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MUSIK FEST BERLIN Mahler Chamber Orchestra Sir George Benjamin. Benjamin Knussen Purcell Strawinsky. # MusikfestBerlin

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Academic year: 2022

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(1)

MUSIK FEST

BERLIN

In Zusammen arbeit mit

# MusikfestBerlin

Mahler Chamber Orchestra

Sir George Benjamin

Benjamin | Knussen | Purcell | Strawinsky

2.9.

2021

(2)
(3)

MUSIK FEST BERLIN

28.8.–

20.9.

2021

In Zusammenarbeit mit

(4)

Bitte schalten Sie Ihr Mobiltelefon vor Beginn des Konzerts aus.

Bitte beachten Sie, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.

Das Konzert wird von Deutschlandfunk Kultur am 2. September 2021 um 20:03 live übertragen.

Deutschlandfunk Kultur ist in Berlin über 89,6 MHz, Kabel 97,50, bundesweit über Satellit, DAB+ und über Livestream auf

deutschlandfunkkultur.de zu empfangen.

Das Konzert wird außerdem von der Digital Concert Hall am 2. September 2021 um 20:00 live gestreamt.

Als Aufzeichnung können Sie das Konzert ab 3. September 2021 auf Musikfest Berlin on Demand abrufen.

Mehr Informationen dazu finden Sie auf berlinerfestspiele.de/musikfest-ondemand.

Auch der dazu notwendige Festivalpass ist dort erhältlich.

(5)

Programm

S. 4

Instrumentation

S. 6

Paul Griffith

Von Vorbildern und Freundschaften

S. 10

Musikfest Berlin 2021 – Digitale Angebote

Künstler*innenbiografien | Musikfest Berlin on Demand

S. 15

Musikfest Berlin 2021 im Radio und online

S. 16

Musikfest Berlin 2021 Programmübersicht

S. 18

Impressum

S. 20

MUSIKFEST BERLIN 2021

Donnerstag

2. September

20:00 Uhr

(6)

Do / Thu, 2.9.

20:00

Philharmonie, Großer Saal

Mahler Chamber Orchestra

Oliver Knussen

( 1952 – 2018 )

The Way to Castle Yonder

( 1988 – 1990 ) für Orchester

Pot-pourri nach der Oper Higglety Pigglety Pop! op. 21a I The Journey to the Big White House

II Kleine Trauermusik III The Ride to Castle Yonder

Henry Purcell

( 1659 – 1695 )

/

George Benjamin

( *1960 )

Three Consorts

( 2021 )

Transkribiert für Kammerorchester von George Benjamin (2021)

I In Nomine of Six Parts II Fantazia 7

III Fantazia upon One Note

Igor Strawinsky

( 1882 – 1971 )

Movements

( 1958/59 ) für Klavier und Orchester

I Achtelnote = 120 – Meno mosso, Achtelnote = 72 II Viertelnote = 52

III Achtelnote = 72 IV Achtelnote = 80 V Achtelnote = 104

PROGRAMM

(7)

PROGRAMM

Mit freundlicher Unterstützung von Klangwert-Ensemble-Förderung der Aventis-Foundation, der Rudolf Augstein Stiftung sowie der Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung.

Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin.

George Benjamin

( *1960 )

Concerto for Orchestra

( 2019 – 2021 )

Kompositionsauftrag des Mahler Chamber Orchestra, gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung, und BBC Radio 3.

Deutsche Erstaufführung

Igor Strawinsky

Pulcinella Suite

( 1919/ 20, rev. 1949 ) für Orchester

I Sinfonia (Ouverture) II Serenata

III Scherzino – Allegretto – Andantino IV Tarantella

V Toccata

VI Gavotta con due variazioni VII Vivo

VIII Minuetto – Finale

Tamara Stefanovich

Klavier

Mahler Chamber Orchestra

Sir George Benjamin

Leitung

(8)

INSTRUMENTATION

Oliver Knussen

The Way to Castle Yonder

3 Flöten

Oboe Englischhorn 3 Klarinetten in B Fagott

Kontrafagott 4 Hörner 5 Posaunen

Schlagzeug (4 Spieler*innen):

