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Hipookrates Verlag GmbH Stuttgart 66. Jahrgang, Heft 30
Gastkommentar:
Allgemeinmediziner - Spezialisten für Ganzheit W. Kruse
819
Schwerpunkt
Das kardiale Ödem F. Saborowski
Konventionelle und
Farbdoppler-Echokardiographie K. Younossi
Doping M. Sehling
821
823
829
Therapeutische Erfahrungen
Die Rolle des Kalziums bei Demenzen 842 S. Hoyer
Serie
Naturheilverfahren in der Diskussion (10):
Segment und Reflexzonen...
R. Volkert
847
Magazin Pharma-News Kongreßberichte Quiz
Online Impressum
834 838 839 -23-
-8- -8-
INHALT *** INHALT *** INHALT ***
PROSTAMED
Prostatasyndrom mit Harnver
haltung, Miktionsbeschwerden und Restharn, Reizblase,
auch bei Frauen
Zusammensetzung: 1 Tablette Prostamed enthält: Kürbisglobulin 0,1 g, Kürbismehl 0,2 g, Kakao 0,05 g, Extr. fl. Herb. Solidag. 0,04 g, Extr. fl. Fol. Popul. trem. 0,06 g. Sacch. lact.
ad. 0,5 g.
Anwendungsgebiete: Prostata-Adenom Stadium I und beginnendes Stadium II mit Miktionsbeschwerden, Reizblase.
Dosierung: 3x täglich 2-4 Tabletten ein
nehmen.
Handelsformen und Preise:
Prostamed-Tabletten: 60 St. DM 8,97;
120 St. DM 15,48; 360 St. DM 36,98.
Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenforschung, 7615 Zell-Harmersbach/Schwarzwald
-6-
»Prostatitis«-Syndrom Vegetatives
Urogenitalsyndrom Neuro-hormonale Reizblase
Spasmolytisch:
Nomon®
LiquidumNomon® normalisiert einen überhöhten Muskeltonus. Es nimmt spastische Schmerzen und Tenesmen. Aber anders als herkömmliche Spasmo
lytika verbessert Nomon®
z. B. die Tonuslage des De
trusors. Die Erhöhung der Uroflowrate beweist es.^
Schönfelder, H.: Behandlung der Reizblase und des prostatitischen Syndroms. Ergebnisse einer prospektiven Feldstudie. ZfA. 61,569-570 (1985)
HOYER GmbH & Co.
Pharmazeutische Präparate 4040 Neuss 21
Nomon' Kapseln, Liquidum, HOYER GmbH & Co.. 4040 Neuss 21
Zusammensetzung; 1 Kapsel enthält: Extr. Bul
bus Allii cepae spir. 23,015 mg, Extr. Rad. Echi- naceae purpur. spir. 24,659 mg, Extr. Sem. Cu
curbitae spir. 4,931 mg, Extr. Gemmae Populi spir. 3,451 mg, Extr. Fol. Damianae spir. 2,301 mg, Extr. Rad. Pareirae bravae spir. 1,643 mg.
100 ml Liquidum enthalten: Tinct. Cepae 40 ml, Tinct. Echinaceae purpur. 20 ml, Tinct. Cucurbi
tae 10 ml, Tinct. Populi 6 ml, Tinct. Damianae 2 ml, Tinct. Pareirae bravae 2 ml. Liqu. enth.
53 Vol.-% Ethanol. Anwendungsgebiete: Pro
statitis-Syndrom; funktionelle und neuro-hormo
nale Reizblase. Gegenanzeigen: Schwere Pan
kreatitis. Nebenwirkungen: Bei Dauermedika
tion in seltenen Fällen Magenunverträglichkeits
erscheinungen.
Dosierungsanleitung: Im allgemeinen 3 mal täglich 1-2 Kapseln bzw. 30 Tropfen mit etwas Flüssigkeit nach den Mahlzeiten einnehmen über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen. Bei Prostatitis-Syndrom empfiehlt sich eine konse
quente Medikation über 3 Monate, auch nach Besserung der subjektiven Beschwerden.
Handelsformen:
100 Kapseln N3 DM19,92 100 ml Liquidum DM 17,92 Stand: Januar 1990
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Wenn die Pumpe unter Wasser steht
I I
_ l
Das kardiale Ödem als Folge einer Herzinsuffizienz wird neben lokalen kapillaren und in
terstitiellen Störun
gen durch eine Fehlregulation des extrazellulären Flüssigkeitsvolu
mens bestimmt.
Während bei den lokalen Störungs
faktoren noch keine _____________________________________________
gesicherten Befunde am Menschen vorliegen, wirken offensichtlich afferente und efferente Mechanismen störend auf die extrazelluläre Regulation des Flüs
sigkeitsvolumens. Das Herzzeitvolumen ist bei vielen Patienten erniedrigt - bei gleichzeitig erhöhtem Venendruck und Plasmavolumen, was zu einer erhöhten Vorlast des Herzens führt. Oft ist die Neigung zum Ödem durch die sym
pathikusbedingt erhöhte Natriumresorption verstärkt. Das Ödem äußert sich, abhängig von Links- bzw. Rechtsherzinsuffizienz, in sehr unterschiedlichen
Krankheitsbildern.
Das kardiale Ödem 821
Mit neuen Methoden Dichtungsdefekte des Herzens aufspüren Die Beurteilung der
Aorten- und Mitral
insuffizienz ist bis heute problematisch.
Am aussagefähigsten galt bisher die invasive Diagnostik. Mit der Echokardiographie ge
lang es jedoch, auch die nicht-invasive Un
tersuchungsmethode qualitativ der invasi
ven anzunähern. Eine
über 17 Monate laufende Studie mit 153 Patienten berichtet über die Erfahrun
gen und Ergebnisse der TM-2-D-Echokardiographie und Dopplersonographie.
Konventionelle und Farbdoppler-Echokardiographie 823
Titelbild: Jutta Buck, Weilheim/Teck.
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Gastkommentar
:ZFA
Waltraud Kruse
Allgemeinmediziner - Spezialisten für Ganzheitsmedizin
An Frau Prof. Dr. med. Waltraud Kruse wurde am 21. September 1990 die Hippokrates- Medaille für besondere Verdienste um die All
gemeinmedizin verliehen. Anläßlich der Feier
stunde formulierte sie die hier als Gastkom
mentar abgedruckten Gedanken zur Zukunft der Allgemeinmedizin.
Kein anderes medizinisches Fachgebiet hat die Möglichkeiten einer Verbindung von For
schung und Praxis wie die Allgemeinmedizin.
Unsere Erkenntnisse resultieren aus den täg
lichen Begegnungen mit Patienten und aus der Behandlung eines breiten Krankheitsspek
trums. Die Allgemeinmedizin ist nicht auf we
nige, sehr spezifische Krankheitsbilder konzen
triert, sondern sie beschäftigt sich notwendi
gerweise mit zahlreichen Störungen vom Be
finden bis zur schweren Erkrankung.
Durch die Zusammenarbeit mit anderen me
dizinischen Disziplinen ist es möglich, Erkennt
nisse über Ätiologie und Therapie von Krank
heiten kontinuierlich zu erweitern. Die Umset
zung dieser Erfahrungen in die Praxis ist eine bedeutende Aufgabe unseres Faches. Aus die
sem Grunde ist in Forschung und Lehre eine Methode sinnvoll, die nicht das Spezialisten
tum in den einzelnen Fächern anstrebt, son
dern eine wissenschaftlich fundierte und prak
tisch bewährte Umsetzung dieser Erkenntnisse in den Praxisalltag. In einer Zeit, in der 64 Fachgebiete bzw. Teilgebiete, Zusatzbezeich
nungen und Zusatzbereiche sich etabliert ha
ben, sind die Allgemeinärzte mehr denn je gefordert.
Aufgrund eines ganzheitlichen Arbeitsansat
zes ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten in
terdisziplinärer Zusammenarbeit. Als Bei
spiel möchte ich eine Arbeit zur ambulanten Rehabilitation von Schlaganfallpatienten nen
nen, die - in enger Zusammenarbeit mit Neuro
logen, Neuropsychologen, Mitarbeitern von So
zialstationen und ambulanten Diensten - in unserer Praxis durchgeführt wurde. Diese
Arbeit hat gezeigt, daß der Hausarzt die Reha
bilitation koordinieren kann, daß er aber gleichzeitig auf den Austausch und auf die Zu
sammenarbeit mit Kollegen aus anderen Fach
gebieten angewiesen ist. Die einzelnen wissen
schaftlichen Disziplinen sind hochspezialisiert.
