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Entwicklung der Milchproduktioninder Ziegenherde der RAP

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> Roger Daccord

Haltung / Management

Langfristige Konsequenzen mittelmässi- gen genetischen Materials

Die Herde der RAP wurde 1975 mit 14 jungen, weiblichen Ziegen aufgebaut, die mit einem begrenzten Budget auf einem uninteressierten Markt gekauft wurden. Im Jahre 1977 betrug die Milchproduktion in der zweiten Laktation durchschnittlich 600 kg, fast 200 kg weniger als der Durchschnitt der Multiparen der Schweizer Herde (Ziegen, die älter als 30 Monate sind).

Eines der Hauptselektionsziele bestand darin, das Milchleistungspotenzial zu erhöhen, um über Tiere mit erhöhtem Nährstoffbedarf und dadurch bedingter Sensibilität auf die Fütte- rung zu verfügen. Fünf Jahre strenger Selektion waren erforderlich, um eine genetische Basis zu schaffen, mit der schliesslich signifikante Fortschritte in der Milchproduktion möglich waren. Das anfänglich mittelmässige genetische Potenzial der Tiere hatte langfristige Auswir- kungen auf zahlreiche Generationen.

1975 wurde an der RAP (Eidgenössische Forschungsanstalt für Nutztiere, Posieux) eine Saanen Ziegenherde aufgebaut, die 1998 aus Spargründen wieder aufgelöst werden musste. Vor der Archivierung der Dokumente über die 23-jährige Existenz dieser Herde möchten wir auf die Entwicklung der Milchproduktion der Ziegenherde zurückblicken.

Entwicklung der Milchproduktion in der Ziegenherde der RAP

Verbesserte Milchproduktion dank Samen-Importen aus Frankreich

Von Beginn an wurden aus gesundheitlichen Gründen keine Tiere von anderen Ställen in die Herde eingeführt. Multipare wurden künstlich besamt. Die Jungziegen wurden von Böcken, die im selben Jahr aus der Herde hervorgegangen waren, besamt und lammten alle im Alter von einem Jahr ab. Dank der Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Verband für künstliche Besamung und der Grosszügigkeit der fran- zösischen Ziegenzuchtorganisationen konnte genetisches Material mit gutem Milchleistungs- potenzial in die Herde eingeführt werden, die durchschnittlich aus 22 Multiparen und 12 Primiparen bestand. Ab 1981 stieg die Milch- produktion der Multiparen durchschnittlich um 60 kg pro Jahr und die der Primiparen um 43 kg (Abbildung 1). Besonders seit 1990 nahm die Milchleistung schneller zu, bei den Multi- paren um durchschnittlich 62 kg pro Jahr und

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Abbildung 2:

Eine Ziege aus der RAP-Herde. Sie produzierte während ihrer 5. Laktation 1667 kg Milch mit 3,1% Protein und 3,0% Fett.

Figure 2:

Une chèvre du troupeau de la RAP. Elle a produit 1667 kg de lait avec 3,1% de protéines et 3,0% de matière grasse lors de sa 5e lactation.

(Photo. RAP)

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bei den Primiparen um 65 kg pro Jahr. Interes- santerweise lässt sich feststellen, dass im Jahr 1990 begonnen wurde, Massnahmen zu treffen, um die Herde von der Caprinen Arthritis-Ence- phalitis (CAE) zu sanieren. Diese Sanierung war 1993 abgeschlossen. Während der drei letzen Jahre, 1995 bis 1997, betrug die Leistung der Multiparen 1607 kg, was 191% des nationalen Durchschnitts entsprach. Die Leistung der Pri- miparen belief sich auf 1148 kg und entsprach damit 195% des nationalen Durchschnitts (Durchschnitt der Ziegen, deren Alter maximal 18 Monate betrug).

Die an der RAP erzielten Milchleistungen widerspiegeln das Potenzial der Herde nicht ganz. Die Mehrheit der Ziegen, insbesondere der Multiparen, stand jedes Jahr in Stickstoff- oder Mineralstoffmetabolismus-Versuchen, deren Zielsetzung mit einer maximalen Milch- leistung oft nicht kompatibel war. Das grosse Potenzial, welches dieses kleine Tier ausschöp- fen kann, lässt sich gut daran erkennen, dass einige Multiparen während etwas mehr als 300 Tagen über 2100 kg und Primiparen über 1600 kg Milch produzierten (Abbildung 2).

