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554 Goldstein, U eber die S törungen

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554 G o l d s t e i n , U e b e r die S tö ru n g e n

Die amnestische Störung ist aber nicht die alleinige Ursache des sensorischen Agrammaiismus. Wäre dies der Fall, so müßte er ja gerade in reinster Form bei der reinen amnestischen Aphasie auf- treten, was keineswegs zutrifft. Bei dieser finden wir zwar auch einen starken Ausfall von konkreten Bezeichnungen, doch bleibt die Diktion, wie wir später noch sehen werden, immer grammatisch und ist eigentlich kaum schwer beeinträchtigt. Die Elaborate beim sensorischen Agrammatismus sehen recht anders aus und sind von denen bei der amnestischen Aphasie durch den weit größeren Ausfall auch der nicht konkreten Wortkategorien, im besonderen auch der Formen, und die dadurch bedingte weit schwerere Störung des grammatischen Aufbaues unterschieden. Erst diese hinzu­

kommende Störung, die als die Folge einer Beeinträchtigung des zentralen Sprachfeld.es aufzufassen ist, schafft den eigentlichen Agrammatismus. Der sensorische Agrammatismus hat also zwei Ursachen: die amnestische and die zentrale Aphasie. Daß in den Fällen von sensorischer Aphasie, bei denen dieser Agrammatismus zur Beobachtung kommt, gleichzeitig eine derartige Läsion des zentralen Sprachfekles, wie ich annehme, vorliegt, ist leicht zu er­

weisen. Zunächst fehlt der Agrammatismus bei den Formen sen­

sorischer Aphasie, bei denen das zentrale Sprachfcld intakt ist, also bei der reinen Worttaubheit; anderseits findet er sich nur bei den sogenannten kortikalen sensorischen Aphasien, bei denen aber die Läsion des zentralen Sprachfekles auch in anderen Störungen, Paraphasien, Schreib- und Lesestöruhgen etc., zum Ausdruck kommt.

Ein Eimvand bleibt bei der hier vertretenen Auffassung des Agrammatismus zu beseitigen. Ich nehme sowohl bei der moto­

rischen wie der sensorischen Form des Agrammatismus eine zenlral-aphasische Komponente an, die aber anscheinend in beiden Fällen eine recht verschiedene Wirkung ausübt. Im ersten Fall führe ich auf sic den Defekt an kleinen Wortteilen, Formen, Artikeln etc. zurück, die ja gerade beim sensorischen Agrammatismus

— anscheinend trotz der zentral-aphasjsehen Störung •— relativ gut erhalten sind. Das scheint ein Widerspruch, findet aber seine Er­

klärung, wenn man berücksichtigt, daß es nicht die zentrale Aphasie allein ist, die den Agrammatismus erzeugt, sondern daß noch weitere und eben bei beiden Formen verschiedene Störungen ursäch­

lich für ihn in Betracht kommen. Die Beeinträchtigung, die die Affektion des zentralen Sprachfekles schafft, ist und muß in beiden Fällen die gleiche sein; die kleinen Satzteile im besonderen sind in beiden Fällen gleich schwer erweckbar oder sonstwie alteriert. Die verschiedene Wirkung derselben Störung bei den beiden Formen des Agrammatismus kommt nur dadurch zustande, daß der Mo- torisch-Aphasische die kleinen Wortteile aus den angeführten Gründen fortläßt— um nämlich seine herabgesetzte Energie ganz für die für das Verständnis wesentlichen Worte (und das sind ja die kon­

kreten Bezeichnungen in höherem Maße) zu verwenden —, während der Sensorisch-Aphasische, dem es wegen der gleichzeitigen am­

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d e r G r a m m a ti k bei T liin k n m k h e ite n . 555

nestischen Aphasie überhaupt unmöglich ist. diese konkreten Worte zu verwenden, alle seine Energie auf die kleinen Wort-feile — die ihm allein zur Verfügung stehen - konzentriert, und sie deshalb relativ gut, anscheinend relativ besser wie der Boloriseh-Aphasischc, produziert . Tin ersten Falle erscheint also infolge hinzukommender Momente die Beeinträchtigung der kleinen Wertteile größer, als sie

■wirklich ist, im zweiten dagegen kleiner.

Der au« der Beeinträchtigung de« zentralen Sprach} e/d-es allein resultierende Agrammatismus müßte sich am reinsten bei den aller­

dings sehr seltenen Fällen reiner zentraler Aphasie finden. Dann ist auch tatsächlich ein Agrammatismus zu konstat ieren, der weder dem motorischen, noch dem sensorischen entspricht, sondern ein Bild bietet, daß sich ergibt, wenn man beide Formen addiert und davon die durch die motorische und die amnestische Störung an sich be­

dingten Defekte abzieht. Die Explorate derartiger Kranker zeigen dann neben den litteralen und verbalen Paraphasien verschieden­

artige Ausfälle. Das Erhalt ensein oder Fehlen von Worten wird dabei einerseits durch das Erhaltensein oder Fehlen der entsprechenden SprachvetStellungen, also den direkten Defekt infolge der zentralen Aphasie, bestimmt (der wieder durch die Momente der Kompliziert­

heit resp. Einfachheit und der Festigkeit resp. Lockerheit der assoziativen Bindungen im Sprachfeid bestimmt wird), anderseits aber dadurch, daß der Kranke möglichst viel wichtige Worte vor­

zubringen sucht und deshalb andere nicht so wichtige, die er an sich Vorbringen könnte, wegläßt. Daraus resultiert ein eigenartiges Bild des Satzbaues, bei dem gerade jene Eigen I ihn I ich keile n besonder«

verloren gehen-, die wir vorher als spezifisch sprachliche Leistungen kennen gelernt haben , so z. B. die Konjugations- und Deklinations- Endigungen, die Artikel usw. Dieses Bild des Agrammatismus scheint mir besonders in einem Falle verwirklicht zu sein, den Pick (!) milgeleilt hat. Der Patient, über den der Autor berichtet, hatte neben gewissen Paraphasien, Schreib- und Lesestörungen, den richtigen Gebrauch der Endigungen eingchn/.il. so daß er das t ’zcchisehe. um das es sieh dabei handelte, wieein Deutscher sprach.

Der anatomische Befund, den Pick als die Ursache dieser Störung anspricht, eine Läsion in der linken zweiten Schläfenwindung, läßt nach meinen Anschauungen sehr wohl eine funktionelle Beein­

trächtigung des zentralen Sprachfeldes annehmen.

Achnlichc Beobacht ungen scheinen übrigens nicht so sehr selten zu sein. Pick(2) hat noch weitere aus der Jäteraturzusammengestellt.