Ihre Kooperation - unter Leitung eines Arztes, der den Blick auf die Gesamtsituation des Pa
tienten richtet - ist für die ambulante Behand
lung unverzichtbar.
Auch die beste körperliche Diagnostik und Therapie eines in seiner Mobilität einge
schränkten Patienten bleibt unvollständig, wenn nicht gefragt wird: Wie verarbeitet der Patient die Krankheit? - Welche Möglichkeiten der Unterstützung durch Familie, Freunde und Bekannte bieten sich ihm? - ln welchem Wohn- umfeld lebt er? - Wie sind seine finanzielle und seine familiäre Situation beschaffen? Gerade in der ambulanten Behandlung sind alle diese Fragestellungen von größter Bedeutung; das
Waltraud Kruse studierte in Danzig. Frank
furt/M. und Bonn Medizin und ließ sich nach siebenjähriger Weiterbildung in verschiedenen Kliniken 1958 als praktische Ärztin in einer Gemeinschaftspraxis mit ihrem Mann Herbert Kruse nieder. Es folgten 12 Jahre hausärzt
liche Praxis und ab 1970 eine Weiterbildung in Psychotherapie. Im Sommersemester 1976 erhielt Waltraut Kruse einen Lehrauftrag an der RWTH Aachen, ihre Lehrtätigkeit und ihre wissenschaftliche Arbeit wurde 1983 mit der Ernennung zur Honorarprofessorin gewürdigt.
Ein besonderer Markstein ihrer Arbeit ist die Einführung des Autogenen Trainings in der Kindertherapie. Ihre wissenschaftliche Arbeit ist belegt durch mehr als 100 Publikationen, die Mitgliedschaft bei 15 wissenschaftlichen Gesellschaften und nicht zuletzt durch die Organisation und Leitung der westdeutschen Psychotherapie-Seminare seit 1975 in Aachen.
Aus einem ganzheitlichen Arbeitsansatz ergibt sieb die Möglichkeit zur interdiszipli
nären Zusam
menarbeit
Zur Person
Z. Allg. Med. 1990; 66: 819-820. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1990
Gastkommentar
Der Student soll aus ver
schiedenen Perspektiven die Situation des Patienten beurteilen
Das Alter bringt neben Einschrän
kungen und Verlusten auch Chancen
Die biographi
sche Perspek
tive ist ein Vorteil des Hausarztes
betrifft nicht nur den alten und multimorbiden Patienten, sondern ebenso Kinder und Jugend
liche, die als Indexpatient oder Symptomträger auf Probleme in ihrem familiären Umfeld hin- weisen.
Somit muß der Hausarzt über zahlreiche Kenntnisse hinsichtlich der Interventionsmög
lichkeiten in diesen Bereichen verfügen, wenn er die Forderung nach einer ganzheitlichen Behandlung erfüllen möchte.
Konsequenzen für die Lehre an unseren Universitäten
Die Vermittlung eines umfassenden diagnosti
schen und therapeutischen Ansatzes ist eine wichtige Aufgabe für die Lehre an den Univer
sitäten. Es werden nicht die Erkenntnisse ein
zelner Disziplinen unverbunden nebeneinan
der gestellt, sondern der Student soll die Mög
lichkeit erhalten, aus unterschiedlichen Per
spektiven auf die Situation des Kranken zu blicken. Möglichst früh muß er dies lernen!
Gerade darin sehe ich eine zukünftige Aufgabe der Lehre; der Student soll nicht zum Spezia
listen in einzelnen Fachgebieten werden, son
dern sollte zunächst möglichst früh lernen, den Patienten in seinen zahlreichen Bezügen zu seiner Umwelt zu verstehen und zu erleben.
Unser Vorteil gegenüber anderen medizini
schen Fachgebieten besteht darin, daß wir Patienten meist über einen langen Zeitraum - manchmal über mehrere Jahrzehnte - be
treuen. Die biographische Perspektive - so betont z. B. Gerok (Freiburg) - ist also auch bei der Betrachtung von körperlichen Erkrankun
gen einzunehmen. Durch die Begleitung des Patienten über viele Jahre kann der Allgemein
mediziner seine Kenntnisse über die gegen
wärtige Krankheit des Patienten sowie über Therapiemöglichkeiten erheblich erweitern.
Noch stärker ist dies im psychischen Bereich der Fall. Die Art der Auseinandersetzung mit Krankheiten sowie mit anderen Aufgaben und Belastungen ist auch von der Art und Weise beeinflußt, wie der Kranke schon immer mit Aufgaben und Belastungen umgegangen ist.
Durch die Begleitung des Patienten über einen langen Zeitraum gewinnen wir auch Kennt
nisse über sein Erleben und Verhalten in An
forderungssituationen. Es wird zwar immer wieder betont, daß diese biographische Per
spektive einen bedeutenden Vorteil des haus
ärztlichen Handelns darstellt, Hilfen zu syste
matischen Untersuchungen sind aber kaum ge
geben. Und gerade hier könnten die Erfahrun
gen aus der Familienmedizin genutzt werden.
In vielen Arbeiten aus der Allgemeinmedizin wird hervorgehoben, daß der Hausarzt gleich
zeitig Familienarzt ist. Dieser Gesichtspunkt sollte stärker in der aktuellen Diskussion über die familiäre Betreuung von chronisch erkrank
ten Patienten beachtet werden. Wer könnte besser als der Hausarzt einschätzen, mit wel
chen Problemen die Unterstützung von chro
nisch kranken oder pflegebedürftigen Patien
ten verbunden ist. Die Angehörigenberatung, die Koordination der ambulanten Dienste, stel
len neben der Behandlung des Patienten be
deutende Arbeitsgebiete des Arztes dar. Auf
grund der großen sozialpolitischen Bedeutung von chronischer Krankheit und Pflegebedürf
tigkeit ist auch von den wissenschaftlichen und praktisch arbeitenden Allgemeinmedizinern zu erwarten, daß sie sich dieser Aufgabe in ver
mehrtem Maße annehmen und entsprechende Unterstützung erfahren. Wissenschaftsministe
rien, Max-Planck-Institute, forschungsfreudige Sponsoren und Hochschulen unterstützen na
turwissenschaftlich/klinisch orientierte For
schungsprojekte sehr großzügig. Die Gewich
tung unseres ärztlichen Denkens, Betrachtens und Handelns führt da - was Forschungsmittel betrifft - ein Mauerblümchendasein.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf eine stärkere Beachtung der Aufgaben, die uns die Geriatrie stellt, hinweisen. Ein Großteil der älteren Bevölkerung wird von Allgemein
medizinern behandelt. In den kommenden Jahren ist eine deutliche Zunahme der älteren Bevölkerung zu erwarten. Aus diesem Grunde ergeben sich auch hier neue Anforderungen an die Allgemeinmedizin. Bislang wurde das Alter in den verschiedenen medizinischen Fächern eher selten behandelt. Über die Anforderung, die der ältere Patient an uns stellt, wissen wir noch relativ wenig. Entwicklungsfähigkeit im Alter, Neuorientierung nach dem Ausscheiden aus dem Beruf, Kompetenz im Alter, aber auch Auseinandersetzung mit körperlichen Ein
schränkungen und mit Verlusten von naheste
henden Menschen, Bewußtwerden der be
grenzten Lebenszeit, Multimorbidität, Rehabi
litation und Intervention sind Stichworte, die schon heute in der gerontologischen und geria- trischen Forschung bedeutsam sind und die gerade auch für die allgemeinmedizinische Tätigkeit an Bedeutung gewinnen.
Prof. Dr. med. Waltraud Kruse Kirchberg 4
5100 Aachen-Walheim
31. Oktober 1990
Zeitschrift für
Ailgemeinmedizin
66. Jahrgang Heft 30
F. Saborowski
■ ■
Das kardiale Odem
Pathophysiologische und klinische Gesichtspunkte
Aus der Medizini
schen Klinik des Krankenhauses Köln-Holweide
Die klinischen Zeichen einer Herzinsuffizienz bestehen in Luftnot, Ödemen, Tachykardie und Zyanose. Ursächlich liegt der Herzinsuffizienz das Unvermögen des Herzens zugrunde, alle Organe in den unterschiedlichen Funktionszu
ständen ausreichend mit Sauerstoff zu versor
gen. Als veränderter hämodynamischer Para
meter wird ein erniedrigtes Herzzeitvolumen gemessen. Komplizierte hormonelle Systeme werden benutzt, um die Förderleistung des Herzens zu verbessern (Tab.I). Neben vaso- konstriktorischen sind vasodepressorische Systeme bekannt, die direkt am Herzmuskel und/oder am arteriellen und venösen Gefäß
system wirksam werden. Neben hämodynami- schen Veränderungen kommt es im Verlauf einer Herzinsuffizienz zu einer Natrium- und Wasserretention.
