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Reproduktionsmedizin

Wenig konkretes Wissen

Erste deutsche Studie zu Informationsverhalten und Akzeptanz vorgestellt

T

rotz der aktuellen Debatten über Stammzellforschung und Präimplantationsdiagno- stik (PID) sind offenbar nur wenige Deutsche über die mo- dernen Verfahren der Repro- duktionsmedizin informiert.

Zu diesem Ergebnis kommt ei- ne vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ge- förderte repräsentative Studie der Universität Leipzig. Ende 2003 wurden dazu bundesweit mehr als 2 000 Deutsche im Al- ter von 18 bis 50 Jahren zu ver- schiedenen Themen der Re- produktionsmedizin befragt.

Nur 30 Prozent der Deut- schen können der Umfrage zufolge etwas mit dem Begriff

„Präimplantationsdiagnostik“

anfangen. „Dabei werden die Einsatzmöglichkeiten der PID überschätzt“, sagt Prof. Dr. El- mar Brähler, Leiter der Stu-

die. So glaubt über die Hälfte der Befragten, dass damit alle Arten von Krankheiten und Beeinträchtigungen festge- stellt werden können. 60 Pro- zent der Teilnehmer haben da- gegen noch nie etwas über die Thematik vernommen; zehn Prozent können keine Anga- ben machen. Der überwiegen- de Teil der Befragten (70 Prozent) gab kein oder nur wenig Interes- se an.

Zurückhaltender sind die meisten Befragten, wenn es darum geht, die PID potenziell selbst in Anspruch zu neh- men. So würde nur knapp ein Drittel ge- nerell genetische Stö- rungen mittels PID überprüfen lassen. Sechs Prozent befürworten sie ausschließlich bei Verdacht auf eine spe- zifische Erkrankung. 24 Prozent der Befragten lehnen eine Anwendung der PID strikt ab. Die PID zur Ge- schlechterwahl zu nutzen kommt für 94 Prozent nicht in Frage. Abgelehnt wird von 83 Prozent ebenfalls die Einführung des reprodukti- ven Klonens in Deutschland, von einem Drittel die Zulas- sung der Eizellspende und von 44 Prozent die Leihmut- terschaft.

Kontrovers werden derzeit Brählers Daten zur Prävalenz von Subfertilität und Sterilität diskutiert. „Mindestens zehn Prozent der Befragten werden gewollt kinderlos bleiben“, schlussfolgert Brähler aus den Ergebnissen seiner Erhebung.

Es sei sogar noch von einem höheren Anteil auszugehen, da ein Teil der unentschiede- nen Personen den Kinder- wunsch nicht realisiere oder so lange hinausschiebe, bis er sich nicht mehr realisieren ließe.

Lediglich ein Prozent der Be- völkerung sei von primärer Sterilität betroffen. Repro- duktionsmediziner gehen von vier bis fünf Prozent aus. Von den Deutschen wird diese Ra- te noch viel höher geschätzt.

Sie meinen im Mittel, dass 20 Prozent aller Paare ungewollt kinderlos sind. ER

A K T U E L L

A

A1364 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 2014. Mai 2004

GEK-Bonusprogramm

Versicherte voll guter Vorsätze

Prof. Schwartz erstellt Wirkungsanalyse.

D

ie Gmünder ErsatzKasse (GEK) ist mit den ersten Reaktionen auf ihr Bonus- programm „Smile Konto“ zu- frieden. Es motiviere die Ver- sicherten zum Mitmachen, er- läuterte der GEK-Vorstands- vorsitzende Dieter Hebel En- de April in Berlin. Eine Um- frage hat ergeben, dass jeder dritte eingeschriebene Versi- cherte bereits ein Gesund- heitsangebot genutzt hat. Die Gesundheitsförderung ist den

Befragten zudem wichtiger als eine Kostenreduzierung durch eine erfolgreiche Teil- nahme am Bonusprogramm.

Nach Hebels Angaben ha- ben sich bislang 160 000 Mit- glieder für das „Smile Konto“

entschieden. Das sei ein hoher Mobilisierungsgrad. Rechne- risch sind es rund zwölf Pro- zent der 1,3 Millionen GEK- Versicherten. Prof. Dr. med.

Friedrich Wilhelm Schwartz von der Medizinischen Hoch- schule Hannover wird eine Wirkungsanalyse der Bonus- maßnahmen vornehmen. Sein Konzept sieht vor, anhand von Routinedaten die zukünftig fälligen medizinischen Versor- gungskosten von „normalen“

Versicherten mit denen von Bonusprogramm-Teilnehmern zu vergleichen. Rie

Prävention

„KV-Mobil“

on Tour

Kassenärzte informieren über Vorbeugung.

A

uch in diesem Jahr star- tet das „KV-Mobil“ seine Tour durch Deutschland. Von Mai bis August besucht der Bus, erkennbar am magenta- farbenen Pflaster, 25 Statio- nen. Ein Team von Ärzten bie- tet den Bürgern an, Blut-

zucker, Cholesterinwert und Blutdruck zu messen sowie die Werte zu interpretieren. „Da- mit wollen wir einerseits die Menschen zu mehr Gesund- heitsbewusstsein animieren, andererseits aber auch die Kassenärztlichen Vereinigun- gen auf positive Weise ins Ge- spräch bringen“, sagte Dr.

med. Manfred Richter- Reichhelm, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung, zum Auf- takt der Aktion. Bisher sei- en die KVen leider nur durch die Diskussion um die Gesundheitsreform im öffentlichen Bewusstsein.

Gleichzeitig zum Tour- start am 5. Mai in Berlin ruft die Kassenärztliche Vereinigung Berlin zur Vorsorge im Rahmen des Programms Check-up 35+

auf. Plakate und Post- karten informieren über die für Versicherte ab dem 35. Lebensjahr kostenfreie Untersuchung zur Früh- erkennung, insbesondere von Herz-Kreislauf- und Nie- renerkrankungen sowie Dia- betes mellitus. Diese werden bislang zu wenig wahrgenom- men. Die Ärzte erhalten für diese Leistung eine extrabud- getäre Vergütung von 25 bis

31 Euro. ER

Alle Beiträge des Deutschen Ärz- teblattes ab 1996 sind über die In- ternet-Datenbank des DÄ unter www.aerzteblatt.de/

archiv im Volltext als PDF- oder HTML-Datei mit Li- teraturangaben abrufbar.

www.aerzteblatt.de

Mit dem KV-Mobil sollen auch die Kassenärztlichen Vereinigungen po- sitiv ins Gespräch gebracht werden.

Trotz Aufklärungskampagnen haben 70 Prozent der Bevölkerung kein oder we- nig Interesse am Thema PID.

Foto:KBV

Referenzen

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