Morphologie
Gesamtheit der Pflanzen wird nach ihrer Morphologie in drei große Organisationsstufen eingeteilt:
1.) Protophyten = einzellige Pflanzen: z.B. Blaualgen, Bakterien (alle Zellen sind gleich, keine Differenzierung)
2.) Thallophyten: vielzelliger, Zellen bereits differenziert, aber noch nicht in Spross und Wurzel gegliedert (Bsp.: einige Algen, Pilze)
3.) Kormophyten: höchster Differenzierungsgrad: Wurzel, Stängel, Blätter
4.) Bryophyten (Moose): Sonderstellung bei den Kormophyten: z.T. wie Thallophyten, aber auch schon Gliederung in Stämmchen und Blättchen
Wir beschäftigen uns nur mit den Kormophyten Aufbau des Kormophyten:
Ein Kormus besteht immer aus der Wurzel Sprossachse Blatt
Die Sprossachse eines Kormophyten übernimmt den Transport von Wasser und
Nährsalzen von der Wurzel zu den Blättern. In den auch als Haftorganen dienende Wurzeln erfolgt die Aufnahme dieser Substanzen. In der Regel sind die Blätter die
Assimilationsorgane der Pflanzen.
Wuchsformen der höheren Pflanzen:
- Baum/Strauch: perennierend, d.h. ausdauerndes Holzgewächs
Sprosssystem überlebt den Winter; Blätter und Blüten werden im Frühjahr neu gebildet
- Halbsträucher: nur der untere Teil ist verholzt; Sprossenden sind krautig und sterben regelmäßig ab (Bsp. Lavendel, Thymian) nicht kennen
Kräuter: unverholzt
Stauden: mehrjährig, aber unverholzt
Nur die oberirdischen Teile sterben im Winter ab; unterirdische Organe überwintern
Spezielle Überlebensformen
einige Pflanzen passen ihre Lebensweise an die Umweltbedingungen an Bsp.:
Hygrophyten (Sumpfpflanzen) Hydrophyten (Wasserpflanzen) Xerophyten (Trockenpflanzen) zu den Xerophyten gehören die
Sukkulenten: Anpassung an trockenes Klima durch Wasserspeicher z.B. im Blatt (z.B. Aloe) oder Sprossachse (Kakteen)
Blatt
Aufgabe:
- Assimilation von Kohlendioxid (wird für die Photosynthese benötigt) - Regulation des Wasserhaushalts
Gliederung des Blattes
Blattfolge
- erste Blätter einer Sprossachse sind die Keimblätter (Kotyledonen) Monokotyle Pflanzen ein Keimblatt
Dikotyle Pflanzen zwei Keimblätter - darauf folgen die Laubblätter
Hochblätter:
- Blätter oberhalb der Laubblätter, meist in der Blütenregion - oft andersfarbig
Bsp.: Lindenblüten: Hochblatt ist das Flugorgan für die Früchte Heterophylie:
- Pflanze besitzt unterschiedliche Laubblätter Bsp.: Efeu: gelappte und ungelappte Blätter
Blattaderung = Blattnervatur
- manchmal auch Blattnerven genannt - bestehen aus Leitbündeln
Typen:
Netznervatur typisch für dikotyle Pflanzen
Blattstellungen
- beschreibt die Stellung der Blätter am Spross Wirtel
- je nachdem, ob ein- oder mehrere Blätter an einem Stängelknoten angelegt werden, entstehen ein- oder mehrzählige
Typen:
a) wirtelige Blattstellung: an jedem Knoten stehen zwei oder mehr Blätter - die Blätter haben zueinander immer denselben Winkel
120°)
- die Blätter zweier aufeinander folgender Wirtel stehen immer auf Lücke Lichtausnutzung
Bsp.: gekreuzt gegenständig (=dekussiert)
typisch für dikotyle Pflanzen Parallelnervatur typisch für monokotyle Pflanzen
beschreibt die Stellung der Blätter am Spross
oder mehrere Blätter an einem Stängelknoten angelegt werden, oder mehrzählige Wirtel
: an jedem Knoten stehen zwei oder mehr Blätter
die Blätter haben zueinander immer denselben Winkelabstand (2 Blätter 180°, 3 Blätter
die Blätter zweier aufeinander folgender Wirtel stehen immer auf Lücke
Bsp.: gekreuzt gegenständig (=dekussiert)
typisch für monokotyle Pflanzen
oder mehrere Blätter an einem Stängelknoten angelegt werden,
abstand (2 Blätter 180°, 3 Blätter
bessere
b) wechselständige Blattstellung - nur ein Blatt am Knoten
- Blatt am nächsten Knoten steht in einem bestimmten Winkel zum unteren Blatt spiralige Anordnung möglich (= dispers)
oder
gegenüberstehende Blätter (= distich)
Blattränder
Blattformen
Zusammengesetzte Blätter:
Blattspreite besteht aus mehreren, voneinander getrennten Teilblättchen (= Fiedern) Typen:
paarig
unpaarig gefiedert besitzt einzelne Endfieder gefingert: alle Fiederblätter entspringen einem Punkt Sitz des Blattes
Blattspreite besteht aus mehreren, voneinander getrennten Teilblättchen (= Fiedern)
besitzt einzelne Endfieder entspringen einem Punkt
Blattspreite besteht aus mehreren, voneinander getrennten Teilblättchen (= Fiedern)
Blattmetamorphosen
Metamorphose ist eine Abwandlung eines Grundorgans, um eine besondere Aufgabe zu übernehmen
Bsp.:
Blattdornen: umgewandeltes Blatt schützt vor Tierfraß, Bsp.: Kaktee Blattranken:
Blatt bildet sich in eine Ranke um; Aufgabe: Emporklettern an Pfählen, Zäunen…, Bsp:
Erbse, Wicke
Anatomie des Blattes
bifazial Ober- und Unterseite sind verschieden (unteres Palisadenparenchym fehlt)
Äquifzial Palisadenparenchym oben und unten (Ober- und Unterseite gleich)
Beschreibung der Gewebe
Epidermis (oben und unten) mit Spaltöffnungen und Cuticula (wasserabweisend) Palisadenparenchym: im bifazialen Blatt nur oben
dichte, längs gestreckte Zellen
zahlreiche Chloroplasten Photosynthese Aufgabe: Assimilationsgewebe
Schwammparenchym: weniger Chloroplasten
Größere Interzellularen, die über Spaltöffnungen mit der Außenluft in Verbindung stehen
Aufgabe: Wasserdampfabgabe, Gasaustausch Besitzen auch Chloroplasten;
Palisadenparenchym + Schwammparenchym = Mesophyll Spaltöffnungen: v.a. an Blattunterseite
Interzellulare über der Spaltöffnung heißt Atemhöhle