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DRAUSSEN

MYTHOS SPREEPARK

UNBEKANNTE EINBLICKE VON GANZ FRÜHER

BIS HEUTE

KUNST IM SCHLOSS

WIE IN BIESDORF EINE KUNSTINSTITUTION

ENTSTEHT

BAHNBRECHENDE NATUR

NEUE AUSSTELLUNG IM NATUR-PARK SCHÖNE-

BERGER SÜDGELÄNDE

NEUE PERSPEKTIVEN FÜR BERLIN!

WIE DIE IGA 2017 DIE STADT VERÄNDERN WIRD D A S M A G A Z I N D E R G R Ü N B E R L I N G R U P P E

SOMMER 2017

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D R A U S S E N D A S M A G A Z I N D E R G R Ü N B E R L I N G R U P P E 3 in Berlin ist es im Sommer draußen be-

kanntlich am schönsten. Mit unserem neuen Magazin DRAUSSEN möchten wir Sie einladen, neue Orte in Berlin zu ent- decken. Dazu liefern wir Bilder und Hin- tergrundinformationen, die den Blick für unsere Parkanlagen und die Infrastruktur- projekte der Grün Berlin Gruppe schärfen.

Schwerpunktthema in diesem Heft ist die Internationale Gartenausstellung Berlin 2017 (kurz IGA) in Marzahn-Hellersdorf.

Mit der Erweiterung der Gärten der Welt und der Neugestaltung des Kienbergs wurde hier ein neuer Erholungsraum ge- schaffen, der den Bezirk aus der Periphe- rie stärker ins Zentrum rückt und gleich- zeitig Sichtweisen verändert. Wir stellen Ihnen neben den Highlights der IGA Berlin 2017 auch die Arbeit der Volunteers vor, zeigen den perfekten Tag für Familien auf dem IGA-Gelände und sagen Ihnen, warum Marzahn-Hellersdorf der ideale Standort für die IGA ist.

„Bahnbrechende Natur“ präsentieren wir im Natur-Park Schöneberger Südgelände in einer neuen Ausstellung mit 30 Schau- tafeln, und die Historie des Spreeparks ha- ben wir mit einer 128-seitigen Expertise aufgearbeitet, die neue Ein- und Ansich- ten aus der 1000-jährigen Geschichte des Spreepark-Areals liefert.

Mit rund 12.000 Besucherinnen und Besu- chern ist die Veranstaltung „Feuerblumen und Klassik Open Air“ im Britzer Garten jedes Jahr ein Highlight in unserem Pro- grammkalender. Gemeinsam mit den Pyro-Technikern werfen wir einen Blick hinter die Kulissen des musiksynchronen Abschlussfeuerwerks.

Wenn Sie vielleicht häufiger Alt-Biesdorf Ecke Blumberger Damm im Stau stehen, nehmen Sie sich doch mal die Zeit, um einen Blick hinter die Mauern von Schloss Biesdorf zu werfen. Dort erwartet Sie mit dem 2016 eröffneten Zentrum für Kunst im öffentlichen Raum eine neue Kunstinsti- tution mit überregionalem Charakter und eine überraschende neue Ausstellung.

Zum Abschluss nehmen wir Sie bei einem Wildkräuterspaziergang durch den preis- gekrönten Botanischen Volkspark Blanken- felde-Pankow mit auf eine Entdeckungsrei- se für Ihre Geschmacksnerven.

Weitere Informationen zu aktuellen Veran- staltungen und Projekten der Grün Berlin Gruppe erhalten Sie natürlich auch online unter www.gruen-berlin.de.

Wir sehen uns draußen,

Ihr Grün Berlin-Team

Unser Mehr für Berlin:

Wir schaffen Raum zum Leben.

mehr-stadt-mehr-leben.de

Berlin gestalten , Quartiere entw Nachbarschaft ickeln, pflegen. Das m degewo. acht

DU_degewo_gruenBerlin_Magazin_195x260.indd 1 27.06.2017 17:20:35

Liebe Leserinnen und Leser,

Titelfoto: Dominik Butzmann; Foto: Thomas Uhlemann / pressefoto-uhlemann.de

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D R A U S S E N D A S M A G A Z I N D E R G R Ü N B E R L I N G R U P P E 5

4 D A S M A G A Z I N D E R G R Ü N B E R L I N G R U P P E D R A U S S E N

VERSTEHEN

ERLEBEN

ENTDECKEN

– Die Open-Air-Ausstellung „Bahnbrechende Natur“

– Kurzmeldungen aus den Parks

– Grün Berlin Geschäftsführer Schmidt im Interview – Grün Berlin in Zahlen

– Im Osten was Neues

– Die Highlights der IGA Berlin im Überblick – „Wir sind hier genau richtig“: Katharina Lohmann und Christoph Schmidt im Gespräch

– Die gute Seele der IGA: Protokoll eines Volunteers – Auf ins Abenteuerland! Mit Kindern auf die IGA

– Exklusive Fotos des geschichtsträchtigen Geländes – Soul-Sängerin Joy Denalane über ihre Kindheit am Gleisdreieck

– Wie malt ein Pyro-Techniker „Feuerblumen“ an den Himmel? Ein Blick hinter die Kulissen

– Das klassizistische Kleinod entwickelt sich zur Kunstinstitution mit überregionalem Charakter – Kann man das essen? Ein Wildkräuterspaziergang durch den einst größten Schulgarten Berlins – Worauf wir uns freuen

S. 03 S. 06

S. 08 S. 10 S. 12

S. 14 S. 16 S. 20

S. 22 S. 24

S. 28 S. 34

S. 36

S. 40

S. 46

S. 50 EDITORIAL

NATUR-PARK SCHÖNEBERGER SÜDGELÄNDE PARKPANORAMA

WIR ÜBER UNS

TITELTHEMA:

IGA BERLIN 2017

SPREEPARK PARK AM GLEISDREIECK

BRITZER GARTEN

ZKR SCHLOSS BIESDORF

BOTANISCHER VOLKSPARK BLANKENFELDE-PANKOW

AUSBLICK

Inhalt

HERAUSGEBER

Grün Berlin GmbH, Columbiadamm 10, Turm 7, 12101 Berlin, Tel. +49 30 700906-0, info@gruen-berlin.de, USt-IdNr: 136 782 779 HRB: 15772 Amtsgericht Charlottenburg Projektleitung: Sven Alex (V.i.S.d.P.) Geschäftsführung: Christoph Schmidt PRODUKTION

GCM Go City Media GmbH Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin www.gcmberlin.de, Tel: +49 30 695 665 50 Geschäftsführung: Robert Rischke, Stefan Tillmann REDAKTION

Julia Schoon (Projektleitung), Stefan Tillmann BILDREDAKTION

Dorit Loock, F. Anthea Schaap LAYOUT

Oliver Mezger (Art Direction), Franziska Schriefer ANZEIGEN

Robert Rischke (Ltg.), Valérie Wesp, Juliane Naßhan-Kunert, Tel.: -904, Fax -999, anzeigen@gcmberlin.de

DRUCK

Möller Druck und Verlag GmbH, Ahrensfelde bei Berlin

IMPRESSUM

WIR DANKEN DEN FREUNDESKREISEN UND UNSEREN PARTNERN

Förderkreis

„Freunde des Britzer Gartens e.V.“

FSCLOGO sw quer

IGA_81,5 B x 110,5 H_16.06.17_ZW.indd 1 6/16/2017 1:50:54 PM

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6 D A S M A G A Z I N D E R G R Ü N B E R L I N G R U P P E D R A U S S E N

NATUR-PARK SCHÖNEBERGER SÜDGELÄNDE VERSTEHEN VERSTEHEN NATUR-PARK SCHÖNEBERGER SÜDGELÄNDE

Bahnbrechende Natur

Auf 30 Schautafeln und mit detailstarken Fotos erzählt die Ausstellung „Bahnbrechende Natur“ die ungewöhnliche Geschichte des Natur-Parks Schöneberger Südgelände:

seine Vergangenheit als Bahngelände, wie der Ort in Vergessenheit geriet – und schließlich von einer Bür-

gerinitiative als artenreiches Biotop wiederentdeckt und verteidigt wurde. Außerdem beschreibt die Ausstellung die beeindruckende Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten, die auf dem Gelände ihren

Lebensraum gefunden haben. „Bahnbre- chende Natur“ ist ein gemeinsames Projekt

der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und der Grün Berlin GmbH und konnte dank der finanziel- len Unterstützung der Allianz Umwelt-

stiftung verwirklicht werden. Die Ausstellung ist ab sofort während

der Öffnungszeiten des Parks zu sehen.

