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Die Bedeutung der Mischweide mit Rindern und Schafen

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Fütterung | haltung | gesundheit | zucht

Die Bedeutung der Mischweide mit Rindern und Schafen

Marco Meisser

unter einer Mischweide versteht man das gemeinsame Weiden einer herde, bestehend aus tieren verschiedener arten. diese Weideform ist in der schweiz noch wenig verbreitet. sie hat zum zweck den gesundheits- zustand und die leistungen der tiere zu fördern und eine gute botanische zusammensetzung der Weide zu gewährleisten. ein dreijähriger Versuch der Forschungsanstalt agroscope changins-Wädenswil bestätigt das zunehmende interesse an dieser Bewirtschaftungsform.

einleitung

Die Magen- und Darmparasiten haben vor allem bei kleinen Wiederkäuern einen grossen Einfluss auf den Ge- sundheitszustand und die Wirtschaftlichkeit. Die Kontrol- le und die Bekämpfung dieser Parasiten erfolgen heute noch grossmehrheitlich durch den Einsatz von chemisch- synthetischen Entwurmungsmitteln. Fälle von Resisten- zen gegenüber solch chemischen Behandlungen nehmen jedoch unter den Parasiten ständig zu. Aus diesem Grund gewinnt die Entwicklung von alternativen und komple- mentären Bekämpfungsmethoden zunehmend an Bedeu- tung. Die Forschung rund um die natürlichen Produkte zur Parastienkontrolle (Fadenwurmfressende Pilze, tannin- haltige Futterpflanzen etc.) hat deshalb in letzter Zeit we-

sentlich an Bedeutung gewonnen (Hertzberg et al., 2007;

Scharenberg et Hess, 2007; Häring et al., 2007).

Verschiedene Vorsorgemassnahmen helfen ebenfalls mit, den Parasitenbefall zu verringern. Dazu gehört die Zucht und Selektion von weniger anfälligen Tieren (oder die Wahl von resistenteren Rassen). Solche Vorgehen kommen in verschiedenen Ländern bereits zum Einsatz. Eine gute Weideführung trägt ebenfalls zur Verminderung des Be- falls durch Magen-Darm-Rundwürmer bei. Die Vermin- derung der Besatzdichte gehört in diesem Zusammen- hang auch zu den wirkungsvollen Methoden.

die Wirkung der Mischweide auf den Parasitenbefall Die Mischweide besteht darin, Tiere verschiedener Ar- ten gemeinsam auf denselben Flächen zu weiden. Das Hauptziel dieser Methode liegt in der Verminderung der Infektion des Magen-Darm-Trakts durch Parasiten. Die festgestellten Verbesserungen bei dieser Art Weideführung erklären sich durch die unterschiedliche Vorliebe der Pa- rasiten in Bezug auf die Wirtstiere; so sind Schafe zum Beispiel nicht anfällig auf dieselben Rundwürmer wie Rinder. Daraus entsteht ein Verdünnungseffekt, die Schafe leisten einen Beitrag zur «Reinigung» der Weiden von Würmern für die Rinder und umgekehrt. Durch diesen Mechanismus, der einer Verminderung des Parasitenbefalls gleichkommt, wird die Anzahl Parasitenlarven im Gras der Mischweide verringert. Die Mischweide ist in den angel- sächsischen und skandinavischen Ländern sehr stark ver- breitet. Verschiedene Studien bestätigen die positive Wir- kung auf den Gesundheitszustand der kleinen Wiederkäuer (Doumenc, 2003; Jordan et al., 1988), wäh- rend andere Untersuchungen weniger eindeutige Resul- tate liefern (Moss et al., 1998; Niezen et al., 1996). Dank des unterschiedlichen Verzehrsverhaltens der verschiede- nen Tierarten ermöglicht die Mischweide zudem eine vollständigere Nutzung des Weidefutters (Jordan et al., 1988).