Vasokonstriktorische Systeme:
- Katecholamine
- Renin-Angiotensin-Aldosteron-System - Antidiuretisches Hormon (Vasopressin) - Endothelin
Vasodepressorische Systeme:
- Atriales natriuretisches Peptid - Kallikrein-Kinin-System - Prostaglandine -EDRF
Tabelle 1: Wirksame hormonelle Systeme bei Herz
insuffizienz
Physiologische Gesichtspunkte
Ein Ödem liegt vor, wenn es zu einer Zunahme der interstitiellen Flüssigkeit kommt, ln Ab
hängigkeit von der Ätiologie kann es lokalisiert oder generalisiert sein (Tab. II). 30% des Ge
samtkörperwassers befindet sich im extra
zellulären Raum. Das Extrazellulärvolumen setzt sich aus dem Plasmavolumen und der interstitiellen Flüssigkeit zusammen. Dem hydrostatischen Druck im Gefäßsystem steht der interstitielle Flüssigkeitsdruck entgegen.
1. Kardiales ödem 2. Renales ödem 3. Eiweißmangel-Ödem 4. Hepatisches ödem
5. Medikamentös-induziertes ödem 6. Idiopathisches ödem
Tabelle 11: Einteilung des generalisierten Ödems unter ätiologischen Gesichtspunkten
Dieser ist negativ und liegt zwischen -5 und -7 mm Hg. Der kolloidosmotische Druck in den Kapillaren hat eine absorbierende Wirkung, die vom kolloidosmotischen Druck der intersti
tiellen Flüssigkeit teilweise aufgehoben werden kann. Über Lymphbahnen gelangt interstitielle Flüssigkeit wieder zurück in das Gefäßsystem.
Pathophysiologische Überlegungen Die Pathogenese des kardialen Ödems ist auf der einen Seite durch Störungen lokaler Fak
toren im Bereich der Kapillaren und des Inter- stitiums und andererseits durch Fehlregulatio
nen des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens bestimmt. Klinisch wird ein Ödem erst mani
fest, wenn 4 bis 5 Liter Flüssigkeit in das In- terstitium zusätzlich eingelagert sind. Steigt der Kapillardruck an, wird sich auch der inter
stitielle Druck erhöhen. Nach Guyton (1) nimmt die interstitielle Flüssigkeit sprunghaft zu.
30% des Ge
samt-Körper
wassers befin
det sich im Extrazellulär
raum
Klinisch mani
fest wird ein Ödem, wenn 4-5 Liter Flüs
sigkeit zusätz
lich im Intersti- tium eingela
gert sind
Z. Allg. Med. 1990; 66: 821-822. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1990
Das kardiale Odem
^Fortbildung
Afferente und efferente Mechanismen sind an der gestör
ten Flüssig
keits
regulation beteiligt
Bei kardialer Insuffizienz kann eine erhöhte Sym
pathikusakti
vität die Ödem
neigung ver
stärken
wenn der interstitielle Druck positive Werte (^0 mm Hg) erreicht.
Bei dekompensierter Herzinsuffizienz kön
nen die Plasma-Proteine erniedrigt sein, wobei besonders die Albuminkonzentrationen be
troffen sind. Die Ödemneigung wird durch den erniedrigten kolloidosmotischen Druck gestei
gert. Bei den lokalen Faktoren werden in der Ödempathogenese außerdem eine gesteigerte Kapillarpermeabilität und ein gestörter Lymph- abfluß diskutiert. Gesicherte Befunde am Men
schen liegen hierzu bisher nicht vor.
An der gestörten Regulation des extrazellu
lären Flüssigkeitsvolumens sind afferente und efferente Mechanismen beteiligt. Bei den mei
sten Patienten mit einer Herzinsuffizienz ist das Herzzeitvolumen erniedrigt, der Venen
druck erhöht, das Plasmavolumen vermehrt und das Gesamtkörper-Natrium ebenfalls er
höht. Die renale metabolische Clearancerate des Aldosterons kann durch eine herabgesetzte Leberdurchblutung verändert sein.
Eine gesteigerte Sympathikusaktivität kann bei kardialer Insuffizienz zu einer vermehrten tubulären Natriumresorption führen und die Ödemneigung verstärken. Außerdem wird das Renin-Angiotensin-System unmittelbar stimu
liert. - Eine Erhöhung des Venentonus führt zu einer Umverteilung des Blutvolumens zugun
sten des zentralvenösen Kompartiments und erhöht damit die Vorlast des Herzens.
Es ist bekannt, daß die Serumosmolarität die Regelgröße ist, die zu einer Freisetzung des antidiuretischen Hormons im Hypothalamus führt. Dieser Mechanismus ist bei der Herz
insuffizienz von untergeordneter Bedeutung, da primäre Änderungen der Natriumkonzen
trationen im Serum nicht vorliegen. Die ADH- Sekretion unterliegt jedoch auch der Volumen
regulation. Durch die Vermittlung der Volu
menrezeptoren im Niederdrucksystem und der Barorezeptoren im Hochdrucksystem kommt es zur Freisetzung von ADH. Die Folge ist eine Wasserretention mit Erhöhung der Vorlast des Herzens.
Klinische Gesichtspunkte
Unter klinischen Aspekten wird eine akute von einer chronischen Herzinsuffizienz und ande
rerseits eine Linksherz- von einer Rechtsherz
insuffizienz unterschieden. Symptome des Vor
wärts- und Rückwärtsversagens des Herzens können dabei führend sein. Beim akuten Lun
genödem kommt es zunächst zu einer deutli
chen Zunahme der interstitiellen Flüssigkeit im Lungengewebe, gefolgt von einer Transsuda
tion von Plasmaflüssigkeit in die Alveolen. Häu
figste Ursachen sind die ischämische Herz
erkrankung und die Hochdruckkrise. Auch die Mitralstenose führt über einen stenosierten Ventildefekt zu einer Lungenstauung mit un
terschiedlicher Ausprägung.
Bei der Rechtsherzinsuffizienz werden regel
mäßig Ödeme nachgewiesen, die bis zur Ana- sarka ausgebildet sein können. Ursächlich sind neben entzündlichen und ischämischen Herz
erkrankungen Kardiomyopathien und Klap
penerkrankungen zu nennen.
Literatur
1. Guyton. A. C.: Textbook of medical physiology. (5th ed). Saunders, Philadelphia 1976.
2. Hümmerich, W.: Hyponatriämie und Hypernatri- ämie. ln; Diagnostische Entscheidungsprozesse in der Inneren Medizin. S. 829, Kaufmann, W. (Hrsg.). Schat- tauer Verlag, Stuttgart 1986.
3. Kaufmann. W.: Die endokrine Funktion des Herzens.
Dtsch. Ärztebl. 1989; 86: 290-292.
4. Maisch, B.: Prognostische Determinanten bei Myo
karditis und Perimyokarditis. Dtsch. Ärztebl. 1990; 87:
281-289.
5. Stumpe. K. 0.: Die Pathogenese des kardialen Ödems, ln: Handbuch der inneren Medizin, Bd IX: Herz und Kreislauf. Teil 4: Herzinsuffizienz, S. 477, Riecher, G.
(Hrsg.). Springer Verlag, Berlin 1984.
Prof. Dr. med. F. Saborowski Krankenhaus Holweide Neuenfelder Straße 32 5000 Köln 80
-11-
Schmerz mit Verspannung balanciert therapiert
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krankungen, Schmerzen bei Krebserkrankungen, vasamatorischen und Migräne-Kopfschmerzen, Schmerzzuständen noch Operatio
nen, Schmerzen bei Verletzungen, Verbrennungen, Verätzungen, Dysmenorrhoe, Zahnschmerzen Gegenanzeigen: Nachgewie
sene Überempfindlichkeit gegen Flupirtinmoleot. Patienten mit dem Risiko einer hepatischen Enzephalopathie und Patienten mit Cholestase soll Katadolon nicht verabreicht werden, da das Auftreten/ eine Verschlechtemng einer Enzepholopathie bzw.