S-Bahnhof Priesterweg (südlicher Ausgang), 12157 Berlin, täglich ab 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit, Eintritt (Parkschein-Automat) 1 € pro Person (ab 14 Jahren)

i

Foto: Holger Koppatsch

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8 D A S M A G A Z I N D E R G R Ü N B E R L I N G R U P P E D R A U S S E N

PARKPANORAMA VERSTEHEN VERSTEHEN PARKPANORAMA

Fotos: Grün Berlin GmbH Fotos: Philip Winkelmeier; Grün Berlin GmbH (2)

1 NATUR-PARK SCHÖNEBERGER SÜDGELÄNDE

SCHÖNER EINTRETEN

Ganz im Norden des Natur-Parks lädt eine nagelneue Treppenanlage zum Betreten des Schöneberger Südgeländes ein. Sie ersetzt den in die Jahre gekommenen Aufgang zum Mulchweg.

Eine geräumige Plattform verbindet jetzt die Stufen mit dem erhöht verlaufenden Weg im eins- tigen Gleisbett und trägt den stetig wachsenden Besucherzahlen Rechnung. Auf dieser Seite des Parks kommen Parkgäste vor allem vom Bahnhof Südkreuz und aus dem nahe gelegenen Schöne- berger Wohngebiet „Rote Insel“ in den Natur-Park.

Viele von ihnen sind Radfahrer und Skater, die den Asphaltweg im parallel verlaufenden Hans- Baluschek Park nutzen.

2 BRITZER GARTEN

ROSEN-PATEN GESUCHT

Damit der Rosengarten noch schöner wird, hat sich der Förderkreis „Freunde des Britzer Garten e.V.“

etwas ausgedacht: Ab sofort können Blumenfreun- de eine fünfjährige Patenschaft für ein Rosenbeet oder einen Rosenbogen übernehmen. Die Spen- denbeiträge liegen bei 200 € im ersten Jahr und je 50 € in den vier Folgejahren für ein kleines Beet;

für ein großes Beet sind es 300 € bzw. 75 €; für einen Rosenbogen 600 € im ersten und 125 € in den vier Folgejahren. Genauere Auskünfte erteilen gerne die Initiatoren: Freunde.BritzerGarten@gmx.de.

4 TEMPELHOFER FELD

LIEBE ZUM DETAIL

So weitläufig das Tempelhofer Feld mit seinen 300 Hektar Fläche auch ist: Der Blick fürs Detail geht hier nicht verloren. Das zeigt sich gerade wieder am Beispiel der historischen Feuerwehrhydranten, die an die wechselvolle Geschichte des einstigen Flug- hafengeländes erinnern. Nach einigem Suchen gelang es dem Parkmanagement, den Original- hersteller auf der Schwäbischen Alb ausfindig zu machen. So konnten die gusseisernen Hydran- ten entrostet, mit neuen Dichtungen versehen und nach historischem Vorbild farbbeschichtet werden, um dann im Notfall wieder Löschwasser für die Berliner Feuerwehr zu liefern.

3

2 1

4

Neues aus den Parks

Aus alt mach neu und aus schön noch schöner:

Schauen Sie doch mal vorbei!

3 BOTANISCHER VOLKSPARK BLANKENFELDE-PANKOW

PREISGEKRÖNT

Die Jury des Deutschen Landschaftsarchitektur- Preises 2017 hat den Botanischen Volkspark und das Büro Fugmann Janotta und Partner, Berlin, in der Kategorie „Naturschutz und Landschafts- erleben“ ausgezeichnet. Die Anerkennung gilt gleichermaßen dem Park wie auch dem Büro der Landschaftsarchitekten, die das Konzept erstellt und behutsam umgesetzt haben, um damit die anspruchsvolle Balance zwischen Gestaltung, Naturschutz und Umweltbildung zu ermöglichen.

Am 29.9.2017 werden die prämierten Arbeiten im Rahmen einer Festveranstaltung in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Ort und Zeit werden noch auf www.botanischer-volkspark-pankow.de bekannt gegeben.

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10 D A S M A G A Z I N D E R G R Ü N B E R L I N G R U P P E D R A U S S E N

GRÜN BERLIN GMBH VERSTEHEN VERSTEHEN GRÜN BERLIN GMBH

Fotos: Dominik Butzmann; Christo Libuda / Lichtschwärmer; Grün Berlin GmbH (v.l.n.r.)

Die Grün Berlin Gruppe betreibt eingeführte, beliebte Parks und Gär- ten sowie öffentliche Freiräume.

Die Gesellschaft baut aber auch für das Land Berlin Grünanlagen, Inf- rastrukturprojekte und Plätze. Wel- ches sind dabei Ihre Aufgaben?

All diese Flächen sind gesamtstädtisch wichtig. In der Regel sind wir während der Entwicklung Bauherr. Oft ent- scheidet der Senat dann, dass wir die

Fläche auch weiter managen. Wir sind eine Service-Gesellschaft des Landes und möchten natürlich in der gesam- ten Bandbreite dort unterstützen, wo unsere Unterstützung gefragt ist.

Und wie gestalten Sie das Angebot?

Jeder Park sollte für sich eine Allein- stellung behaupten. Wie ein Ort be- spielt wird, hängt dabei immer von seinem Charakter, der Umgebung und den Anwohnerinnen und Anwohnern ab. Da ist zum einen die Ausrichtung im Sinne der Infrastruktur wie et- wa Spielplätze und Sportangebote.

Das andere ist das veranstaltungs- bezogene Segment: Umweltbildung, kulturelle Veranstaltungen. Der Botanische Volkspark beispielswei- se hat einen Schwerpunkt im Be- reich Gesundheit, Kontemplation, aber auch das Thema Selbermachen ist wichtig: Gärtnern, eigene Nah- rung herstellen, umweltbezogene

Aspekte. Diese Angebote entwickeln wir ständig weiter.

Sie haben gerade die Gärten der Welt für die IGA Berlin 2017 weiterentwi- ckelt. Arbeiten Sie schon wieder an neuen Projekten?

Wir kümmern uns derzeit intensiv um den Spreepark im Plänterwald: Hier soll ein Kunstpark entstehen. Daran arbeiten wir mit interdisziplinären Teams aus Szenografie, Kunst, Archi- tektur, Ingenieurwissenschaften. Das wird eine für Berlin sehr wichtige Aufgabe, denn der Kunstbereich ist hier unter Druck geraten. Es gibt eine große Verdrängung, immer weniger Künstlerateliers.

Viele verbinden mit dem Spreepark persönliche Erinnerungen. Werden sie das Areal noch wiedererkennen?

Natürlich wollen wir daran anknüpfen, dass der Spreepark einst ein Vergnü-

»Wir fühlen uns dem Gemeinwohl

verpflichtet«

Ein Gespräch mit Christoph Schmidt, Geschäftsführer der Grün Berlin GmbH, über die Entwicklung neuer Freiräume,

Bürgerbeteiligung und Kunst im Spreepark

INTERVIEW EVA APRAKU

gungspark war. Die noch vorhandenen Gebäude werden wir auch nicht ein- fach abreißen, sondern genau gucken, was von der vorhandenen Szenografie in einem anderen Kontext in die Zu- kunft geführt werden kann. Das Rie- senrad wollen wir in jedem Fall wie- der nutzbar machen. Und im einstigen Ausflugslokal „Eierhäuschen“ wird es wieder Gastronomie geben sowie ein Artist-in-Residence-Programm.

Um Parks und andere öffentliche Freiräume wird oft heftig gestritten.

Welche Dialogmöglichkeiten bieten Sie im Spreepark an?

Wir bieten verschiedene Dialog-, In- formations- und Beteiligungsformate an, über die wir in der Presse und im Internet informieren. So gab es bisher sehr gut besuchte Informationsver- anstaltungen und Werkstattgesprä- che zu einzelnen Themen wie Verkehr, Naturschutz, Kunst im Park u.ä. Ende des Jahres wollen wir das Rahmenkon- zept für die weitere Entwicklung des Spreeparks vorstellen.

Welche Spielregeln gelten denn bei Dialogverfahren?

Das ist sehr komplex. Das eine ist: Je mehr Menschen zusammenkommen, desto deutlicher müssen die Regeln ausfallen. Zum anderen geht es dar- um, in der Breite der Bevölkerung ein hohes Maß an Identifikation für den Raum zu erzeugen. Das gelingt zum Beispiel dadurch, dass wir bereits in der Planung die Interessengruppen möglichst breit beteiligen.

Bei schönem Wetter sieht man auf dem Tempelhofer Feld jede Menge Menschen mit Grill. Viele lassen ih- ren Müll später einfach liegen.