der Versuch in la Frêtaz

Der Versuch wurde zwischen 2009 und 2011 auf dem Versuchsgut im Waadtländer Jura auf 1’200 m Meereshö- he realisiert. Während drei Weidesaisons von anfangs Mai bis anfangs November wurden zwei Herden miteinander verglichen: Die Kontrollgruppe (S) bestand ausschliesslich aus Schafen mit Lämmern, während sich die gemischte Gruppe (MI) aus Schafen mit Lämmern und Mutterkü- hen mit Kalb zusammensetzte. Die Schafe und die Parzel- len wurden zu Beginn des Versuchs dem einen oder an- deren Verfahren zugewiesen. Das Verhältnis zwischen Schafen und Rindern in der gemischten Gruppe lag bei

durch die Mischweide kann der Parasitendruck reduziert werden. Von diesem Vorteil profitieren vor allem die kleinen Wiederkäuer. la pâture mixte contribue à réduire l’infestation parasitaire; cet avantage profite surtout aux petits ruminants. (Photo: ACW)

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haltung

ungefähr 4.5 Schafe (+ Lämmer) pro Mutterkuh mit Kalb.

Die Besatzdichte beider Gruppen war identisch. Die Wei- deführung geschah in Form von Rotationsweide, wobei der Parzellenwechsel jeweils für beide Herden gleichzeitig erfolgte. Ausser der Verabreichung einer Mineralstoffmi- schung wurde während der gesamten Versuchsdauer auf eine Zufütterung verzichtet. Während der gesamten Ver- suchsdauer wurde bei den Schafen nur eine Entwur- mungsbehandlung durchgeführt (Juli 2010).

Zu Beginn jeder Rotation wurden die Tiere gewogen.

Zudem erfolgten Kotanalysen bei den Schafen. Dazu wur- den für jede Versuchsgruppe je 10 Tier-Paare gebildet (Zwillingsgeburten). Die Kotanalysen erfolgten nach der Methode Mc Master. Diese halbquantitative Methode er- möglicht die Schätzung des Befalls durch Magen-Darm Rundwürmer sowie die Bestimmung der vorhandenen Wurmarten. Der Zuwachs wurde berechnet (i) für die Periode vom Weideaustrieb bis zum ersten Schlachtungs- termin (im Juli) (ii) aufgerechnet auf das theoretische Da- tum, bei welchem die Tiere das Gewicht von 40 kg er- reicht hätten. Durch dieses Vorgehen konnten die Schwankungen bei den Tierzahlen umgangen werden, welche durch die fortlaufenden Lieferungen der Lämmer an den Schlachthof entstanden wären. Das Angebot an Weidegras (SHD) wurde bis im Juli wöchentlich, anschlie- ssend nur noch alle 15 Tage bestimmt.

abbildung 1: entwicklung des angebots an gras (shd) während den drei Versuchsjahren (Ms = trockensubstanz) illustration 1: evolution du stock d’herbe disponible (shd) au cours des trois saisons d’essai

0 200 400 600 800 1000 1200

SHD (kg MS/ha)

S/O 2009 MI

2010 2011

abbildung 2: entwicklung der Belastung mit Magen-darm-rundwürmern im Verlaufe der drei Versuchsjahre illustration 2: evolution de la charge en strongylidés gastro-intestinaux au cours des trois saisons d’essai

es wird nach den folgenden infektionsklassen unterschieden: 1 = 0-100 eier/g Kot; 2 = 150-500 eier/g Kot; 3 = 550-1’000 eier/g Kot;

4 > 1’000 eier/g Kot; *signifikanter unterschied bei schwellenwert von 0.05 (t-test). les classes d’infestation sont les suivantes: 1 = 0−100 œufs/g fèces ; 2 = 150−500 œufs/g fèces ; 3 = 550−1000 œufs/g fèces ; 4 > 1000 œufs/g fèces ; * différence significative au seuil de 0,05 (test t).

1 2 3 4

27.4. 27.5. 24.6. 23.7.

Infektionsklasse / Classes d'infestation

2009

1 2 3 4

27.4. 25.5. 16.6. 14.7.

Gruppe/groupe MI (n

= 20) Gruppe S/groupe O (n = 20)

2010

*

1 2 3 4

14.4. 16.5. 8.6. 8.7.

