von gingen in die Schweiz, ledig- lich Kroatien und Italien konn- ten die Eidgenössische Phalanx mit einem Grossen Gold und ei- ner Goldmedaille durchbrechen.
Es ist denn auch ein erklärtes Ziel dieses Wettbewerbs, die Vorzüge des Gamay herauszu- streichen, insbesondere da in vielen Ländern die Traubensor- te doch ein wesentliches Kriteri- um für den Kaufentscheid dar- stellt. Der Gamay kommt nach Ansicht der Organisatoren den Kundenerwartungen sehr ent- gegen. Aus ihm werden frisch- fruchtige Weine gekeltert, die dank ihrer feinen Tanninstruk- tur durchaus Gardemass errei- chen können. Ein hervorste- chendes Merkmal des Gamay ist seine Authentizität, die auch weitere Produzenten zur Her- stellung von Gamays mit ge- schützter Herkunftsbezeich- nung (AOP) animieren könnte.
Inter Beaujolais/SZOW n
Concours International du Gamay 2012
Mitte Januar dieses Jahres ging in Lyon der 2. Internationale Con- cours du Gamay über die Bühne.
Eine Jury aus 140 Weinfachleu- ten beurteilte fast 600 Weine mit einem Gamay-Anteil von min- destens 85%. Davon wurden 169 (28%)prämiert: 36-mal gab es Grosses Gold, 65-mal Gold und 68-mal Silber. Der Wettbewerb war international ausgeschrie- ben.
Die Resultate zeigen das Po- tenzial des Gamay auf. Aus dieser Sorte werden nicht nur im Beau- jolais, wo er die Leitsorte dar- stellt, exzellente Weine produ- ziert: Die Kreuzung aus Pinot noir und Gouais blanc wird mitt- lerweile in 32 Ländern angebaut.
24 Medaillen gingen denn auch an Produzenten ausserhalb Frankreichs: viermal Grosses Gold, elfmal Gold und neun sil- berne Auszeichnungen. 22 da-
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Schweizer Spirituosen verlieren Marktanteile
Schweizer Spirituosen haben ge- genüber der ausländischen Kon- kurrenz 2011 Marktanteile verlo- ren. Der Anteil inländischer Spi- rituosen lag 2011 noch bei 13%(2010: 18%), wie die Eidgenössi- sche Alkoholverwaltung (EAV) bekannt gab. Im Brennjahr 2010/11 wurden 13 404 Hektoli- ter Spirituosen hergestellt, was einen Rückgang um 30% im Ver- gleich zum vorherigen Brennjahr bedeutet. Ein Grund dafür sind die schlechten Ernten 2010. Die Importe lagen bei 87 662 Hektoli- tern, was nur minim weniger ist als im Vorjahr. Mit 1.6 Liter rei- nem Alkohol blieb der Pro-Kopf- Konsum der Schweizer Bevölke- rung auf Vorjahresniveau. LID n
Markt mit Bio-Steinobst zu för- dern. Moderne Anbauformen mit gut einschätzbaren Qualitä- ten und Mengen würden eine planbare Vermarktung erleich- tern. Die hohen Erntemengen von Industriezwetschgen des vergangenen Jahres konnten dank grosser Anstrengungen der Biofarm Genossenschaft über- nommen werden.
Beim Mostobst wurde dop- pelt so viel produziert als ur- sprünglich geschätzt. Dies be- deutete für die Vermarktung, insbesondere die Bio-Mosterei- branche, eine grosse Herausfor- derung. Für die erwartete kon- stante Überproduktion müssen zusätzliche Strategien ausgear- beitet und Massnahmen ergrif- fen werden.
Getrocknetes und gefrorenes Obst wird ausschliesslich im Ausland bezogen. Die Fachkom- mission Bio-Obstbau sieht da- rin ein Potenzial für die Schwei- zer Produktion und klärt ab, wo und wie die industrielle Ver- arbeitung in der Schweiz mög- lich wäre. Bio-Suisse setzt sich mit verschiedenen Projekten für die Produktions- und Absatz- förderung von Bio-Obst ein.