Grillen ist für viele eine Hauptat- traktion. An schönen Tagen müssen wir vier bis fünf LKW-Ladungen Müll abtransportieren. Diese Müllproble- matik gibt es leider überall in Grün- anlagen und im öffentlichen Raum.

Wir müssen lernen, pfleglicher mit dem urbanen, öffentlichen Raum um- zugehen.

Wie könnte man das machen?

Öffentliche Räume wollen gemanagt werden, uns geht es dabei immer um das Gemeinwohl. Es reicht nicht, wenn man sagt: Das wird schon irgendwie laufen. Heute bedarf es professioneller Managementstruk- turen, um den öffentlichen Raum zu entwickeln und das Gemeinwohl zu schützen.

Ein Klassiker: der Britzer Garten in Neukölln Ein Vorbild: der Park am Gleisdreieck

»Jeder Park sollte eine Alleinstellung

haben«

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GRÜN BERLIN GMBH VERSTEHEN VERSTEHEN GRÜN BERLIN GMBH

Grün Berlin in Zahlen

Mehr als

700 Hektar Parkflächen

2

Skater-Anlagen

Berlins 1.

Kabinenseilbahn

Über 200

realisierte und vielfach preisgekrönte

Projekte

60 Euro Umsatz Mio.

pro Jahr

Über 100 bewirtschaftete Gebäude, von der Flugzeugbaracke

bis zum Schloss

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GRÜN BERLIN GMBH VERSTEHENVERSTEHEN

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GRÜN BERLIN GMBH

GRÜN BERLIN GMBH VERSTEHEN

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VERSTEHEN VERSTEHEN GRÜN BERLIN GMBH VERSTEHENVERSTEHEN

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Über 3,2 Parkbesuche in 2016 – Mio.

Tendenz steigend

Illustrationen: Franziska Schriefer

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ERLEBEN IGA BERLIN 2017

Im Osten

was Neues

Inmitten einer der größten Plattenbausiedlungen Europas zeigt die IGA Berlin 2017 der Welt, wie erfolgreiche Stadtentwicklung in Randlagen funktionieren kann. Noch bis zum 15. Oktober lässt sich auf dem Gelände ein Festival schönster internationaler Gartenkunst mit vielseitigem Veranstaltungsprogramm erleben.

Die spektakulären IGA-Bauten – vom Wolkenhain (Foto) oben auf dem Kienberg, über Seilbahn und Bobbahn bis hin zu den Spiellandschaften und Gartenkabinetten – bleiben Marzahn und seinen Besuchern jedoch auch darüber hinaus erhalten

Foto: Dominik Butzmann

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16 D A S M A G A Z I N D E R G R Ü N B E R L I N G R U P P E D R A U S S E N

IGA BERLIN 2017 ERLEBEN ERLEBEN IGA BERLIN 2017

Fotos: Frank Sperling; Thomas Uhlemann / pressefoto-uhlemann.de Foto: Frank Sperling

Karte: IGA Berlin 2017

1 BESUCHERZENTRUM

Der moderne Begegnungs-, Tagungs- und Informationsort mit angegliederter Gastronomie empfängt Gäste in den „Gärten der Welt“.

2 IGA-SEILBAHN

Einen Blick auf die IGA aus der Vogelperspektive ermöglicht die 1500 Meter lange Seilbahnfahrt.

Es gibt drei Stationen: am Eingang Kienberg- park, auf dem 102 Meter hohen Kienberg und am Blumberger Damm.

3 KIENBERG & WOLKENHAIN Das neue Aussichtsbauwerk Wolkenhain thront als weithin sichtbares Wahrzeichen über den Baumwipfeln des Kienbergs und bietet einen spektakulären Fernblick. Zugang über Treppen sowie barrierefrei per Aufzug

4 IGA-CAMPUS

In Workshops können Kinder hier Natur und Um- welt ganz spielerisch entdecken. Mehr in unserer Familiengeschichte auf S. 25

Das thailändische Gartenkabinett führt Besucherinnen und Besucher in einen poetischen „Garten des Geistes“

Die großen, hochkarätigen Veranstaltungen finden im Amphitheater Arena statt

Kienberg Gärten der Welt Bus 195

Blumberger Damm/

Eisenacher Straße

Bus 197 Hellersdorfer Straße/

Gärten der Welt Bus X 69

Blumberger Damm/

Gärten der Welt

Bus 195 Eisenacher Straße/

Gärten der Welt

Pleasureground

Wiesenmeer

Märkischer Platz Alte W

uhle Neue W

uhle

Wuhleteich

Eisenacher Straße

Blumberger Damm

Hellersdorfer Stre Haupteingang

Main entrance Gärten der Welt

Haupteingang Main entrance Kienbergpark Nebeneingang

Entrance Eisenacher Straße

Ausgang Süd

Wuhlesteg Bus 195

Blumberger Damm/

Eisenacher Straße

Blumberger Damm/

Gärten der Welt

Bus 195 Bus 195 Eisenacher Straße/

Eisenacher Straße/

Gärten der Welt Gärten der Welt

Neue W uhle

Eisenacher Straße

Nebeneingang Entrance Eisenacher Straße

Märkischer Märkischer Märkischer Platz Platz Platz Wuhleteich

Hellersdorfer Stre Hellersdorfer Stre

Wuhlesteg Wuhlesteg Pleasureground

Wiesenmeer

Alte W uhle Neue W

uhle

Ausgang Süd 9

2

2

13 2 1

5 8 10

8

8

5

4 8

3 6

4

4 11

7

Die wichtigsten Orte der IGA

5 WASSERSPIELPLATZ

Inspiriert von Kinderbuchautor Erich Kästner ist hier eine phantastische Wasser-Spiellandschaft entstanden. Mehr auf S. 24

6 NATUR-BOBBAHN

Rodeln Sie mit bis zu 40 km/h den Kienberg hinab – 360-Grad-Panoramablick inklusive!

Mehr auf S. 26

7 ARENA

Das Amphitheater bietet Platz für bis zu 5.000 Zuschauer und eine Open-Air-Bühne für hoch- karätige Veranstaltungen wie z.B. Max Giesinger und Band (12.8.), „Elvis - Das Musical“ (16.8.) oder die von Christoph Hagel inszenierte „Carmina Burana“ (16.+17.9.). Alle Termine auf

www.iga-berlin-2017.de/veranstaltungskalender

8 GÄRTEN DER WELT

Im Zuge der IGA wurden die „Gärten der Welt“

in der Fläche auf 40 Hektar verdoppelt und viele international anerkannte Attraktionen und neue Angebote geschaffen.

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18 D A S M A G A Z I N D E R G R Ü N B E R L I N G R U P P E D R A U S S E N

ERLEBEN IGA BERLIN 2017

Foto: Frank Sperling

Noch bis 15. Oktober 2017 tägl. von 9 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet (Kassenschluss 19 Uhr, Einlass bis 20 Uhr).

Bei Veranstaltungen können andere Öffnungszeiten gelten.

Eintritt: Tageskarte/ Dauerkarte: 20/90 €, ermäßigt 18/80 €, Jugendliche (7–17 J.) 5/20 €, Abendkarte (So–Do ab 17 Uhr) 10/45 €, bei Vorlage der Grün Berlin GmbH Jahreskarte kostet eine IGA Dauerkarte 50 €. Weitere Informationen unter www.iga-berlin-2017.de oder Tel. 01801 442 2017 (0,04 €/

min dt. Festnetz, höchstens 0,42 €/min dt. Mobilfunknetz)

i

Kienberg 102 m Wolkenhain 120 m

Seilbahnstation Ropeway station Gärten der Welt

Seilbahnstation Ropeway station Wolkenhain Wolkenhain

Seilbahnstation Ropeway station Kienbergpark

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Dann geht´s hier entlang zum vollen Programm

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10 TROPENHALLE &

BALINESISCHER GARTEN

Der 2003 eröffnete Balinesische Garten wurde zur IGA erweitert, das in den 1990er-Jahren errichtete Gewächshaus in eine energieeffiziente, 200 Quadratmeter große Tropenhalle umgebaut.

11 BLUMENHALLE

Ein „MEHR aus Farben“ bietet das temporäre Ausstellungsgebäude mit wechselnden Blumen- schauen auf über 3.500 Quadratmetern.

12 ENGLISCHER GARTEN

Als 10. Themengarten ergänzt dieses traditionelle britische Landschaftskunstwerk die

bisherigen „Gärten der Welt“.

13 WUHLESTEG

Der Steg aus Cortenstahl quert das Wuhletal mit seiner schützenswerten Vegetation und Fauna in bis zu acht Metern Höhe; er beginnt im Bereich Kienbergpark und endet an der Seeterrasse des Umweltbildungszentrums.