2011

*

ergebnisse und diskussion

Der Futterwuchs zeigte grosse Schwankungen von ei- nem Jahr zum anderen (Abbildung 1). Währendem 2009 der Futterwuchs reichlich war, zeigten die Jahre 2010 und 2011 ein anderes Gesicht: So blieben die verfügbaren Fut- termengen unter 600 kg Trockensubstanz (TS) pro Hek- tare. Abbildung 1 zeigt ebenfalls, dass die verfügbaren Fut- termengen bei beiden Versuchsherden gleich waren, ausgenommen im Jahr 2009, in welchem die gemischte Gruppe über ein leicht höheres Futterangebot verfügte.

Im Verlauf der drei Versuchsjahre waren die Schafe der Mischgruppe (MI) signifikant weniger mit Magen-Darm- Parasiten verseucht, als die reine Schaf-Gruppe (S). Die Kotanalysen zeigten, dass der Parasitenbefall bei den Jung- tieren im Verlauf der ersten Versuchsmonate stetig zunahm.

2011 war der Zenit der Verseuchung bereits beim dritten Umtrieb erreicht, nach lediglich zwei Weidemonaten (Abbildung 2). Bei einigen Tieren (nicht dargestellte Da- ten) war der Befall dann abnehmend. Eine Beobachtung, die sich unter anderem durch eine zunehmende teilweise Immunisierung erklären lässt.

Was die Leistungen der Tiere anbetrifft, waren die Tageszunahmen der Lämmer der Mischgruppe besser als diejenigen der Kontrollgruppe (Tabelle 1, Seite 14). Die aufgrund der Periode von Weideaustrieb bis Sommer mitte

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haltung

tabelle 1: Mittlere tageszunahmen (tz, g) der lämmer der zwei gruppen (Mi = gemischte gruppe ; s = gruppe nur schafe und lämmer) im Verlaufe der drei Versuchsjahre

2009 2010 2011

untersuchungszeitraum gruppe Mi gruppe s gruppe Mi gruppe s gruppe Mi gruppe s

TZ* Weideaustrieb bis Juli 266 248 264 214 252 201

p (t-Test) 0.065 < 0.0001 < 0.0001

TZ* Weideaustrieb bis 40 kg LG 271 239 265 221 262 189

p (Mann-Whitney U Test) < 0.0001 < 0.0001 < 0.0001

* die tageszunahmen (tz) der ersten zeile gehören zu den lämmern mit Kotuntersuchungen (n = 20 pro gruppe); diejenigen der dritten zeile wurden berechnet aufgrund der gesamtheit aller lämmer (ungefähr 60 tiere bei der gruppe Mi und 25 bis 30 tiere bei der gruppe s).

literatur / littérature

Häring et al., 2007. Tanniferous forage plants: Agronomic performance, palatability and efficacy against parasitic nematodes in sheep. Renewable Agriculture and Food Systems, 23 (1), 19-29.

Hess et al., 2007. Les plantes contenant des tanins dans l’alimentation des ruminants. Revue UFA, 2, 44-45.

Hertzberg et al., 2007. Lutte contre les parasites gastro- intestinaux chez des jeunes bovins pâturant en conditions sèches. Revue suisse d’agriculture, 39 (2), 89-93.

Jordan et al., 1988. A 3-year study of continuous grazing of cattle and sheep: parasitism of offspring. International Journal for Parasitology, 18 (6), 779-784.

Moss et al., 1998. Effect of cattle grazing strategies and pastures species on internal parasites of sheep. New Zeal- and Journal of Agricultural Research, 41, 533-544.

Niezen et al., 1996. Controlling Internal parasites in grazing ruminants without recourse to anthelmintics: approaches, experiences and prospects. International Journal for Parasi- tology, 26 (8/9), 983-992.

Doumenc, 2003. Helminthofaune des caprins en Saône-et- Loire − Influence du pâturage mixte avec les bovins. Thèse de l’Ecole vétérinaire de Toulouse, 4047.

