von Paul Kunitzsch, Köln
Kürzlich konnte ich in dieser Zeitschrift^ den „Uber hermetis de stellis
beibeniis", einen kleinen, aber stark verbreiteten und viel zitierten
mittelalterlichen Traktat zur Pixsternastrologie mit einem antiken
astrologischen Text identifizieren. Der mittelalterliche lateinische Trak¬
tat ist aus einer arabischen Zwischenstufe übersetzt ; die arabische Text¬
fassung selbst war jedoch bisher noch nicbt aufgefunden.
Soeben stieß nun Herr Dr. M. Ullmann, Tübingen, bei arabischen
Handschriftenstudien in Dublin zufäUig auf einen hermetischen astro¬
logischen Text, den er mir unverzüglich mitteUte und freundlichst zur
näheren Untersuchung überließt.
Die Untersuchung ergab, daß hier tatsächlich ein Exemplar der arabi¬
schen Fassung jener (pseudo)-hermeti8chen Schrift über die ,,stellae
beibeniae" zu Tage getreten ist. Damit ist eine weitere Lücke in der Er¬
forschung der mittelalterlichen Übersetzungsliteratur und ihrer QueUen
geschlossen. Es verlohnt sich daher, hier ergänzend zu jenem früheren
Artikel die wichtigsten Einzelheiten im Vergleich zwischen der lateini¬
schen und der arabischen Fassung mitzuteilen.
Der arabische Text steht in der Handschrift Nr. 5399 der Chester
Beatty Library in Dublin, auf fol. 206^—208^. Hier bricht er, fast genau
in der Mitte, gegen Ende der Gruppe ,, Jupiter + Saturn" ab; damit
sind die Sterne 1—16 der in jenem ersten ArtUsel auf S. 70 tabeUarisch
edierten Zusammenstellung erfaßt. Vermutlich handelt es sich um eine
einfache Verschiebung einiger Lagen, so daß die zweite Hälfte des Trak¬
tats möglicherweise an einer anderen SteUe innerhalb der Handschrift
existiert.
Die Überschrift lautet: hädä kitäb wada'ahü Hermes ra's al-hukamä'
[vgl. lat. : Uber hermetis capitis omnium philosophorum (h)] wa-ntahalahü
[ms mit h statt h] wa-ntagabahü wa-mtahanahü min asrär an-nujüm
„Das ist ein Buch, das Hermes, das Oberhaupt der Weisen, verfaßt hat.
Er wählte und sammelte und sichtete es aus aus den Geheimnissen der
Sterne".
1 Bd. 118, 1968, S. 62—74.
" Auch die Beschaffung der entsprechenden Mikrofotos besorgte Herr Dr.
Ullmann, wofür ich ihm auch an dieser Stelle meinen Dank ausspreche.
Neues zum „liber hermetis de stellis beibeniis" 127
Der Wortlaut der Uberschrift ist nur teilweise identisch mit der latei¬
nischen Formulierung, der Text selbst jedoch stimmt vollkommen über¬
ein. Incipit : anä wäsif laka min amr as-sa'äda ... = lat. ego dicam vobis
de rebus fortune ....
Die Bezeichnung der „stellae beibeniae" wird überaU ausnahmslos
(al-)bäbäni{ya) geschrieben. Die ursprüngliche persische Form biyäbäni^
ist hier also völlig verdrängt.
Der Planet Mars wird meist mit dem persischen Namen bahräm und
nur zweimal mit seinem arabischen Namen al-mirrih bezeichnet, was
wohl als weiteres Überbleibsel einer ehemals persischen Vorstufe ge¬
wertet werden darf*.
In der Beschreibung der Sterne sind die Koordinaten stets in Worten
ausgeschrieben. Zu Stem 10 und 11 hat die arabische Handschrift kor¬
rektere Längenwerte (ß^SO bzw. 7''30) als die beiden lateinischen Quellen.
Die Breiten werden nicht in Grad angegeben, sondem es wird, genau
wie aucb im Lateinischen, immer nur die Himmelshälfte ,, südlich" bzw.