KUNSTWERKE AUF DER IGA Wie wandelt sich Stadt an ihren Rändern? Was prägt unsere Wahrnehmung von Landschaft? Wie klingt eigentlich Grün? Inspirierende Antworten bieten die internationalen IGA-Kunstbeiträge.

9 INTERNATIONALE GARTENKABINETTE Renommierte Landschaftsgestalter aus fünf Kontinenten haben mit ihren Entwürfen die „Gärten der Welt“ weiter- entwickelt und schlagen damit eine Brücke zwischen Tradition und Zukunft internationaler Gartenkunst.

Kunst auf der IGA:

„Reflecting Gardens“

von Jeppe Hein

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20 D A S M A G A Z I N D E R G R Ü N B E R L I N G R U P P E D R A U S S E N

IGA BERLIN 2017 ERLEBEN ERLEBEN IGA BERLIN 2017

Foto: Dominik Butzmann Fotos: Grün Berlin GmbH; Thomas Uhlemann / pressefoto-uhlemann.de

»Wir sind hier genau richtig«

Katharina Lohmann und Christoph Schmidt, die Geschäfts leitung der IGA Berlin 2017 GmbH, über den Standort Marzahn-Hellersdorf, Imagekorrekturen

und neues grünes Leben an den Stadträndern

INTERVIEW ELISABETH SCHWARZ

Im Jahr 2010 war klar: Die nächste In- ternationale Gartenausstellung wird in Berlin stattfinden. Aber der ange- dachte Standort war zunächst nicht Marzahn-Hellersdorf, sondern ein anderer.

Katharina Lohmann: Ja, das ist richtig.

Das Land Berlin hatte sich seinerzeit mit einem Konzept für das Tempelho- fer Feld beworben, also mit einer Fläche mitten in der Stadt und entsprechend starker Verbindung Richtung Stadtge- sellschaft. Der Senat hat dann beschlos- sen, dieses Konzept dort nicht mehr umsetzen zu wollen.

Damit sah es zunächst so aus, als sei die IGA in Berlin erledigt.

Katharina Lohmann: Zunächst ja, das Projekt war tot.

Christoph Schmidt: Wir hatten drei Mo- nate Zeit, um alles umzustellen, Mach- barkeiten zu prüfen, Wirtschaftlichkei- ten zu berechnen. Und insbesondere die Stakeholder in der Politik zu über- zeugen. Es gab in dieser kurzen Zeit nur eine einzige Chance. Und die haben wir verbunden mit diesem Standort.

Katharina Lohmann: Der damalige Berli- ner Senat hat die Idee dann mit Interes- se aufgenommen.

Wie ging es dann weiter? In wessen Händen lag die Entwicklung der IGA?

Christoph Schmidt: Das Gartenaus- stellungskonzept kommt direkt aus unserem Hause, das haben wir nicht als Fremdauftrag rausgegeben. Weil wir als Grün Berlin GmbH hier in der Verantwortung stehen, haben wir so- fort die Zeit danach mitbetrachten können und das Konzept nicht nur in Hinblick auf 2017 gesehen. Das war eine unglaubliche, hervorragende Synergie.

Statt ins Stadtzentrum ging es auf einmal in die Randlage. Da musste ganz neu und anders geplant werden.

Christoph Schmidt: Die Stadt entwickelt sich, und diese Entwicklung im Sinne von Bevölkerungszuwachs hat deutli-

che Auswirkungen auf die Ränder der Metropole. Darum müssen wir uns kümmern und deswegen sind wir hier in Marzahn-Hellersdorf genau richtig.

Katharina Lohmann: Und genau die- ser Standort unterscheidet uns sehr von anderen Bundesgartenschauen:

Wir bauen nicht auf dem freien Feld, sondern auf einem international renommierten Parkgelände, den Gärten der Welt, sowie dem Kienber- gareal auf. Wir beginnen also nicht bei Null. Dafür werden neue Architekturen, Attraktionen und die Verdoppelung des Kerngeländes eingebracht. Und natür- lich ein neuer Volkspark, der Kienberg- Park. Dazu kommt neue Infrastruktur, wie der durch die BVG umgestaltete U-Bahnhof „Kienberg (Gärten der Welt)“. Und natürlich mit Brücke und Seilbahn die verbindenden Elemente zwischen den zwei Stadtteilen Marzahn und Hellersdorf. Das sollte es ja immer schon geben und jetzt kommt es hier zusammen – das ist doch toll!

Wie war der Start in Marzahn-Hellers- dorf, wie wurden Sie aufgenommen?

Katharina Lohmann: Es war ein gutes Gefühl, nach Marzahn-Hellersdorf zu kommen. Als erstes haben wir Bürger-

veranstaltungen durchgeführt. Im Freizeitforum Marzahn. 400, 500 Leute waren dort, alle hingen uns gebannt an den Lippen. Die Leute sind ans Mikro- fon gekommen und haben alle, wirk- lich alle gesagt: Ich find’s gut, dass die IGA kommt, das ist eine große Chance für den Bezirk, aber ich hab mal ’ne Fra- ge. Und dann kam der Austausch, der Diskurs. Das war immer konstruktiv.

Anstrengend, aber konstruktiv.

Waren die Anwohner denn von dem Konzept sofort überzeugt? Immerhin wurde dafür auch der halbverwilderte Kienberg umgestaltet und das ökolo- gisch fragile Wuhletal eingebunden.

Christoph Schmidt: Wir haben den Kien- berg behutsam freigelegt und so gestal- tet, wie er mal gedacht war, mit Obstwie- sen und Lichtungen. Dazu haben wir ein Waldentwicklungskonzept erarbeitet und einen Naturerfahrungsraum an- gelegt. Da können Kinder einfach ohne ihre Eltern in den Wald gehen und spie- len. Wo in der Stadt gibt es das sonst?

Wo genau zeigt sich denn jetzt an den Stadträndern die Internationalität der IGA?

Katharina Lohmann: Zum Beispiel bei

unseren Workcamps für den IGA Cam- pus mit Studierenden der Landschafts- architektur, die aus vielen Ländern ka- men und hier unter Leitung der Land- schaftskünstler von Atelier le Balto ein grünes Klassenzimmer für die jungen Besucher aufgebaut haben. Oder an der IGA-Kunst: Moderne Kunst in der Landschaft wie etwa das Spiegellaby- rinth oder die Zusammenarbeit von Michael Sailstorfer mit Stadtimkern.

Christoph Schmidt: Um noch einmal auf

diesen besonderen Ort zu sprechen zu kommen: Er hatte nicht unbedingt ein gutes Image. Jetzt sind aber, über ein kurariertes Verfahren für die Interna- tionalen Gartenkabinette, die derzeit besten Architekten aller Kontinente hierher gekommen. Nach Marzahn- Hellersdorf. Sie kamen nicht aus Hin- ter-Posemuckel, sondern aus Brasilien, aus Thailand, aus Südafrika, England, Australien. Das ist eine unglaubliche Öffnung für diesen Bezirk.

Wasser als Lebenselement prägt den Orientalischen Garten, der 2005 eröffnet wurde

Einer der Stars, die auf der IGA Berlin 2017 auftreten, ist Eckart von Hirschhausen

Katharina Lohmann und Christoph Schmidt, Geschäftsleitung der IGA Berlin 2017 GmbH

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IGA BERLIN 2017 ERLEBEN ERLEBEN IGA BERLIN 2017

Fotos: Lena Ganssmann

Die gute Seele der IGA Berlin 2017

Rund 250 Volunteers unterstützen ehrenamtlich die Internationale Gartenausstellung,

beantworten Fragen der Gäste und helfen bei der Orientierung. Carola Stauber, 66, ist eine von ihnen

»Ich will dazu beitragen, das einseitige Bild von Marzahn

aus den Köpfen der Menschen zu bekommen!«

Blaue Jacke oder T-Shirt, knallorange Umhängetasche:

Die IGA-Volunteers sind auf dem Gelände nicht zu verfehlen

»

Im Frühjahr 2015 habe ich eine Anzeige der Freiwil- ligenAgentur Marzahn- Hellersdorf in der Berliner Zeitung gesehen. Ich war damals gerade frische Rent- nerin, außerdem bin ich eine große Blumenfreundin und kenne die Gärten der Welt schon seit Ende der 80er-Jahre.

Nach einem Kennenlerngespräch in der Agentur war ich dabei. Und mir war klar: Ich will auch dazu beitragen, das einseitige Bild von Marzahn als Platten- siedlung aus den Köpfen der Menschen zu bekommen!