Diese hohen Leistungen wurden nicht etwa erzielt, um sich damit zu profilieren, sondern um über Tiere mit erhöhtem Nährstoffbedarf und dadurch bedingter Sensibilität auf die Fütterung zu verfügen.

Etwas bescheidenere Verbesserung der Nährstoffgehalte in der Milch

Der starke Selektionsdruck in Richtung Steigerung der Milchproduktion erforderte es, die Entwicklung der Nährstoffgehalte in der Milch zu verfolgen. Seit 1981 wurde die interne Milchkontrolle dank des Agro-Lebensmittel- labors des Landwirtschaftlichen Instituts Grangeneuve durch die Inhaltsstoffanalyse vervollständigt. Nachdem der Milchproteinge- halt der Multiparen bis 1985 tendenziell sank, konnte er von 1986 bis 1994 trotz des starken Anstiegs der Milchleistung bei ungefähr 2,8%

gehalten werden (Abbildung 3). Im Laufe der letzten drei Jahre wurde der Proteingehalt jähr- lich um fast 0,1% erhöht und folgt so der bei den Primiparen seit 1990 steigenden Tendenz.

Dies jedoch mit einer bestimmten zeitlichen Verzögerung, die auf die fortschreitende Inte- gration der Primiparen in die Gruppe der Multi- paren zurückzuführen ist. Der durchschnittliche Proteingehalt belief sich in dieser Zeit bei den Multiparen auf 2,87% und bei den Primiparen auf 3,24%. Er lag damit 9% bzw. 17% über dem jeweiligen nationalen Durchschnitt. Stellt man einen Vergleich in Bezug auf die durchschnitt- lich produzierte Proteinmenge pro Laktation an, so lagen die Multiparen um 108% und die Primiparen um 129% höher als der Schweizer Durchschnitt.

Protein stellt einen der Hauptinhaltsstoffen der Milch dar. Der Proteingehalt ist nicht nur stark abhängig von der Energiekonzentration

<

Abbildung 1:

Entwicklung der Milchproduktion bei der Ziegenherde der RAP verglichen mit dem Schweizer Durchschnitt.

0 500 1000 1500 2000

1975 1980 1985 1990 1995 2000 Jahre

kg/Laktation

Multiparen RAP Primiparen RAP Multiparen CH Primiparen CH

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Abbildung 3:

Entwicklung des Milchproteingehaltes der Ziegen an der RAP verglichen mit dem Schweizer Durchschnitt.

2.5 3.0 3.5 4.0

1975 1980 1985 1990 1995 2000

Jahre

g/100ml

Multiparen RAP Primiparen RAP Multiparen CH Primiparen CH

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Haltung / Management

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Abbildung 6:

Entwicklung des Laktosegehaltes in der Milch bei der Ziegenherde der RAP verglichen mit dem Schweizer Durchschnitt der Multiparen. Zur Verdeutlichung wurden die Schweizer Primiparen nicht berücksichtigt.

der Ration, sondern auch vom genetischen Potenzial. Um das häufig schwache genetische Potenzial der Saanen-Ziege zu erhöhen, haben die französischen Züchter auf Gemsfarbige Gebirgsziegen oder Alpine zurückgegriffen.

Von Zeit zu Zeit trat dies bei den Ziegen der RAP-Herde in Form eines hübsch hellbraun gefärbten Rückgrates zu Tage! Dunkle Farbpig- mente wurden am stärksten durch den ersten Schweizer Saanen-Bock eingebracht, der zur künstlichen Besamung eingesetzt wurde (Abbildung 4, Seite 10).

Der Fettgehalt der Milch weist eine höhere Schwankungsbreite auf als der Proteingehalt.

Bei den Multiparen war er in den ersten Jahren bis 1987 tendenziell sinkend, stabilisierte sich aber in den Jahren 1988 bis 1997 um einen mittleren Wert von 2,8% und lag damit 10%

unter dem Schweizer Durchschnitt (Abbildung 5). Während dieser Zeitperiode belief sich der Gehalt bei den Primiparen auf 3,2% und lag damit gleich hoch wie der Schweizer Durch- schnitt. Der mittlere Gehalt der letzten drei Jahre betrug 3,21% bei den Multiparen bzw.

3,31% bei den Primiparen. Diese Werte lagen 5% bzw. 2% über dem nationalen Durchschnitt.

In Bezug auf die erzeugte Fettmenge wurden im Vergleich zu den nationalen Referenzen 100% bzw. 99% mehr produziert.