Ataxie möglich ist Wegen der muskelreloxierenden Wirkung
soltfen Patienten mit Myasthenia gravis nicht mit Katadolon behandelt werden. Obwohl es bisher keine Anhaltspunkte für eine fruchtschädigende Wirkung gibt, soll Katadolon bei Schwangeren nicht angewendet werden. Bisher liegen keine Erfahrungen bei Schwangeren vor. Falis Katadolon ous zwin
gender Indikation einer Wächnerin verabreicht werden muß, sollte diese unter der Behandlung nicht stillen, da nicht be
kannt ist, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht Neben
wirkungen: Gelegentlich Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Magen
beschwerden, Verstopfung, Durchfall. Selten Anstieg der Leber
enzymwerte (Transaminasen). Sehr selten kännen Schwitzen, Mundtrockenheit, Houtreaktionen und Sehstörungen auftreten.
Diese Nebenwirkungen sind dosisabhängig und daher zu einem gewissen Grade steuerbar. In vielen Fällen verschwinden sie im
Veriaut der weiteren Behandlung. Beeinträchtigungen des Reaktionsvermägens sind möglich. Wechselwlrtcungen mit anderen Mitteln: Wirkungsverstärkung von Alkohol und MedF kamenten mit sedierenden Eigenschaften möglich. Wirkungsver- störkung gerinnungshemmenderMMedikamente möglich, daher sollten regelmäßige Kontrollen des Quickwertes durchgeführt werden. Gleichzeitige Gabe von Paracetamol nur unter ärzt
licher Überwachung (Anstieg der Trqpsaminasen möglich).
Handelstormen und Preise: Katadolon 10 Kapseln (NI) DM 12,45; 20 Kapseln (N2) DM 23,50; 5 Zäpfchen DM 9,95;
10 Zäpfchen DM 18,00; 5 Kinderzäpf
chen DM 7,20; 10 Kinderzäpfchen • DM
12,95. (Stand: August 1990) EinUnt«m«hn>«nd*rDagusM
ASTA
PHARMA
Fortbildung
' Internist, Kardiologe 2 cand. med.
K. Younossi^ und Andreas Pawlik^
Konventionelle und
Farbdoppler-Echokardiographie
Klappenste
nosen und Re
gurgitationsjets können zu Fließgeschwin
digkeiten von bis zu 600 cm/s führen
Zum Inhalt
Mit Hilfe der Echokardiographie gelang es ge
nerell, den in den früheren Jahren bedeutsa
men Abstand zwischen nicht-invasiver und in
vasiver kardiologischer Diagnostik zu verklei
nern. Das wichtigste Prinzip bei der Untersu
chung mit der Doppler- bzw. Farbdoppler- Echokardiographie besteht darin, mit dem Ultraschall die zu untersuchende Blutströmung möglichst parallel zu ihrer eigenen Richtung anzuloten. Die hierbei registrierte optimale Kurve mit der größten Dopplerverschiebung ermöglicht die Berechnung der Strömungs
geschwindigkeit des Blutes (v) nach der Glei
chung:
V = f • c 2 fo • cos
Eine befriedigende Kontrolle des Neigungswin
kels ist mit der gepulsten Dopplerechokardio
graphie oder besser mit der 2-D-Farbdoppler- technik möglich.
Mit dem gepulsten Doppler werden Fließge
schwindigkeiten im physiologischen Bereich von 10 bis etwa 200 cm/s gemessen. An kriti
schen Klappenstenosen und durch Regurgitati
onsjets treten jedoch viel höhere Geschwindig
keiten (bis zu 600 cm/s) auf, die nur durch den kontinuierlichen Doppler erfaßt werden kön
nen.
Mit der etwas vereinfachten Bernoulli-Glei
chung: AP = 4 v^ kann dabei der max. Druck-
Mit Hilfe der Doppler-Echokardiographie kann die Diagnose und Schweregradbestimmung von Herzklappenfehlern nicht-invasiv durchge
führt werden. Diese Methode spielt eine zuneh
mende Rolle in der kardiologischen Diagnostik bei der Indikationsstellung für die präopera
tive Herzkatheterisation und zur postoperati
ven Verlaufskontrolle. Die Untersuchungser
gebnisse aus einer internistisch-kardiologi- schen Praxis belegen dies und zeigen, wie die einzelnen Zahlenergebnisse zu verstehen und einzuordnen sind.
gradient AP aus der maximalen Strömungs
geschwindigkeit (v) im poststenotischen Jet er
rechnet werden.
Im folgenden berichten wir über Erfahrun
gen eines kardiologischen Patientenkollektivs, das von Dezember 1987 bis April 1989 in un
serer Praxis untersucht woirde.
Zur Dokumentation von Echokardiogram
men, gepulsten und kontinuierlichen sowie farbkodierten Dopplerechokardiogrammen wurde das Gerät CMF 700 Vingmed (Fa. Sono- tron) benützt, mit einem 3,0-mHz-Schallkopf und einer Bleistiftsonde zur Ableitung des CW- Dopplers.
Patienten und
Untersuchungsmethoden
Von insgesamt 2273 untersuchten Patienten (1214 Männer, 1059 Frauen) wurden .153 Pa
tienten (84 Männer, 69 Frauen) im Alter von 16 bis 75 Jahren in diese Studie aufgenommen, Patienten mit kongenitalen Vitien (u. a. ASD, VSD, Pulmonalstenose, Ductus arteriosus Bo- talli) wurden nicht berücksichtigt.
Die Mehrzahl der Kranken kam zur Klärung eines Herzgeräusches oder wegen folgender Beschwerden:
Ruhe- und Belastungsdyspnoe, Schwindel, Herzpalpitationen, Angina pectoris sowie Vor
hof- und Kammerarrhythmien.
Folgende diagnostische Schritte wurden un
ternommen: EKG in Ruhe und Belastung, Pho- nokardiogramm, Karotispulskurve, röntgeno
logische Thoraxuntersuchung in zwei Ebenen, TM und 2-D-Echokardiogramm, gepulste und kontinuierliche sowie farbcodierte Doppler- Echokardiographie. Entsprechend dem Schwe
regrad der Herzklappenerkrankung erfolgte auch eine diagnostische Herzkatheteruntersu
chung. Für einige Patienten schließlich ergab sich auch eine herzklappenchirurgische Be
handlung. Aus dem Patientenkollektiv, das hier besprochen werden soll, konnten fünf Gruppen gebildet werden:
Z. Allg. Med. 1990; 66: 823-828. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1990
Kardiographie Fortbildung
Aorteninsuffizienz
Die Jetmorphologie am Ausflußtrakt des linken Ventrikels wurde farbdopplersonographisch nach der Jetbreite, Jetlänge und Jetrichtung bestimmt. Dann wurde der CW-Strahl einge
schaltet, Vnjax gemessen und die Intensität des Jets und der Slope der Kurve qualitativ beur
teilt.
Je nach Ausdehnung des Refluxes ergaben sich drei Gruppen:
a) leicht-Jetbreite: <1,5 cm, Jetlänge <V2 des linken Ventrikels
b) mittel - Jetbreite: >1,5 cm, Jetlänge >V2
des linken Ventrikels
c) schwer - Jetbreite: >1,5 cm, Jetlänge >%
des linken Ventrikels bzw. füllt den gesam
ten li. Ventrikel aus.
Mitralinsuffizienz
Eine ätiologische Differenzierung in fünf Grup
pen wurde angestrebt. Die Ausdehnung und Topographie (konzentrisch, exzentrisch) des Regurgitationsjets mittels colour flow in den linken Vorhof wurde in den verschiedenen Ebenen gemessen und wie folgt eingestuft:
a) leicht: klappennaher Reflux
b) mittel: Jetbreite <1 cm, Jettiefe <V2 des linken Vorhofes
c) schwer: Jetbreite >1 cm, Jettiefe >% des linken Vorhofes.
Aortenstenose
Der Ejektionsjet wurde mittels Farbdoppler geortet, danach bzw. beginnend mit dem CW- Strahl eine saubere Ableitung von Vj^^x von apikal, rechtsparasternal und suprasternal an
gestrebt; dann wurde Vn^gan errechnet und die Ergebnisse drei Gruppen zugeteilt:
leicht: Vn,ean 10-20 mm Hg mittel: 20-45 mm Hg schwer: V„,„. > 50 mm Hg.
Mitralstenose
Farbdopplersonographisch wurde die Jetrich
tung in der Einflußbahn des linken Ventrikels gesichtet, dann die intrastenotische Geschwin
digkeit V^iax mittels CW-Doppler bzw. HPRF- Verfahren gemessen.