1. Pauken, Kastagnetten, Röhrenglocken

2. Triangel, Tambourin, Hängendes Becken, Vibraphon (Motor nicht erforderlich), Pauken (geteilt mit Spieler*in 1)

3. Schlittenglocken, Tamtam, Hängendes Becken 4. Tamtam (geteilt mit Spieler*in 3), Hängendes Becken,

Glockenspiel, Röhrenglocken, Kleine Trommel (ohne Schnarrsaiten), Triangel, Vibraphon, Vibraslap, Basstrommel, Kastagnetten

Klavier Celesta Harfe

6 Violinen I, 6 Violinen II, 4 Violen, 4 Violoncelli, 4 Kontrabässe

Uraufführung: 15. Juni 1988 in Snape Maltings als Teil des 42. Aldeburgh Festival mit dem English Chamber Orchestra, dirigiert von Stewart Bedford.

Die Uraufführung der revidierten Version fand am 31.1.1991

in der Barbican Hall, London statt mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Michael Tilson Thomas.

(9)

INSTRUMENTATION

Henry Purcell / George Benjamin

Three Consorts

2 Flöten (auch Piccoloflöte) 2 Oboen

2 Klarinetten 2 Fagotte 2 Hörner 2 Trompeten 2 Posaunen

Schlagzeug (1 Spieler*in): Röhrenglocken, Koreanische Tempelglocken, Triangel 6 Violinen I, 6 Violinen II, 4 Violen, 4 Violoncelli, 2 Kontrabässe

Entstehungszeit: 2019 bis 2021

Uraufführung: Die Uraufführung fand am 30.8.2021 bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall in London mit dem Mahler Chamber Orchestra unter der Leitung von Sir George Benjamin statt.

Igor Strawinsky

Movements

für Klavier und Orchester 2 Flöten (2. auch Piccoloflöte) Oboe

Englischhorn Klarinette in B Bassklarinette in B 2 Fagotte

2 Trompeten in B 2 Tenorposaunen Bassposaune Harfe Celesta

6 Violinen I, 6 Violinen II, 4 Violen, 5 Violoncelli, 2 Kontrabässe

Entstehungszeit: Das Werk entstand 1958 –1959 als ein Auftragswerk des Züricher Industriellen Karl Weber für seine Frau,

die Konzertpianistin Margit Weber.

Uraufführung: 10. Januar 1960 in der Town Hall New York im Rahmen des Strawinsky Festivals unter der Leitung von Igor Strawinsky,

Solistin war die Pianistin Margit Weber, die Widmungsträgerin.

(10)

INSTRUMENTATION

(11)

INSTRUMENTATION

George Benjamin

Concerto for Orchestra

2 Flöten (auch Piccoloflöte) 2 Oboen (2. auch Englischhorn) 2 Klarinetten in A

Kontrabassklarinette in B 2 Fagotte

2 Hörner in F 2 Trompeten in B 3 Posaunen 1 Tuba

Schlagzeug (3 Spieler*innen):

1. Crotales, Gestimmte Kuhglocken, 2 Pauken 2. Hängendes Becken, 2 Bongos,

2 Kleine Trommeln, Große Trommel 3. Crotales. Gestimmte Kuhglocke, 2 Pauken

10 Violinen I, 8 Violinen II, 6 Violen, 5 Violoncelli, 3 Kontrabässe

Entstehungszeit: 2019 – 2021

Uraufführung: Die Uraufführung fand am 30.8.2021 bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall in London mit dem Mahler Chamber Orchestra unter der Leitung des Komponisten statt.

Das Concero for Orchestra ist ein Kompositionsauftrag des Mahler Chamber Orchestra, gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung, und BBC Radio 3.

Widmung: „Written in memory of my friend Oliver Knussen and dedicated to the Mahler Chamber Orchestra.“

Igor Strawinsky

Pulcinella Suite

2 Flöten (2. auch Piccoloflöte) 2 Oboen

2 Fagotte 2 Hörner in F 1 Trompete in C 1 Posaune Concertino:

Violine I, Violine II, Viola, Violoncello, Kontrabass Ripieno:

4 Violinen I, 4 Violinen II, 4 Violen, 3 Violoncelli, 3 Kontrabässe

Entstehungszeit: Die aus dem Ballett abgeleitete Pulcinella Suite wurde 1922 geschrieben.

Uraufführung: Die Uraufführung fand am 22. Dezember 1922 mit dem Boston Symphony Orchestra und Pierre Monteux in Boston statt.