Der Laktosegehalt ist durch die Fütterung am wenigsten zu beeinflussen. Seine Schwan- kungsbreite ist gering (Abbildung 6). In der

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Abbildung 5:

Entwicklung des Milchfettgehaltes bei der Ziegenherde der RAP verglichen mit dem Schweizer Durchschnitt der Multiparen. Zur Verdeutlichung wurden die Schweizer Primiparen nicht berücksichtigt.

Zeit von 1987 bis 1997 betrug der Laktosegehalt 4,6% bei den Multiparen bzw. 4,7% bei den Primiparen und war vergleichbar mit dem nationalen Durchschnitt.

Kontrolle des Gesundheits- und Nährzustandes

Um einen für Fortschritte ausreichenden Selektionsdruck auszu- üben, ist eine recht grosse Anzahl an Ziegen und Ziegenböcken notwendig. Von Beginn an wurden nur gehörnte Böcke verwen- det, um die mit dem Vererbungsfaktor für Hornlosigkeit in Zusammenhang stehenden Probleme zu vermeiden (Zwitter- bildung und Unfruchtbarkeit). Dank aufmerksamer Pflege und vor allem, weil keine Zuchttiere von ausserhalb in die Herde integriert wurden, liess sich der gute Gesundheitszustand der Herde ohne Schwierigkeiten aufrechterhalten. So lag in den Jahren 1995 bis 1997 beispielsweise die Sterblichkeitsrate der 157 weiblichen Jungziegen im Zeitraum von der Geburt bis zum Absetzen bei 3%.

Die Entwicklung des Nährzustandes der Tiere wurde aufmerk- sam verfolgt. Insbesondere die Fütterung der Jungziegen wurde kontrolliert, damit sie zum Zeitpunkt der Befruchtung im Alter von sieben Monaten ein Gewicht von 30-35 kg erreichten. An- schliessend war man bemüht, während der Laktation Rationen 2.5

3.0 3.5 4.0

1975 1980 1985 1990 1995 2000

Jahre

g/100ml

Multiparen RAP Primiparen RAP Multiparen CH

4.0 4.5 5.0 5.5

1975 1980 1985 1990 1995 2000

Jahre

g/100ml

Multiparen RAP Primiparen RAP Multiparen CH

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Abbildung 7:

Gewichtsentwicklung der Ziegen in der RAP je nach Lakta- tion. Die Gewichtszunahme innerhalb der ersten 50 Tage ist auf einen Verlust der Körper-Reserven und eine Gewichtszu- nahme des Verdauungstraktes zurückzuführen.

vorzulegen, die genügend Nährstoffe enthielten, um nicht nur die Laktation, sondern auch die körperliche Entwicklung der Primiparen und in geringerem Ausmass auch diejenige der Ziegen in der zweiten Laktation zu gewährleisten (Abbildung 7).

Die Ziege als Modell für die Milchkuh

Ursprünglich zielte der Aufbau einer Ziegenherde an der RAP darauf ab, ein effizientes Modell für die Milchkuh zur Verfügung zu haben, um mit diesen Tieren den Stickstoff- und Mineralstoff- metabolismus zu erforschen. Mit der Ziege, deren Körpergewicht etwa 1/10 desjenigen einer Kuh beträgt, lassen sich Fragen zur Nährstoffverwertung für die Milchproduktion genauer und kostengünstiger beantworten. Die erhaltenen Resultate sind an- schliessend mit Kühen zu überprüfen. Auf diese Art und Weise wurden vor allem mit Ziegen in der ersten Laktationshälfte zahl- reiche Versuche durchgeführt. So wurden grössere Kenntnisse über Einflussfaktoren im Rau- und Kraftfutter erworben, die bei der Nutzung des Rohproteins und bestimmter Mineralstoffe für die Milchproduktion eine Rolle spielen. Diese Ergebnisse wirk- ten sich auch in der Praxis aus, da sie als Basis für zahlreiche, an die Ziegenproduzenten gerichtete Publikationen dienten.

Darüber hinaus wurden sie zur Absicherung ausländischer Da- ten verwendet, die für die Errechnung des Nährstoffbedarfs und

der empfohlenen Nährstoffzufuhr im Grünen Buch benutzt wurden. Schliesslich konnte dank dieser Ergebnisse ein internationales Netzwerk von anerkannten Spezialisten auf dem Gebiet der Ziegenproduktion gebildet werden.