(Juli) berechneten P-Werte waren leicht signifikant im Jahr 2009 (P = 0.065), und hoch signifikant in den Jahren 2010 und 2011 (P < 0.0001). D.h. die Unterschiede in den Tageszunahmen waren im Jahr 2009, dem ersten Versuchs- jahr, weniger deutlich als in den beiden folgenden Ver- suchsjahren. Die zwischen dem Weideaustrieb und dem Erreichen des Gewichts von 40 kg gemessenen Tageszu- nahmen waren während den 3 Versuchsjahren bei der Mischherde signifikant, d.h. deutlich höher (verglichen mit denjenigen der Kontrollgruppe). 2011 erreichten 40 % der Lämmer der Gruppe S das Gewicht von 40 kg nicht.

Deswegen widerspiegeln die Ergebnisse der Tabelle 1 die Unterschiede zwischen den zwei Versuchsgruppen nur teilweise. Trotz einem schwächeren Futterwuchs in den Jahren 2010 und 2011 war der mittlere Tageszuwachs der Mischgruppe stabil und sehr zufriedenstellend, bei ca.

250 g pro Tag. Das war nicht der Fall bei den Lämmern der Vergleichsgruppe (S), deren Zuwachsleistung im Ver- laufe der drei Versuchsjahre ständig abnahm.

schlussfolgerungen

Unsere Versuchsresultate zeigen, dass eine Mischweide das Vorkommen von Parasiten vermindern kann. Dies hat sich bei den Lämmern in besseren Tageszunahmen nieder- geschlagen. Der Versuch hat zudem die technische Mach- barkeit von Mischweiden in den Bergregionen sowie das Interesse an einer solchen präventiven Bekämpfungsme- thode aufgezeigt, insbesondere in der BIO-Landwirtschaft.

Was die Wirkung der Mischweide auf die botanische Zu- sammensetzung der Grasnarbe betrifft, werden die Resul- tate erst im Verlaufe des Jahres 2012 bekannt sein.

dank

Wir möchten uns hierbei für die tatkräftige Unterstüt- zung unseres Versuchs bedanken, und zwar bei Luc Stéve- nin, Walter Herren, Daniel Champod, Lisa Pagani, dem Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer (BGK) sowie dem Institut für Parasitologie der Universi- tät Bern, insbesondere bei Caroline Frey. Unser Dank geht auch an die Versuchsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP) für ihren logistischen Support.

der autor des artikels / l'auteur de cet article

Marco Meisser, ingenieur agronom ethz, ist wissenschaftlicher Mitarbei- ter an der Forschungsanstalt agro- scope changins-Wädenswil acW. er befasst sich mit Futterbau und Weide- systemen.

Marco Meisser, ingénieur agronome ePez, est collaborateur scientifique à la station de recherches agroscope changins-Wädenswil acW. il s’occupe de production fourragère et des systèmes de pâture.

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eleVage | sante | garde | aFFourageMent

die leistungen der lämmer der gruppe Mischweide waren unter den beschriebenen Versuchsbedingungen sehr zufriedenstellend. dans nos conditions d’essai, les perfor- mances animales des agneaux du troupeau mixte étaient très satisfaisantes. (Photo: ACW)

Intérêt de la pâture mixte bovins-ovins

Marco Meisser

la pâture mixte est un mode de conduite qui consiste à faire pâturer ensemble des animaux d’espèces différentes.

encore peu répandue en suisse, ce système de pâture est connu pour favoriser l’état de santé et les performances des animaux, ainsi qu’une bonne composition botanique de l’herbe. un essai conduit pendant 3 ans par la station de recherche agroscope changins-Wädens wil vient confir- mer tout l’intérêt de cette forme d’exploitation.

introduction

Les vers gastro-intestinaux ont un impact sanitaire et économique important, surtout chez les petits ruminants.

Le contrôle de ces parasites passe aujourd’hui encore es- sentiellement par l’utilisation d’anthelminthiques synthé- tiques. Les cas de résistance aux traitements chimiques ne cessent cependant d’augmenter parmi les populations de parasites. Dans ce contexte, le développement de méthodes de lutte alternatives ou complémentaires répond à un réel besoin. Les recherches autour des produits naturels (cham- pignons nématophages, plantes à tannins) ont ainsi pris beaucoup d’importance ces dernières années (Hertzberg et al., 2007; Scharenberg et Hess, 2007; Häring et al., 2007).

