8. Die Familie Kükler (von Kükler).
(Von Herrn
von Georgii-Georgenau, dem Herausgeber des herzogl.württb.
Dienerbuchs, erscheint demnächst ein neues biographisch-genealogischesWerk,
welches Beitrage zur Geschichte bekannter schwäbischerund fränkischer
Familien
liefert. Es gewährt einen Blickin
den Wechsel der Zeiten im Sinken undSteigen
der Geschlechter und zeigt den mannigfachen
Einfluß,
den sieauf
die Landesgeschichteausben. Mit
nach—stehender
Abhandlung
über die aus unserem Vereinsgebiete entstammte und nochin
mehrfachen Beziehungen zu demselben stehendeBühler'sche Familie,
welcheuns
vom Verfasser mitgetheilt wurde, gebenwir
eineProbe des interessanten Werkes. Red.)
Der
Name derFamilie Bühler,
auchPühler, Bihler, wird
meist vomWorte Bühl,
noch jetztin
Dialecten und bei Dichtern gebrauchlich, abgeleitet.
Grimm: Bühel, Buhl,
althochdeutschpuhil, mittel
hochdeutsch buhel, vom alten biugan, gleich
collic,
Hügel.Die
altestenBuhler,
welchen den Namenführten,
waren nach dieser
Ableitung
Leute, welche Haus undHof
an einemBühle
liegen hatten.Unter
den ritter—lehens
und rathsfahigen Geschlechtern des altenGmünd wird genannt: 1283 Fridericus in colle,
identischmit
dem1303
daselbst genannten FriedrichBühler
und dem Friedrichauf
demBühl anno 1297.*)
Doch läßt das erste Auftreten einer ritterlichen
Familie
vonBuhler
amBuhlerfluß in
der Gegendvon
Hall,
an welchem noch dieOrte Bühler,
Buhlerzell,Buhlerthann
liegen, auch schließen, daß der Fami—lienname von diesem Flußnamen
herrührt,
welcher nach Bacmeister einer der altesten uberhaupt beiuns
genannten Namen ist. Schon
anno 1024 wird
der Flußnamein
der Urkunde, welche den Forst umEllwangen Virgunda (Virngrund)
zu einemBannforst
erklart, genannt.Von
der ritterlichenFamilie,
welche an derBühler
saß, istmit
Urkunde1382
ein Eberhard vonBühler et uxor
Catharine von der Hefte belegt. Diese erscheint 1400 —51404als Wittwe mit
zwei Söh—nen Eckhard und Eberhard und einer Tochter Ellen.
Ihre
Gutsverkaufe zeigen, daß es damalsmit
demStand
derFamilie
den Niedergang ging.Wir
findenin
der GegendBühler- und Remsthal abwärts, längs
derAlbtraufe Bühler,
ja an mehrerenOrten
Süddeutschlands,in
allerlei Beschaftigungen, daßver
zichtet werden muß, einen Zusammenhang überall herzustellen.
Von
vielen seien wenige hiergenannt:
Gegen
1425
lebteHans
Büheler, einer der besseren Dichter dieser Periode,er
kamals Dienstmann
an den
Hof
des Friedrich,Gr.
von Saarwerden, Erzbischofs vonKöln
1491
schenktHans Bühler
vonStuttgart
dem Kloster Adelberg 2Imi Weingilt
1514. Bühler, Bernhard, Magister, Pfarrer
zuGüglingen.
1559. Maximilian Bühler
zuHall
und MichaelBühler
daselbst.1565 Barbara Bühler, 1570
Hans Bühler
daselbst.1563
schrieb über dasEinreiten
des KaisersFerdinand
J. dessen VicekanzlerDr. Seldt
anLien
hardten
Bühler,
denDoctor (in
7)1574. Bühler, Martin,
vonStuttgart, Mag.,
Diaconus zu Großingersheim.1587
erhält GeorgBühler
einen Gnadenbrief von ErzherzogFerdinand
vonTirol; unter
seinenMeriten
werden auch die guten Dienste genannt, die derselbe dem KaiserKarl V. vor Ingolstadt wider
denschmalkaldischen
Bund
geleistet1596.