Die Suite wurde 1949 und 1965 von Strawinsky überarbeitet.

(12)

Von Vorbildern und Freundschaften

G

eorge Benjamin versieht sein neues Konzert für Orchester mit folgender Widmung:

„Geschrieben in Erinnerung an meinen Freund Oliver Knussen“. Der Gedanke der Würdigung oder des aufeinander Bezugnehmens zieht sich durch das gesamte Konzert, das nicht nur mit einem Stück von Oliver Knussen selbst beginnt, sondern auch mit der Musik von zwei Komponisten fortgesetzt wird, die für Knussen, wie auch für Benjamin, wichtig waren: Igor Strawinsky und Henry Purcell.

Oliver Knussens The Way to Castle Yonder ist eine achtminütige Suite orchestraler Zwischenspiele aus seiner Oper Higglety Pigglety Pop! (1984/85) – die zweite, die er nach Kinderbüchern von Maurice Sendak komponierte. Die Hauptfigur ist Jennie, ein Sealyham-Terrier. Überzeugt davon, dass es im Leben mehr geben muss (wie sie in

ihrer Eröffnungsarie singt), begibt sie sich auf eine abenteuerliche Suche. Unterwegs trifft sie einen Kater, der als Milchmann arbeitet und sie mit zum Big White House nimmt, wo sie auf eine Anstellung hofft. Das Zwischenspiel dieser Szene baut auf Jennies Arie auf, deren wunderschön verschlun- genes, sich wandelndes Thema meisterhaft instrumentiert ist. Dann plötzlich erklingen die großen, farbigen Akkorde der Kleinen Trauer­

musik, die Jennie in einem Moment der Nieder- geschlagenheit begleiten. Schließlich gibt es – natürlich – ein Happy End, wenn Jennie, der Kater und andere neugewonnene Freunde zum Castle Yonder reiten. Hier wandelt sich die Musik aus Jennies Arie in eine rasende Toccata, wenn auch die Kleine Trauermusik noch durchscheint.

Knussen schuf diese Konzertsuite in den Jahren 1988 bis 1990.

ESSAY

In Knussens Musik verbindet sich eine gelegentlich tonale,

gelegentlich freitonale Sprache mit luxuriös funkelnder Instrumentation zu purem Schönklang, der wohl geeignet wäre, konservativen Hörern die Scheu vor der Moderne zu nehmen. Nach eigener Aussage hatte es ihm besonders die kleine Form angetan, in der „eine utopische Welt in wenigen Minuten hergestellt und erkundet wird“.

So präsentieren sich denn seine Werke vorwiegend als bunt­poetische,

(13)

ESSAY

George Benjamin und Henry Purcell

Etwas später, im Jahr 1995, bat Knussen seinen Freund George Benjamin, gemeinsam mit ihm anlässlich des dreihundertsten Todestages von Henry Purcell die Fantazias ihres gemeinsamen Vorbildes für die Instrumente von Olivier Mes- siaens Quatuor pour la fin du temps zu bearbeiten.

Benjamin entschied sich für die Fantazia 7, die er zum Kernstück eines Triptychons für Kammeror- chester, Three Consorts, machte.

„Diese Orchestrierungen“, schreibt er, „drücken meine intensive Verbundenheit mit dieser Musik aus, während sie gleichzeitig das Geflecht ihrer komplexen Polyphonie erforschen – und freilegen.

Die Vertonung von In Nomine 1 (einer von Purcells Beiträgen zu einer langjährigen britischen Tradi- tion, kontrapunktische Inventionen zu schreiben, die auf dem In Nomine-Teil einer Messe von John Taverner (1490 – 1545) basieren) ist archaisch im Ton, bis auf einen visionären Moment harmo- nischer Ruhe in der Mitte des Stücks. Der Cantus firmus wird in der Mitte des Aufbaus von hoque- tierten Blechblasinstrumenten übernommen. Mit seiner hypnotisierenden Verflechtung von Melodie- linien und Harmonie hat Fantazia 7 meinen Weg als Komponist geprägt. Das Orchester ist auf Streicher und ein Paar gedämpfter Hörner redu- ziert. Der musikalische Vordergrund wird an die vorderen Pulte abgegeben, während die übrigen Spieler*innen sie mit einem gedämpften Klang- teppich umgeben. Die Bearbeitung der Fantazia on One Note unterstreicht die bezaubernde Vielfalt an Stimmungen, die Purcell trotz der beständigen Präsenz eines statischen c vom ersten bis zum letzten Takt hervorzuzaubern vermag.“