In der Vorbereitungszeit bekamen wir Volunteers etwa alle vier Wochen die Möglichkeit, gemeinsam mit in- teressierten Berlinern auf Baustellenführungen das Gelände kennenzulernen. Es war toll, jedes Mal die Fortschritte zu beobachten. So konnten wir schon mal testen, wie es ist, auf IGA-Besucher zu treffen. In der Nacht vor der Eröffnung konnte ich trotzdem kaum schlafen. Wir rechneten mit einem Besucheransturm und bangten, ob denn das Wetter mitspielt. Ich wusste außerdem, wie viel Arbeit gerade in den ersten Tagen für uns Volunteers-Koordinatoren ansteht: Wir muss- ten ja alle Freiwilligen mit Materialien ausstatten und auf diesen besonderen ersten Einsatz einstimmen.

Es ist dann gut angelaufen, die Begeisterung ringsum war groß. Seitdem bin ich drei- bis viermal pro Woche für fünf Stunden im Einsatz. Das Erkennungsmerk- mal der Volunteers ist, je nach Wetter, ein hellblaues

T-Shirt oder eine hellblaue Jacke mit gro- ßem „Volunteer“-Schriftzug auf dem Rücken und dazu eine knallorange Umhängetasche. Wir können übrigens mitentscheiden, wie oft pro Woche wir eingeteilt werden möchten. Soll- te es jemandem zu anstrengend wer- de, könnte er oder sie auch ausstei- gen. Ich kenne aber niemanden, der aufhören möchte. Bei jedem Einsatz be- kommt man einen Bereich zugeteilt, an dem man sich aufhält – immer da, wo viele

Menschen sind, die Hilfe und Orientierung brauchen könnten. Das ändert sich täglich je nach Programm auf der IGA. Am häufigsten werde ich gefragt: Wo finde ich das und das? Wann ist die und die Veranstaltung? Aber auch: Bleibt das Gelände nach der IGA so erhalten und dürfen wir es weiter nutzen? Inzwischen kenne ich das Gelände ziemlich gut, aber ich freue mich auch darauf, noch einmal einen ganzen Tag mit meinem Mann über das Gelände zu schlendern. Und ich werde mit meinem Enkel auf den Wasserspielplatz gehen. Ich glaube, das ist gerade der schönste Spielplatz von ganz Berlin.«

Protokoll: Julia Schoon

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Fotos: Thomas Uhlemann / pressefoto-uhlemann.de

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Foto: IGA Berlin 2017

FANTASTISCHE SPIELPLÄTZE FÜR GROSSE UND KLEINE KINDER

Auf ins

Abenteuerland!

Eine Fahrt mit der Seilbahn, ein „Ritt in die Südsee“, Upcycling in der Campus- Werkstatt, Naturerfahrung am urwüchsigen Kienberg: Auf dem Gelände der IGA Berlin 2017 lassen sich wunderbare Familien-Urlaubstage verbringen.

Wir stellen die schönsten Orte vor

TEXT JULIA SCHOON

Akrobatische Pferde, ein wasserspritzender Haifisch und ein Wal mit aufregendem Innenleben warten auf dem Wasserspielplatz

Kleine Forscherinnen und Forscher auf dem IGA-Campus

DER IGA-CAMPUS: SPIELERISCHES LERNEN FÜR KLEINE FORSCHER

Erich Kästner beschreibt in „Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee“ Gärten als fantastische Reiseorte in ferne Länder und Zeiten. Der in Ost und West gleicher- maßen beliebte Kinderbuchklassiker diente den Gestaltern der Gartenausstel- lung als Inspirationsquelle für die drei fantasievoll und naturnah angelegten Spielplätze auf dem Gelände. Am Haupt- eingang Kienbergpark begrüßt die futu- ristische Spiellandschaft „Elektropolis“

Besucher mit Klettergerüsten, Rutschen, Hängematten und einem Trampolin.

Erich Kästners Zukunftsvision einer „au- tomatischen Stadt“ wurde hier gemein- sam mit Jugendlichen aus der unmit- telbaren Nachbarschaft entwickelt. Auf einer Lichtung des Kienbergs befindet sich ein Waldspielplatz, der für Kinder ab

etwa sechs Jahren geeignet ist. Sie können hier auf drei riesigen Ameisen und einem Ameisenhaufen aus Holz und Stahl he- rumklettern. Am größten ist mit 6.000 Quadratmetern der Wasserspielplatz

„Konrads Reise in die Südsee“ in der Nä- he des Haupteingangs „Gärten der Welt“.

Ein begehbarer hölzerner Wal, in dessen Innerem immer neue Überraschungen warten, zähnefletschende Haifische, das akrobatische Zirkuspferd Negro Kaballo, ein Wasserwald, Splashpad, Riesenhän- gematte, Trampolin und überdachte Sitz- plätze in Form von Südseehütten machen ihn zum Erlebnisort für jedes Alter. Am Imbiss „Der 35. Mai“ direkt neben dem Spielplatz bekommt man einfache und schnelle Gerichte, die vor allem Kinder lieben.

Alleine hier könnte man leicht den gan- zen Tag verbringen! Kinder jeden Alters dürfen hier Natur und Umwelt ganz spielerisch entdecken und zum Bei- spiel auf Wiesensafari am Kienberg die Lebensorte von Tieren erforschen, am Wuhlesee Wasserproben nehmen, im Campus-Garten Kräuter ernten oder aus Pflanzen eigene Farben herstellen. Am besten schaut man vorher ins Programm, wann ein „Familienerlebnis“ ansteht

(während der Ferien täglich, sonst an den Wochenenden). Die Teilnahme an den offenen Terminen ist kostenlos, es muss nur eine IGA-Eintrittskarte gekauft wer- den. Für Kita-Gruppen und Schulklassen gibt es Workshops, für die eine rechtzei- tige Buchung erforderlich ist, sie kosten 2 bzw. 4 Euro pro Kind (der Eintritt auf die IGA ist darin bereits enthalten!). Al- le Termine und Anmeldung online auf iga-berlin-2017.de/projekte/iga-campus.

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D R A U S S E N D A S M A G A Z I N D E R G R Ü N B E R L I N G R U P P E 27 IGA BERLIN 2017 ERLEBEN ERLEBEN IGA BERLIN 2017

Foto: Dorit Loock

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Foto: Dominik ButzmannFoto: Lea Goeppert

GEWINNSPIEL

Beantworten Sie die folgenden drei Fragen richtig und gewinnen Sie mit etwas Glück

IGA-Eintrittskarten für die ganze Familie!

Wenn Sie unsere Geschichte über den per- fekten IGA-Familientag gelesen haben, wer- den Ihnen die Antworten sicher leicht fallen.

1. Welche Geschwindigkeit erreichen die Bobs während der fast 500 Meter langen

Talfahrt auf der Natur-Bobbahn?

A) bis zu 5 km/h B) bis zu 40 km/h 2. Wie hoch ist der Kienberg?

A) ca. 100 Meter B) 962 Meter

3. Wie heißt das Zirkuspferd aus „Konrads Reise in die Südsee“, dem man auch auf dem großen Wasserspielplatz begegnet?

A) Fury B) Negro Kaballo

Schicken Sie Ihre Antworten bis zum 15.08.2017 an gewinnen@gruen-berlin.de

oder per Postkarte an Grün Berlin GmbH, Columbiadamm 10, Turm 7, 12101 Berlin

(Absender nicht vergessen!). Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir 5x2

Eintrittskarten für die IGA.

Die Karten werden den Gewinnern bis zum 20.08.2017 zugeschickt. Der Rechtsweg ist

ausgeschlossen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Grün Berlin Gruppe dürfen

leider nicht teilnehmen.

NATUR-BOBBAHN: MIT 40 SACHEN BERGAB

URWÜCHSIGE NATUR, KLETTERBÄUME UND PLATZ ZUM AUSTOBEN AUF DEM KIENBERG

SEILBAHNFAHRT ÜBER DAS IGA-GELÄNDE

Hier fehlt noch das Kienberg-Foto!

Berlin hat jetzt eine Seilbahn, und sie führt sogar auf einen Berg hinauf! Genau- er gesagt: auf den rund 100 Meter hohen Kienberg. An beiden Haupteingängen kann man in die Kabinen einsteigen und einmal quer über das rund 100 Hektar große Gelände der Gartenausstellung schweben. Ideal, um sich einen Über- blick zu verschaffen – zumal die Fahrt im Eintrittspreis inbegriffen ist. Bei klarem

Wetter schweift der Blick über ganz Ber- lin, und wer eine der zwölf Kabinen mit Glasboden besteigt, genießt sogar na- hezu einen 360-Grad-Ausblick. Etwa in der Mitte der rund 1,5 Kilometer langen Strecke befindet sich die dritte Seilbahn- station, der Wolkenhain, oben auf dem Kienberg. Die Seilbahn ist barrierefrei, Familien können auch ihre Kinder wagen mit hineinnehmen.