JacobBühler
zuHall et uxor
Ursula1598—-1626
ist ein GeorgBühler
herzoglich württembergischerHauptmann
undBurgvogt
zuSchorndorf
und Hohenasperg. Derselbe hat1599 auf
BevelchS. F. Gn.:
Hohenrechberg und Stauffeneck eingenommen.Von
denin Nürnberg
bluühendenBühler wird
dem NicolausBühler,
Abgesandtem des großen*) Vielleicht gehört hieher auch: Conradus de Büchel miles 1261. Hanselm. dipl. Beweis 591. D. Red.
—
189 —
Raths
vonNürnberg in Wien,
zugleich auch dessen „liebenBrudern
Christophen und GevetternDanieln Bühler“ 1622, 21. Aprilis
zu dem „silbernen Perglein auf blabem Schild'“ eine Wappenvermehrungmit
adelicher Freiheit
ertheilt: Zu Hall
hat1595
einNicolaus Buhler
vonNurnberg
seinen Hausstand gegründet.cop. 1607.
GeorgBuhler
zuHall,
genannt „derSpatz“ 4 1621.
1620. Wilhelm Buhler,
herzoglicherBerg-
und Schichtmeister zu Freudenstadtc. c.
Die
zusammenhangende sichere Genealogie beginntin
Folge der Vernichtung von Kirchenbuchernim
30jährigen Krieg
erst1615,
dem Geburtsjahre desGeorg Bühler II., Sohn
von GeorgBühler
J.(geb. zu
Hatl 1570?)*) Er war
Hofbesitzer und Schultheiß zu Wolpertshausen amBuhlerfluß,
zugleichBürger
zuHall.
Nach derStellung
seiner gelegentlich genannten Freunde und Gevattern zuHall
u. a.O.
muß er ein angesehener und wohlgebildeter
Mann
gewesen sein.Das Hofgut
zu Wolpertshausen, alsonur
wenigeStunden
von den Fundorten derBühler
weiteroberhalb des Flusses entfernt, ist bis heute im Besitz der
Familie Buhler
geblieben.Es durfte,
wenn auchnicht urkundlich nachgewiesen, doch die Abstammung derselben von der genannten ritterlichen
Familie
nachNamen und Gegend zweifellos sein.
Von
den zahlreichen Sohnen zieht auchJohann Peter Bühler,
geb.1660, in
die Fremde.Das
Glückwar
ihm hold.Als
Burgermeister derStadt
Backnang gewann erin
einer Tochter desJohann
Christoph Herbort,jur. utr. Licont.,
Hofgerichtsadvokatenund
spaterenVogts
zu Bietigheim, eine vorzüglicheHausfrau,
welche
ihn
zugleichin
denKreis
der altwurttembergischenFamilien
einfuhrte und den Nachkommen denGenuß bedeutender
Familienstiftungen
sicherte.Er
starb, 71Jahre alt,
den22. April 1731. Von
denhinterlassenen Sohnen sind als Begrunder der beiden bluhenden Hauptzweige besonders
für
die Familien—geschichte
wichtig: Johann Christoph,
geb. zu Backnang 11.Januar 1699
undJohann David,
geb.27. Januar 1702,
welcherals
Burgermeister seinemVater
im Amte nachfolgte: ein weitererBruder,
Felix Gottlieb,
starbals
Specialsuperintendent zuBlaubeuren,
wieder ein anderer fielals
kaiserlicherHauptmann.
Johann Christoph Bühler,
herzoglicherVogt
zu Dornstetten, dann herzoglicherRath
und Land—schreibereiderwalter zu
Stuttgart, war
vermähltmit
MargarethaBarbara,
Tochter desVogts
von Backnang,Veit
Jacob Neuffer.Sein
Name istin
unglücklicher Weisein
diefür
Württemberg sotraurige Jud Süß'
sche Episode verflochten.