Bald handelt es sich um einen Ausfall sämtlicher Konjugations­

formen; die Kranken sprechen, wie in einer Beobachtung Krae- pelins. nur in Infinitivsätzen ohne jede Konstruktion — das ge­

schädigte Substrat ist eben noch imstande, die am frühesten er­

worbenen. also gefestigsten und dabei einfachsten Formen zu liefern, alle komplizierteren aber nicht. Oder die Konjugationsformen werden falsch gebraucht. wie z. B. eine Patient in von Geh midi (3) die unregelmäßigen Zeitwörter regelmäßig verwendete, wobei also wieder charakteristischerweise die einfacheren Leistungen besser

(3)

(I ii I il s I i' i M , Unl)i<r ilio Slü nm gcn

r.r.ii

versieh gehen, als die komplizierteren. Wieder aridere Patienten haben die richtige Verwendung des Artikels verloren; eine Kranke Ttmmrtikyx setzte zu allen Wort.cn den weiblichen Artikel, u.a. in.

Ich kann gerade, was diese Formen der Storung der Gram­

matik betrifft, l ’icli nur beistiinincn. wenn er für sic die Annahme einer Ursache in allgemeinen Inlelligenzstörungen zuriiekweist

und lokalisierte Affekt ionr n im Sprachgebiet dafür voran) wort lieh macht . Ks handelt sieh um rein sprachliche ] Affekte, die nur im Sprachgebiet zustund« kommen können. Tatsächlich unterscheiden sich die durch intellektuelle Störungen hervorgerufenen Agram­

matismen auch sehr von d< n hier erwähnten, wie wir später sehe n werden, wenn auch gelegent lich das Symptomenbild — nament lich bei den psychogenen, hysterischen Krkrankungen — ihnen recht ähnlich sein kann. Kino genaue Analyse des gesamten Falles deckt dann die Ursache immer auf.

Haben wir damit die verschiedenen Form« n des Agrammatis­

mus kennen gelernt, die bei den verschiedenen Formen der Störun­

gen des Spraehapparatcs an sich Vorkommen, so haben wir noch kurz die Folgen einiger bei Läsionen des Sprachfcldos besonders häufig zu beobachtenden Störungen in ihrer 'Beziehung zum Satzhau zu berücksichtigen. So liegt es auf der Hand, daß die l ’ir-servalion auch den Sat zbau a Iterieren wird durch unzweckmäßige Kinschiebsel und durch die Beeinträchtigung des geordneten Assoziations­

ablaufes. Noch mehr wird die IlmtbwIznHtj iIrr Mril'/äliit/ki-it störend auf den geordneten Salzbau einwirken, denn «'s ist natürlich notwendig, um die rein sprachliche Zusammenordnung zu wahren, sämtliche Sprachgcbilde nicht nur zu erwecken, sondern auch eine gewisse Zeit im Gedächtnis zu behalt« n. Im Sprachgebiet lokalisierte Merkfälngki'ilsstöningcn können jede der einzelnen Komponenten des Kpraehmcehanisnms betreffen und in einer Beeinträchtigung der motorischen Kxploration oder der Auffassung von Wortklängen, schließlich in einem leichten Ver­

gessen der Wortbegriffe in Kis« lieinui g treten. Wir sei« n dann, daß Kranke eine Leistung, die sie eben vollbracht haben und auch sofort wiederholen können, schon nach kurzer Zeit völlig vergessen haben. Selbst verständlich werden diese Merkfälügkeils- stürungen auch im Salzbau der Kranken zum Ausdruck kommen, und zwar in versehü denart igen sprachlichen Agrammatismen, die im allgemeinen den vorher bei den verschiedenen Formen der Aphasie besprochenen, denen sie ja überhaupt zuzurechnen sind, ähnlich sind.

Auf eine lokalisierte Alerkfähigkeitsstörung, nämlich eine verminderte Alerkfähigkeit für Wort laut bilder hat IjC.iivitiloiralcy die Störung der Sponlansprache in einem sehr interessanten Falle zurückz.ufiibren versucht . Auch die agrammal ¡sein n Störungen des Patienten, die der Autor selbst zwar nicht besonders bespricht, dürften nach seiner .Meinung wohl ähnlich zu erklären sein. Wir wollen auf diese eventuelle Grundlage des Agrammatismus jetzt jedoch nicht eingehen. da «s sich bei dem Falle Lciriiiiiloirski/s um

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der < tram m ut ik bei Ifim kranklieiton.

einen den transkorlikalcn Apliasicn zugehörigen handelt (Leiean- dowski/ selbst sieht in der .Merkfälngkeit für Sprach laute eine Leistling der transkoitikalen sensorischen Leitung und in ihrer Störung eine Beeinträchtigung dieser Leitung) und wir auf diese bald näher zu sprechen kommen.

Bedeutungsvoller als die Störungen des Berkens dürfte eine andere Form der Gedächtnisstörung für den grammatischen Aufbau sein, das ist die sogenannte am nest Ische l’itnkli(msstännt<i bei der amnestischen Aphasie. Wir haben die dadurch bedingte Störung im Satzbau schon vorher als Komponente des durch Affekt innen sen­

sorischen Sprachgebietes erzeugten Agrammatismus kennengelernt : hier möchte ich noch etwas eingehender auf den a l s Fohje Isolierter amnestischer Aphasie anjtrelenden■ Aijramnudismns zu sprechen kommen.

Bei dieser Aphasicforni sind sowohl der Spraehapparat an sich wie das Begriffsfeld in ihren Funktiomn nicht wirklich gestört, beeinträchtigt ist vielmehr nur eine bestimmte Beziehung zwischen beiden, die darin ihren Ausdruck findet, da 15 die Sprachgefühle nicht in normaler Weise auf den Beiz vom Begriffsfeld her erweckt werden können. F,s ist bekannt und viel erörtert, daß diese mangel­

hafte Frweckbarkeit der Sprachgebildo nicht bei allen Wort- kategorien in gleicher Weise in Erscheinung tritt, sondern daß be­

sonders die konkreten Bezeichnungen ausfallen. Gemäß der Intakt - heit der Grammatik des Denkens wird der dadurch bedingte Satz­

bau. also die Syntax, auch keinerlei Störung aufweisen: auch der sprachliche grammatikalische Aufbau wird im wesentlichen intakt sein, weil auch die dafür besonders wichtigen Sprachgefühle, die sogenannten kleinen Redeteile, in ihrer Frweckbarkeit nicht wesent­

lich beeinträchtigt sind. Defekte werden sich überhaupt nur im A u s ­

fall einzelner besonders konkreter Worte und im eventuellen Ersatz durch andere nicht völlig entsprechende finden; die Satzkonstruk­

tion wird erhalten oder nur eventuell durch die vielfältigen Um­

schreibungen; die die Kranken zum Ersatz für die fehlenden Worte gebrauchen, umständlicher sein.