Und nun?

1998 wurde die Ziegenherde der RAP aufgelöst und die Tiere wurden verschiedenen Ziegen- züchtern verkauft. Die Steigerung der Milch- produktion beweist, welches grosse Potenzial die Ziege besitzt. Durch strenge Selektion und angemessene Haltung kann dieses Potenzial genutzt werden. Seit Beginn diesen Jahres ist aus der RAP ALP (Agroscope Liebefeld-Posieux) geworden. Die Kompetenzen von der Produk- tion zur Verarbeitung der Milch wurden er- weitert. ALP verfügt zwar nicht mehr über Ziegen, ist jedoch trotzdem offen für Probleme der Ziegenproduzenten und für neue, im Ausland erworbene Kenntnisse auf dem Gebiet der Ziegenproduktion.o

Der Autor des Artikels / L’auteur de cet article

Roger Daccord hat seine Agronomie-Studien an der ETH absolviert. Er hat sie mit einer Doktorarbeit auf dem Gebiet der Tierernährung vervollstän- digt. Seit 1975 arbeitet er an der Eidg. Forschungsanstalt für Nutztiere in Posieux (RAP), heute Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP). Seine Hauptar- beitsgebiete sind die Fütterung und die Ernährung der Rinder und der Kleinwiederkäuer, insbesondere der Ziege.

Roger Daccord a fait ses études d’agronomie à l’EPF-Z. Il les a complétées par une thèse de doctorat en nutrition animale. Depuis 1975, il travaille à la Station fédérale de recherches en production animale à Posieux (RAP), au- jourd’hui Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP). Ses principaux domaines d’activités sont l’alimenta- tion et la nutrition des bovins ainsi que des petits ruminants, en particulier de la chèvre.

30 40 50 60 70 80

0 50 100 150 200 250 300

Laktationstage

Lebendgewicht, kg

1. Laktation 2. Laktation 3. Laktation und ff.

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Les conséquences durables d’une génétique de qualité médiocre

Le troupeau de la RAP fut constitué en 1975 par 14 chevrettes, achetées sur un marché indiffé- rent avec un budget limité. En 1977, la produc- tion laitière de la 2elactation était en moyenne de 600 kg, presque 200 kg en dessous de la moyenne des multipares du troupeau suisse (chèvres âgées de plus de 30 mois). Un des buts majeurs de sélection a été d’augmenter le potentiel laitier afin de disposer d’animaux ayant des besoins élevés qui les rendent sensi- bles aux facteurs alimentaires. Il a fallu 5 ans de sélection rigoureuse pour avoir une base génétique qui permette enfin de réaliser des progrès de production significatifs. Les effets d’une génétique de qualité médiocre ont ainsi eu des répercussions durables sur de nombreu- ses générations.

> Roger Daccord

Garde / Management

Evolution de la production laitière du troupeau de chèvres de la RAP

Constitué en 1975 à la RAP (station fédérale de recherches en production animale, Posieux), le troupeau de chèvres de la race Gessenay a dû être dissout en 1998 à la suite d’une réduction des champs d’activités pour réaliser les économies fixées.

Avant d’archiver les nombreux documents relatant les 23 ans d’existence de ce troupeau, il est intéressant de revenir sur l’évolution de sa production laitière.

Une production laitière améliorée grâce à la génétique française

Dès le début, le troupeau a été fermé à l’intro- duction d’animaux de l’extérieur pour des raisons sanitaires. Les multipares étaient insé- minées artificiellement. Les chevrettes étaient inséminées par les boucs de l’année issus du troupeau et mettaient toutes bas à l’âge d’une année. Grâce à la collaboration de la Fédération suisse d’insémination artificielle et à la généro- sité des organisations françaises d’élevage caprin, une génétique ayant un bon potentiel laitier a pu être introduite dans le troupeau constitué en moyenne de 22 multipares et 12 primipares. A partir de 1981, la production laitière des multipares a augmenté en moyenne de 60 kg par année et celle des primipares de 43 kg (figure 1). Mais c’est surtout depuis 1990 que l’augmentation s’est accélérée, en moyenne de 62 kg par année pour les multipares et de 65 kg pour les primipares. Il est intéressant de constater que 1990 marque le début des

Abbildung 4:

Zwei Lämmer, die vom ersten Schwei- zer Saanen-Bock abstammen, der für die künstliche Besamung verwendet wurde.