Die Quantifizierung des maximalen und mitt
leren Druckgradienten sowie der Druckhalb
wertszeit und der daraus errechneten Mitral
öffnungsflächen erfolgte aus der Analyse der Spektralkurve.
Zusätzlich wurde die Stenosefläche unter Kombination der 2-D- und der farbkodierten Doppler-Echokardiographie planimetriert und ermittelt.
Zwei Gruppen wurden gebildet:
leicht: Pfnean 2-6 mm Hg, MÖF >1,8 cm^
mittel: Pmean 7“11 mm Hg, MÖF 1,2-1,7 cm^.
Herzklappenprothesen
Die hämodynamischen Messungen an Mitral
und Aortenprothesen erfolgten wie bei den na
türlichen Herzklappen.
Die Berechnung der statistischen Parameter (Mittelwert, X Standardabweichung) erfolgte mit Hilfe des Rechners Casio fx-3600 P.
Aorteninsuffizienz (n = 55) 2-D-Echo: Einstellung der Aortenklappen von
apikal-parasternal 4»
FDE: Turbulenter Rückstrom in Ausflußtrakt des linken Ventrikels
CW-DE: Einstellung CW-Dopplerkurve (Vmax).
Analyse, Jetmorphologie (Jetbreite, Jettiefe)
i
Gruppen I (n = 28) II (n = 19) III (n = 8) Jetbreite < 1,5 cm 2: 1,5 cm > 1,5 cm Jettiefe (cm) < 1/2 LV > 1/2 LV > 3/4 LV X Vmax (m/s) 1,77 ± 0,49 2,66 ± 0,53 3,8 ± 0,44 FDE = Farbdopplerechokardiographie
CW-DE = Kontinuierlicher Doppler
Tabelle 1: Untersuchungsablauf mit statistischer Ana
lyse (Mittelwert X, Standardabweichung) der maxima
len Strömungsgeschwindigkeit (Vmax) in den Gruppen 1-111 nach Schweregradeinteilung der Aorteninsuffizienz und Jetmorphologie
Ergebnisse
Aorteninsuffizienz (Tab. I)
Es wurden 55 Patienten untersucht (35 Män
ner, 20 Frauen, Durchschnittsalter 55,6 Jahre), ln der Gruppe mit leichter Aorteninsufflzienz (n=28) betrug der Mittelwert V^j^x 1,77 m/s
± 0,49, die Refluxdauer war kurz und die Steil
heit der Refluxkurve flach. Ein diastolisches Geräusch fehlte.
Bei den Patienten mit mittelgradiger Aorten
insuffizienz (n=19) war die mittlere Vj^^x 2,66 m/s ± 0,53, die Refluxdauer erstreckte sich über ein Drittel der Diastole und der Slope der Geschwindigkeitskurve nahm gegenüber der Gruppe 1 zu.
Tiefe und Breite des Regurgitations
stroms wurden zur Beurteilung des Schwere
grades gemes
sen
Mit zunehmen
der Stärke der Aorteninsuffi
zienz wird die Refluxdauer größer
ZF
j ^ Fortbildung KardiographieDiastolische Geräusche tre
ten bei mittle
rer und schwe
rer Aortenin- suflizienz auf
Am häufigsten bei Patienten mit Mitralinsuf
fizienz ist der Mitralsegel
prolaps
Eine schwere Aorteninsuffizienz zeigten acht Patienten mit einer mittleren maximalen Re
fluxgeschwindigkeit: 3,8 m/s ± 0,44. Als Ausdruck des schnellen Druckausgleichs zwi
schen linkem Ventrikel und Aorta wies die Ge-‘
schwindigkeitskurve eine ausgeprägte Steilheit auf.
Alle Patienten der Gruppen 2 und 3 hatten auskultatorisch ein diastolisches Geräusch.
Mitralinsuffizienz (n = 37) 2-D-Echo: Einstellung der Mitralklappe von
apikal-parasternal 4»
FDE: Systolischer Rückstrom in linken Vorhof CW-DE: CW-Dopplerkurve (Vmax). Analyse,
Jetmorphologie (Jetbreite, Jettiefe)
Gruppen I (n = 17) II (n = 11) III (n = 9) Jetbreite klappen- < 1,0 cm > 1 cm Jettiefe (cm) naher Reflux < V2 LA > 1/2 LA X Vmax (m/s) 2,59 ± 0,53 3,79 ± 1.0 5,22 ± 0,83 Tabelle II: Untersuchungsablauf mit statistischer Ana
lyse (Mittelwert X, Standardabweichung) der maxima
len Strömungsgeschwindigkeit (Vmax) ln den Gruppen I-III nach Schweregradeinteilung und Beschreibung der Jetmorphologie
MitralinsufTizienz fTab. II)
Insgesamt kamen 37 Patienten mit Mitralinsuf
fizienz mit unterschiedlicher Ätiologie in die Sprechstunde (18 Männer, 19 Frauen, Durch
schnittsalter 59 Jahre).
Unabhängig von der Ätiologie ergab die Quantifizierung des Schweregrades nach der maximalen Refluxgeschwindigkeit fol
gende Werte:
leicht X V^ax = 2,59 m/s ± 0,53 niax = 5,22 m/s ± 0,83.
schwer x V,
Die größte Gruppe bildeten Patienten mit ei
nem Mitralsegelprolaps (n=17). Bei elf von die
sen lag ein leichter bis mittelgradiger Reflux vor, der Jet war meistens an die laterale Wand des linken Vorhofes gerichtet. Sechs Patienten hatten deutliche Hinweise auf hämodynami- sche Auswirkungen. Die Refluxwolke war topo
graphisch viermal exzentrisch, dreimal zur la
teralen, einmal zur medialen Wand, zweimal zentral lokalisiert und füllte mindestens zwei Drittel des linken Vorhofes.
Es wurden 14 Patienten mit koronarer Herz
krankheit untersucht, die eine ischämische Mitralinsuffizienz aufwiesen. Bei acht Patien
ten mit Hinterwandinfarkt war der Regurgita
tionsjet in aller Regel zur lateralen Wand des linken Vorhofes gerichtet, wobei sechs Patien
ten eine leichte und zwei Patienten eine deut
liche Mitralinsuffizienz zeigten.
Vier Probanden mit Vorderwandinfarkt hat
ten einen zur medialen Wand orientierten Re
fluxjet. Die Mitralinsuffizienz konnte als leicht bis mittel eingestuft werden. In der Gruppe mit größeren Myokardinfarkten bestand eine links
ventrikuläre Dilatation, der Refluxjet war zen
tral lokalisiert.
Unter den vier Patienten befanden sich auch vier mit kongestiver Kardiomyopathie und Mi
tralinsuffizienz. Hier war der Regurgitationsjet nach zentral gerichtet, zeigte eine hohe Inten
sität und füllte die Hälfte bis zwei Drittel des
Aortenstenose (n = 29)
2-D-Echo: Einstellung der Aortenklappe von apikal bzw. rechtsparasternal 4
FDE: Lokalisation der systolischen Strömung CW-DE: Einstellen der Dopplermeßlinie mit
maximalem Dopplershift (entsprechend der FDE 2-D-Echo-Information)
Gruppen I(n = 15) II(n = 9) III (n = 5) X Vmax
(m/s)
2,36 ± 0,45 3,43 ± 0,37 4.92 ± 0,67
X Pmean
(mm/Hg)
9,42 ± 3,76 24,7 ± 10,74 66,25 ± 12,03
N. B.: Im Einzelfall Bestimmung des Aortendiameters und der Geschwindigkeit in der Stenose und im links
ventrikulären Ausflußtrakt mit Berechnung der Aorten
klappenöffnungsfläche (Kontinuitätsgleichung) Tabelle III; Untersuchungsablauf mit statistischer Ana
lyse (Mittelwert, Standardabweichung) der maximalen intrastenotischen Geschwindigkeit (Vmax) und der mitt
leren transaortalen Druckgradienten (p ) in den Grup
pen I-III
linken Vorhofes. Die Mitralinsuffizienz war mittel bis schwer.
Weiterhin wurden fünf Patienten mit hyper
tensiver Herzerkrankung und Mitralinsuffi
zienz untersucht. Die hypertensive Herzerkran
kung befand sich im Stadium NYHA I-II. Die Größe des linken Vorhofes betrug im Durch
schnitt 40 bis 50 mm. Im EKG war keine Flimmerarrhythmie nachweisbar. Die Reflux
wolke füllte zwei Drittel des linken Vorhofes aus.
-12-
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Entsorgung für die Luftwege.