Da
die verschiedenen Geschichtsschreiber ihn oberflächlich und ungründlich nebeneinem Hallwachs, Metz und Consorten verdammen, so sei hier zu seiner Ehrenrettung
angeführt,
daß er,1737
verhaftet,Jahre lang auf
Festungen undim
Gefängnißals Stattsgefangener,
nach langwierigemProzeß
1746
freigesprochen wurde.Auf
sein dringendesBitten
um unparteiische Richter wurden endlichdie umfangreichen Akten der
Juristenfacultät
zuGottingen übergeben, und der Schluß desresponsums in
causa Bhleriana
lautetS. 363
u.ff.:
„daß auch nicht das geringstevestigium
sich äußern wollen,nach welchem man
nur
vermuthen konnte, daßBuhler in societatem alicujus lucri mit
demJuden
ein—getreten sei, oder sonst sein Bezeigen sich das mindeste Widerrechtliche habe
procuriren
wollen.Aus
demAllen nun
zusammen erhellet, wieInquisitus
bei denen vielen Speciebusdelictorum in
allen und jedenFällen,
allendolum
lediglich abgeleinet, nicht minder seines Vornehmens überall gültige Ursachen angezeigetund solche bescheiniget.
Und wann
auch bei dem Höchstenrigore
nochübrig
bleiben sollte, daßBühler, als
er an diesenStrom
gekommen, von Anbeginn mehrere Vorsicht, sich demselben zu entziehen, hättege
brauchen, auch
in
wahrendem Laufe dieser Sachen, um eines und des andernZumuthens
sich zu entbrechen größerenFleiß
und Behutsamkeit hatte anwenden sollen, dieß insgesammtéventualiter mit
alle demübel,
was mittelst dieser wider ihn
Formirten
hartenInquisition
ihn betroffen, undmit Erstattung
der schwehrenUnkosten compensiret werden müsse.
Als
sindwir,
wiein
demUrtheil
enthalten, zu erkennen bewogenworden.
Von
Rechtswegen.Mense Januario. 1745.“
—
—*) Dieser Georg Bühler J. wird auch erwähnt mit der Bezeichnung von Veinaw
(Ort
bei Hall).6*
—
190—
Buhler,
durchKummer
undSorge
um Ehre und Eristenz gebrochen, starb nochim Jahre
seinerFreisprechung.
—
Drei
Söhne stellten den unschuldig beeintrachtigten Namen wieder her.Albrecht Jacob,
geb.1722
zu Dornstetten, vermahltmit Maria
ElisabethGroß,
Tochter desStadtvogts
zuStuttgart,
wirklicher GeheimerRath,
Geheimer Referendarius und Directorialgesandter beimschwabischen Kreise, wurde der vertrauteste
Diener
des HerzogsKarl
nach demSturze Montmarkins. Das
große
Zutrauen,
das ihm seine Rechtschaffenheit und Tuchtigkeit erworben, benützte ermit Franziska,
welche beiden sich gegenseitig eng verbunden hatten,voll
Takt undmit
genauesterKenntniß
des Charakters des Herzogs, wie die zweite RegierungsperiodeKarls
zeigt, sehr zum Segen des Landes, und bewahrte es,bis
er
1792
starb. Kaiser JosephII.
hat ihnin
Anerkennung seiner großen Verdiensted. d. Wien 1784 in
des heiligen Romischen Reichs
Panner-
und Freiherrnstand erhoben.Wappen:
der silberneBühl auf
blauem
Schild.
Der
zweiteSohn Adolph Christoph,
geb. zu Dornstetten1729,
wurde herzoglicher J.Stallmeister und Obrist.
Seine Reitkunst, seine Kenntnissein
derZurichtung
der Pfeide und seinTalent als
Lehrerhatten ihm nach dem
Urtheil
seinerZeit
beiMannern
von Fach und an allen Hofen europäischenRuf
erworben.
1792
kam er nachWien
und mußte auch vor dem Hofe reiten, hiebei erregte er solcheBewun
derung, daß ihn Kaiser Leopold als achten
Ritter (d.
d.Wien
15. Febr.1792) in
denRitterstand
desReichs erhob. Noch im gleichen Jahre,
21. Mai 1792,
erhob ihnKurfurst Karl
Theodor vonBayern,
ein großer Verehrer seiner Kunst
und
seinesTalents, als
Reichsvicarius gleichfallsin
denReichsfreiherrn
stand.