Figure 4:

Deux chevreaux descendants du premier bouc suisse Gessenay utilisé en insémina- tion artificielle.

(Photo. RAP)

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Figure 1:

Evolution de la production laitière du troupeau de chèvres de la RAP comparée à la moyenne suisse.

mesures prises pour assainir le troupeau de l’arthrite encéphalite caprine (CAE). Cet assai- nissement fut achevé en 1993. Durant les 3 der- nières années, de 1995 à 1997, la production moyenne des multipares a atteint 1607 kg, correspondant à 191% de la moyenne nationale.

Les chiffres pour les primipares sont respective- ment de 1148 kg et 195% (moyenne des chèv- res âgées de 18 mois au maximum).

Les productions laitières obtenues à la RAP n’expriment pas complètement le potentiel du troupeau. Une majorité des chèvres, surtout les multipares, a participé chaque année à des es- sais sur le métabolisme de l’azote ou des miné- raux dont les objectifs étaient souvent incom- patibles avec une production maximale. Des multipares ayant produit plus de 2100 kg et des primipares plus de 1600 kg en un peu plus de 300 jours démontrent bien le grand potentiel dont peut disposer cet animal de petite taille (figure 2, page 6). Ces performances n’ont pas été recherchées pour se profiler, mais pour disposer d’animaux ayant des besoins élevés et donc sensibles aux questions expérimentales.

Une amélioration plus modeste des teneurs du lait

La forte pression de sélection exercée sur l’aug- mentation de la production laitière obligeait de suivre l’évolution des teneurs du lait. Dès 1981, le contrôle laitier interne a été complété par l’analyse des teneurs grâce au laboratoire agroalimentaire de l’Institut agricole de Grange- neuve. Après une tendance à la baisse jusqu’en 1985, la teneur en protéines du lait des multipa- res a pu être maintenue aux alentours de 2,8%

de 1986 à 1994 malgré la forte augmentation

de la production laitière (figure 3). Durant les 3 dernières années, cette teneur a augmenté de presque 0,1% par an. Elle a suivi la tendance à la hausse réalisée par les primipares depuis 1990 avec un certain décalage dû à l’intégration progressive de ces dernières dans le groupe des multipares. La teneur moyenne en protéines durant cette période s’est située à 2,87% pour les multipares et à 3,24% pour les primipares, soit 9 et 17% au- dessus des moyennes nationales espectives. Si la comparaison est faite avec la quantité moyenne de protéines produites par lactation, les multipares dépassent leurs congénères nationales de 108% et les primipares de 129%!

Les protéines constituent une fraction majeure du lait. Leur teneur dépend fortement de la concentration en énergie de la ration, mais aussi du potentiel génétique. Pour améliorer le po- tentiel souvent faible de la Gessenay, les éleveurs français ont eu recours à l’Alpine, la Chamoisée française. Ce coup de pouce est réapparu de temps en temps chez les chèvres du troupeau de la RAP sous la forme d’une échine joliment colorée en brun pâle!

La plus forte introduction de pigments foncés fut cependant réalisée avec le premier bouc Gessenay suisse utilisé pour l’insémination artificielle (figure 4).

La teneur du lait en matière grasse montre une plus large variation que la teneur en protéines. Avec les multipares, elle a eu tendance à baisser durant les premières années jusqu’en 1987, puis de 1988 à 1997, elle s’est stabilisée autour d’une moyenne de 2,8%, valeur inférieure de 10% à la moyenne

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Figure 3:

Evolution de la teneur en protéines du lait des chèvres de la RAP comparée à la moyenne suisse.

0 500 1000 1500 2000

1975 1980 1985 1990 1995 2000 années

kg/lactation

Multipares RAP Primipares RAP Multipares CH Primipares CH

2.5 3.0 3.5 4.0

1975 1980 1985 1990 1995 2000 années

g/100ml

Multipares RAP Primipares RAP Multipares CH Primipares CH

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Garde / Management

Figure 6:

Evolution de la teneur en lactose du lait des chèvres de la RAP comparée à la moyenne suisse des multipares.

Pour améliorer la visibilité, les primipares CH n’ont pas été prises en compte.