Igor Strawinsky Movements

Strawinsky begann sein Klavier konzert Movements im Alter von sechsundsiebzig Jahren zu kompo- nieren. Zu dieser Zeit lebte er das kosmopolitische Leben eines großen Kompo nisten: Während der Entstehungszeit dieser zehn Minuten Musik von Juli 1958 bis August 1959 verbrachte er einen Arbeitsurlaub in Venedig, reiste für Konzerte durch Europa, hielt sich in New York auf, tourte durch Japan, erhielt einen Preis in Dänemark und be- suchte Santa Fe. Dennoch hatte Strawinsky ein offenes Ohr für die junge Komponist*innen- generation, vor allem Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen, auch wenn er ihre musikalischen Einflüsse ebenso behandelte wie einst die der Kom ponist*innen des 18. Jahrhunderts. Während er weiterhin der eigensinnige Künstler blieb, der er immer war, lieferten sie wichtige Anregungen, mit denen er seine Klangsprache erneuern konnte.

Movements besteht aus fünf Sätzen, die, der Dramaturgie schnell-langsam-mäßig-langsam- schnell folgend, Momentaufnahmen gleichen.

Durch vier Intermezzi, in denen das Klavier ver- stummt, werden die Sätze gleichsam unterbrochen wie verbunden. Der formalen Kompaktheit ent spricht die Besetzung: Die Orchestergröße orientiert sich an Mozart, allerdings ohne Hörner und Pauken, dafür mit Harfe und Celesta. Stets flackern in dem Werk nur einzelne Instrumenten- gruppen auf, mit einer Art Tutti nur in dem groß- zügigen letzten Zwischenspiel (in dieser Hinsicht ist die Suite aus Pulcinella recht ähnlich).

Durch und durch typisch für Strawinsky jedoch ist der rhythmische Schwung gleich von Beginn an. Charakteristisch sind auch die plötz- lichen Ausbrüche, etwa wenn die Trompeten zu Beginn eine Quinte anstoßen. Die erste Hälfte des

(14)

ESSAY

In gewisser Weise versucht dieses Werk, eine Spur der Energie, des Humors und des Geistes herauf- zubeschwören, die ich mit meinem Freund verbinde. Die Stimmung ist oft spielerisch, obwohl es sich gelegentlich in viel turbulenteres Terrain begibt.

Das Stück ist auch dem Mahler Chamber Orchestra gewidmet und wurde für dieses geschrieben – ein Ensemble, mit dem ich eine besonders enge Beziehung entwickelt habe. Es enthält wahr- scheinlich die virtuoseste Orchest rierung, die ich je in Angriff genommen habe, und in der jedes Instrument seinen Moment im Rampenlicht hat – daher der Titel.

Während der fast 18-minütigen Dauer, die fast vollständig in einem einzigen Tempo gestaltet ist, entwickelt sich eine große Vielfalt an instrumen- talen Erfindungen, die interagieren und sich über lagern. Lange, schwebende Linien weben einen Pfad durch kontrastierende Texturen, einige schnell und sprunghaft, andere dynamisch und treibend. Alle Instrumente schlüpfen in

mehrere Rollen – sowohl dramaturgisch als auch klang lich – innerhalb der Struktur, darunter eine flüchtige Solo Tuba, ausgefeilte Horn duos, sprudelnde Klarinetten und zwei polternde Paukenpaare. Am prominentesten sind die leidenschaftlichen ersten Violinen, die im ruhigen Schluss des Werks das letzte Wort haben.“

