Fassadenbild soll in Issum für größere Verweildauer sorgen

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38. WOCHE G E L D E R N K E V E L A E R X A N T E N S T R A E L E N A L P E N K E R K E N I S S U M W E E Z E S O N S B E C K WA C H T E N D O N K R H E U R D T SAMSTAG 21. SEPTEMBER 2019

Fassadenbild soll in Issum für größere Verweildauer sorgen

Künstlerin Marion Ruthardt lässt auf

Wandgemälde alte Fassaden auferstehen. Seite 5

Lebenshilfe Gelderland eröffnet neue integrative Kindertageseinrichtung

Der Ansturm war groß – Mit 74 Kindern ist die Kita momentan voll belegt. Seite 6

„Jubel, Trubel, Heiserkeit“ heißt Johann Königs neues Programm

Der Comedian gastiert am Mittwoch,

9. Oktober, in Emmerich. Seite 12

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Das Klever Service-Zentrum der Deutschen Rentenversicherung Rheinland, Bensdorpstr. 12, ist am kommenden Donnerstag, 26.

September, ab 11 Uhr wegen einer Gemeinschaftsveranstaltung geschlossen. Ab Freitag gelten wieder die regulären Öffnungs- zeiten.

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Serice-Zentrum am Freitag geschlossen

Die Wallfahrtsstadt Kevelaer steht an diesem Wochenende im Zeichen der Madonnari-Kunst. Insgesamt 20 namhafte Künstler aus Deutschland, Italien, Russland, der Ukraine, Mexiko und den USA lassen im Forum Pax Christi beim Madonnari-Festival vor den Augen des Publikums ihre Kreidekunstwerke entstehen. Mehr dazu im Innenteil auf der Seite 7. NN-Foto: Kerstin Kahrl (NN-Archiv)

Die Vollversammlungswahl der Niederrheinischen IHK ist auf der Zielgeraden: Bis Montag, 30. Sep- tember, 18 Uhr, können Unter- nehmerinnen und Unternehmer am Niederrhein ihre Stimme abgeben.

Insgesamt 154 Kandidatinnen und Kandidaten stehen für die 84 Sitze zur Wahl. In den kommenden fünf Jahren bilden die Ge- wählten ehrenamtlich das höchs- te IHK-Gremium. Gemeinsames Ziel: den Wirtschaftsstandort voranbringen.

Alle Unternehmer, die bisher noch nicht gewählt und die Wahlunterlagen zurückgeschickt haben, sollten sich sputen. Es zählt der Eingang des Wahlbrie- fes bei der IHK. Die erforder- lichen Unterlagen wurden per Post an alle Wahlberechtigten zugeschickt.

Zu wählen ist denkbar einfach:

1. Wahlschein zum Nachweis der Wahlberechtigung ausfüllen und unterschreiben, 2. die ge- wünschten Kandidatinnen be- ziehungsweise Kandidaten auf dem Stimmzettel ankreuzen, 3.

Stimmzettel in den zugehörigen Umschlag stecken und verschlie- ßen, 4. Wahlschein und Stimm- zettelumschlag in den beiliegen- den Rücksendeumschlag stecken.

Eine Briefmarke ist nicht erforderlich – einfach ausfüllen, ab die Post.

Am 1. Oktober werden die Stimmen vom Wahlausschuss ausgezählt. Für IHK-zugehörige Unternehmen ist die Auszählung öffentlich. Das Ergebnis wird am 2. Oktober auf der IHK-Website veröffentlicht. Die Kandidaten- listen und weitere Infos zur Wahl stehen unter www.ihk-niederrhein.de/ihk-wahl zur Verfügung

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Bald kann gekneippt werden!

Beginn der Baumaßnahmen des ganzheitlichen Lebens- und Sinnesgarten nach Kneipp in Geldern

GELDERLAND. Was lange währt, wird endlich gut. So, oder so ähnlich, lässt sich das, was schon seit vielen Jahren in den Köpfen der Vorstandsmitglieder des Kneipp Vereins Gelderland ist, am besten beschreiben. Schon lange war der Wunsch nach einem ganzheitlichen Lebens- und Sinnesgarten nach Kneipp da, aber erst musste der passende Ort gefunden werden. Vor zwei Jahren hat Dr. Rolf Kolb (ehema- liges Kuratoriumsmitglied) dann die Initialzündung gegeben, mit dem Vorschlag, den Kneipp Gar- ten doch auf dem Gelände des St.-Clemens-Hospital und der Gelderland-Klinik zu bauen. Im Januar 2017 wurde dieser Vor- schlag an die Bezirksregierung gestellt und vor Kurzem geneh- migt, sodass jetzt mit den Bauar- beiten begonnen werden konnte.

1.000 Quadratmeter misst die Fläche, auf die der neue „ganzheitliche Lebens- und Sinnesgar- ten mit Erlebnischarakter nach Sebastian Kneipp“ entstehen soll. Enthalten soll der Garten folgende Bausteine: ein naturna- hes Tretbecken, ein Armbecken, einen Barfußpfad, einen Kräuter- garten und eine Ruhezone. Für die Stadt sei der Garten ein guter Zugewinn, erklärt Jörg Grahl, stellvertretender Vorsitzender des Kneippvereins Gelderland:

„Das Konzept passt zu Geldern,

da Geldern sich als LandLeben- Stadt bezeichnet und zudem fünf überregionale Fahrradstrecken hier vorbeiführen.“ Die Infra- struktur sei für das Projekt zudem bestens: Im Krankenhaus gebe es sanitäre Anlagen und zudem bestünde für Fahrradfahrer die Möglichkeit, ihr E-Bike auf- zuladen.

