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Die Blut-Hirn-Schranke

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Academic year: 2022

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ie Blutgefäße im

Ge hirn haben ins- gesamt eine Länge von 600 Kilome- tern. Auf dieser Strecke könn- ten theoretisch alle möglichen Substanzen, wie giftige Stoff- wechselendprodukte oder auch Krankheitserreger, den Blutkreislauf ver lassen und ins Hirn vordringen. Wenn es hier nicht eine sehr eff ektive Barriere gäbe: Die Blut-Hirn-Schranke.

Vorstellen kann man sie sich so: Jedes dieser Blutgefäße ist an seiner Innenwand mit En- dothelzellen ausgekleidet. Zwi- schen ihnen bestehen besonders feste Zellkontakte, die Tight Junctions. Sie schweißen diesen Überzug eng zu sammen und riegeln den Zugang für fremde Stoff e weitgehend ab.

Transportwege Im Grunde ist die Blut-Hirn-Schranke eine semipermeable Membran ohne Lücken und Spalten. Lipophile niedermolekulare Stoffe und Gase können die Membran durchaus passieren. So kann zum Beispiel Ethanol wegen seiner geringen Molekülgröße und einer gewissen Lipophi- lie entlang seines Konzen tra- tionsgradienten durch die li- pidhaltige Membran ins Hirn schlüpfen. Die Permeabilität ist vor allem für hydrophile Stoff e stark eingeschränkt. Ein weite- rer Faktor ist die Molekülgröße.

Um den Bedarf an lebenswich- tigen hydrophilen und großen Molekülen, wie Glucose, Ami- nosäuren oder Insulin zu de- cken beziehungsweise um Stoff wechselendprodukte zu eli- minieren, befi nden sich Trans- portsysteme in der Membran.

Spezielle Kanalproteine, die Aquaporine, erleichtern Was- sermolekülen den passiven Transport. Glucose und Amino- säuren werden über aktive, also Energie-verbrauchende, Trans- porter eingeschleust. Größere Moleküle, wie zum Beispiel Low Density Lipoprotein (LDL) bin- den an Rezeptoren und werden in Vesikeln auf die andere Seite der Membran transportiert.

Fluch und Segen zugleich Das System hat sich bewährt.

Unzählige schädliche Stoffe werden vom Hirn ferngehal- ten. Doch zugleich ist die Blut- Hirn-Schranke ein Fluch. Denn auch Arzneistoff e, die bei einer Erkrankung dem Gehirn helfen könnten, werden von ihr abge- wiesen. Nur besonders kleine und ausreichend lipophile Mo- leküle, darunter viele Antide-

pressiva, Antipsychotika und Schlafmittel, können sie pas- sieren. Die meisten Substanzen zur Behandlung von Hirner- krankungen scheitern, weil man keinen Zugang zum Ge- hirn hat. Eine Möglichkeit ist die Lipophilisierung eines Mo- leküls. Ein Beispiel: Während Morphin zwei und Codein eine Hydroxylgruppe besitzt und die beiden Opioide damit noch re- lativ schwer gehirngängig sind, kann der Diacetylester Heroin, bei dem beide Hydroxylgrup- pen verestert und damit lipo- philisiert wurden, alle Barrieren überwinden. Seine Aufnahme ins Gehirn ist 25-fach höher als die von Morphin. Die Strategie der Lipophilisierung funktio- niert allerdings nur für relativ kleine Moleküle. Bei größeren ist eine Diff usion nicht mehr möglich. An zahlreichen wei- teren Ansätzen, die Blut-Hirn- Schranke gezielt zu öff nen, wird derzeit geforscht. ■

Sabine Breuer, Apothekerin/Chefredaktion

Das Hirn ist ein ganz besonders sensibles Organ und muss vor allem

Fremden, was mit dem Blut herantransportiert wird, geschützt werden. Es klappt nicht immer. Wovon hängt die ZNS-Gängigkeit eines Stoff es ab?

PRAXIS WISSEN SIE ES NOCH?

Mit dieser Serie möch- ten wir Sie erinnern.

Und zwar an Dinge, die Sie damals in der

PTA-Schule gelernt,

aber inzwischen vielleicht nicht mehr parat haben. Jenes Wissen, das man nicht unbedingt täglich braucht, das jedoch die beratungsstarke PTA ausmacht.

© Spiderstock / iStockphoto.com

DIE PTA IN DER APOTHEKE | April 2018 | www.diepta.de

Die Blut-Hirn-Schranke

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