Igor Strawinsky und

Giovanni Battista Pergolesi

Das Programm schließt mit Strawinskys Pulcinella Suite, die zu einem Zeitpunkt in seinem Leben entstanden ist, der fast vierzig Jahre vor Movements liegt. 1919, nach fünf Jahren Arbeit an Les Noces, hatte er immer noch nicht die ideale Lösung für diese Ballettmusik gefunden. Der Krieg war vorbei und Sergej Diaghilew, der sofort ein neues Werk von ihm haben wollte, schlug ein Commedia Dell‘arte-Ballett vor, in dessen Mittelpunkt die ersten Satzes wird wiederholt, dann geht es in

einem langsameren Tempo weiter. Die Besetzung des ersten Zwischenspiels für Holzbläser kontras- tiert mit dem zweiten Satz, einer Nocturne für Klavier mit Solostreichern, Harfe und gedämpfter Trompete. Ebenso ist das zweite Zwischenspiel von Streichern besetzt, die im dritten Satz fehlen, und das dritte Zwischenspiel von Blechbläsern mit Fagott, die alle im vierten Satz wenig zum Einsatz kommen. Die Dramatik des Stücks entsteht aus Klang und Stille, aus Ideen und Instrumenten, die hereinplatzen, sich verflüchtigen und eingefangen werden. Die spät einsetzende Celesta scheint wie der Geist des Klaviers, und doch kehrt das Solo klavier auf ein letztes Wort zurück.

George Benjamin Concerto for Orchestra

Zu seinem neuen Werk Concerto for Orchestra schreibt George Benjamin folgendes:

„Dieses Konzert für Orchester wurde in Erin- nerung an Oliver Knussen geschrieben, mit dem ich 40 Jahre lang die engste Freundschaft pflegte.

Sein Tod im Jahr 2018 wurde in der Musikwelt allgemein betrauert; sein außergewöhnliches Talent als Komponist und Dirigent und seine Freundlichkeit und Großzügigkeit als Mensch sind unersetzlich.

(15)

ESSAY

zuvor Vincenzo Tommasini darum gebeten hatte, eine Partitur auf der Grundlage von Domenico Scarlatti-Sonaten zu erstellen.

Strawinsky jedoch sah sich zu diesem Zeit- punkt seines Lebens nicht als Arrangeur. Er beschränkte sich nicht auf die reine Orchestrie- rung, sondern veränderte das harmonische Grundschema, schnitt und fügte die Musik zusammen und gab ihr verblüffende neue Farben.

Dabei entdeckte er, was er seinen ‚Pass‘ zu einem langen Dialog mit früheren Stilen, Formen, Gattungen und Texturen nannte – zu dem, was allgemein als seine neoklassische Periode bekannt ist, die ganze drei Jahrzehnte dauerte.

Pergolesi erhielt ein neues Gesicht – doch wie sich herausstellte, verbarg sich dahinter noch jemand anderes. Das Material, das Diaghilew seinem Komponisten übergab, umfasste zwei Opern, die aus Manuskripten in Neapel kopiert worden waren, sowie Kopien von Instrumental- werken. Unter letzteren befand sich ein Satz von zwölf Triosonaten, die von einem Londoner Verleger als Werke von Pergolesi herausgebracht wurden, sich aber in den 1940er Jahren als das Werk eines venezianischen Komponisten namens Domenico Gallo, herausstellten. So gelangte der unbekannte Gallo durch die Verflechtungen des Schicksals – ein Verleger aus dem 18. Jahrhundert, ein Impresario des frühen 20. Jahrhunderts und ein großer Komponist – zu spätem Ruhm.

Strawinsky beendete seine Arbeit 1920 und das Ballett wurde am 15. Mai desselben Jahres an der Pariser Oper uraufgeführt, mit Bühnenbildern und Kostümen von Picasso. Die Konzertsuite wurde zwei Jahre später fertiggestellt und am 22. Dezember 1922 in Boston uraufgeführt, dirigiert von dem Mann, der neuneinhalb Jahre zuvor der Welt Le Sacre du Printemps vorgestellt hatte, Pierre Monteux.

Fast die Hälfte der Suite stammt aus Gallos Triosonaten (die Ouvertüre, das Scherzino, die Tarantella und das Finale), während die Toccata auf eine verfälschte Klaviersonate zurückgreift.

Die einzigen echten Pergolesi-Stücke sind die Serenata und das Minuetto, die aus den Opern stammen. Im Ballett hat Strawinsky die Gesangs- linien dieser Nummern beibehalten, in der Suite jedoch, die beinahe ein Konzert für Orchester ist, den Instrumenten übertragen.