Für das Gelände ist eine Nie- derrhein typische Vegetation (zum Beispiel mit Obst- und Nussbäumen) geplant, die den Besuchern mittels Beschriftungs- tafeln und QR-Codes näherge-

bracht wird, um so ökologisches Interesse zu wecken.

Zudem gibt es Synergieeffekte zu anderen Kneipp-Projekten in der Region: „Es ergeben sich Ver- netzungen mit dem Waldfreibad Walbeck, dem Kneipp-Park ‚An der Hüls‘ in Kevelaer, dem Gra- dierwerk und der Kneipp-Anlage in Xanten und dem Kneipp- und Klostergarten in Kapellen“, er- läutert Udo Spelleken, erster Vorsitzender des Kneippvereins Gelderland.

Für Christoph Weß, kaufmän- nischer Direktor des St.-Cle-

mens-Hospitals, ist der Stand- ort perfekt: „Er liegt genau in der Mitte der beiden Kliniken und des medizinischen Versor- gungszentrums und ist so für alle gleichermaßen sichtbar und zugänglich.“ Aber nicht nur für Patienten ist der neue Kneipp Garten gedacht – auch Gelderns Bürger dürfen sich ab dem näch- sten Jahr dort entspannen und neue Energie tanken. Geplant ist die Eröffnung für den 16. und 17.

Mai – passend zu Kneipps 199.

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Sarah Dickel Udo Spelleken und Jörg Grahl (vorne) freuen sich gemeinsam mit allen Beteiligten über den ersten

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Einfahrt in den Woltersweg

hartefeld. In den sechsten Bauabschnitt gehen die Bau- arbeiten des Kreises Kleve auf dem Meiersteg und dem Wol- tersweg (Kreisstraße 34) über.

Ab Montag, 23. September wird dazu in Hartefeld der Abschnitt des Woltersweges zwischen der Einmündung Waerderweg und Schmetsweg und der Hartefelder Dorfstraße für den Verkehr ge- sperrt. Wie die Stadt Geldern mitteilt, hat dies auch Einfluss auf den öffentlichen Nahver- kehr. Nach wie vor bedienen die NIAG-Linien SB 30 und 31 sowohl in Fahrtrichtung Duis- burg als auch in Fahrtrichtung Geldern die gewohnte Haltestelle an der Hartefelder Dorfstraße.

Aufgrund des Vorrückens der Bauarbeiten ist jedoch die Wen- de über den Schmetsweg nicht mehr möglich. Die Busse fahren daher weiter über die Hartefelder Dorfstraße nach Süden und wenden über Neuhausweg, Pro- zessionsweg und Stertjensweg, um zurück auf die Hartefelder Dorfstraße zu kommen. Somit kann entlang der Hartefelder Dorfstraße die Haltestelle „Har- tefeld Kirche“ ebenfalls genutzt werden, bevor die Busse ihren Linienweg in Richtung Geldern oder Duisburg fortsetzen. Alle Änderungen gelten bis etwa Mit- te Dezember. Weitere Infos hat der Gelderner Verkehrsbetrieb unter Telefon 02831/398777.

Flüchtlingsberaterinnen müssen ihr Büro räumen

Die Stadt Xanten hat den bestehenden Kooperationsvertrag mit der Diakonie gekündigt

XaNteN. ausschreibungen zur Vergabe von handwerklichen arbeiten sind üblich, doch ob diese Praxis auch für soziale aufgaben sinnvoll ist, wagt Pa- stor Joachim Wolff zu bezwei- feln. als Geschäftsführer der diakonie im Kirchenkreis Kle- ve zeigt er sich enttäuscht, dass die Stadt Xanten den Vertrag mit der diakonie zur sozialen Betreuung der flüchtlinge in Xanten zum ende des Jahres ge- kündigt hat.

In der Vorlage für den Aus- schuss für Soziales und Generati- onen, der am 24. September tagt, heißt es: „Die Kooperationsver- einbarung wurde zum 1.1.2018 wirksam und ist befristet bis zum 31.12.2019. Damit sich die Ver- einbarung nicht stillschweigend verlängert und der Rat der Stadt Xanten die Möglichkeit erhält über Alternativen zu beraten, wurde diese am 2. Mai schriftlich zum 31.12.2019 gekündigt.“

Die Verwaltung beabsichtigt, in einem öffentlichen Vergabe- verfahren die Flüchtlingsbetreu- ung zum 1.1.2020 für die Dauer von zwei Jahren neu zu vergeben.

Der Rat muss diesem Vorhaben zustimmen.

So weit ist das Vorgehen rechtens. Wolff fragt: „Will die Xantener Politik diese Art der Vergabe, wie er bei Handwerks- leistungen üblich ist, nach dem der Günstigste den Zuschlag erhält, wirklich auch im sozialen Bereich und dadurch einen ständigen Wechsel ermöglichen.

Stellen Sie sich vor, wir würden alle zwei Jahre die Trägerschaft von Kindertagesstätten neu aus- schreiben.“ Und er gibt zu beden-

ken: „Soziale Arbeit lebt von der Beziehungspflege. Vertrauen wird hergestellt und muss wachsen. Bis man beraten kann, das braucht Zeit.“ Seit dem Jahr 2000 ist Hei- ke Pullich-Stöffken bereits in der Flüchtlingsberatung Xanten tätig, ursprünglich im Auftrag des Ar- beitskreis Asyl der Evangelischen Kirchengemeinde. Seit 2015 gibt es den Kooperationsvertrag mit der Stadt, jeweils auf zwei Jahre begrenzt.

