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Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt 20.11.2009 Seite 1

Berichte über Schwerpunktaufgaben 2008

3. Untersuchung auf pathogene Biotypen von Yersinia enterocoltica in Hackfleisch vom Schwein

Bearbeiterin: Frau Dr. Ketteritzsch

Yersinia enterocolitica sind nach Salmonellen, Campylobacter und darmpathogenen E. coli mit ca. 4987 gemeldeten Erkrankungsfällen 2007 die vierthäufigsten bakteriellen Enteritiserreger.

Als Reservoir für humanpathogene Y. enterocolitica gelten Schweine, die sehr häufig asympto- matische Träger sind. Die Keime befinden sich bei Schlachtschweinen im Bereich der Tonsillen, der submaxillaren Lymphknoten sowie im Darminhalt. Ausgehend von Tonsillen und Darminhalt kann es durch kontaminierte Schlachtwerkzeuge zu einer Ausbreitung über den Schlachtkörper kommen. Schlachttechnik und Schlachthygiene haben deshalb einen entscheidenden Einfluss auf die Kontaminationsrate.

Darüber hinaus besitzen Y. enterocolitica aufgrund ihrer psychrotrophen Eigenschaften vor al- lem in kühl zu lagernden Produkten, wie Hackfleisch, einen Selektionsvorteil gegenüber ande- ren Bakterien.

Die intestinale Yersiniose äußert sich nach einer Inkubationszeit von 3-10 Tagen in Durchfall, krampfartigen Bauchschmerzen (Pseudoappendizitis), Tenesmen, Erbrechen und Fieber und dauert einige Tage bis 3 Wochen an. In der Folge kann es zu extraintestinalen Reaktionen (z.B.

Erythema nodosum, Arthritis) kommen.

Y. enterocolitica wird nach den biochemischen Eigenschaften in 6 Biotypen (1A, 1B, 2, 3, 4 und 5) mit über 48 Serovaren gruppiert. Die Stämme des Biotypes 1A sind nicht pathogen. Hoch- pathogene Stämme des Biotyps 1B werden hauptsächlich in Nordamerika nachgewiesen. Pa- thogene Stämme des Biotypes 4 (Serotyp O:3) und des Biotypes 2 (Serotyp O:9) sind gewöhn- lich assoziiert mit Ausbrüchen in Europa. Biotyp 2 und 4 werden anders als Biotyp 1B selten aus der Umwelt isoliert. Schweine und Rinder stellen das Hautreservoir dieser Biotypen dar.

Pathogene Stämme der Biotypen 3 und 5 werden hingegen selten isoliert.

Mit den Untersuchungen sollte das Vorkommen von humanpathogenen Y. enterocolitica in Hackfleisch und Zubereitungen daraus in Sachsen-Anhalt festgestellt werden.

Auf pathogene Y. enterocolitica wurden insgesamt 65 Planproben Hackfleisch und 160 Plan- proben Zubereitungen aus Hackfleisch untersucht. Aus 4 (2,5%) Proben Hackfleischzubereitung vom Schwein konnten humanpathogene Y. enterocolitica isoliert werden. Nachgewiesen wur- den je zweimal Biotyp 2 Serovar O:9 und Biotyp 4 Serovar O:3.

(2)

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt 20.11.2009 Seite 2

olgende Tabelle stellt die Anzahl der untersuchten Proben und die Ergebnisse dar:

F

Produkt Anzahl

n

positiver Nachweis

pathogener Yersinia enterocolitica

Hackfleisch 65 0

vom Schwein 41 0

gemischt Schwein/Rind 17 0

vom Rind 7 0

Hackfleischzubereitungen vom Schwein 160 4 (2,5%)

gesamt 225 4 (1,8%)

er Nachweis von pathogenen Y. enterocolitica in Zubereitungen aus Hackfleisch birgt eine D

direkte Infektionsgefahr, da dieses Produkt vielfach roh, als Schweinemett oder Hackepeter verzehrt wird. Aufgrund der Ergebnisse und oben genannten Eigenschaften muss Y. enterocoli- tica im Rahmen der Lebensmitteluntersuchung besondere Beachtung geschenkt werden.

Die Untersuchungen werden 2009 unter Einbeziehung von Fleisch zur Hackfleischherstellung

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt

Te 9

www.verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de fortgeführt.

Fachbereich 3 Lebensmittelsicherheit Freiimfelder Str. 68, 06112 Halle l.: 0345 5643 129 / Fax.: 0345 5643 43

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