Die eröffnende Sinfonia konfrontiert uns mit einem vorgetäuschten Orchester des achtzehnten Jahrhunderts mit Streichern, die ein Solo-Quintett spielen, zusammen mit paarweisen Oboen, Fagot ten und Hörnern. Ordnung und Gediegenheit kommen jedoch mit einer guten Portion Ironie daher. Die Oboe singt den größten Teil der folgen- den Serenata, abwechselnd mit der ersten Solo violine, und es kommen Flöten zum Ensemble hinzu. Buntfarben purzelt es dann durch den dritten Satz, der sich in drei Hauptabschnitte gliedert und dem die rasende Tarantella folgt. Bei der Toccata stoßen eine Trompete und eine Posaune zum Orchester. Die Gavotta ist aus- schließlich mit Bläsern besetzt. Posaune und Solokontrabass im nächsten Satz stellen womög- lich die Stimme – beziehungsweise Stimmen – von Pulcinella selbst dar, woraufhin das Minuetto allmählich alle Kräfte sammelt, um im Finale zu explodieren, das in strahlendem Sonnenschein dahinsaust.

Paul Griffith

Paul Griffith ist ein englischer Musik kritiker, Schrift steller und Librettist sowie Autor zahlreicher Bücher über zeitgenössische Musik und Musik geschichte. Er lehrte unter anderem am IRCAM, an den Universitäten in Oxford und Harvard und wurde für seine Leistungen mehrfach ausge zeichnet.

Übertragung ins Deutsche durch panthea.de

(16)

Philharmonie

Endddlichhh Endddlichhh Endddlichhh Endddlichhh Endddlichhh Endddlichhh

raschelt wieder jemand mit dem Programmheft!

Tickets für

September &

Oktober

(17)

Musikfest Berlin 2021 – Digitale Angebote

Musikfest Berlin on Demand Musikfest Berlin Digital

Gemeinsam mit der Digital Concert Hall der Berliner Philhamoniker präsentiert das Musikfest Berlin der Berliner Festspiele ausgewählte Konzerte online.

Livestreams der Veranstaltungen sind in der Digital Concert Hall verfügbar.

Falls Sie noch kein*e Abonnent*in der Digital Concert Hall sind, haben Sie die Möglichkeit, für 30 Tage ein Schnupperabo für 14,90 Euro abzuschließen.

Details unter digitalconcerthall.com

Aufzeichnungen können Sie auf der Website der Berliner Festspiele ansehen.

Mit unserem Festivalpass erhalten Sie ab 5 Euro Zugang zu allen Konzert- aufzeichnungen. Diese werden, wenn nicht anders angegeben, am Folgetag des Live-Konzerts um 16:00 Uhr veröffentlicht und sind dann bis zu 10 Tage abrufbar.

Die genauen Verfügbarkeits zeiträume und Details finden Sie unter berlinerfestspiele.de/musikfest-digital

All Eyes on …

In der Gesprächsreihe geben Künstler*innen des Musikfest Berlin 2021 Einblicke in ihre Arbeit. In kurzen Interviews erzählen zum Beispiel Cathy Milliken oder Michael Schiefel von ihren Projekten beim Festival, ihrer ersten Begegnung mit der Musik von Igor Strawinsky und wie Berlin in ihren Ohren klingt.

Alle Interviews finden Sie unter berlinerfestspiele.de/all-eyes-on

Journal und Digital Guide

Zum Festival ist ein Journal erschienen, in dem Sie Texte und Interviews mit Winrich Hopp, Heiner Goebbels und Cathy Milliken finden.

Das Heft liegt in der Philharmonie Berlin aus und steht als pdf auf berlinerfestspiele.de/musikfest-publikationen zum Download bereit.

Außerdem können Sie in unserem digitalen Guide durch zusätzliche Texte, Bilder und Videos mehr über die programmatischen Schwerpunkte und die Künstler*innen der diesjährigen Festivalausgabe erfahren:

berlinerfestspiele.de/musikfest-digital-guide

Künstler*innenbiografien

Ausführliche Biografien der am Musikfest Berlin 2021 beteiligten Interpret*innen, Orchester und Ensembles sowie der Komponist*innen haben wir für Sie auf unserer Website zusammengestellt. Sie finden sie unter:

und berlinerfestspiele.de/musikfest-bios

(18)

Deutschlandfunk Kultur – Die Sendetermine

1.9.

Mi 20:03 Gründungskonzert Bundesjugendchor Aufzeichnung vom 28.8.

2.9.