In Hochzeiten waren bis zu drei Vollzeitkräfte beschäftigt, jetzt sind ständig zwei Kräfte täg- lich (außer samstags und sonn- tags) im Einsatz. „Wir waren immer im guten Austausch mit der Stadt und haben uns sehr flexi- bel gezeigt beim Personaleinsatz

nach Bedarf“, blickt Pastor Wolff zurück. Die Kosten in Höhe von 290.000 Euro für zwei Jahre, die die Stadt bisher einsetzt, decken nahezu die kompletten Personal- kosten, stammen auch aus Lan- desmitteln.

Bettina Hils und Heike Pul- lich-Stöffken betreuen knapp 400 Flüchtlinge, rund 200 davon leben in städtischen Unterkünf- ten, die anderen in eigenen Woh- nungen. Für Flüchtlinge gilt ja auch nach ihrer Anerkennung die dreijährige Wohnsitzauflage.

Sie brauchenweiterhin Integrati- onshilfen und oftmals Unterstüt- zung bei der Arbeits- und Woh- nungssuche. Das Aufgabgenfeld der Flüchtlingsberaterinnen ist vielfältig, berichten Bettina Hils

und Heike Pullich-Stöffken: „Die Menschen vertrauen uns. Die Kommunikation ist aufgrund der Sprachbarrieren oft zeitauf- wändig.“ Und sie stellen dar, wie wichtig auch der Aufbau und die Erweiterung der Netzwerkarbeit ist. „Uns rufen Erzieher, Lehrer, Ärzte, Vermieter, Behörden oder Arbeitgeber an, damit wir schnell vermittelnd tätig werden kön- nen“, erläutert Bettina Hils die Rolle als Kontaktperson.

Da bisher noch keine Aus- schreibung erfolgt ist, weiß die Diakonie nicht, ob sie am Be- werbungsverfahren teilnehmen wird. Pastor Wolff betont aller- dings: „Im Sinne der Flüchtigen hoffen wir aber, dass die Bera- tung nahtlos weiter angeboten werden kann - auch wenn jetzt die Zeit schon drängt bis unser Vertrag ausläuft.“

Einmal Diakonie - immer Diakonie?

Verärgert reagierte Bürgermei- ster Thomas Görtz auf die Pu- blikmachung durch die Diako- nie: „Wir hatten vereinbart, diese Kündigung nicht in der Öffent- lichkeit zu diskutieren. Ich halte den jetzigen Zeitpunkt als Stim- mungsmache für die bevorste- hende Ausschusssitzung. Es geht uns ja nicht darum, die Diakonie auszubooten, aber wir haben das Recht, Vergleichsangebote einzu- holen. Es gibt schließlich auch andere Verbände, mit denen wir auch früher schon zusam- men gearbeitet haben. Es ist nur fair, auch diesen Anbietern eine Chance zu geben.“ so der Bür- germeister in seinem Statement.

Lorelies Christian Vor dem Büro der Flüchtlingsberatung am Küvenkamp in Xan-

ten (v.l.): Flüchtlingsberaterin Bettina Hils, Petra van Bergen, Fachbe- reichsleiterin der Diakonie, Pastor Joachim Wolff, Geschäftsführer der Diakonie im Kichenkreis Kleve und Flüchtlingsberaterin Heike Pullich-

Stöffken. NN-Foto: Lorelies Christian

#AlleFürsKlima: Am globalen Klimastreik, zu dem die Bewegung Fridays for Future aufgerufen hatte, beteiligten sich gestern auch in der Kreisstadt Kleve zahlreiche Menschen. Dieses Mal waren bewusst nicht nur Schüler zum Streik aufgefordert, sondern alle Generationen. Vor dem Kreishaus gab es eine Zwischenkundgebung, nachmittags politische Talkrunden und Reden. NN-Foto: rüdiger Dehnen

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Wie eine Achterbahnfahrt: 32 Stk.

Leben der Sevelener Schüler

„Facettenreich“ brachte biografisches theater-projekt auf die bühne

GELDERN. Mit einem außerge- wöhnlichen Bühnenprogramm ging nun ein Theaterprojekt an der Freien Gesamtschule Fa- cettenreich in Sevelen zu Ende.

„32 Leben“ war der Titel der gut zweistündigen Werkschau, die die Schüler der 8. Klasse in der Aula des Lise-Meitner-Gymna- siums in Geldern zeigten. Mit beeindruckender Bühnenprä- senz gewährten die Jungen und Mädchen dem Publikum einen verspielten, verträumten, lau- ten, leisen, humorvollen aber auch nachdenklich stimmenden und sehr emotionalen Einblick in ihr Seelenleben.

Intensive Wochen lagen hinter den „Ältesten“ der bislang vier Jahrgangsstufen des Facetten- reichs. Die 13- bis 14-jährigen Schüler setzten sich während dieser Zeit intensiv mit ihren Träu- men, Wünschen, Ängsten, Hoff- nungen, Stärken und Schwächen auseinander. Schreibend gingen die Jugendlichen ihrer eigenen (Lebens-)Geschichte auf den Grund, reisten reflektierend vom Tag ihrer Geburt bis zu den auf- wühlenden Fragen junger Men- schen, die nicht mehr Kind aber auch noch nicht erwachsen sind.

Unterstützung erhielten sie dabei von der stellvertretenden Schul- leiterin und Lernbegleiterin Ti- na Liehr und Tänzer Andreas Simon. Die 32 jungen Autobio- grafen brachten ihre Gedanken in einer Fülle von Spielszenen, Tanzsequenzen, vorgelesenen Textpassagen und Pantomimik zum Ausdruck. Im Sinne der Werkschau kamen an diesem Abend in Geldern ausgewählte Elemente der gemeinsamen Pro- jektarbeit auf die Bühne – ano- nymisiert und gemeinschaftlich zusammengestellt.