Neben der Seilbahn-Station ist auf dem Kienberg eine weitere aufregende At- traktion für Klein und Groß entstanden:

eine Natur-Bobbahn. Während der knapp 500 Meter langen Talfahrt erreichen die Bobs eine Geschwindigkeit von bis zu 40 Stundenkilometern. Unten angelangt, ist die Fahrt längst nicht zu Ende, denn dort führt die Strecke auf einen in acht Metern Höhe angelegten Panorama-Kreisel. Hier dreht man zwei 360-Grad-Runden mit grandiosem Ausblick in die Gärten der Welt. Anschließend geht es via Förder-

band wieder ganz entspannt zurück auf den Berg, wo sich die Ein- und Ausstiegs- stelle befinden. Wer möchte, kann dann gleich noch eine Runde drehen – ohne den Berg erst wieder hinauf steigen zu müssen. Kinder ab vier Jahren dürfen in Begleitung einer mindestens 15-jährigen Begleitperson mit der Bobbahn fahren; ab acht Jahren und mindestens 1,25 Metern Körpergröße dann auch allein. Die Fahrt ist nicht im Eintrittspreis für die IGA ent- halten, sie kostet 2 bzw. 3 Euro pro Kind/

Jugendlichem bzw. Erwachsenem.

Im Zentrum des IGA-Geländes erhebt sich ein Berg. Ein gut 100 Meter hoher, bewaldeter Berg. Für die Anwohnerinnen und Anwohner ist er ein vertrauter An- blick, denn er ist zwischen 1946 und 1984 vor ihren Augen gewachsen, entstanden aus einer eiszeitlichen Anhöhe, auf die Kriegsschutt und später Bodenaushub vom Bau der Großsiedlung Marzahn- Hellersdorf aufgeschüttet wurde. Einige von ihnen haben sogar beim Bepflanzen des Berges mitgeholfen. An diesen alten Bestand an Bäumen wurde nur behutsam

Hand angelegt, so dass ein urwüchsiger

„Naturerfahrungsraum“ entstehen konn- te. Für Kinder (und auch Erwachsene) ist der Kienberg daher ein Paradies, denn durch die „wilde“ Natur fühlt man sich ganz weit weg von der Großstadt. Außer- dem ist viel Platz zum Spielen, Austoben, Erforschen, Entdecken, Auf-Bäume-klet- tern und Im-Matsch-spielen. Der kür- zeste Weg zum Kienberg ist per Seilbahn:

einfach am Wolkenhain aussteigen und, nachdem man den Ausblick von dort oben genossen hat, bergab laufen.

Noch bis 15. Oktober 2017 tägl. von 9 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet (Kassenschluss 19 Uhr, Einlass bis 20 Uhr). Bei Veranstal- tungen können andere Öffnungszeiten gelten. Eintritt: Tageskarte/

Dauerkarte: 20/90 €, ermäßigt 18/80 €, Jugendliche (7–17 J.) 5/20 €, Abendkarte (So–Do ab 17 Uhr) 10/45 €, bei Vorlage der Grün Berlin GmbH Jahreskarte kostet eine IGA Dauerkarte 50 €. Weitere Infor- mationen unter www.iga-berlin-2017.de oder Tel. 01801 442 2017 (0,04 €/min dt. Festnetz, höchstens 0,42 €/min dt. Mobilfunknetz)

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Aufbruch zum Kunst- und

Kulturpark neuen Typs

ENTDECKEN SPREEPARK SPREEPARK ENTDECKEN

Der Spreepark ist ein Mythos. Wir zeigen exklusiv Auszüge aus einem neuen Gutachten, das die über 1000-jährige Geschichte des Spreepark-Geländes erzählt.

Wie es weitergeht, wird gerade im Bürgerdialog diskutiert. Zum Jahresende soll das Konzept stehen. Sicher ist: Die lange Geschichte des Parks wird eine große Rolle spielen

Foto: Christo Libuda / Lichtschwärmer

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SPREEPARK ENTDECKEN ENTDECKEN SPREEPARK

Fotos: Museen Treptow-Köpenick (oben und unten rechts); ND, Bonitz

Fotos: Bundesarchiv, Bild 183-P0312/314, Fotograf: Schneider; bpk, h_00075243, Interflug-Luftbildar- chiv; Bundesarchiv, Bild 183-P032/312, Fotograf: Schneider; LAB, C Rep 728, Nr. 17, Bd. 2, Foto 019 l, Fotograf: Hannes F. Schreiber, Berlin; Bundesarchiv, Bild 183-M0802-405, Fotograf: Wolfgang Thieme Wer in der DDR aufgewachsen ist,

kennt und liebt den Vergnügungspark

„Plänterwald“. Der „Kulturpark Berlin“, wie er offiziell hieß, wurde am 4. Oktober 1969 eröffnet, rechtzeitig zum 20-jährigen Staatsjubiläum

Bereits um 1800 stand an dieser Stelle ein Floßwärterhäuschen, in dem auch ein Gasthof betrieben wurde.

Weil der Floßwärter Eier aus eigener Hühnerhaltung an die Besatzungen der Spreekähne, Kutscher und Ausflügler verkauft haben soll, bürgerte sich irgendwann der Name „Eierhäuschen“

ein, der bis heute Bestand hat

Beim Aufbau arbeiteten Privatfirmen aus nicht-sozialistischen Ländern mit dem VEB der DDR zusammen Einst die Hauptattraktion: „Europas größtes Riesenrad“

Aus dem Westen importiert, systemkonform umgestaltet

Das Riesenrad (hier ein Foto von den Weltjugendspielen 1973) soll bleiben Premiumlage an der Spree, im Herzen Berlins

Zukunftspläne: In dem um 1890 erbauten, denkmalgeschützten Eierhäuschen soll es wieder Gastronomie und zudem ein Artist-in-Residence-Programm geben

BILD STEHT ONLINE LEIDER NICHT ZUR VERFÜGUNG

BILD STEHT ONLINE LEIDER NICHT ZUR VERFÜGUNG

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ENTDECKEN SPREEPARK

Grafik: Christoph J. Kellner

SPREEPARK: VOM URSTROMTAL BIS ZUR GEGENWART

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nfang 2016 wurde der Spree- park vom Land Berlin an die Grün Berlin GmbH zur Entwicklung und Bewirtschaftung übertragen. Für viele Berlinerinnen und Berliner ist der Spreepark mit Erinnerungen verbunden, sei es nun als Vergnügungspark vor oder auch nach dem Mauerfall. Um aus der Ver- gangenheit für den künftigen Um- gang mit dem Gelände zu lernen, wurde ein umfangreiches historisches Gutachten erstellt: Es erzählt die Ge- schichte des Areals seit Beginn der Aufzeichnungen und ist illustriert

mit zum Teil noch nie gezeigten Bil- dern. Einige sind auf den vorherigen Seiten zu sehen, das gesamte, 140- seitige Dokument steht nun kosten- los zum Download zur Verfügung (s. rechts). Im Zuge der Neuausrichtung des Spreeparks findet seit Sommer 2016 ein intensives Beteiligungsver- fahren mit allen Interessengruppen statt, dabei wurden über 1.300 Ideen, Wünsche, Anregungen gesammelt.

In einer weiteren Dialogveranstal- tung wird der Rahmenplan im Herbst 2017 der Öffentlichkeit zur Diskussion gestellt und präsentiert.

Kostenloser Download Auf www.gruenberlin.de/

spreepark finden sich das 140-seitige GutaPDF zum Downloaktuelle Infossowie weitere chten als ad

Für alle, die sich schon ein Bild vom aktuellen Zustand des Spreeparks machen möchten, bieten wir regelmäßig Führungen an. Weitere Informationen zu den Terminen und Preisen gibt es unter www.gruen-berlin.de/spreepark

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Graphic Recording der zweiten öffentlichen Dialogveranstaltung

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PARK AM GLEISDREIECK ENTDECKEN ENTDECKEN PARK AM GLEISDREIECK

Fotos: Eva Baales / Vertigo Berlin; Andrea Hahn (2) Fotos: Christo Libuda / Lichtschwärmer

»Ich habe am Gleisdreick meine Kindheit und Jugend verbracht und verbinde damit vor allem das Familienle- ben. Da lebt jetzt niemand mehr aus meiner Familie, aber natürlich ist das ein mit Erinnerungen besetzter Ort für mich. Ein ziemlich bunter Ort, der meine Vorstellung ge- prägt hat, mit der ich ins Leben gegangen bin. Menschen aus allen sozialen Schichten, allen Teilen der Welt und viele Kinder haben die Gegend zu einer sehr heterogenen Mikro-Gesellschaft gemacht. Die Angst vor Fremdem ist bei mir daher nicht ausgeprägt. Ich hatte immer mit Leu- ten zu tun, die ganz unterschiedliche Biografien haben.