Diverses mesures préventives permettent aussi de faire baisser la pression parasitaire. Parmi elles, la sélection d’indi- vidus (ou le choix de races animales) moins sensibles est une stratégie qui est déjà appliquée dans quelques pays. Une bonne gestion de la pâture contribue également à limiter les strongyloses gastro-intestinales. La diminution de la charge en bétail constitue à cet égard une mesure efficace.

effet de la pâture mixte sur le parasitisme

La pâture mixte consiste à faire pâturer des animaux d’espèces différentes sur les mêmes surfaces. L’un de ses intérêts réside dans la réduction de l’infestation de vers gastro-intestinaux. Les améliorations observées avec cette forme de pâture s’expliquent par la spécificité relativement grande de la plupart des parasites pour leurs hôtes; les ovins ne sont par exemple pas sensibles aux mêmes nématodes que les bovins. Il s’ensuit un effet de dilution, les ovins contribuant à «nettoyer» les vers pour les bovins et vice- versa. Par ce mécanisme, qui s’apparente à une baisse du chargement, la pâture mixte contribue à réduire le nombre de larves au pâturage. Ce mode de conduite est très répan- du dans les pays anglo-saxons et scandinaves. Certaines

études font état d’un effet favorable sur l’état de santé des petits ruminants (Doumenc, 2003; Jordan et al., 1988) alors que d’autres présentent des résultats plus mitigés (Moss et al., 1998; Niezen et al., 1996). De par la complémentarité alimentaire des espèces animales, la pâture mixte permet aussi une utilisation plus complète de la ressource pastorale (Jordan et al., 1988).

l’essai de la Frêtaz

L’étude a été réalisée entre 2009 et 2011 sur un domaine expérimental situé dans le Jura vaudois, à 1200 m d’alti- tude. Au cours des trois saisons de pâture, de début mai à début novembre, deux troupeaux ont été comparés: un groupe témoin (O), composé uniquement d’ovins allai- tants, et un groupe mixte (MI), composé d’ovins et de bovins allaitants. Les brebis et les parcelles ont été assignées à l’un ou l’autre des traitements au début de l’essai. Le rapport entre ovins et bovins dans le groupe mixte était d’environ 4.5 brebis (+ agneaux) pour une vache allaitante avec son veau. La charge en bétail des deux groupes était équivalente. La pâture était organisée en système tournant, avec des changements de parc effectués simultanément pour les deux troupeaux. Aucune complémentation n’a été donnée aux animaux pendant la saison de pâture (hor- mis des sels minéraux). Enfin, au cours des trois années d’essai, un seul traitement anthelminthique a été adminis- tré (juillet 2010) à l’ensemble des ovins.

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garde

tableau 1: gains moyens quotidiens (gMQ, g) réalisés par les agneaux des deux groupes (Mi = groupe mixte ; o = groupe des ovins seuls) au cours des trois saisons d’essai

2009 2010 2011

Période d’observation groupe Mi groupe o groupe Mi groupe o groupe Mi groupe o

GMQ* Mise herbe jusqu'au juillet 266 248 264 214 252 201

p (Test t) 0.065 < 0.0001 < 0.0001

GMQ* Mise herbe jusqu'au 40 kg / PV 271 239 265 221 262 189

p (Mann-Whitney U Test) < 0.0001 < 0.0001 < 0.0001

*les accroissements de la première ligne sont ceux des agneaux utilisés pour le suivi coprologique (n = 20 par groupe) ; ceux de la troisième ligne ont été calculés en prenant en compte l’ensemble des agneaux (environ 60 têtes pour le groupe Mi et 25 à 30 têtes pour le groupe o).

Au début de chaque rotation, les animaux ont été pesés et des analyses coprologiques ont été réalisées sur les agneaux. Pour ce faire, dix paires d’animaux (naissances gémellaires) ont été considérées pour chacun des groupes.