„Als ich geboren wurde, schien nach drei Wochen Regen zum ersten Mal wieder die Sonne“,

„Am Tag meiner Geburt erzähl- ten sich mein Vater und der An- ästhesist im OP Witze“, „Als ich auf die Welt kam, lief die Nati- onalhymne zur Eröffnung der Fußball-WM“ – mit einzigar- tigen Erinnerungen, die (noch) nicht ihre eigenen sein konnten, eröffneten die schwarz geklei- deten Darsteller den Reigen der

„32 Leben“. Liebeserklärungen an Teddybären und andere ku- schelige Freunde und Tröster – eingespielt aus dem Off – ließen die frühe Kindheit Revue passie- ren. Spielerisch kamen auch erste selbstbewusste Zukunftswün- sche zum Ausdruck: „Ich möchte Feuerwehrmann werden“, „Ich werde Tierärztin“, „Und ich You- tuberin oder Prinzessin“. Doch manche Wünsche müssen wohl unerfüllt bleiben, so wie der nach einer großen Schwester, mit der man shoppen, lachen und Achterbahnfahren kann. Die Vi- sionen aus „32 Leben“ erzählen ebenso vom angehenden Welt-

reisenden, der sich mit seinen Zukunftsplänen gegen den Vater durchsetzt, und dem Mädchen, das sich durch ein Stipendium endlich den Traum von der Tän- zerinnen-Ausbildung erfüllen kann, wie von der Niedergeschla- genheit nach der Erkenntnis, dass es für die Karriere als Profi- Sportler eben nicht ganz reicht – sei es mangels eigenen Könnens oder elterlicher Unterstützung.

Die Intensität und Tragweite dieser Selbsterkenntnisse war während des gesamten Bühnen- programms zu spüren; die Stärke und das Selbstbewusstsein, mit denen die Jugendlichen sich an diesem Abend selber spielten, ließen erahnen, welchen großen Schritt sie im Laufe des Projektes in ihrer Persönlichkeitsentwick- lung gemacht haben. So konnte Tina Liehr am Ende der bewe- genden und mitreißenden beiden Stunden den Eltern mit auf den Weg geben: „Seid stolz auf eure Kinder!“

Brachten ihre eigenen Texte und Selbstreflexionen auf die Bühne: Die Facettenreich-Schüler hatten unter dem Titel „32 Leben“ eine biografische Werkschau zusammengestellt. NN-Fotos: theo Leie

„Wenn ich eine große Schwester hätte, würde ich mit ihr Ach- terbahn fahren.“: Die Wünsche und Träume der Schüler standen im Mittelpunkt des Theaterprojekts „32 Leben“. Die intensive Darstellung von Helen (l.), Stella und Anastasia (hinten) ließ das Publikum lachen, aber auch den Kloß im Hals spüren.

Infoveranstaltung zur freien Schule

WEEZE. Die erste Infoveranstal- tung für die freie Schule „Kokon“

in Weeze findet am kommenden Sonntag, 22. September, ab 14:30 Uhr, im Bürgerhaus Weeze, Vit- tinghoff-Schell-Park 1, in Weeze statt. Sie richtet sich an alle Eltern, die nächstes Jahr für ihre Kinder der Stufen 1-3 eine echte Alterna- tive suchen bzw. Eltern jüngerer Kinder, die sich bereits jetzt infor- mieren wollen. Die Präsentation des freipädagogischen Konzepts beginnt um 15 Uhr. Vorläufige Anmeldungen können bereits bei der Veranstaltung ausgefüllt oder mitgenommen werden. Die ganzheitliche Schule wird von un- ten aufgebaut und bietet ab dem Schuljahr 2022 eine weiterführen- de Schule mit allen Abschlüssen.

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Statt- halter † 39 n. Chr.

Heide- kraut- gewächs

Begren- zungs- linie, Kontur

ital.: See

eigen- sinnig, starr- köp�g

Hand- arbeits- tätigkeit

Woll-, Garn- kugel

hin und ...

amerik.

Normie- rungsbe- hörde

span.

weibl.

Vorname

Braun-, oder Rotalgen

Elbe- zu�uss

Bär aus dem 'Dschun- gelbuch'

Neben-

�uss der Donau

behaart Name e.

Klimaphä- nomens (2W.)

Wurf- schei- benspiel

Kfz.-Z.:

Kempten

Vorfahr Ausruf

Abk.:

Bern

Abk.:

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Niederrhein Nachrichten

21. | Samstag

AUWEL-HOLT

Herbst-Kinderkleidermarkt des des St.-Georg Kindergartens Auwel-Holt Turnhalle, an der Grundschule, 9 bis 12 Uhr, mit Schuhsammlung für den guten Zweck

GELDERN

Workshop Gospelsingen der Evangeli- schen Kirchengemeinde Geldern Gemeindezentrum, Heilg-Geist-Gasse 2-4, 10 bis 15 Uhr, Weitere Infos bei Kantorin Jeehyun Park, Tel.