Diesen sprachlich bedingten Formend« s Agrammatismus stehen diejenigen gegenüber, die durch eine Alteration Im nlchlsprachllchen Teil der Tsi/chc res/>. des (Ich Irns verursacht sind. Daß solche Formen Vorkommen, ist nach unseren Ausführungen über die Entstehung der grammatischen Form unserer Sprache ohne weiteres anzu­

nehmen. Sic- sind «'s. die diejenigen Autoren, die für einen Zu­

sammenhang des Agrammatismus mit Intelligenzstörungen ein­

getreten sind, wie Stendhal. Ziehen. Kskrldije wohl als Grundlage ihrer Anschauungen besonders im Auge gehabt haben mögen.

Die »grammatischen Störungen, um die es sich hierbei handelt, werden wir zu finden erwarten dürfen einerseits bei allgemeiner Demenz oder anderen allgemein-psychischen Störungen, anderseits bei den mehr spezialisierten psychischen Defekten, die uns unter den verschiedenen Bildern der sogenannten transkort¡knien Apliasicn bekannt sind.

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V) (i I tl s t, c i n , Uobor cliu Störungen r.r.s

Auf die n,grammatische Ktönmg bei den allgemeinen Demenz­

formen und den anderen psychischen Krkrankungen möchte ich nicht näher emgehen; es wäre dies ja nur möglich, wenn man die fraglichen («rundsförungen im einzelnen bespräche, die der Na!/,hau überhaupt nur widerspiogelt. und das würde viel zu weil, führen.

Nur diejenigen Störungen, die auf dem .Hoden ijcncrc.llcr Me.rk- fühiykeilsslöruuyen erwachsen, möchte ich kurz besprechen.

Ks ist. klar, daß es für die Aussprache eines Satzes nicht, genügt., ihn in (icdnnkcn zu bilden, sondern daß es dazu notwendig ist., ihn auch eine gewisse Zeit in allen Teilen im (¡cdäehlnis fcstzuhall.cn;

wird ein Teil vergessen, ehe er ausgesprochen ist. so wird er natür­

lich nicht, realisiert, und es kommt zu Defekten, oder der Kranke fährt, den Defekt ersetzend, mit irgendeinem nicht dem Anfang ent­

sprechenden. sondern neuen (jedanken fort. 1‘t'Jz hat (S. Nil) auf diese Art der grammal .¡sehen Störungen schon hingewiesen und mit. liecht hervorgehoben,daß anzunehmen ist. daß die Kranken den Satz als (funzes, als (lesa-inl laut, konstituiert hat ten und nur nach­

her nicht, imstande waren, den ganzen Komplex bis zum linde im («edächlnis zu behalfen; sie ,,verloren den Kaden“, den sie im (iegensatz zu anderen Kranken, von denen wir später zu sprechen haben, vorher besaßen, wenn auch natürlich nicht ganz sicher zu entscheiden sein wird, inwieweit das ..Kadenbilden“ intakt war, ja es sogar nicht unwahrscheinlich ist. daß es in vielen Fällen — --- wenigstens den organisch bedingten - nicht ganz intakt sein wird.

Die .Merkfähigkeilsslörung braucht, nicht alle psychischen Fälligkeiten in gleicher Weise zu betreffen, sondern gewisse ganz besonders; es kann z. B. besonders eine Merkfähigkeilsslörung für Sprachgebilde bestehen. Auf die dadurch bedingten Störungen des Natzbaues haben wir schon früher bei Besprechungen der sprachlich bedingt en Agram mal ismen hingewiesen.

.Die IraiiskorlUculc.H Aphas'um stellen das irnsenllichc. Material für (Ih n SlutHirin dar nicht sprachlich. hediwjlen h'oruic.n des Agram- itKilismiis. Wenn wir diese nun näher betrachten und ihre. Be­

ziehungen zu den der t raliskortika.len Aphasie zugrunde liegenden Störungen feslslellen wollen, so müssen wir zunächst (dinge Be­

merkungen über diese Aphasien selbst vorausschicken. Ks sind sehr verschiedenartige Bilder, die mit dem Namen der Iranskortikalen Aphasie bezeichnet werden. Das allgemeine ( 'harakloris! ikuin aller ist. das bessere Krha.ltcnsein des Nachsprechens bei Störung des Spontansprechens resp. des Sprachverständnisses, also, anatomisch ausgednickt. das Krhallensein des Sprache,ppa rat es an sieh bei Läsion seiner Beziehungen zum übrigen (ieliirn, zum Begriffsfeld.

Ich kann hier natürlich nicht die ganze Frage der trans- kortikalen Aphasien erörtern: das würde uns viel zu weil abführen.

fch gedenke das in einer gesonderten Untersuchung zu tun. mit der ich gerade beschäftigt bin. ich möchte hier nur kurz die ver­

schiedenen Können der Iranskortikalen Aphasien, die sieh meiner

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der C nm m iatik bei I lirnkraiiklioiU'ii. 5f)i)

Meinung nach abgrenzen lassen, anführen, um die ihnen zii- gehövigen Formen des Agrammatismus darlegen zu können.

Wie ich schon an anderer Stelle näher ausgefiihrl habe, ist (‘in­

mal die Unterscheidung zwischen sensorischer und motorischer transkortikaler Aphasie und ihre Zurückführung auf die Unter- breehung der bekannten Bahnen nicht haltbar, anderseits sind mit der Unterscheidung dieser beiden Formen die zu beobachtenden Krankheitsbilder nicht erschöpft.

Bei einer Reihe von Fällen handelt es sich um Krankheitsbilder, bei denen überhaupt nur scheinbar eine Läsion der Beziehungen zwischen Sprachfeld und Begriffsfeld vorliegt, bei denen die nähere Analyse ergibt, daß im Sprachfeld selbst Störungen Vorlagen, die den transkortikalen ähnliche Symptomenbilder erzeugen.

Das ist z. B. in gewissen Fällen mntski'tikalcr »lolorischer Aphasie der Fall. Unter diesem Symptombu h-, d. h. der vor­

wiegenden Beeinträchtigung der Spontnmnracho bei erhaltenem Nachsprechen, können sieh die verschie ei>. ¡gston Storungen verbergen. Kin Teil der Fülle enthüllt sieh genauerer l’rüfung als amnestische Aphasie, bei einem anderen handelt es sieh um eine funktionelle Schädigung des Brokatehen Feldes und iles zentralen Sprachfeldes — Fälle wie der bekannte ßonhoefjernvhv. In wieder anderen Fällen — und das sind besonders solche, die als relativ reine Fälle imponieren — dürfte eine Störung im Sinne einer Apraxie- Akinesje eine sehr wesentliche Rolle spielen. Die transkortikale Aphasie ist dann eine Teilcrsehcinung einer allgemeinen Be­

wegungsstörung und beruht — um es kurz auszudrüeken -— auf einer Beeinträchtigung der Spontaneität zu Bewegungen überhaupt und einer Herabsetzung der Auspreehbarkeit der motorischen Foei.