Ich bin mit 16 Jahren schon ausgezogen an die Pal- lasstraße in Schöneberg. Dort war in den 90ern um die Goltzstraße eine Menge los. Das war gar nicht so reizvoll

für mich. Ich hatte wohl schon immer einen Hang zum Rückzug. Das hat bestimmt auch mit dem Gleisdreieck zu tun, weil ich da an einem Ort gelebt habe, der im No- Man’s-Land war: An der Mauer, mit dem Gleisdreieck vor mir, dem Anhalter Bahnhof hinter mir und sonst viel freier Fläche. Zwar mitten in der Stadt, aber es gab keinen wirklichen Grund, dort hinzugehen. Aber wenn man dort war, war es okay.

Das Schöne an dieser Stadt der Kieze ist, dass es so vie- le Orte gibt, an denen man sofort Anschluss finden kann.

Es passiert immer viel und man kann direkt eintauchen.

Würde ich jetzt aus Charlottenburg wegziehen, dann wahrscheinlich wieder nach Schöneberg.«

Protokoll: Robin Thiessen

Mein Gleisdreieck

Sängerin Joy Denalane hat ihr im März erschienenes Album „Gleisdreieck“

genannt. Es ist eine Hommage an jene Gegend, in der die 1973 geborene Berlinerin mit südafrikanischen Wurzeln ihre Kindheit und Jugend verbrachte

Die öffentliche Grünanlage ist jederzeit geöffnet; der interkulturelle Rosenduftgarten im Park Mo-Fr 10-18 Uhr sowie Sa-So 10-20 Uhr. Eintritt frei. Der Park am Gleisdreick verfügt über zahlreiche Eingänge: am Tem- pelhofer Ufer/Ecke Möckernstraße, Schöneberger Ufer, Schöneberger Straße, Lützow-, Pohl-, Kurfürsten-, Bülow- und Yorckstraße. www.parkberlin.de Anwohner haben von Anfang an engagiert dabei mitgewirkt,

die Brachfläche in einen erholsamen Rückzugsort zu verwandeln

Wo vor hundert Jahren ein Bahnknotenpunkt war, ist ein mehrfach preisgekrönter, 26 Hektar großer City-Park entstanden

PARK AM GLEISDREIECK Der rund 26 Hektar große Park am Gleisdreieck, bestehend aus dem Ostpark und dem Westpark, hat sich seit seiner Eröffnung 2011 von einer unzugänglichen Brachfläche zu einem generationsübergreifenden Lieblingsort für die BerlinerInnen und TouristInnen

entwickelt. Dieser neue City-Park ist eine attraktive Bereicherung der Naherholung und des städtischen

Freiraumsystems.

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BRITZER GARTEN ENTDECKEN ENTDECKEN BRITZER GARTEN

Foto: Lutz Griesbach

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ai 2017. Pyro-Techniker Thomas Schenkluhn steckt bereits mitten in der Showkonzeptionierung des größ- ten Feuerwerks im Britzer Garten: Er ist verant- wortlich für das spektakuläre, zwölfminütige Finale des „Feuerblumen und Klassik Open Air“;

das Sommerkonzert der Klassik-Klänge vor ma- lerischer Naturkulisse ist jeden Spätsommer der Höhepunkt der Saison im Britzer Garten (von vielen Berlinerinnen und Berlinern immer noch BUGA genannt). Und das bereits seit 19 Jahren.

Produktionsleiter Schenkluhn von „Potsdamer Feuerwerk“, einer Firma mit Sitz in Berlin, hat sich bereit erklärt, uns einen Einblick in seine Arbeit zu geben.

Seit seiner Kindheit sind Feuerwerke seine gro- ße Leidenschaft, verrät uns der gebürtige Berliner.

Und zählt dann augenzwinkernd die Fragen auf, die ihm in seiner Laufbahn am häufigsten gestellt wurden: „Brauchen Sie Feuer?“, „Soll ich mal an- zünden?“ und „Wann beginnt das Feuerwerk?“

„Dass der Beruf Pyro-Techniker heißt, wird der eigentlichen Arbeit nicht gerecht“, sagt Schenkluhn, der für seine kreative Umsetzung be- kannt ist. Denn der Aufbau von Abschussgestellen und das Anschließen von Zünddrähten seien zwar technische Aspekte, bei einem Großteil der Vorar-

beiten aber gehe es darum, den Himmel zur Lein- wand zu machen und intensive, kontrastreiche Farben auf pechschwarzen Hintergrund zu malen.

Beim Feuerwerk handelt es sich sozusagen um Performance-Kunst mit festgelegtem Ablauf. Al- lerdings ist das keine Kettenreaktion. Damit die Explosionen synchron zur Musik ablaufen, sind knapp tausend Einzelzündungen nötig – alle auf das Tempo der Musik abgestimmt. Das Timing während der Show ist daher essentiell – und die Selbstverwirklichung des Pyrotechnik-Designers findet im Ablauf selbst statt. Denn eine General- probe wie bei einer Lichtshow gibt es nicht.

Anstatt mehrere tausend Silvesterraketen in den Himmel zu schießen, fahren die Pyro-Techni- ker bei einem Feuerwerk dieser Dimension jedoch größere Effekte auf. Insgesamt besteht es aus rund einer Tonne reiner Explosivstoffe: Leuchtkugeln, Crossette- und Kometenrohre, Feuerwerksbatte- rien sowie Kugel- und Zylinderbomben verschie- dener Kaliber.

Neben dem Höhenfeuerwerk aus der Distanz, das bis zu 200 Meter aufsteigt, kommt im Be- reich vor dem Hauptsee auch Barockfeuerwerk zum Einsatz. Dieser Begriff bezeichnet illumi- nierende Effekte von Vulkanen, Fontänen, Rö- mischen Lichtern und bengalischen Flammen.

Der Feuermacher

Das „Feuerblumen und Klassik Open Air“ ist für viele Berlinerinnen und Berliner ein sehnsüchtig erwartetes Sommer-Highlight. Jahr für Jahr verwan- delt es den Britzer Garten in eine traumhaft schöne Kulturkulisse. Pyro-Tech- niker Thomas Schenkluhn ist der Kopf hinter der Feuerwerks- Symphonie – und ermöglicht uns einen exklusiven Einblick in die Traditionsveranstaltung

TEXT ROBIN THIESSEN

Ein jährliches Highlight für alle Fans der farbenprächtigen Himmelskunst: das „Feuerblumen und Klassik Open Air“ im Britzer Garten

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BRITZER GARTEN ENTDECKEN ENTDECKEN BRITZER GARTEN

Fotos: Grün Berlin GmbH; Lutz Griesbach Foto: Holger Koppatsch

Die Herausforderung für den Pyro-De- signer ist es dabei, das Großprojekt als krönenden Abschluss jährlich zu ge- stalten und neue Effekte einzubringen.

In der Vorbereitung lässt sich bei Bedarf zwar alles am Computer visualisieren.

Aber ein erfahrener Pyro-Techniker kennt natürlich sein Farben-Arsenal und weiß, wie die Effekte aussehen.

Für Thomas Schenkluhn ist es mehr als nur ein Job, den er erfüllt: Er hat eine eigene Handschrift entwickelt.

Es gibt eine weitere Frage, die ihm schon oft gestellt wurde: Geht denn auch mal etwas schief? „Bei jedem Feuerwerk gibt es etwas, das nicht so reibungslos ab- läuft wie geplant“, sagt der Fachmann.

Doch darauf sind die Techniker einge- stellt und reagieren blitzschnell, sei es mit einer Reservebatterie oder einem Ersatzbild am Himmel.

Nur eines findet der Pyro-Techniker wirklich ärgerlich: Wenn am Tag des Feuerwerks feuchtes Wetter ist. Dann entsteht bei den chemischen Prozessen deutlich mehr Rauch, und das lässt sich nicht vollständig verhindern. Grund- sätzlich gilt für Schenkluhn: „Wenn ich

verantwortungsvoll handele und mit Explosivstoffen nach entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen umgehe, ist mein Job nicht gefährlicher als jeder andere.“

Rund 12.000 Besucher werden zum jährlich ausverkauften Konzert erwar- tet. Viele treffen sich vorab zum Pick- nick, füllen bereits am Nachmittag den Wiesenhang am Rodelberg und die Sitzplatzreihen. Mit seiner Mischung aus Natur und Gartenkunst wird der Britzer Garten von vielen als schönster Park Berlins geliebt und von bis zu einer Million Menschen pro Jahr besucht.