Er
starb zuTubingen 1809.
Sein Sohn Friedrich Christoph von Bühler,
geb.1761, Stallmeister
der Carlsacademie,dann
Kaiserlich Russischer
Kapitan
der Palasttrabantenin St. Petersburg,
zuletzt Großherzoglich Badischer Lan—desoberstallmeister, vermachte bei seinem Tode
1833
der Universitat Tubingen eine ansehnlicheStiftung.
Vermahlt war
diesermit
Friederike von Freistedt. TDa die Ehe kinderlos blieb, gingen Wappenund
Dip—lome
auf
den GroßneffenAdolf
Christophs denHofrath K.
Gustav vonBühler
zuhringen
(s.u.)
über.Der dritte Bruder war Magister Gottlieb Friedrich Bühler,
geb.27.
September1737, vermählt
mit Juliane
Neuhäuser*) ausEßlinger Patriciat,
wurdePfarrer
zu Obertürkheim, sodannlangjähriger
beliebter Geistlicher zuEchterdingen, von wo aus er ein haufiger und gern gesehener Gast des herzoglichen
Paares
in
Hohenheimwar. Starb 1809
den 7.Januar. Er
hinterließ vierSohne: M. Johann Fried-
rich, Fäals
Stadtpfarrer
zu Neubulach,uxor
Friederike Weckhetlin;Carl
FriedrichB.
(Chevalier) * Kir—chenrathscommissarius,
uxor
Eleonore v.Wachter;
Heinrich Friedrich, gefallen um1800 als
osterreichischerOberlieutenant;
und Jacob Friedrich, F zuStuttgart, Gattin M.
Dorothea, geb. Benz.Von
hervorragendenMännern
dieses Johann-Christoph'schen Zweiges fuhrenwir
weiteran: Frei
herrn Carl von Bühler,
geb.1748
zuStuttgart,
gestorben1811, Sohn
Albrecht Jacob's.Seine
Ehemit Catharina
Charlotte vonSchilling
blieb kinderlos. Kaiserlich Russischer GeheimerRath
und Gesandter am Reichstag zu Regensburg, sowie an verschiedenen deutschen Hofen, ein schöner und genialerMann,
nahmer eine bedeutende
Stellung in
der damaligen hochsten Gesellschaft ein.In
der RussischenDiplomatie
ister eine historische Größe; speciell
zu
Gunsten der Vergrößerung desmit
dem Russischen Hofeliirten
Badenshatte er seiner
Zeit mit
großemErfolg gewirlt. Inhaber
der Großkreuze von Alexander Newsky,S. Anna,
Wladimir c., war
er auchOberbaillif
desMaltheserOrdens.
Sein
zweiterBruder Freiherr Christoph Albrecht von Bühler,
geb.1752,
gest.1808, war ver
mahlt:
J. Ehemit
Elisabeth, Tochter des aus Göthe'sWahrheit
und Dichtung bekannten Bürgermeisters vonFrankfurt,
von Olenschlager;II.
Ehemit
der verwittweten Graäfin Vieregg, geb.Grafin
Lerchenfeld, deren Grabmonumentmit
dem Buhler-Lerchenfeld'schen Allianzwappenauf
dem Friedhof zuHeilbronn
steht.)
Von Juliane Neuhaäuser namhafte Familienstiftungen.—
191—
Christoph Albrecht
war langjahriger
Herzoglicher Gesandter undMinister
am Kaiserhofein Wien,
zuletziwirklicher Geheimerath und Landvogt zu
Heilbronn.
Auch der
dritte Sohn Friedrich, Freiherr von Bühler,
geb.1760,
nahm eine hoheStellung im
russischen Reiche ein.
Einer
der talentvollstenCarlsacademiker
— es waren 9Bühler in
der Academie— Ritter
des academischen Ordens,trat
er nach rascherCarrière
als Regierungsrath von württembergischenin
russische Dienste uber und starb
1822 in St.
