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Dr. Klein

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136 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Dezember 2017 | www.diepta.de

I

hr Vater leidet unter begin- nender Demenz, ihre bei ihm lebende Schwester ist mit der Betreuung völlig über- fordert – daher steht für die Familie der kleinwüchsigen Ärztin Dr. Vale- rie Klein (Christiane Urspruch) ein Umzug von Frankfurt nach Stuttgart an, um Schwester Carolin Wagner (Elisabeth von Koch) zu unterstützen.

Die 1,32 Meter kleine Valerie erhält in der dortigen Kinderklinik Rosen- stein eine Stelle als Oberärztin, den Start hat sie sich allerdings leichter vorgestellt. Sie muss sich mit lauter Vorurteilen herumschlagen – be- sonders ihr Kollege Dr. Bernd Lang (Simon Licht) hat es auf sie abge- sehen, zieht sie permanent auf und versucht, ihr das Leben schwer zu machen. Denn es stört ihn, eine Frau vor die Nase gesetzt bekommen zu haben, zudem noch eine Klein- wüchsige.

Einst war Dr. Kleins jetzt pflegebe- dürftiger Vater Professor Peter Wag- ner (Karl Kranzkowski) Leiter der Klinik Rosenstein, sodass die Klein- wüchsigkeit von Dr. Klein für Ober- schwester Gundula Pieper (Martina Eitner-Acheampong), die der Klinik über die gesamte Zeit treu geblieben ist, keine Überraschung darstellt. Bei ihr, ebenso wie bei anderen Kolle- gen, ist Dr. Klein beliebt, ihnen im- poniert die selbstbewusste Ärztin.

Für Carolin entschärft sich die Si- tuation rund um die Betreuung des Vaters, allerdings haben die Famili- enmitglieder der Familie Klein mit der Eingewöhnung an die neue Um- gebung zu kämpfen. Während sich

der achtjährige Sohn Max auf das Leben mit seinem Großvater freut, leidet vor allem die pubertierende Tochter Pam darunter, ihren Freun- deskreis wegen ihrer Mutter ver- lassen zu haben. Ehemann Holger Klein (Arnd Klawitter) übernimmt die Rolle als Hausmann und stellt währenddessen ein Manuskript für sein Buch fertig. Allerdings erhält er eine Absage von einem Verlag, so- dass für ihn die Welt zusammen- bricht. Jahrelang hat er Hoffnungen in seine Arbeit gesteckt, um endlich sein Dasein als Hausmann beenden zu können – er fühlt sich nutzlos und minderwertig.

Aufgrund einer zufälligen Entde- ckung beschäftigt sich Valerie auch mit der Frage, ob sie unter Umstän- den einen Halbbruder habe, denn sie ist im Haus ihres Vaters unter ande- rem auf ein Foto mit einer Frau ge- stoßen, die möglicherweise eine au- ßereheliche Affäre ihres Vaters gewesen sein könnte. Tochter Pam wird währenddessen immer verhal- tensauffälliger und gerät in falsche Kreise. In der Schule schlägt sie sich mit einem anderen Mädchen und bricht diesem die Nase. Holger ist besorgt um seine Tochter und die Eltern möchten eine Überraschungs- party für Pam organisieren, sodass sie in Stuttgart leichter neue Freunde findet. Die Idee entpuppt sich jedoch als Schuss, der nach hinten losgeht, und allmählich wird Valerie der ei- gentliche Grund dafür klar: Pam schämt sich für ihre Kleinwüchsig- keit und hat Angst, in der Schule deshalb ausgelacht zu werden.

Im Laufe der Staffeln ändert sich ei- niges: Die Ehe zwischen Valerie und Holger hat längst zu kriseln begon- nen, später lassen sie sich schei- den. Valeries Kollege und Widersa- cher Dr. Lang verlässt die Klinik und Pam geht eines Tages nach Amster- dam, um ihr Studium aufzunehmen.

Seit September ist die Serie rund um die „Kinderärztin auf Augenhöhe“

mit neuen Folgen samstags um 19.25 Uhr im ZDF zu sehen.