So werden beispielsweise 2012 in 60 Verkaufsstellen in der gan- zen Schweiz Apfeldegustatio- nen durchgeführt.
Schweiz führend im Bio- Obstbau mit Anteil resistenter Sorten!
In der Schweiz wird ein Drittel der Bio-Äpfel mit schorfresisten- ten Sorten produziert. Damit ist die Schweiz weltweit an der Spit- ze. Eine umfassende ISAFRUIT- Studie, die parallel in der Schweiz und in Polen durchge- führt wurde, zeigt die Erwartun- gen der Konsumenten an das Bio-Obst. Für alle Konsumen- tengruppen zählt der Ge- schmack zu den wichtigsten Kri- terien für einen Kaufentscheid.
Besonders die «Bio-»Konsumen- tinnen und -konsumenten er- warten, dass Bio-Äpfel besser schmecken und einen ökologi- schen Vorteil bringen. Der Grossteil der Kunden möchte im Bio-Anbau dieselben Apfelsor-
Neues von der Bio-Obst-
bautagung 2012 in Frick
Vertreter der Fachkommission Bio-Obstbau und des Handels informierten am 27. Januar 2012 am Forschungsinstitut für biolo- gischen Landbau (FiBL) in Frick über die Marktsituation beim Bio-Obst 2011 und zeigten Marktpotenziale auf. An der Bio- Obstbautagung wurden auch neue Forschungsergebnisse im Bio-Anbau und Pflanzenschutz präsentiert.2011 doppelte Mengen Bio-Obst
2011 wurden fast doppelt so vie- le Bio-Beeren produziert wie 2010. Bio-Erdbeeren sind laut Beerenspezialist Matthias Tisch- hauser gefragt. Durch Tunnelan- bau könnte die Saison einheimi- scher Erdbeeren noch etwas ver- längert werden. Hans Häfelfin- ger informierte darüber, dass Handel und Grossverteiler sehr daran interessiert sind, den
Kern- und Steinobst
Gamaytraube. (Foto: ACW)
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führen und befähigt zu schneller Anpassung und Resistenzent- wicklung. Kombinierte Regulie- rungsstrategien sind nötig.
Neues vom Pflanzenschutz Die Prüfung von Hanfextrakt ge- gen Feuerbrand unter Laborbe- dingungen hat keine Hinweise auf eine Wirkung ergeben, we- der gegen Blüten- noch gegen Triebinfektionen. Hanfextrakt scheint aber gut pflanzenver- träglich und toxikologisch unbe- denklich bezüglich der Gehalte an THC. Ergebnisse aus geziel- ten Versuchen mit künstlichen Feuerbrand-Inokulationen ha- ben lediglich Tendenzen für eine Teilwirkung von Löschkalk erge- ben. Signifikante Unterschiede konnten nicht nachgewiesen werden.
Degustation und Apéro im FiBL-Weinkeller
Vor und nach dem Mittagessen degustierten die Tagungsteil- nehmer neue Apfelsorten und Neuzüchtungen und bewerteten Essqualität und Aussehen. Zum Abschluss der Tagung traf man sich im FiBL-Weinkeller bei ei- nem Glas Bio-Wein, um sich mit Kollegen auszutauschen.
Lucie Leumann und Brigitte Kamm, ACW n
Blüte um zwei Wochen nach hin- ten verschoben hätten.
Mit dem Pflückstart der wichtigsten Apfelsorte Royal Gala ist kaum vor Ende Februar zu rechnen. Hier erwartet der Verband ein Exportvolumen von 5.7 Mio. Kartons à 18 kg. Ein Viertel kleiner als im Vorjahr soll dagegen mit 3.3 Mio. Kartons die Ausfuhrmenge der Sorte Braeburn ausfallen; das wäre das niedrigste Niveau seit 20 Jah- ren. Dieser Rückgang ist die Ant- wort der Erzeuger auf unzurei- chende Erlöse im Europage- schäft. Es wurden Produkions- flächen stillgelegt und ein höhe- rer Anteil der Verarbeitung zu- geführt.