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Zus.: 1 Kapsel enth.: 75 mg Eukalyptusöl (DAB 9), 75 mg Anisöl (DAB 9), 75 mg Pfefferminzöl (DAB 9). Anw.: Katarrhe der Luftwege, wie z.B. Bronchitis, Sinusitis, Pharyngitis und Laryngitis. Gegenanz.: Allergie gegen Anis und Anethol; entzündliche Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich und im Bereich der Gallenwege: Verschluß der Gallenwege; schwere Leber
erkrankungen. Nebenw.: Gelegentlich allergische Reaktionen der Haut, der Atemwege und des Gastrointestinaltraktes: in seltenen Fällen können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Wechselw.: Keine bekannt geworden.
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Stand: September 1990
Fortbildung Kardiographie
Bei kritischer Aortenstenose ist ein deutlich höherer Druck
gradient fest
zustellen - An
laß zu invasi
ven Untersu
chungen
Selbst mit inva
siven Methoden ist die Beurtei
lung von Aor
ten- und Mitral
insuffizienzen problematisch
V^ax betrug 5,3 bis 6,2 m/s. Die Mitralöff
nungsfläche war reduziert (1,5 bis 2,3 cm^).
Die Mitralinsuffizienz wurde als mittel bis schwer eingestuft.
Aortenstenose (Tab. III)
29 Patienten wurden analysiert (15 Männer, 14 Frauen, Durchschnittsalter 65,7 Jahre).
Eine Begleitaorteninsuffizienz geringeren Gra
des hatten zwölf Patienten.
ln der ersten Gruppe (n = 15) betrug der mittlere Druckgradient 9,42 mm Hg ± 3,76,
^max 2,36 m/s ± 0,45.
Die zweite Gruppe zeigte einen mittleren transaortalen Druckgradienten von 24,7 mm Hg ± 10,74, X Vn,ax 3,43 m/s ± 0,37. Bei der Gruppe mit kritischer Aortenstenose lag der mittlere Druckgradient deutlich höher, 66,25 mm Hg ± 12,03, X V^^ax 4,92 m/s ± 0,67. Die Patienten dieser Gruppe wurden weiter invasiv untersucht.
Mitralstenose (Tab. IV)
Zu dieser Gruppe zählten neun Patienten (vier Männer, fünf Frauen, Durchschnittsalter 51,4 Jahre). Eine Begleitmitral- oder Aorteninsuffi
zienz geringeren Schweregrades hatten fünf Patienten. In der Gruppe mit leichter Mitral
stenose betrug der Mittelwert und Standardab
weichung des mittleren diastolischen Druck
gradienten 2,95 mm Hg ± 1,47. Die mit der Dopplermethode ermittelte Mitralöffnungsflä
che war X 2,72 cm^ ± 0,55 gegenüber X 2,65 cm^ ± 0,45 mit der 2-D-Echo-Methode.
Die Patienten mit mittelgradiger Stenose hat
ten eine X V^jean von 7,24 mm Hg ± 1,66. Die Doppler-Mitralöffnungsfläche betrug 1,42 cm^
± 0,19 gegenüber 1,36 cm^ ± 0,25 mit der 2- D-Echokardiographie. Die Übereinstimmung beider Methoden kann als gut bezeichnet wer
den.
Herzklappenprothesen (n = 18) Anloten der Mitral-Aorten- prothesen von apikal 2D-Echo:
FDE:
CW-DW:
Analyse des Flußprofils Einstellen des CW-Meßstrahles
Mitralprothesen Aortenprothesen (n = 9) (n = 9)
XVmax(m/s) 1,53 ± 0,27 2,31 ± 0,79
X Pmean (Uim Hg) 2,42 ± 1,15 8,70 ± 4,96 Tabelle V: Untersuchungsablauf mit statistischer Ana
lyse (Mittelwert), Standardabweichung der maximalen Flußgeschwindigkeit (Vmax) und mittlerer Druckgradient
(Pmean) der Klappentypen
Herzklappenprothesen (Tab. V)
18 Patienten wurden untersucht (elf Männer, sieben Frauen, Durchschnittsalter 57 Jahre).
Neun Kranke hatten eine Aortenprothese im
plantiert bekommen (drei Björk Shiley, eine Bioprothese, eine Omnicarbon und vier St.- Jude-Prothesen). V^ax war X 2,31 m/s ± 0,79 Pmean War X 8,7 mm Hg ± 4,96. Von neun eingesetzten Mitralprothesen waren fünf Björk- Shiley, eine Bioprothese und drei St.-Jude- Kunstklappen. Die maximale Flußgeschwindig
keit war im Mittel 1,53 cm/s ±0,27, Pmean betrug 2,42 mm Hg ± 1,15.
Diskussion
Die Beurteilung des Schweregrades von Aor
ten- und Mitralinsuffizienzen ist problematisch.
Auch invasive Verfahren, insbesondere die weitgeübte semiquantitative Einteilung nach Seilers, sind mangelhaft, besonders bei großen
2-D-Echo:
FDE:
Mitralstenose (n = 9) Einstellung der Mitralklappe von apikal
4»
Pathologisches diastolisches Einstrommuster
bzw. parasternal
i
CW-DE: Einstellung des CW-Meßstrahles
i
Gruppen Vmax (m/s) Pmean (mmHg) MÖF-Doppler (cm^) MÖF-2-D-Echo (cm^)
1 X 1,63 ± 0,14 2,95 ± 1,47 2,72 ± 0,55 2,65 ± 0,45
II X 2,21 ±0,11 7,24 ± 1,66 1,42 ± 0,19 1,36 ± 0,25
Tabelle IV: Untersuchungsablauf mit statistischer Analyse (Mittelwert X, Standardabweichung) der maximalen Strömungsgeschwindigkeit (Vmax). der mittleren diastolischen Gradienten (Pmean). Mitralöffnungsfläche (MÖF) mit der Druckhalbwertszeit und 2-D-Echo-Methode gemessen
Jnverwechs eibar
-13-ammensetzung: 1 Film- jtte Ibol 200/lbol 400/
600 enthält: 200 mg/
mg/600mg Ibuprofen;
stardkapsel Ibol retard enthält: 400 mg Ibupro- Anwendungsgebiete:
200/lbol 400/Ibol 600/
retard 400: Akute und
>nische Arthritiden, ndylitis ankylosans, ent- Jlich-rheumatische Wir- äulenieiden, Reizzu- ide bei degenerativen }nk- und Wirbelsäulen- ankungen, Weichteil- jmatismus, schmerzhaf- Jchwellungen oder Ent- jungen nach Verletzun
oder Operationen. Ibol /Ibol 400/lbol retard 400 itzlich: Schmerzen, z.B.
Zahn- und Regel
merzen, Schmerzen und
»er bei katarrhalischen ktionen der oberen Luft- le. Gegenanzeigen:
rempfindlichkeit gegen
►rofen, ungekiärte Blut
ungsstörungen, Magen- r Zwölffingerdarmge- a»üre, letztes Trimenon
Schwangerschaft. Ibol fibol 600/lbol retard 400:
Kr. Strenge Nutzen- ko-Abwägung bei indu- j|)aren Porphyrien, im bn und zweiten Trimenon
Schwangerschaft und
^end der Stillzeit; ibol
; Kinder unter 6 Jahren,
^fältige Überwachung Patienten mit Magen- ti-Beschwerden oder Hinweisen auf Magen-
» Darmgeschwüre bzw.
^entzündungen (Mor- Crohn, Colitis ulcerosa) kr Vorgeschichte, Leber-
*’ Nierenschäden, Blut- idruck und/oder Herzin- tienz sowie direkt nach
«ren chirurgischen Ein-
»n, bei älteren Patienten, unter bestimmten Vor- IsmaBnahmen (Notfall
itschaft) anwenden bei inten, dieaufnichtsteroi- Entzündungshemmer Analgetika überemp- Ich reagiert haben. Pati- n, die an Asthma, Heu- iupfen, Nasenschleim- Bchweilung oder chroni-
»1 Atemwegsinfektionen n, sind durch Überemp- chkeitsreaktionen be- lers gefährdet. Neben- Ungen: Häufig Übel-
u keit, Durchfall, geringfügi- M ge Magen-Darm-Blutver- B luste. Gelegentlich Magen-
= Darm-Geschwüre, u.ü. mit o Blutung und Durchbruch;
2? Kopfschmerzen, Schwindel, O Schlaflosigkeit, Erregung, Reizbarkeit, Müdigkeit. Sel
ten Überempfindlichkeits
reaktionen mit Hautaus
schlägen, Hautjucken, Asth
maanfälle mit und ohne Biut- druckabfall, bei Patienten mit hohem Blutdruck Auftre
ten von Ödemen. In Einzelfäl
len schwere Verlaufsformen von Hautreaktionen, wie Erythema exsudativum mul- tiforme, Blutbiidungsstörun- gen. In diesen Fäilen und bei in seltenen Fällen auf
tretenden Sehstörungen ist das Arzneimittel sofort abzu
setzen. Bei Langzeitanwen
dung in Einzelfällen Leber
schäden. Leberwerte, Nie
renfunktion, Blutbild sollten regelmäßig kontrolliert wer
den. Schwere Überemp
findlichkeitsreaktionen, wie Gesichtsödem, Zungen
schwellung, innere Kehl
kopfschwellung mit Ein
engung der Luftwege, Luftnot, Herzjagen, Blut
druckabfall bis hin zum bedrohlichen Schock, sind möglich. Hinweis: Reakti
onsvermögen eingeschränkt, in verstärktem Maße im Zu
sammenwirken mit Alkohol!