02831/9190248

Bürgersprechstunde der SPD Geldern mit den Jusos

SPD-Bürgertreff, Markt 17, 10 bis 12 Uhr

Sommerfest der Gelderner Jusos SPD-Bürgertreff, Markt 17, ab 16 Uhr Erstes Gelderner Oktoberfest Festzelt E-Dry, Venloer Straße 10, 18 Uhr

ISSUM

Offenes Singen des KulturKreis Issum mit dem Duo Fine Tune (Keltische Folklore)

Evangelisches Gemeindehaus Issum, Gelderner Str. 20, 17 Uhr, Eintritt frei, Spende für die Bücherei erbeten KEVELAER

Wanderung der Wandergruppe Grü- nes Tor

Basilikaparkplatz, Hinter der Basilika, 13 Uhr, Wanderort ist Xanten

Awo-Spielenachmittag

Öffentliche Begegnungsstätte Kevelaer, Bury St. Edmunds-Straße, 14 bis 16.30 Uhr

Öffentliche Führung Madonna in tau- send Bilder

Niederrheinisches Museum, Hauptstra-

ße 18, 15 Uhr, Die Teilnahme kostet fünf Euro

LABBECK

Labbecker Schützenfest

Dorfplatz, Schulstraße, 19.30 Uhr, Yes we can-Party im Festzelt nach demUm- zug durchs Dorf

NIEUKERK

Kinderkleider- & Spielzeugbörse Pfarrheim Nieukerk, Dionysiusplatz 10, 10 bis 12.30 Uhr, Einlass für Schwange- re ab 9.30 Uhr

STRAELEN

Kinderkleider- und Spielzeugmarkt mit großer Bücherhalle und Cafeteria Kindertagesstätte Wichtelwelt, Von- Bodelschwingh-Straße 1, 9 bis 12 Uhr Offener Hundetreff für Interessierte Kalvarienberg, 15 Uhr, Hundehalter und Hunde lernen sich kennen WACHTENDONK

Konzert miz Larún

Bürgerhaus „Altes Kloster“, Kirchplatz 3, 20 Uhr

WEEZE

Tag der offenen Tür im Royal Air Force Museum Laarbruch

Royal Air Force Museum, Flughafenring 6, 11 bis 17 Uhr, Der Eintritt ist frei Austellung „Neuland“ - aus einer Hei- delandschaft wird ein Nato-Flugplatz Royal Air Force Museum, Flughafenring 6, 14 bis 17 Uhr, der Eintritt kostet drei Euro

5 x 5 km Staffellauf des TSV Weeze August-Janssen-Sportzentrum, Uede- mer Straße 1, 14 Uhr

XANTEN

Tag der offenen Tür bei der Xantener Tafel

Tafel, Boxtelstraße 23, 8 Uhr Wandern mit Xantour

Hafen Xanten, Salmstraße 30, 10 Uhr, Infos bei Klaus-D. Lau, Telefon 01748294048

Radour mit Xantour

Rheinfähre Xanten, Bislicher Insel 1, 10 Uhr, Infos bei Maria Aymann, Telefon 02801 4657/ 0162 7577761

Tag der offenen Tür an der Dom Musikschule Xanten

Dreigiebelhaus Xanten, Kapitel 18, Am Dom, 14 bis 18 Uhr, Mit Vorführungen und Schnupperangeboten

Hafen Xanten unplugged mit Duo

„Migenda“

Hafen Xanten, Salmstraße 30, 21 Uhr, Eintritt frei

22. | Sonntag

ALPEN

Kinderkleider und Spielzeugbörse der Alpener Pfadfinder

Pädagogisches Zentrum, Fürst-Ben- theim-Straße, 11 bis 14 Uhr

„Duo in RE“ in der evangelischen Kir- che Alpen

Konzert des Musik- und Literaturkrei- ses Alpen

Evangelische Kirche, An der Vorburg 2, 17 Uhr

GELDERN Mirjamgottesdienst

Heilig-Geist-Kirche, Heilig-Geist-Gasse, 11 Uhr

Geistliche Konzerte an St. Maria Mag- dalena Geldern: Musik für Flöte, Oboe und Orgel

Pfarrkirche St. Maria Magdalena, Kir- chplatz, 17 Uhr, Eintritt 10 Euro, ermä- ßigt 5 Euro

GREFRATH Stoffmarkt

EisSport & EventPark, Stadionstraße 161, 11 bis 17 Uhr

ISSUM

Miteinander Trauer gestalten - Trauer- kreis der Evangelischen Kirchenge- meinde Issum

Evangelisches Gemeindehaus Issum, Gelderner Str. 20, 15 Uhr

KAMP-LINTFORT

Vogelkundliche Wanderung mit der OASParkplatz in der Leucht, Xantener Stra- ße / Stappweg, 10 Uhr

KEVELAER

Modelleisenbahnausstellung der Keve- laerer Eisenbahnfreunde

Öffentliche Begegnungsstätte Kevelaer, Bury St. Edmunds-Straße, 10 bis 17 Uhr, Der Eintritt beträgt zwei Euro für Erwachsene und ein Euro für Kinder Konzert mit Musik aus Barock und Romantik mit jüngeren und älteren Nachwuchskünstlern

Niederrheinisches Museum, Hauptstra- ße 18, 11 Uhr, Der Eintritt kostet vier Euro

LABBECK

Labbecker Schützenfest

Dorfplatz, Schulstraße, 9.30 Uhr, Früh- stück und Familientag im festzelt NIEUKERK

Gospelkonzert unter Leitung von Jee- hyun Park

Evangelische Kirche, Dennemarkstr. 5, 17 Uhr, Eintritt frei, Spende erbeten SONSBECK

Radwanderung mit dem Heimat- und Verkehrsverein Sonsbeck

Kastell Sonsbeck, Herrenstraße 2, 10 Uhr, Anmeldung ist nicht erforderlich STRAELEN

Internationale Straelener Orgelherbst:

Stefan Engels

Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul, Kirchplatz, 19.30 Uhr, Karten kosten zwölf Euro pro Konzert, wer alle drei Konzerte besucht, zahlt 26 Euro VEENKinderkleidermarkt und Spielzeugbör- se der kfd Veen

