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Koppelsysteme für die Stützung von DGPS

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Academic year: 2022

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TE I LSC H LAGTE C H N I K

Tiemo Schwenke und Hermann Auernhammer, Freising

Koppelsysteme für die Stützung von D G PS

Zur Überbrückung von Abschat­

tungseffekten und anderen Fehlern bei der Ortung und Navigation durch DGPS kommen Koppelsyste­

me zum Einsatz. Untersucht wird ein Koppelsystem auf Basis handel­

süblicher Mikrowellensensoren.

Die Sensoren des Koppelsystems erfassen den Weg oder die Ge­

schwindigkeit des Fahrzeuges in vier transtatarischen Bewegungs­

richtungen berührungslos. Mit die­

sem System können der zurückge­

legte Fahrweg und die Geschwin­

digkeit auch ohne GPS gemessen und visualisiert werden. Ein Aus­

wertungsalgorithmus korrigiert im Ojjline-Verfahren fehlerbehaftete oder fehlende GPS-Positionsanga­

ben per Mikrowellensensordaten.

Dipl.-lng. Tiemo Schwenke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter, Prof. Dr. Hermann Auernhammer Leiter der Abteilung .. Technik in Pflanzenbau und La nd­

schaftspflege" im Institut für Landtechnik der TU München, Am Sta udengarten 2, 85350 Freising, e-mail: schwenke@tec.agrar.tu-muenchen.de

Schlüsselwörter

DGPS, Satellitenortung und -navigation, Koppelsys­

teme, Weg- und Geschwindigkeitsmessung

Keywords

DG PS, satellite positioning and navigation, dead reckoning system, distance and speed measuring Literaturhinweise sind vom Verlag unter LT 99 219 erhältlich oder über I nternet http://www.landwirt­

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Entfernung Ost I dlstance east [m]

Bild 1: GPS-Abschattung am Waldrand

S

werden bei der Ertragskartierung, Bo­atellitengestützte Ortung und Navigation denbeprobung, teilflächenspezifischen Dün­

gung und Pflanzenschutz eingesetzt. Eine höhere Genauigkeit und Zuverlässigkeit der vorhandenen Satellitennavigationssysteme würden eine breitere Akzeptanz dieser Tech­

nik fördern und die Bewirtschaftung ganzer Schläge hinsichtlich Kosten, Ertrag und Um­

weltverträglichkeit verbessern.

Problem

Zentrales Problem bei der Satellitenortung und -navigation ist die dauerhafte Verfügbar­

keit der Signale und deren Zuverlässigkeit.

Durch Unterbrechung der unmittelbaren Sichtverbindung zu den GPS-Satelliten kön­

nen Abschattungs- und Multipath- (Echo-) effekte durch Bre-

Fig. 1: GPS shading an forest edge

Ortungsgenauigkeit oder gar für den Total­

ausfall der Ortung verantwortlich. Moderne Empfänger kompensieren durch erweiterte Messprinzipien und Auswertealgorithmen die Einflüsse der Mehrwegausbreitung auf die Ortungsgenauigkeit Abschattungseffek­

te werden durch diese Empfänger nur redu­

ziert, aber nicht eliminiert. An dieser Stelle greifen Koppelsysteme in die Ortung ein.

Diese Systeme sind mit Beschleunigungs­

sensoren und Gyroskopen ausgestattet und messen die Beschleunigung und Drehung des Fahrzeuges. Die ermittelten Messdaten werden online oder offline in GPS-Koordi- naten umgesetzt und zur Verbesserung der mit dem GPS-Empfänger ermittelten Positi­

onsdaten verwendet. Der Einsatz dieser auf Beschleunigungssensoren und Gyroskopen basierenden Systeme in landtwirtschaftli- chung und Reflektion Frontonbaurahmen für Verhaltensanalyse

des GPS-Signals an mehrerer Sensoren I fron

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meosurement frome

Me8kabine im Dreipunktanbau für Einzeluntersuchungen I measuring cabin on three-point linkage for individual e