Bei einer letzten Gruppe von Iranskortikaler motorische!

Aphasie liegt überhaupt keine isolierte motorische Störung vor.

sondern es ist gleichzeit ig auch eine sensorische vorhanden. 11 ierher gehören auch die Fälle von tranxkortikalcr snisori+chrr I p/iaxie. die nur deshalb als isolierte sensorische betrachtet werden konnten. Weil man die gleichzeitige Störung der Spontansprache nicht in der ge­

nügenden Weise gewürdigt hat1).

Schließlich gibt es eine Reihe von Fällen, bei denen von jeher angenommen wurde, daß sowohl die Spontansprachc wie das Sprachverständnis mehr oder weniger hochgradig beeinträchtigt waren, und die als Kombination von motorischer und sensorischer transkortikaler Aphasie betrachtet wurden.

Wenn wir nun die Störungen des grammatischen Aufbaues der Sprache bei diesen verschiedenen Formen der transkortikalen Aphasicn betrachten wollen, s o brauchen wir auf diejenigen, die wir als amnestische Aphasie oder als Ausfluß einer Funktionsstörung des i>roÄ:«schen Feldes erkannt haben, nicht nochmals einzugehen, weil wir sie ja schon früher behandelt haben.

) cf. hierzu tu« in«* Ausführungen im Areli. f. I’svcli. Itmu. Sep. S. :>1 ff.

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500 G o l d s t e i n , U eber die S törungen

I cli m öchte nur hervor heben, daß bei der häufigen K om plizierung der im nslcortikalen A phasien mit Läsionen des Sprn<hfeldes selb st, sich mit dem typischen A gram m atism us der trauskortikalen A phasien d ie für die eben erw ähnten Aphasien charakteristischen gram m atischen Störungen nicht selten kom binieren. Von ihnen m üssen wir dann abstrahieren, w enn wir die nicht sprachlich bedingten «gram m atischen Störungen, die den eigentlichen trnnskorükalon A phasien zugehören, kennen lernen wollen.

Wir haben uns im wesentlichen mit der letzten Gruppe von Fällen zu beschäftigen, die wir als die eigentlichen Imnskorlikalen Aphasien bezeichnen können. Sie kommen zustande entweder durch eine Unterbrechung der Verbindung zwischen Begriffsfeld und Sprachfeld. oder durch eine Läsion des Begriffsfcldcs selbst.

.Bei der crstcren Störung, die gewöhnlich durch gröbere Herde be­

dingt ist. liegt neben schweren Störungen des Verständnisses me'st eine so hochgradige Beeinträchtigung der Willkürsprachc vor, daß von einem Satzhau überhaupt nicht die Rede sein kann, also auch agrammatischc Störungen nicht zu beobachten sind, ich denke dabei besonders an Fälle wie den bekannten Hcubnerzchen.

Ganz ähnlich verhält es sich auch in den Fällen, wo die vorher erwähnte Störung vom apraktiseh-akinetischen Charakter besteht, bei denen die Spontansprache ja auch hochgradig gestört ist.

Tn leichteren Fällen der Störung der Beziehung zwischen Begriffsfeld und Sprachfeld kommt es gewöhnlich zu einem Bilde des Agrammatismus, das zum Ted durch die Beein­

trächtigung der Bahnen zwischen Begriffsfelcl und Sprachfeld. zum Teil aber auch dadurch bedingt ist. daß entsprechend der Natur der anatomischen Läsion ge wöhnlich gleichzeitig die amnestische Funktionsstörung vorlicgt und sich schließlich Defekte hinzu- gcsellen, die aus der gewöhnlich auch gleichzeitig vorhandenen Beeinträchtigung des Begriffsfeldes und des Sprachfeldes selbst resultieren, also Paraphasien, Störung der Begriffsbildung, trans- kortika l-amnest ¡sehe Erscheinungen usw.

Um einen derartigen Agrammatismus scheint cs sich hei dem Lewcuulnicskijsehen Patienten zu handeln, wie dieser Fall überhaupt mir ein sehr instruktives Beispiel für die uns hier beschäftigende Form der transkortikalen Aphasie darzustellen scheint. Wenn wir das Krankheitsbild etwas näher betrachten, so finden wir im ersten Stadium der Erkrankung neben der schweren Iranskortikalen sensorischen Störung eine fast völlige Aufhebung der Spontan- sprachc. daneben aber auch zweifellos Erscheinungen einer Beein­

trächtigung der Funktion des Sprachfeldes selbst. Paraphasien, Störungen des Nachsprechens usw.

Tn diesem Stadium der Erkrankung ist die Störung der Spontanspraehe so hochgradig, daß sic für die Beurteilung des Agrammatismus natürlich nicht in Betracht kommt. Allmählich besserte sich der Zustand, und zwar ziemlich gleichmäßig sowohl die Spontanspraehe wie das Sprachverständnis. Es bestand neben anderen Störungen eine starke Beeinträchtigung der Wortfindung.

Der ganze Befund läßt sich meiner Meinung nach durch die An­

nahme eines Herdes erklären, der zunächst die Assoziationsbahnen

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iler (¡ram m atik bei Hirnkrnnkheiten. 5(i I

zwischen Begriffsfeld mul Spruch fehl aufs schwerste schädigte, dabei auch Spraclifeld und Begriffs fehl selbst durch Nachbarschafts­

wirkung beeinträchtigte, sich allmählich restituierte, so daß die Störung im Begriffsfeld und Spraclifeld selbst zurüekg>ng. und auch eine gegenseitige Anregung der beiden beider wieder möglich wurde.