Petersburg als wirklicherStaatsrath,
Großkreuz,Malteser Ritter c.;
vermahltwar
ermit
Elisabeth vonBraun.
Sein Sohn Freiherr Carl von Bühler,
geb.1805,
starb1868
unvermähltauf
dem v.Salis'
schen Erbgute Zizers
in
der Schweiz,als
kaiserlich russischer General der Cavallerie, Generaladjutant des Kaisers undAdlatus
des Oberbefehlshabers vom PetersburgerMilitärbezirk,
Großfürsten Nicolaus, ausge—zeichnet durch
im
Kaukasus und in der Turkei geleistete Dienste und gleich verdient um dieOrganisation
der Armee. Seine Schwester Therese, vermahlt
mit
dem ek. k. Feldmarschall-Lieutenant GrafenRudolf
vonSalis-Zizers,
starbim
gleichen Jahre.Der
vierteSohn
AlbrechtJacob's war Heinrich, Freiherr von Bühler,
geb.1763
zuStuttgart,
gestorben
1843
auf dem RittergutePalla
im KreiseDorpat.
Kaiserlich Russischer wirklicher GeheimerRath, Senator,
Großkreuz,Malteser-Ritter c. Vermahlt war
erin
J. Ehemit
Stephanie vonKutuzow,
ver—wittweten
Bakunin, in
UI. Ehemit
Alexandrine von Palmenbach.Von
den lebendenFamilienhauptern
dieses Zweigs ist zu nennen derSohn
des letztgenannten:Baron Theodor von Bühler,
Ercellenz, kaiserlich Russischer Geheimer Rath, Hofmeister des Kaisers, Di—rector des
Haupt-
undStaatsarchivs
desMinisteriums
derauswartigen
Angelegenheiten zu Moskau, geb.3/15. April 1821,
vermahltmit Furstin
Mariag Bekovitsch-Tscherkaßky.Ferner als Altester der Gesammtfamilie: der koniglich württembergische Oberfinanzrath
G. Bühler
in Stuttgart,
geb.1800,
undHofrath G. von Bühler
zu Slaventzitz, Generaldirektor der fürstlich Hohen—loheOhringischen Besitzungen
in
Wurttemberg, Sachsen, Schlesien undRußland,
geb. 13. Dezember1817.
Er
wurde1877
zum Abgeordnetenin
den deutschen Reichstagfür
den WahlbezirkHall-Ohringen-Weins-
bergBacknang gewahlt.
Ein Bruder Eduard Bühler
lebtin Wien, Paul in
Baden, die SchwesterLuise
Bühler
starb zuOhringen.
Endlich fuhren
wir
noch an den FreiherrnTheodor von Bühler (Bühler-Kower)
zuStuttgart,
und seinen
Bruder
FreiherrnWilhelm von Bühler, Rath
bei der kgl.württemb.
Postdirection, beides Söhne des zu Eßlingen verstorbenenfürstl. Thurn
und Taxis'schen PostmeistersFreiherrn Albrecht von
Bühler.
Von
ausgezeichneten Personlichkeiten des jungeren Johann-David'schen Zweigs nennenwir Hofrath
Christian Friedrich Christoph von Bühler, Dr. jur. utriusque, Mag. philosophiae,
herzoglich württem—bergischen Oberamtmann von
Stadt
undAmt
Kirchheim u. Teck, Verfasser verschiedener historischerSchriften.
Von
Kaiser JosefIl. in
des Reichs Adelstand erhobende dato Wien 1769. Wappen:
grünerBühl auf
silbernem Felde. Gest. im Jahre
1810 —
vollständig erblindet—
als Regierungsrath zuStuttgart.
Da
er ohne männliche Descendenzwar,
erhebtauf
seineBitte
KaiserFranz
die Söhne seinesBruders Friedrich Theophil Bühler,
herzoglichen Oberamtmanns zu Backnang,— Carl August, Fried
rich und
Eberhard, d. d.
7. September1802,
gleichfallsin
des Reichs Adelstand.Carl August von Bühler,
geb. 12. August1765
zu Backnang,langjahriger
Regierungspräsident,Siaatsrath,
Ehrenmitglied des GeheimenRaths,
Ercellenz, Großkreuzc.