,, nördlich" vermerkt; dabei schreibt die Handschrift konsequent statt
^anubi ,, südlich" schlecht und offenbar unerkannt (bei Stern 3 sogar
e:^), und statt samäli ..nördlich" immer (Sterne 9, 12, 13, 15).
' Cf. hierzu außer den in jenem ersten Artikel S. 63 f. zitierten Stellen noch
B. Dorn, Drei . . . astronomische Instrumente mit arabischen Inschriften,
Mömoires de l'Acadömie Impör. des Sciences de St. Pdtersbourg, Vlle sörie,
tome IX, No. 1 (1865), S. 139 und dio dort erwähnten Quellen: Mullä Mu¬
zaffar, persische Bearbeitung der Bist bäb von Nizäm ad-Din 'Abd al-'Ali
al-Bargandi, lith. Teheran 1276 = 1859 (s. dort S. 101, Anm. 1); Freytag,
Lex. I 180b s.r. byn: al-kawäkib al-bayäbäntyät (Dorn falsch «^jLjLüJl); A
Dictionary of Technical Terms used in the Sciences of the Musulmans, ed. by
Mawlawies Mob. Wajih, Abd Al-Haqq and Gholam Kadir, under tho super¬
intendence of Dr. A. Sprenger and W. Nassau Lees, 1862, S. 1243 (leg. 1245).
Herr Dr. Ullmann macht mich noch darauf aufmerksam, daß schon 1942
(vor Carmody also) P. Kraus den Ausdruck al-bayäbänlya als
Bezeichnung der „Fixsterne" bei Öäbir festgestellt hat {Jäbir b. Hayyän,
vol. II, S. 285, Anm. 1). Erwähnenswert ist bei dieser Gelegenheit endlich
ebenfalls der Titel einer angeblichen hermetischen Schrift {risäla) „Harb
al-kawäkib al-barbäwiya", zitiert in dem alchemistischen Werk Kitäb al-
'ilm al-muktasab von Abü 1- Qäsim Muhammad ibn Ahmad al-'Iräqi, ed. u.
übers. E.J. Holmyard, Paris 1923, Text S. 45, uit. — 46, 1 = Übers. S. 50:
„The War of the Egyptian Stars"; aufgegriffen von J. Ruska, Tabula
Smaragdina, Heidelberg 1926, S. 58 („Krieg oder Kampf der Tempelsteme").
Es muß dahingestellt bleiben, ob hierin die Lesung al-barbäwiya (Adjektiv
zu arab. barbä ,, (heidnischer) Tempel", aus kopt. p'erpe; cf. die Wörter¬
bücher von DozY und BEACuiiRB-CHOUEMi-DBNizEAu, sowie die Artikel
,,al-Barbä" in der alten und der neuen Ausgabe der Encyclopaedia of Islam)
echt ist oder ob damit ursprünglich die hermetischen kawäkib al-bäbäniya
bzw. al-biyäbäniya, „die Fixsterne", gemeint waren.
* Der lateinische Text übersetzt beide Ausdrücke gleichermaßen nüt mars.
Diese Angaben verhalten sich außer bei Stem 1, 8 und 13 stets entgegen¬
gesetzt zur astronomischen Wirklichkeit. Der Terminus für die „Größe"
{exaltatio) der Steme ist in der Tat Saraf (cf. jenen Artikel S. 73f., Fn. 52).