Bei der offenbar diffusen \\ irkung des 11 erd es war das lange Bestellen der amnestischen Störung verständlich. Im Stadium der Besserung bot der Patient einen Agrammatismus, der ganz der vorher aus der in Frage kommenden Funktionsstörung abgeleiteten Form uit- spricht. Leider sind nicht sein viele spontane Aeußerungcn des Patienten mitgeteilt: eine scheint mir jedoch sehr instruktiv, und ich möchte sie deshalb hier wiedergehen. Der Patient soll vom deutsch-französischen (Irenzstreit erzählen und sagt (S. 2l>2): ..das da. wie heißt denn das. das von der Grenze da. von die . . . . von den Deutschen und den Franzosen. An der (.Lenze, da haben sie ge­

schossen. drüben in Karner, in Kamerun. Na, vor ein paar Tagen die Franzosen mal geschossen und die D eutschen...“ Diese Acußcrung zeigt erstens einen stärkt n Ausfall von konkreten Worten und dadurch bedingte Umschreibungen wie bei der am­

nestischen Aphasie, außerdem eine mangelhafte Zusammen­

fassung der verschiedenen Gedanken zu einem einheitlichen Gefüge, das auf eine Störung einer Kinheitsfunklion schließen läßt, wie wir sie besonders für die im Begriffsfeld ziistandekommcnden Irans­

kortikalen Aphasien als charakteristisch kennen lernen werden.

Möglicherweise spielt auch die Merkfähigkcitsstörimg für Spracli- laute dabei eine Rolle, auf die Leirmidoir.slci/ ja, wie mii scheint, allerdings mit wenig Glück, die ganze bei seinem Patienten vor­

liegende Störung zurückführen will. Jedenfalls ist sie zur Er­

klärung des Agrammatismus kaum wesentlich notwendig.

Gegenüber der zweiten Form des Agrammatismus bei trans- kortikalen Aphasien. die wir spület keimen lernen weiden, möchte ich den Umstand hervorheben, daß das Explorat verhältnismäßig gut verständlich ist. Das hat seinen Grund darin, daß der Dirigent des Sprechens, die Einheitsfunktion nicht schwer beeinträchtigt ist und wesentlich nur die Realisierung gestört ist. W ir werden bald selten, daß die Aeußerungcn der Kranken bei der zweiten Form der grammatischen Störungen, bei transkortikalen Aphasien. sieh darin anders verhalten.

.Meine A uffassung des Jjirinuhnr.si,//m-Itrn Kalles ist eine so verschiedene von der des A utors, daß ich sic eigen! lieh eingehend begründen inül.ile. wenn ich den Fall im vorher angeführten Sinuc verwende. Fine eingehende Kritik des /tCiriiiiiloirxh'i/sclii'n Erklärungsversuches. gegen den sich eine ganze Reihe von Kiitwändeii erhellen ließe, und der. so sehr im übrigen die Reden! inig \ <>n M crUfähigUcitsstöruiigcn für gew isse nplmsiselio Erscheinungen imzu- erkeim en ist. sicii kaum halten lassen dürfte, würde uns aber hier vom Ziele zu weit abführen. Ich denke au anderer Stelle nochm als darauf ziirüek- zu k o m m en : ieli m öebte hier nur liervorhehen. daß die Erklärung des ge sam ten Hildes auf (¡rund der von mir vertretenen ( ¡rundim seliauung sehr w ohl m öglich ist. Ohne daß ich auch d ies hier näher darlegen kann, habe ieli doch den Fall für unsere Zwecke in diesem Sinne verw enden zu dürfen ge­

g lau b t, m uß aber bezüglich des Bew eises dafür auf eine spätere Arbeit verw eisen.

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G o l d s t o i n , lieber die Störungen ö « 2

Wir kommen jetzt schließlich zu derjenigen Form des Agrammalismus. die durch eine Beeinträchtigung der Leistungen des Begriffs/eldes, wie sie nach meiner Anschauung gewissen trans- kortikalen Aphasien zugrunde liegt, bedingt ist. Während es sich ja bei allen früheren Formen — auch noch bei der letzten — doch wesentlich um einen Ausfall sprachlicher Leistungen und also nur sekundär bedingte Störungen des Satzbaues handelte, dürfen wir gerade hier — wo ja die sprachlichen Leistungen an sich am meisten als intakt anzunehmen sind — die reinsten Störungen des Satzbaues selbst kennen zu lernen erwarten.

Wir hatten gesehen, daß der normale Satzbau von einer Ein­

heitsfunktion abhängig ist. die unsere gedanklichen Vorgänge be­

herrscht. und haben dabei zwei mehr graduelle als prinzipielle Ein­

heitsleistungen bei der Begriffsbildung und bei der Satzbildung kennen gelernt. Beide werden bei den transkortikalen Aphasien als Ausdruck der Läsion des Begriffsfeldes gestört sein können und wurden auch tatsächlich in solchen Fällen gestört gefunden.

Betrifft der Defekt schon die Einheitsfunktion der Begriffs­

bildung, so wird dies in einer Verwischung der scharfen Trennung der Begriffe voneinander in Erscheinung treten, es werden Begriffe ausfallen. andere, ihnen ähnliche, aber nicht völlig entsprechende, für sie eintreten, wie wir es z. B. im Bilde der transkortikalen Amnesie finden. Schon als Folge davon werden grammatische Störungen eintreten: wir können die richtigen Beziehungen der einzelnen Teile eines Gedankens zueinander in der Zusammen­

ordnung der einzelnen Satzteile und Sätze, des Subjekts zum Ob­

jekt. des Nebensatzes zum Hauptsatze etc., nur zum Ausdruck bringen, wenn uns die Beziehung der den einzelnen Satzteilen zu­

grunde liegenden Begriffe zueinander gegeben ist. Dies erfordert aber die Erkenntnis einer scharfen Trennung dev Begriffe selbst.

das Bewußtsein der Unter-, l ’cber- und Nebenordnung der Begriffe zueinander.

Mit der Verwischung dieser Ordnung, wie sie bei einer Läsion der Begriffsbildung statt finden muß. wird deshalb auch die richtige Stellung der Satzteile und Sätze zueinander leiden müssen. Dies wird aber gerade bei dieser Form des Agrammatismus auch noch aus einem anderen Grunde geschehen. Da es sich bei der Einheitsfunk- f ion, die der Ordnung der Begriffe zur Einheit des Satzes zugrunde liegt, um die schwierigere Leistung als die Bildung der Begriffe- selbst handelt. so ist. klar, daß bei einer Beeinträchtigung der Funktion des Begriffsfeldes, die zu einer Störung der Begriffsbildung (also der leichteren Leistung) führt. auch die Einheitsfunkion der Satzbildung (die schwierigere Leistung) gestört sein wird.

Aus der schweren Beeint rächtigung des Begriffsfeldes resultiert eine besonders schwere Störung der Sprache, die dadurch große Aehnlichkeit mit der Sprache bei Verwirrtheit oder schwerer Demenz gewinnt. Es handelt sich hier vor allen Dingen um Kranke mit sogenannter IranskorlUcalcr sensorischer Aphasie, deren münd­

liche, wie schriftliche Aeußerungen sich durch besonders große

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clor ( ¡ r u m m u tik boi 1 lirn kru nkhoUon.

