Jahr nie überschritten haben. Daniel Hoffman, Forscher an den »Centers for Disease Control« und Leiter einer Kommission, die die Studie überprüfte, beurteilt die Untersuchung als gut konzipiert. In die Analyse einbezogen wurden nicht nur Faktoren wie Beruf, Alter, Tabakkonsum oder sozialer Status, sondern z. B. auch die Nähe von Müllkippen oder die Her­

kunft des Trinkwassers. Die Ergebnisse der Studie seien eindrucksvoll und inso­

fern überraschend, als sie zeigten, daß bereits bei wesentlich niedrigerer Strah­

lung als bisher angenommen Schädigun­

gen auftreten. (Ch. R.)

Shulman, S.: Cancer around nuclear plant. Nature 1990; 347: 604.

Von der Einsicht ist es noch ein weiter Weg zur Besserung Eine große Zahl von Organisationen be­

müht sich, die Öffentlichkeit über gesund­

heitliche Risiken aufzuklären. Wie eine Befragung von 387 Männern im Alter zwischen 18 und 22 Jahren zeigt, ist aber die konsequente Umsetzung kognitiv er­

faßter gesundheitsrelevanter Einsichten

räumt schnell das zähe Sekret aus vermeidet überschießende Neuproduktion

inusilis r?2n H15131 SlTeliTel iniRlITiTe I eralS

AKTUELLE LITERATUR

R. Laszig. G. Hesse u. T. Lütoebrune: Die Behandlung der akuten Sinusitis mit Sekretolytika In: Zeitschrift für Allgemeinmedizin, 65. Jg. (1989), Nr. 1/2, S. 19-21

G. Stussak u. K. Schumann: Behandlung der chrnnischeiiSinusitis. ]n;.Zeitschrift für. AUge- meinmedizLn. 63. Jg. (1987), Nr. 29, S. 869::S71

P. Dorow, Th. Weiss, R. Felix u. H. Schmutzler: Einfluß ... auf die mukoziliäre Clearance bei

Atemwegserkrankung. In: Arzneimittel-Forschung/Drug Research, 37. Jg. (II) (1987), Nr. 12. S. 1378-1381

Gelomyrtof“ forte. Zus.: 1 Kaps, enthält 300 mg Myrtol, standardisieftauf mindestens 20 mg a-Pinen, 75 mg Limonen und 75 mg Cineol. Ind.: Akute und chronische Brorrchitiden, Bronchiektasen, Emphysembronchitis, Sekretolyse bei Sinusitis, Pneurrromykosen und Silikose, Abhusten der Röntgenkontrastmittel nach Bronchografie. Kontraind.; Keine bekannt. Nebenw.;i5urch Gelomyrtol'' forte können vorhandene Nieren- oder Gallensteine in Bewegung gesetzt werden. Anw/Dos j Bei akuten und entzündlichen Prozessen 3 bis 4 mal täglich 1 Kaps. Bei chronischen Prozessen 2 mal täglich 1 Kaps. Diese Dosierung kann unbedenklich

über eine längere Zeit angewandt werden. Zum Abhusten nach Bronchografie 2-3 Kaps. Gelomyrtol" forte soll am besten eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten, jedoch nicht mit einem heißen Getränk eingenommen werden.

Handelst.: N 1 20 Kaps. DM 8,85; N 2 50 Kaps. DM 20,10; N 3 100 Kaps. DM 35,70; AP (Stand 10/89).

G. PoM-Boskamp ^

GmbH & Co , D-2214 Hohenlockstedt x

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Anwendung: Zur Behandlung von Erkrankungen im oberen Magen-Darm-Bereich, bei denen eine Verringerung der Magensäuresekretion angezeigt ist TAGAMET® 200/400 / TAGAGEIA

Wer bei der Atemspende den di- rekten Kontakt mit dem Patienten vermeiden will, kann ein Taschen- tuch oder ein anderes Stück luft- durchlässigen Stoff auf Mund und Nase des

Bei leichten und mittelgradigen Depressionen sollte monotherapeutisch mit Pharmako- oder Psychotherapie begonnen werden (nach Verfügbarkeit der Behandlung und nach Präferenz

durch eine Nachoperation noch kurativ behandelt werden können (im ei- genen Krankengut konnte bei der Hälfte aller Tumorrezidive nach anteriorer Rektumresektion noch

Ein Patient präsentiert sich jedoch meist mit einer irritativen und/oder ob- struktiven Symptomatik des unteren Harntrakts (LUTS, Lower Urinary Tract Symptoms), die durch eine

Schneider und Lippert versuch- ten, durch einen Sitzkeil eine Bek- kenvordrehung zu erreichen; aber auch das ist nur für kurze Zeit mög- lich, dann rutscht der Proband an die

Diese Möbel sind schon jetzt so erfolgreich geworden, daß viele Gemeinden in Dänemark und Schweden versuchen, möglichst schnell alle alten ISO-Schulmöbel gegen die neuen

Wir sind gerne bereit, an einer Debatte über Schulmöbel und Mö- belkonstruktion teilzunehmen, wie man Haltungsschäden von Schulkin- dern vorbeugt — dies jedoch nur un- ter