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Waldbau heute Nach Zeiten des Raubbaues und der Übernutzung der Wälder setzte Mitte des 18. und verstärkt zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine intensive Aufforstungstätigkeit

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Waldbau heute

Nach Zeiten des Raubbaues und der Übernutzung der Wälder setzte Mitte des 18. und verstärkt zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine intensive Aufforstungstätigkeit ein, die von einer geregelten Forstwirtschaft gelenkt wurde. Viele Waldstandorte waren im Hinblick auf ihre Bodenqualität so geschädigt, daß eine Aufforstung nur mit den anspruchslosen Nadelgehölzen möglich war. So kam es im Flachland weitflächig zur Aufforstung mit Kiefern und im Berg- und Hügelland zur Anlage ausgedehnter Fichtenforsten. Als Ergebnis dieser Tätigkeit werden auch heute noch ca 70% der ge- samten Waldfläche Deutschlands von Nadelgehölzen bedeckt. Die anfänglichen Hoffnungen auf hohe wirtschaftliche Erträge haben sich nicht in dem erwarteten Ausmaß erfüllt. Insektenbefall, Pilzkrankheiten, Windwurf und Waldbrände führten wiederholt zum Zusammenbruch der anfälligen Monokulturen.

Bewirtschaftungsformen

Das Aussehen und die Zusammensetzung der heutigen Wirtschaftswälder werden in starkem Maße durch die gegenwärtigen und historischen Bewirtschaftungformen (Betriebsarten) geprägt.

Nach der jeweiligen Betriebsart lassen sich Nieder-, Mittel- und Hochwald unterscheiden.

Niederwälder bildeten lange Zeit die vorherrschende Bewirtschaftungsform. Zur Erneuerung des Waldes nutzte man die Ausschlagsfähigkeit bestimmter Gehölze (Hainbuche, Esche, Linde, Erle, Weide und Eiche), die in der Lage sind, aus ihren Stümpfen neue Triebe (Stockausschläge) auszu- bilden. Rotbuche und Nadelhölzer sind dazu weniger gut befähigt. Die auf diese Weise bewirtschaf- teten Wälder wurden in Umtriebszeiten von 10 - 25 Jahren geschlagen. Die Niederwaldwirtschaft ist in der modernen Forstwirtschaft nur noch gelegentlich anzutreffen, z.B. an stark exponierten Hän- gen oder in Niedermooren.

Mittelwälder stellen eine Zwischenform von Niederwald und Hochwald dar. Ein mehr oder we- niger dichtes, aus Stockausschlägen und Sträuchern gebildetes, Unterholz wird von Kernwüchsen (d.h. Bäumen, die aus Samen entstanden sind) überragt. Mittelwälder besaßen früher als Hudewäl- der große Bedeutung, sind heute aber weitgehend durch Hochwälder ersetzt.

Die moderne Forstwirtschaft bevorzugt Hochwälder, weil diese wirtschaftlich ertragreicher sind und größere Mengen an Bauholz liefern. Zum Hochwald rechnet man alle Bestände, die als Kern- wüchse aus Samen (-kernen) hervorgegangen sind. Die Umtriebszeit beträgt bei der Fichte 80 -100 Jahre, bei der Rotbuche 120 - 140 und bei Eichen ca 200 Jahre.

In der Forstwirtschaft wird zwischen "Hieb" und "Schlag" unterschieden. Während man unter Hieb die Entnahme von Bäumen versteht, bezeichnet man mit Schlag die Fläche, auf der bestimmte Bewirtschaftungsmaßnahmen durchgeführt werden. Als Verjüngungsformen kommen im Waldbau Kahlschlag, Saumschlag, Schirmschlag, Femelschlag und Plenterung zur Anwendung. Beim "Kahl- hieb" werden die Bäume eines Bestandes gleichzeitig geschlagen. Auf dem entstandenen Kahl- schlag werden dann neue Bäume gepflanzt. Der Nachfolgebestand wird künstlich angelegt. Beim Schirmschlag erfolgt die Verjüngung allmählich und natürlich; im Schutz des aufgelichteten Be- standes oder unter den sogenannten Überhältern kann sich der neue Bestand entwickeln. Bei dieser Form der natürlichen Verjüngung wird die Fruktifikation (Fruchtbildung) des Altbestandes genutzt.

Der Plenterbetrieb zeichnet sich durch das gleichzeitige Vorkommen verschiedener Altersstufen aus. Zu seiner Bewirtschaftung werden dem Bestand einzelne Bäume entnommen. Vom Plenterbe- trieb unterscheidet sich der Femelbetrieb dadurch, daß man nicht einzelne Bäume, sondern ganze Baumgruppen aus dem Bestand entfernt.

Neben der weiteren wirtschaftlichen Nutzung unserer Wälder unter Grundsätzen des heutigen Waldbaues haben die Forstverwaltungen der verschiedenen Bundesländer damit begonnen, beson- dere Naturwaldreservate einzurichten. Naturwaldreservate sind Waldgebiete, die aus der Nutzung genommen wurden und sich ohne jegliche Beeinflussung durch den Menschen weiter entwickeln können. Hier sollen nach Möglichkeit alle für ein Gebiet typischen Pflanzengesellschaften, und nicht nur die gefährdeten, repräsentativ vertreten sein. Derartige Naturwaldparzellen besitzen aus Sicht des Natur und Landschaftschutzes einen hohen Stellenwert, weil hier eine große Vielfalt von Waldstrukturen entsteht, die es in den Wirtschaftswäldern nicht gibt. Außerdem können hier Ent- wicklungsprozesse studiert werden, die für das Verständnis des Ökosystems Wald wichtige Er- kenntnisse liefern.

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