Langsames Vergessen Der Be- griff Demenz kommt aus dem La- teinischen (de mente) und bedeutet

„ohne Geist“. Bei der Hirnleistungs- störung sind das Gedächtnis und die Denkfähigkeit beeinträchtigt. Man unterscheidet primäre und sekun- däre Formen der Erkrankung: Bei Ersteren entsteht der Krankheitspro- zess direkt im Gehirn, während sich die sekundäre Erkrankung als Folge einer anderen Erkrankung (wie bei- spielsweise einer Stoffwechselerkran- kung oder eines Hirntumors) entwi- ckelt. Demenz ist jedoch mehr als nur Vergesslichkeit, vielmehr handelt es sich um eine gestörte Orientie- rungs- und Lernfähigkeit, zusätzlich verändern sich das Sozialverhalten sowie die Persönlichkeit der Pati- enten. Betroffene leiden außerdem unter Stimmungsschwankungen, depressiven Verstimmungen, inne- rer Unruhe, Sprachstörungen oder motorischen Defiziten, auch körper- liche Beschwerden wie Verstopfun- gen oder eine Blasenschwäche be- gleiten eine Demenz nicht selten.

Belastend, insbesondere für Ange-

Dr. Klein

Die deutsche Krankenhausserie beschäftigt sich mit den beruflichen und privaten Ereignissen rund um die Kinderärztin Dr. Valerie Klein. Egal ob kleinwüchsig, schwul oder demenzkrank – in der Serie ist Anderssein ganz normal.

PRAXIS SERIEN SPOILERALARM

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Dezember 2017 | www.diepta.de

hörige, ist die begleitende Agnosie (Nicht-Wiedererkennen von Men- schen und Gegenständen). Wie in der Serie am Beispiel des Vaters von Dr. Klein dargestellt wird, haben De- menz-Kranke erhebliche Schwierig- keiten, ihren Alltag zu bewältigen und sind daher meist auf Betreuung angewiesen.

Häufi gste Demenz Der deutsche Arzt Alois Alzheimer beschrieb 1901 erstmals das Krankheitsbild an sei- ner Patientin Auguste Deter. Er di- agnostizierte Veränderungen an ihrem Gehirn, die bis heute typisch für diese Demenz-Form sind. Die Ursachen der Alzheimer-Krank- heit sind noch nicht eindeutig ge- klärt. Untersuchungen ergaben, dass Eiweißablagerungen (sogenannte Tau-Proteine und Ablagerungen des Eiweißes Beta-Amyloid) eine Rolle spielen. Auch eine veränderte Kon- zentration der Botenstoff e Acetyl- cholin und Glutamat trägt vermut- lich zum Krankheitsbild bei.

Die zweithäufi gste Form ist die vas- kuläre Demenz, eine Durchblu-

tungsstörung im Gehirn. Die Blut- gefäße verengen oder verschließen sich, sodass die Gehirnzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und absterben.

Bluthochdruck über viele Jahre, Ar- teriosklerose oder Vorhoffl immern erhöhen unter Umständen das Ri- siko einer vaskulären Demenz.

Klein aber oho! Unter Kleinwuchs, auch Mikrosomie genannt, versteht man ein von der Norm abweichen- des Körperlängenwachstum, des- sen Ursachen nur teilweise bekannt sind. Meist fällt er im Kleinkindalter oder im Zeitraum der Pubertät auf.

Einige Formen sind erblich bedingt und werden häufi g verdeckt weiter- gegeben. Beide Elternteile können also normal groß sein, aber dennoch die Anlagen für Mikrosomie besit- zen. Zu den pränatalen Auslösern der Störung gehören beispielsweise verschiedene Syndrome (wie das La- ron-Syndrom oder das Silver-Rus- sell-Syndrom), exogene Noxen (wie Alkohol oder Nikotin), eine fetale Mangelernährung oder ein familiär

bedingter Kleinwuchs. Postnatale Gründe für Kleinwuchs sind unter anderem Wachstumshormonstö- rungen, Anämien, Unterernährung, Stoff wechseldefekte sowie Chemo-, Kortison- oder Strahlentherapien.

Die Behandlung von Kleinwuchs ist von dessen Ursache abhängig. Liegt der Entwicklungsstörung eine un- zureichende Versorgung mit Nähr- stoff en zugrunde, sollten die Defi zite ausgeglichen werden. Ist die Balance an Hormonen gestört, verordnet der behandelnde Arzt nach Bestimmung des Hormonstatus eventuell Wachs- tumshormone. Diese Therapie ist allerdings nur solange möglich, wie sich das Skelett noch im Wachstum befindet, entsprechende Maßnah- men sind später nicht mehr erfolg- reich. ■

Martina Görz, PTA und Fachjournal istin

© Fernando Gregory / 123rf.com

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