Katholisches Pfarrheim, Kirchstraße 12a, 10 bis 12 Uhr

WEEZE

Musikschultag auf Schloss Wissen (50 Jahre Kreismusikschule)

Schloss Wissen, Schlossallee 21, 14 bis 18 Uhr

Austellung „Neuland“ - aus einer Hei- delandschaft wird ein Nato-Flugplatz Royal Air Force Museum, Flughafenring 6, 14 bis 17 Uhr,Eintritt kostet drei Euro Elterninitiative Kokon e.V. stellt Kon- zept zur Gründung einer freien Grund- und weiterführenden Schule in Weeze

Bürgerhaus Weeze, Vitttinghoff-Schell- Park 1, 14.30 Uhr

XANTEN

Mitgliederversammlung Verein zur Erhaltung des Xantener Domes St. Viktor Dom Xanten, Kapitel, 10.45 Uhr, Versammlung im Kapitelsaal nach der Heiligen Messe um 9.30 Uhr St. Birgitten-Bruderschaft Marien- baum feiert zehnjähriges Bestehen des Schießstandgebäudes am Dorfplatz Dorfplatz Marienbaum, Klosterstraße, 11 Uhr

Auf Einladung des Kulturkreises Wachtendonk gastiert die Folk-Gruppe Larún am Samstag, 21. Sep- tember, um 20 Uhr, im Bürgerhaus „Altes Kloster“, Kirchplatz 3 in Wachtendonk. Larún gilt als aufregendste Newcomer-Folkband des letzten Jahres. Binnen weniger Tage sprengten ihre aufwendig produzierten Musikvideos die Zehntausender-Marke und sorgten damit für Furore. Gleichzeitig ist Larún eine der in- ternationalsten Bands der Szene. Sechs Musiker aus vier verschiedenen Nationen stehen auf der Bühne – Frankreich, Spanien, Deutschland und USA. Larún spielt nicht nur irische Musik, Larún lebt irische Mu- sik! Das Sextett beweist Virtuosität auf Fiddle, Flute, Uilleann Pipes, Bodhrán, Piano und Gitarre. Komple- mentiert wird das Sechsergespann durch einen facettenreichen Gesang, der den Zuhörer in seinen Bann zieht. Eintrittskarten zum Preis von 18 Euro (ermäßigt 15 Euro für Kulturkreismitglieder, Kinder, Schüler, Jugendliche und Studenten bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres) sind im Vorverkauf erhältlich bei der Tourist-Information Haus Püllen, Feldstraße 35 in Wachtendonk, Telefon 02836/915565. Bestellungen sind darüber hinaus auch möglich unter www.kulturkreis-wachtendonk.de. Foto: privat

Kabarett in Steprather Mühle

Markus und Benedikt Waerder haben mit ihrem Kabarettprojekt

„Flügelflegel – Mahlgrad 1“ in der Steprather Mühle in Walbeck begonnen. Im Karneval sind die beiden bereits seit 35 Jahren aktiv und wollen nun mit dem Walbe- cker Mühlenverein in der ältesten funktionierenden Turmwind- mühle Deutschlands Kleinkunst anbieten. Spielort ist das Gewölbe

im Erdgeschoss der Windmüh- le. Als Gast tritt Liedermacher Heino Tiskens aus Kaldenkir- chen auf. Die Veranstaltung heute ist mit 65 Zuschauern bereits ausverkauft. Wegen der großen Nachfrage ist ein dritter Termin für Mittwoch, 2. Oktober, um 19.30 Uhr ge plant. Karten gibt es bei der Volksbank Walbeck für zehn Euro. Foto: privat

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NIEDERRHEIN

Bildnis der Vergangenheit

mit Fassadenbild auf dem platz an De pomp soll in Issum für mehr Verweildauer gesorgt werden

ISSUM. Im Herzen der Gemein- de können bald wieder histo- rische Bauten betrachtet wer- den. Neugebaut werden sie zwar nicht, aber ein Wandgemälde der Künstlerin Marion Ru- thardt inspiriert sich der Stadt- historie um den Platz ästhetisch zu beleben.

Der im Rahmen des Konzepts Issum 2010 entstandene Platz ist ein Veranstaltungsort mitten in der Stadt, der aber platzunty- pisch fast nur Rückfassaden hat.

Vor zwei Jahren entstand beim Heimat- und Verkehrsverein die Idee, dem Ort auch visuell ein wenig Leben einzuhauchen.

Um die Bürger der Stadt in das Projekt einzubinden wurde ein offener Wettbewerb ausgeschrie- ben. Unter den 22 eingereichten Vorschlägen und Skizzen über- zeugte die Idee, vergangene Ge- bäude der Stadt, die abgesehen vom alten Bahnhof nichtmehr existieren, auf der Fassade wieder ins Leben zu rufen und somit auch eine ästhetische Kohärenz zu schaffen. Bernhard Greite- meier Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins erklärt, dass das Fassadenbild „den Platzt per- spektivisch erweitern wird“.

Zur Umsetzung wurde Ma- rion Ruthardt beauftragt. Seit letztem Dienstag macht sich die Künstlerin, die unter anderem am Gelderner Straßenmaler Wettbewerb, an beiden Auflagen des Madonnari- Festival in Keve- laer und auch am Sarasota Chalk Fest in Florida teilnimmt, an der Fassade am Eingang des Platzes zu schaffen. Der Mexikanische Straßenmaler Abraham Burciaga greift ihr diese Woche unter die Arme, da er für das Madonnari- Festival schon in der Gegend ist.

