Deutsch-deutsche Kreuzfahrten
Das Traumschiff aus der DDR
Als „Arkona" jetzt unter DDR-Flagge: Die frühere „Astor"
G. Bönner K.H. Rahn
Prostacyclin Hypertonie und
Seit Jahren wird in der Literatur eine Beteiligung der Prostaglandine an der Blutdruckregulation diskutiert. Dabei kommt dem vaskulären Prostacyclin eine besondere Bedeutung zu.
Das vorliegende Buch beschreibt die physiologischen Funktionen des Prostacyclins sowie seine Beziehun- gen zu anderen vasoaktiven Hormon- systemen.
Ein besonderer Augenmerk wird auf die Beteiligung des Prostacyclins an der Blutdruckregulation gerichtet.
Neues aus der
Hypertonie-Forschung
Springer-Verlag
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rei Monate im Jahr haben Westdeutsche, Österreicher, Schwei- zer und Holländer die Mög- lichkeit, Kreuzfahrten nach Portugal, Marokko, in die Karibik und nach Norwegen zu unternehmen — auf dem einstigen TV-Traumschiff„Astor" , das jetzt unter DDR-Flagge als „Arkona"
über die Weltmeere tuckert.
Diese ungewöhnliche Chance liegt in der Tatsache begründet, daß der DDR für ihre ausschließlich von der Gewerkschaft organisierten Kreuzfahrten die Devisen für Hafengebühren und Treib- stoff fehlen. So also schwimmt die sozialistische
„Arkona" für die westlichen
„Kapitalisten".
Was die erwähnten Reise- ziele betrifft, genießt der Pas- sagier seine uneingeschränk- te Freiheit. Das Schiffsperso- nal, die Ärzte, die Hospital- angestellten sowie die DDR- Stewardessen und Restau- rantstewards befleißigen sich ungewöhnlicher Höflichkeit und Hilfsbereitschaft, so man sie nicht in politische Gesprä- che verwickelt. Und auch die Angestellten der Frankfur- ter Seetours-International- Agentur, die die „Arkona"
unter Vollcharter fährt, so-
Werbung darauf hinweisen, daß für 16 Nierengeschädigte Dialysegeräte zur Verfügung stehen, die von morgens fünf Uhr bis nachts zwei Uhr ein- satzbereit gehalten werden, damit den kranken Fahrgä- sten die Möglichkeit gegeben werden kann, auch an den Landausflügen und an den Abendveranstaltungen teil- zunehmen. Für Infarktge- fährdete, Herzkranke und Kreislaufgeschädigte wurden Sauerstofftherapie-Geräte angeschafft; und wer seinen Fotoapparat, Blitzlicht, Sta- tiv oder seine Filmkamera daheim vergessen hat, kann sich derlei Utensilien an der DDR-Rezeption ausleihen.
Allerdings stammen diese Requisiten aus der Sowjet- union, weshalb es Glücksa- che ist, daß sie auch einwand- frei funktionieren.
Die Verpflegung hingegen ist nicht nur als hervorra- gend, sondern als zu üppig zu bezeichnen, so daß sich mancher DDR-Angestellte der „Arkona" im stillen wünscht, seinen Kindern stünden nur einmal einen ein- zigen Tag lang alle diese Köstlichkeiten zur Verfü- gung, von denen ein großer Teil der Reste über Bord ge- worfen wird.
Schikanen im Heimathafen Warnemünde
Beachtlich ist die Zahl der westdeutschen Bürger, die die Seetours-Kreuzfahrt zu
den Metropolen der Ostsee buchen, nur um ihre alte Hei- mat in der DDR, im jetzigen Polen oder in der Sowjet- union einmal wiedersehen zu können.
Während in den meisten Häfen jener Länder, die die Menschenrechte respektie- ren, ein einziger Zivilist an Bord kommt, um die „Arko- na" innerhalb weniger Minu- ten freizugeben, besetzt in Warnemünde, im Heimatha- fen dieses Schiffes, eine Viel- zahl bewaffneter Volkspolizi- sten die Ausgänge, worauf die Freigabe erst nach einer Stunde erfolgt.
Eine weitere Stunde ist danach erforderlich, um die Visa, Grenzübergangsschei- ne, Zoll- und Devisenerklä- rungen, eine Zählkarte und die Reisepässe eingehend zu prüfen.
Dergleichen Schikanen, bei denen auch Handtaschen, Geldbörsen und Armband- uhren zeitraubend geleert be- ziehungsweise untersucht werden, erleben die Passagie- re auch an den polnischen und russischen Grenzen.
Trotzdem — wenn auch resi- gnierend — nehmen die Fahr- gäste solche Mißstände in Kauf, nur um ihre alte Hei- mat oder zum Beispiel das Weltbad Zoppot, in dem sie einst ihren Urlaub verbrach- ten und dessen Strände sich jetzt durch gähnende Leere auszeichnen, wiedersehen zu können.
Landausflüge für „Zuverlässige"
Bisher durften nur beson- ders verdiente Werktätige der DDR mit der „Arkona"
auf Kreuzfahrt gehen. Vor- wiegend natürlich in kommu- nistische Länder. Im näch- sten Jahr sollen für politisch zuverlässige DDR-Bürger so- gar einige norwegische Häfen angelaufen werden. Vermut- lich aber wohl nur solche, in denen es sich für Auswande- rungswillige ohnehin nicht lohnen würde, das Schiff für immer zu verlassen.
Egon G. Schleinitz wie die von ihr engagierten
Künstler tun ihr Bestes, um den Passagieren die jeweilige Kreuzfahrt zum unvergeß- lichen Erlebnis werden zu lassen.
Einmalige Sonderangebote
Um das Niveau ihres Schiffes dem der internatio- nalen schwimmenden Luxus- hotels anzupassen, ja, dieses durch ungewöhnliche Son- derangebote noch zu über- treffen, hat sich die DDR- Seereederei Rostock einiges einfallen lassen. So kann See- tours International in ihrer
A-3106 (102) Dt. Ärztebl. 85, Heft 44, 3. November 1988
