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GIST-Management 2012 – Update zu Diagnostik und Therapie

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Die Behandlungserfolge bei gast ro - intestinalen Stromatumoren (GIST) mit Tyrosinkinasehemmern können als Paradebeispiel für die Kombi- nation von molekularer Diagnostik und zielgerichteter Therapie gelten.

Der Nachweis einer «gain of fun c - tion»-Mutation im cKIT-Gen erklärt die Liganden-unabhängige Dauer- aktivierung der Tyrosinkinase KIT, die für die ungehemmte Zellteilung bei GIST verantwortlich zeichnet.

Durch geeignete Substanzen wie Imatinib, welche die Tyrosin kinase blockieren, lässt sich das Tumor- wachstum gezielt hemmen.

RENATE WEBER

Noch bis vor wenigen Jahren war die Prognose nach GIST-Diagnose unge- wiss, es sei denn, man konnte den Tumor im Frühstadium im Gesunden operativ entfernen. Diese Tumoren sprachen weder auf eine konven - tionelle Chemo- noch auf die Radio - therapie an. Bei bis zu 50 Prozent der Patienten kam es zu Rezidiven und/

oder Metastasenbildung. Erst mit der Einführung von Imatinib bahnte sich eine revolutionäre Entwicklung an, mit dramatisch verbesserter Prognose.

Doch mit den neuen Erkenntnissen tauchten auch viele Fragen auf.

Risikobeurteilung bei GIST

Dr. Hans-Ulrich Schildhaus, Köln, er- läuterte kurz die molekularbiolo gi schen

Grundlagen und ging auf die Kriterien ein, welche das Progressionsrisiko defi- nieren (Ruptur, Tumorlokalisation und -grösse, Mitoserate). GIST mit c-KIT- Exon-11-Mutation sprechen zu 80 bis 90 Prozent auf eine Therapie mit täg- lich 400 mg Imatinib an. Liegt die ge- netische Veränderung im Exon-9, er- zielt man bei fast der Hälfte der Patien- ten durch Verdoppelung der Tagesdosis noch eine Response. Von einer primären Imatinib resistenz muss beim Wildtyp ausgegangen werden sowie bei der Exon-18-Mutation im PDGFR-Gen (Platelet derived growth factor receptor).

Bei einer Tumorgrösse < 2 cm und einer Mitoserate < 5 per 50 HPF ist das Pro- gressionsrisiko – unabhängig von der GIST-Lokalisation – vernachlässigbar gering. Bei gleicher Mitoserate und stei- gender Tumorgrösse gewinnt die Loka- lisation zunehmend an Bedeutung:

Während ein GIST der Magenwand

> 10 cm noch ein moderates Progres - sions risiko von etwa 10 Prozent auf- weist, besteht mit denselben Tumor - parametern ein hohes Progressions - risiko bei Lokalisation im Duodenum, Jejunum/Ileum oder Rektum. Bei einer Mitoserate > 5/50 ist das Risiko unab- hängig von der Lokalisation hoch; eine Ausnahme stellen hier lediglich Magen- GIST unter 5 cm dar.

First-Line-Therapie mit Imatinib Patienten mit nicht resezierbaren oder metastasierten GIST und entsprechen- dem Mutationsmuster können von der Therapie mit Imatinib profitieren. Bei Vorliegen einer c-KIT-Exon-11-Muta- tion erzielt man eine exzellente Re- sponserate, und auch bei ungünstige- ren Voraussetzungen (Exon-9-Muta- tion) lässt sich – durch Dosiserhöhung auf 800 mg Imatinib – eine beachtliche Response erzielen. Eine adjuvante The- rapie mit Imatinib biete sich nach der

chirurgischen Intervention an, wenn die Risikostratifizierung ein relevantes Rezidivrisiko erkennen lasse, erklärte Prof. Dr. Jean-Yves Blay, Lyon. Im neo- adjuvanten Setting hat sich Imatinib ebenfalls bewährt: Durch eine Therapie über 6 bis 12 Monate kann es gelingen, den Tumor so weit zu verkleinern, dass er operiert werden kann.

Management der Progression nach Imatinib

Bei fortgeschrittenen GIST nach Imati- nibversagen trotz Dosiseskalation auf 800 mg oder einer (selten zu beobach- tenden) Unverträglichkeit kommt als Standard-Zweitlinientherapie Sunitinib infrage. PD Dr. Peter Reichardt, Berlin, wies darauf hin, dass inzwischen eine ganze Reihe von Biologika auf ihre Eig- nung für die Therapie bei fortgeschrit- tenen GIST in Studien untersucht wor- den sei. Nach Versagen von Imatinib und Sunitinib bietet sich als Dritt- linientherapie Regorafenib an, und in vier ter Linie Sorafenib. Mit diesen Tyrosinkinasehemmern lassen sich bei einem Teil der Patienten das progres - sionsfreie Überleben und das Gesamt- überleben verlängern. Als vielver spr e - chende Drittlinientherapie wird momen- tan die Kombination von Imatinib plus Everolimus (mTOR-Hemmer) in Stu-

dien untersucht. ❖

Renate Weber

BERICHT

636

ARS MEDICI 12 2013

20. United European Gastroenterology Week

«Biology and Treatment of GISTs»

Amsterdam, 20. bis 24. Oktober 2012

GIST-Management 2012 – Update zu Diagnostik und Therapie

Der Durchbruch gelang mit dem Tyrosinkinasehemmer Imatinib

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