Do 20:03 Mahler Chamber Orchestra Live-Übertragung

5.9.

So 20:03 Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Aufzeichnung vom 4.9.

6.9.

Mo 20:03 Orchestre des Champs-Élysées

Collegium Vocale Gent Live-Übertragung

8.9.

Mi 20:03 Collegium Vocale Gent Live - zeitversetzt

Aufzeichnung vom Konzert um 17:00

14.9.

Di 20:03 Les Siècles Aufzeichnung vom 13.9.

19.9.

So 20:03 Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Rundfunkchor Berlin Live-Übertragung

21.9.

Di 20:03 Berliner Philharmoniker

Kirill Petrenko Aufzeichnung vom 17.9.

Folgende Konzerte werden aufgezeichnet und im Oktober gesendet.

Die Sendedaten stehen noch nicht fest und sind den Programminformationen des Senders zu entnehmen.

Concertgebouworkest Amsterdam Aufzeichnung vom 31.8.

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) Aufzeichnung vom 9.9.

RIAS Kammerchor Berlin

Kammerakademie Potsdam Aufzeichnung vom 15.9.

Deutschlandfunk Kultur ist in Berlin über 89,6 MHz, Kabel 97,50, bundesweit über Satellit, DAB+ und über Livestream auf deutschlandfunkkultur.de zu empfangen.

Kulturradio vom rbb – Die Sendetermine

Das Musikfest Berlin 2021

im Radio und online

(19)

Konzerte in der Digital Concert Hall und auf Musikfest Berlin on Demand

Digital Concert Hall Live-Übertragung

30.8.

Mo 20:00 Heiner Goebbels A House of Call

1.9.

Mi 20:00 Concertgebouworkest Amsterdam

2.9.

Do 20:00 Mahler Chamber Orchestra

3.9.

Fr 20:00 English Baroque Soloists / Monteverdi Choir

4.9.

Sa 19:00 Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

6.9.

Mo 20:00 Orchestre des Champs-Élysées Collegium Vocale Gent

7.9.

Di 20:00 London Symphony Orchestra

8.9.

Mi 20:00 Collegium Vocale Gent

9.9.

Do 20:00 Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)

12.9.

So 11:00 Ensemble Mini

13.9.

Mo 20:00 Les Siècles

Rundfunkchor Berlin

15.9.

Mi 21:00 RIAS Kammerchor Berlin Kammerakademie Potsdam

19.9.

So 20:00 Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Rundfunkchor Berlin

20.9.

Mo 20:00 Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker

digitalconcerthall.com und berlinerfestspiele.de/musikfest-ondemand

Die meisten Konzerte stehen nach dem Livestream am Folgetag ab 16:00 Uhr auf Musikfest Berlin on Demand zur Verfügung.

Nähere Informationen unter berlinerfestspiele.de/musikfest-ondemand

(20)

Sa

28.8.

Philharmonie 17:00

Gründungskonzert Bundesjugendchor Anne Kohler

Mo

30.8.

Philharmonie 20:00

Eröffnungskonzert

Heiner Goebbels: A House of Call UA Ensemble Modern Orchestra

Di

31.8.

Philharmonie 20:00

Concertgebouworkest Amsterdam Daniel Harding

Mi

1.9.

Philharmonie

20:00

Ensemble Modern Neuer Kammerchor Berlin

Cathy Milliken: Night Shift – The Rehearsal UA

Do

2.9.

Philharmonie

20:00

Mahler Chamber Orchestra Sir George Benjamin

Fr

3.9.

Philharmonie

20:00

English Baroque Soloists Monteverdi Choir John Eliot Gardiner

Sa

4.9.

Philharmonie

19:00

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Vladimir Jurowski

Kammermusiksaal 21:00

ENDOR

Anna Prohaska, Nicolas Altstaedt, Francesco Corti

So

5.9.

Philharmonie

11:30

Ensemble Musikfabrik I Porträt Ann Cleare Philharmonie

15:00

Ensemble Musikfabrik II Enno Poppe: Prozession rbb Sendesaal

17:00 & 21:00

Heiner Goebbels: Liberté d’action

David Bennent, Hermann Kretzschmar, Ueli Wiget

Konzerthaus Berlin 18:00 & 21:00

Konzerthausorchester Berlin Max Neufeld | Johannes Kalitzke Hoffmanns Erzählungen

Programmübersicht

(21)

Mi

8.9.