Die eigenartigen unkenntlichen Namen, die einige der Steme in der
lateinischen Version tragen, sind ebenso auch m der arabischen Fassung
vorhanden. Sie sind hier indes genauso unkenntlich wie dort! Es lassen
sich darin weder arabische, nocb persische, noch griechische Gestim-
namen erkennen. Im einzelnen lauten sie wie folgt :
Stem 1: ■»—^. Der lateinische Übersetzer transkribierte hasset [H], d.h.
er las in seiner Vorlage hsyd. Die Schreibung alhaiselh in h ist sekundär
durch Vorsetzung von al- in den schematisierten Typ arabischer
Fremdwörter umgeformt worden. Eine Beziehung zum arabischen
Namen von a Vir, {as-simäk) al-a'zal, besteht also, wie nunmehr
erwiesen ist, nicht!* Eine sinnvolle Lesung des arabischen Schrift¬
zuges »- ergibt sich nicht. Da das Wort aus einer persischen
Vorstufe übernommen ist, kann der erste Buchstabe ursprünglich
kein h gewesen sein, sondern entweder j oder h. Eine Lesung
Öam^id (der sagenhafte erste König der Perser) kommt nicht in
Frage, da dies semasiologiseh sinnlos wäre und da die Handschrift
die drei Zähne der Buchstaben sin und Sin immer sorgfältig aus¬
schreibt und niemals bloß durch eine gestreckte glatte Linie andeutet.
Stem 2: öLi (dem k fehlt die Schrägbaste oben rechts). Der lateinische
Übersetzer transkribierte kirnen [H; so hier besser zu lesen .statt
hritnen, wie in ZDMG 118 notiert], d.h. er las den Schriftzug kym'n.
Richtige Lesung und Bedeutung sind völhg ungewiß {kiyän kann
,,Stem" bedeuten, cf. Vullers, Lexicon Persico-Latinum, s.v.).
Die — richtige — astronomische Gleichsetzung mit vultur cadens
(= an-nasr al-wäqi') = a Lyr ist in der arabischen Handsehrift nicht
vorbanden.
Stem 3: JjA— . Der lateiniscbe Übersetzer transkribierte siduli [H],
d.h. er las den Schriftzug sydwl. Richtige Lesung und Bedeutung
des Wortes ungewiß. Die astronomische Gleichsetzung mit cauda
galine {= danab ad-dajäga) = a Cyg ist in der arabischen Hand¬
schrift nicht vorbanden. Diesem Stem fügt der arabische Text noch
eine spezielle astrologische Definition hinzu: sahm as-sa'äda alladi
yuqälu lahü jojI^^JI = lat. [nur H] et significat partem fortune
que dicitur super omnibus esse (der unkenntliche Eigeimame ist
hier als Infinitiv super omnibus esse" übersetzt).
' Damit erübrigt sich die provisorische Gleichsetzung von alhaiselh mit
alaizel, alafelh {= al-a'zal) bei P. Kunitzsch, Arabische Sternnamen in
Europa, Wiesbaden 1959, S. 147.
Neues zum „liber hermetis de stellis beibeniis" 129
Stern 4: ji-U^ (weiter unten in den astrologischen Auslegungen noch
einmal als: j^-U j-JI). Der lateinische Übersetzer transkribierte
cirnecir, d.h. er las den ersten Bestandteil des Namens als cir =
arab. sirr „Geheimnis", den zweiten als mäsir. Der erste Teil könnte jedoch eher pers. sar ,,Kopf, Anfang" zu lesen sein. Die Bedeutung des Ganzen ist ungewiß.
Stern 5: In den beiden lateinischen Quellen unzulänglich überliefert
und daher von mir als leeres Duplikat gedeutet. In der arabischen
Handschrift ist es jedoch ein richtiger, voU zu zählender Stern;
Name: ^ jo, Länge Psc 27'0 [die Stelle der Gradzahl in H leer
gelassen ; h hat Psc 29''0] ; zweiter Größe ; Breitenangabe im Arabi¬
schen und in H weggelassen, h : septentrionalis ; Temperament Jupiter
imd Merkur (diese Gruppe umfaßt damit also drei Sterne). Lesung
und Bedeutung des Namens sind ungewiß. Die astronomische Gleich¬
setzung mit humerus equi (= mankib al-faras) = ß Peg in den latei¬
nischen QueUen ist falsch ; dieser Stern ist vielmehr in der Liste als
Nr. 24 vertreten. Den in der arabischen Handschrift verzeichneten
Namen hat die lateinische Übersetzung als einzigen nicht transkri¬
biert. Eine eindeutige astronomische Identifikation aus den Koordi¬
naten ergibt sich nicht (theoretisch käme in Frage S And, dessen
Länge bei Ptolemäus Psc 25''20 ist; die Zunahme um 3''40 würde
auf die in h notierte Länge von Psc 29''0 führen. Doch dürfte dieser
insignifikante Stern dritter Größe hier schwerlich gemeint sein).
