Literaturberich te 51
er aus der Advektion der Luftmassen mit Hilfe von
Radiosonderaufstiegen berechnet hatte. H. Steinhdus
ser, Klagenfurt referierte iiber die Gebietsverdunstung in den osterreichischen Siidalpen (Draugebiet), wies dabei aber nochmals auf die grofien Fehlerquellen bei der Niederschlags- und Abflufimfessung im Hochgebirge hin. H.Schulze, Kissingen, brachte die Bedeutung der Verdunstung fiir die Klimaklassifikation. Aus fort
laufenden Bodenfeuchtigkeitsmessungen bestimmte S.Uhlig, Kissingen, Verdunstungswerte, wahrend K. Schubacb, Giefien, iiber Wasserhaushaltsunter
suchungen verschiedener Boden mit Hilfe des Popoff schen Lysimeters sprach. Eine Gegeniiberstellung von
Verdunstungszahlen aus Piche-evaporimetern und Transpiration in verschiedenen Klimazonen und an
verschiedenen Standorten brachte H. Bofi, Wiesbaden.
Leistner, Wyk, auf Fohr und Baumbach, Hamburg,
stellten vergleichende Verdunstungsmessungen ver schiedener Instrumente vor.
Zu Problemen der Luftelektrizitat und der Jonosphare sprachen Israel, Buchau; Dieminger, Linda/Harz;
Abild, Flensburg und Baumbach, Hamburg. Weitere Referate befafiten sich mit dem Aerosol: Junge, Frank furt iiber den Auf bau und die Grofien verteilung des Aerosols und Effenberger, Hamburg, iiber das Staub
problem in der Atmosphare. Weitere Beitrage zum Bioklima brachten Volz, Arosa, und Reiter, Miinchen.
Prof. Schulze, Hamburg, berichtete iiber neue Mefier gebnisse der Globalstrahlung auf geneigten Flachen,
Grunow iiber Beitrage zum Hangklima nach Messun
gen am Hohenpeifienberg, wobei er besonders die sich aus Bestrahlung, Niederschlag und Wind sich an den
verschiedenen Hangen ergebenden Unterschiede ein
ging. Hobndorf, Hohenpeifienberg brachte ?Anoma
lien des nachtlichen Temperaturganges am Hohen
peifienberg.
Unter den zum Schlufi gehaltenen Vortragen zur Mefi methodik und iiber Instrumente ist besonders der Vor
trag von Prof. Huber, Miinchen hervorzuheben, der
iiber ein neues Schreibgerat zur Registrierung des C02-Gehalts der Luft; berichtete. Weitere Vortrage zu
diesemHauptthema hieltenWerner, Hannover; Gelbke,
Greifswald; Kopp, Darmstadt; Malsch, Karlsruhe;
H. G. Miiller, Miinchen und Dinkelacker, Tiibingen.
/. van Eimern
Tagung iiber Maritime Meteorologie in Genua In Genua fand auf Einladung der Universitat vom 20. bis 22. September 1951 eine Tagung iiber Maritime Meteorologie statt, die in die Reihe der Veranstaltun
gen zur Feier von Christoph Columbus gehorte. Die Tagung, die von dem Ordinarius fiir Geophysik, Prof. Dr. Mario Bossolasco, vorbereitet und geleitet wurde, trug einen internationalen Charakter und stand wissenschaftlich auf sehr beachtenswerter Hohe. Es
nahmen Gelehrte aus Italien, England, Amerika, der Schweiz, aus Frankreich, Jugoslawien, Triest, Monaco, Agypten und Deutschland teil. Die Vortrage befafiten
sich mit alien Fragen der maritimen Meteorologie. Er wahnt seien die Ausfiihrungen von Zenone (Locarno)
iiber die Genuazyklone, von Fandi (Alexandria) und Polli (Triest) iiber Sichtfragen im Mittelmeer, Rouch (Monaco) iiber die Moglichkeit der Sichtbestimmung durch Messung der Depression des Horizontes.
D'Arrigo (Catania) sprach iiber den Einflufi meteoro logischer und morphologischer Faktoren auf die Bil dung von Meereswellen und iiber deren Energie im Zusammenhang mit Uferbefestigungen. Er zeigte
dann in einem weiteren Vortrag sehr interessante mor
phologische Veranderungen des Mittelmeerbodens an Hand eines Vergleiches englischer Karten von 1824 mit italienischen von 1924. Bossolasco (Genua) sprach
iiber die Anderung der Luftfeuchtigkeit mit der Hohe uber dem offenen Meer und an der Kiiste. Die Vor trage werden als Sonderheft der Rivista Geofisica Pura e Applitata erscheinen. Aus Deutschland nahmen
an der Tagung teil: Prof. Wiist (Kiel), Prof. Kuhl brodt und Dr. Roll (Hamburg) und Prof. Berg (Koln).
Prof. Wiist sprach iiber den Wasserhaushalt des Mit telmeeres und der Ostsee, Prof. Kuhlbrodt iiber die Hohen winde langs der Strecke Cap-Verde ? La Plata;
es handelt sich hier um Ergebnisse der Meteorexpedi tion, die in verschiedener Hinsicht sehr aufschlufireich waren. Dr. Roll behandelte das Problem, ob es eine
kritische Geschwindigkeit des Windes fiir die verschie dene Struktur der Grenzschicht Meer?Luft gibt. Prof.
Berg diskutierte das Kiisten- und Inselklima und seine Bedeutung fiir die Klimatherapie. Die Vortrage der deutschen Teilnehmer (in deutscher Sprache) fanden ein sehr reges Interesse. In einer Resolution der Tagung
wurden verschiedene organisatorische Wiinsche der
maritimen Meteologie prazisiert. Hellmut Berg
LITERATI) RBERIC HTE
BUCHBESPRECHUNGEN GEOGRAPHISCHES TASCHENBUCH 1951/52, Jahr
weiser zur deutschen Landeskunde, bearbeitet im Amt fiir Landeskunde, Hrsg. E. Meynen, 490 S., mit zahlreichen Abb., Reise- und Verkehrsverlag Stuttgart, Juli 1951, DM 14,80.
Das vorliegende, als Doppelband erschienene Geogra phische Taschenbuch, hat einige wesentliche Erweiterungen erfahren, die leider dem Umfang entsprechend den Preis so erhohen, daft wohl fiir manchen Geographen die Be schaffung dieses notwendigen Heifers unmoglich oder doch nur mit grofien Opfern moglich ist.
Erfreulich ist die zusatzliche Aufnahme der geographi schen Lehrstiihle im europaischen Ausland, wie auch der geographischen Fachkrafle an den Padagogischen Akade mien. Aber schon bei den methodischen Beitragen zur geo
graphischen Begriffsbildung usw. ware aus Platzersparnis griinden eine grofiere Beschrankung erwiinscht. Auch tritt die Frage auf, ob es notwendig ist, gewisse geographisch statistische Angaben, Kartenzeichen u. a. jahrlich zu wie derholen. ?Gegenstandliche Landerreferate" indessen dro hen den Rahmen eines Geographischen Taschenbuchs zu
sprengen. Zur Drucktechnik sei hier noch angefiihrt, dafi