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Bergen, dichten Wäl- for behoviourol analysis severol sensors

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Verschlechterung der

Bild 2: Traktor mit Frontanbau und Mess­

kabine Fig. 2: Tractor with front measurement frame and measuring cabin

der Sensoren I exomination of mounling

Mikrowellensensoren I microwove velocity sensors

54. J a h rgang LANDTECHNIK 2/99

(2)

Zeit [s] / time [s]

l ---

Sensor vorn I front sensor

· · · - · Sensor links / left sensor

- · · - Sensor rechts I right sensor · Sensor hinten I rear sensor -DGPS

Bild 3: GPS- und Mikrowel!ensensor-Geschwindigkeit bei Messfahrt in Fahrspur 1 am Waldrand Fig. 3: Velocity measured by GPS and microwave sensors an lane I on forest edge

chen Fahrzeugen scheitert bei der geforder­

ten Genauigkeit am Preis. Radsensoren wer­

den aufgrund des Schlupfs bei Landmaschi­

nen nicht berücksichtigt.

Bild 1 verdeutlicht die durch die Signalab­

schattung auftretenden Ortungsfehler. Im dargestellten Versuch wurden drei Fahrten in unterschiedlichen Abständen zum Wald durchgeführt. Zur Aufzeichnung der Positi­

onsdaten standen zwei verschiedene DGPS­

Systeme zur Verfügung. Die Fahrspur 1 am Waldrand mit der größten Abscbattung weist auch den größten Ortungsfehler auf. Fahr­

spur 3 in einer Entfernung von rund 1 4 m vom Waldrand gibt den tatsächlichen Fahr­

verlauf gut wieder.

Lösung

Landwirtschaftliche Untersuchungen [2] ha­

ben gezeigt, dass Mikrowellensensoren un­

ter schwierigen landwirtschaftlichen Bedin­

gungen zuverlässig und genau arbeiten und für die schlupffreie und berührungslose Weg- und Geschwindigkeitsmessung geeig­

net sind.

In einem Ptüfstand, in welchem translato­

rische Fahrzeugbewegungen simuliert wer­

den können, finden die Untersuchungen der Mikrowellensensoren in Kreuz-Janus-Kon­

figuration statt. Dazu zählen die Kalibrie­

rung der Sensoren, die Überprüfung der ver­

schiedenen Anbaupositionen, -winke!, -rich­

tungen und der Test der Sensoren über verschiedenem Grund. Unter einer Kreuz­

Janus-Konfiguration ist folgende Anord­

nung der Mikrowellensensoren zu verstehen:

Hersteller DICKEY-john Philips Raven Typ Radar Velocity RGSS-201 Raven

Sensor II Radar

(RVS II)

Anzahl 2 2 2

Tab. 1: Untersuchte Mikrowellensensoren

54. Jahrgang LANDTECH N I K 2/99

• Sensor vorn (in Fahrtrichtung vorwärts)

• Sensor hinten (entgegen der Fahrtrichtung)

• Sensor rechts

• Sensor links.

Mit dieser Anordnung werden Weg oder Ge­

schwindigkeit des Fahrzeuges in den vier translatorischen Bewegungsrichtungen ge­

messen.

Die Prüfstandsergebnisse werden in der Praxis an einem Traktor mit Frontanbaurah­

men oder Messkabine verifiziert (Bild 2). In den Praxisversuchen läuft die Datenauf­

zeichnung der Mikrowellensensoren und des DGPS parallel. Die Praxistests finden in geometrisch festgelegten Fahrspuren auf ei­

nem vermessenen Versuchsfeld statt. Zur Darstellung der Abschattungsproblematik verlaufen die Fahrspuren gerade in unter­

schiedlichen Abständen (0 m, 7 m, 1 4 m) und parallel zu einem Waldrand.

Als Referenzsystem für beide teiluntersu­

chungen steht das Infrarot-Tracking-System

"Geodimeter System 4000" zur Verfügung.