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Digoxin, Phenytoin, Lithium, Metho
trexat, Diuretika und Antihy
pertonika, Glukokortikoide oder nichtsteroidale Anti- phlogistika; Probenecid, Sul- finpyrazon. Darreichungs
formen und Packungsgrö
ßen: Filmtabletten Ibol 200:
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Fortbildung Kardiographie
Bei Beteiligung des Mitralidap
penapparats nach einem In
farkt erweitert sich das systoli
sche Infarkt
areal
Mittels TM-2-D- Echokardio- graphie kann zwischen orga
nischer und funktioneller Mitralklappen- insuHizienz unterschieden werden
Herzhöhlen, niedriger HZV und schneller Herz
frequenz. Bei der Schweregradbeurteilung der Aortenregurgitation wurde die Tiefe und die Breite des Stroms untersucht. Die Messung der Tiefe allein wäre ungenau, weil die Menge des Regurgitationsvolumens auch die Breite des Stroms beeinflußt.
Bei 28 Patienten mit Aorteninsuffizienz konnten wir kurzstreckige klappennahe Tur
bulenzen ohne sichere Hinweise auf eine hä- modynamische Wirksamkeit der Klappendys
funktion registrieren. Deshalb gehen wir davon aus, daß bei der Mehrzahl dieser Patienten ein sogenannter physiologischer aortenklappenna
her Reflux besteht, der mit zunehmendem Al
ter eine steigende Tendenz aufweist. Die Dauer der Klappeninsuffizienz muß über ein Drittel der Diastole gehen und die Ausmessung des Jets sollte möglichst an der Klappe direkt er
folgen. Das präkordiale Fenster in der kurzen Achse eignet sich insbesondere, um die soge
nannte V. contracta darzustellen.
Patienten mit Aorteninsuffizienz der Gruppe II hatten einen mäßig dilatierten volumenbela
steten linken Ventrikel, ein diastolisches Ge
räusch und eine hohe Blutdruckamplitude. Die Jet-Breite war größer als 1,5 cm, die Reflux
wolke reichte bis zum Apex des linken Ventri
kels. Als zusätzliches Kriterium wurde die Re
fluxgeschwindigkeit (Vniax) ausgewertet. Bei Patienten mit fortgeschrittener Aorteninsuffi
zienz bestand eine ausgeprägte Refluxwolke, die den gesamten linken Ventrikel ausfüllte, wie auch eine entsprechende Jet-Breite über 1,5 cm und hohe Intensität sowie ein steiler Slope der Geschwindigkeitskurve als Hinweis auf einen raschen Druckausgleich zwischen dem linken Ventrikel und der Aorta. Als semi
quantitative Methode erlaubt die Analyse von Vmax eine Differenzierung der verschiedenen Gruppen, wobei die Steilheit und Schallinten
sität der Geschwindigkeitskurve als weiteres qualitatives Kriterium gilt.
Die ätiologische Differenzierung der Mitral- klappeninsuffizienz erfolgt mittels TM-2-D- Echokardiographie. Die Unterscheidung zwi
schen einer organischen Form und einer funk
tioneilen Form ist möglich. In der ersteren sind morphologische Veränderungen am Klappen
apparat nachweisbar, in der letzteren befinden sich lediglich Bewegungsanomalien. Die dop
pelsonographische Sensitivität wird mit 92%
angegeben bzw. mit 100%, wenn das Vitium schwerergradig ist.
Die größte Gruppe mit Mitralinsuffizienz bildeten Patienten mit Mitralsegelprolaps. Von
17 Patienten hatten sechs eine hämodynami- sche Wirksamkeit.
Die Beteiligung des Mitralklappenapparates nach einem Myokardinfarkt führt zu einer systolischen Expansion des Infarktareals, einer Schrumpfung der Papillarmuskeln und zu einer Immobilisation der Mitralklappen. Diese Veränderungen können eine relevante Mitral
insuffizienz auslösen, die chirurgische Konse
quenzen in Form eines Mitralklappenersatzes bei gleichzeitigem aortokoronarem Venen
bypass nach sich ziehen kann.
Wir haben 14 Patienten mit ischämischer Mitralinsuffizienz untersucht. Drei Patienten mit Hinterwandinfarkt zeigten eine bedeut
same Mitralinkompetenz, die auch angiogra
phisch belegt wurde.
Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie haben durch eine starke Erweiterung des lin
ken Ventrikels eine relative Erweiterung des AV-Ringes und damit eine verzögerte Adap
tation des Mitralklappenapparates, die zu einer Mitralinkompetenz unterschiedlichen Grades führen kann. Bei unseren Patienten war die Richtung des Regurgitationsstrahles zentral gerichtet.
Die untersuchten Patienten mit rheumatisch bedingter Mitralinsuffizienz hatten eine mittel- gradige Insuffizienz der Mitralklappe und eine gute Korrelation zum Angiokardiogramm. Die
sen Patienten wurden engmaschige Kontroll- untersuchungen im sechsmonatigen Abstand bis zur eventuell notwendigen Operation emp
fohlen.
Die valvuläre Aortenstenose ist angeboren oder erworben, letzteres meist rheumatisch- endokarditisch oder degenerativ entstanden.
Für die klinische Routine hat insbesondere die degenerative Form eine besondere Bedeutung, da sie erst im hohen Alter hämodynamisch wirksam werden kann. Die nicht-invasive Dia
gnostik ist bei älteren Patienten besonders wichtig, um die Risiken der Herzkatheterisie
rung zu ersparen. Davon profitieren vor allem die große Zahl der Patienten mit sklerotisch veränderten Aortenklappen ohne hämodyna- mische Bedeutung. Die Verlaufsbeobachtung und weitere Entwicklung können so gut ver
folgt werden.
Die maximalen und die mittleren transaor
talen Druckgradienten werden mit dem konti
nuierlichen Doppler-Echokardiogramm sehr genau gemessen. Bei mittleren Druckgradien
ten über 50 mm Hg bei normalem Schlagv'olu- men kann von einer kritischen Aortenstenose gesprochen werden. Bei dekompensierten
-14-
Zusammensetzung: 1 Tablette Acerbon 2,5/5/
10/20 enthält 2,5/5/10/20 mg Lisinopril. Anwen
dungsgebiet: Bluthochdruck. Qegenan- zeigen: Überempfindlichkeit gegen Lisinopril;
angioneurotisches ödem bei früherer ACE- Hemmer-Einnahme oder bei hereditärem C1- Inhibitormangel; Nierenarterienstenose beid
seits oder bei Einzelniere bzw. nach Nieren
transplantation; Niereninsuffizienz (mit Oligurie, Kreatinin-Clearance < 30 ml/min); Aorten- oder Mitralklappenstenose, hypertrophe Kardiomyo
pathie mit Ausflußbehinderung, unbehandelte dekompensierte Herzinsuffizienz; primärer Myperaldosteronismus; Schwangerschaft, Still
zeit, Kinder. Sorgfältige Nutzen-Risikoabwä
gung bei gestörter Immunreaktion, bes. bei Niereninsuffizienz und bei immunsuppressiver Therapie empfohlen. Nebenwirkungen: Uner
wünschte Reaktionen waren überwiegend leicht und vorübergehend. Berichtet wurden Schwindel, Kopfschmerz, Müdigkeit, Schwä
chegefühl, Übelkeit, Durchfall, Husten, seltener Hautausschlag, Palpitationen, Impotenz, angio
neurotisches Odem (hierbei sind Absetzen von Lisinopril und sorgfältige Veiiaufskontrolle erforderlich), gelegentlich Hyp>otonie (inkl.