Unverständlichkeit auszoiclmon. (Obgleich es sich also keineswegs um eine Unterbrechung der transkortikal sensorischen Bahn handelt, imponieren die Fälle meist doch als sensorische Aphaslcn, weil man, wie ich schon früher hervorgehoben habe, fälschlich die Fähigkeit, zu verstehen, einfach der, überhaupt zu sprechen, gegen- überzustellen pflegt, während bei diesen franskortikalen Störungen das Verständnis der Fälligkeit, geordnet zu sprechen, gegenüber gestellt werden müßte').

Als Beispiel für diese Form des Agrammatismus verweise icli etwa auf den Fall Hary.s und gebe zur Illustration folgende schrift­

lichen Acußcrungcn des Kranken wieder (S. (>32).

„L ieber Klio k n u i!

D a sind es bessert (loch wollt j wenig aber Lieben in geseh en nun futschen im schreiben. Wären ihnen nennen nein d a so g u t gefüliroii nein is t ich uusgcbildct. K oche mal vor wobt, ich duuer steh en und uns Zeit.

K ennt an g em eld et und T hun, d a obren klein w enig innig geliehen W enn nun aber w arten n ich t denn nicht, erkennen nicht nach ( ¡üttingen. Hier von noch S tu b en ich m uß noch gehen. Stande und sprechen wehe und liebe und, Laugssum m f. vor her nach ICmdcu. in will sic die h at so ferne, und A rbeiteten d aß, das habt sohoru, bringt und g e lie b te r verfolgt, ja nur b estellt nun finden am L ebt. W irst denn den stirbt, m it will g eh t und froound. gerne dem soliden nur au f geben uns haar Tlieilo in schreibt..

L u ft und rausch diese und rillte ihr geb en .“

Aelmllch war die Spontansprache eines Patienten, den ich selbst jetzt zu beobachten Gelegenheit habe, und bei dem ich eben­

fall seine schwere Schädigung des Bcgriffsfeldos annehme, dessen Krankheitsbild aber bei oberflächlicher Befrachtung auch sehr wesentlich als (ranskorlikalc Störung des Sprachverständnisses imponiert. Ich führe folgende auch sehr instruktive Aetißernngen des Kranken an.

A uf die Frage: „W ie beißen Sie Y” an tw ortete i r folgenderm aßen:

„W ie beißen das beißen w ie all. wird werden oder bis fertig gem ach t wird, ich weiß nicht, schon Zeit, ich weiß nich t recht, w elche Zeit, daß ist nich t oh wohl g u ter I lorr I foktor ich weiß n ich t wie das m acht. Kntwodor es muß sic oder so nich t auch sch on in den dreißigern luindortvicrzig lind zwei y.it a lt ich of oh oder fohlt mir so ein bißchen o (¡ot t guter Herr I)ok(or so ein bißchen sch w ach .“

A uf die Frage, w ie die W ochentage heißen, ant w ortete er folgender­

m aßen: „ J a daß kann ich ich glaube zu ein halb elf glaube ich ich kann sechzig fh'ina kann ich nicht ganz eins ganz viel weiß ich nicht I lorr Doktor das sind W ochen und fünfzig und fünfzig manchm al komm t auch die wenn

ich n ich t mehl, v ersteh e.“ ,

Allo diese Acußcrungcn sind ausgezeichnet durch das Fehlen besonders konkreter Bezoiohuiigen infolge fehlender Begriffe oder etwa gleichzeitig bestehender amnestischer Aphasie, wobei es kaum zu entscheiden sein dürfte, welcher von beiden Störungen die größere Bedeutung zukommt, durch das Vorherrschen rein sprach­

licher Gebilde (der sogenannten kleinen Satzteile, die ja als Fr- gebnis einer vorwiegenden Leistung des Sprachfcldos relativ gut er-

&C3

') cf. hierzu Zur Kriigo tlur am n cstisch n i Aphasie. Archiv l'.HKh S. ,‘M.

(Sop.)

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Gl o 1 d s t o i n , U e b e r die S tö r u n g e n

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halten Kind), und schließlich durch die ungeordnete Zusammen­

stellung der Worte, die erst die hochgradige Unverständlichkeit erzeugt und als spezifischer Defekt infolge der Störung im Begriffs­

feld zu betrachten ist. Merkfähigkeitsstörungen und persevcratoi i- sclie Tendenzen als Ausdruck der schweren allgemeinen Hirn­

störung erhöhen noch den Eindruck der Verwirrtheit.

Ist nun die Begriffsbildung an sich nicht so hochgradig beein­

trächtigt, sondern liegt — in leichteren Fällen der Schädigung des Begriffsfeldes — nur wesentlich eine Störung der komplizierteren Einheitsfunktion, die die Zusammenordnung der Begriffe zum geordneten Bedanken ermöglicht, vor, so kommt es zu Bildungen, bei denen die Begriffe zwar vorhanden sind, ihre Zusammenordnung in den gröbsten Verhältnissen vielleicht auch noch leidlich intakt ist und nur die feinere Zueinanderordnung beeinträchtigt ist. Daraus resultieren dann die reinsten Formen des nichtsprachlich bedingten Agrammatismus, bei denen es sich wirklich nur um eine Störung der Grammatik des Denkens handelt.

Diese meine Auffassung von dem Zustandekommen des Agrammatismus durch eine Beeinträchtigung der Einheitsfunktion stimmt im allgemeinen überein mit der von Pelz in einer erst vor kurzem erschienenen Arbeit vertretenen Auffassung. Die Patientin, die Pelz zu seiner Analyse des Agrammatismus Ver­

anlassung gab, bot zunächst das Bild einer transkortikalen mo­

torischen Aphasie. Bei einerschweren Störung der Spontansprache und der spontanen Schrift schien das Nachsprechen und das Ver­

ständnis weit besser erhalten. Kino.genauere Analyse ergab aber, daß die Patientin auch bei diesen Leistungen versagte, wenn ihr nicht einzelne Worte oder ganz kurze Sätze geboten wurden, und daß sie bei nur etwas schwierigeren Leistungen hochgradige Störungen auf­

wies. Ich hatte schon frühe]' einmal auf diesen Fall hingewiesen und ihn als besonders schönen Beleg für den von mir auf Grund meiner Anschauungen über das Begriffsfeld aus dessen Schädigung theoretisch abgeleiteten Symptomenkomplex erklärt. Pelz hat sich auch, wie ich glaube, mit Erfolg bemüht, die Störungen sowohl der Spontansprache wie des Nachsprechens und des Verständnisses durch eine einheitliche Grundstörung zu erklären und die im Be­

griffsfeld vorliegende Funktionsstörung näher zu bestimmen. Indem er davon ausgeht, daß sowohl für das geordnete Sprechen wie für das Sprachverständnis ein Akt komplexer „Einheitsapperzeption“

(Lipps) notwendig ist, sucht er alle bei der Patientin vorliegende]]

Störungen durch die Annahme zu erklären, daß die Bildung solcher Einheitsapperzeptionen infolge einer Schädigung des Begriffsfeldes, in dem diese höchsten psychischen Leistungen sich abspielen, bei ihr beeinträchtigt ist. Ich gehe auf diesen Erklärungsversuch, mit dem ich schon deshalb übereinstimme, weil er völlig im Rahmen der von mir schon immer vertretenen Anschauung über das Begriffsfeld und seine psychologisch-anatomische Zusammensetzung liegt, soweit er die übrigen Störungen betrifft, hier nicht näher ein,

(12)

Her O nunniitlik bei lliin k ra n k lieitin .