Es besitzt eine automatische Zielverfolgung für sich bewegende Objekte und zeichnet sich durch Messgenauigkeiten bei der Ent­

fernungsmessung von etwa 3 cm aus.

Tabelle l listet die bisher im Ptüfstand und in Praxistests untersuchten Sensoren auf.

Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus Versuchen mit Mikrowellensensoren der Fa.

Vansco. Diese Sensoren zeichnen sich durch eine geringe Querempfindlichkeit aus.

Ergebnisse

Die vorliegenden Messdaten wurden auf

Vansco TRW Datron

True Ground TGSS-01 1 M2-Sensor, Speed Sensor True Ground M3-Sensor Model 338000 Speed Sensor

4 2

Table 1: lnvestigated microwave sensors

dem Versuchsfeld mit einem Traktor Fendt Favorit 5 1 1 C und angebauter Messkabine aufgezeichnet. Zur Verfügung standen zwei parallel arbeitende DGPS-Systeme:

• STAR TRACK DGPS mit Trimble CM3- DGPS-Empfänger und ALP-Korrektursig­

nal (Accurate Positioning by Low Frequen­

cy),

• MAN GPS/GLONASS-Station NR-R 1 24 mit Ashtech GG24-DGPS-Empfänger und eigener lokaler Referenzstation (Ashtech GG24).

Bild 1 zeigt, dass das GPS/GLONASS-Sy­

stem den tatsächlichen Fahrverlauf deutlich besser wiedergibt als der STAR TRACK DGPS-Empfänger. Auffallend ist ein einma­

lig auftretender Ortungsfehler von rund 1 00 m. Die aufgezeichneten Daten des STAR TRACK DGPS-Empfänger weisen in der zweiten Fahrspur einen durchgehenden Feh­

ler auf, so dass sich die gemessenen Posi­

tionsdaten von Fahrspur 2 und 3 überlagern.

In Bild 3 ist eine Gegenüberstellung der Geschwindigkeitssignale des STAR TRACK DGPS-Empfängers und der Mikrowellen­

sensoren ftir eine Messfahrt parallel zum Waldrand in der Fahrspur 1 dargestellt. Die Datenausgabe der Mikrowellensensoren er­

folgt in Impulse/s, wobei 1 3 0 Impulseis ei­

ner Geschwindigkeit von 3,6 krnlh entspre­

chen. Es ist die ungenaue, durch den STAR TRACK DGPS-Empfänger ermittelte Ge­

schwindigkeit des Traktors und die präzise Wiedergabe der gefahrenen Geschwindig­

keit durch die Sensoren vorn und hinten zu erkennen. Die Sensoren rechts und links re­

gistrieren ebenfalls eine Geschwindigkeit, die jedoch nicht real ist, sondern als Störein­

fluss der Geschwindigkeit in Fahrtrichtung gewertet werden kann. Dieser Störeinfluss beruht auf der Querempfindlichkeit der Sen­

soren, welche durch geeignete Abschirmung aus Mikrowellenabsorbermaterial, wie beim rechten Sensor, vermindert werden kann.

Die 1 80°-Wendefahrt im Uhrzeigersinn, die sich an die in Bild 3 dargestellte Fahrt anschließt, zeigt, dass die seitlich montierten Sensoren eine Bewegung während der Kur­

venfahrt registrieren. Der Sensor rechts zeichnet gegenüber Sensor links eine gerin­

gere Geschwindigkeit auf, da sein Weg kür­

zer ist. Die am Sensor rechts montierte Ab­

schirmung verfälscht das Ergebnis während der Kurvenfahrt nicht.

Die Untersuchungen zeigten, dass das Koppelsystem auf Basis von Mikrowellen­

sensoren den zurückgelegten Weg und die Geschwindigkeit des Fahrzeuges misst. Be­

wegungen senkrecht zur Fahrtrichtung, etwa bei Kurvenfahrten, werden von den Senso­

ren ebenso registriert. Diese Daten ermögli­

chen es, die Geschwindigkeiten in den vier verschiedenen translatorischen Bewegungs­

richtungen darzustellen.

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