Gest. den23. Februar 1848
zuStuttgart,
einMann,
ebenso verdient umWürttemberg,
an dessen Neuorganisirung er zuAnfang
diesesJahrhunderts als
erster referirenderRath
desRegierungs-Directoriums
ausgezeichnetenAntheil hatte, als
besorgt
für
dieFamilie,
deren angeseheneStellung er,
ein vermöglicherMann
undHerr
des SchlossesOßweil,
durchGrundung
eines Fideicommisses zu sichern suchte.— 192 —
Eberhard von Bühler war
Oberamtmann zuHall.
Deren
Bruder Friedrich von Bühler,
koniglich wurttembergischerHofrath,
zuSchwaigern Admi—nistrator
der gräflich Neipperg'schen Besitzungen, hat dieFortdauer
derFamilie
erhalten durch dreiSöhne:
Reinhard von Bühler,
kgl.württemb.
Oberforster zu Neuenstadt a. d.L.,
F zuHall, Albert von Bühler
zu Schwaigern Forstrath und
Carl Edmund, Dr. jur.
sammtliche gestorben.Der
Jüngste,Carl Edmund
von Bühler, Herr
zuBrandenburg
an derIller,
wurde vonSeiner
MajestatKonig Karl
von Württem—berg
in
den Freiherrnstand erhoben den 13. Oktober1873,
kurzvor
seinem Tode. Eine Schwester Eles—nore von Bühler,
verwittweteFreifrau
von Bautz, lebtauf
Schloß Odheim.Zur Zeit Senior
diesesZweigs
istCavallerie-Major Carl von Bühler,
geb.1833, Ritter
deseisernen Kreuzes,
Sohn Alberts;
seinBruder Alfred von Bühler
ist kgl. württemb.Hauptmann auf
demAsperg,
Ritter
des württemb.Militar-Verdienstordens, uxor: Marie
Lowe.Es ware aus vorliegendem
Material
noch viel des Interessanten, mancher stille schoneFamilienzug
und manches ehrenwerthe
Glied
derFamilie anzufuhren,
dasin
bescheidenerer, ihm vom Schicksalzuge
wiesener
Stelle
denKampf
des Lebens gekampft hat, doch wurde dieß den gegebenen engen Rahmen über—schreiten und bleibt daher einer Familienchronik vorbehalten, welche, wie
wir
horen, bereitsin Arbeit
ist.Nach
Traditionen
stehenin
ursprunglichem Zusammenhangmit
dieserFamilie
dieBühler
vonOberroth (Gaildorf). Von
der Descendenz des gräflichlimburg. Kammerraths in
Oberroth,Georg
Cas—par Bühler,
geb.1752,
ist anzuführen:Ernst Christoph Bühler,
königlich württembergischer Oberforster (ausgezeichneterForstmann,
s.Galerie württembergischer Forstleute
1855). *
Georg Wilhelm von Bühler,
königlich württembergischer Oberbaurath, —Ritter Ernst von Bühler,
Eisenbahndirektorin Wien.
E. E.
von Georgii-Georgenau.
Quellen: Gesammelte Familienpapiere im Besitz von F. G. Buhler in Stuttgart, sowie die Ergebnisse der
For
schungen desselben aus den Archiven zu Stuttgart, Nurnberg, Hall, verschiedenen Kirchenbüchern, sowie zahlreicher Geschichts
Literatur:
Timotheus v. Spittler, Ritter v. Lang, Pfaff, wurtt. Magisterbuch, Oberamtsbeschreibung von Aalen, Gmündc.
9. Ergänzungen zur Genealogie des Hauses Hohenlohe.
Heinrich von Hohenlohe, Hochmeister — 15.
Juli 1249
zu Mergentheim.Friedrich von Hohenlohe
(Nr.
9 derStammtafel) 4 30.
August. s. Forschungenzur
deutschenGeschichte B.
17, 366.
Kunigunde
von Hohenlohe(Nr. 15),
die GemahlinGottfrieds
von Löwenstein, mußvor 1277
gestorben sein.