Stern 6: jUy. Der lateinische Übersetzer transkribierte barchat [H],
d. h. er las den Schriftzug bargäd. Die richtige Lesung und Bedeutung sind ungewiß.
Stern 11: Ohne Namen, aber astronomisch gleichgesetzt mit al-wäqi'
(wa-huwa l-wäqi'), d.i. der einheimische arabische Name von a Lyr.
Das ist jedoch falsch, da dieser Stern bereits oben als Nr. 2 vor¬
kommt; hier handelt es sich um an-nasr at-täHr (= lat. miUur volans)
= a Aql. Die lateinischen QueUen haben die richtige Bezeichnung
vultur volans. Im Arabischen liegt offenbar eine Verwechslung der
beiden nasr (al-wäqi' und at-täHr) vor.
Stern 16: yJI. Der lateinische Übersetzer transkribierte alabra [H], d.h.
er las den Schriftzug al-'br. Im Rahmen des hier aUenthalben beob¬
achteten textgeschichtlichen Zusammenhanges kann es sich dabei
nicht um ein arabisches Wort handeln; daher kann am Anfang nicht
der arabische Artikel al- stehen (die entsprechenden Schriftzeichen
wären entweder beiseite zu lassen, oder aber es verbergen sich da¬
hinter rudimentäre Bestandteile des eigentlichen nichtarabischen
Namens); das ' müßte ebenfalls ursprünglich ein anderer, nicht
spezifisch arabischer Laut gewesen sein. Andererseits ist zu beach-
0 ZDMG 120/1
ten, daß der Stern a Aur den griechischen Eigennamen At^, Capella trägt, den die arabischen Almagest- Versionen als cd-'anz ,, Ziege"
(lat. Almagest: hircus) übertragen. Der oben zitierte Schriftzug
könnte sehr gut dieses arabische Wort al-'anz darstellen, das in
diesem FaUe allerdings erst sekundär aus anderen arabischen Texten
hierher übemommen sein müßte, da eine persische Zwischenüber-
setzung kaum hierauf geführt haben würde.
Der Wert dieses neuentdeckten arabischen Textstückes ist zwiefach:
Auf den EinzelfaU bezogen, haben wir damit die dritte Version jenes
astrologischen Traktats über die dreißig Xa(i,-pol £pz<; gewonnen:
nach der antik-hellenistischen und der mittelalterlich-lateinischen Fas¬
simg nun auch die arabische, aus der jene lateiniscbe hervorgegangen
ist. Die bereits vorher getroffene Annahme eines mittelpersischen Zwi¬
schengliedes zwischen der antik-hellenistischen und der arabiscben Fas¬
sung erfährt aus verschiedenen Einzelheiten der arabischen Übersetzung
weitere Stützung.
GenereU gesehen, kann dieser arabische Hermes-Text dazu beitragen,
vorliegende isolierte Stücke der Übersetzungsliteratur mit wesentlich
mehr Zutrauen zu betrachten. Wie sich in diesem Fall zu dem obskur
anmutenden ,,liber hermetis de stellis beibeniis" tatsächlich das arabische
Original angefunden bat, in dem dann auch gewisse unverständliche
Einzelheiten nachweisbar sind, so kann man ohne weiteres davon aus¬
gehen, daß auch andere ähnliche ungewöhnliche und problematische
Texte auf sicheren QueUen beruhen, die freilich im Einzelfall immer nur
ein glücklicher ZufaU zu Tage fördern wird.