orthostatische Hypotonie), evtl, mit Synkope, besonders bei Vorbehandlung mit Diuretika, Salz- und Flüssigkeitsverlusten, renovaskulärer Hypertonie oder Herzinsuffizienz, wodurch z.B.
bei Patienten mit Herzinsuffizienz eine Nieren
funktionsverschlechterung, in Einzelfällen ein akutes Nierenversagen (üblicherweise rever
sibel) eintreten kann. Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit oder zerebralen Durchblutungs
störungen kann ein starker Blutdruckabfall zu Komplikationen wie Herzinfarkt oder zerebralem Insult führen. Hyperkaliämie oder Anstiege von Harnstoff, Kreatinin, Leberenzymen und/oder Bilirubin waren im allgemeinen nach dem Absetzen reversibel, geringfügige Abfälle von Hämoglobin und Hämatokrit in der Regel klinisch nicht relevant. Vereinzelt ist eine ver
mehrte Proteinurie, selten mit verringerter Nierenleistung zu erwarten. Nierenfunktions
kontrollen sind vor Therapiebeginn und regel
mäßig während der Therapie erforderlich. Boi anderen ACE-Hemmern traten sehr selten Blut
bildveränderungen auf. Weitere mögliche Begleiterscheinungen ohne gesicherten Zusammenhang mit Usinopril waren Magen- Darm-Beschwerden, Brustschmerz, Pruritus, Fieber, Hitzewallung, Ohnmacht, Muskel
krämpfe, Muskel- und Gelenkschmerzen, Benommenheit, Schlaflosigkeit, Depression.
Parästhesien oder Beschwerden in den Atem
wegen wie Bronchitis, Atemnot, Nasenneben
höhlenentzündung. Hinweis: Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßen
verkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparate
wechsel sowie im Zusammenwirken mit Alko
hol. Wechselwirkungen: Gleichzeitige Gabe anderer Antihyp>ertensiva kann blutdrucksen
kende Wirkung verstärken. Blutdrucksenkung kann vermindert werden durch hohe Kochsalz
zufuhr, entzündungshemmende Mittel (Acetyl
salicylsäure, Indometacin, andere nicht stero
idale Antiphlogistika). Gleichzeitige Gabe von Lisinopril und Digoxin kann zu erhöhten Digo
xin-Spiegeln führen. Gleichzeitige Gabe von Propranolol kann systemische Verfügbarkeit von Lisinopril reduzieren. Gleichzeitige Gabe von Kaliumzusätzen, -salzen, kaliumsparenden Diuretika kann zu unerwünschtem Anstieg des Serum-Kaliums führen; Einsatz dieser Mittel daher nur mit Vorsicht und unter häufiger Kon
trolle des Serum-Kaliums. Bei Uthiumtherapie Kontrolle der Lithium-Serumkonzentration.
Gleichzeitige Gabe von Immunsuppressiva, Zytostatika, systemischen Kortikoiden, Allo
purinol kann zur Verminderung der Zahl der weißen Blutkörperchen führen. Bei Allopurinol- Gabe Leukozyten kontrollieren. Vor chirur- gischen Eingriffen Anästhesisten informieren.
Dosierung: Anfangsdosis 5 mg 1 x täglich.
Patienten mit Diuretika-Vorbehandlung: Diure
tika 2 bis 3 Tage vorher absetzen oder reduzie
ren; wenn nicht möglich, Anfangsdosis 2,5 mg.
Übliche Erhaltungsdosis 10 bis 20 mg (10 mg meist ausreichend). Bei älteren Patienten Anfangsdosis 2,5 mg, Erhaltungsdosis bis 10 mg. Bei eingeschränkter Nierenfunktion Dosis reduzieren, bei Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min Patienten ausschließen. Handels
formen und Preise: Acerbon 2.5: 30 (NI) / 50 (N2) / 100 (N3) Tabletten DM 4ß,94/76,35/
141,46. Acerbon 5: 30 (NI) / 50 (N2) / 100 (N3) Tabletten DM 52,09/61,52/151,22. Acerbon 10:
30 (NI) / 50 (N2) / 100 (N3) Tabletten DM 55,54/
87,04/160,11. Acerbon 20: 30 (NI) / 50 (N2) / 100 (N3) Tabletten DM 67,45/103,82/198,00; An
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L Fortbildung Kardiographie
Kritische Aortenstenose, wenn der mitt
lere Druck
gradient bei normalem Schlagvolumen über 50 mm Hg steigt
Der Doppler
druckgradient bei der Mitral
stenose wird von den hämo- dynamischen Begleitparame
tern (HZV, Herzfrequenz) beeinflußt.
Aortenstenosen kann der Druckgradient unter
schätzt werden, deshalb müssen die Durch
flußrate und die echokardiographisch be
stimmten linksventrikulären Funktionspara
meter berücksichtigt werden, damit die Öff
nungsfläche nach der Kontinuitätsgleichung berechnet werden kann. Bei kombinierten Aortenvitien mit bedeutsamem Insuffizienzan
teil kann durch die erhöhte Strömungsge
schwindigkeit und den niedrigen diastolischen Aortendruck der Stenosegrad überschätzt wer
den. Der im Katheterlabor angegebene peak- to-peak-Gradient kann dopplersonographisch nicht bestimmt werden. Vergleichbar sind je
doch die mittleren Gradienten (r = 0,93). Von den untersuchten 29 Patienten hatten fünf Pa
tienten eine kritische Aortenstenose, die Kor
relation mit invasiv gemessenen Werten war in allen Fällen gut, abgesehen von einer Patientin mit dekompensierter Aortenstenose.
Die valvuläre Mitralstenose ist überwiegend rheumatischer Genese. Die Aussagekraft des gemessenen Dopplerdruckgradienten ist vom gesamten hämodynamischen Begleitparameter abhängig, insbesondere von HZV und Herzfre
quenz. Deshalb sind die Verhältnisse bei die
sen Vitien komplexer als bei der Aortenste
nose. Eine schwere Mitralinsuffizienz führt über eine Erhöhung des transmitralen Flusses bei der Berechnung der Druckgradienten zu einer Überschätzung des Stenoseflusses. Der mittlere diastolische Druckgradient zeigt eine gute Korrelation (r = 0,93) mit invasiven Wer
ten, jedoch nur bei Patienten mit vergleichba
rer Herzfrequenz. Bei hoher Pulsfrequenz steigt der gemessene Dopplerdruckgradient unver
hältnismäßig an.
Dagegen steht die über die 2-D-Echokardio- graphie von präkordial gemessene Mitralöff
nungsfläche in guter Korrelation zu den invasiv
gemessenen Werten nach Gorlin. Bei unseren Patienten mit Mitralstenose korreliert die über die 2-D-Echokardiographie gemessene Mitral
öffnungsfläche mit der dopplersonographi
schen Methode (siehe Tab. TV).
Die Herzklappenprothesen sind künstliche Ventile, die wie natürliche Klappen untersucht werden. Dem Klappentyp entsprechend wur
den erhöhte Strömungsgeschwindigkeiten, die mit invasiv normalen Druckgradienten über
einstimmen, gemessen. Des weiteren konnte bei den Aortenprothesen bei fast allen Patien
ten ein konstruktionsbedingter minimaler Re
flux beobachtet werden. Paravalvuläre Lecks der Bioprothesen sind als pathologisch einzu
stufen. Bei hohen Flußgeschwindigkeiten über 3 m/sec (physiologisch 0,9 bis 1,8 m/sec) und verlängerter Druckhalbwertszeit (>180 cm) liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Mitral
prothesenfehlfunktion vor. Bei Aortenprothe
sen liegt der physiologische mittlere Gradient zwischen 7,0 bis 22,5 mm Hg. Für die Nach
untersuchungen solcher Patienten ist die Dopp
lersonographie eine hervorragende Methode und der TM-2-D-Echokardiographie sicher überlegen. Farbdopplersonographisch sind klappenspezifische Flußmuster erkennbar, sie ergeben damit zusätzliche Kriterien. Sie haben vor allem auch bei Verlaufsuntersuchungen von Patienten mit Zuständen nach Mehrklappener
satz Bedeutung, zumal hier die Prothesen nicht mehr prä- und postvalvulär routinemäßig bei der Herzkatheteruntersuchung sondiert wer
den können.
Anschrift für die Verfasser:
Dr. med. K. Younossi Internist - Kardiologe Neue Straße 91 7900 Ulm