„Alleine war es schwerer“, gesteht die Künstlerin, die nächste Wo- che wieder Solo vor der Fassade steht. Trotz dessen, ist sie „sehr dankbar über die Fassade“, denn die Bodenmalereien, für die sie

bekannt ist, sind körperlich viel anstrengender. Überhaupt gäbe es bei Fassadengemälde viel Kon- kurrenz aus der Graffiti-Szene, so Ruthardt. Mit Gerüst und Kran kann sie in Issum unter besten Verhältnissen arbeiten. Nur das Wetter kann der künstlerischen Schaffung hier gelegentlich Schwierigkeiten bereiten, da die frische Fassadenfarbe bei Regen verlaufen kann. Finanziert wird das Projekt vom Heimat- und Verkehrsverein selbst, und zwar mit Geldern, die aus „Veranstal- tungen, Spenden und eigenen Mitteln„ zusammenkamen, er- klärt der Vorsitzende des Vereins.

Das Gerüst stellt die Malerei Bongartz zur Verfügung und den Kran sponsert der Stahlhallen- bau Paul Marwinski.

An einer höheren Handels- schule ausgebildet, und in ver- schiedensten Bereichen tätig, mal als Gärtnerin mal als Taxi- fahrerin, fing Marion Ruthardts Malerkarriere in Geldern beim

Straßenmal-Wettbewerb an.

Dort machte sie, wie sie es sagt,

„just for fun“ mit, doch positive Resonanz seitens Besucher mo- tivierten sie Kunst als Karriere zu verfolgen. Heute lebt sie von ihrer Kunst. Zu ihren Kunden zählen Kommunen, Vereine aber auch Firmen, die in der Straßen- malerei ein Werbepotential ent- deckt haben.

Vor allem die Sozialen Medien haben es möglich gemacht aus der Straßenmalerei eine Professi- on zu machen. „Ohne Facebook wäre ich nie so weit gekommen“, behauptet Ruthardt und fährt fort, dass es sich dabei um eine

„einzigartige Werbeplattform handelt“. Über Facebook bleibt sie auch in Kontakt mit der in- ternationalen Straßenmaler Sze- ne, die sogenannte „Street Art Family“ und kann die Projekte ihrer Kollegen mitverfolgen: „So weiß man was die anderen machen“. In Deutschland selbst gä- be es nur eine Handvoll Künstler,

die Hauptberuflich der Stra- ßenmalerei nachgehen, erklärt Ruthardt, die einen Nachwuchs- mangel in der Straßenmalerei beklagt.

In Issum kommt das Fassa- dengemälde bei den Bewohnern gut an. Diese sein nämlich sehr an der Arbeit der Künstlerin in- teressiert und manche rufen so- gar aus: „Die Gebäude kenne ich doch noch“. Bernhard Greitemei- er verrät, dass dem Heimat- und Verkehrsverein auch für die ge- genüberliegende Fassade schon Ideen vorliegen, da aber soll es ein weniger figuratives und mehr illusorisch angehauchtes Werk werden. Wer Marion Ruthardt in Aktion sehen will, kann sie am Platz An de Pomp oder beim Madonnari-Festival in Kevela- er besuchen. Dort möchte sie die Thematik der vegetarischen Ernährung in ihrem Werk an- schneiden. Naturschutz und Menschenwohlsein sind zentrale Themen ihres Werks. Oscar Heinke

Die Künstlerin Marion Ruthardt hat sich dieser großen Fassade des Issumer An de Pomp Platzes ange- nommen. Diese Woche hat ihr der Mexikanische Künstler Abraham Burciaga geholfen. NN-Foto: Oscar Heinke

Kommunen gehen nicht zur Kies-Abgrabungskonferenz

Sie planen stattdessen eine gegenveranstaltung, um ihren Unmut kundzutun

NIEDERRHEIN. Der Landtag hat am 12. Juli 2019 die Ände- rung des Landesentwicklungs- planes beschlossen. Damit wird auf der Grundlage einer nicht auf Nachhaltigkeit ausgerichte- ten, sondern nur den Verbrauch der Vergangenheit fortschrei- benden Bedarfsvorgabe der Ver- sorgungszeitraum für Kies und Sand von 20 auf 25 Jahre verlän- gert. Dies bedeutet für den Nie- derrhein eine massive Auswei- tung von Auskiesungsflächen und damit eine Fortsetzung der schon Jahrzehnte andauernden Zerstörung unserer niederrhei- nischen Kulturlandschaft.

Der Kreis Wesel und die von den Auskiesungen am stärksten betroffenen Städte und Ge- meinden Kamp-Lintfort, Alpen, Neukirchen-Vluyn und Rhein- berg haben mit dem von ihnen in Auftrag gegebene Gutachten des Sachverständigen Professor Dr. Kment den Nachweis ge- führt, dass die Änderungen des Landesentwicklungsplanes nicht den gesetzlichen Anforderun- gen entsprechen. Insbesondere die Festlegungen zu den Versor- gungszeiträumen erfüllen nicht die Anforderungen an ein Ziel der Landesplanung.

Die politischen Gremien des Kreises Wesel und der betroffenen Städte und Gemeinden beschließen in den nächsten Sitzungen über die Erhebung der Klagen gegen den LEP. Ihre Bedenken haben der Kreis und die Städte der Landesregierung gegenüber frühzeitig geltend gemacht.