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Figure 5:

Evolution de la teneur en matière grasse du lait des chèvres de la RAP comparée à la moyenne suisse des multipares. Pour améliorer la visibilité, les primipares CH n’ont pas été prises en compte.

nationale (figure 5). La teneur des primipares durant cette dernière période a été de 3,2%, correspondant à la moyenne nationale. La te- neur moyenne des 3 dernières années a atteint 3,21 et 3,31% pour les multipares et les primi- pares respectivement, valeurs supérieures de 5 et 2% aux moyennes nationales. Quant aux quantités de matière grasse produite, elles ont été pendant cette période de 100 et 99% supé- rieures aux références nationales.

La teneur en lactose se laisse le moins in- fluencer par les facteurs alimentaires. Sa varia- tion est faible (figure 6). Durant la période 1987 à 1997, la teneur moyenne en lactose des multi- pares a été de 4,6% et celle des primipares de 4,7%, valeurs semblables aux moyennes nationales.

Maîtrise de l’état sanitaire et de l’état corporel

Afin d’exercer une pression de sélection suffi- sante pour faire des progrès, il est impératif de disposer d’un nombre assez grand de chevrettes et de chevreaux d’élevage. Dès le début, seuls des boucs cornus ont été utilisés afin de ne pas avoir les problèmes liés au facteur motte (hermaphrodisme et infertilité). Un bon état sanitaire a pu être assez facilement maintenu grâce à des soins attentifs et surtout grâce à la non introduction d’animaux de l’extérieur. Par exemple, le taux de mortalité de la naissance jusqu’au sevrage des 157 chevrettes nées durant la période 1995 à 1997 fut de 3%.

L’évolution de l’état corporel a été suivi avec attention. En particulier, l’alimentation des chevrettes a été contrôlée pour que celles-ci atteignent un poids de 30 à 35 kg à l’âge de 7 mois au moment de la saillie. Ensuite pendant la lactation, on s’est efforcé de distribuer des rations apportant suffisamment de nutriments pour assurer, en plus de la lactation, le dévelop- pement corporel des primipares et dans une moindre mesure celui des chèvres en 2elacta- tion (figure 7).

La chèvre comme modèle de la vache laitière

L’objectif à la base de la constitution du troupeau de chèvres à la RAP était de disposer d’un modèle efficace de la vache laitière pour étudier en particulier le métabolisme azoté et minéral. Pe- sant environ 10 fois moins qu’une vache, la chèvre peut fournir des réponses plus précises et moins coûteuses à des questions sur l’utilisation des nutriments pour produire du lait. Ces résul- tats doivent ensuite être confirmés avec des vaches laitières. De très nombreux essais ont ainsi été réalisés, principalement avec des chèvres se situant dans la première moitié de la lactation.

Ils ont permis de mieux connaître les facteurs dans les fourrages et les aliments concentrés qui influencent l’utilisation pour la production laitière de la matière azotée et de certains minéraux.

Ces résultats ont eu des répercussions pratiques puisqu’ils ont servi de base à de nombreuses publications pour les producteurs caprins. Ils ont aussi permis de consolider les données étrangè- res utilisées pour calculer les besoins et les apports alimentaires recommandés de la chèvre publiés dans le «Livre Vert». Enfin 2.5

3.0 3.5 4.0

1975 1980 1985 1990 1995 2000

années

g/100ml

Multipares RAP Primipares RAP Multipares CH

4.0 4.5 5.0 5.5

1975 1980 1985 1990 1995 2000

années

g/100ml

Multipares RAP Primipares RAP Multipares CH

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(8)

grâce à ces résultats, un réseau international a pu être développé avec des spécialistes recon- nus en production caprine.

Et maintenant?

En 1998, le troupeau de chèvres de la RAP a été disséminé et mis à disposition de certains producteurs caprins. L’augmentation réalisée de sa production laitière démontre le très grand potentiel de la chèvre qui peut être extériorisé par une sélection persévérante et une garde appropriée. Depuis le début de cette année, la RAP est devenue l’ALP (Agroscope Liebefeld–

Posieux). Elle a élargi ses compétences de la production jusqu’à la transformation du lait. Ne disposant plus de chèvres, elle reste néanmoins attentive aux problèmes des producteurs ca- prins et aux nouvelles connaissances générées à l’étranger dans le domaine de la production caprine. o

Figure 7:

Evolution du poids des chèvres de la RAP selon leur lactation. Durant les 50 premiers jours, l’augmentation de poids est le résultat d’une perte des réserves corporelles et d’un accroissement du poids du tube digestif.

30 40 50 60 70 80

0 50 100 150 200 250 300

jours de lactation

poids, kg

1ère lactation 2e lactation 3e lactation et s.

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Referenzen

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