5(>r>

sondern möchte midi nur mH seiner Bedeutung für die Frage des Agrammatismus beschält igcn.

Zur Stütze seiner Auffassung hat Pelz Experimente mit der Patientin angestellt, die darauf abzielten, gerade diese zusammen­

ordnende Einheitsfunklion zu prüfen. Er ließ sie aus Worten, die sie lesen konnte und verstand. Sätze zusammcnsctzen. und es zeigte sieh, daß sie dabei ausgesprochene Defekte aufwics und nicht imstande war. auch relativ einfache Satzgefüge richtig zu bilden.

...Die Patientin kann” , wie Pelz schreibt, „immer nur Komplexe von relativ engem Inhalt herausarbeiten, diese aber nicht zu einem höheren einheitlichen Komplex, der die (H undlage eines geordneten Satzgefüges sein würde, zusammenfassen, infolgedessen kann sie sprachlich nur die Symbole dieser niederen Komplexe produzieren.

Sie kann nur Bruchstücke, die innerlich noch nicht einheitlich Z u ­

sammengehen! sind, produzieren in dem Hintereinander ihres inneren Entstehens.“ Das Resultat muß ein Agrammatismus sein, der besonders in dem Mangel der syntaktischen Ordnung in Er­

scheinung tritt. Er ist nicht, wie Pelz mit Recht noch hervorhebt, die Reduktion auf das Wesentliche eines geordneten Ocdankcns (wie wir es vorher besonders bei den sprachlichen Formen des Agrammatismus kennen gelernt haben), sondern das Resultat des Fehlens eines vorherigen Bauplanes, nach dein die einzelnen inneren Erlebnisse syntaktisch geordnet werden, ehe sie sprachlich realisiert werden.

Dieser Agrammatismus kommt allerdings in der Sponlan- spraehe der Patienten meiner Meinung nach nicht rein zum Aus­

druck. Diese ist vielmehr viel schwerer gestört, als es dieser agrammatischen Störung allein entspräche, und ist mitbedingt durch weitere Störungen, die bei der Patientin vorliegen. »Störungen vom Charakter der gewöhnlichen amnestischen Aphasie und wohl auch einer Beeinträchtigung der Begriffsbildung selbst. Weit deutlicher und reiner kommt die agrammat ¡sehe Störung in den Experimenten zum Ausdruck — aus begreiflichen (iründen —. weil hier nämlich die amnestische Störung der Patienten keine verschlechternde Rolle spielen konnte. Tatsächlich paßt die Schilderung von Pelz vom Agrammatismus seiner Patientin auf die bei den Experimenten zutage tretenden Defekte sehr gut.

Einige Beispiele mögen dies dartun. Sie illustrieren in charakteristischer Weise den Agrammatismus, wie er sich als Resultat einer gestörten Einheitsfunktion bei Erhaltensein der Begriffsbildung und der Spraehbildung ergeben muß. Die Pa­

tientin soll aus einzelnen Worten den Satz Zusammenlegen: Die Kinder sollen die Eltern lieben. Sie sagt: Eltern / und Kinder;

und ordnet dann zunächst: Eltern / lieben / Kinder sollen / ih re/

die; dann: Kinder / lieben Eltern; dann schließlich: lieben/

Eltern / Kinder / sollen.

Den Satz: Der Jäger schießt den Hasen auf dem Felde, ordnet sie folgendermaßen: schießt / den / Jäger / auf / Hase; dann:

auf / dem / Felde.

M o n atssch rift f. PsycU iatrio u. N ouroloüic. B d. X X X IV. Heft. G. ;j()

(13)

(3 o I d s t e i n , lieber diu Störunercii .r)(i(i

Man sieht hier deutlich, wie die Patientin gewisse einfachere Finheilsbeziehnngen noch zustande bringt (z. B. die zwischen Fitem und Kinder und lieben: Fltern/lieben/K inder). aber bei der Zusammenordnung einer größeren Reihe von 'Peilen zu einer Finheil völlig versagte. Der Fall isl deshalb besonders interessant, weil die Störung hier eine relativ leichte ist, nur rlie komplizierteren Leistungen (besonders neue. ..Krstlcisfungen“ ) betrifft, während die einfacheren, z. I». das Zusa in inenordnen sehr bekannter Sätze, noch gelingt. So werden die Worte des Satzes: ,.Vater unser, der du bist im Himmel" und ähnliche richtig geordnet. liier schafft das Anklingen der von früher her fest eingeprägten Reihenassoziationen sowohl im Regriffsfeld, vor allem aber im Spraehfelde, eine so große Unterstützung, daß es noch zu einer richtigen Leistung kommen kann.

Auch gewisse sprachliche Aeußerungen, die Berg von seinem Patienten anführt, können dazu dienen, den uns beschäftigenden Agrammatismus zu illustrieren, wenn auch hier, wie schon erwähnt, Störungen der Begriffsbildung und wahrscheinlich auch solche im Sprachfcld selbst das Bild komplizieren, die allerdings bei den sprachlichen Aeußerungen nicht in so hohem Maße in Frscheinung treten als bei den vorher angeführten schriftlichen (wohl als Folge der leichteren Leistung). Ich wähle folgende Beispiele: Auf d e Frage: W as tun Sie den Tag über ? antwortet der Patient : ..Fünf Uhr aufstehen, arbeiten, arbeiten, Biaunsehweig Wolfenbüttel Röcke zwei Reihen gelbe Knöpfe, lange her meine Frau fünf Uhr aufstehen trinken Tasse Kaffee, Brötchen Bäcker“ (S. 152‘J).