Mit Beschluss vom 23. Mai 2019 haben die Mehrheitsfrak- tionen im Landtag unter der

Überschrift: „Für die betroffenen Menschen und Regionen einen Ausgleich von Versorgungs- und SchutziInteressen finden “ stattdessen beschlossen, so genannte

„Abgrabungskonferenzen“ auf regionaler Ebene nach dem Bei- spiel der Kölner Bezirksregierung durchzuführen. Angebliches Ziel:

„Unternehmen und Anwohner müssten frühzeitig in regionale Planungsprozesse eingebunden werden.“

Daraus resultierte die Termi- nierung einer einzigen Abgra- bungskonferenz am 8. Oktober in Wesel durch den Regional- verband Ruhr als ausführende Planungsbehörde. Nach ausführ- lichen Gesprächen mit den Ver- antwortlichen des RVR lehnen der Kreis und die betroffenen Städte Gemeinden die Teilnahme an einer solchen Konferenz aus folgenden Gründen ab:

Eine einzige, kurzfristig an- beraumte Abgrabungskonferenz im Kreis Wesel entspricht schon nach Form und Inhalt nicht den Anforderungen, die der Land- tag angeblich selbst gesetzt hat, wenn sie dem Beispiel der Köl- ner Bezirksregierung folgen sollten. Dort waren insgesamt fünf langfristig geplante und in- haltlich konzipierte Konferenzen in einem frühen Planungssta- dium durchgeführt worden. In Wesel soll es nach Aussagen des RVR selbst ausschließlich darum gehen, die bereits bekannten Standpunkte der Kieslobby, der Bürgerinitiativen und der betroffenen Städte und Gemeinden auszutauschen.

Der RVR hat auf mehrfaches Nachfragen ausdrücklich erklärt, dass nicht geplant sei, über ein-

zelne Flächen zu sprechen, über den möglichen Austausch von Flächen oder gar die Reduzie- rung von Auskiesungsmengen insgesamt.

Für den Kreis, für die betroffenen Städte und Gemeinden und für die Bürgerinitiative macht eine solche Veranstaltung keinen Sinn. Die Betroffenen werten die Terminierung als eine reine Ali- biveranstaltung. Hinzukommt, dass nicht zu erkennen ist, wie- so die Kieslobby, das heißt die Unternehmen und deren Inte- ressenverband Ansprechpartner der Städte und Gemeinden sein sollten. Ansprechpartner der betroffenen Städte und Gemeinden ist allein die Landesregierung, die mit dem rechtsfehlerhaften Landesentwicklungsplan, die zukünftigen massiven Mehr- belastungen der Menschen am Niederrhein veranlasst hat. Die Landesregierung ist aber auf dem Podium der Veranstaltung nicht vertreten!

Gemeinsam mit den Bürger- initiativen werden der Kreis und die betroffenen Städte und Ge- meinden des Kreises Wesel am 8. Oktober - sollte die Veranstal- tung überhaupt stattfinden - daher eine eigene öffentliche Ver- anstaltung in Kamp-Lintfort in- itiieren, auf der sie den weiteren Widerstand gegen die beabsich- tigten Abgrabungen formulieren, weitere Aktionen vorstellen und eine weitere Mobilisierung der betroffenen Bevölkerung auf den Weg bringen werden.

Landfrat Dr. Müller hat sich entschieden, als „Hausherr“ zur Abgrabungskonferenz im Wese- ler Kreishaus zu erscheinen, um auch die Kritik kundzutun.

Einigkeit bei den Kiesabbaugegnern (v.l.):Denise Cleve, Frank Tatzel, Professor Dr. Landscheidt, Dr. An-

sgar Müller, René Schneider und Melanie Gronau Foto: privat



KURZ & KNAPP

Der Martinszug in Menzelen- Ost wird am Montag, 11. Novem- ber ab 17.30 Uhr durchgeführt.

In den nächsten Wochen werden die Sammler alle Haushalte besuchen. Alle Kinder der Jahrgänge 2007 bis 2019 und alle Senioren ab 70 Jahre erhalten eine Tüte.

Wer bis zum 1. November von keinem der Sammler besucht wurde, kann sich in der Zeit vom 2. bis zum 6. November unter Te- lefon 02802/5633 melden.

Xantener Tafel: Die Xantener Tafel begeht am Samstag, 21.

September, um 8 Uhr den Tag der offenen Tür in Verbindung mit dem 13. bundesweiten Ta- feltag den Tag der offenen Tür.

Ein Trödelmarkt findet auf dem Parkplatz vor der Tafel statt. Die Tafel möchte ihre neuen Räume im alten Raiffeisenmarkt wie zum Beispiel den Tafelshop oder die Cafeteria vorstellen. Die Sän- gerin Ley aus Xanten wird um 12.30 und 15.30 Uhr einen Live- Auftritt haben.

Willi Quinders, CDU-Ratsherr im Kerkener Gemeinderat steht am Telefon Rede und Antwort.

Unter Telefon 02833/7104 freut sich der Ur-Eyller am Mon- tag 23. September zwischen 19 und 20 Uhr auf die Anrufe, Anfragen und Anregungen der Kerkener. Quinders ist Mit- glied im Haupt-, Finanz- und Wirtschafts-Ausschuss sowie im Betriebsausschuss und steht allen Anwohnern, die mit ihm reden möchten, gerne zur Ver- fügung.

Komplexe Väter: Nur noch wenige Eintrittskarten sind für die Komödie „Komplexe Vä- ter“ am Montag, 30. September, verfügbar. Mit der Auf- führung startet die Kultur- saison 2019/2020 in Keve- laer. Karten sind beim Service-Center im Erdge- schoss des Rathauses der Wallfahrtsstadt Kevelaer, Peter-Plümpe-Platz 12, Keve- laer, Telefon 02832/122 - 991 sowie an der Abendkasse er- hältlich.

Fassadenbild soll in Issum für größere Verweildauer sorgen