Les analyses de fèces ont été réalisées à l’aide de la mé- thode Mc Master. Cette méthode semi-quantitative per- met d’estimer la charge en strongylidés gastro-intestinaux et de déterminer les espèces de vers présentes. Les accrois- sements ont été calculés (i) pour la période allant de la mise à l’herbe à la première date d’abattage (en juillet) et (ii) jusqu’à la date théorique à laquelle les animaux attei- gnaient le poids de 40 kg. En procédant ainsi, on s’affran- chit des variations d’effectifs qui surviennent au gré des départs successifs d’agneaux à l’abattoir. Le stock d’herbe disponible (SHD) a été estimé une fois par semaine jusqu’en juillet, puis tous les 15 jours.

résultats et discussion

La croissance de l’herbe a montré d’importantes dispa- rités entre les années (illustration 1, page 13). Alors qu’en 2009 l’offre en herbe a été abondante, les années 2010 et 2011 ont présenté un visage très différent: les niveaux d’herbe disponible sont restés en deçà de 600 kg MS/ha.

La figure 1 montre également que la quantité d’herbe a disposition des deux troupeaux était équivalente, excep- tion faite de l’année 2009 où le groupe mixte a bénéficié d’une offre en herbe légèrement supérieure.

Au cours des trois années d’essai, les agneaux du groupe mixte (MI) étaient significativement moins infestés par les parasites gastro-intestinaux que ceux du groupe des ovins seuls (O). Les analyses coprologiques montrent que la pression parasitaire chez les jeunes animaux augmente régulièrement au cours des premiers mois d’étude. En 2011, le pic était déjà atteint au début de la troisième rota- tion, soit après deux mois de pâture (illustration 2, page 13). Chez certains sujets (données non présentées), la pres- sion a ensuite diminué, ce qui pourrait entre autres s’expli- quer par le développement de l’immunité partielle.

En ce qui concerne les performances animales, les ac- croissements journaliers des agneaux du groupe mixte étaient supérieurs à ceux du groupe témoin (tableau 1).

Les valeurs de p − calculées sur la période allant de la mise à l’herbe à la mi-été (juillet) − étaient marginalement si- gnificatives en 2009, puis hautement significatives en 2010 et en 2011. Les accroissements réalisés entre la mise à l’herbe et le moment où les animaux atteignaient le poids de 40 kg étaient significativement supérieurs au sein du troupeau mixte. En 2011, 40 % des agneaux du groupe O n’ont même pas atteint le poids de 40 kg. Les valeurs du tableau 1 ne traduisent donc qu’imparfaitement les diffé- rences entre les deux groupes. En dépit d’une offre en herbe plutôt faible en 2010 et 2011, le gain moyen quoti- dien des animaux du groupe mixte est resté à un niveau stable et très satisfaisant, autour de 250 g par jour. Ce n’est par contre pas le cas des agneaux du groupe témoin, dont les performances ont baissé au cours des trois années d’es- sai. La charge parasitaire élevée des animaux de ce groupe constitue la principale explication à ces mauvais résultats.

conclusions

Nos résultats montrent que la pâture mixte contribue à réduire l’infestation parasitaire. Cet effet bénéfique s’est répercuté sur les accroissements des agneaux. L’essai a en outre démontré la faisabilité technique de la pâture mixte dans les zones de moyenne montagne, ainsi que l’intérêt de cette mesure de lutte préventive, surtout en agriculture BIO. Enfin, pour ce qui concerne l’effet de la pâture mixte sur la composition botanique des herbages, les résultats seront connus dans le courant de l’année 2012.

remerciements

Nous aimerions remercier ici pour leur participation active au projet Luc Stévenin, Walter Herren, Daniel Champod, Lisa Pagani, le Service consultatif et Sanitaire pour Petits Ruminants (SSPR) ainsi que l’Institut de para- sitologie de l’université de Berne, en particulier Caroline Frey. Merci également à la Station Agroscope Liebefeld- Posieux (ALP) pour son soutien logistique.

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