(Was brauchen Sie zum Nähen () ..Maß nehmen, dann ausrechnen Oberweite, wenn Weste Hose und Frack Gamaschen auch mit und Militär und Waffcnroek Mantel und Handschuhe und Regenmantel auch mit und weiße Weste auch mit und Seide und schwarz Cheviot und Kammgarn alles sowas“ (S. ö36). 1 Licr tritt das Fehlen des Bau­

planes sehr deutlich zutage und die dadurch bedingte einfache Realisierung der „niederen Komplexe“ nebeneinander, ohne daß sie vorher in die richtige gegenseitige Beziehung gebracht sind.

Diese »grammatischen Aeußerungen zeigen, wenn wir sie mit denen vergleichen, die wir als charakteristisch für die motorische Aphasie infolge funkt ioneller Schädigung des Jirolcaxvhrn Zentrums kennen gelernt haben, mit diesen eine merkwürdige Achnliehkeit.

Fs ist auch hier eine Art Telegrammstil, den der Patient liefert.

Diese lÜbereinstimmung hat darin ihren Grund, daß der Stil hier wie dort eben der Bemühung von seiten des Patienten entspricht, sich mit den ihm zur Verfügung sichenden Mitteln möglichst ver­

ständlich zu machen, und daß bei beiden Frkrankimgsarlcn einzelne Worte dazu am leichtesten zur Verfügung stehen, während die Bildung von Sätzen, allerdings bei beiden aus sehr verschiedenen Gründen, unmöglich ist — beim ersten nämlich wegen der er­

schwerten I lervorrufung von Worten, bei letzterem wegen der Störung der Zusammenordnung von vorhandenen Worten. Ko ist die Achnliehkeit zwischen beiden Formen des Agrammatismus auch

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clor G ra m m a tik boi H irn k rn n k h o ite n . f><>7 nur eine recht oberflächliche, und es besteht zwischen beiden ein recht beträchtlicher Unterschied. Der transkortikal Aphasisclto braucht doch verhältnismäßig viel mehr kleine Satzteile, was namentlich dann noch deutlicher lurvortretcn würde, wenn nicht, wie es meist der Fall ist, neben der transkori ikalen Störung gleich­

zeitig auch eine Beeinträchtigung dcsSprachfeldcs vorliegen würde.

Anderseits ist bei ihm die Ordnung doch weit mehr gestört als bei dem motorisch Aphasischen. . 10s besteht bei ihm nicht nur ein Depeschenstil, sondern ein ungeordneter Depeschenstil, und während die Aeußerungcn des motorisch Aphasiscln n wegen der richtigen Ordnung der hingeworfenen einzelnen Worte doch ver­

hältnismäßig gut verständlich sind, ist der Stil des transkortikal Aphasischen eben wegen der Unordnung und des Einschiebens unzweckmäßiger Teile meist mehr oder weniger, oft bis zur vollsten Unverständlichkeit entstellt. Km wichtiges Untcrschcidungsmiltcl zwischen den beiden Formen des Agrammatismus dürfte schließ­

lich darin liegen, daß der Agrammatismus des transkori ikal Aphasischen auch beim Zusammensetzen von Worten zu Sätzen sehr «ausgesprochen zum Ausdruck kommen wird, während bei dein motorisch Aphasischen, soweit das Lesen und Verstehen der Worte überhaupt intakt ist (also keine sonstigen Komplikationen vor­

liegen, die die Frohe eventuell verhindern würden), das Zusammen­

setzen ohne Störung vor sich gehen wird. Deshalb scheint mir die von Pelz angegebene Prüfung, auf die Pelz wohl als erster gerade in diesem Zusammenhang aufmerksam gemacht hat. sehr wichtig für die Beurteilung agrammat¡scher Störungen, weil sie diese uns reiner vorzuführen geeignet sein dürfte, als die spontanen Leistungen der Kranken.

Zusammenfassung der Hauptergebnisse.

/. Der grammatikalische Ait/bau der Sprache verdankt seihe Entstehung zwei verschiedenen. Grundvorgängen. Er basiert au/ der Grammatik des Denkens“, der syntaktischen Ordnung der einzelnen Gedankenglieder in. einer Reihe, die die einheitliche Zusammen­

gehörigkeit der Teilglieder zu einem einheitlichen. Ganzen wider- spiegelt. Er fiiulel seinen äußeren A usdruck durch, die Umsetzung der geordneten Gedanken in die rein sprachlichen Formen. Der grammati­

kalische A ufbau ist also vom. Denken, resp. dem Denkorgan und von.

der Sprache resp. dem Sprachfehle abhängig.

2. Dementsprechend sind grammatische Störungen., die von. den Störungen der Sprache abhängen. von. solchen, zu unterscheiden, die von den Störungen des Denkens abhängen. Heide A rlen von Störu ngen siml auch rein symptomatisch, völlig verschieden.

3. Bei den ,,sprachlichen,“ Formen des Agrammatismus sind wiederum verschiedene zu unterscheiden, die sich als Folge der durch die zugrunde liegende Sprachstörung gesetzten Defekte erklären lassen.

So ist der sogenannte Depeschevslil bedingt durch eine rein, ■motorische Erschwerung (( lie d ie A l'fek tiondes molorischen Sprach fehles bedingt)

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5 6 8 S t e r 1 i n g , li e b e r die A b d u cen slü h m u n g en

und durch den Defekt, den die gleichzeitig besteheeide zentrale Aphasie setzt. Der sogenannte sensorische Agrammatismus ist eine Folge der amnestischen Aphasie (eine fast stets vorhandene Begleiterscheinung der sogenannten sensorischen Aphasien) und der zentralen Aphasie.

Die reinsten Formen des rein sprachlich bedingten Agrammatismus, die einen Ausfall der rein sprachlich bedingten spezifisch grammati­

kalischen Formen zeigen, ist eine nottvendige Folge der Funktions­

störung bei der zentralen Aphasie.

4. Die von den Störungen der Gedankentütigkeit abhängigen Formen des Agrammatismus sind vor edlem bei den ,,eigentlichen transkortikalen Aphasien“, d. h. den durch eine Läsion des Begriffs­

feldes bedingten zu beobachten und dokumentieren sich vor edlem in fehlerhafter Stellung der an sich erhaltenen Sprachformen und in gedanklicher Unordnung.

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(Aus d e r A b te ilu n g fü r N e rv e n k ra n k e v o n B r. P . F la ta u im K r a n k e n h a u s C z y ste -W a rsc h a u .)

Ueber die Abducenslähmungen reflektorischen und otitisehen Ursprungs ( Gradenigosches Syndrom).

V on

Dt. W. STERLING

in W a r s c h a u .

Seit längerer Zeit hat man schon auf den Zusammenhang zwischen den Mittelohrerkrankungen und den Störungen der Augenmuskelbewegungen der entsprechenden Seite hingetviesen:

Referenzen

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