Kammermusiksaal 17:00 & 21:00

Collegium Vocale Gent Philippe Herreweghe

Philharmonie 20:00

Staatskapelle Berlin Martha Argerich Daniel Barenboim

Do

9.9.

Philharmonie

20:00

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) Ilan Volkov

Fr

10.9.

Philharmonie 20:00

Orchester und Chor der Deutschen Oper Berlin Donald Runnicles

Sa

11.9.

Kammermusiksaal 17:00

Pierre-Laurent Aimard Sweelinck | Kurtág | Andre Philharmonie

19:00

Berliner Philharmoniker Jakub Hrůša

Kammermusiksaal 21:00

Pierre-Laurent Aimard | Frank Reinecke Mark Andre

So

12.9.

Philharmonie 11:00

Ensemble Mini Joolz Gale Philharmonie

20:00

Berliner Philharmoniker Jakub Hrůša

Mo

13.9.

Philharmonie 20:00

Les Siècles

Rundfunkchor Berlin François-Xavier Roth

Mi

15.9.

Philharmonie 21:00

RIAS Kammerchor Berlin Kammerakademie Potsdam Justin Doyle

Do

16.9.

Kammermusiksaal 17:00 & 21:00

Faust | Horwitz & Friends

Igor Strawinsky: L‘Histoire du Soldat Philharmonie

20:00

Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko

Fr

17.9.

Philharmonie 20:00

Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko

Sa

18.9.

Philharmonie 19:00

Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko

So

19.9.

Philharmonie 20:00

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Robin Ticciati

Mo

20.9.

Philharmonie 20:00

Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker Matthias Pintscher

(22)

IMPRESSUM Musikfest Berlin

Ein Geschäftsbereich der

Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH

Intendant

Dr. Thomas Oberender

Kaufmännische Geschäftsführung

Charlotte Sieben

Leitung Kommunikation

Claudia Nola

Assistenz Kommunikation

Nina Kraus

Grafik

Christine Berkenhoff, Nafi Mirzaii

Internetredaktion

Frank Giesker (Leitung), Anne Müller. Benedikt Schwank (Studentischer Mitarbeiter)

Marketing

Gerlind Fichte,

Jan Heberlein, Susanne Held.

Amadé Victor Hölzinger &

Isabel Rojas

(Studentische*r Mitarbeiter*in)

Presse

Sara Franke, Anna-Lina Hinz, Patricia Hofmann.

Helena Bschaden

(Studentische Mitarbeiterin)

Projektmanagerin Digitalprojekte

Isabell Rauscher

Redaktion

Andrea Berger (Leitung), Dr. Barbara Barthelmes,

Julian Dittrich, Anne Phillips-Krug, Lucien Strauch

Social Media

Anna Neubauer. Dilan Çapan (Studentische Mitarbeiterin)

Ticket Office

Ingo Franke (Leitung),

Simone Erlein (Stellvertretende Leitung), Peter Decker, Frano Ivić,

Uwe Krey, Karsten Neßler, Maren Roos, Torsten Sommer, Sibylle Steffen, Alexa Stümpke

Guest Accomodation

Marc Völz (Leitung), Frauke Nissen

Protokoll und Partnerschaften

Jeruna Tiemann

Danke an alle Mitarbeiter*innen der Berliner Festspiele.

Adresse

Berliner Festspiele

Schaperstraße 24, 10719 Berlin

+ 49 30 254 89 0

info@berlinerfestspiele.de berlinerfestspiele.de

Gefördert durch Künstlerischer Leiter

Dr. Winrich Hopp

Organisation

Anke Buckentin (Leitung), Juliane Spence, Ina Steffan, Ivana-Elena Wirtz

Abendprogramm

Redaktion

Dr. Barbara Barthelmes, Julian Dittrich (Assistenz)

Lektorat

Anke Buckentin, Juliane Spence, Ivana-Elena Wirtz

Gestaltung

Christine Berkenhoff nach einem Entwurf von Eps51

Herstellung

Print Media Group GmbH, Leimen

Stand: 11. August 2021 Programm- und Besetzungs- änderungen vorbehalten

Berliner Festspiele

Förderer Berliner Festspiele / Musikfest Berlin

in Zusammenarbeit mit

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