Ganz anders ist dagegen die Entwicklung bei der Sorte Jazz, die im Export voraussichtlich erstmals das Niveau von zwei Millionen Kartons überschrei- ten und einen Anteil von 12% an den Gesamtausfuhren errei-
Neuseeland: Kernobst-
exporte auf Vorjahres- niveau erwartet
Die neuseeländische Kernobst- branche rechnet für das laufen- de Jahr mit einem gegenüber 2011 stabilen Exportvolumen.
Der Branchenverband Pipfruit bezifferte die für die Ausfuhr be- stimmte Pflückmenge an Äpfeln und Birnen auf 300 000 t; das wä- ren nur 2000 t weniger als im Vor- jahr. Pipfruit-Geschäftsführer Peter Beaven stellte fest, dass in dieser Vegetationsperiode die Wachstumsbedingungen ausge- wogen gewesen seien. Seit Jah- resbeginn hätten niedrige Mor- gen- und warme Tagestempera- turen eine gute Farbausprägung der Äpfel bewirkt, während die ausreichende Bodenfeuchtig- keit optimale Fruchtgrössen hervorgebracht habe. Allerdings werde die diesjährige Ernte et- was später als normal beginnen, da verzögerte Winterfröste die
Tafelbirnen-Lager sind randvoll
Ende Januar belief sich der Tafel- birnen-Bestand auf 7392 t (da- von 533 t Bio-Birnen). Damit wurde das bisherige Rekorder- gebnis aus dem Jahr 2008 um 139 t übertroffen. Den Hauptan- teil des Lagerbestands macht mit 3249 t die Sorte Kaiser Ale- xander aus, gefolgt von Confé- rence mit 1955 t und Gute Luise mit 1484 t. Die Vorräte werden voraussichtlich bis April 2012 reichen, teilen der Schweizer Obstverband und Swisscofel, Verband des Schweizerischen Früchte-, Gemüse- und Kartof- felhandels, mit.
Der Lagerbestand an Tafeläp- feln belief sich Ende Januar auf 53 286 t (davon 3159 t Bio-Äpfel).
Das sind 3068 t weniger als 2011 beziehungsweise 41 t weniger als 2010. Die Vorräte an Gala-Äpfeln überstiegen jene vom Vorjahr um 2864 t. Bei der Sorte Golden Delicious lag der Lagerbestand hingegen 2154 t unter demjeni-
gen des Vorjahres. LID n Kaiser Alexander. (Foto: ACW) ten wie in der konventionellen
Produktion. Zudem wünschen sie sich mehr Informationen zum Bio-Anbau. Der Zusam- menhang zwischen resistenten Sorten und deren ökologischem Vorteil ist selbst Bio-Verbrau- chern noch wenig bewusst.
Nussanbau − ein interessanter zukünftiger Bio-Betriebs- zweig?
Umfassend informierte Heinrich Gubler über Eigenschaften, Ver- mehrung, Pflanzenschutz, den richtigen Anbau sowie die Markt - anforderungen von Walnüssen.
2009 wurden 800 t Nüsse in Scha- le und 1700 t Nusskerne in die Schweiz importiert. Gubler schwebt vor, dass in den nächsten 30 Jahren 50% der in der Schweiz konsumierten Nüsse im Inland angebaut werden könnten.
Drosophila suzukii, das
«Schreckgespenst» aus Süd- ost-Asien
Das Wirtsspektrum der Kirsch- essigfliege in Weichobst ist riesig und schliesst auch viele Wild- pflanzen mit ein. Die späte Eiab- lage auf reife Früchte stellt ein grosses Problem dar. Der schnel- le Generationszyklus wird vo- raussichtlich besonders im Herbst zu hohem Befallsdruck
Konzentriert verkosteten die rund 80 Teilnehmenden an der Deutschschweizer Bio-Obstbautagung 20 Apfelsorten.