Was übrigens die mittelpersische Etappe zwischen antik-heUenistischen
und arabischen Texten anbetrifft, so ist unsere konkrete Kenntnis von
direkten Einzelheiten daraus bisher noch mebr als dürftig. Aber es liegen
immerbin auf verschiedenen Gebieten sehr konkrete Hinweise vor (z.B.
die Geoponika/^Äa-Literatur ; astronomische Tafelliteratur — zij aS-
Sahriyär; Teukrosfragmente in Abü Ma'Sars Kitäb al-madhal al-kabir;
etc.), und es wäre besonders wünschenswert, wenn die Forschung zu¬
künftig gerade diesem bisher aUzu stiefmütterlich behandelten Teilge¬
biet der Übersetzungshteratur mebr Aufmerksamkeit widmen würde.
Mit nützlichen Ergebnissen ist sicher zu rechnen.
Namenkundhch sind wir durcb die Entdeckung des arabischen Textes
insofem einen Schritt weiter gekommen, als wir die Transkriptionen der
lateinischen QueUen (vor allem der Handschrift H) voU bestätigt finden.
Doch gibt uns andererseits auch die arabische Schreibweise keinen zu¬
verlässigen Hinweis auf die exakte Form und Bedeutung jener seltsamen,
von aUen bekannten Traditionen abweichenden Bezeichnungen.
bKa'-brgyad ran-byun -raii-sar,
ein rJogs-c'en — Tantra
Von Eva Neumaieb, München
Emführung m die nachfolgenden Texte :
In der tibetologischen Fachliteratur wurde öfters der dubiose Charakter
der Lehren Padma-'byun-gnas (Padma-sambhava) hervorgehoben^. Das
negative Urteil gründet meist in der von Vorurteilen behafteten Darstel¬
limg des 6'os-byun des dOe-lugs-fa 8um-pa-mk'an-po (1704—1777). Sein
6'oa-byun mit dem Titel „dPag-bsam-ljon-bzan" fand vor allem durch die
aufgeschlüsselte und mit Indices versehene Ausgabe von Sarat Chandra
Das* weite Verbreitung. So spiegelt sich seine ablehnende Haltung gegen¬
über der Lehre Padma-'byun-gnas und den rSin-ma-pa in der Fach¬
literatur wider. TüCCi gibt in Tibetan Painted Scrolls S. 87 kurz einen
mam-t'ar Padma-'byun-gnas, wie er nach den Rekonstruktionsversuchen
Sum-pa-mk'an-pos ausseben müßte, wieder und fährt fort: ,,As may be
seen, Sum-pa-mk'an-pa greatly reduces Padmasambhava's myth and
makes him to a mere siddha, particularly given over to magic arts, restless,
vindictive, who anyhow remained in Tibet too short a time to leave
lasting traces of his activity there." Es wird nicht nur die Person Padma-
'byun-gnas kritisiert, sondern auch die von den rSin-ma-pa für authen¬
tisch ausgegebenen Texte. Icb darf wiederum Tücci^ zitieren : "The rBin-
ma-pa found their doetrine on a vast collection of Tantric texts, whose
character is prevalent magical, revealed, according to tradition, by the
mK'a'-'gro-ma. But the other schools refuse to accept them as authentic
and consider them to have concocted in the course of time by lay exorcist
{k'yim snags) on the basis of an unorthodox tradition and with the in¬
sertion of many Bon elements (SP p. 176). They form a collection called
rGyud-abum, which enjoys great authority witb the "Ancients". The
rSin-ma-pa are divided into two main currents : the true rSin-ma-pa who
represent the less learned section, mostly given to exorcisms and works
of magic; for tbis reason its followers are commonly called snags-pa, "ex¬
orcists". The other current, boasting great figures of masters and ascetics,
^ Tucoi, G. Tihetan Painted Scrolls. 1949, p. 113 "Moreover these books (i.e.
gTer-ma) contained many things which sounded heretical to the other
schools". 2 Calcutta 1908.
» Tibetan Painted Scrolls (abgekürzt: TPS). 1949, p. 88.
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