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Gesundheit der Kinder in stationären Mutter-/Vater-Kind-Maßnahmen: Ergebnisse der RessQu-Studie

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Academic year: 2022

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VII. Wissenschaftliches Symposium „Familie morgen – was müssen wir heute tun?

Mutter-/Vater-Kind-Maßnahmen im Kontext des demografischen & familiären Wandels

Sitzung 3 – Im Mittelpunkt: das Kind

Gesundheit der Kinder in stationären Mutter-/Vater-Kind-Maßnahmen Ergebnisse der RessQu-Studie

Claudia Kirsch

Hintergrund

Vorsorge- und Reha-Maßnahmen nach §§ 24 und 41 SGB V dienen primär dem Erhalt und der Wiederherstellung der Gesundheit von Müttern und Vätern. Die Mitnahme des Kindes kann dann erfolgen, wenn die Mutter-/Vater-Kind-Beziehung gestärkt werden soll, wenn eine maß- nahmebedingte Trennung des Kindes von der Mutter/dem Vater unzumutbar erscheint oder das Kind eine eigene Behandlungsbedürftigkeit aufweist (Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen, 2012).

In einer im Jahr 2012 durchgeführten Multicenterstudie war etwa die Hälfte der Kinder in Mut- ter-/Vater-Kind-Maßnahmen behandlungsbedürftig und erhielt entsprechende therapeutische Anwendungen. Die Behandlungseffekte bspw. in Bezug auf Infektanfälligkeit waren statistisch signifikant. Gesundheitliche Verbesserungen wiesen sechs Monate nach der Kur aber auch die „gesunden Begleitkinder“ auf, die keine spezifische Behandlung erhalten hatten (Otto, 2017).

Die RessQu-Studie „Ressourcenaktivierung und Steigerung der gesundheitsbezogenen Le- bensqualität durch stationäre Mutter-/Vater-Kind-Maßnahmen“ hat sich erneut der Gesundheit der Kinder angenommen und untersucht, welche Erkrankungen bei den Kindern vorliegen, welche gesundheitsbezogenen Effekte durch die Mutter-/Vater-Kind-Maßnahme erreicht wur- den und wie sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Kinder vom Beginn der Kur bis sechs Monate nach der Maßnahme verändert hat.

Methode

Die Datenerhebung erfolgte in den Jahren 2018 und 2019 in elf Mutter-/Vater-Kind-Kliniken.

Jeweils zu Beginn und sechs Monate nach der Kur wurden die Mütter/Väter gebeten, einen Fragebogen zur Gesundheit ihrer Kinder auszufüllen. Bei den behandlungsbedürftigen Kin- dern erfolgte eine Schweregradeinschätzung bezüglich der Schwerpunktindikationen von kin- derärztlicher Seite zu Beginn und am Ende der Maßnahme. Die gesundheitsbezogene Le- bensqualität wurde über die altersentsprechenden Versionen des KINDLR-Fragebogens (Ravens-Sieberer, Bullinger, 1998a, Ravens-Sieberer, Bullinger, 1998b) erfasst, wobei die Mütter/Väter und auch die Kinder ab acht Jahren zu Beginn der Kur und sechs Monate danach befragt wurden.

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Ergebnisse

Insgesamt nahmen 1292 Kinder (M=7,5 Jahre, SD=3,5) an der RessQu-Studie teil. 453 Kinder (38,1%) kamen als behandlungsbedürftige Vorsorgepatienten in die Kliniken. Bei allen ange- gebenen Schwerpunktindikationen der Kinder kam es während des dreiwöchigen Kuraufent- haltes zu signifikanten Verbesserungen der Beschwerden.

Nach Einschätzung der Mütter/Väter zeigten sich besonders bei Erkrankungen der Haut, der Atemwege sowie bei Verhaltensstörungen seltener große oder sehr große Beschwerden sechs Monate nach der Kur als zu Beginn der Maßnahme.

Die gesundheitsbezogene Lebensqualität konnte sich vor allem auf der Skala Familie sowohl aus Eltern- als auch aus Kindersicht verbessern. Im Vergleich zu allen anderen Skalen wurde die Skala Selbstwert sowohl aus Eltern- als auch aus Kindersicht am schlechtesten bewertet.

Insgesamt schätzten die Kinder ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität etwas besser ein als die Eltern.

Schlussfolgerung

Mutter-/Vater-Kind-Maßnahmen führen sowohl zu einer Verbesserung der Gesundheit als auch der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der behandlungsbedürftigen Kinder über ei- nen Zeitraum von sechs Monate. Die Verbesserung des Selbstwertes der Kinder kann als Anregung zur konzeptionellen Weiterentwicklung der Behandlungskonzepte der Kinder aufge- griffen werden.

Literatur

Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (2012). Umsetzungs- empfehlungen des GKV-Spitzenverbandes, der Verbände der Krankenkassen auf Bundes- ebene und des MDS im Zusammenhang mit Anträgen auf Leistungen zur medizinischen Vor- sorge und Rehabilitation für Mütter und Väter nach §§ 24, 41 SGB V. https://www.mds- ev.de/fileadmin/dokumente/Publikationen/GKV/Begutachtungsgrundla-

gen_GKV/15_BRL_VorsorgeReha_Umsetzg-MVK.pdf

Otto, F (2017). Gesundheit von Kindern in Mutter-Kind-Maßnahmen. Kinder und Jugendarzt.

http://kinder-undjugendarzt.de/download/48.(66.)Jahrgang2017/KJA_11-17_Web.pdf Ravens-Sieberer, U, Bullinger, M (1998a). Assessing health related quality of life in chroni- cally ill children with the German KINDL: first psychometric and content-analytical results.

Quality of Life Research, 7, S .399-407.

Ravens-Sieberer, U, Bullinger, M (1998b). News from the KINDL-Questionnaire – A new ver- sion for adolescents. Quality of Life Research, 7, S. 653.

Korrespondenzadresse Claudia Kirsch

Forschungsverbund Familiengesundheit, Medizinische Soziologie OE5420 Medizinische Hochschule Hannover

Carl-Neuberg-Str. 1 30625 Hannover Tel: 0511 532-6423

Mail: kirsch.claudia@mh-hannover.de

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