Beim diesjährigen „Feuerblumen und Klassik Open Air“ spielt das Neue Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Gerd Herzklotz Melodien aus verschiedenen Epochen deutscher Musikgeschichte, von Komponisten wie Johannes Brahms, Carl Maria von Weber, Felix Mendelssohn Bartholdy und Richard Wagner. Die Führung durch das Programm übernimmt Orchester- intendant Lutz Daberkow. Als Solisten werden in diesem Jahr die Sopranistin Gabriele Prahm, der Te-

nor Marvin Scott und der Violinist Yoshiaki Shibata auftreten.

Wenn dann das Klassik-Konzert in vollem Gange ist und das Sinfonieor- chester die Besucher samtig umhüllt hat, wird es auf einmal über der zentral gelegenen, rund zehn Hektar großen Seenlandschaft funkeln und leuchten.

Gespannte Stille. Dann Ausrufe des Staunens und der Begeisterung, wenn die Bühnenwand fällt und der Blick auf den See und das Feuerwerk frei ist.

Für einen Augenblick steht dann im Britzer Garten die Welt still. Das Lich- terspektakel ist wortwörtlich ein High- light. „Und vor allem“, sagt Thomas Schenkluhn, „ist ein Feuerwerk immer eine Premiere.“

Das „Feuerblumen und Klassik Open Air 2017“ findet statt am

Samstag, 2.9. Einlass in den Britzer Garten am Tag der Ver- anstaltung ab 14 Uhr nur noch mit gültiger Konzertkarte; letzter

Einlass um 21.30 Uhr. Eintritts- karten sind an den Kassen des Britzer Gartens, Theaterkassen und unter www.reservix.com

erhältlich. Sitzplätze 26–32 Euro, Wiesenplätze 18 Euro, Jahreskarteninhaber erhalten 50

Prozent Rabatt. Kostenlose Pen- delbusse verkehren ab 16.30 bis

Konzertbeginn sowie ab 22 Uhr zwischen U-Bahnhof Alt-Marien-

dorf und U-Britz Süd und dem Parkeingang Mohriner Allee.

Sangerhauser Weg 1, Neukölln/Britz. Geöffnet tägl. ab 9 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit, Kassenschluss 20 Uhr. Parkeintritt: 2 € (zu den Sonderschauen im Juni bzw. Aug-Okt: 3 €), Kinder (6-14 J.) und Schwerbehinderte 1 € (Sonderschauen: 1,50 €). Info: Tel. 7009 06 80, info@britzer-garten.de, www.britzer-garten.de

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Rund eine Tonne reiner Explosivstoffe werden benötigt, um die „Feuerblumen“ an den Himmel zu malen

Höchste Konzentration: Pyro-Techniker Thomas Schenkluhn (oben rechts) und ein Kollege verschiffen die Munition für das große Feuerwerk Schöne Stimmung: Bereits am Nachmittag füllt sich der Wiesenhang am Rodelberg

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ZKR SCHLOSS BIESDORF ENTDECKEN ENTDECKEN ZKR SCHLOSS BIESDORF

Fotos: Frank Sperling

Kunst im Schloss

Seit seiner Eröffnung im September 2016 entwickelt sich das Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum im Schloss Biesdorf zur Kunstinstitution mit überregionalem Charakter. Unweit des viel befahrenen Blumberger Damms überrascht derzeit die Ausstellung „Zwischen Räumen“ mit starken Positionen in idyllischer Parklandschaft

TEXT ELISABETH SCHWARZ

Neu eröffnet im September 2016: das Kleinod Schloss Biesdorf. Rechts: Skulpturenschriftzug auf der Terrasse des Schlosses

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ye Bye Utopia: mit diesem gro- ßen Skulpturenschriftzug auf der Terrasse werden die Besu- cherinnen und Besucher von Schloss Biesdorf aktuell begrüßt, jedenfalls wenn sie sich von der Parkseite her der klassizistischen Turmvilla von 1868 nähern. Die rote Buchstabengruppe der Künstlergruppe raumlaborberlin, die in ihren Projekten den Schnittstel- len zwischen zeitgenössischer Kunst, Architektur und Stadtplanung nachspürt, weist damit schon von außen auf die neue Ausrichtung des 2016 als Ausstellungsort unter dem Namen „Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum Schloss Biesdorf“ wiedereröffneten Schlosses hin: Ein Zentrum für zeitgenössische Kunst und Kunst in der DDR ist hier entstanden, unweit des vielbefah- renen Blumberger Damms und doch sehr idyllisch und ausflugstauglich in einer öffentlichen Parklandschaft gelegen, die das Schloss, das unter anderem einmal der Familie Siemens gehörte, perfekt umschließt.

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ZKR SCHLOSS BIESDORF ENTDECKEN ENTDECKEN ZKR SCHLOSS BIESDORF

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Die ehemalige Fabrikantenvilla (ganz oben) wird zu einem zeitgenössischen Ort, an dem heute Installationen wie Tomás Saracenos künstlerische Übersetzungen von Spinnen- netzen und Seifenblasen mit dem Titel

„DDO 210/M+M“ zu sehen sind Ausstellung „Zwischen Räumen“:

Die italienische Künstlerin Diana Sirianni verbindet mit ihrer frei schwebenden, etagenübergreifenden Rauminstallation „Marta“ die einzelnen

Ausstellungsteile und bietet von jeder Seite neue, überraschende Perspektiven

Foto: Frank Sperling / Diana Sirianni Foto: Siemens Corporate Archives, MünchenFoto: Frank Sperling/Courtesy Tomás Saraceno/Esther Schipper, Berlin und Gordon Matta-Clark/Privatsammlung Deutschland

Und das „Bye Bye“ an der Außenseite soll keines- wegs bedeuten, dass hier etwas zu Ende geht – im Ge- genteil, in Schloss Biesdorf fängt gerade eher etwas an.

„Bye Bye Utopia“ könnte auch ein Kommentar zur gan- zen Ausstellung sein. In der Schau „Zwischen Räumen“

trifft zeitgenössische Kunst auf die radikalen Werke des New Yorker Künstlers Gordon Matta-Clark, einem Grenzgänger zwischen Kunst und Architektur, der schon Häuser zerteilte und riesige Löcher in Fassaden schnitt. Der zweite Teil der Ausstellung zeigt Arbeiten von Künstlerinnen aus der DDR, die sich mit der Stadt- landschaft von Ost-Berlin auseinandersetzen. Gezeigt werden Fotografien von Sibylle Bergemann und Sabi- ne Peuckert, aber auch eindrucksvolle Gemälde und poetische Collagen. Viele der Arbeiten stammen aus dem Kunstarchiv Beeskow.

Dass Schloss Biesdorf heute überhaupt ein Ort für spannende Ausstellungen sein kann, ist das Ergebnis einer langen Entwicklung. In der DDR als Kulturhaus genutzt, rückte das im Krieg ausgebrannte und da- nach mehrfach baulich stark veränderte Schloss ab 1990 vermehrt in den Fokus von Denkmalschützern, Anwohnern und Verantwortlichen aus dem Bezirk.

Nachdem zunächst bis 2007 die Schlossfassade mit Hilfe vieler Unterstützer denkmalgerecht rekonstru- iert werden konnte, wurde dann ab 2013 mit Mitteln des Bezirks, der Lottostiftung und aus EU-Fördermit- teln das komplette Haus unter Aufsicht des Bezirks Marzahn-Hellersdorf saniert und 2016 wiedereröffnet.

Seitdem betreibt es die Grün Berlin GmbH als Kul- turprojekt, in dem Kunst im urbanen und landschaft- lichen Kontext beleuchtet werden soll. Oder wie Chris- toph Schmidt, Geschäftsführer der Grün Berlin GmbH, sagt: „Die Frage, wer den öffentlichen Raum bestimmt, also wer sich darin aufhält und wofür er genutzt wer- den kann, ist für uns natürlich sehr interessant. Wir se- hen das ZKR Schloss Biesdorf als ein Pilotprojekt, mit dem wir diesen immer wichtigeren Fragen nachgehen.

Und mit dem wir versuchen, künstlerische Sichtwei- sen auf aktuelle Themen zu finden.“ Das ZKR stehe

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